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Ultraleicht Trekking

ticipico

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Über ticipico

  • Geburtstag 04.12.1955

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    www,graebe.de

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    Male
  • Wohnort
    Kassel
  • Interessen
    Bergwanderungen, Wanderungen im MIttelgebirge, - beides am liebsten komplett draußen

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  1. Mir wird immer mehr bewusst, dass ich ja eigentlich in einer typischen mitteleuropäischen Urlaubslandschaft wohne ... Das machte ich mir am Freitag zu Nutze und fuhr in 30 Minuten via ÖPNV nach Hann. Münden, dem Beginn des Weserberglandweges. Es ging gleich prima los: Ich frühstückte dort am frühen Morgen auf der Flaniermeile im Stadtcafe und traf auf ein sehr kontaktfreudiges, angenehmes Wanderpaar mit ähnlichen Ambitionen, Einsichten und Ansichten zum Thema Wandern. So ein Austausch "in echt" ist richtig gut. Fakten zum Weg: Etappen 1 bis 3 insgesamt: 42 km, 790 m rauf, 700 m runter, Laufzeit: 10 Std. Der Weserberglandweg wird im www genauso beworben wie so manch anderer WeitWanderWeg, der "prämiert" ist. Und gleichzeitig hatte ich beim Wandern einen ganz anderes Gefühl als bei den bisherigen "Steigen". Es war irgendwie "normaler", (fast) ganz ohne das ganze Premium-Weg-Gedöns: Wenn es mal eine Sitzbank gab (und das war selten), so war diese meist schon in den 90ern von irgendeiner Sparkasse, einem Stammtisch oder einem Gemeinderat gestiftet oder von einem Forstamt grob gehauen aufgestellt worden. Ab und an war der Weg entweder von Wildschweinen oder Harvestern zerfurcht. Manchmal erstreckte sich der Weg kilometerlang-weilig auf Forstautobahnen entlang. Und manchmal musste ich den Weg in der Wiese oder am Waldrand als Pfad erahnen. Es erwartete mich nicht stündlich ein neues "WanderErlebnis", auf das ich mit Hinweisschildern besonders hingewiesen wurde (damit ich es auch wirklich als Solches wahrnehme). Direkt am Weg einkehren konnte ich nur auf der Sababurg. Der Besuch anderer touristischer Angebote hätten eines Umweges bedurft. Die Mittagshitze verbrachte ich im Schlaf im Schatten am Waldrand und bei gekühlten Getränken auf der Sababurg. Dafür lief ich anschließend bei angenehmen Temperaturen in die Dämmerung hinein. Das Abendlicht verzauberte den Wald in einen Tempel mit goldenen Fäden (ist zwar etwas pathetisch, aber eine andere Beschreibung fällt mir derzeit schwer). Ich konnte mich gar nicht satt sehen. Und doch musste bald ein Schlafplatz her, den ich dann auf dem Wechselberg kurz vor Bad Karlshafen gefunden habe. Es war so schön draußen, dass ich lediglich das Innenzelt aufgebaut habe (als Zeckenschutz, ansonsten wäre auch das Innenzelt nicht nötig gewesen. Am nächsten Tag lief ich dann entlang der Diemel und der Holzape stetig bergan zurück bis nach Hofgeismar. Von hier aus ist es für den ÖPNV eine Kleinigkeit, mich nach Kassel zu bringen. Erkenntnis: Mir machen die "normalen", einfachen Wanderwege mehr Freude als die mit "Erlebnispunkten" und in standardisiertem Abstand aufgestellten Corporate-Identity-Liege-Ruhe-Bänken aufgepimpten prämierten "Steige", "Stiege" und "Trails".
  2. So tolle und gewichtige Fotos machen den Rucksack noch zusätzlich schwer. Danke für's Hertragen. Ich bin beeindruckt!
  3. Mit Schneeschuhen ein Stück auf dem Uplandsteig Den Uplandsteig hatte ich mir vorgenommen. 64 km, regelmäßig auf und ab, abwechselnd auf Forstwegen und schmalen Pfaden, diesmal zusätzlich mit ca. 50-70 cm Pulverschnee auf nicht geräumten Strecken aufgefüllt. Den erhöhten Kraftaufwand, der sich durch das Gehen mit Schneeschuhen ergibt, habe ich vollkommen unterschätzt ! Bisher war ich immer einige wenige Stunden im gemäßigt alpinen Gelände unterwegs, so dass meist "nur" Steigung und Abstieg zu überwinden war. Mit Schneeschuhen "Strecke machen" war für mich eine neue Erfahrung. So musste ich meinen km/h-Stunde Richtwert von 4,5 auf gut die Hälfte reduzieren, was die komplette Begehung des Uplandsteiges für mich unmöglich machte. Ich spürte Muskelpartien, die mir bisher nicht bekannt waren, obwohl ich mich für recht fit halte. Kaum hatte ich mich von diesem Ziel verabschiedet, ging es mir besser. Ich konnte die Landschaft genießen, schlug recht früh mein Lager auf und genoss den Abend bei Tee, Stulle, Sterne und e-book. Nach gutem Schlaf unterm Tarp (hätte ich bei dem sicheren Wetter auch weglassen können, - weiß ich für's nächste Mal) bot sich am folgenden Morgen das Naturschauspiel des Sonnenaufgangs, dass für mich immer wieder beeindruckend ist. Den nächsten Tag bestritt ich wieder fast vollständig auf Schneeschuhen. Es ging durch herrlich weiße Landschaften, an vereisten Bächen vorbei, hügelauf und -ab durch verschneite Wälder. Auch diesmal war ich nach ca. fünf Stunden ziemlich fertig. Da ich seit dem Vortag auf Genuss geschaltet habe, reichte es mir für heute. Um mich nicht weiter zu verausgaben, hätte ich bereits um 15 Uhr mein Lager herrichten müssen, was wiederum die Frage aufwarf, wie ich mich bis zum Abend so lange warm halten sollte (ohne zu laufen). Also machte ich mich zur nächsten Straße, trampte zu meinem Auto zurück, fuhr nach Hause und nun sitze ich hier mit Tee, Stulle, Notebook und warmen Füßen, - aber ohne Sternenhimmel . ... der nächste Uplandsteig-Besuch kommt bestimmt, - aber dann ohne so viel Schnee und ohne Schneeschuhe.
  4. Kann das sein, dass wir jetzt etwas vom eigentlichen FadenThema abkommen ? Ich sehe in den letzten Beiträge mehr eine Diskussion darüber "Was ist mir wichtig? Sicherheit und Eingebunden sein oder Freiheit und Autonomie?" Wäre auch ein interessanter threat.... Bei der Frage muss jeder für sich austarieren wo er sich zwischen diesen Polen wohlfühlt. Denn um "wohlfühlen" geht es aus meiner Sicht. Mein Leitsatz dazu ist: Love it, change it or leave it. Liest sich knackig, ist aber verdammt schwer umzusetzen, vor allem wenn ich Emotionen und Verstand dabei berücksichtigen will. Gleichzeitig finde ich es für diesen thread hilfreich zu versuchen, mal nur eine Facette, nämlich "Wie gehe ich im Alter mit meiner 'Leistung' um ?", anzuschauen. Ich würde die Frage anders formulieren: "Wie gehe ich im Alter mit meiner Einstellung zu meiner 'Leistung' um ?" Und dazu gab es doch schon einige für mich interessante Beiträge hier, die ich vorher so noch nicht gesehen habe. Danke dafür.
  5. Klar, Fitness kann man extrem lange bis ins hohe Alter behalten. Dafür muss/will ich was tun. Gesunde Ernährung, wenig Drogen (z.B. Alk.), ausreichend Schlaf, regelmäßig Sport, sowohl körperlich wie geistig, und nicht zuletzt Beziehungen pflegen. Das war wohl jetzt ein Rundumschlag... Gleichzeitig geht es mir hier um die Frage: Wie gehe ich damit um, wenn ich trotz all dieser Maßnahmen körperliche/geistige Grenzen spüre, die ich aus jüngeren Jahren nicht kenne ? Ein "Das gibt es bei mir nicht." ist aus meiner Sicht der Versuch einer temporären Verleugnung einer zukünftigen Möglichkeit. Interpretiere ich dies als eine Niederlage, ein Versagen, oder "jetzt bin ich auf dem absterbenden Ast" ? Oder ist mein Ziel, die Reife zu bekommen, auch das als einen ganzen normalen Lebensprozess anzunehmen und diesen so zu gestalten, dass ich mich damit wohlfühle ? Ich habe derzeit die Erkenntnis, dass mir eine Portion "Demut" (im positiven Sinne) die Qualität meines Lebens (und damit auch Laufens und DraußenSeins) erhöht. Und zum Schluss noch ein bisschen Logik: Zu Stillstand habe ich folgende Assoziationen: Tod, Pause, Ausruhen, Lähmung, ... Rückschritt ist aus meiner Sicht kein Stillstand. Rückschritt ist für mich Bewegung. Ob Rückschritte falsch oder richtig, gut oder schlecht, positiv oder negativ bewertet wird, das kann nur jeder für sich tun. Häufig resultieren Rückschritte bei mir aus Erkenntnis, Einsicht, Überblick, Erfahrung, Fehlerkorrektur, Optimierung, ... Und Rückschritte haben, meist nachträglich gesehen, genauso viel Sinn wie das Vorwärtskommen. Manchmal sind Rückschritte auch nur ein Anlaufnehmen für ... Genug der Logik und des Philosophierens. Ich putze jetzt mein Badezimmer, lege meine Wäsche zusammen und packe meine Sachen für's DraußenSein. Übrigens: Mir macht's Freude hier zu fädeln . Danke.
  6. Hallo. Ich habe gerade mal etwas geblättert und diesen Faden gefunden und ich freue mich darüber, dass es diesen gibt. Ich bin fast neu hier im Forum und freue mich darüber, dass hier doch recht viele Menschen in meiner Altersklasse (61) sind. Derzeit bin ich (noch) fit und freue mich sehr darüber und bin dankbar dafür. Es sind schon viele Tipps und Anregungen gegebenen worden, die ich auch teilweise anwende. Daher möchte ich sie nicht zu wiederholen. Etwas wichtiges für mich ist, dass ich mit mir selbst verzeihlich umgehe. Das mache ich mit anderen doch auch ("Ist ja nicht so schlimm ...", "das macht doch nichts...", "wer weiß für was es gut ist ...", usw.). Nur mit mir selbst war ich eine lange Zeit in meinem Leben viel strenger. Bei mir sind mit der Zeit noch andere Qualitäten zum DraußenSein dazu gekommen: - Zusammensein mit anderen Menschen (muss ja nicht während des eigentlichen Laufens sein, - das mache ich meist gern allein, weil ich mich sonst zu sehr anpassen müsste). - das gezielte Wahrnehmen, was bei mir während der Tour passiert: Denken, Fühlen, körperliches Befinden. Ich versuche dann, mit diesen Gratwanderungen -Vorurteil: "dafür bin ich schon zu alt ..." vs. "das schaff ich locker", -Motivation: "das ist doch ganz toll, was ich tue ..." vs. "warum mache ich das überhaupt?" -Selbstwahrnehmung: "Ich kann nicht mehr" vs. "eine Schaufel geht noch..." -u.v.a. bewusst umzugehen. Häufig gelingt es mir. Und dann sorgt meine Intuition automatisch dafür, dass ich mich bei einer mehrtägigen Tour die meiste Zeit wohlfühle. Denn eigentlich geht es mir nur um das BEWUSSTE WOHLFÜHLEN, sei es beim Laufen oder in anderen Situationen. Klaus
  7. sorry @schwyzi. Ich bin zwischen Text und Zitat gesprungen und habe meinen Text Dir als Verfasser zugeordnet. Tut mir leid.
  8. Hallo @stromfahrer und @inspectorNorse, danke für Eure Hinweise und Tipps. Eigentlich brauchte ich die Temperaturmessung nur, um rauszukriegen, bis zu welcher Temperatur meine nächtliches Wohlbefinden erhalten bleibt. Eine Temperaturmessung in ein Armbandmessgerät (Zeit, Höhe, Baro, Temp) einzubauen halte ich grundsätzlich für nicht sinnvoll. Normalerweise brauche ich die Temperatur nicht zu wissen. War nur bei diesem Ausflug interessant.
  9. Hallo,

    über Deinen Leik bin ich auf Deine website gestoßen: WOW !  Die Bilder sind eine Augenweide.
    Ich bin dadurch sehr angeregt für weitere eigene Aktivitäten ... Danke.

    1. Sakima

      Sakima

      Hallo,

      freut mich, danke!

      Liebe Grüße aus München.

  10. Hallo @Stromfahrer. Ich habe meine Suunto zu Hause nochmal ins Gefrierfach gelegt: gleicher Effekt wie beim DraußenSein. Dann habe ich die bereits schwache Batterie ausgewechselt und wieder ab ins Gefrierfach: dann funkzte es (-19°). Nur die Reaktion auf Tastendrücke war extrem langsam (Zeitverzögerung ca. 5 Sekunden). Ursache gefunden .
  11. @JanIch. Du hast meinen Beitrag ja schon "geleikt". Ich find's bei so einem Wetter auch einfach klasse draußen. Wahrscheinlich färbt der Schwarzwald ab. Ich hab' mal 6 Jahre in Furtwangen gewohnt (Ende der 1970er) und ab und an im Winter draußen gelagert. Auch finde ich es herausfordernd, in unserer umtriebigen Zeit mal einen langen Abend (fast) nichts zu tun. Uns so ausgiebig zu schlafen, das schaffe ich auch nur draußen, wenn's dunkel und kalt ist und es sonst nichts rundherum gibt. (Meistens) ein prima Zustand... kennst Du ja wahrscheinlich auch. LG aus Nordhessen
  12. Natur-Fluss-Weg Eine kurze Wanderung mit einer Übernachtung sollte es mal wieder sein. Diesmal ging es nach Trendelburg zu einem Natur-Fluss-Weg. Von dort an der Diemel entlang in das Holzapetal, dass seinen Namen von dem dort mäanderndem Flüsschen (naaa?......richtig!) Holzape hat. Spaziergänger, die nach Hause gingen kamen mir am Anfang des Weges noch entgegen. Sobald der Tag allmählich sein Licht verlor, war ich dann allein auf der Strecke. Der Weg selbst ist nicht so spannend. Er führt meist auf forstwirtschaftlichen Wegen. Doch das Holzapetal ist ein wirkliches Kleinod, sogar noch im Winter bei stark eingeschränkter Farbenvielfalt. Das Flüsschen verzweigt sich hier in viele kleine Nebenarme und schlängelt sich durch das schmale Wiesenband, das sich im Talgrund entlangzieht. Die winterliche Atmosphäre mit einer teilweise vereisten Holzape, die vor Eis erstarrten Wiesen und eine trockene Kälte tun ihr Übriges zu meiner inneren Begeisterung dazu. An einem "verwunschenen" Lagerplatz mit wohliger Wärme im Schlafsack und einem heißen Topf Tee in den Händen verbrachte ich den Abend. Nur hier draußen kann ich 11 Stunden hintereinander schlafen (Pinkelpause ausgenommen). Leider konnte ich die Temperatur nur bis -10° nachverfolgen, dann streikte meine Suunto, warum auch immer. Der Kaffee am Morgen war das Kick-Off zum Zusammenpacken und für den Rest der kleinen Wanderung durch die eingefrorene Landschaft. Hat Spaß gemacht.
  13. Stimmt. Aber ich kenne das auch: vor lauter Begeisterung und fast auch Euphorie doch noch ein paar Körner mehr geben, als es eigentlich "vernünftig" wäre...
  14. Ich habe gerade Deinen ValGrande-Bericht in meiner Mittagspause gelesen: Toll. Und Danke. Ich war vor Jahren auch schon mal da und kann Deine Eindrücke von der "Weg"beschaffenheit nur bestätigen. Ich war im Frühsommer dort und hatte noch mit Schneeresten und Eis in den schattigen Täler zu kämpfen. Zudem hatte ich mich mal so verstiegen, dass ein Notbiwak in einem Steilhang anstand. Auf jeden Fall sind es bleibende Erinnerungen, - und gleichzeitig kommt die Gegend jetzt wieder auf meine Liste, unter anderem wg. Deines Berichts. Danke nochmal
  15. Mein Lager war bei ca. N 51°15.30' , E 10°03.05' Und auf Deinem Weg bist Du bestimmt da entlang gelaufen. Und dann freut's mich wenn Dir die Bilder gefallen.
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