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Ultraleicht Trekking

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Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 27.04.2018 in allen Bereichen

  1. Für mich ist eine Synthetikjacke a la Cumulus tatsächlich ein Must-Have - und ist bei jeder meiner Langstreckentouren dabei. Wenn Du so eine lange Strecke wie PCT oder CT mit so großen möglichen Temperaturschwankungen planst, dann ist eine leichte Synthetikjacke quasi Deine "Lebensversicherung" für den Kälte-Extremfall. Und sie ist die flexibelste Lösungsmöglichkeit, denn gerade Cumulus bietet die größtmögliche Wärme bei geringstem Gewicht und Packmass. Für mich ist die Synthetikjacke immer gesetzt - und je nach zu erwartendem Klima füge ich dann noch mehr oder weniger viele Fleecepullover hinzu. Einen Fleecepulli kannst Du unterwegs aber immer irgendwo billig dazukaufen oder auch einfach wegschmeißen (sprich hiker box). PS: Ich hatte vorher die Montbell Thermawrap und eine Berghausjacke. Den Hinweis auf die noch leichtere Cumulus habe ich auch hier aus dem Forum bekommen und sofort mit großem Erfolg umgesetzt!
    3 Punkte
  2. So. Komme gerade vom Arzt zurück, wo ich mich dieser Diskussion wegen gegen FSME hab impfen lassen. Gerade noch rechtzeitig vor einer Tour (mit Innenzelt) durch die deutschen Risikogebiete. Danke.
    3 Punkte
  3. Ich bin bisher immer mit Zelt bzw. Tarptent unterwegs gewesen und schätze mein Skyscape Trekker wegen der perfekten Größe (viel Kopffreiheit und angenehmer Ein/Ausstieg), dem schnellen Aufbau und der Variabilität (geschlossen, halb offen, komplett offen bei vollem Insektenschutz) sehr. Allerdings bin ich bei Wanderungen im frühen Frühjahr und späten Herbst in Deutschland immer wieder auf das Problem gestoßen mich gegen späten Nachmittag entscheiden zu müssen: Bleibe ich bei dem gerade entdecken, guten Lagerplatz oder laufe ich weiter (was ich meist gern tun würde) um dann bei aufkommender Dämmerung keinen geeigneten Platz zu finden und in Stress zu geraten, weil ich keine Lust habe das Zelt in Schräglage, neben einer Straße, einem Hochsitz oder auf einer Kuhweide aufzubauen. Zugegeben habe ich noch immer einen Platz gefunden, aber mich auch schon oft gestresst deswegen. Nun wollte ich, dass das einfacher geht. Am besten, nur etwas in Körpergröße ausrollen und schlafen können. Also schnell, ohne viel Umstände und möglichst wenig sichtbar. Da führte dann kein Weg vorbei an einem Bivy. Da ich zwar meist bei gutem Wetter unterwegs bin, aber in Deutschland nicht drauf vertrauen will, dass nachts das Wetter hält und ein abendliches Aufbauen eines Tarps meine Wünsche nicht befriedigen würde, kam nur ein Bivy in Frage, das ich in den meisten Fälle (solange es nicht abends bereits regnet oder größere Regenmengen für die Nacht angesagt sind) als Stand-alone-Lösung nutzen kann. Ausrollen, Matte (solange sie nicht sowieso einfach drin bleibt) und Schlafsack rein, reinlegen, fertig. Kleines Tarp für den Regenfall mit dabei. Also die britische Variante, wenn du es so nennen magst. Um das ganze leicht, aber maximal atmungsaktiv zu halten, wurde es ein Snowyside Bivy von Borah Gear aus Event mit DCF-Boden. Mit einer kleinen Plastikstange im Kopfteil kann das Kopfteil in 30 Sekunden so abgespannt werden, dass man etwas Luft um den Kopf hat. Ein Mückennetz ist komplett in den großen Einstieg klettbar und hält alle Krabbler, Stechinsekten und Zecken draußen. Das Tarp, das nicht groß zu sein braucht und eher selten tatsächlich aufgebaut werden dient doppelt als Regencape und ist das bekannte Golite Poncho-Tarp. So komme ich auf folgende Gewichte: Bivy komplett: 400g Poncho-Tarp: 190g Schnüre&Heringe: 70g Tyvek Hardstructure Groundsheet: 100g Komplett: 760g Nicht bemerkenswert leicht, aber in 80% der Nächte ein voller Schutz, der überall in 30 Sekunden ausgerollt werden kann. Beim Gesamtgewicht ist zu bedenken, dass der Regenschutz für's Wandern bereits inklusive ist. Das (schwere) Groundsheet kommt mit, weil der DCF-Boden für meinen Geschmack etwas dünn ausfällt, ich eine Luftmatte nutze und letztenendes das Bivy auch bedenkenlos mal auf suboptimalem, felsigem Grund ausrollen will. Maximale Freiheit und Einfachheit für die größtmögliche Plattauswahl in regnerischem Klima bei Zeltverbot ist zusammengefasst die Devise. Soweit meine Überlegungen in der Theorie: Morgen wird das Ganze dann endlich ausprobiert!
    2 Punkte
  4. Ich denke, dass der Trend zur Gewichtsoptimierung weiter vorangetrieben wird, solange es noch Spaß macht. Habe mir z.B., weil sie gerade TLS im Angebot war, die Relags Isomatte Lightweight bestellt. Hat nur 178g, also knapp 500 weniger, als meine jetzige...ein erster Liegetest ist bereits erfolgt.... ...läuft...!
    2 Punkte
  5. So heute ist der Rucksack angekommen. Bestellt habe ich am 28 Februar. Ca 7 Wochen Lieferzeit. Der kontakt mit Tom war gut und schnell. Nach der Bestellung haben wir über WhatsApp kommuniziert und erst mal abgesprochen was ich denn will. Ich hab ein paar mal nachfragen müssen aber jedes Mal hat neuen Input bekommen nach 5 Wochen fing er mit dem Design an und ich konnte einige Ideen entwickeln Wir haben uns auf eine Jumbo Prospector geeinigt. 75liter Hauptfach mit ca 10 l Seiten- und Fronttaschen. 85 l also. Soll ja meine Arcteryx Bora 80 ersetzen. Er ist eine Mischung aus HMG Southwest Porter und Exped Mountain pro geworden. leider hat Tom mich wohl falsch verstanden und er hat keine daisies an der Naht zwischen Korpus und Rückenteil angenäht die ich zum komprimieren verwenden wollte. Mich habe zwei daisychains auf der front und ordentlich Kompressionsmöglichkeiten. Da „Das Beast“ mein Winter und Familien Rucksack wird habe ich Möglichkeit eine leichte und eine massive Kompression zu verwenden. Die daisies können für außen dran verpacken verwendet werden. Ich habe Zickzack Kompression aus band und aus dünner Schnur. Je nach dem was ich mit mir rumtrage. Ski oder nur Zeltstangen. Aussentaschen sind riesig. Die Nähte innen sind eingefasst aber nich wasserdicht. Gewicht nachgewogen 1450g mit allem drum und dran. Einiges an Bändern kam weg wenn ich will und das ohne Schere. Bilder kommen demnächst.
    2 Punkte
  6. Hab die Hoody Version und ist eines meiner liebsten Teile. Natürlich zu dünn für tiefe Temperaturen, aber ich verwende das Teil einen großen Teil des Jahres gepaart mit T-Shirt/Wanderhemd und Windjacke bzw. leichter Puffy. Ist in meinem Konzept auch gleichzeitig mein Schlafoberteil. Trocknet schnell, fühlt sich auch verschwitzt gut an, super Passform (L bei 186 und 76kg), super Qualität. Kapuze ersetzt tlw die Fleecehaube beim Schlafen oder ergänzt diese. Klar pfeifft der Wind durch, dafür eine leichte Windjacke drüber. Für mich eine tolle Abstufung im Layer-System.
    2 Punkte
  7. Andreas K.

    Ich bin wieder da...

    Ich melde mich einen Tag früher zurück als geplant. 165 km auf dem Steigerwald Panoramaweg in 6 Tagen, statt geplant in 7. Ziel erreicht würde ich sagen.
    2 Punkte
  8. 'türlich will ich sie haben - aber haben will ich / man ja immer mal was. Und die Frage ist dann meist: macht mans oder nicht. Kann ich sie wirklich gewinnbringend einsetzen für meine Bedürfnisse - bzw. wie groß ist der Gewinn, und ist mir das den Einsatz wert. Und diese ganze Diskussion hier hat mich in der Einordnung wirklich weitergebracht und ich freu mich darauf, am Wochenende an den Abenden in der Uckermark so ein Stück mal testen zu dürfen, danke an den Berlin-Stammtisch! Mein vorläufiges Fazit ist: Ja, meine geplanten längeren Touren sind so lang und klimatisch doch so unterschiedlich, dass es Sinn macht, den Temperaturbereich nach unten noch zu erweitern, auch für die Nacht - bei gleichzeitiger Erleichterung des Rucksackgewichtes. Und ob es diese Jacke wird, hängt von der geliehenen ab. Natürlich bleibt es trotzdem eher beim Nice-to-have als Must-have, um an den Thread-Namen zurückzugehen.
    2 Punkte
  9. Ziz

    Ich bin wieder da...

    http://www.der-postillon.com/2016/02/automat-endlich-repariert-hunderte.html
    2 Punkte
  10. Es gibt sie noch, die Väter, die vom Zigarettenholen wiederkommen.
    2 Punkte
  11. Ich poste hier mal meine Eindrücke vom Rucksack Berghaus Fast Hike 45 (529-922 g) OT: Disclaimer: Ich habe den Rucksack aus reiner Neugier/zum Testen selbst gekauft und von eigenem Geld bezahlt, stehe in keinerlei Verbindung zu dem Hersteller und habe über den Kauf des Rucksacks hinaus auch keinerlei Beziehung zu dem Outdoorladen, der den Rucksack geliefert hat. Ich werde den Rucksack nach dem Test wieder verkaufen (um Geld für den nächsten Rucksack zu haben) und hätte den Bericht auch in die Anzeige schreiben können. Aber ich fand die Infos unter Ausrüstung besser aufgehoben. Und in mein Blog passt er thematisch (mangels Modifikation) nicht. Die englische Firma Berghaus ist hier im Forum eher für Bekleidung bekannt. Berghaus entwickelt jedoch auch Rucksäcke und hat seit jeher eine hohe Affinität zum UL-Bereich (Stichwort Berghaus Hyper). Im letzten Jahr hat Berghaus die Rucksäcke Fast Hike 32 und Fast Hike 45 angekündigt, die inzwischen erhältlich sind. Bislang scheint es im Internet dazu kaum Informationen zu geben: Website von Berghaus Review auf TGO Da ich für die nächste Lappland-Tour schaue, wie ich 15 bis 16 kg Startgewicht für 3 Wochen autarkes Wandern anders oder besser transportiere, habe ich mir den 45er gekauft, genau angesehen und mit 14 kg beladen auf meiner 10 km Geländerunde getestet. (Mir ging es nicht primär um diesen Rucksack, sondern um das Tragesystem als solches. Dieser Testbericht ist also ein Abfallprodukt meines „Forschungsdrangs“ .) Zunächst: Passt der Rucksack in dieses Forum? Mit Blick auf Touren mit langer Resupply-Zeit finde ich eindeutig: Ja. Nicht, dass es nicht leichtere Auswahl mit Tragegestell gäbe. Aber nicht jeder kann oder will sich einen Zpacks ArcBlast für 480 Euro leisten. Das der Fast Hike 45 durchaus seine Berechtigung im UL-Bereich haben kann, ist gut im Vergleich mit dem Gossamer Gear Gorilla 40 zu sehen, einem hier im Forum häufiger genannten, ähnlich flexiblen Pack. (Ich vergleiche die am ehesten entsprechende Rückenlänge L des Gorilla, der in S, M, L und XL erhältlich ist.): Rucksack Berghaus Fast Hike 45 (2018, eigene Messung) Gossamer Gear Gorilla 40 (2017, Größe L, Quelle: TLS) Volumen 45 l 40 l + ca. 7 l ext. Rückenlänge Ca. 46-56 cm (eigene Messung und Versuchspers., Min.-Wert ab Mitte Hüftgurt) 48-56 cm Gewichte Packsack 529 g (bereits mit Mesh-Rücken) 568 g Dokumententasche 30 g (entnehmbar) (Fest verbaut) Kompressionsriemen 12 g (4 x 3 g, abnehmbar) (Fest verbaut) Brustgurt 12 g (abnehmbar) (Fest verbaut) Trekkingstockhalterungen 10 g (2 x 5 g, abnehmbar) (Fest verbaut) Tragegestell (U-Bügel) 134 g (entnehmbar) 94 g (entnehmbar) Sitpad/Rückenpolster 63 g (entnehmbar) 70 g (entnehmbar) Hüftgurt 130 g (abnehmbar) 266 g (abnehmbar) Gesamtgewicht ab Werk 910 g (Gesamtgewicht auf meiner Waage, Summe obiger Einzelgewichte ist 922 g) 976 g (L, als M 922 g, die Angabe lt. TLS, Summe obiger Einzelgewichte ist 998 g) Konfigurierbarkeit Man bekommt mit dem Fast Hike 45 also einen ähnlich großen Rucksack wie den Gorilla, ebenso mit entnehmbaren Innengestell, mit ähnlichem Gewicht und Traglast, aber noch flexiblerem Aufbau. Praktisch alles am Fast Hike kann völlig schadlos entfernt oder durch etwas anderes ersetzt werden: Die Dokumententasche ist mit Kam-Snaps eingehängt. Man kann sie entfernen und statt dessen z. B. einen Schlüssel-Clip basteln und an-snappen. Oder irgendeinen anderen Gegenstand mit einem Kam-Snap versehen, den man ordentlich im Rucksack fixieren möchte. Die Kompressionsriemen finde ich sehr durchdacht. Sie liegen auf den Seiten und haben gegenläufige Schnallen. Man kann sie wahlweise zur Seitenkompression einsetzen oder aber die vorderen Enden verbinden und so um den ganzen Rucksack führen (Vollkompression) oder nur auf der Front verwenden (Schneeschuhbefestigung). Fand ich im Handling tatsächlich sehr einfach und friemelfrei. Die unteren Kompressionsriemen konfigurieren bei Bedarf auch die Seitentasche um (siehe unten). Das Rückenpolster ist trapezförmig geformt und hinter 3D-Mesh in einer eigenen Tasche eingesetzt. Zwischen Polster und Rucksack ist Platz für eine Trinkblase. Das Rückenpolster kann leicht entnommen werden, ist aber etwas schwierig in seinen ursprünglichen Platz wieder einzusetzen. Konstruktiv ist dies aber intelligent gelöst: Wenn man keine Trinkblase benutzt, schiebt man das Rückenpolster einfach in den Trinkblasenschacht. Das gelingt mit einem schlichten Handgriff und ist auch in einer 5-Minuten-Pause nicht lästig. Nur, wenn man eine Trinkblase benutzt, ist es empfehlenswert das Sitzpolster an seinen angestammten Platz vor die Zwischenwand zu schieben, der durch eine Abdeckleiste nicht ganz so einfach zu benutzen ist. Man kann das Polster aber auch ganz entnehmen und statt dessen zwei Z-Lite-Segmente in das Trinkblasenfach einsetzen, diese allerdings als gefaltetes Element (Breite nur 1 Segment). Vom Tragen her wird der Rucksack dadurch geringfügig beweglicher in seitlicher Richtung. Ich finde das aber kaum merklich. Man kann bei entsprechender Packweise auch ganz auf das Polster verzichten. Wenn dann etwas durch das 3D-Mesh hindurch stört, dann ist das durch anderes Packen zu beheben. Der Rucksack selbst hat dort keine störenden Elemente. Vermutlich aus Gewichtsgründen ist das Rückenpolster stark perforiert. Man kann zwar sehr bequem darauf sitzen, aber auf nassen Gras kommt man dennoch eine nasse Hose. Man kann sich allerdings leicht aus EVA eine Alternative schneiden. Das Gestell aus biegefestem Draht lässt sich sehr einfach entnehmen. Ein kleiner Klettverschluss ist zu öffnen, dann die Ecken herunterziehen, schon hält man den Drahtbügel in der Hand. Beim Wiedereinsetzen ist beim letzten Handgriff eine ausgediente Kundenkarte und maßvoll dosierte Kraft hilfreich, um die zweite Ecke des Gestells unter das Hepalon-Dreieck zu schieben. Wie die meisten Gestellrucksäcke macht auch der Fast Hike 45 bei voller Beladung das ein oder andere knarzende Geräusch, jedoch deutlich weniger und leiser, als z. B. der Osprey Exos. Der Hüftgurt wird wie üblich durch eine Klettlage hinter dem Steißpolster festgehalten und kann recht einfach entnommen werden. Er ist breit, aber nicht sehr dick. Ich fand den bei 14 kg über 6 km (den Rest der Strecke habe ich ohne Hüftgurt absolviert) aber bei weitem ausreichend. Tragesystem Durch das recht feste Rückenpolster hinter dem Meshrücken ist der Rucksack auch ohne Drahtbügel ein gut zu tragender Körperkontaktrucksack ohne allzustarkes Ausrunden. Im direkten Vergleich fand ich das Tragegefühl mit Bügel aber spürbar ausgeglichener, nicht zuletzt durch die bessere Lastübertragung auf die Hüfte. Die Schultergurte sitzen am besten mit Brustgurt. Dann sind sie überaus bequem. Ohne Brustgurt kommt die spezielle Form der Gurte nicht so gut zur Wirkung. Die Schultergurte sind im oberen Bereich deutlich fester, während die untere Hälfte auf Brusthöhe sehr dünn, weich und seitlich dehnbar ist. Der feste obere Teil sorgt dafür, dass der Rucksack sich recht direkt trägt und seitlich weniger schwingt, als ich das konstruktiv erwartet hätte. Der unterere weiche Teil liegt sehr angenehm an und ich habe den auf meiner Testrunde praktisch nicht gespürt. Ich kann mir darum gut vorstellen, dass die Gurte trotz der Breite der Konstruktion auch für Frauen angenehm zu tragen sind. Überdies kann der Brustgurt in Stufen über einen sehr weiten Bereich vom Bauch bis fast direkt unter dem Hals positioniert werden. Der Hüftgurt lässt sich in einem weiten Größenbereich benutzen. Ich bin sehr schlank, da war aber noch genug Spiel für dünnere Personen. Bei welchem größeren Hüftumfang Ende ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber verlängern lässt sich ein Hüftriemen ja recht leicht. Taschen und Fächer Das Hauptfach ist ein klassischer Rolltop mit Quer- und Längsband, sehr gut geschnitten und der Verschluss durch das beidseitige Querband sehr gut und dicht zu benutzen. Ein Hilfsverschluss im Querband (Kam-Snaps, Magnete, Schnalle) fehlt jedoch, ich habe den auch nicht vermisst. Das Frontfach aus dehnbarem Mesh ist einen Ticken zu schmal für meinen Geschmack und dadurch geringfügig kleiner als das des Gorilla. Dafür sind die Seiten des Frontfachs aus geschlossenem Material und somit robuster. In die beiden Brusttaschen auf den Schultergurten passen keine normalen PET Flaschen (0,5 oder 0,75 l). Die schlanken runden Smoothie-Flaschen (0,25 bis 35 l) passen hingegen perfekt, sitzen sicher und stören auch nicht beim Tragen. Diese Fächer habe vor allem auch die richtige Größe, um ein Smartphone, GPS etc. vernünftig zu platzieren. Wem die Fächer anderer Hersteller zu eng oder flach sind, wird den Unterschied positiv feststellen. Von den beiden Hüftgurttaschen ist die rechte als offene dehnbare Mesh-Lasche gestaltet, die linke ist eine klassische Reißverschlusstasche, ebenfalls aus dehnbarem Mesh-Gewebe. Während man die offene Tasche sehr leicht benutzen kann, leidet die Reißverschlusstasche etwas daran, dass der Reißverschluss nicht sich nicht mit dem Mesh-Gewebe dehnen kann. Dadurch bleibt die Öffnung bei geschlossenem Hüftgurt am schlanken Körper etwas zu eng für eine komfortable Benutzung. Die Tasche an sich ist nicht sehr groß, aber ausreichend und dehnbar. Sehr gut finde ich die vier (!) Seitentaschen aus dehnbarem Mesh. Die jeweils untere ist so, wie man es von einer gerade geschnittenen Seitentasche erwartet. Nicht ideal mit der Hand erreichbar, aber dank der großen Dehnbarkeit problemlos mit Flaschen beliebiger Größe zu beladen. Die jeweils obere ist tatsächlich eine zweite Lage, die hinter der unteren Tasche bis zu Rucksackboden hinunter reicht. Man kann dort also sehr einfach und sicher eine breit aufgerollte NeoAir oder dünne EVA reinschieben oder ein Zeltgestänge, Trekkingstöcke etc. Zieht man den unteren Kompressionsgurt jedoch leicht an, dann verhindert der das Durchrutschen der Gegenstände in den unteren Bereich. In dieser Konfiguration geht die Ausdehnung der oberen Seitentasche nicht zu Lasten der unteren (vgl. Flaschenbild). Die obere Tasche „endet“ quasi über der unteren. Finde ich eine pfiffige und flexible Umsetzung. Zwiespältig finde ich die Dokumententasche. Sie hat mit 17 × 21 cm eine hinreichende Größe, z.B. für einen eBock-Reader (vgl. Bild), hängt aber für meinen Geschmack zu tief unten im Rucksack. Sicher, wenn ich den Rucksack nicht voll mache und den Rolltop schließe, darf die auch nicht im Weg sein. Aber für einen schnellen Zugriff ist das keine wirkliche Alternative. Leichter wäre da, einen Ziploc-Beutel statt dessen in den Rucksack zu legen. Fazit Alles in allem: Insgesamt fand ich den Fast Hike (mit 14 kg über 10 km) sehr bequem zu tragen. Trotz des Gestells bleibt es aber ein Kontaktrücken mit eher durchschnittlicher Belüftung. Dennoch ist das einer der wenigen „Big-Brand“-Rucksäcke, die ich tatsächlich berichtenswert finde, weil … noch wenig bekannt flexibel zwischen 529 und 922 g konfigurierbar durch die Vielseitigkeit der Kompressionsriemen auf nahezu jede Nutzgröße anpassbar. Im runter konfiguriertem „nackten“ Zustand ohne alle Optionen ist der Fast Hike zwar, wie auch der Gorilla, nicht Hardcore-UL. Da müsste er klar unter 400 g wiegen und weniger Features haben. Im oberen Bereich ist er dafür aber auch mal als Backcountry-Rucksack mit 12 kg Lebensmitteln gut erträglich. Dann ist er zwar 100 g schwerer als ein ähnlich tragfähiger Osprey Levity 45, dafür aber weniger steif und sperrig und aus dickerem Material. Die gesamte Verarbeitung des Packs scheint mir makellos und sehr robust zu sein. Trotz der vielen Features ist der Pack überraschend leicht zu konfigurieren. Er funktioniert. Die Schlichtheit, mit der die Kompressionsriemen den Rucksack umkrempeln (oder entnehmbar) sind, gefällt mir. Für wen ist der Fast Hike also geeignet? Das ist natürlich eine persönliche Entscheidung. Ich würde ihn am ehesten Leuten empfehlen, die … UL nicht zum äußersten treiben wollen, lieber kaufen als nähen, trotz UL-Ansprüchen viele Fächer haben mögen, gelegentlich längere Backcountry-Touren mit hohem Startgewicht unternehmen, die nicht für jede Art von Unternehmung einen anderen Rucksack anschaffen wollen, sondern einen einzigen, der sich in einem weitem Gewichts- und Volumenbereich konfigurieren lässt. OT: Warum verkaufe ich den Rucksack nach dem Test wieder? Weil ich ihn nur zum Test angeschafft habe. Ich habe in den letzten 18 Monaten 11 Rucksäcke neu oder gebraucht gekauft, getestet, modifiziert, auf Tour(en) mitgenommen, eingelagert und/oder wieder verkauft. Rucksäcke machen mir Spaß. Aber behalten kann ich nicht alle. Und für den Zweck einer langen autarken Tour besitze ich bereits einen MYOG-Pack mit Gestell und fast halbem Gewicht, der mir lieber ist.
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  12. Schönes Thema. Die Intention unseres Setups entspricht so ungefähr dem zweiten, "brittischen" Fall. Wir wollten an Gewässern möglichst gesetzestreu übernachten. Stealth camping ist kacke, wenn man das Boot erstmal 100m in den Wald zerren müsste. Zelte sind an Flüssen zwar oft kein Problem und Leute wie Steve Flusswanderer machen das ausschließlich, aber irgendwie hätte ich mich doch unwohl gefühlt. Das war die Geburtsstunde unserer Biwaksackidee. Unsere Säcke sind nicht sehr leicht und auch nicht sehr atmungsaktiv, aber robust und geräumig. Außerdem schlafen wir darin wirklich gut und sie haben Insektennetze. Für Wochenendtouren mit halbwegs vorhersehbarem Wetter Klasse, aber bei lange geplanten oder generell langen Touren, kann es immer einen Tag mit Schietwetter geben, wo man abwettern muss oder zumindest Abends mal trocken sitzen will. Außerdem pennen wir in unseren Säcken so gut, dass wir das ganze auch auf außerhalb des Wasserwanderns ausweiten wollten. Hier kam dann die Tarpidee ins Spiel. Wenn das Wetter richtig Klasse ist: Biwaksack mit Insektenschutz, bei leichtem Niesel (der in der Nacht aufkommt) Biwakdeckel druff, bei Niesel (schon am Abend) großflächig aufgespanntes Tarp und je pissiger es wird, desto mehr falten wir das Tarp zu einer Zeltform. Vieles davon ist Multiuse. Tarpstange ist entweder Paddel oder Treckingstock. Die Zeltleine kann man auch fürs Treideln nutzen. Da ich bisher noch wenig Erfahrungen mit Tarps bei stärkerem Wind habe, sind Schnur und Heringe auch nicht gerade UL. Unser ganzes Set aus Biwaksäcken, Tarp, Seilen und Heringen wiegt 2 kg. Aber es ging uns bei der Anschaffung auch nicht ums Gewicht, sondern um Flexibilität. Wenn der Sternenhimmel lockt, will man unter freiem Himmel pennen – aber dabei bitte Matte und Schlafsack schonen und auch bestmöglich vor Krabbelzeug geschützt.
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  13. ich hab mal die blaue Version von Ali bestellt. Gewicht ohne Riemen: 305 Gramm.
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  14. An was man beim MLD Bugbivy wohl auch noch denken sollte: Den Einstieg da finde ich suboptimal. Mir fällt jetzt auf die Schnelle keins meiner Tarps/Zelte ein, bei dem man locker von oben in so ein Bivy steigen könnte.
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  15. Frag' zur Sicherheit aber noch deinen eigenen Arzt, bevor du dich auf das Gedächtnis eines 57jährigen verlässt.
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  16. ... und wiegt mit Seitenreißverschluss umgerechnet (falls das Sinn macht) nur 4g mehr als die MLD-Konkurrenz (zu einem weit freundlicheren Preis). Abspannen sollte man doch beide... auch mit Stangen, wenn man sie nicht unter dem Tarp festmacht. Ansonsten liegt man nur unterm Netz, wird u.U. durch das Material hindurch von Mücken gestochen und findet den Reißverschluss nur mühsam und fummelig.
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  17. Nein nein! Das MLD muss man natürlich auch abspannen. Aber wenn man das abspannt, dann hat man viel Luft um sich herum, deutlich mehr, als im Borahgear.
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  18. Was man beim Borah schon wissen sollte, ist, dass man da das Netz mehr oder minder auf dem Gesicht hat. Man kann es zwar abspannen, aber so luftig wie im MLD oder vergleichbaren Konstruktionen, die eher wie Mini-Innenzelte sind, ist es nicht. Ansonsten mag ich den Borah aber schon sehr gerne und der lässt mich den Zecken-Faden relativ entspannt lesen.
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  19. Oh, schade! Naja, dann aber trotzdem viel Spaß auf der Tour- trotz Hanwag-Stiefeln!
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  20. Keine Ahnung, weil ich eine MYOG-Niete bin. Aber hier gibt's 180g nur aus Mesh (abgesehen vom Boden): https://mountainlaureldesigns.com/product/mld-bug-bivy/
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  21. Kleiner Tipp noch zum Allez (ich hab den Hoodie): Beim Decathlon gibt es so Unterwäsche bzw. Langarm-Shirts, die auch eine strukturierte Unterseite hat. Die werben damit, dass man die Wenden kann und somit die Wärme regulieren kann. Meine Kinder haben die, ich selbst nicht. Die Idee ist folgende: strukturierte Seite nach innen ist warm wegen Luftpolster auf Haut und strukturierte Seite nach außen ist kalt. Hört sich für mich schlüssig an und wenn ich das beim Allez Hoodie ausprobiere, wirkt es so, als würde es auch funktionieren. Langzeittests dazu hab ich aber noch nicht. Ansonsten finde ich die Passform super. Ich hab bei 1,87m XL, bei anderen Firmen (besonders amerikanischen) manchmal L. Ärmel hochschieben geht bei mir, wenn auch straff, und die Länge finde ich auch ideal.
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  22. Update meinerseits: Hab mir jetzt die Hoka One One Challenger ATR 4 geholt und liebe sie jetzt schon. Bisher nur im Alltag getragen, aber am Montag hoffe ich die ersten 25 km am Stück drauf zu bekommen (plane die zweite Etappe vom München-Venedig, also von Wolfratshausen nach Bad-Tölz, zu wandern). Sie sind unfassbar leicht für so stark gedämpfte Schuhe, meine wiegen bei 44 1/3 gerade mal 280g. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber auf Anhieb nicht unangenehm, ist die relativ stark gebogene konvexe Unterseite bzw. starke Stützung des Gewölbes. Sie sind im Vorfuss relativ breit, was ich sehr mag. Das ist aber, laut dem sehr kompetenten Verkäufer (ein dickes Plus und 'Danke' für die Laufbar in München), wohl Challenger-typisch und bei anderen Modellen nicht so, also Vorsicht bei der Modell-Wahl. Bei Bedarf kann ich hoffentlich am Dienstag oder noch später mehr berichten.
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  23. Wenn ich überraschend schnell vorangekommen bin, dann verkürze ich die Dauer der Tour nicht, sondern mache einen derart geruhsamen Abschlusstag, dass mich die Bier-Spaziergänger überholen. Und dabei bin ich ja mit dem MTB unterwegs!
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  24. Das sind diese Käufe, die konzeptverändernd sind. Wenn man das Konzept verändern will, dann wird aus dem "nice" tatsächlich ein "must" (willst keinen schwereren Schlafsack/Quilt mitnehmen... musst also die Jacke haben, nimmst die übrigen Vorteile derselben mit und die Nachteile in Kauf). Die Gegenüberstellung von "nice" und "must" macht also keinen wirklichen Sinn.
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  25. Das verstehe ich nicht ganz. Der Borah ist doch ein Standardbivy 'amerikanischen Typs' (also wasserabweisend, nicht wasserdicht, als Zusatzschutz unterm Tarp gegen Wind, Spritzwasser usw.). Er hat, wie fast alle Biwaksäcke dieser Art, gegen Insekten einen Netzteil am Kopfende - ist aber ansonsten aus geschlossenem Nylon. Ein Bug Bivy wäre für mich ganz aus Mesh (mit Ausnahme des Bodens, ggf. ein bath tub). Im Prinzip das hier: https://www.walkonthewildside.de/insektenschutz/2734-outdoor-research-bug-bivy-727602600284.html?gclid=EAIaIQobChMIx9m41oba2gIVRCjTCh0bLwbGEAQYAyABEgL09PD_BwE (... finde ich aber für den Zweck mit 472g reichlich schwer.)
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  26. Bei uns schlafen die Zecken leider tagsüber nicht:(. Die fängt man sich vermehrt, während man an Grünzeug vorbei läuft (Wiese, Büsche, etc.) - Zecken sind reaktiv genug um dich auch im Laufen anzugehen.
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  27. Zippi

    Neue Ultraleicht-Ausrüstung

    Ein neues Tarptent: Rainshadow 3 3 Personen, 1,33kg
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  28. Der alte Bundeswehr Gebirgsjägerrucksack wiegt in der Cordura Version 775 g Die dazu gehörige BW Faltisomatte, die ihm als Rückenpolster dient, wiegt 425 g. Die kostet gebraucht etwa 10 €. Das Volumen liegt bei 34 Litern. Er kostet gebraucht knapp 25 € bei Räer in Hildesheim. (das dort angegebene Volumen ist falsch.) Ich bin mit dem Ding höchst zufrieden und würde ihn als unverwüstlich bezeichnen. In die Außentaschen passen 2x1Liter Volvic Eistee Flaschen vom Supermarkt.
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  29. Erbswurst

    Ich bin wieder da...

    Na son kleenet Kochfeuerchen kann doch nicht schaden, oder? Na jut! Manchmal jeht och ma watt schief. (Mann, hat sich dieser Franzose uff jerecht!)
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  30. Muss daran liegen, dass ich vor einem Jahr aufgehört habe zu rauchen
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  31. So, ich habe mein Material mal geschnitten. Für die Länge und die schlechte Sichtbarkeit des Rucksacks in der Grundeinstellung entschuldige ich mich (war allein unterwegs und mache derlei mit dem Handy ohne Sicht auf den Bildschirm): Sprungmarken: Disclaimer: 00:46 Volumen: 01:45 Features: Fronttasche: 02:00 Seitentaschen: 02:17 Kompressionsriemen: 03:17 Bordgepäcktauglichkeit: 05:08 Daisy -Chains: 06:00 Roll-top und Top-Riemen: 06:40 Schultergurte: 08:04 Auch für Frauen? 10:03 Rückenlänge: 10:46 Trinkblasenfach: 11:13 Rückenpolster/Sitzunterlage: 11:30 Alternative Rückenpolster: 12:45 Hüftgurt und -taschen: 14:30 Gewicht: 16:10 Tragesystem: 16:38 Wasserdichtigkeit: 18:08 Wasserdichtigkeit erhöhen:: 21:55 Fazit: 22:16
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  32. Von Ende März bis Anfang April bin den Offa’s Dyke Path gelaufen. Ich hatte dazu schon einen Thread im Bereich Tourvorbereitung (Danke an dieser Stelle nochmal an @ Chris2901 ) und möchte nun ein paar Eindrücke der Tour teilen. Es war meine erste längere Tour nachdem ich dem Ultraleicht-Gedanken begegnet bin und auch gleichzeitig ein guter Härtetest für meine MYOG-Sachen. Der Offa’s Dyke Path ist ein 284 km langer Weg, hauptsächlich entlang der Grenze zwischen Wales und England. Teilweise folgt er genau dem Verlauf des Offas’s Dyke, einem Erdwall der im 8. Jahrhundert vom König Offa angelegt wurde. Über die Gründe ist man sich bis heute uneins. Die dann später festgelegte Grenze zwischen Wales und England folgt aber in vielen Teilen dessen Verlauf. Meine Packliste ist hier einzusehen. Die Wetterprognosen änderten sich in der Woche bevor es losging ständig und ich habe einige Sachen immer mal wieder raus und wieder reingenommen. Besonders bei der Tight war ich unsicher, ob es sich lohnt oder Regenhose nich reichen könnte. Am Ende habe ich sie dann, aufgrund der letzten Wettervorhersage, doch eingepackt und es war eine sehr gute Entscheidung. Dazu aber später mehr… Los ging es leider etwas später als geplant, da erst einmal mein Flug nach Bristol ausfiel und der Ersatzflug nach Birmingham am nächsten Morgen mehr als eine Stunde Verspätung hatte. So kam ich dann fast exakt 12 Stunden später in Chepstow an als ursprünglich vorgesehen. Kurz etwas Verpflegung besorgt und dann zum südlichen Start-/Endpunkt in Sedbury gelaufen. Dort ging es dann bei leichtem Sonnenschein und ein paar Wolken los. Insgesamt brauchte ich 12 Tage für den Offa's Dyke Path und hatte meist noch genug Zeit, um die auf dem Weg liegenden Städte oder die ein oder andere Sehenswürdigkeit anzuschauen. Allerdings habe ich auch, wie ursprünglich geplant, keinen Pausentag eingelegt. Tinter Abbey White Castle Pontcysyllte Aqueduct, man kann zu Fuß drüber laufen, ich musste aber aufs Bott zurück greifen Valley Crucis Abbey, ein altes Kloster, was aber eine ziemliche Abzocke ist Restaurierte Dampflok in Llangollen Total cool fand ich die Fasäne, die einem ständig über den Weg liefen. Das erste brauchbare Foto habe ich dann allerdings erst am 6. oder 7. Tag geschossen (mit 10 Minuten anpirschen). Davor waren sie einfach zu schnell weg. Der Weg selber ist sehr abwechslungsreich und es gab nur wenige Momente, wo er mir missfallen hat. Man wechselt oft von Waldweg auf Pfade über Felder, auf engen Straßen entlang dichter Hecken, von Zeit zu Zeit kommt man durch eine nette kleine Ortschaft, immer wieder vorbei man an schönen Cottages, zwischenzeitlich an Kanälen entlang... Dabei so gut wie immer auf und ab mit tollen Aussichten, an denen ich mich bis zum Ende nicht satt gesehen hatte. Dafür trug auch das super Wetter sorge. Immer wieder bahnte sich die Sonne einen Weg durch die Wolken und so entstanden tolle Schattenspiele auf der Landschaft. Nass geworden bin ich tatsächlich erst am 10. Tag, als es für ne knappe Stunde regnete. Am nächsten Tag kam dann aber auch Schnee ins Spiel… Aber bis auf diese Ausnahmen hatte Wales bestes Wanderwetter zu bieten. Treuer Begleiter waren dabei Matsch (es hat doch gar nicht geregnet!) und Wind (besonders stark auf der Etappe über Hatterall Ridge, zum Glück meistens von hinten…). In der Nacht wurde es allerdings zum Teil frostig. Was dann auch die Momente waren, in denen ich froh war, die Tight eingepackt zu haben. Tagsüber an 2 Tagen getragen, kam sie nachts als 2. Schicht zum Einsatz und sorgte dafür, dass es in Nächten etwas kühl war, aber nicht total unkomfortabel kalt. Nur in der ersten war mir trotz aller Kleidung am Körper arschkalt. Die Etappen habe ich vorher ungefähr geplant und mich dann vor Ort mal mehr oder weniger spontan entschieden, welche Art des nächtigens es dann werden soll. Dabei habe ich auf Campingplätze (oder Möglichkeiten das Zelt aufzubauen) sowie ab und zu ein B&B oder Hostel zurückgegriffen. Zelten an anderen Stellen wäre teilweise möglich gewesen, aber aufgrund schlechter Erfahrungen in der Vergangenheit und oftmals niemanden in Sicht, den man Fragen konnte, habe ich das sein lassen. Als Zeltmöglichkeiten wären besonders Mellington Hall (schrecklicher Trailerpark, aber der Campingground ist nett gelegen mit Blick auf ein historisches Hotel) und Gweryd Lakes (eigentlich ein Angelsee, aber in toller Lage und die Besitzer sind fantastisch und Wanderer sind willkommen) als gute Plätze zum Zelten zu nennen. Mellington Hall Hotel Gweryd Lakes B&Bs (und Hostels) habe ich nur sporadisch genutzt, aber die, in denen ich geschlafen habe, waren super. The Hay Stable in Hay-on-Wye (super gemütlich und man hat ein Wohnzimmer und eine Küche, die man nutzen kann) und das Hostel in Llangollen kann ich weiter empfehlen. Hay-on-Wye ist, nach meinem Empfinden, die Ortschaft am Weg, die mir am besten gefallen hat. Tolles Ambiente, auch durch die vielen Antiquariate, nette Pubs. Was mir dagegen gar nicht gefallen hat war Prestatyn, der nördliche Endpunkt des Weges. Ist ein typischer Urlaubsort am Meer, der bestimmt schon bessere Tage gesehen hat. Zusätzlich war es, bedingt durch Ostern, noch ziemlich voll. Das hat dann die Freude über die Ankunft etwas getrübt. Ursprünglich hatte ich geplant noch eine Nacht dort zu verbringen, hab dann aber direkt den nächsten Zug nach Manchester genommen. Da wäre die Ankunft in Sedbury bestimmt um einiges angenehmer gewesen. Andere Leute, die den Weg gegangen sind habe ich kaum gesehen. Am Anfang ein kleines Grüppchen älterer Leute aus Bristol, die ich aber trotz netter Gespräche hinter mir ließ und dann am Ende 5 Leute, die mir entgegenkamen und Ostern als Starttermin für ihre Wanderung in südlicher Richtung nutzten. Angekommen bin ich dann aber mit einem Paar aus … (vergessen), die ich die 2 Tage vorher immer mal wieder überholte (hä?) und die den Weg über das letzte Jahr verteilt gelaufen sind. So konnte man noch gemeinsam auf die Ankunft anstoßen, bevor sich die Wege wieder trennten. Generell waren alle, die ich unterwegs traf unglaublich freundlich und hilfsbereit. Und es entstant meistens ein nettes Gespräch (bedingt durch meinen Wohnort oft über eine Fernseheserie aus den 80ern "Auf Wiedersehen, Pet"). Versorgung war auch nie ein Problem und selbst die kleinsten Shops hatten immer etwas, das man für die leichte Küche nutzen konnte (CousCous, Idahoan Kapü, etc.). Auch suswärts essen war eigentlich immer gut. Guter Pub-Standard. Sollte es einen nach Welshpool verschlagen, der Inder/Bangladeschi ist sehr gut und mir hat er kostenlos Vorspeisen, Saucen und Naan dazugepackt, als er hörte, dass ich durch Wales laufe. Super! Beim Bier hatte es mir schnell das Butty Bach Ale angetan. Gab es aber leider fast ausschließlich im Süden. Wie eingangs erwähnt war es die erste längere Tour für mich, in dem der UL-Gedanke eine Rolle spielte und es war eine unglaublich befreiende Erfahrung, mit leichtem Gepäck und (fast) nur dem nötigsten Unterwegs zu sein. Hat den Spaß stellenweise um einiges gesteigert und es war super immer wieder Aha-Erlebnisse zu haben, auch in Bezug auf die mögliche Reduktion an weiteren Stellen oder Anpassungen in bestimmten Bereichen. Insgesamt habe ich gemerkt, dass das Setup gerade passt und man auch nicht zu viel auf einmal wollen sollte. Es ist ein guter Schritt nach vorne gewesen und die nächsten Schritte entwickeln sich dann. Auch der Härtetest für meine MYOG-Ausrüstungsgegenstände verlief positiv (mit kleinen Einschränkungen). Mein Rucksack ließ sich bequem tragen (auch nachdem ich am 3. Tag den Brustgurt verloren hatte) und er machte keine Anstalten irgendwelche Probleme zu verursachen. Größe war perfekt. Hatte im Vorfeld noch eine Schultergurttasche genäht, die sich als sehr nützlich erwiesen hat (Handy, Snacks) Auch ein Hip-Bag, der im Vorfeld entstand, verrichtete gute Dienste Schalfen im Quilt funktioniert für mich. Allerdings habe ich festgestellt, dass das Gurtband für den Clip am Nacken zu lang ist. Dadurch hat er dort zu viel Spiel und es war immer etwas fummelig den Bereich dicht zu bekommen. Bei den Knöpfen, zum Schließen am Rücken, habe ich leider vergessen den Bereich mit Zeltboden Nylon zu verstärken und in der 2. oder 3. Nacht hat es einen Knopf aus dem Stoff gerissen. Führte dann in der Folge leider zu mehr Anstrengung, um zu verhindern, dass warme Luft flöten geht. Werde den Bereich flicken, mit Zeltboden Nylon verstärken und dann auch mit Clips versehen. Unterm Strich lässt festhalten, dass es ein mehr als gelungener Trip war und UL sehr viel Spaß macht! Ende
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  33. Das 10D Silnylon von Biloba Camping ist wieder verfügbar - allerdings nur in Orange. Hatte schonmal wegen anderer Farben nachgefragt, da sind die nicht so flexibel. Abwarten also, wenn man was anderes braucht.
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  34. Moin, ich würde vorschlagen, einfach einmal Asics Trailrunner zu probieren. Die Dämpfung ist recht ausgeprägt, um auch längere Strecken problemlos auf hartem Untergrund(Fels oder Asphalt) terwegs zu sein und trotzdem eine gute Rückmeldung zum Untergrund zu geben. Ich laufe jetzt seit Jahren mit dem Hersteller. La Sportiva hat zwar von der Gummimisch kleine Vorteile bei Nässe, aber die Laufleitung der Asics ist einfach überzeugend. Es läuft sich leicht und im Vergleich zu den Inov 195 habe ich keine Ermüdungserscheinungen der Fußmuskulatur. Kann man aber wohl alles trainieren, wenn ich die Kommentare oben lese.
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  35. martinfarrent

    Minimalismus im Alltag

    Mal ein bisschen provokativ: Minimalismus im Alltag fällt für mein Empfinden häufig etwas bildungsbürgerlich-elitär aus. Wir alle kennen den gut verdienenden Quasi-Asketen, der quantitativ wenig zu besitzen scheint, sich aber in Wahrheit per teils überzogenem Qualitätsfetisch viel mehr leistet (und leisten kann) als Otto-Normalkonsument. Dessen Gasherd und Holzplatte kosten dann locker doppelt so viel wie die gesamte Küche des Nachbarn - aber er brüstet sich damit, weder Spülmaschine noch Mikrowelle zu besitzen. Alles okay, wenn er auch leidenschaftlicher Hobbykoch ist und sein Expeditionsfahrrad von tout terrain gelegentlich über die Stadtgrenze hinausrollen lässt. Minimalismus könnte (zum Teil) aber auch darin bestehen, meine wahren Bedürfnisse zu erkennen und zu wissen, wann mir ein Produkt von der Kaufhausstange reichen könnte.
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