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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 07.02.2019 in allen Bereichen

  1. Die Beurteilung von Zertifizierungen gehört zum Diffizilsten überhaupt! Manche sind nichts als unverschämte Werbung. Beispielsweise bei Daunen lassen wir uns viel zu leichtgläubig reinlegen, gewissermaßen sogar 'gerne'.
    3 Punkte
  2. Spannende Frage. Ich versuche, wenn möglichst, egal in welchem Bereich, gebraucht zu kaufen, wenn ich schon kaufe. Manche Sachen müssen dann aber eben doch neu. Wenn das Budget es irgendwie hergibt, dann möglichst nachhaltig produziert. Und ja, manches auch wissentlich und mit schlechtem Gewissen von Anbietern, über die ich nix bis wenig weiß. Trotzdem versuche ich so immer so wenig wie möglich an Fußabdruck zu hinterlassen. Ich fahre kein Auto, ich esse kein Fleisch, ich kaufe kein Essen aus konventioneller Landwirtschaft und Ich fliege nicht, auch wenn das bedeutet, dass die Anreise manchmal langwieriger und mühsamer ist. Dafür schon gleich ab Abreise mehr Abenteuer und weniger Komfortzone Ich denke, das Leben besteht aus Widersprüchen, man kann nur versuchen, so gut es geht sie aus dem Weg zu räumen.
    3 Punkte
  3. Ich wollte fragen, ob irgendjemand einige gute Ressourcen darüber teilen kann, wie Nachhaltigkeit in die ultraleichte Philosofie passt. Auch die Auswirkungen auf die Umwelt. Aus meiner Sicht gibt es aus mehreren Gründen keine wirkliche Perspektive. 1. Gewicht und Leistung haben Vorrang vor Haltbarkeit, Umweltauswirkungen der Rohstoffe (Lebenszyklus), Herstellungsprozess usw. 2. Starker Fokus darauf, schneller und effektiver zu sein. Beim ersten Kontakt klingt es vielversprechend, aber eine tiefere Analyse 3. Performance (Zahlen, technisches Wissen) orientiert. Wie viel leichter kann mein Rucksack sein? Abnehmende Erträge ... Um es kurz zu machen: Wie könnten diese wichtigen Indikatoren bei der Erstellung oder dem Erwerb eines Geräts einbezogen werden? Indikatoren: Umweltauswirkungen (d. H. CO2-Fußabdruck) Haltbarkeit (Lebensdauer, Jahre) Frei von Arbeit und Tierquälerei (Zertifizierungen)
    2 Punkte
  4. OT: Das hier ist „Neue Ultraleicht-Ausrüstung“. Die weitere Zahnpflege Diskussionen bitte hier: Denttabs: Zahnpulver oder Zahnpasta in Pillenform? in Ausrüstung Zahnpasta trocknen: Zahnpasta trocknen in MYOG Danke.
    2 Punkte
  5. Haha, ich mag die direkten, ehrlichen Antworten. Und ich stimme zu. Hmm, es muss meine Schuld sein, wenn ich die Übersetzungsseite in google chrome verwende (ich kann nicht alles verstehen, mein Deutsch ist eigentlich ziemlich einfach). Mal sehen, ob es jetzt funktioniert.
    2 Punkte
  6. Bei DM gibt es jetzt Denttabs, sogar in Bio-Müll-tauglicher Umverpackung (da freuen sich ja hier einige besonders drüber) Habe noch welche daheim, deshalb habe ich keine gekauft. Über das Gewicht kann ich also nichts sagen - vermute aber 0,33g - wenn die den "alten" Denttabs entsprechen. Edit: Link
    2 Punkte
  7. Ich biete 95, - für den ULA.
    2 Punkte
  8. Meine erste Tour vor Jahren war eine Rundtour ab Grövelsjön (SE) - einmal um den Rogen herum. Ich weiß noch, wie ich an der Raststelle Reva am Nordwestzipfel des Rogen, direkt an der schwedisch-norwegischen Grenze, eines abends mit drei paddelnden Dänen am Lagerfeuer, das mir dabei helfen sollte, meine ledernen Hanwag wieder trocken zu kriegen, zusammensaß und sie zu dem mir bevorstehenden Streckenpart sagten: rocky, very rocky! Die folgende Tagesetappe hatte mir alles abverlangt - was nicht nur dem damals viel zu hohen Gewicht in und meines Deuter Rucksacks geschuldet war. Mit dem Grenzübertritt wechselte ich vom Rogen Nationalpark in den Femundsmarka Nationalpark (NO) und in meiner Erinnerung änderte sich die Landschaft abrupt. Ab jetzt war plötzlich alles anders... ja, auch rocky, very rocky! Bergwald, Seen, auch mal Sumpf, Moränenlandschaft. Die Gelände in dem ich mich bewegte, empfand ich als so ursprünglich, unwirtlich und wild, dass ich auf gar keinen Fall hier die Nacht verbringen wollte. Wenn ich irgendwo auf meiner Tour einen Bären zu Gesicht bekommen sollte, da war ich mir sicher, dann hier. Mein Ziel waren die Oasen, eine kleine Ansammlung von vom Wind verkrüppelten Bäumen an einem Bach am Fuß des Berges Stor-Svuku. Kurz bevor man den Bergwald verlässt und es den Hang hinauf geht zu den Oasen, passiert der Weg eine einsame Hütte. Ich weiß noch, wie ich mit meiner Sorge, ich könnte es evtl. nicht mehr rechtzeitig hier herausschaffen, plötzlich auf diese Hütte traf und auf einer Bank daneben saß ein alter Mann. Er würde jedes Jahr hier Urlaub machen, meinte er. Auf mich wirkte diese Szene in dieser Situation völlig surreal. Aber kurz darauf war es geschafft, ich war dem Bergwald entronnen. Ich blickte von dort oben über die Femundsmarka und war sehr, sehr froh, nicht irgendwo dort unten übernachten zu müssen. Die Schrecksekunde am folgenden Morgen verschuldete übrigens kein Bär - sondern ein Rentier, das über eine meiner Zeltleinen gestolpert war! Seit damals wollte ich immer mal wieder in die Femundsmarka zurück - diese Landschaft war einfach zu faszinierend. Und dieses Jahr sollte es soweit sein. skullmonkey hat diesen Beitrag moderiert: Karte auf Wunsch des TO entfernt. Die Eckdaten: Reisezeitraum war 17.-26.9.18. Anfahrt und Rückfahrt jeweils etwa 25 Std. Dazwischen sechs Tage wandern. Ich bin ca. 100 km (lt. Tracking alle 20 Min.) gelaufen und hatte 12,8 kg bei einem base weight von 5,2 kg dabei. Packliste siehe hier: klick. Eine Karte mit den gesetzten Trackingpunkten. Ganz oben der Start in Brekken, auf der linken Seite ist von der Bildmitte bis zum unteren Rand der Femundsee zu sehen, auf der rechten Seite knapp unterhalb der Bildmitte der Rogen. Die letzten paar Kilometer sind nicht mehr drauf. Der letzte Trackingpunkt am unteren Bildrand ist in Sylen an der Nordspitze des Sees Grövelsjön gesetzt. Da ging es dann nur noch westlich des Sees über den Berg rüber. 17.9. Anreise Ich versuche prinzipiell so wenig wie möglich zu fliegen, was hauptsächlich ökologischen Gründen geschuldet ist. Ein weiterer Grund, der ohne den anderen auch vernachlässigbar wäre, ist dass ich mich in Bodennähe einfach wohler fühle. Bislang hatte ich bei all meinen Skandinavienreisen zumindest bei einem Teil der An- oder Rückreise noch auf Luftfahrt gesetzt. Diesmal will ich es komplett ohne probieren. Noch bevor ich am Zentralen Omnibusbahnhof in Berlin in meinen Bus klettere, der erste Schadensfall. Ich bin spät dran, der Fahrer wartet schon auf mein Gepäck und hektisch und ohne Gefühl zerre ich den Riemen an meinem G4 oben fest - mit einem krack hat die Schnalle das Zeitliche gesegnet. Wie heißt es doch auf der Labu-Seite nochmal: "Du solltest sorgsam und vorsichtig mit Deinem Rucksack umgehen, damit er ein langes Wanderleben führen kann." Per Flixbus geht es auf die Fähre ab Rostock, weiter nach Kopenhagen, dann Malmö, Oslo. Viermal Passkontrolle: Ausreise D, Einreise DK, Einreise SE, Einreise NO. An diese wieder eingeführten Kontrollen muss ich mich erst noch gewöhnen. 18.9. Anreise / Tourbeginn ab Brekken Ankunft in Oslo 6:20. Zwei Std. später Weiterreise per Zug, Umstieg in Hamar, ab Røros per Bus bis nach Brekken. Ankunft dort 14:30. Im Eingangsbereich des Coop an der Endhaltestelle in Brekken begrüßt mich ein ausgestopfter Bär. Hier lasse ich mir noch mein SJ-Ticket für den Teil der Rückfahrt von Grövelsjön bis Linköping ausdrucken. Die Internetgeschwindigkeit als langsam zu bezeichnen wäre beschönigend. Schwierigkeiten auf der norwegischen Tastatur bereitet die inflationäre Verwendung von Umlauten in meinem Email-Passwort, aber der nette und engagierte Mitarbeiter gibt sich größte Mühe, die passenden Tastenkombinationen herauszufinden. Noch eine Postkarte an meine Liebsten, dann den Rucksack geschultert und los gehts. Die Hauptstrasse entlang in Richtung Westen, aus dem Ort hinaus. Irgendwann zweigt rechts ein kleiner Wirtschaftsweg ab und verläuft parallel. Gerade eingebogen, an einer Übersichtskarte, stelle ich meinen Rucksack auf der Bank davor ab und ruckle noch ein paar Sachen zurecht. Später fällt mir auf, dass ich bei dieser Aktion einen kleinen S-Biner verliere. Parallel zum Wirtschaftsweg verläuft der Fluss Bora. An der Stelle, an der auf der Karte ein Pfad eingezeichnet ist, der auf der anderen Seite den Berg hinaufführt, gibt es eine Brücke. Allerdings nur eine halbe. Die zweite Flusshälfte sieht zwar nicht besonders tief aus, aber ich habe noch keine Lust auf nasse Füße. Ich laufe den Wirtschaftsweg etwas zurück, schlage mich wieder zum Fluss durch und stoße auf einen Flussabschnitt, an dem ich hoffe, fündig zu werden. Nach etwas Hin- und Hergesuche entscheide ich mich dafür, hier eine geeignete Stelle zu finden. Ein erster beherzter Sprung auf einen größeren Felsen bringt mich dem anderen Ufer ein klein wenig näher. Zwei weitere Sprünge braucht es noch und ich bin drüben. Ich gehe am Flussufer entlang, um an der Stelle mit der halben Brücke wieder auf meinen Pfad zu treffen. Die ganze Aktion hat mich 45-60 Min gekostet und als ich mir den Teil, den ich hätte furten müssen, von dieser Seite nochmal anschaue, komme ich zu dem Schluss, dass Furten ganz klar das kleinere Übel gewesen wäre. Nasse Füße zu bekommen wiegt das, was bei den drei beherzten Hopsern schief gehen hätte können, locker auf. Ich folge dem Pfad, der von hier in Richtung Johaugahøgda geht, dessen Hang ich nach oben möchte und tauche sogleich in eine wunderbare, herbstliche Fjälllandschaft ein. Es geht bald bergan, zuerst gemächlich, dann steiler. Ich lasse die Baumgrenze hinter mir und mich umweht ein scharfer, kalter Wind. Jetzt würde es immer nur noch höher gehen und ich glaube nicht, dass ich weiter oben noch eine geeignete Campstelle finde. Ich steige wieder etwas tiefer und tue mich schwer, ein passendes Plätzchen zu finden. In einem lichten Wäldchen werde ich schließlich fündig. Hier hoffe ich, etwas windgeschützt zu sein. Der Aufbau gestaltet sich schwierig - es mangelt an Routine. Irgendwann steht mein Zelt, aber es windet ganz schön und als es schon dunkel ist, bin ich so unzufrieden mit dem Aufbau, dass ich nochmal rausgehe, um Steine für das Beschweren der Heringe zu suchen. Der Schein meiner Stirnlampe ist viel zu schwach, meine Suche bleibt erfolglos und ich belasse es dabei, die Heringe neu zu setzen. Irgendwann regnet es eine Weile leicht und ich schlafe mäßig gut. 19.9. Tourtag 1 Nach der Morgendämmerung wälze ich mich noch etwas hin und her und krabbel um 7:30 ins Freie. Jetzt, bei Helligkeit, sehe ich, dass ich mir meine Steinesuche bei Dunkelheit auch sparen hätte können - es gibt hier schlicht keine geeigneten Exemplare. Vermutlich war der nächtliche Wind auch schwächer, als es mir das stetige Rascheln des Spinnaker meines Spinnshelters glauben gemacht hat. Das Zeug raschelt einfach ohne Ende. Ich lasse mir Zeit und komme erst gegen 10 Uhr los - blauer Himmel, Sonnenschein und ein kräftiger Wind. Pass zwischen dem Viglpiken und einem Vorgipfel. Es geht immer weiter den Berg hoch, irgendwann überquere ich den flachen Pass zwischen dem Viglpiken und einem Vorgipfel. Kurz danach nehme ich in einiger Entfernung, etwas oberhalb von mir einen Wanderer wahr. Ich muss gestehen, dass es mir dabei in der Vergangenheit immer wie @mawi ging (klick) und wie er es auch in seinem Sarek-Winter-Tourbericht beschreibt: Oh, nein, andere Menschen!!! Aber diesmal fühlt es sich irgendwie anders an - zum Glück, denn bei dieser Tour kommt es auch zu mehreren Begegnungen. Allerdings nimmt mich besagter Wanderer überhaupt nicht wahr. Oder er will nicht Kurz darauf schon die nächste Begegnung. Ein Jäger, sein Gewehr war... wie sagt man, geöffnet, aufgeklappt, entsichert? Was er jage, frage ich. Vögel, antwortet er. Ob ich welche gesehen hätte, will er wissen. Ich verneine und jeder geht wieder seines Weges. Bald ist auch schon der Bergsee Vigltjønna zu sehen, an dessen Ufer zwei Hütten liegen. Eine der Hütten ist verschlossen. Die zweite ist von der Statskog und offen. Hier lege ich eine Rast ein. Dort treffe ich auf einen älteren Herrn, der in neongelber Signalweste im Auftrag von Statskog durch die Berge streift, um Jäger zu kontrollieren und hier ebenfalls seine Mittagspause verbringt. Zu der Zeit werden in dieser Gegend Vögel gejagt. Wie die bejagten Vögel auf Englisch heißen, weiß er nicht und die Jäger, die ich treffe, vergesse ich zu fragen. Ich gehe bald weiter den Berg hinauf. Ich möchte heute unbedingt noch zwischen dem Tverrviglen und dem Støvelbekkhøgda hindurch, die Grenze zum Nationalpark Femundsmarka überqueren und dann schauen, wie weit ich noch komme. Vier bis fünf Mal auf dem Weg dort hoch fallen Schüsse, einmal auf meiner einen Seite, dann auf meiner anderen. Etwas gewöhnungsbedürftig. Ich muss an den Kontrolleur mit der neongelben Signalweste denken und daran, dass ich in dieser Situation meine schwarzen Klamotten gerne gegen etwas Buntes eingetauscht hätte. Mich irritiert auch, wie groß so ein Gewehr ist, das es zur Vogeljagd braucht. Davor, dass einen Tag nach dem Ende meiner Tour im Nationalpark die Elchjagd beginnt, hatte mich die Nationalparkverwaltung im Vorfeld gewarnt. Ich darf gar nicht darüber nachdenken, wie groß die Schusswaffen sind, die dafür eingesetzt werden... Irgendwann bin ich oben und kreuze den markierten, in Richtung Osten einen Schlenker über die schwedische Grenze machenden, Pfad zwischen Vauldalen und Ljøsnåvollen, sowie die Grenze zum Nationalpark Femundsmarka. Ich überquere den Ljøsnåa, lasse ihn rechts liegen und halte mich links am Hang. Bloß nicht zu weit runterkommen, denke ich mir. Das muss ich nachher nur alles wieder hoch. Der Weg ist mühsam und zieht und zieht und zieht sich und irgendwie weiß ich gar nicht mehr so recht, wie weit ich eigentlich schon gelaufen bin. Ich bin mir aber sicher, dass ich noch ein gutes Stück weiter den Hang entlang muss, bevor ich in die Ebene hinabsteige, wo das Vorwärtskommen aufgrund von Steinen, Sümpfen und Seen noch mühsamer werden wird. So langsam wird es aber Zeit, nach einem Plätzchen für die Nacht Ausschau zu halten und um etwas windgeschütztes zu finden, steige ich dafür dann doch tiefer. Ich werde einigermaßen schnell fündig, nur geht der Zeltaufbau noch immer alles andere als routiniert vonstatten. Aber am Ende steht das Teil gut abgespannt, was mir bei einer 50 km/h Windgeschwindigkeit und "heavy rain" beinhaltenden Wettervorhersage ganz lieb ist. 20.9. Tourtag 2 Die Nacht empfinde ich als ungemütlich (viel Wind, gegen 1:00 ein paar einzelne Regentröpfchen - von wegen "heavy rain"), aber das Spinnshelter steht auch am Morgen noch stramm da. Nach der Dämmerung bleibe ich noch etwas liegen, quäle mich um 8:00 nach draußen und lasse mir wieder Zeit und erst als die Sonne über den Bergrücken kommt, kehren die Lebensgeister zurück. Um 10:00 breche ich auf. Vor dem Loslaufen versuche ich noch, mich zu orientieren, damit ich weiß, wie lange ich noch so am Hang entlanglaufen muss, aber was ich sehe, bekomme ich mit meinen spärlichen Kartenausschnitten nicht gedeckt. Ich bin mir sicher, dass ich noch weiter muss und laufe erstmal weiter und fotografiere und bin ganz geflasht von dem weiten Blick, der sich mir über die Ebene der Femundsmarka bietet. Immer wieder nehme ich flüchtig meine Kartenausschnitte zur Hand und versuche erfolglos die markanten Punkte einzuordnen. Das Ganze beunruhigt mich zunehmend und irgendwann setze ich mich, bereite sämtliche Kartenausschnitte vor mir aus und bewahre sie mit so viel Steinen vorm davon fliegen, dass von Karte kaum mehr etwas zu sehen ist. Ich sitze da und überlege und überlege und komme nicht weiter. Ein Stück weiter sehe ich einen Rentierzaun. Das könnte die Grenze zu Schweden sein, denke ich mir. Also dort hin und dann von da nochmal gucken. Erste Gedanken kommen auf, wie ich weiter vorgehe, sollte ich die Frage der Orientierung nicht auf die Reihe kriegen. Am Rentierzaun angekommen wieder das gleiche Spiel: Kartenausschnitte ausbreiten und haufenweise Steine drauf, damit der heftig wehende Wind nicht alles hinfort weht. Ich sitze lange da und gucke, probiere, überlege und ringe mit mir. Meine Enttäuschung ist riesig, als ich mir eingestehe, dass das so nichts werden wird. Aber die Kartenausschnitte alleine reichen einfach nicht aus, um sie in das Große Ganze einzuordnen. Mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln kann ich auf gar keinen Fall weglos durch die Femundsmarka laufen. Ich ärgere mich über mich selbst und darüber, dass ich nicht mehr Kartenausschnitte oder sogar eine richtige Karte dabei habe. Die paar Gramm zu sparen hat sich mal so richtig gelohnt Neuer Plan: Zurück bis zu dem gestern gekreuzten markierten Pfad, diesem nach Ljøsnåvollen folgen und von da einen weiteren markierten Pfad in Richtung Süden. Südlich des markierten Pfades zwischen Reva und Svukuriset, den ich, wie eingangs beschrieben, vor Jahren gegangen bin, sollte ich mich aufgrund markanterer Berge wieder besser orientieren können. Ich hoffe darauf, dort wieder zu weglos wechseln zu können. Der oben am Hang stetig wehende Wind ist kalt und unangenehm. Ich wechsle daher nach unten in die Ebene - auch, weil ich Lust auf etwas anderes habe, wo ich nun schon wieder zurück muss. Das Umlaufen der Sümpfe und Moräne rauf, Moräne runter ist zwar anstrengender, dass sich die Abwechslung durch den Landschaftswechsel positiv auf meine Stimmung auswirkt wiegt aber deutlich schwerer. Ich finde irgendwo ein schönes Plätzchen für mein Zelt, mit weichem, ebenen Untergrund. Der Sonnenuntergang ist herrlich. Die Nacht wird kalt (das Thermometer zeigt irgendwann 1 Grad an) und ich ziehe so gut wie alles an, was ich an Klamotten zur Verfügung habe. Zwar rüttelt der Wind auch in dieser Nacht wieder an meinem Zelt, dennoch wird es die beste der ganzen Tour und ich schlafe richtig gut! 21.9. Tourtag 3 Ich wache um 6:00 auf, bleibe noch bis 7:00 liegen und komme um 9:30 los. Bald stoße ich auf einen Wildwechsel. Ich wundere mich noch, wie ausgeprägt dieser doch ist, da wird mir klar, dass ich auf einen Pfad gestoßen bin. Auch wenn ich wegloses Gehen gerne mag, nehme ich jetzt die Gelegenheit dankbar an - zumindest, solange der Pfad in die Richtung führt, in die ich will. Zwischenzeitlich hat es angefangen zu regnen. In einem Wäldchen treffe ich auf zwei Jäger mit Hund, ebenfalls auf Vogeljagd. Die beiden bestätigen mir, dass dieser Pfad irgendwann auf den markierten Pfad trifft, den ich suche. Kurze Zeit später tauchen Häuser auf, ich bin in Ljøsnåvollen gelandet. Hier gibt es eine große Tafel mit Informationen zum Nationalpark sowie einer Karte mit den markierten Pfaden. Diese fotografiere ich ab, womit sich mein Orientierungsproblem erstmal erledigt hat. Als ich gerade aufbrechen möchte, kommt ein aufgeweckter Hund zu mir her gerannt, um mich zu beschnuppern. Eine Gruppe von vier bis fünf Jägern mit weiteren Hunden marschiert grüßend an mir vorbei ins Dorf hinein. Ich mache mich auf in Richtung Muggsjølia. Der Pfad verläuft über eine spärlich bewachsene Hochebene und Wind und Regen peitschen mir ins Gesicht. Schuhe und Socken sind schon längst durchnässt. "Wind, Regen, nass, kalt, bäh" schreibe ich an dieser Stelle in mein Tourbuch. Plötzlich suppt ein Schwall Wasser in meinen Überhandschuh und mein dünner Fleeceliner darin ist sofort patschnass. Mir fällt ein Zitat von Simon ein, der mit dem Buch Norwegen der Länge nach. In irgend einem Tourbericht auf ODS schrieb er mal: "Manchmal muss man dem Wetter eine Chance geben." Mir wird klar, weshalb mich das Gehen auf markierten Pfaden unter anderem oftmals nervt: Die Wege sind so ausgelatscht, dass man nur noch über Steine geht. Das ist häufig wesentlich anstrengender, als der weiche Untergrund beim Querfeldeingehen. Wegen der auf den Pfaden freiliegenden Steinen muss man bei jedem Schritt achtsam sein. Beim weglosen Gehen sind die Steine oftmals überwachsen und dieser weichere Untergrund verzeiht auch mal zwei, drei unachtsame Schritte. Ich finde, man sieht so mehr von der Landschaft. Zu guter Letzt kann der festgetretene Untergrund auf Pfaden nicht viel Wasser aufnehmen, so dass sich bei Regen hier als erstes Pfützen bilden. Ach ja: Hab ich schon erwähnt, dass ich gerne weglos gehe? Endlich eine Hütte, alles verschlossen. Daneben vier weitere Hütten. Eine davon mit Vordach. Eigentlich will ich hier nur eine Rast einlegen. Muggsjølia lese ich auf einem Schild über dem Eingang. Die Tür ist offen, auch dies ist eine offene Hütte der Statskog. Jeder ist eingeladen, hier Rast zu machen oder zu nächtigen. Nach längstens einer Nacht muss man weiterziehen. Der Service ist kostenlos, Spenden per Überweisung sind gerne gesehen. Eine trockene Hütte, ein Kamin in der Ecke, vorbereitetes Feuerholz daneben. Meine Füße und Hände sind nass, die Nässe ist auch ein Stück meine lange Unterhose und die Ärmel meines Longsleeves und meines Microfleeces hochgezogen. Es ist erst 14:00, ich könnte noch bis Røvollen weiter laufen. Ratter, ratter, ratter. Weiter laufen oder bleiben? Bleiben oder weiter laufen? Mir ist kalt. Ich bleibe! Feuer anmachen, Sachen zum Trocknen aufhängen, einkuscheln. Das Thermometer zeigt irgendwann 18 Grad. Die beste Entscheidung ever! Es regnet den ganzen Tag durch, teilweise schüttet es. Meinen Fensterplatz gebe ich heute nicht mehr auf. Am Abend will sich der Tag noch mit einem alles rot färbenden Sonnenuntergang einschmeicheln. Lieber Simon, mir wäre lieber gewesen, das Wetter hätte seine Chance eher genutzt! Die Holzpritsche ist etwas hart. Aber hey: 18 Grad! 22.9. Tourtag 4 Ab 6:00 kann ich nicht mehr schlafen. Die Temperatur ist auf 13 Grad gesunken. Ich brauche neues Anzündholz und gehe rüber in die Nachbarhütte, wo die als Feuerholz vorgesehenen Stämme lagern und Axt und Säge bereit liegen. Ich erinnere mich daran, dass drüben in der Hütte in einer Infomappe darum gebeten wird, Holz zu sparen. Na gut, dann eben nicht. Und so fange ich um 6:30 an zu Sägen und Holz zu Spalten, um das für die nächsten Gäste aufzufüllen, was ich verbraucht habe. Eins steht fest: Hätte ich mich neben den Ofen gesetzt, wäre mir nicht so schnell warm geworden! Bevor ich losgehe, schreibe ich noch ins Hüttenbuch. Kerstin und Frank (Namen von der Redaktion geändert; die Red. bin ich ) aus einer deutschen Großstadt (na gut, es war Hamburg; die Red. ), waren auch da. Sie schreiben eine ganze Seite voll und malen am Rand Pilze, Blätter, Zweige und auch ein Rentier. Sie schreiben über ihre gelungene Tour und wie schön sie diesen Ort doch finden. Für ihr PS brauchen sie noch einen Teil der nächsten Seite. Sie hätten die Hütte sauberer hinterlassen, als vorgefunden (sie sei aber schon sehr sauber gewesen), hätten mehr Feuerholz vorbereitet, als bereit lag und hätte noch den Müll von anderen Leuten mitgenommen. Und sie hätten auch versucht, den Besen zu reparieren (was aber nicht geklappt hat; die Red. ). Und sie würden sich freuen, wenn das jeder so machen würde, damit dieser Ort so wunderbar bleibt, wie er ist. Ausrufezeichen! Herzchen! Um 9:00 gehe ich trocken, ausgeruht und frohen Mutes los. Vom gestrigen Regentag zeugen zahlreiche Pfützen und ich achte peinlichst darauf, dass meine Schuhe und Füße vorerst trocken bleiben. Um Sümpfe zu umgehen, nehme ich gerne kleinere Umwege in Kauf. Irgendwann stehe ich vor einem Sumpf, den ich nur durch einen großen, zeitaufwändigen Umweg umgehen könnte. Na gut, denke ich mir, dann geht es jetzt eben nicht anders. Aber Schadenminimierung muss schon sein: Lange Unterhose und Regenhose ziehe ich weit hoch. Wie wäre es mit Socken ausziehen, damit nur die Schuhe nass werden? Dann die Erleuchtung: Ich geh einfach barfuß durch! Gesagt, getan und auf der anderen Seite trockenen Fußes weiter. Kurz danach eine Furt mit blauem Seil zum dran entlang hangeln. Also wieder Schuhe und Socken aus. Ups, das ist kalt! Auf der anderen Seite gerade wieder in die trockenen Socken und Schuhe geschlüpft, treffe ich nach kurzer Wegstrecke auf zwei weitere Furten direkt hintereinander. Also erneut Socken und Schuhe aus, am blauen Seil entlang gehangelt und drüben die eiskalten Füße schnell wieder eingekleidet. Ein paar Meter weiter auf einem Hügel hat sich ein Schwede mit seinem Mid platziert. An dieser Stelle treffen drei Wege aufeinander und er hilft mir dabei, meinen zu finden. Sein Englisch sei nicht so gut, meint er, was ich so nicht bestätigen kann. Nicht nur deshalb wundert mich seine Bemerkung, dachte ich doch, Englisch sei in Skandinavien quasi zweite Muttersprache. Der Weg führt erneut durch offenes Fjäll. Ich verlasse den Pfad und steige auf eine der höchsten Erhebungen der Umgebung. Wie erhofft, habe ich oben mit dem Handy Empfang und kann kurz zuhause anrufen. Querfeldein geht es weiter, um etwas später wieder auf meinen markierten Pfad zu stoßen. Dabei stoße ich auf einen See in Herzform. Ich beeile mich nicht, sauge die Eindrücke in mich auf und fotografiere. Mir kommt in den Sinn, was die Norweger über diesen Nationalpark sagen: Gott schuf die Femundsmarka im Zorn. Und als er sah, was er da angerichtet hatte, füllte er die meisten Löcher mit Wasser. Erst gegen 17:00 erreiche ich den Abzweig nahe Røvollen (ich meine, das sei ebenfalls eine offene Hütte). Gestern in Muggsjølia hatte ich mir um 14 Uhr noch überlegt, ob ich es bis hierher schaffen könnte und dafür ca. 5 Std. veranschlagt. Trotz des guten Wetters heute habe ich 9 Std. gebraucht! Gut, dass ich mich gestern entschieden habe, wie ich mich entschieden habe. Heute habe ich Lust wieder draußen zu schlafen. Ich nehme am Abzweig den Weg in Richtung Svukuriset, überquere noch den Fluss Røa und wandere am Südufer des Sees Nedre Roasten entlang. Ich hatte auf wegloses Gehen gehofft, aber da hier ein Pfad lang führt, nehme ich diesen. Wie immer gegen 18:00 suche ich mir ein Plätzchen für die Nacht. Die Gegend ist eine beliebte Paddelgegend und so trifft man hier an vielen Stellen auf ehemalige Lagerplätze mit Feuerstellen. Ich überlege an einigen, ob ich bleiben soll und sammle dabei zurück gelassenen Müll ein. Irgendwann lasse ich mich an einer nieder. Hier treffe ich auf eine Mücke (die einzige auf der ganzen Tour), die so unmotiviert ist, dass sie sich mit einem Handstreich vertreiben lässt. In der Nacht fröstle ich etwas an den Füßen und an den Beinen. 23.9. Tourtag 5 Ich stehe um 7:30 auf und komme nach dem Morgenprozedere um 10:00 los. Ehrlich gesagt ist mir unerklärlich, weshalb das immer alles so lange dauert. Aber eigentlich ist das auch egal, ich habe ja keine Eile. Ich bin schon eine Weile gelaufen, habe soeben eine am See Øvre Roasten gelegene, private Hütte passiert, da stoße ich auf einen Fluss, an dem ich nicht mehr weiter komme. Es muss einer der Zuflüsse aus dem Grøtadalen sein. Ich folge ihm flussaufwärts und finde aber keine geeignete Furtstelle. Bei diesen Temperaturen und hüfthohem Wasserstand furten - das will ich mir nicht antun. Noch dazu bei dieser Strömung. Ich weiß, dass es hier mehrere Zuflüsse gibt. Selbst wenn ich also diese erste Hürde geschafft habe, stehe ich evtl. schon bald vor dem nächsten Zufluss. Meine Kartenausschnitte helfen mir diesmal insofern weiter, als dass sie einen unmarkierten Pfad von der letzten Hütte in Richtung Süden ausweisen. Und dieser Pfad stößt irgendwann auf den markierten zwischen Reva und den Oasen, den ich bei meiner ersten Tour hier bereits entlang gegangen bin. Gesagt, getan und nach vielleicht 45 Min. erreiche ich dann auch besagten markierten Pfad. Ein zwischenzeitlicher Plan sah vor, ihm ein kleines Stück in Richtung Osten zu folgen (und dabei die vier bis fünf dort installierten Brücken über die Zuflüsse aus dem Grøtadalen zu nutzen), dann aber weglos um den Kratlvola herum zu gehen und auf der Ostseite des Grøtåas das Grøtådalen zu durchwandern und irgendwann auf seine Westseite zu wechseln. Allerdings ist es schon Nachmittag und ich muss morgen Abend an der Fjällstation in Grövelsjön sein. Das könnte für weglose Experimente und unbekannte Furten etwas knapp sein. Ich entscheide mich kurzerhand erneut um und folge dem markierten Pfad bis zu den Oasen, um von da den unmarkierten durch's Grøtadalen zu nehmen. Ich passiere schon bald die Hütte, an der ich damals den alten Mann sitzen sah und verlasse den Bergwald. Auf dem Weg hinauf zu den Oasen kommen mir noch zwei schwer bepackte Angler entgegen. Die letzten 200 m bis zu den Oasen gehe ich mal wieder querfeldein, der ausgelatschte und extrem steinige Pfad nervt in diesem ohnehin sehr steinigen Gelände. Oben angekommen bläst mit der kalte Wind mit voller Wucht entgegen. Ich blicke wie bei meinem ersten Mal über die durchquerte Femundsmarka. Interessanterweise ist das Gefühl diesmal ein völlig anderes. Was für eine wunderbare Landschaft, denke ich mir. Nur schade, dass es mit der weglosen Durchquerung nicht geklappt hat. Aber ich komme wieder, besser vorbereitet und dann schaffe ich das! In der Ferne braut sich etwas zusammen. Sieht nach Schnee aus. Schon bald sind Teile des Nationalparks in Schneewolken gehüllt. Hier oben bin ich völlig ungeschützt und ohnehin muss ich bis morgen Abend in Grövelsjön sein und bis dahin noch das ganze Grøtadalen durchlaufen. Ich packe mich gut ein, zurre alles fest und gehe los, mich immer wieder etwas nervös umblickend und das Wetter beobachtend. Zwischenzeitlich braut sich sowohl östlich als auch westlich von mir etwas zusammen und ein scharfer Nordsüdwind trägt die Wolken in meine Richtung. Doch sie ziehen beidseitig an mir vorbei. Dazwischen - genau über mir - ein Streifen blauer Himmel. Der Pfad ist nur kurz gut zu erkennen, dann finden sich mit Glück immer wieder Steinmännchen und schon bald verliere ich mich in der hier vorherrschenden Steinwüste. Aber die Richtung ist klar: immer geradeaus zwischen den Bergen auf meiner rechten Seite und dem sich am Boden des Tals entlang schlängelnden Grøtåas. Noch immer schaue ich mich regelmäßig um. Die stetig näher kommenden Schneewolken machen einen bedrohlichen Eindruck und ich möchte hier nicht von Schneegestöber überrascht werden. Ich will nochmals einen Blick auf meinen Kartenausschnitt werfen und stelle fest, dass ich meine Zip-Hülle mitsamt der Kartenkopien für heute und einen guten Teil des morgigen Weges verloren habe. Ich habe mir bei meinen Touren angewöhnt, meine Karten-Zip-Hülle unter meinen Brustgurt zu klemmen und schon immer denke ich mir, dass diese Lösung insofern nicht ideal ist, als dass Hülle samt Inhalt so mal verloren gehen könnten - insbesondere bei starkem Wind. Kurz überlege ich, ob ich meine Tour überhaupt wie geplant zu Ende gehen kann, oder im schlimmsten Fall umkehren und über markierte Pfade über den Umweg Svukuriset nach Grövelsjön gehen muss. Schnell beantworte ich mir diese Frage aber mit einem klaren Ja und ich mache mich auf, ein einigermaßen geschütztes Plätzchen für die Nacht zu finden. Ich treffe wieder auf einen deutlich sichtbaren Pfad, bei dem es sich nur um meinen verloren gegangenen handeln kann. Dieser führt mich alsbald an einen See mit ein paar Bäumchen drumrum. Eine Seite des Sees liegt hinter einem Wall und ich treffe eilig die Entscheidung, in dessen Windschatten schleunigst mein Zelt aufzubauen. Denn zwischenzeitlich hat sich der blaue Streifen Himmel über mir geschlossen und der Wind hat nochmal deutlich angezogen. Als ich mein Zelt ausrolle und es mit ersten Heringen dagegen sichere, es meinen Kartenausschnitten nachzutun, beginnt es zu graupeln. Mein etwas routinierteres, zumindest überlegteres, Vorgehen führt dazu, dass das Zelt bald steht und ich trage noch schnell Steine zusammen und schließe damit auf den windzugewandten Seiten den Spalt zwischen Zeltwänden und Boden. Bald schon bin ich für die Nacht gewappnet. Währenddessen ist der Graupelschauer weiter gezogen und bis ich alles für die Nacht vorbereitet und gegessen habe, reißt der Himmel auf und alles macht wieder einen heiteren Eindruck. Es ist 18:30 und so wie es jetzt aussieht, hätte ich auch noch 1 1/2 Std. weiter wandern können. Aber es hätte auch anders kommen und das Schneegestöber hätte länger andauern können. Im schlimmsten Fall bis in die Nacht hinein - und dann in dieser steinigen Gegend einen geeigneten Zeltplatz zu finden, hätte mich vermutlich für große Schwierigkeiten gestellt. Vorzusorgen war in diesem Fall sicherlich die bessere Option! Mir fällt auf, dass ich außer meinen Kartenausschnitten auch noch die Hülle für meine Windjacke sowie mein Taschentuch verloren habe. Ich ärgere mich - vor allen Dinge darüber, dass mein Müll jetzt hier zurückbleibt. Ich schaue mich noch etwas um und fotografiere. Um 20:00 zeigt das Thermometer bereits 2 Grad an und ich verziehe mich ins Zelt und mummle mich so dick ein wie möglich, noch bevor die Nacht das Rot der untergehenden Sonne vollständig verschluckt hat. 24.9. Tourtag 6 Dass diese Nacht bequemer hätte sein können, ist einer unscheinbaren Mulde geschuldet, die mir beim hektischen Aufbau gestern nicht aufgefallen ist. Ich lupfe den Zeltrand ein wenig hoch und sehe, dass um mein Zelt herum Schnee liegt. Mit diesem minimalen Eindruck gebe ich mich vorerst zufrieden und frühstücke - erstmalig auf der Tour - noch im Quilt liegend. Ohne einen weiteren Blick nach draußen zu werfen, bereite ich alles für den Abmarsch vor und zusammen und erst dann schlüpfe ich aus dem Zelt und nehme beruhigt wahr, dass die Landschaft um mich herum nicht komplett mit Schnee bedeckt ist. Um 7:48 setze ich meinen ersten Trackingpunkt. Obwohl ich weiß, dass ich heute ein straffes Programm vor mir habe, gehe ich es etwas langsamer an. Die das Tal flankierenden Gipfel sind von Schnee bedeckt und teilweise von Wolken verhüllt und es liegt noch immer Schnee in der Luft. Es ist nahezu windstill. Die vorherrschende Stimmung fasziniert mich. Ich gucke, fotografiere und genieße. Ein paar Mal gehe ich das kurze Stück zum Grøtåa, um mir einen Überblick darüber zu verschaffen, ob ich hier furten hätte können, wenn ich meinen gestern verworfenen Plan, den Kratlvola zu umgehen, umgesetzt hätte. Mein Eindruck ist positiv. Bei einem nächsten Mal würde ich es probieren. Erst zuhause sehe ich, dass auf der Karte sogar zwei unmarkierte Pfade vermerkt sind, die den Fluss kreuzen. Ich nehme an, dass es sich dabei um einfache Furten handelt. Ich komme an einer verschlossenen Hütte vorbei, von der ein unmarkierter Weg in Richtung Westen, zwischen dem Stor-Svuku und dem Litl-Svuku hindurch führt. Eigentlich bis nach Svukuriset, aber ich könnte ihn auf halber Strecke verlassen und zum See Ronsjøen und dort auf dem markierten Weg von Svukuriset nach Stylen weitergehen, wie ich es auf meiner ersten Tour hier gemacht habe. An dem See habe ich damals meine letzte Nacht auf Tour verbracht. Dieser Weg sollte etwas kürzer sein und wäre vermutlich die vernünftigere Wahl. Das Grøtadalen kenne ich aber noch nicht und es reizt mich daher mehr. Und so nehme ich einen der von der Hütte abgehenden Wege, den ich für den richtigen halte, und laufe weiter. Eben diese Hütten-Situationen haben sich auf dieser Tour als potentielle Fehlerquelle herausgestellt: Von einer solchen Hütte gehen oftmals zig Wege ab. Auf jeden Fall der Weg, den man kommt und der weiter führende Weg. Und über die anderen kann ich nur spekulieren: ein Weg zu einem nahe liegenden See oder Fluss, ein weiterer, auf dem der Hüttenbesitzer seine Hütte von wo auch immer erreichen kann und ggf. noch weitere. Jedenfalls ergeht es mir zigmal so, dass ich einem Weg folge und irgendwann den Eindruck habe, dass einer der anderen wohl besser gewesen wäre. Wirklich falsch war ich aber nie und die grobe Richtung hat immer gestimmt. Das Grøtadalen gefällt mir. Dem unmarkierten Weg zu folgen ist nicht ganz einfach. Er ist oft nicht als Pfad erkennbar und nur sporadisch mit Steinmännchen markiert. Immer wieder verliere ich ihn oder ich möchte ihm nicht folgen (z.B. durch einen Sumpf) und halte eine andere Route für die bessere Wahl. Ich komme nicht schnell voran und so langsam fühle ich mich doch unter Zeitdruck. Immer wieder schaue ich zurück und überlege, ob ich nicht umdrehen und doch dem Weg von der vorhin passierten Hütte in Richtung Westen folgen soll. Ach was, denke ich mir, das wird schon, und folge weiter dem Grøtadalen. Ich gehe mal unten im Tal, mal weiter oben am Hang, mal ist es unten sumpfig und oben steinig und mal ist es genau anders herum. Zwischenzeitlich bin ich nur noch weglos unterwegs - also genau das, worauf ich eigentlich Lust habe! Als ich mal wieder unten entlang gehe, vernehme ich ein seltsames Geräusch. Eine Art Schnauben. Sollte das jetzt meine erste Begegnung mit einem Bären in freier Wildbahn sein? Verhalten rufe ich ein "Heh" vor mich hin und schaue konzentriert in Richtung Grøtåa, aus der das Geräusch kommt. Nochmals ein Schnauben. Ich rufe abermals, etwas lauter und energischer. Und plötzlich sehe ich einen Elch in ca. 30 m Entfernung, wie er sich schnell durchs Unterholz davon macht. Ich bin hin- und hergerissen zwischen den Gefühlen "puh, also nur ein Elch" und "schade, dass das jetzt kein Bär war". Aber der ausgestopfte Bär im Coop in Brekken soll der einzige sein, den ich auf meiner Tour sehe und auch sonst bin ich auf keinerlei Bärenspuren gestoßen. Keine 10 Min. später treffe ich erneut auf einen Elch. Wir sehen einander von weitem, aber noch bevor ich meine Kamera zücken, geschweige denn ihm zurufen kann, er möge sich ab morgen, wenn hier die Elchjagd beginnt, in acht nehmen, ist er auch schon verschwunden An einer Stelle, an der die Bäume wieder etwas dichter stehen, entdecke ich in 20-30 m Entfernung etwas leuchtend Blaues. Zuerst denke ich an einen Lagerplatz von einem anderen Wanderer. Aber als ich näher komme, stellt es sich nur als großer blauer Müllsack heraus. In Stücke unterschiedlicher Größe zerrissen und in der näheren Umgebung vom Wind verteilt. Ich widerstehe dem ersten Reflex, dass es mir jetzt zu doof ist, das alles einzusammeln und beginne mit dem Einsammeln. Es kommt einiges dabei zusammen und es ist ein Vielfaches von dem, was ich durch meine dämlichen Verluste in der Natur zurückgelassen habe. Unweigerlich kommen mir Kerstin und Frank aus Hamburg aus der Muggsjølia Hütte wieder in den Sinn. Und hätte es hier einen Besen mit zerbrochenem Stiel gegeben, hätte ich selbstverständlich versucht, diesen zu reparieren Das letzte Stück bis nach Sylen zieht sich dann doch noch ganz schön. Weil ich keine Karte mehr habe (mein Foto von der Infotafel in Ljøsnåvollen zeigt die unmarkierten Wege nicht), weiß ich nicht, wo der unmarkierte Pfad entlangführt. Ich nehme an, wesentlich weiter unten im Tal. Weil ich nicht aber nicht runter will, nur um den Pfad dann evtl. nicht zu finden und festzustellen, alles wieder hoch zu müssen, weil ich davon ausgehe, dass ich den Fluss Røa hier oben pfadlos besser queren kann, bleibe ich lieber oben. Das bringt mir etwas Rumsucherei ein, bis ich einen darüber liegenden Baumstamm finde. Wieder zuhause auf der Karte sehe ich, dass die Flussquerung im Tal völlig unproblematisch gewesen wäre - mittels Brücke. Danach durchquere ich noch einen lichten, fast märchenhaften Wald, in dem alles mit Moos bewachsen ist. Ich steige hinab ins Tal und kurz vor Sylen treffe ich auf den von Svukuriset kommenden markierten Weg, den ich schon bei meiner ersten Tour hier langgelaufen bin. Etwa zehn Personen mit angelegten Schwimmwesten und Monsterrucksäcken mit Paddeln quälen sich den Berg hinauf an mir vorbei. Ich vermute, dass es sich um Packrafter handelt, frage aber nicht nach. Schade, da ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, was sie hier genau vorhaben. Von da an kenne ich den Weg schon. Gespannt bin ich noch auf den Aufstieg vom See Grøvelsjøen hinauf über den Pass zwischen Salsfjellet und Sjøhøgda. Den hatte ich von meiner ersten Tour als sehr quälende Angelegenheit in Erinnerung. Mal sehen, wie es sich diesmal, mit einigen Kilos weniger, angeht. Das Ergebnis ist wie erwartet: Zwar geht es auch diesmal steil nach oben, allerdings ist das ganze wesentlich weniger anstrengend. Fast-UL sei dank! Ich habe den letzten Pass beinahe erreicht, als der Wind nochmals deutlich anzieht und mir von hinten Schnee und Graupel hinterher schleudert. Bis zu diesem Moment spiele ich noch mit dem Gedanken, die kommende Nacht in Grövelsjön neben der Fjällstation im Zelt zu verbringen - ab sofort freue ich mich auf ein warmes Zimmer mit Bett. Etwa an dieser Stelle entscheide ich mich, die nächste Nacht in einem Zimmer mit Bett zu verbringen. Ich komme um 17:30 an der Fjällstation an. Rezeption, Zimmer beziehen, Einkaufen im Shop, dann muss ich auch schon zum Essen, das ab 19:00 reserviert wird. Keine freie Platzwahl. Der Saal ist zwar sehr spärlich besetzt, ich werde aber visavis eines einzelnen Mannes um die fünfzig platziert. Mir ist eigentlich nach gemächlicher Zivilisationsannäherung und ich hatte auf einen einsamen Platz irgendwo in der Ecke gehofft, mit genügend Raum, meinen Erlebnissen und Gedanken nachzuhängen und Postkarten für meine Lieben zuhause zu schreiben. Ich bin daher etwas zerknirscht und hoffe, dass ich um eine Unterhaltung herum komme. Aber da eröffnet mein Tischnachbar auch schon das Gespräch. Mein Antworten sind zunächst stockend, doch dann komme ich schneller in Gang, als erwartet. Ein Schwede aus dem Süden des Landes, für eine 4-Tages-Tour mit Zelt hier hochgekommen und die Unterhaltung erweist sich als unerwartet unterhaltsam. Anstatt meinen Fleischhunger befriedigen zu können, muss ich mit einem fleischlosen Büffet vornehmen - dafür mit Fisch. Den Vorspeisenteller mit einem Minihäufchen Etwas (Esslöffelvolumen), garniert mit zwei kleinen getrockneten Blättern, schaue ich zuerst ungläubig an. So ein Schickimicki-Essen ist so gar nicht das, was ich mir nach einer Woche Enthaltsamkeit vorgestellt habe! Irgendwann ringe ich mich durch, die Vorspeise hinter mich zu bringen und dabei bleiben mir doch tatsächlich die trockenen Blättchen im Halse stecken. Ich ringe nach Luft und rette mich, indem ich mein Wasserglas in einem Zug leere. Bei einem Büffet, so denke ich mir, muss es sich um einen Einheitspreis handeln. Eigentlich bin ich nach dem zweiten Nachschlag bereits satt, hole mir aber ob des Einheitspreises noch einen dritten. Als ich später meine Rechnung bezahle, stelle ich irritiert fest, dass die Servicekräfte genauestens registriert haben, von welchem Büffetbestandteil ich wie oft nachgeschlagen habe und dass das auch alles einzeln abgerechnet wird. Die Nacht verläuft unspektakulär. 25.9. Rückreise ab Grövelsjön Mein Schlaf ist nur mäßig gut, was bei mir nicht ungewöhnlich ist, wenn mein Wecker am nächsten Morgen schon um 5:45 klingelt. Dafür ist es hier drin warm. Bei der Rückfahrt nach Berlin wird es nochmal unerwartet spannend: Per Bus ab Grövelsjön um 6:50, die schwedische Bahn sollte mich dann von Mora aus mit zweimal Umsteigen nach Linköping bringen. Von dort hätte ich nach 45 Min. Aufenthalt den Flixbus nach Berlin genommen. Leider hat ein Umstieg wegen verspäteter Ankunft nicht geklappt und ich wäre eine Std. später in Linköping angekommen. Zu spät für meinen Bus. Die Schaffnerin lässt mich kostenlos nach Stockholm weiterfahren, damit ich dort mit dem Kundenservice meine Möglichkeiten klären kann. Das dortige "we can help you" leitet eine allumfassende, kostenlose und bei der Deutschen Bahn so nicht vorstellbare Rettungsmaßnahme ein: die Nutzung der Lounge am Stockholmer Hbf mit Getränken und Häppchen und eine 1. Klasse Fahrt nach Malmö, wo ich meine Busverbindung einhole und nunmehr entspannt um 22:15 zusteigen kann. Generell sind bei Flixbus frühere oder spätere Ein- und Ausstiege nicht gestattet, weshalb es zuvor vonnöten war, das alte Ticket (Linköping-Berlin) zu stornieren und ein neues (Malmö-Berlin) zu kaufen. 26.9. Rückreise / Ankunft in Berlin Bei allem Stress am Vortag erreiche ich aber doch das Wichtigste: Zum geplanten Zeitpunkt um 8:15 in Berlin anzukommen! Fazit und Gear-Review folgen...
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  9. Ich poste hier mal meine Eindrücke vom Rucksack Berghaus Fast Hike 45 (529-922 g) OT: Disclaimer: Ich habe den Rucksack aus reiner Neugier/zum Testen selbst gekauft und von eigenem Geld bezahlt, stehe in keinerlei Verbindung zu dem Hersteller und habe über den Kauf des Rucksacks hinaus auch keinerlei Beziehung zu dem Outdoorladen, der den Rucksack geliefert hat. Ich werde den Rucksack nach dem Test wieder verkaufen (um Geld für den nächsten Rucksack zu haben) und hätte den Bericht auch in die Anzeige schreiben können. Aber ich fand die Infos unter Ausrüstung besser aufgehoben. Und in mein Blog passt er thematisch (mangels Modifikation) nicht. Die englische Firma Berghaus ist hier im Forum eher für Bekleidung bekannt. Berghaus entwickelt jedoch auch Rucksäcke und hat seit jeher eine hohe Affinität zum UL-Bereich (Stichwort Berghaus Hyper). Im letzten Jahr hat Berghaus die Rucksäcke Fast Hike 32 und Fast Hike 45 angekündigt, die inzwischen erhältlich sind. Bislang scheint es im Internet dazu kaum Informationen zu geben: Website von Berghaus Review auf TGO Da ich für die nächste Lappland-Tour schaue, wie ich 15 bis 16 kg Startgewicht für 3 Wochen autarkes Wandern anders oder besser transportiere, habe ich mir den 45er gekauft, genau angesehen und mit 14 kg beladen auf meiner 10 km Geländerunde getestet. (Mir ging es nicht primär um diesen Rucksack, sondern um das Tragesystem als solches. Dieser Testbericht ist also ein Abfallprodukt meines „Forschungsdrangs“ .) Zunächst: Passt der Rucksack in dieses Forum? Mit Blick auf Touren mit langer Resupply-Zeit finde ich eindeutig: Ja. Nicht, dass es nicht leichtere Auswahl mit Tragegestell gäbe. Aber nicht jeder kann oder will sich einen Zpacks ArcBlast für 480 Euro leisten. Das der Fast Hike 45 durchaus seine Berechtigung im UL-Bereich haben kann, ist gut im Vergleich mit dem Gossamer Gear Gorilla 40 zu sehen, einem hier im Forum häufiger genannten, ähnlich flexiblen Pack. (Ich vergleiche die am ehesten entsprechende Rückenlänge L des Gorilla, der in S, M, L und XL erhältlich ist.): Rucksack Berghaus Fast Hike 45 (2018, eigene Messung) Gossamer Gear Gorilla 40 (2017, Größe L, Quelle: TLS) Volumen 45 l 40 l + ca. 7 l ext. Rückenlänge Ca. 46-56 cm (eigene Messung und Versuchspers., Min.-Wert ab Mitte Hüftgurt) 48-56 cm Gewichte Packsack 529 g (bereits mit Mesh-Rücken) 568 g Dokumententasche 30 g (entnehmbar) (Fest verbaut) Kompressionsriemen 12 g (4 x 3 g, abnehmbar) (Fest verbaut) Brustgurt 12 g (abnehmbar) (Fest verbaut) Trekkingstockhalterungen 10 g (2 x 5 g, abnehmbar) (Fest verbaut) Tragegestell (U-Bügel) 134 g (entnehmbar) 94 g (entnehmbar) Sitpad/Rückenpolster 63 g (entnehmbar) 70 g (entnehmbar) Hüftgurt 130 g (abnehmbar) 266 g (abnehmbar) Gesamtgewicht ab Werk 910 g (Gesamtgewicht auf meiner Waage, Summe obiger Einzelgewichte ist 922 g) 976 g (L, als M 922 g, die Angabe lt. TLS, Summe obiger Einzelgewichte ist 998 g) Konfigurierbarkeit Man bekommt mit dem Fast Hike 45 also einen ähnlich großen Rucksack wie den Gorilla, ebenso mit entnehmbaren Innengestell, mit ähnlichem Gewicht und Traglast, aber noch flexiblerem Aufbau. Praktisch alles am Fast Hike kann völlig schadlos entfernt oder durch etwas anderes ersetzt werden: Die Dokumententasche ist mit Kam-Snaps eingehängt. Man kann sie entfernen und statt dessen z. B. einen Schlüssel-Clip basteln und an-snappen. Oder irgendeinen anderen Gegenstand mit einem Kam-Snap versehen, den man ordentlich im Rucksack fixieren möchte. Die Kompressionsriemen finde ich sehr durchdacht. Sie liegen auf den Seiten und haben gegenläufige Schnallen. Man kann sie wahlweise zur Seitenkompression einsetzen oder aber die vorderen Enden verbinden und so um den ganzen Rucksack führen (Vollkompression) oder nur auf der Front verwenden (Schneeschuhbefestigung). Fand ich im Handling tatsächlich sehr einfach und friemelfrei. Die unteren Kompressionsriemen konfigurieren bei Bedarf auch die Seitentasche um (siehe unten). Das Rückenpolster ist trapezförmig geformt und hinter 3D-Mesh in einer eigenen Tasche eingesetzt. Zwischen Polster und Rucksack ist Platz für eine Trinkblase. Das Rückenpolster kann leicht entnommen werden, ist aber etwas schwierig in seinen ursprünglichen Platz wieder einzusetzen. Konstruktiv ist dies aber intelligent gelöst: Wenn man keine Trinkblase benutzt, schiebt man das Rückenpolster einfach in den Trinkblasenschacht. Das gelingt mit einem schlichten Handgriff und ist auch in einer 5-Minuten-Pause nicht lästig. Nur, wenn man eine Trinkblase benutzt, ist es empfehlenswert das Sitzpolster an seinen angestammten Platz vor die Zwischenwand zu schieben, der durch eine Abdeckleiste nicht ganz so einfach zu benutzen ist. Man kann das Polster aber auch ganz entnehmen und statt dessen zwei Z-Lite-Segmente in das Trinkblasenfach einsetzen, diese allerdings als gefaltetes Element (Breite nur 1 Segment). Vom Tragen her wird der Rucksack dadurch geringfügig beweglicher in seitlicher Richtung. Ich finde das aber kaum merklich. Man kann bei entsprechender Packweise auch ganz auf das Polster verzichten. Wenn dann etwas durch das 3D-Mesh hindurch stört, dann ist das durch anderes Packen zu beheben. Der Rucksack selbst hat dort keine störenden Elemente. Vermutlich aus Gewichtsgründen ist das Rückenpolster stark perforiert. Man kann zwar sehr bequem darauf sitzen, aber auf nassen Gras kommt man dennoch eine nasse Hose. Man kann sich allerdings leicht aus EVA eine Alternative schneiden. Das Gestell aus biegefestem Draht lässt sich sehr einfach entnehmen. Ein kleiner Klettverschluss ist zu öffnen, dann die Ecken herunterziehen, schon hält man den Drahtbügel in der Hand. Beim Wiedereinsetzen ist beim letzten Handgriff eine ausgediente Kundenkarte und maßvoll dosierte Kraft hilfreich, um die zweite Ecke des Gestells unter das Hepalon-Dreieck zu schieben. Wie die meisten Gestellrucksäcke macht auch der Fast Hike 45 bei voller Beladung das ein oder andere knarzende Geräusch, jedoch deutlich weniger und leiser, als z. B. der Osprey Exos. Der Hüftgurt wird wie üblich durch eine Klettlage hinter dem Steißpolster festgehalten und kann recht einfach entnommen werden. Er ist breit, aber nicht sehr dick. Ich fand den bei 14 kg über 6 km (den Rest der Strecke habe ich ohne Hüftgurt absolviert) aber bei weitem ausreichend. Tragesystem Durch das recht feste Rückenpolster hinter dem Meshrücken ist der Rucksack auch ohne Drahtbügel ein gut zu tragender Körperkontaktrucksack ohne allzustarkes Ausrunden. Im direkten Vergleich fand ich das Tragegefühl mit Bügel aber spürbar ausgeglichener, nicht zuletzt durch die bessere Lastübertragung auf die Hüfte. Die Schultergurte sitzen am besten mit Brustgurt. Dann sind sie überaus bequem. Ohne Brustgurt kommt die spezielle Form der Gurte nicht so gut zur Wirkung. Die Schultergurte sind im oberen Bereich deutlich fester, während die untere Hälfte auf Brusthöhe sehr dünn, weich und seitlich dehnbar ist. Der feste obere Teil sorgt dafür, dass der Rucksack sich recht direkt trägt und seitlich weniger schwingt, als ich das konstruktiv erwartet hätte. Der unterere weiche Teil liegt sehr angenehm an und ich habe den auf meiner Testrunde praktisch nicht gespürt. Ich kann mir darum gut vorstellen, dass die Gurte trotz der Breite der Konstruktion auch für Frauen angenehm zu tragen sind. Überdies kann der Brustgurt in Stufen über einen sehr weiten Bereich vom Bauch bis fast direkt unter dem Hals positioniert werden. Der Hüftgurt lässt sich in einem weiten Größenbereich benutzen. Ich bin sehr schlank, da war aber noch genug Spiel für dünnere Personen. Bei welchem größeren Hüftumfang Ende ist, vermag ich nicht zu sagen. Aber verlängern lässt sich ein Hüftriemen ja recht leicht. Taschen und Fächer Das Hauptfach ist ein klassischer Rolltop mit Quer- und Längsband, sehr gut geschnitten und der Verschluss durch das beidseitige Querband sehr gut und dicht zu benutzen. Ein Hilfsverschluss im Querband (Kam-Snaps, Magnete, Schnalle) fehlt jedoch, ich habe den auch nicht vermisst. Das Frontfach aus dehnbarem Mesh ist einen Ticken zu schmal für meinen Geschmack und dadurch geringfügig kleiner als das des Gorilla. Dafür sind die Seiten des Frontfachs aus geschlossenem Material und somit robuster. In die beiden Brusttaschen auf den Schultergurten passen keine normalen PET Flaschen (0,5 oder 0,75 l). Die schlanken runden Smoothie-Flaschen (0,25 bis 35 l) passen hingegen perfekt, sitzen sicher und stören auch nicht beim Tragen. Diese Fächer habe vor allem auch die richtige Größe, um ein Smartphone, GPS etc. vernünftig zu platzieren. Wem die Fächer anderer Hersteller zu eng oder flach sind, wird den Unterschied positiv feststellen. Von den beiden Hüftgurttaschen ist die rechte als offene dehnbare Mesh-Lasche gestaltet, die linke ist eine klassische Reißverschlusstasche, ebenfalls aus dehnbarem Mesh-Gewebe. Während man die offene Tasche sehr leicht benutzen kann, leidet die Reißverschlusstasche etwas daran, dass der Reißverschluss nicht sich nicht mit dem Mesh-Gewebe dehnen kann. Dadurch bleibt die Öffnung bei geschlossenem Hüftgurt am schlanken Körper etwas zu eng für eine komfortable Benutzung. Die Tasche an sich ist nicht sehr groß, aber ausreichend und dehnbar. Sehr gut finde ich die vier (!) Seitentaschen aus dehnbarem Mesh. Die jeweils untere ist so, wie man es von einer gerade geschnittenen Seitentasche erwartet. Nicht ideal mit der Hand erreichbar, aber dank der großen Dehnbarkeit problemlos mit Flaschen beliebiger Größe zu beladen. Die jeweils obere ist tatsächlich eine zweite Lage, die hinter der unteren Tasche bis zu Rucksackboden hinunter reicht. Man kann dort also sehr einfach und sicher eine breit aufgerollte NeoAir oder dünne EVA reinschieben oder ein Zeltgestänge, Trekkingstöcke etc. Zieht man den unteren Kompressionsgurt jedoch leicht an, dann verhindert der das Durchrutschen der Gegenstände in den unteren Bereich. In dieser Konfiguration geht die Ausdehnung der oberen Seitentasche nicht zu Lasten der unteren (vgl. Flaschenbild). Die obere Tasche „endet“ quasi über der unteren. Finde ich eine pfiffige und flexible Umsetzung. Zwiespältig finde ich die Dokumententasche. Sie hat mit 17 × 21 cm eine hinreichende Größe, z.B. für einen eBock-Reader (vgl. Bild), hängt aber für meinen Geschmack zu tief unten im Rucksack. Sicher, wenn ich den Rucksack nicht voll mache und den Rolltop schließe, darf die auch nicht im Weg sein. Aber für einen schnellen Zugriff ist das keine wirkliche Alternative. Leichter wäre da, einen Ziploc-Beutel statt dessen in den Rucksack zu legen. Fazit Alles in allem: Insgesamt fand ich den Fast Hike (mit 14 kg über 10 km) sehr bequem zu tragen. Trotz des Gestells bleibt es aber ein Kontaktrücken mit eher durchschnittlicher Belüftung. Dennoch ist das einer der wenigen „Big-Brand“-Rucksäcke, die ich tatsächlich berichtenswert finde, weil … noch wenig bekannt flexibel zwischen 529 und 922 g konfigurierbar durch die Vielseitigkeit der Kompressionsriemen auf nahezu jede Nutzgröße anpassbar. Im runter konfiguriertem „nackten“ Zustand ohne alle Optionen ist der Fast Hike zwar, wie auch der Gorilla, nicht Hardcore-UL. Da müsste er klar unter 400 g wiegen und weniger Features haben. Im oberen Bereich ist er dafür aber auch mal als Backcountry-Rucksack mit 12 kg Lebensmitteln gut erträglich. Dann ist er zwar 100 g schwerer als ein ähnlich tragfähiger Osprey Levity 45, dafür aber weniger steif und sperrig und aus dickerem Material. Die gesamte Verarbeitung des Packs scheint mir makellos und sehr robust zu sein. Trotz der vielen Features ist der Pack überraschend leicht zu konfigurieren. Er funktioniert. Die Schlichtheit, mit der die Kompressionsriemen den Rucksack umkrempeln (oder entnehmbar) sind, gefällt mir. Für wen ist der Fast Hike also geeignet? Das ist natürlich eine persönliche Entscheidung. Ich würde ihn am ehesten Leuten empfehlen, die … UL nicht zum äußersten treiben wollen, lieber kaufen als nähen, trotz UL-Ansprüchen viele Fächer haben mögen, gelegentlich längere Backcountry-Touren mit hohem Startgewicht unternehmen, die nicht für jede Art von Unternehmung einen anderen Rucksack anschaffen wollen, sondern einen einzigen, der sich in einem weitem Gewichts- und Volumenbereich konfigurieren lässt. OT: Warum verkaufe ich den Rucksack nach dem Test wieder? Weil ich ihn nur zum Test angeschafft habe. Ich habe in den letzten 18 Monaten 11 Rucksäcke neu oder gebraucht gekauft, getestet, modifiziert, auf Tour(en) mitgenommen, eingelagert und/oder wieder verkauft. Rucksäcke machen mir Spaß. Aber behalten kann ich nicht alle. Und für den Zweck einer langen autarken Tour besitze ich bereits einen MYOG-Pack mit Gestell und fast halbem Gewicht, der mir lieber ist.
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  10. Hablo

    Zahnpasta trocknen

    Servus liebe UL-Gemeinde! Ich hab vor kurzem in irgend einem Forum gelesen, dass sich Zahnpasta leicht selber trocknen lässt. Auf diese Weise kann man sich kleine Portionen machen und man hat letztendlich genauso viel Zahnpasta dabei wie nötig. Ich habe es heute das erste Mal ausprobiert und es hat super geklappt. Am Sonntag gehts damit auf den Schluchtensteig, mal schaun, wie gut die Stückchen halten. Ich hab nämlich Schiss, dass sie zerbröckeln. Probeweise hab ich schon mal mit einem Stückchen meine Zähne geputzt. Ich hab den Zahnpastaklumpen zuerst zerkaut, dann etwas mit Speichel gemischt und schließlich wie gewohnt meine Zähne geputzt. Hier die Anleitung: 1. Zahnpasta in kleinen Portionen auf ein Backpapier auftragen 2. ca. 5 Minuten in den Ofen schieben (Ich habs in unseren Holzofen geschoben) 3. Getrocknete Zahnpasta in ein Tütchen oder Döschen füllen Die "Zahnklumpen" (wär doch ein guter Name, oder ;D) sahen bei mir so aus: 10 Zahnklumpen mit einer kleinen Ziplock-Tüte wiegen bei mir 3g. Viel Spaß beim Ausprobieren! Grüße an alle, Hablo
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  11. rabelado

    Vorstellungsthread

    Moin, ich heiße Peter und startete meine UL-Karriere erst nach der Verrentung. Nach Literaturstudium, Internetrecherche und einem Kurs bei Carsten Joost habe ich das Gewicht mit Hilfe meiner Küchenwaage auf ein erträgliches Maß reduzieren können, sodass meine arthritischen Knie noch einigermaßen durchgehalten haben. Mittlerweile war ich in den Alpen, in Lykien und in der Hardangervidda unterwegs.
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  12. Ich habe meinen Rucksack für den Flug/Transport in eine Mülltüte gesteckt. Während der Wanderung hielt sie den Inhalt innen trocken, bis sie zum Rückflug wieder zum Einsatz kam.
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  13. Da bin ich mir echt nicht sicher. Heute heißt es meistenteils (aber vielleicht etwas blauäugig, siehe weiter unten), die Zertifizierung der Cumulus-Daune schließe Lebendrupf aus. Früher (2010) war eine Stellungnahme der Firma im Umlauf, wonach höherwertige Daunen zumindest damals noch aus Lebendrupf stammten... so sei es bei allen Herstellern, und wer für sich das Gegenteil behaupte, lüge ganz einfach. Ich persönlich ging immer von der Echtheit dieser Stellungnahme aus... allerdings eher instinktiv, wie ich betonen muss. Beweise habe ich nicht, doch mied ich stets Cumulus-Produkte. Hier der Link zur wohl ursprünglichen Quelle: https://www.outdoorseiten.net/forum/showthread.php/46495-Cumulus-Panyam-450/page2?p=747059&viewfull=1#post747059 Was mich überdies stutzig macht, sind die widersprüchlichen Angaben zu (und zumindest angeblich auch von) Cumulus auf dieser Seite: https://www.outdoorseiten.net/wiki/Daune#Verwendung_in_Schlafs.C3.A4cken (Darin ist auch ein Link zum Zitat von 2010 enthalten.) Fairerweise nochmal: Daraus abgeleitete Vorwürfe an Cumulus hinsichtlich der Ehrlichkeit und Produktethik wären a) formal unbewiesen (uns liegen keine Schreiben im Original vor), und b) konkret lediglich auf die Vergangenheit zu beziehen. Heute wäre das von Cumulus offenbar erworbene EDFA-Zertifikat der Ausgangspunkt weiterer Nachforschungen. Allerdings ist gerade dieses Zertifikat nach Ansicht einiger Kritiker "nicht viel wert", zumal es von der Daunenindustrie selbst ausgegeben wird: https://utopia.de/ratgeber/daunen-zertifizierungen/ Ich persönlich bleibe dabei, dass ich Cumulus-Produkte allenfalls gebraucht in Erwägung ziehe. Ich habe Schlafsäcke und Quilts von Mountain Hardwear, SeaToSummit, The North Face und Mountain Equipment, deren Bemühungen gegen Lebendrupf (und Stopfleberproduktion!) auf der zuletzt angelinkten Seite allesamt besser bis viel besser beurteilt werden als das EDFA-Zertifikat. Das soll aber keine Selbstbeweihräucherung sein; denn ich muss einräumen: Beim Kauf wusste ich eher wenig über die verbundenen Zertifikate und war froh, dass sie überhaupt eines hatten. Ein Feigenblatt reichte mir, wenn ich ehrlich bin... nur bei Cumulus eben nicht, wegen des so expliziten Zitats von 2010.
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  14. 125 mfg der Ray
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  15. Du liegst falsch...bei 100% Luftfeuchtigkeit passiert erstmal nix mit Deinem Schlafsack... 1. gibt es recht selten auf Dauer 100% Luftfeuchtigkeit, gerade morgens, wenn es allmaehlich wieder waermer wird, ist fast nie eine besonders hohe Feuchtigkeit, ausser es hat nachts sehr stark auf "saugfaehigen" Untergrund geregnet, ist Physik... 2.Auch Physik ist, dass Du abends, wenn es abkuehlt, haeufig 100% Luftfeuchtigkeit hast bzw bei weiterer Abkuehlung Tau. Im Zelt ist man deutlich besser vor Tau geschuetzt, unter´m Tarp ist es wichtiger, das zu beruecksichtigen, also, wenn man sehr starke Temp-Amplituden hat, oder es schon am spaeten Nachmittag sehr hohe Luftfeuchtigkeit hat, wenn es zum eigenen Tagesrhytmus passt, Schlafsack eingepackt lassen, bis die heftigste Tauzeit rum ist (wenn es nicht mehr wesentlich weiter abkuehlt). Morgend genau umgekehrt, wenn man nicht zur km-Fresser-Fraktion gehoert und eher morgens relaxed ist, sobald die Temp wieder deutlich hochgeht, Schlafsack zum Trocknen ausbreiten, aber nach Moeglichkeit so, dass auch von unten Luft dran kommt. Wenn man zur km-Fresser-Fraktion gehoert, eben unterwegs eine Pause machen und dabei trocknen. Was den koerperproduzierten Schweiss betrifft, stimme ich Konradsky zu, wenn auch nicht mit der Menge , aber da kann man eben auch durch entsprechendes Handeln (siehe fruehere Antwort von mir) dafuer sorgen, dass man nicht soviel produziert. Ja da uebersiehst Du was Lassen wir mal beiseite, dass ich zwar Cuben fuer Rucksaecke / Zelte ein tolles Material finde, es aber nicht gerade angenehm auf der Haut finde. Wenn wir nun davon ausgehen, dass Du den VBL entweder bis zum Kopf machst bzw mit Schnuerzug am Hals und er auch nicht superbeengend sein soll, dass Du unten in der Breite was wegschneiden kannst, was Du oben dran fuegst usw gehen wir mal von 2 m aus, sind bei Extex 80 €, dazu dann Cuben Tabe, Naehtgarn usw Der VBL kostet bei S&P 97 bzw mit Vorkasse 95, wo soll da die grosse Ersparnis sein ? Mach Dich nicht jeck, da ist ueberwiegend um die Zeit ein Wetter, dass Du eh keine Kondensprobleme haben wirst. Ausserdem bist Du da deutlich im Plus-Bereich, dass es kein Problem ist, den Schlafsack, wenn er vom Schweiss feucht ist, zu trocknen. Verzichte, wann immer es geht, auf den Bivy, dann hast Du weniger Feuchtigkeit vom Schweiss im Schlafsack
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  16. Die Problematik taucht, wie ich schon öfters geschrieben habe, erst unter ca.+5°C auf. Sollte also in Portugal also schon etwas wärmer sein. Gruss Konrad
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  17. Solange Du regelmässig Sonne hast, bist Du auf der sicheren Seite. Problem ist nur, wenn Du eine Woche bei wirklich nass-kaltem Wetter unterwegs bist. Das ist aber wohl eher tausend oder so km weiter nördlich kritisch Dann kannst Du den Schlafsack nie trocknen, stopfst ihn jeden Tag feucht in den Rucksack, und dann ist die Loft relativ schnell im Eimer. Ich weiss jetzt nicht, wo Du genau unterwegs sein wirst. Der Region nach würde ich aber hoffen, dass Du 1) wenig Kondensprobleme haben wirst da nicht zu kalt und feucht, und 2) falls doch, den Schlafsack ab und zu an der Sonne und im Wind wieder trocknen kannst.
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  18. Als Endkonsument kann man sowas immer nur schwer beurteilen... Wie bspw. der Fertigungsprozess von Dyneema, Nylonarten etc. in Fabriken abläuft lässt sich kaum beurteilen, es sei denn man ist selbst Fertigungsingeneur oder hat als Privatperson Zugang zu solchen Fabriken. Ich weiß nicht wie Dyneema gefertigt wird. Aber ich kann mir vorstellen, dass dabei auch Schadstoffe entstehen.. ich denke auch im UL-Bereich lässt sich nachhaltiges Verhalten/Konsum wie in vielen anderen Lebensbereichen nur durch die eigene Reduktion erreichen. Durch Verzicht bestimmter Produkte und den Konsum möglichst regional produzierter Güter. Ganzheitlich nachhaltige Nutzung bzw. Anschaffung von UL-Ausrüstung wäre m.E. dann alles selbst zu bauen und zwar aus gebrauchten und schadstofffrei hergestellten, regionalen und vlt auch biologisch abbaubaren Materialien. Wäre schwierig... ABER wünschenswert!
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  19. Durch Trocknen Deiner Zahnpasta kannst Du Dir Deine eigenen Denttabs/Dein eigenes Zahnputzpulver machen.
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  20. OT: @Francisco - Unsere Zitate erscheinen bei dir ins Englische übersetzt, doch schreibst du auf Deutsch. Wie geht das? Und kannst du es ändern?
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  21. Denke auch, dass @Roiber das meint. Das hier ist der Faden/die Erwähnung dazu:
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  22. mapy.cz vielleicht? mfg der Ray
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  23. Märkischer Landweg und Uckermarkrunde, hübsch, wenn man in Nordostdeutschland / Berlin wohnt. Eher in Teilen als verlängerte Wochenend- Touren als in ganzer Länge nett. Auch den 66-Seen-Weg würde ich in diese Kategorie einordnen. Mit Bahn für Doppeletappen ab Berlin gut zu erreichen.
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  24. OT: "Struktur: Ein Wohnzimmer u. ein Schlafzimmer" https://de.aliexpress.com/item/3F-UL-Getriebe-Einzelne-Person-15D-Silikon-Beschichtung-Kolbenstangenlosen-Doppel-Schichten-Zelt-Wasserdichte-Tragbare-Ultraleicht-Camping/32971882642.html?spm=a2g0x.10010108.1000023.3.2ac94744zVYJ0O
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  25. ...und den FastPack auf 90
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  26. Das Shelter erhöhe ich mal auf 60 €.
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  27. Ich nutze je nach Einsatzzweck Unterschiedliche : WM Tioga (Seide) Ich hatte schon so einige Seideninletts, bei Vielen, vor allem Preiswerten, habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Seide zu schlechte Qualitaet war, also nach etwas mehr Nutzung die Seide in Naehe der Verstaerkung (Naht) bricht, was dann aussieht, wie eine aufgerissene Naht, wobei man fairerweise sagen muss, dass ich schon viel und auch haeufig laenger als 2 Wochen unterwegs bin, also bei mir deutlich schneller Verschleiss an Material auftritt, als bei jemand, der im Schnitt nur ein paar Wochenenden im Jahr unterwegs ist. Bei dem WM ist mir das noch nicht passiert, macht den hochwertigsten Eindruck von allen Seideninletts, die ich bis jetzt hatte, ausserdem ist das endlich mal ein Seideninlett (die normalerweise eher knapp geschnitten ist) der in der langen Verson auch bei meiner Koerpergroesse (190) in der Laenge easy auch fuer den Kopf mit reicht. STS Thermolite Reactor Extreme (KF) Den hatte ich mir geholt, um bei gemaessigten Wintertouren Gewicht zu sparen. Er bringt nach meine Erfahrungen knapp 6 Grad gegenueber einem Seideninlett, dadurch kann ich bei vielen solchen Touren meinen WM Megalite statt meines Winterschlafsacks einsetzen, der knapp 600 g schwerer ist. 600 g (Schlafsack-Gewichtsunterschied) - 390 g (Reactor Extreme) + 120 (Seideninlett) = 330 g Gewichtsersparnis Dabei hat sich gleichzeitig der Komfort gesteigert, da das Material sehr dehnbar ist und ich dadurch in meinen weit geschnittenen Schlafsaecken mehr Bewegungsraum im Vergleich zu Seieninletts habe (macht natuerlich fuer "schmale Hemden" keinen Unterschied) STS Thermolite Reactor (KF) Aufgrund der Erfahrungen mit dem Reactor Extreme habe ich mir dann noch den "normalen" Reactor geholt (der ca 150 g leichter ist), um bei Touren, wo der Megalite oder mein As Tucas Quilt solo von der Waermeleistung her reicht, den hoeheren Bewegungsraum im Vergleich zum Seideninlett zu haben. Natuerlich ist der Reactor 150 g schwerer als das Seideninlett, aber das ist mir gerade bei laengeren Touren, oder wenn es z.B. beim Paddeln nicht so auf´s Gewicht ankommt, der Mehrkomfort wert. Viele Leute (inkl mir) finden das Material auch im Hautkontakt angenehmer als Seideninletts, aber das ist natuerlich absolut subjektiv. Deswegen lautet meine Empfehlung : - Wer nur ein paar Wochenenden im Jahr unterwegs ist und eher ein "schmales Hemd" ist, den WM Tioga, wer dabei groesser als 180 ist, die long Version. - Wer haeufiger laenger unterwegs ist und/oder Seide nicht so angenehm auf der Haut findet und/oder breit gebaut ist, sollte den Reactor Liner in seine Ueberlegungen einbeziehen. - Der Reactor Extreme Liner ist mein Tip fuer die, die ihren Schlafsack auch bei etwas niedrigeren Temps nutzen wollen, ist natuerlich auch klasse, wenn man auf Weitwanderungen im ersten Teil eher kalte Gebiete hat und spaeter Warme, dan kann man das Ding dann nach Hause senden.
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  28. wilbo

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    Aus der analogen Fotografie würde ich die Problematik der absoluten Planparallelität von "Bildträger" und "Projektionsfläche" hier ebenfalls sehen. Selbst kleine Abweichungen und Verzerrungen würden zu Fehlschnitten führen. https://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/752-bezugsquellen-für-myog-stoffe/?do=findComment&comment=75116 Jupp! Und die kann man gerollt lagern. VG. -Wilbo-
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  29. K3nny

    Vorstellungsthread

    Hallo in die Runde, als ersten Schritt als neues Mitglied im Forum gehört natürlich die Vorstellung: Ich bin Ken, 30 Jahre alt und komme ursprünglich aus Nodhessen, wohne aber nun seit 4 Jahren aus beruflichen Gründen in Niedersachsen in der Nähe zu einem Automobilhersteller... In meiner Freizeit bin ich sehr gerne in der Natur zum Wandern und teile diese Vorliebe mit meiner Freundin. So ist unser Urlaub immer ein Aktivurlaub/Rundreise, bei dem wir sehr viel in der Natur sind und durch Wanderungen (Tagestouren) erkunden. Zusätzlich bin ich regelmäßig mit Kumpels auf Mehrtagstouren in Deutschland unterwegs, bei denen dann im Freien übernachtet wird. (Harz, Sächsische Schweiz, Nordhessen, Wasserkuppe...) Diese Touren finden größtenteils von Frühling bis Herbst statt. Dabei lege ich auf eine gute, möglichst leichte Ausrüstung wert, bei der natürlich auch der Preis passen muss. Denn sooo oft und lange, wie manch Anderer, sind wir dann auch nicht unterwegs. Dies ist nun auch der Grund, warum ich mich hier im Forum angemeldet habe VG Ken
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  30. @khyal Eine Empfehlung fürs Inlett? Preis - Leistungs/Gewicht Sieger?
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  31. Das kam bei mir in der Vergangenheit schon mal vor. Gerade wenn man im verlängertem Herbst oder zeitigem Frühjahr unterwegs ist, sind die Hütten leider nicht immer offen. Abgesehen davon, gehen bei Schneematsch-Wetter so um die +/- Grad die meisten Schlafsysteme schon nach drei Tagen in die Knie. (Das war am vorletzten Wochenende bei uns in der Gruppe gut zu beobachten). Khyal beschreibt, bis auf das Trockenlüften, sehr gut den normalen Umgang zur Feuchtigkeitsreduzierung im Schlafsystem. Ich glaube, darum geht es hier ja... Die Kombi aus atmungsaktiven Bivy plus VBL habe ich selber noch nicht getestet. Es scheint mir allerdings die einzige Lösung zu sein, um Feuchtigkeit langfristig aus der Füllung raus zu halten. Ansonsten würde tatsächlich nur das Trocknen bei wärmerer Umgebungsluft helfen. Aber auch mit einem Ofen im Zelt braucht es unverhältnismäßig lange, bis ich die Feuchtigkeit aus der Füllung wieder ausgelüftet habe. VG. -Wilbo-
    1 Punkt
  32. Ich bin ja haeufiger laenger im Sauwetter bzw gemaessigten Winter (nix wochenlange Winterttouren in Nord-Skandinavien o.A.) mit Zelt und Daunen-Schlafsack unterwegs. Die beschriebenen Probleme habe ich in der Staerke noch nie erlebt. Ich benutze keinen VBL oder irgendwelche Schlafklamotten. Natuerlich ist jeder Uebernachtungsplatz, jede Ausruestung, jedes Wetter, jeder Koerper und dessen Schweissproduktion unterschiedlich (bei mir eher viel) und das ist jetzt nur mein Blickwinkel aufgrund meiner Erfahrung, so dass ich mit der folgenden Liste auf keinen Fall andeuten moechte, dass jemand, der entsprechende Probleme hat, falsch handelt o.A., aber vielleicht ist ja was dabei, was fuer jemand, der den Thread liest, hilfreich ist... Ich achte u.A. auf Folgendes : 1. - dass entstehender Kondens auch entweichen kann, gerade bei miesem, kalten Wetter ist es imho wichtig, die Lueftungen zu benutzen, sollte aber nicht so weit gehen, dass man das Zelt mehr als noetig auskuehlt, denn dann steigt natuerlich das Risiko, dass Feuchtigkeit im Schlafsack kondensiert 2. - dass der Schlafsack so benutzt wird, dass er nicht zu warm ist, denn dann schwitzt man mehr, produziert mehr Feuchtigkeit Also mache ich den Schlafsack nur so weit zu, dass mir zu der Zeit warm genug ist, wenn es dann irgendwann in der Nacht richtig schattig wird, ziehe ich ihn im Halbschlaf weiter zu 3. - dass ich kein schweisssammelndes Inlett nutze, also nur Seide oder KF Inlett macht neben dem Offensichtlichen auch Sinn, um die Salze von der Daune weg zu halten 4. - dass der Uebernachtungs-Platz in der Beziehung auf wenig Kondens gut gewaehlt ist, manchmal machen da ein paar m weiter, oder ein paar Hm schon viel Unterschied, evtl auch ein fuer bessere Belueftung gedrehtes Zelt oder, wenn man in der Naehe von Wasser zeltet, dass man lieber in Bezug auf das Wasser einen Luv-Platz waehlt Was ich haeufiger auf "Trainingstouren" bei Teilnehmern (die ja meist nicht so erfahren sind) beobachte, dass sie instinktiv eigentlich eine "prima" Kombination aus 1,2,4 machen, also schoen mit Aussicht auf das Wasser zelten wollen, dabei nicht darauf achten, ob der Wind die Feuchtigkeit rueber drueckt. Bei schlechtem Wetter alle Luken am Zelt dicht machen wollen, vermutlich um das schlechte Wetter "draussen zu halten" und da sie es ja um die kaelteste Zeit in der Nacht warm haben wollen, sich schon abends beim Einschlafen in einen bis oben geschlossenen Schlafsack einmummeln . Ich lasse sie dann, wenn ich einmal was dazu erzaehlt habe, trotzdem so machen, Eigenerfahrung ist ja die einzig Wirkliche und dann gibt es haeufiger ein 2teiliges Aha-Erlebnis, der erste Teil, wenn wir morgens beim Kaffee die Schlafsack-Feuchtigkeit vergleichen und dann nach der 2.Nacht, wenn sie dann eben diese Sachen umsetzen und ihr Schlafsack auch trockener ist. Das alles kann helfen, muss aber nicht, es gibt natuerlich Bedingungen, da machst Du nix, wenn es "draussen" 100% Luftfeuchtigkeit hat, Du evtl dazu unterm Tarp pennst, es also auch direkt am Schlafsack die 100% hat, dann bleibt Deinem Schweiss nur noch, es sich im Schlafsack gemuetlich zu machen Verstaerkt wird das Ganze natuerlich noch, wenn man bei sehr kaltem Wetter den Schlafsack im Gesicht sehr weit zugezogen, oder einen Quilt ueber den Kopf gezogen hat und entsprechend in das Teil rein atmet, dann kommt noch Kondensation aus der Atemluft dazu.
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  33. Ich habe besitze schon den Ohm 2.0 und den Catalyst und bin mit beiden sehr zufrieden. Den Fastpack brauch ich nicht unbedingt, aber mein Blatt ist noch nicht ganz ausgereizt und ich erhöhe auf 85,-
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  34. Tolle Aktion! Ich besitze drei Laufbursche Rucksäcke. Dazu noch einige andere, aber alle ohne diese tolle Qualität wie von Laufbursche ! Nichtsdestotrotz biete mal 80€ für den ULA
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  35. 30 Euro schicke ich dir für die schöne Aktion per Paypal!
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  36. ich bin zwar mit dem Solplex ganz glücklich - aber warum soll ich nicht auch mal ein Tarp ausprobieren. Vielleicht lern ich es auf dem Herbsttreffen oder so zu schätzen. Also: 50, damit @hlhhnicht darauf sitzen bleibt update: @die zwiebeldu warst schneller: ich erhöhe auf 55 (so das gilt jetzt und ist meine letzte Änderung in diesem Beitrag; davor wars missverständlich)
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  37. 50€ von mir fürs knot
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  38. Ja na gut, dann wird das jetzt erst mal auf 45 erhöht. Und 15 einfach so, wenn ich hoffentlich bald überboten werde, weil eigentlich hab ich ja durchaus ein Zelt.
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  39. OK, ich bin mit 40 Euro für das Knot-Shelter dabei! Gruß Rentoo
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  40. Gerade nachgeguckt - nein, kein Kordelzug. Man muss sich da wohl ein bisschen behelfen, und völlig dicht kriegst du ihn nicht. Gleichwohl berichteten schon einige Leute von einem erfolgreichen Einsatz.
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  41. Wer's billig und leicht haben will, kann den Not-Bivy von Mountain Equipment als Behelfs-VBL-Lösung nutzen (der aus Folie)... also explizit als VBL (innen).
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  42. Felix_

    Vorstellungsthread

    Hi, ich bin Felix, 23 Jahre und komm aus dem Bodenseekreis. Bin deshalb als Kind viel in den Bergen gewesen und über meine Eltern zum Wandern gekommen. Selber mach ich mittlerweile das meiste was zum Alpinsport gehört. Mehrseillängen-Klettern, Wandern, Bergsteigen und ein bisschen Crossrunning. Meine bisher größten Touren waren der WHW in Schottland mit anschließendem Great Glen Way und noch ein bisschen hitchhiking I'm September 2017 und der Versuch des GR20 Anfang Juni dieses Jahr. Leider musste ich den aufgrund von Wetter und krank werdenden Mitstreitern abbrechen. Ich hab aber auch schon eine Alpenüberquerung (Hüttentrekking, E5 Oberstdorf-Meran) und viele kleinere Hüttenwanderungen gemacht. Im Schnitt bin ich ca 40 Tage im Jahr im alpinen Urlaub mit Übernachtung und davon 20 Nächte im Jahr im Zelt.
    1 Punkt
  43. pielinen

    Impressionen von Touren

    Kurztour Kvikkjokkk-Njåtjosvagge-Padjelanta, 7 Tage Zum ersten Mal seit 22 Jahren habe ich wieder in den Sarek hineingeschnuppert. Ich wollte eigentlich nicht mehr eine längere reine Wandertouren machen, aber der Ultraleichtansatz hat es möglich gemacht: HMG Porter 3300, Locus Gear Khufu, Enlighted Equipment Prodigy Quilt, TAR Neoair Xlite, Traildesigns Sidewinder Titri mit Toaks 900ml und Zelph Starlyte, Merell Moab Halbschuhe. Kvikkjokk ist immer wieder eine Reise wert, besonders im Herbst, wenn die Mücken weg und die Flüsse leicht zu queren sind, es nachts wieder dunkel ist mit Chance auf Polarlichter, die schöne Herbststimmung beginnt und man die Täler alleine für sich hat. Von der Region gibt es unzählige Heldengeschichten, daher nur ein paar kurze Impressionen.
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