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Ultraleicht Trekking

Erste "UL"-Erfahrung im Sarek 2016/09


mawi

Empfohlene Beiträge

vor 6 Stunden schrieb mawi:

Von daher interessiert es mich, ob ihr die Bilder an euren Monitoren als zu dunkel oder eher als optimal belichtet empfindet.

Auf mich wirkt die Helligkeit ok. Manche Bilder (bei blauem Himmel) sind vielleicht einen Tick zu dunkel. Die bei bewölktem Himmel finde ich perfekt.

Bearbeitet von SouthWest
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Kenne das auch, dass meine Bilder auf dem TV oder Beamer eher etwas zu dunkel sind. Ich würde mutmaßen, dass diese Geräte, die für Filme gemacht sind eher etwas dunkler abgestimmt sind.
Meine Monitore sind auch kalibriert und auch nicht von der Schlechtesten Sorte, würde das Problem daher eher beim TV vermuten.

Oder Du hast in einem stark anderen Lichtumfeld kalibriert als das, in dem Du nun die Bilder am TV betrachtest, die Möglichkeit gäb's ja auch. Mein Spyder Messgerät liegt hier rum, falls Du mal wieder nachkalibrieren willst ;)  

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Am 11.12.2016 at 23:43 schrieb mawi:

DSC02076.jpg

 

Sehr nettes Bild,sehr nette Stimmung.

Es gibt ja vom Sarek dutzende Berichte. Dieser hebt sich durch den sehr konsequent umgesetzten Ultraleichtgedanken hervor (ja gerade wegen der Proviantmenge!!!) in einem sehr rauhen nasskalten Ambiente ohne der Möglichkeit mal eben in eine Hütte zu gehen.

 

Bearbeitet von pielinen
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Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen! Ich werde die Tage die Displays noch einmal neu kalibrieren und eins, zwei Bilder in unterschiedlicher Belichtung einstellen. Im Grunde sind es nur eine drittel bis halbe Blende Unterschied, aber die macht den gewissen Unterschied.

@questor Danke für das Angebot, ich habe auch einen. :) Kalibriert habe ich in einem dunklen Umfeld, da ich primär abends zu solchen Sachen komme. Aber durch die Kalibrierung sollten ja die entwickelten Bilder auf jedem Monitor (je nach dessen Qualität und der Annahme, dass er halbwegs richtig eingestellt ist) gleich aussehen. Oder liege ich da falsch?

 

vor 1 Stunde schrieb pielinen:

[...] ohne der Möglichkeit mal eben in eine Hütte zu gehen.

Oh, oh! Ich hoffe, ich enttäusche dich später nicht :S :-D

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vor 10 Stunden schrieb mawi:

@questor Danke für das Angebot, ich habe auch einen. :) Kalibriert habe ich in einem dunklen Umfeld, da ich primär abends zu solchen Sachen komme. Aber durch die Kalibrierung sollten ja die entwickelten Bilder auf jedem Monitor (je nach dessen Qualität und der Annahme, dass er halbwegs richtig eingestellt ist) gleich aussehen. Oder liege ich da falsch?

Yes and no...theoretisch ja, nur hat leider unser Auge etwas dagegen...
http://fotovideotec.de/farbmanagement/33_farbbeurteilung_am_monitor.html

Sprich wenn Du mit stark anderem Umgebungslicht kalibriert hast, als Du es jetzt bei der Bearbeitung hast - oder der Betrachter beim begutachten Deiner Bilder, führt das zu einer anderen Farbwahrnehmung. Du nimmst die Farben anders wahr als das Gerät beim Kalibrieren - oder/und der Betrachter wohlmöglich nochmals. 

Könnte man ja fast in den Foto-Skills Thread übernehmen, eh der noch weiter in geflame ausfasert...

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Ach so, ja klar. Das ist logisch, wenn ich bei wenig Licht kalibriere, dann stelle ich den Monitor dunkler. Bei tageslicht muss man die Helligkeit anpassen. Der Spider hat ja genau deswegen einen Helligkeitssensor, über den er automatisch dem Umgebungslicht entsprechende Profile lädt (insofern welche für verschiedenes Umgebungslicht erstellt wurden).

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Oki, ich habe glaub das Problem gefunden. Ich bin einfach überarbeitet. Ich sollte keine Projekte mehr annehmen...

Die Monitore waren gar nicht kalibriert! Ich hatte direkt nach dem Sarek-Trip eine größere Festplatte in den Laptop eingebaut und musste damit ja alles neu installieren. Dabei hatte ich vergessen die Profile zu kopieren bzw. neu zu erstellen....

Jetzt wirken die Bilder auch bei mir etwas zu dunkel. Ich werde es morgen noch einmal auf meinem Arbeitsrechner gegen prüfen (mit den korrigierten Bildern).

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4. Etappe: Njoatsosvágge

Sternenklare Nacht bedeutet ja gleichzeitig auch eine arschkalte Nacht. Ich hatte ja kein Thermometer bei, aber ich würde behaupten, dass dies eine der kältesten Nächte war. Da die nächste Wasserquelle ein paar Minuten vom Zelt entfernt war, hatte ich am Abend zuvor den 900ml Topf und den Wasserbeutel randvoll gefüllt. Am Morgen war der Topf komplett durchgefroren und ca. der halbe Wasserbeutel. Zum Glück ist er nicht geplatzt. Die Neoprensocken und die Zeltwände waren steif wie ein Brett, so dass ich angst hatte, dass sie zerbrechen (insbesondere die Socken). Da jedoch kein allzu starker Wind wehte, merkte ich in meinem Schlafgemach nichts davon.

Die Abtauzeit am nächsten Morgen hatte ich noch einmal mit einem Flickversuch meiner Schuhe überbrückt. Meine Naht vom Vortag war schon längst wieder kaputt und der Schuh im allgemeinen noch weiter am Rand aufgegangen. Als ich dann los bin, füllte sich langsam das Tal mit Wolken und es fing an zu regnen. Ich ging noch einmal ein Stück zurück um ggf. bei den Sandbänken zu furten, konnte aber keine geeignete Stelle finden. Okay, eigentlich war ich nur zu sehr genervt von dem dichten Gestrüpp und bin deshalb frühzeitig wieder umgekehrt.

In der Zwischenzeit hatte es sich so richtig „schön“ eingeregnet mit streckenweise Graupel, Hagel und Schnee im Wechsel, was den ganzen Tag über anhalten sollte.

DSC02232.jpg

DSC02239.jpg

Also musste ich die weglose SW-Seite des Njoatsosvágge entlang. Puh, das war eine echte Herausforderung für mich. Steilhang, Sumpf, Felsbrocken und alles überwuchert mit dichtem Gestrüpp ohne Ende. Ich versuchte mit aller Gewalt möglichst schnell da durch zu kommen, was nur schief gehen konnte. Plötzlich, es ging so schnell, dass ich es nicht mehr nachvollziehen kann. Ein Knall und es haute mich mit einer gewaltiger Wucht um. Was für ein Aufprall. Es fühlte sich an, als wäre ich aus 2m Höhe gestürzt. Ich lag kopfüber im Gestrüpp des Hangs und betrachtete meine Hand. Na tooooolll. Bravo!!! Ich hatte nur noch 2/3 meines Trekkingstocks in der Hand. Der 4. Tag unterwegs und schon ca. 240g totes Gewicht im Rucksack. Beim Sturz hatte sich ein Trekkingstock im Gestrüpp verkeilt und ist unter meinem Gewicht zerbrochen. Daher kam der Knall. In der ersten Sekunde hatte ich mich über die Stöcke geärgert, aber es wurde mir schnell bewusst, dass es in dieser Situation vermutlich (fast) jeden Stock geschrottet hätte. Ich rappelte mich wieder auf und ging weiter. Während dessen lies ich mir die Situation noch einmal durch den Kopf gehen und kam zum Schluss, dass es – Bääääähhhhhh!!!! Was für ein unangenehmes Gefühl. Das Regenwasser schoss mir nur so durch die Ritze! Beim Sturz war meine komplette Kleidung hinten unbemerkt verrutscht, so dass da nun das Regenwasser in Strömen hineinlief. Ich war nicht nur unten rum klitschnass, sondern auch am Oberkörper. Ich setzte erst mal den Rucksack ab, richtete der Kleidung und atmete gaaaanz tiiiief durch. Okay, es bringt überhaupt nichts, wenn ich hier so durchhaste, sagte ich zu mir. Ich ohrfeigte mich gedanklich und beschloss mich ab fortan dem Untergrund gemäß fortzubewegen. Also sprich nicht mehr zu hasten. Das fiel mir extrem schwer! Nach vielen Stunden hatte ich das Gestrüpp hinter mir gelassen und die Njoatsosjávrre Seen lagen vor mir. Hier lies endlich der Regen etwas nach und es gab eine Furtmöglichkeit.

DSC02243.jpg

Eigentlich wollte ich noch zu den Seen, die sich hinter der Anhöhe befanden. Aber, wie auf den Fotos erkennbar, sammelten sich da die Wolken und es hatte den Eindruck, dass es auf der anderen Seite richtig ungemütlich ist. Der Regen nahm auch wieder zu, so dass ich mich entschied hier zu nächtigen.

 

Puh, das war psychisch mein schlimmster Tag. Das war auch der Tag mit der geringsten zurückgelegten Strecke (ca. 10km). Ich war völlig durch, klitschnass, hatte keinen Bock mehr und wollte nur noch weg hier.

Bearbeitet von mawi
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  • 2 Wochen später...

5. Etappe: Njoatsosvágge

Hoch motiviert bin ich früh aufgestanden und losgezogen. Huch, was war passiert? Die letzten beiden Tage dachte ich noch ständig ans Abbrechen. Über Nacht sind mir folgende Dinge richtig bewusst geworden:

  1. Ich kann das Zelt wiederholt bei starkem Regen aufstellen und einrichten ohne dass etwas nass wird.
  2. Ich schaffe es meine Schlafsachen trocken zu halten.
  3. Es ist nicht schlimm den ganzen Tag mit nassen Klamotten umher zulaufen, solange man sich abends in den trocknen und warmen Schlafsachen murmeln kann.
  4. Das war die wärmste Nacht der Tour. Ich hatte anfangs nur eine Unterhose an und schwitzte trotzdem noch.
  5. Es ist gar nicht schlimm oder unangenehm morgens in die nasse Kleidung und Schuhe zu schlüpfen. Es ist nur die eigene Schere im Kopf.
  6. Es ist überhaupt nicht schlimm im strömenden Regen zu kacken, insbesondere wenn die Klamotten eh schon durch sind. Auch hier ist es nur die Schere im Kopf.
  7. Ich habe seit 4 Tagen nasse Schuhe und damit nasse Füße und es ist überhaupt nicht schlimm. Die ersten Tage bin ich noch um nasse Stellen herum gesprungen und umgangen bzw. hatte es versucht. Von nun an bin ich überall schnurstracks durch. Das machte das Wandern viel entspannter.
  8. Der Sarek ist bisher alles andere als außergewöhnlich anspruchsvoll, sondern sehr gut zu laufen (okay, bis jetzt und mit der Ausnahme von gestern).

All diese Punkte bzw. Erkenntnisse haben mich doch sehr beruhigt. Insbesondere die Tatsachen, dass Nässe nicht schlimm ist, ich mein Schlafzeugs trocken halten kann und dass es auch gute Momente, wie die warme Nacht, gibt.

 

Die ganze Nacht über hatte es geregnet und war dementsprechend nicht so prickelnd. Auch der Morgen war nicht von dem Abend davor zu unterscheiden.

DSC02265.jpg

Wie am Vortag sammelten sich immer noch sichtlich die Wolken bei den voraus liegenden Seen (Alep, Gasska und Lulep Njoatsosjávrre). Ich hatte es Spaßes halber Höllental genannt. Dort angekommen musste ich erfahren, dass es kein Spaß war und der Name zu 100% gerechtfertigt war. Es wehte ein eisiger Wind der den Regen und Graupel nur so ins Gesicht peitschte, so dass man kaum aufschauen konnte. Das Tal war durchzogen von unzähligen Fußabdrücken, als wäre eben eine ganzes Heer durchgezogen. Solch eine Masse empfand ich immer als zu viel Zeichen der Zivilisation, aber einzelne Fußspuren auf den abwegigsten und schwierigen Abschnitten empfand ich durchaus aufbauend. Ganz nach dem Motto, dass ich nicht der erste bzw. einzige Bekloppte bin der da lang rennt. Motivierend und frustrierend zugleich fand ich auch immer wieder die vereinzelten Sonnendurchbrüche. Motivierend, da dadurch die Szenerie mit den Bergen freigelegt wurde und frustrierend, da die Durchbrüche überall waren, nur nicht da wo ich war.

DSC02282-HDR.jpg

Am Ende des Njoatsosvágge hatte das Wetter noch einmal alles gegeben. Es goss und windete als gäbe es kein morgen mehr. Es riss mir beinah die Karte aus der Hand. Ich stand quasi mitten in einer Wolke und konnte die umliegenden Berge nicht sehen, was die Orientierung unmöglich machte. Vom Gefühl her hätte ich nach links laufen müssen, aber irgendwie passte das nicht zur Karte. Ich musste deshalb mit dem Kompass des DeLorme die Karte einnorden und fand so schnell heraus, dass ich viel weiter westlich war als ich es annahm. Es ging also nach rechts.

DSC02292.jpg

(Eigentlich voll unfair, auf den Bildern sieht man gar nicht wie schlecht das Wetter war. Nicht einmal wie durch ich war.)

Inzwischen lies der Regen langsam nach und die tief hängenden Wolken lösten sich auf. Ich nutzte die halbwegs freie Sicht um zu prüfen, ob ich wirklich richtig laufe. Dabei hatte ich halt auf einer großen Steinplatte gemacht, die eine sehr leichte Neigung hatte. Ich bemerkte nicht, dass die Platte extrem rutschig ist, so dass plötzlich meine Beine wegglitten und ich ungebremst auf das rechte Knie stürzte. Das Knie tat danach höllisch weh und wurde später noch schön blau. Also humpelte ich von dannen als wenig später endlich die Wolkendecke vor mir aufriss.

DSC02300.jpg

Das wirkte auf mich berauschend als hätt‘ ich was eingeschmissen. So beflügelt wollte ich von hier aus über das Jiegnavágge zum Pårte hinaufsteigen. Aber als ich an die Abzweigung kam, verging mir schnell die Lust. Der Wind drückte unermüdlich die Wolken in das Sarvesvágge und somit Richtung Pårte:

DSC02309.jpg

(Geradezu ist das Sarvesvágge und rechts geht es zum Jiegnavágge hinauf.)

Da das Knie schmerzte, es nicht mehr regnete und ein relativ starker Wind wehte, beschloss ich hier (beim alten Rentiergehege bei der Tjågnårisskajdde) mein Lager aufzuschlagen und meine Sachen zu trocknen. Und tatsächlich, nach ca. 2-3h waren die Sachen durch den Wind so gut wie trocken:

DSC02317.jpg

Die Trockenzeit hatte ich übrigens mit meinem ersten Bad im Fluss überbrückt. Es war eigentlich ganz angenehm, nur der Wind war nur 5cm kurz :)

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vor 12 Stunden schrieb mawi:

Über Nacht sind mir folgende Dinge richtig bewusst geworden:

ja!!

die wiederholung der bewusstwerdung ist auch beim nächsten nächsten mal schon wieder verblasste erinnerung und gibt  jedesmal.

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