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Ultraleicht Trekking

"Wassermanagement"


Jonny

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

während einer eintägigen Probeetappe auf auf dem Hermannsweg war ich verdutzt, wie schnell ich mein Wasser verbracht habe. 2L waren nach 12km weg. Ich habe bewusst darauf verzichtet, vor der Etappe all zu viel zu trinken oder Wasser nachzufüllen, um einen Bezug zur getrunkenen Wassermenge zu bekommen. Die erwünschte Erkenntnis kam so überraschend, da ich einen MYOG-Trinkschlauch verwerwendet und "nach Gefühl" getrunken habe.

Rückblickend ergeben sich mir deswegen zwei Fragen:
1) Wie "überschlagt" ihr, wie viel Wasser ihr für welche Strecke mitnehmen müsst? Welche Faktoren gibt es zu beachten?
2) Wie überwacht und zügelt ihr euren Wasserverbrauch? Das Nippen am Trinkschlauch möchte ich eigentlich nicht missen, da ich ihn sehr praktisch finde.

Einige überlegungen habe ich mir zu 1 und 2 auch schon gemacht.

1) Ich war über die 12km barfuß unterwegs. Eventuell mussten da ganz neue Muskelgruppen arbeiten, die ordentlich Wasser verbrauchen? Sonst fallen mir auf die schnelle Fakoren wie Energieverbrauch (z.B. in Abhängigkeit von Höhenmeter, Lauftempo, zu tragende Last, Temperatur) Wasseraustausch (Transpiration, Luftfechte) und Lebensmittel als versteckte Wasserquellen ein.

2) Ich dachte daran, dass man einfach mal seinen durschnittlich angesaugtes Wasser abmisst, zweifle aber zugleich stark daran, dass das klappt.

 

Aus Neugierde habe ich den restlichen Weg den Ernstfall geprobt und auf Wasserzufuhr verzichtet. Die verbliebenen 10km (ab jetzt in Joggingschuhen ) waren dann sehr anstrengend, was aber auch andere Gründe haben kann (kaum Pausen, Muskeln durch Barfußlaufen geschwächt,...).
Bis auf einen Tagesbericht finden sich in diesem Forum bisher recht wenig explizite Thementitel im Umgang mit dem kalten Nass, obwohl die Frage der Transportmenge im UL-Bereich noch bedeutsamer zu sein scheint als anderswo. Zum Vergleich: "Wasser" liefert 200 Ergebnisse (wohlgemerkt keine Thementitel), "Therm-A-Rest" 299 :grin:. Vielleicht kann man diesen Forumsbeitrag ja auch zu einer Art Wasserleitfaden ausbauen und die obigen Fragen als Orientierung nutzen, die ggf. um weitere Leitfragen ergänzt werden. Ich denke das wäre neben all den hilfreichen "Gearerfahrungen" gerade für ein Einsteiger hilfreich. Denn im Sinne einer Gewichtsspirale nach unten käme ein vernümpftiges "Wassermanagement" noch vor Zahnbürste trimmen und kostet im Vergleich zu Cuben-Fiber und co. keinen Cent :wink:

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Du hast Recht. Wasser ist schwer und wichtig. Meistens schleppe ich aus Vorsicht einen halben bis einen Liter zu viel mit. Das ist mit Zahnbürstensägen und Etikettenabschneiden nicht auzugleichen. Eine Stunde durstig zu sein, finde ich unangenehmer als einen Tag lang ein Kilo zu viel mitzuschleppen.

 

Den Verbrauch verringere ich etwas, indem ich versuche, so wenig wie möglich zu schwitzen, indem ich meine Körpertemperatur mit anderen Mitteln reguliere: Kleidung, Schatten, Mittagspause, Hut, Sonnenschirm. Unterwegs nutze ich nicht trinkbares Wasser zum abkühlen und befeuchte oft den Hut und manchmal die Kleidung.

 

Ich könnte mehr Wasserquellen nutzen als bisher, zum Beispiel öfter Ortschaften aufsuchen und Leute um Trinkwasser bitten. Auch Filter und Entkeimer benutze ich (bisher) nicht genug. Aber auf Wintertouren koche ich oft Wasser mit meinem Hobo ab und spare so Gewicht (Brennstoff, Filter, Wasser) und gewinne Trinkwasser und Wärme.

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1) "übersättigungstrinken" vor der tour d.h. mehr trinken als man eigentlich durst hat. ich trinke normalerweise 1l, obwohl ich nach ca. 0.5l genug habe.

 

2) für unterwegs anhand von karte (und berichten) planen, wie oft trinkbares wasser vorhanden ist. je nach sicherheits-bedürfnis eine zusätzliche separate reserve mittragen. bei bächen aber auch quellen immer darauf schauen, was sich oberhalb befindet und das wasser allenfalls verunreinigen könnte. düngemittel z.b. fliessen durch den boden auch ins quellwasser!

 

3) an jeder wasserquelle "übersättigungstrinken", dabei nicht vergessen, genügend salz nachzuwerfen (zucker nimmt man mit all den trail-snacks meist genügend zu sich), sonst kommts schlecht, bis sehr schlecht. in zu grosser menge ist auch wasser giftig!

 

4) mit einem (kleinen) wasserfilter, wie z.b. sawyer mini, lässt sich auch "nicht-trinkbares" wasser gefahrlos trinken, egal ob aus rinnsal oder kuhtränke. zur sicherheit einen separaten, verschliessbaren wasserbehälter fürs "schmutzwasser" mitnehmen.

 

5) ob man genügend trinkt, kontrolliert man am urin. farblos = ok, je dünkler desto mehr muss man trinken.

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Wasserverbrauch ist imho eine sehr individuelle Angelegenheit. Gibt hier im Forum z.B. die sogenannten "Schwalltrinker", die sich morgens (bzw. bei längeren Pausen) quasi bis oben hin mit Wasser vollaufen lassen. Das funktioniert für die so gut, dass sie nur eine minimale Menge Wasser unterwegs mitschleppen müssen.

Mein Stoffwechsel hat da einen ganz anderen Rhytmus. Würde ich mich mit Wasser volllaufen lassen, währe das nach einer halben Stunde "durch" und ich müsste alle paar Meter ins Gebüsch. Nicht wirklich praktisch, wenn man noch 'ne Tagesetappe vor sich hat.

Gibt zwar so einen Anhalt wieviel Flüssigkeit der Körper maximal pro 1/2 Stunde aufnehmen kann, aber das hängt von so vielen Variablen ab und lässt sich wohl auch zu gewissen Teilen trainieren, dass man das nur als Ausgangspunkt für seine eigenen Versuche ansetzen kann.

Hatte ich z.B. früher wenn ich in meiner Freizeit Laufen gegangen bin, für 10km oft schon 'ne 500ml Flasche leer getrunken. Bei 20km gingen dann gerne mal 1,5 Liter drauf. Mittlerweile hat sich mein Körper angepasst und ich brauche bei moderaten Temperaturen bis etwa 20km nix mehr mitzunehmen. Selbst in der sommerlichen Mittagshitze komme ich dann mit einem knappen halben Liter aus! Mein Körper schwitzt einfach effizienter und kann Belastung und Hitze anders verarbeiten.

Das selbe trifft dann natürlich auch auf Wanderungen zu. Es ist daher schwer eine einheitliche Empfehlung für alle aufzustellen.

Grundsätzlich versuche ich so viel über den Tag verteilt zu trinken, dass ich über den Tag verteilt mehrmals "muss". Das unterscheidet sich auf Tour deutlich von dem was ich im Alltag trinke. Da ich zu hause regelmäßig viel frisches Obst und Gemüse futter und auf Tour meist auf Trockennahrung setze fehlt mir hier schon eine nicht zu vernachlässigende Flüssigkeitsquelle. Soll heißen ich trinke auf Tour mehr. Dazu kommt noch die durchgehende körperliche Betätigung. Evtl. Schwitzen durch Temperaturen dabei noch nicht mit eingeschlossen.

Trinke ich zu hause vielleicht 2-3 Liter am Tag, können das auf Tour 1-2 Liter mehr sein.

Wie sich diese Menge über Tag verteilt hängt auch nicht zuletzt vom Klima ab. Meist versuche ich schon vor dem Aufbruch eine größere Menge zu trinken. Also erster Schluck gleich beim wach werden, beim Abbau immer mal wieder was nippen etc. Mein Frühstück besteht meist aus irgendwelchem Getreide (Müsli, Porridge, etc.) das ich beim Aufbruch mit Wasser vorquellen lasse und bei dem ersten schönen Platz bei einer kleinen Pause futter. Das sind auch nochmal so 300ml Flüssigkeit. Das heißt ich hab dann schon morgens gut 1 Liter zu mir genommen ohne alles auf einmal in mich rein zu kippen. So hatte der Körper bessere Gelegenheit die Flüssigkeit auch aufzunehmen.

Bei allen "Pausen" wo neues Wasser aufgenommen wird versuche ich auch gleich eine größere (aber "normale") Menge zu trinken. Kein Schwalltrinken, aber doch soviel, dass evtl. Durst gut gestillt ist.

Wichtiger wie die Gesamtmenge an Wasser die über Tag aufgenommen wird (und die sich ja bei jedem unterscheidet) sind imho die Menge die Transportiert wird, die Möglichkeit sich unterwegs mit neuem Wasser einzudecken und den Verbrauch zu reduzieren!

Die Menge die transportiert wird hängt nicht zuletzt von den Nachschubmöglichkeiten ab. Hier ist also die Routenplanung entscheidend. Also schon morgens Gedanken drüber machen wo evtl. Quellen, Brunnen, Bäche, Kirchen, Hütten etc. liegen. Dementsprechend auch nur bis dahin Wasser mitnehmen (plus evtl. eine kleine Reserve). Je nach Charakter der Quelle kommt dann ein Filter oder anderes System zum Einsatz. Ideal ist etwas, was keine gesonderte Pause verlangt, sondern das die Wasserreinigung "on the go" erlaubt. Sonst geht über den Tag einfach viel zu viel Zeit bei solchen Stopps drauf. Für eine sichere Planung ist es in meinen Augen auch wesentlich, dass man einen Überblick über seinen Wasserverbrauch behält! Das ist mit ein Grund, warum ich Trinksysteme nicht mehr mag. Man kann zwar vorher versuchen Durchschnittsverbrauchswerte zu berechnen, aber schon eine kleine Varianz (Steigung, Umweg, Temperatur) kann die ganze Rechnung über den Haufen werfen. Das merkt man im blödesten Fall erst wenn man das System trocken gesaugt hat und es noch einige Kilometer bis zum nächsten Versorgungspunkt hin ist. 1-2 Flaschen die gut zugänglich in den Seitentaschen stecken sind ähnlich leicht zu handhaben, liefern aber ein direktes Feedback (einfach gucken wie viel noch drin ist) und lassen sich unterwegs viel simpler auffüllen. Dann kann man sich auch mal beim Trinken was zügeln, wenn man merkt, dass es evtl. knapp wird, man aber noch viel Strecke vor sich hat.

Ich neige irgendwie dazu mir auf Tour immer irgendwelche Tiere ins Auge fliegen zu lassen. Das schaff ich selbst mit gut sitzender Sonnenbrille. Das Einzige was dann oft hilft, ist das Auge mit Wasser ausspülen. Ja, auch das hab ich bei meinem Verbrauch mit eingeplant! Das ist auch ein Grund warum ich immer eine kleine Wasser-Reserve mit mir rumschleppe. Fliege im Auge ist bei mir halt mehr die Regel wie die Ausnahme... :-(

Wie Alf schon geschrieben hat ist es auch sinnvoll das Schwitzen zu reduzieren. Z.B. durch das Wandern im Schatten wo möglich, oder durch gut ventilierende Kleidung, etc. Auch durch gutes Timing kann man das erreichen. In heißen Regionen möglichst früh (Dämmerung) aufbrechen und evtl. Anstiege vor der Mittagshitze hinter sich bringen. Auf dem GR20 war das eine unserer Strategien. Plus unsere Schirme, die uns in offenem Gelände Schatten gespendet haben. Verglichen mit den Etappen wo wir mal nicht überwiegend auf sie zurückgegriffen haben (und im Vergleich zu anderen Wanderern) hatten wir Dank der Schirme rund 1-2 Liter weniger trinken müssen und damit auch weniger Wasser mitführen müssen! Da "schleppt" man die knapp 200Gramm Mehrgewicht an Schirm doch gerne mit. ;-)

post-764-1412058564,9087.jpg

Dank Schirm auch in der korsischen Mittagssonne immer im Schatten!post-764-1412058651,6738.jpg

luftige Klamotten und Schirm in den Pyrenaen.

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Der subjektive Wasserbedarf / Durstgefühl ist auch stark vom Trainingszustand / Leistungsfähigkeit des Körpers abhängig. Der Trainingszustand wiederum gibt die Schwierigkeit der Tour / Geländes vor. Deshalb ist die Aussage 2L auf 12km sehr relativ. 2L für 12km auf dem "lockeren" Hermannsweg finde ich schon recht viel, was aber sicher auch durch den Trinkschlauch resultiert, da kann halt ständig genuckelt erden, für mich eine unsinnige Werbe-Longtrail-Ultradistances-...-Angewohnheit: was für einen Topsportler gut ist brauche ich auch !
Ich schmunzle immer wenn ich jemanden sehe, der/die mit Wasserrucksack 10km joggen geht - bitte, für die 3/4 Stunde oder weniger !?

 

Es gibt ja immer diese Trink-Hysterie, sowohl im Fitnessbereich, als auch bei Outdooraktivitäten ... und für "die schöne Haut". SELBSTVERSTÄNDLICH muss genug getrunken werden und das ist sehr individuell und trainingsabhängig, allerdings kann man sich auch antrainieren sowohl physisch als auch mental viel mehr zu benötigen "als von Natur aus vorgesehen".

 

Wassermanagement ist für mich:

  • körperlich fit sein (Kraft-Ausdauer-Training) !!
  • zuhause auf der Karte alle Wassermöglichkeiten (Brunnen, Quellen, Bäche) einkreisen
  • nicht stur einer Route folgen, sondern die eigene Tour am Wasser orientieren
  • KEINEN Trinkschlauch. Ich benutze 3*1L Wasserflaschen (die nicht immer voll sind)
  • Wenn das Wasser mal knapp ist, na, dann trinke ich halt mal nen halben Tag nix, dafür pumpe ich am nächsten passenden Bach 2L ab (Sawyerfilter)

Ich komme gerade von einer 2,5 wöchigen Tour im Pfälzerwald. Dort hat das genau so (und auch vorher immer) gut funktioniert. Natürlich ist es im Pfälzerwald auch leicht - aber egal wo, eine tolle Tour funktioniert auch dann, wenn es nur 1 oder 2 mal am Tag ordentlich zu trinken gibt!

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PS: ich bin auch wieder von den trinkschläuchen weggekommen. erstens weiss man nie wieviel man noch hat, zweitens ist die reinigung komplizierter, als bei pet-flaschen, welche man, wenn sie mal ganz versaut sind, auch einfach in die müll-/pet-sammlung geben und durch eine neue, saubere ersetzen kann.

 

habe nun meist eine 0.75 oder 1L pet-flasche dabei.

plus je nach tour:

- eine 1 oder 2 L platypus als reserve für "trockene" abschnitte (die nehmen in leerem zustand nicht so viel platz weg, wie eine leere pet-flasche)

- wasserfilter plus "schmutzwasser"-flasche oder -beutel

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Ich habe mal eine Frage an die Sawyer-Nutzer, trinkt ihr damit auch aus Flüssen wie dem Rhein oder der Elbe?

Mir war das bisher immer suspekt, ich habe gedacht, dass da vielleicht noch Dünger oder irgendwelche anderen Chemikalien drin sind, die der Filter nicht suffizient genug rausfiltert.

Dani hat ja sowas sogar schon in Bezug auf Quellen angedeutet.

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Auf meinen  Kurztouren in wasserreichen Gegenden (z.B. Deutschland) schleppe ich als Trinkflasche gerne eine 0,5L Colaflasche (54g) mit mir rum. Ein kostenloses Fundstück, das ich gelegentlich ersetze :wink: Außerdem ein oder zwei Faltflaschen, so für maximal 2 bis 3 Liter, die ich bei Gelegenheit je nach voraussichtlichem Bedarf fülle. Abends meistens ganz. Dann habe ich für Abendessen, Nacht, Frühstück und die erste Etappe ausreichend Trinkwasser.

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@janobert

 

wenn du am rhein entlang läufst, sollte es eigentlich genügend sicherere trinkwasser-"quellen" am weg geben, da musst du nicht aus der pfütze trinken. wobei wenn es nur mal für den notfall ist, wäre das sicher kein problem. die chemie im rhein ist in einer so hohen verdünnung, dass sie dir auf einen liter wohl keinen ernsthaften schaden zufügen kann. all die bakterien, keime und viren filtert der filter ja raus.

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@Janobert:

Aus solchen Flüssen würde ich auch mit Sawyer nicht trinken. Dieser Filter kann ja nichts an chemischen Verunreinigungen filtern, der holt alles bakteriologische raus (die kleinen bösen Tierchen). Gegen das chemische in Flüssen, jetzt mal ganz pauschal, kann der Sawyer (und auch kein Steripen, Keramikfilter, ...) was ausrichten. Da hilft nur, SEHR bedingt ein Aktivkohlefilter.

 

Ich verwende Quellgebiete möglichst weit ab von Landwirtschaft (Nitrate) und hoffe, das Brunnen möglichst nicht von solchen Einschwemmungen betroffen sind (Wunschdenken).

Schwebepartikel, Sediment, etc. macht jetzt wieder nichts aus, das filtere ich, bevor es durch den Sawyer läuft durch ein kleines Fliestuch um den Sawyer nicht zu beschädigen und zu schnell zu verstopfen.

 

Nur: ein Filter ist kein Freibrief einfach jedes Rotzwasser zu trinken, das wäre, denke ich, sich in sehr trügerischer Sicherheit wiegen.

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@janobert

 

wenn du am rhein entlang läufst, sollte es eigentlich genügend sicherere trinkwasser-"quellen" am weg geben, da musst du nicht aus der pfütze trinken. wobei wenn es nur mal für den notfall ist, wäre das sicher kein problem. die chemie im rhein ist in einer so hohen verdünnung, dass sie dir auf einen liter wohl keinen ernsthaften schaden zufügen kann. all die bakterien, keime und viren filtert der filter ja raus.

 

Ich benutze auch den Swayer-Mini, habe aber bedenken mit Viren. Diese werden sobald ich weiß nicht direkt herausgefiltert, sondern lediglich ihre Wirte. Jetzt stellt sich die Frage, ob es Viren gibt, die kurzfristig selbständig überleben können...

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Danke für eure Antworten,

 

insgesamt wirken eure Argumente gegen einen Trinkschlauch ganz überzeugend, bei all seiner Bequemlichkeit. Eure bisherigen Infos gingen ja in die Richtung, welche Faktoren es zu beachten gibt und welche Möglichkeiten der Wasserbeschaffung wie -aufbereitung es gibt. Ich frage mich nur, wie man Faktoren und Möglichkeiten abwägt, also wie man den Bedarf überschlägt. Habt ihr irgendwelche Faustregeln als erste Orientierung? Der Idealfall wäre doch, dass man genau mit seiner eisernen Reserve zur nächsten trinkbaren Quelle kommt.
 

 

3) an jeder wasserquelle "übersättigungstrinken", dabei nicht vergessen, genügend salz nachzuwerfen (zucker nimmt man mit all den trail-snacks meist genügend zu sich), sonst kommts schlecht, bis sehr schlecht. in zu grosser menge ist auch wasser giftig!

 

An Dani oder andere: Wie macht ihr euer auf längeren Touren euer Wasser isotonisch? Schleppt ihr Tabletten mit oder reicht das Salz für den Kochtopf aus? Wie viel Salz gehört auf einen Liter?

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Ich benutze auch den Swayer-Mini, habe aber bedenken mit Viren. Diese werden sobald ich weiß nicht direkt herausgefiltert, sondern lediglich ihre Wirte. Jetzt stellt sich die Frage, ob es Viren gibt, die kurzfristig selbständig überleben können...

 

Da Viren keinen eigenen Stoffwechsel haben, kann das Wasser noch so nährstoffreich und und wohltemperiert sein, wie es will, ohne Wirte läuft da nichts. Deswegen würde ich Viren als unkritisch sehen.

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An Dani oder andere: Wie macht ihr euer auf längeren Touren euer Wasser isotonisch? Schleppt ihr Tabletten mit oder reicht das Salz für den Kochtopf aus? Wie viel Salz gehört auf einen Liter?

Mach Dir doch nicht son Kopp!

Geh raus und hab Spass!

 

Wasser isotonisch machen brauchst Du doch gar nicht, denn, seit Jahrmillionen kommen alle Lebewesen dieser Erde ganz einfach mit Wasser aus. Isotonisch gibt es erst in den Gedanken der Werbungsgeschädigten seit Loddar Matt im TV Gatorade getrunken hat :smile: Erst seit dem meint jeder Freizeitsportler er brauche irgendwas besonderes zum Trinken + Mineraltabletten + sonstwas. Du machst ne Wanderung draussen, Du bist kein Hochleistungsportler mit 15 Trainingseinheiten pro Woche im Leistungsgrenzbereich mit anschliessendem Ultra-Distance-Race durchs Death Valley !!

 

Wenn Du Dich vernünftig ernährst, genug trinkst, Deine Tagesetappen an Deine Fitness anpasst, dann brauchst Du einfach nur Trinkwasser und Du hast alles was Du brauchst.

 

Ansonsten machst Du Dir unterwegs bei Gelegenheit, beim Einkaufen oder so, ne Apfelsaftschorle mit ca. 20% Apfelsaft, was besseres isotonisches gibts nicht :smile:

 

Auch Salze sind kein Problem. Sobald Du am Tag 100g Wurst oder Schinken isst, hast Du genug Salz. Auch die typischen Fertiggerichte haben i.d.R. mehr als genug Salz. Und wenn Du ein paar Gramm Instantbrühe verwendest, spätestens dann ist das Thema Salze abgehakt.

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An Dani oder andere: Wie macht ihr euer auf längeren Touren euer Wasser isotonisch? Schleppt ihr Tabletten mit oder reicht das Salz für den Kochtopf aus? Wie viel Salz gehört auf einen Liter?

 

normalerweise reicht das salz, das im ("ungesunden") essen enthalten ist. auf sehr schweisstreibenden touren nehm ich zusätzlich brühwürfel mit, an denen ich dann rumknabbere. ist die, für mich, am wenigsten ecklige art, zusätzliches salz aufzunehmen und immer noch möglichst UL.

 

praktisch alle sogenannt isotonischen getränke, welche im handel erhältlich sind, enthalten viel zu viel zucker und sind überhaupt nicht isotonisch. wären sie wirklichlich isotonisch, würde sie wohl niemand kaufen, denn isotonisch schmeckt scheusslich.

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Mal ganz davon abgesehen, dass Salz etc. überbewertet wird. Hatte mich vor kurzem mal drüber schlau gemacht und ein paar Studien zu dem Thema geblättert. Es ist zwar so, dass man bei starkem Schwitzen auch Mineralien ausscheidet, sich aber entgegen jeglicher Werbepropaganda von Gatorate und Co. (Die diese Behauptung übrigens als erste aufgestellt haben!) sich das Mineralstoffverhältnis im Blut nicht absenkt! D.h. es ist eigentlich nicht notwendig zusätzliche Mineralien zuzuführen. Ausnahmen sind höchstens Krankheitsfälle (der ganz, ganz schlimme Durchf...)

Eine andere recht aktuelle Studie hat daraufhin Vergleichstests von Sportlern mit Sportdrinks, isotonischen Getränken und als Vergleich Wasser durchgeführt. Gab weder bei der Leistungsfähigkeit noch bei der Ausdauer noch im Blutbild irgendwelche entscheidenden Unterschiede. Lediglich der Zuckerpegel war bei den Sportdrinkleuten sehr sehr hoch. (Was ja nicht wundert)

Davon mal ganz abgesehen: jegliches Trinkwasser, egal ob aus Leitung oder Bach enthält von Natur aus Mineralien! Ist ja schließlich kein destilliertes Wasser! ;-)

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Die Mineralien scheinen aber doch wichtig zu sein, wenn man so die Löcher betrachtet, die die Viecher hier in Brandenburg an den Lecksteinen graben, die Jäger auf Pfählen anbringen :wink:

 

Für mich reicht allerdings die "normale" Ernährung plus etwas Salz, zumal landwirtschaftliche Pflanzen und Tiere ja dank Argrarchemie heutzutage optimal versorgt sind. Dazu kommen noch, wie andere schon angemerkt haben, die Salze aus dem Gewürz der Fertiggerichte.

 

Außerdem achte ich unterwegs immer schön darauf, möglichst wenig zu schwitzen :wink: Und ein paar Mineraltabletten sind  im Erste-Hilfe-Set, hoffe ich mal, wenn ich sie nicht aufgefressen habe ;-)

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Danke für eure Antworten. Es scheint sich ja auf diese Nebenfrage eine richtige Diskussion aufzutun, ob dem Wasser was zugesetzt werden muss. Ich denke auch, dass Kochsalz bei dem ganzen Fertigessen wohl kein Problem sein wird. Auf längeren Touren wäre ich mir bei weniger "wüzrigen" Mineralien wie Kalium nicht so sicher, aber das führt thematisch wohl in eine andere Richtung.

Ich versuch den roten Faden mal deshalb zurückzuspinnen ;) Ursprünglich war mir daran gelgen, wie ihr euren Wasserbedarf in Anbetracht der voraussichtlichen Bedingungen (Strecke Quellen/Versorgungspunkt, Wetter, etc.) überschlagt. Oder hat sich das bei euch klammheimlich zu einer Art Gefühl entwickelt?

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Ursprünglich war mir daran gelgen, wie ihr euren Wasserbedarf in Anbetracht der voraussichtlichen Bedingungen (Strecke Quellen/Versorgungspunkt, Wetter, etc.) überschlagt.

 

es ist sehr abhängig wo man unterwegs ist.

 

in nordschweden habe ich gar kein wasser dabei, sondern trinke mich immer statt wenn sich die gelegenheit bietet. am camp schaue ich mich halt um, ob wasser in der nähe ist.

 

als ich diesen sommer in D. mit unseren zwei kleinen jungs paddeln war, haben wir in 5 tagen 20 liter wasser gebraucht. ich konnte vorher den verbrauch auch nur schwer einschätzen, aber bei uns kann man ja schnell was nachladen.

 

nur für mich würde ich 2 liter pro tag einplanen, bei hohen temperaturen 1 liter mehr.

für die planung suche ich mir auf den karten die versorgungsmöglichkeiten raus: ortschaften, friedhöfe, bäche, usw.

 

es kann aber auch ganz anders kommen.

als ich eine paddeltour in den schwedischen schären geplant habe, wurde ich angenehm überrascht. statt meiner ausgefeilten trinkwasser-logistik, konnte ich viele kleine felsmulden auf den inseln zur versorgung nutzen. das stelle sich aber erst raus, nachdem drei tage unterwegs war.

 

 

lg. -wilbert-

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  • 2 Wochen später...

Ich frage mich nur, wie man Faktoren und Möglichkeiten abwägt, also wie man den Bedarf überschlägt. Habt ihr irgendwelche Faustregeln als erste Orientierung? Der Idealfall wäre doch, dass man genau mit seiner eisernen Reserve zur nächsten trinkbaren Quelle kommt.

 

Das stimmt genau und damit du doch endlich die ersehnten Zahlen bekommst:

In den Staaten galt immer die Faustregel 1L Wasser auf 5Meilen, also 8km. Das ist natürlich, wie alle anderen hier schon mehrfach erwähnt haben, stark von etlichen Faktoren abhängig. Die Faktoren lernt man auf Dauer irgendwann einzuschätzen. Diese Faustregel hat für mich persönlich gut funktioniert und häufig habe ich tatsächlich den letzten Schluck getrunken kurz bevor die nächste Quelle auftaucht.

Schwalltrinken und Durst haben kann man, denke ich, auch üben. Bei langen Abschnitten ohne Wasser lief das so ab:

Angenommen es sind 32km zu laufen bis zur nächsten Quelle, entspricht das nach der Faustregel 4L Wasser. Trinkt man jedoch an der Quelle vor dem trockenen Abschnitt 2L runter, kommt man ohne Probleme die ersten 8km ohne auch nur durstig zu werden. Also nur noch 3L mit zu schleppen.

Wenn man dann noch etwas weiter geht und die letzten 8km "trocken" läuft, bekommt man zwar ziemlich Durst, dehydriert aber noch nicht ernsthaft. Das holt man sich an der nächsten Quelle ganz schnell auch wieder rein. Das spart direkt noch einen Liter und wir sind bei etwa 2L Wasser für einen 30km Abschnitt!

 

Nicht zu vernachlässigen ist dabei aber:

 

-Große Hitze

-Pausen (auch vom rumsitzen wird man bei Hitze durstig!)

-größere Steigungen

 

Das ganze ist natürlich nur als Beispiel zu verstehen und gilt nicht für jeden. Man sollte seinen Körper kennen und wissen, auf welche Zeichen man zu achten hat um ein dehydrieren zu vermeiden!

 

Ich hoffe, dass dir das etwas hilft.

 

Micha

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