Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Rangliste

Beliebte Inhalte

Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 05.02.2020 in allen Bereichen

  1. Jens

    Längere Touren/Reisen vs. Beruf

    Richtig! Und dass zeigt man denen am besten, wenn man sich nicht darüber schert und es einfach macht. Leute, die einem etwas nicht gönnen, trifft man überall. Ich kenne sogar einen Fall aus der eigenen Verwandtschaft, da muss man gar nicht bis in den Kollegenkreis gehen. In meinem Umfeld sind 2018/2019 insgesamt 6 (sechs!) Bekannte gestorben - im Alter zwischen 61 und 64. Allesamt noch im Arbeitsverhältnis tätig, jeder körperlich fit. 3x davon Sekundemtod. Ein Fall davon: 14 Tage vor Beginn Vorruhestand. Ob sie ihre Träume gelebt haben....? Ich weiß es nicht. Deshalb: Rente? Schön und gut. Vorsorge auch OK, Sozialgedanke ebenso. Doch weiß ich wirklich, ob ich mein Rentendasein überhaupt erlebe? Wird es mir überhaupt möglich sein, meine Wenn-ich-erst-mal-in-Rente-bin-Träume in Angriff zu nehmen? Spätestens bei den Erinnerungen an die 6 Beerdigungen sind mir zickige Kollegen so ziemlich egal. Wie heißt die Devise von @Stromfahrer? "Gygago" (Get Your Gear And Go Out). Ich ergänze dazu noch "Awang" (Auch Wenn's Ander'n Nicht Gefällt).
    5 Punkte
  2. Sehr interessant das Thema, beschäftigt mich nach wie vor für die nähere Zukunft, obwohl mein Mann und ich so einen Sprung bereits gewagt haben. Falls es dich noch interessiert, oder vielleicht profitiert noch jemand anderes davon, schildere ich eben mal unser Vorgehen: Wir haben beide als Vollverdiener (keine exorbitant hohen Gehälter, ich ca. 6 Jahre, mein Mann nach dem Studium knapp 4 Jahre...) gearbeitet und in Miete gewohnt. Rücklagen haben wir immer fleißig gebildet, haben den Cent nie zweimal umgedreht, aber auch kein Luxusleben geführt (1 Fahrzeug, abgezahlter Gebrauchtwagen, keine übermäßig teuren Urlaube, keine offenen Kredite). Ich war damals mit meinem Job nicht mehr zufrieden, mein Mann konnte eine Sabbatical-Vereinbarung raus holen, bei der er während unseres Trekking-Trips weiter sozialversicherungspflichtig versichert war und weiter Gehalt bezogen hat. Ich war dann nach der Kündigung meines Jobs bei ihm mitversichert. Desweiteren haben wir auch - ganz Oldshool - angefangen, Haushaltsbuch zu führen. Das hilft, Einsparpotenziale zu erkennen (Essen gehen, Zeitungsabos, Bücher und DVDs, Coffee to go....). Unnötige Versicherungen hatten wir nie, da kann man auch sparen. Während unserer Abwesenheit haben wir unser Auto abgemeldet und untergestellt. Wir haben rigoros aussortiert und nach Möglichkeit bei ebay verkauft, Prime gekündigt. Sind auf die billigsten Handyverträge umgestiegen, mit 10,- sind wir jeweils gut hingekommen. Für die Flugbuchung sind wir sogar in ein Reisebüro, da wir ums verecken keine vernünftige Verbindung gefunden haben, da Ankunft- und Abflugflughafen unterschiedlich waren. Haben im Reisebüro sogar einen sehr günstigen Flug bekommen, Internet ist also nicht immer billiger, vergleichen lohnt auch hier. Unsere Mietwohnung haben wir gekündigt und Möbel und Co konnten wir zum Glück im Haus meiner Schwiegerleute unterstellen, somit sind natürlich auch Neuanschaffungskosten entfallen. Auch konnten wir nach der Rückkehr erst einmal dort wohnen und konnten in Ruhe eine neue Wohnung suchen. Ich habe dann einige Zeit über eine Zeitarbeitsfirma gearbeitet und arbeite seit zweieinhalb Jahren im Service. Alles hat seine Vor- und Nachteile, der Trip hat mir immerhin klar gemacht, dass ich in Marketing und PR nicht mehr arbeiten will :D. Ich sehe das mit dem Job mittlerweile auch total entspannt, irgendetwas findet sich immer, man muss ggf gewillt sein, Abstriche zu machen. Bei unserer Rückkehr waren unsere Rücklagen auch aufgebraucht, lag aber daran, dass wir nach 3 Monaten Trekking krankheitsbedingt zu einem 3-wöchigen Roadtrip mit Mietwagen umgeschwenkt sind und der ist dann letztendlich zu Buche geschlagen (Hotel- und Motelkosten, Eintritte in Nationalparks, Essen, Benzin...allein die Aufenthalte in New York, San Francisco, Boston und Co waren mit Abstand am teuersten). Die Partnerschaft ist natürlich auch ein wichtiger Faktor. Wenn man einen Partner hat, der die gleichen Ziele hat, macht es das natürlich leichter. Bei meinem Mann sieht es nach einem beruflichen Wechsel zum Ende letzten Jahres erst einmal nicht so aus, dass ein längerer Trip für uns beide drin ist, deshalb bin ich noch am hin und her überlegen, ob ich nicht einen Trip alleine wage. Das muss eine Beziehung natürlich aushalten, und ob das alleine genauso viel Spaß macht wie zusammen, wird sich dann auch erst zeigen. Puh, ist doch mehr geworden, aber wenn es jemanden hilft, freue ich mich
    3 Punkte
  3. khyal

    Neue Ultraleicht-Ausrüstung

    jetzt nix, in 5 Jahren wird es interessant Die anderen DCF (damals hies noch Cuben) Rucksack-Hersteller haben etliche Jahre gebraucht, bis es was wurde und sie genug Erfahrung mit der Verarbeitung und genuegend Erfahrung mit nicht so gelungen Modellen auf dem Trail gesammelt haben. Natuerlich scheint ein angegebener Preis von 150-200 € fuer einen graetenlosen DCF, erstmal sehr guenstig, bei den erfahrenen Herstellern liegt sowas eher bei >= 300 €, aber da weiss ich, was ich bekomme, die bekannten Rucksaecke von denen sind zu Tausenden auf den Trails der Welt unterwegs gewesen, sind mit den Erfahrungen daraus weiterentwickelt worden, mit entsprechenden Erfahrungsberichten im Web. Hier gibt es imho noch nicht mal vernuenftige Detail-Aufnahmen, kein einziger DCF-Rucksack ist erhaeltlich, alles nur auf Backorder, also voellig unklar, wann geliefert wird, ob es da ueberhaupt schon mal eine fertige Serie gegeben hat, keine Personen/Mitarbeiter-Nennung, wenn ich das richtig sehe, noch nicht mal telefonischer Kontakt moeglich, keine richtig klare Ansage, wo eigentlich produziert wird. Erinnert mich irgendwie mehr an eine Croudfunding-Nummer.. Das mag jetzt eine sehr subjektive Wahrnehmung sein, aber ich habe in den letzten Jahrzenten viele Firmen kommen und gehen sehen, habe neben vielen richtig geilen Produkten, die ich dann behalten und auf dem Trail benutzt / getestet habe, auch viele "Naja"-Produkte und Gurken in den Fingern gehabt,da bin ich inzwischen bei neuen Firmen mit neuen Produkten, wenn dann auch noch die Identitaet verschleiert wird, misstrauisch. .
    3 Punkte
  4. ...weiter gehts... Der Finger - Regen, Matsch und die Kälte Der zentrale Busbahnhof Tel Avivs ist ein Meisterwerk und Monster des Brutalismus von Ram Karmi, über 30 Jahre Bauzeit, bürokratischer Irrsinn aus sieben Etagen- ein dystopisches Raumschiff aus Beton und roten Kacheln das mitten in der Stadt gelandet ist und riesige Arme ins Viertel geschlagen hat. Es riecht nach Desinfektionsmittel und Urin. Neonlicht und Ramschwaren. Die klaren Linien kaschieren halbherzig den konfusen Aufbau. Wir waren bereits am Vortag zum Probeverlaufen da, somit wissen wir welcher der vielen Eingänge unserer ist, wo unser Bus abfährt und viel wichtiger, wie wir über das offene Gewirr von Etagen, Emporen, Treppen und Rolltreppen zu unserem Bus kommen. Wir erreichen den 845er nach Kirjat Schmona kurz vor Abfahrt und etwa drei Stunden später stehen dort bei Ankunft etwas verwirrt rum, finden eher zufällig unseren Bus zum Kibbutz Dan. Es regnet gerade nicht - entgegen der gesamten Fahrt, die immer wieder durchsetzt war von Nieselregen und Wolkenbrüchen - der Himmel sieht spektakulär aus, Wolken unterschiedlicher Farben und Formen haben sich Zusammengeschoben, wir kleben an der Fensterscheibe, die ersten Trailmarkierungen. Aufregung. Um 13h stehen wir am Trailhead. Recht spät, aber heute stehen nur kurze 13 Kilometer bis Metula zu einem Trail Angel an. Dan. Einer von vielen auf einer unglaublich langen Liste von Menschen, die in Bett, Dusche, Handyaufladen, manchmal was zu Essen, eine Waschmaschine für INT-hikende bereitstellen. Einfach so, wie es scheint. Whatsapp und meistens „i am glad to host you“ als Antwort bekommen. Bevor es los geht noch die obligatorischen ikonographischen Trailhead-Fotos, drei Mal tief durchatmen, zwei doofe Sprüche. Wir laufen los und es fängt leicht an zu regnen. Der Weg ist gefällig. Zunächst Obstplantagen, später Weiden. Der Golan verschwindet in Wolken, die Hügel des Süd-Libanon hängen in Wolkenfetzen... die Sonne bricht immer mal raus und taucht vor dem bleischweren Himmel alles in eine irrwitzige Szenerie. Drüber spannt sich ein Regenbogen auf. Wir stehen nach drei Kilometer vor der ersten Flussüberquerung. Nur, die Regenfälle der letzten Tage haben den Bach unpassierbar anschwellen lassen: Direkt mit knietiefem Einstieg und nach zweidrittel der Strecke einer Art Stufe im Bachbett, die es für meine 20 Zentimeter kürzere Freundin durchaus hüfttiefes durchwaten gehießen hätte, bei 10 Grad. Vielleicht erstmal eingrooven, bevor wir voll ins Abenteuer starten. Wir sind noch keine Stunde unterwegs... morgen vielleicht. Also begeben wir uns auf die Suche nach einer Stelle wo wir rüberkommen. Etwa eine Stunde später und nur wadentief und nur wenige Schritte breit - und sind wir auf der anderen Seite. Dafür wurde von meiner Mitwanderin der erste Schakal gesichtet. Am Nahal Snir Nationalpark gekommen stehen wir vor verschlossenen Türen. Der Trail geht durch den Park, dieser hat Öffnungszeiten und kostet Eintritt. Hm, außerhalb der Öffnungszeiten. Wir umlaufen also den Park. A. schlägt sich damit rum, dass ihre Schuhe voller Wasser sind, GTX ohne Drainage jeder Schritt quatscht... Richtung Mayan Baruch, die Berge vor uns hängen in bleigrauen Wolken, die dumpf Grollen. Genau in die Richtung wollen wir. Der Weg ist aus tiefrotem Matsch, der binnen Minuten unsere Füße zu tonnenschweren Wanderstiefeln verwandeln. Wir erreichen eine Straße, es fängt an zu regnen, wir sind kurz vor Metula... es fängt an zu schütten... klatschnass, ziemlich verdreckt geben ir die traurige Variante von Hikertrash ab.. Nichts destotrotz halten wir auf doof den Daumen raus. Es nimmt tatsächlich jemand mit. Und er will uns einfach zu unserem Trail Angel Dan fahren, statt uns an der entsprechenden Kreuzung rauszuwerfen. Wir gurken ersteinmal etwas in der Gegend herum, weil unser Schlafplatz, wie sich heraus stellt eine Schafsfarm ausserhalb von Metula ist, der Weg führt über abenteuerliche Feldwege, die teilweise überspült sind, wir jedes Mal unseren Fahrer daraufhinweisen, dass es völlig okay sei uns hier raus zulassen, da er uns schon einen riesen gefalen getan haben und wir jedes Mal ein ruhig lächelndes „It's Okay. Don't Worry“ zur Antwort bekommen. Wir kommen an, hinterlassen Dreck und nasse Sitze für die wir uns mit schlechtem Gewissen entschuldigen. „It's Okay. Don't Worry. It's just Water. Welcome to Israel“ Dan heißt uns willkommen. Auf seinem Profilbild sieht er aus wie ein Hustler, jetzt mit schwarzen vermatschten Gummistiefel, zwei großen Eimern voller Futter und einer Knarre am Gurt, begeleitet von zwei großen weißen Hütehunden, sieht er aus wie Landwirt mit Knarre. Es irritiert uns, aber verunsichert uns nicht. Er zeigt uns unseren Schlafplatz, die Toilette macht uns Feuer in einem riesigen Kanonenofen. Die Katze Sunul – benannt, nach der Tankstelle auf der Dan sie fand, hüpft frech auf uns herum, wir legen unsere Füsse, Schuhe, Socken und unser Brot auf den Ofen. Wetterleuchten über dem Libanon, Schkale heulen, Schafe blöken... unsere erste Nachton trail. Die Nacht bricht ein Unwetter rein, es regnet zehn Stunden, es hämmert auf unser Dach, es donnert und unser Schlafcontainer wird immer wieder taghell erleuchtet. Am näxten morgen hängen die Wolken tief über den Bergen und den Obstbäumen. In Begleitung der beiden Hunde laufen wir zwei Kilometer zurück auf den Trail. Ob der morgendlichen Kälte hat sich unsere Morgenroutine auf das wesentliche Beschränkt: Kaffee, Tee, Zähneputzen, Taschenlampe verlieren (was aber erst am abend merke). In Kfar Giladi sind wir etwas warm gelaufen und holen uns ein kleines Frühstück und etwas frisches Obst. Da heute wieder möglicherweise Bachläufe überquert werden müssen und eingedenk dessen was die Nacht runter kam, haben wir uns für Nummer sicher entschieden und laufen näher oberhalb von Kyrjat Shmona um nicht wieder vor unpassierbaren Bachläufen zu stehen. Der Ausblick ins HaHula Tal war weit, verlor sich in tiefhängenden Wolken, der Golan blieb eine vage Ahnung und die Höhenzüge der Naftali Mountains verschwinden auch in den Wolken, eine Stunde später können wir keine 50 Meter weit sehen und es regnet. Der Himmel bricht wieder auf, verwunschen hängen Wolkenfetzen im Tal und am Golan fest. Kurz vor Ramon Naftali - unserem Etappenende- bekommen wir Sonne ab und etwas blauen Himmel. Es ist verrückt. Wir haben wieder unsere Matschboots an und quälen uns über den Trail. Den Wadi Quedesh skippen wir, der Trail und der versicherte Steig stehen halb unter Wasser und der Trail ist matschige Schmierseife. Wir umlaufen das Ganze auf der Straße - pretty roadwalk- , kommen in Ramot Naftali an, warten darauf dass unser Trail Angel Uri seinen Mittagsschlaf beendet hat und uns einsammelt. Baba Ganoush an der Bushaltestelle und leichtes frösteln. Uri, in seinen 60ern und einen feuernden Merkava als Whatsapp-Profilbild, wirkt jung, graumeliert und ein freundliches Gesicht strahlt eine weiche Ruhe aus. Er bringt uns in den dorfeigenen Schlafraum für shvil-hiker, der alte Kindergarten. Irgendwie ist Uri mit der Situation unzufrieden, die Heizung ist kaputt, der Raum ist kalt, aber wir sind super happy, es gibt eine heiße Dusche, eine kleine Küche, Schlafgelegenheiten... aber scheinbar stellt ihn unsere selbstgenügsame Zufriedenheit selber nicht zufrieden, zudem wir alle Angebote ob wir noch was bräuchten mit einem Lächeln verneinen: es ist trocken und es gibt eine heiße Dusche! „Okay. We have to do some thing drastic“ er nimmt uns kurz entschlossen mit zu sich nach Hause und läd uns noch zum Essen ein. Seine Tochter mit Kindern ist da, es ist Chanukka. Aber hallo ist Chanukka: ein Queensize-Bed, ein eigenes Zimmer, Heizung, Regendusche... wir sind hin und weg. Das Abendessen ist grandios, die Familie unglaublich herzlich und freundlich. Die Gespräche anregend. Der äußerste Norden Israels eingeklemmt zwischen Golan, dem Libanon nördlich des See Genezareth wird in Israel „der Finger“ genannt, Uri ist den shvil bereits vor Jahrzehnten selber gelaufen, kennen nun den Unterschied zwischen Kibbutz und Moschaw, wie die Familie es Chanukka und Waldorfpädagogik hält und vieles mehr. Wir rollen rundgefuttert ins Bett und sind bereits jetzt tiefbeeindruckt von der herzlichen Gastfreundschaft, die uns bereits von unterschiedlicher Seite angekündigt wurde. Über den Agamon Hula Aussichtspunkt kommen wir morgens wieder zurück auf den Trail. Das Tal ist ... wolkenverhangen. Es nieselt. Der Trail baut uns binnen kurzer Zeit Matsch-Highheels, die das Laufen erschweren. Dafür ein schöner Singletrail, leicht geschwungen den Hang entlang. Im Unterholz des Buschwerks kracht es immer wieder und dann sehen wird den Grund, eine ganze Rotte Wildschweine bricht in sicherer Entfernung hervor. Acht, neun, zehn Tiere zählen wir. Neuland für uns beide. Der Aufstieg auf den Keren Naftali ist erstaunlich anstrengend, der Wind bläst eisig, die Aussicht läd‘ nicht zum verweilen an, also wieder absteigen bzw. schliddern. So geht das die nexten Kilometer weiter- bis zum Wadi Dishon. In dem Tal durchqueren wir den Dishon fünf Mal, die Füße sind wenigstens nicht mehr matischig. Das Tal ist wunderschön, der Regen hat die Felsen schwarzgewaschen, Wolken hängen an den Hängen - wenn nicht Shabbat gewesen wäre: Myriaden von 4x4 Vehikeln bewegen sich auch durch das Tal. Ungefähr auf der Hälfte des Wadis wird eben jener durch eine Straße unterbrochen, statt dem Flussverlauf weiter zu folgen, umlaufen wir den weiteren Teil des Trails, unsere Füße sind nass und eiskalt und riesige Matschklumpen hängen an unseren Füssen. Also laufen wir auf der 886 Richtung Alma, unterwegs sammeln uns einen handvoll Quadfahrer auf und schmeißen uns an der Rihanyia-Kreuzung raus und wir laufen weiter zur 899 und hoffen da wieder auf den Trail zu kommen... der ist nur eingezäunt. Also weiter an der Strasse entlang. Wir finden wieder Zugang und binnen Minuten haben wir wieder dicke Matschplacken an den Sohlen -tendenziell genervt schlurfen wir zurück auf die Strasse... Nach zwei weiteren Kilometern haben wir keinen Bock mehr und halten den Daumen raus. Ein dicker und sehr sauberer Jeep mit vier Stangen Camels mit libanesischen Steuerbanderolen, zwei Fußballschals und einem schweren Moschusgeruch sammelt uns ein und mit Händen und weniger den Füssen, dafür mit google maps und translate schaffen wir verständlich zu machen was uns hilft: Tziv‘on Junction. Passt. Da stehen wir. Es ist drei Uhr irgendwas und unsere Trail Angel im Kibbutz haben erst ab 19h Zeit. Uri hat uns empfohlen, wenn wir eh in der Ecke sind nach Gush Halav zu gehen- ein arabisch-christliches Dorf, es sei schön weihnachtlich geschmückt und die Geschäfte und Gastronomien haben geöffnet – vor ersterem sind wir geflohen, Letzteres! Es ist mega kalt. Wir laufen ein Stück die Straße entlang, weil der Blick auf den Mt. Meron - dem höchsten Berg des Trails- ziemlich beeindruckend ist in der tiefstehenden Sonne...- dann haben wir keinen Bock mehr und hängen den Daumen raus. In Gush Halav füllen wir unsere Vorräte auf, trinken Tee im warmen, warten und planen den nexten Tag - immer mit beiden Augen kritisch auf die Wettervorhersage: „rain“ und „unseasonably cold“ sind die beiden Stichwörter die uns seit unserem loslaufen begleiten - und to be honest: bis zu unserem letzten Tag on trail (und in israel) begleiten sollen. Nahal Meron soll bei schlechtem Wetter tricky sein, sagt das www, sagt insta... wir basteln einen Plan B. So gehen 18 brechen wir auf - roadwalk im Dunkeln nach Tzvi’on. Wir sind keine Viertelstunde unterwegs, da fährt ein Auto an uns vorbei, verlangsamt, fährt weiter und fährt auf einen Schotterparkplatz in Sichtweite und der Fahrer steigt aus uns fängt an Dinge von der Rückbank in den Kofferraum zu räumen... for no reason- es ist dunkel, es nieselt, es ist saukalt- natürlich for a reason: wir! Wir je näher wir uns dem Auto nähern umso mehr ziehen wir in Erwägung, dass wirklich wir gemeint sind... wir machen immer noch ungläubige Witze bis ein älterer freundlicher Herr uns höflich bittet einzusteigen. Wieder diese israelische Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft- wir stehen schon wieder sprachlos vor ihr und sind begeistert. Unsere Trail Angels sind ein junges Paar, sie ist den Shvil - wie die Israelis ihren INT nennen, hebräisch für Weg im übrigen- von Dan nach Arad gelaufen, damals, als sie noch jung und ungebunden war, sagt sie mit einem Lächeln. Sie arbeitet als Sozialarbeiterin mit traumatisierten Jugendlichen in Gush Halav und er erforscht wie Futtermittel für Fische aus Müll durch Proteinsythese hergestellt werden kann (-oder so ähnlich) es gab viel zu erzählen und zu erfahren. Dazu gab es Pizza und Salat. Warum sie Trail Angles seien? Die haben dieses große Haus, aber nur ein Kind bisher und viel Platz - also warum nicht, man erlernt viele neue Menschen und Geschichten kennen. Chapeau! Das kleine Kind der beiden wollte mich zum Gute Nacht sagen noch schnell umarmen „laila tov“, der Hund schlief auf den Füssen meiner Freundin... Trail Angel System we are in love! Als ob wir eine Familie wären knubbelten wir uns alle morgens gemeinsam in den japanischen Familienkombi. Avithay hatte uns angeboten uns zum Trail zu fahren - von Tzvi’on aus vielleicht ein, zwei Kilometer. Die Sonne scheint, es ist saukalt, der Himmel leuchtet klar. Der Gipfel des Mount Meron hebt sich als klare Linie ab - da gehts jetzt hoch. 1208 Meter. Durch das sanft geschwungene Tal Nahal Tzvi’on geht es durch dichtes Buschwerk langsam aufwärts, aus Buschwerk wird Wald und der Pfad zieht sich langsam auf den Gipfel des Berges - zumindest jenes Teils der für Nicht-Armeeangehörige zugänglich war. Immer wieder öffneten sich Blicke auf die Dalton Höhenzüge, die dem Mount Meron nordöstlich Vorgelagert sind. Der Himmel verspricht keinen Regen, doch er kann scheinbar nicht anders: Sonnenschein und kleinere Nieselschauer begleiten unseren aufstieg. Oben angekommen teilen wir uns das kleine Gipfelplateau vor dem Militärstützpunkt mit mindestens zwei australischen Busgruppen: wir bekommen Props für unsere Wanderung. Auf dem Weg zu den Aussichtspunkten auf der südöstlichen Flanke bekommen wir zum ersten Mal seit langem - gefühlt das erste Mal seit wir auf dem Trail sind - Sonne ab, gierig strecken wir unsere Nasen der Wärme entgegen. Der wahnsinnige Ausblick Mount Bar Yohai und Mount Hila an deren sanft abfallenden Hängen Wolkenschlieren von der Sonne in einen silbernen Schleier verwandelt werden, das überzeugt auch die israelische Schulklasse mit der wir uns den Aussichtspunkt teilen. Selfie-Time. Wir rutschen, schlittern, glitschen über diverse Matschformen langsam absteigend Richtung Meron. Mal versinken wir bis die Soße sich zumindest durch mein Mesh drückt, Mal kriegen wir wieder fette Placken unter die Sohlen - alles zehrt an Tempo und vor allem an den Nerven, Sehnen und Bänder. Über einen breiten Grat steigen wir ab an den Stadtrand von Meron, wir rutschen über glattpolierten Fels... mal was anderes. Unten angekommen stehen wir am Einstieg in den Nahal Amud. Es sieht hier harmlos aus, dennoch: wir skippen. Eine andere Shvil-Thruhikering, die ob des Wetters von Sobo auf Nobo geswitcht hat, und Avithay , sowie der Wetterbericht rieten uns das Tal zu meiden- zu slippery, zu gefährlich an den versicherten Stellen. Also stehen wir an dieser Kreuzung. Verarzten eine mögliche aufkommende Blase an A.s Fuß, schauen noch einmal sehnsüchtig in das Tal und laufen dann die Straße entlang. Wir versuchen trampenderweise zur Kadarim Junction zu kommen, das Tal des Amud lässt sich nur recht großräumig umlaufen -nach unseren Informationen - das versuchen wir. Recht bald hält ein Ungetüm von einem Pick Up Truck neben uns und läd uns ein. Mit der bewährten Kombination aus ein bisschen englisch, Händen, wenig Füssen, google Maps und translate kommen wir an die nexte Kreuzung. Das Problem ist nun, das wir an einer vierspurigen Straße mit baulich getrennten Mittelstreifen stehen... 7km vor Kadarim Junction wo wir vermuten, wir können wieder auf den Trail kommen. Eine verzweifelte schlechte Laune macht sich breit. Wir waren die meiste Zeit damit beschäftigt entweder über Matschpisten zu rutschen mit fetten Placken an den Schuhen oder um wetterbedingte Unpassierbare Stellen zu navigieren. Das schlägt aufs Gemüt. Und so stehen wir an dieser autobahnähnlichen Straße an einer Bushaltestelle (die uns ironischerweise unserem Ziel nicht näher bringen kann), es ist kalt und wir verlieren wertvolle Zeit. Tapfer stehen wir am Strassenrand, A. hält den Daumen raus, ich tanze etwas gegen die schlechte Laune und zwecks Erhöhung der Mitnahmechancen, neben vielen irritierten Gesichtern ernten wir viele Lacher und thumbs up - nur es hält niemand. Zwei Minuten bevor unsere selbstgesetzte Deadline abläuft hält eine Frau und zeigt uns das nexte Problem unserer Planungsidee auf ... Kadarim Junction ist wirklich sowas wie ein Autobahn-Dreieck und als wir draufzufahren denke ich mir das wird nix. Unsere Fahrerin überlegt auch fieberhaft wo sie uns am besten absetzen kann, damit wir unsere Ziel Migdal am See Genezareth erreichen können. Sie schmeißt uns an der North Nahal Tsalmon Junction raus, so können wir über einen sieben Kilometer Roadwalk auf der 807 nach Migdal. Wahrscheinlich das beste was wir aus dem Tag machen können. Wir steigen aus und es direkt wärmer.Der Himmel ist blau und die Sonne scheint. Wir sind unzufrieden mit dem roadwalk, wir haben nur einen schmalen Randstreifen und viele LKWs rollen eng an uns vorbei, so suchen nach Alternativen. Wir finden ein paar Feldwege. Nach wenigen hundert Metern kehren wir wieder auf die Straße zurück. Die Matschplacken waren gefühlt die größten, der ganzen letzten Tage. Der Vorteil der ganzen hitchhikerei ist, das wir superfrüh in Migdal sind. Wir haben erst ab 16h einen Platz bei einem Trail Angel. Also gehen wir vorher eine Falafel essen, wir hängen in der Sonne rum, genieszen die Wärme, planen den nächsten Tag. Es geht hoch auf den Mount Arbel, hier steht eine exponierte Kletterei an, sagt die Recherche. Was sie wirklich bedeutet und wie sie aussieht bekommen wir nicht heraus. Wir basteln B Pläne falls die Stellen nicht gangbar sind. Als wir damit genug Zeit damit verbracht haben, konnten wir uns los machen zu Richtung Trail Angel. Wir sind etwas verwirrt als wir dort ankommen: Unser Trail Angel ist nicht da und niemand der Anwesenden weiß das wir heute kommen... Toll! Der Nachbar, der sich nun um unseren Schlafplatz kümmert aka er bekommt erst einmal heraus wo sie sich überhaupt aufhält, aber zunächst versorgt er uns mit Tee und Knabberkram. Etwa eine dreiviertel Stunde später ist alles klar: Stav ist selber auf dem Shvil unterwegs, hat zwar uns per whatsapp ins Bild gesetzt, hat sich aber nicht um eine etwaige Schlüsselübergabe gekümmert... wir hatten schon Schiß um unseren Schlafplatz. Als wir endlich in einem etwas muffigen und kaltem Raum oder einer Zeitkapsel 70er Jahre Einrichtungssünden stehen, ist das Bett sicher. Mehr auch nicht. A. hat sich irgendeinen stechenden Schmerz in die Ferse gelaufen. Die Klimaanlage funktioniert nicht und der Wetterbericht sagt für morgen starke Regenfälle voraus. Es ist der vierte Tag und wir hängen schon jetzt dem Zeitplan hinterher. Hühnerbrühe und Ibuprofen, eine lauwarme Dusche und ein kuscheliger Schlafsack. A.‘s Laune ist im Keller. Die Brühe hilft... Wir stehen früh auf heute steht ein anstrengender Anstieg bevor... 400hm um am ende 80 Meter über NN zu stehen. Der Morgen ist kalt und klar. Die Sonne scheint. Wir laufen Richtung Hamam durch Grapefruit-Plantagen und klauben Fallobst vom Boden auf. Snack-Pause ist gesichert. Auf der Höhe Hamams schieben sich die Berge immer weiter zusammen. Wir wollen Richtung Mt. Arbel und stehen vor einem Schild das der Trail geschlossen sei - welcher? Hier laufen drei, vier durch. Pfff. Auf dem Schild steht ne Telefonnummer. Anrufen. Bandansage auf hebräisch. Ratlosigkeit. Dennoch probieren? Blick auf die Karte. Immer noch ratlos. Vielleicht nochmal anrufen? Bürozeiten ab 8 Uhr. Eine Horde Hunde tackelt sich noch durch das Telefonat. Aufregung und Multitasking. Am Ende sind wir schlauer: Der INT-Aufstieg ist geschlossen, wir können aber den grünen Trail durch den Wadi Arbel nehmen und oben wieder auf den Trail. Der grüne Trail ist anclecracking sehr geröllig, immer wieder matischig und der Bach führt Wasser und muss mehrfach überquert werden- ach was solls nach den Tagen und heute ist es auch mal warm. Der Weg ist schön. Die Felswände des Nitay fallen steil und leuchtend rot in der Morgensonne ins Tal, auf der anderen Seite nicht minder imposant ragen die Flanken des Mount Arbel in die Höhe, immer wieder gezeichnet durch Höhlen und ähnliche Zeugnisse menschlicher Besiedlung, die es in die True-Crime-Love-Story der Bibel geschafft haben, wandern im Heiligen Land, inklusive einer Gruppe Amerikaner, die den Jesus Trail laufen und uns vorwarnen, dass weiter oben noch eine steile Kletterei ansteht und das auch oben der Trail gesperrt ist. Bei ersterem bin ich immer geneigt nur so halb zuzuhören, wein sowas sehr subjektiv ist und zweiteres verwundert uns, aber das werden wir ja oben sehn und eigentlich betrifft es uns nicht, weil der weg von unten ja schon gesperrt ist. Das gekraxel ist in der Tat steil und anstregend, der Matsch und vor allem matschig getretenen Griffe und Tritte durch die Jesus Trail Wandergruppe verleihen dem Ganzen etwas Würze, machen es aber nicht gefährlicher. Oben angekommen sind wir klatschnass geschwitzt. Auf einer schnurgraden Strasse laufen wir Richtung Nationalpark Mount Arbel und bekommen hier gesagt wir kommen nicht rein wenn wir den Shvil laufen wollen, denn der sei gesperrt. Häh? Wie kommen wir jetzt nach Tiberias? Keine Ahnung, aber der Weg ist gesperrt. Schon klar. Aber umlaufen geht. Wir blicken auf einen roten Matschtrail eingeklemmt zwischen Stacheldraht begrenztem Nationalpark und sanft geschwungenen satt grünen Felder. Wir erahnen hinter den Hügeln im Süden und Osten den See Genezareth und Tiberias, nach wenigen Schritten haben wir fette Matschplacken an den Schuhen, die das laufen zur Hölle machen. Vor einem Wasserreservoir auf einem Felsen von dem wir einen Blick auf den See erhaschen können essen wir unser Fallobst- eine saftige Pink-Grapefruit, A. Achillessehne ist überhaupt nicht begeistert, meine Laune ist nach fünf Tagen kaum vorankommen, ständigen Umwegen und Matschttrails ziemlich weichgespült - der Wetterbericht hat für den heutigen Tag wieder Regen mit Gewitter vorhergesagt... noch sieht es gut aus. Wir laufen los und ein Schakal kreuzt unseren Weg, den wir weiter um den Park improvisieren. Wir kommen leidlich gut voran. Genervt vor allem. tAn jedem Stein, den wir sahen streiften wir unsere Schuhe wohlwissend der Unsinnigkeit des Unterfangens fühlen wir uns in einer ewigen Don Quichotterie oder dem Camus‘schen Sisyphus - nur als glückliche Menschen konnten wir uns nicht vorstellen als wir den Hügel hinabschritten. (trailmarkeirung lost in matsch) Als wir hinter dem Friedhof wieder versuchen auf den Trail zukommen gelang uns dies bis zu jenem Zeitpunkt als A. den Blick vom Matsch des Weges und unseren Füssen gen Tiberias richtete und sagte „Komische Wegführung... Wir gucken, die ganze Zeit drauf, aber wir kommen Tiberias nicht näher...“ in dem Moment machte es Klick. Navi raus... Ja wir haben den Weg gefunden aber nicht den Abzweig in die richtige Richtung, wir laufen zurück auf dem INT zum Mount Arbel. Ach du scheiße! Die Stimmung ist unversehens im Eimer. Ich verfluche diesen Tag und diesen Trail - und weil ich schon dabei bin, alle anderen Tage davor auch. der Frust der letzten Tage entläd sich. A. dreht sich einfach um und sagt „Ich lauf schon mal vor, Du holst mich ja eh ein“... Ich fruste etwas vor mich und mache mich dann los. Den gleichen Matschweg nochmal laufen fühlt sich ironischerweise nicht so schlimm an, wie beim ersten Mal. Wir finden den verpassten Einstieg und checken zwei Mal gegen ob wir richtig sind. Wir umlaufen Kfar Hitim. A. Sehne brüllt, sie läuft merklich langsamer und ihr Gesichtsausdruck spricht Bände. Wir beratschlagen nach kurzem Blick auf die Karte und den Wetterbericht, dass wir heute mir bis Tiberias laufen uns spontan einen Trail Angel oder eine Unterkunft organisieren, Sehne schonen. Soweit der Plan. Im Nordosten zieht bleigrau eine Wolkenwand auf die sich erstaunlich schnell nähert. In etwa zwei Kilometer kommt eine Tanke mit Grocery Store, die wir ansteuern wollen... wir sind gerade dazu gekommen uns Süssigkeiten, Softdrinks und salziges Frustfutter auszusuchen und es uns an dem Tisch unterm Vordach gemütlich zu machen als der Himmel sich grollend öffnete. Wir stecken die Köpfe zusammen und lassen den Zucker in unseren Synapsen arbeiten... Eine Stunde später saßen wir in einem Bus nach Tel Aviv und sind der festen Überzeugung, dass das was wir vorhaben ob aller äußeren Umstände das vernünftigste ist was wir machen können. Wir fahren nach Tel Aviv und am nächsten Morgen weiter nach Jerusalem machen dort zwei Tage Pause und Schonung, das Wetter soll ab dort auch etwas besser sei und steigen bei Jerusalem wieder in den Trail ein. Wenn wir gut druch kommen können wir später wieder zurück nach Tiberias oder so und wenn nicht eben nicht. Über dem Meer geht die Sonne unter und wir stehen im Stau der Tel Aviver Vororte... ...to be continued...
    3 Punkte
  5. Nett, dass Du mich zitierst. Aber das Sprüchle bezieht sich bei mir eher auf die gefährliche Neigung, alles mögliche neu oder gebraucht zu erwerben, testen und wieder zu verwerfen/weiterverkaufen, ohne aus der Tür zu kommen. Wo es doch eigentlich darum geht, rauszukommen. Im Kontext dieses Fadens wäre eher mein anderer Standardspruch passend: Denn damit meine ich, dass man jede große und kleine Tour so angehen kann (sollte), als wäre man bereits seit Monaten unterwegs und käme just jetzt an den Startpunkt der Tour, die man – aus der vorsichtigen Daheimperspektive – gern völlig überplant. So werde ich z.B. auf dem diesjährigen PCT keine Pakete vorausschicken. Oder wie es mein feiner Laufkumpel, nicht-postender MYOGender Forumskollege und PCT 2018er @Bastian neulich sagte: „Boxen halte ich für übertrieben“. Was das Thema dieses Fadens anbelangt: Ich habe den Laden dicht gemacht und das fühlt sich als Voraussetzung für eine lange Reise sehr viel besser an als die vermeintliche Sicherheit einer definierten Rückkehrertätigkeit.
    2 Punkte
  6. cafeconleche

    Hemd gesucht

    @HeinoDanke, ja, im Prinzip dürfte es das sein. Jedenfalls wenn ich die Frauenversion davon noch irgendwo finde. Auf der Fjällräven -Seite hab ichs nicht gesehen - weder für Frauen noch für Männer übrigens. Huch - das war die 400!
    2 Punkte
  7. So wie sich das darstellt, verbeamtet, Ehemann vorhanden, PKV, läuft das doch auf ein Sabbatical hinaus mit PKV auf Anwartschaft. Zickige Kollegen wäre das letzte was mich interessiert. Rente ist bei ein paar Monaten Pause wirklich nicht das Problem.(wird in den nächsten 20 Jahren durchaus ein sehr großes Thema werden) Alles easy und kein Problem.
    2 Punkte
  8. truxx

    Hemd gesucht

    Weil der absolut größte Vorteil hier noch gar nicht genannt wurde. Nichts kaschiert ein Wohlstandsbäuchlein so gut wie ein Hemd .
    2 Punkte
  9. Hallo, aktuell beschäftige ich mich damit, wie ich meine Leidenschaft Reisen und Trekking in mein Leben integrieren kann. Das Leben, die Ausrüstung und das Reisen kostet Geld, was ja irgendwie verdient werden will. Oft steht dies in Konkurrenz zu längeren Trekkings. Persönlich kenne ich niemanden, der sowas macht. Im Internet lese ich oft von Menschen, die oft und lang unterwegs sind und frage mich, wie die das anstellen. Also nicht die Tour an sich. Die Welt ist groß und ich möchte möglichst viel davon sehen. Allerdings reicht der normale Erholungsurlaub nicht aus und viele längere Touren übersteigen die Zeitdauer eines normalen Urlaubs von 2 bis 3 Wochen. Seit kurzem bin ich verbeamtet, mache meine Arbeit an sich gerne, aber der Job alleine ist für mich nicht alles im Leben. Schließlich möchte ich mir mit dem Geld, was ich verdiene, meine Träume verwirklichen. Und das beinhaltet nun mal Reisen, die mehrere Wochen bis mehrere Monate Zeit brauchen. Glücklicherweise gibt es immerhin im Beamtengesetz ein Gesetz, was sowas theoretisch möglich macht. An der erstmaligen Umsetzung arbeite ich aktuell, bin aber noch voller Sorge, ob es klappt und ich es mehrfach tun kann. Leider sind zwei Kollegen sehr zickig und werden bestimmt nicht begeistert sein. Manchmal fühle ich mich durch die Arbeit regelrecht eingesperrt. Dann denke ich: "ich würde gerne xy machen. Dazu braucht man z Wochen. Das geht nicht wegen der Arbeit." Ich wünsche mir mit dem Thread einen Austausch von persönlichen Erfahrungen und Möglichkeiten. Bestimmt sind hier mehrere, die solch ein Bedürfnis haben. Viele Grüße Mia
    1 Punkt
  10. 5 Wochen ist bei mir auch die Zeitdauert, ab der das Sättigungsgefühl einsetzen kann (nicht muß )
    1 Punkt
  11. Heino

    Hemd gesucht

    Auch wenn ich dir im Thema Muster nicht zustimme (ich persönlich finde uni einfach deutlich 'schicker') möchte ich fragen, ob du nicht vielleicht dieses Hemd meinen könntest: http://www.outzeit.de/Bekleidung/Herren/Hemden/14792/Fjaellraeven-Abisko-Hike-Shirt-LS?number=FX-FENI3-81532-519-XL Das Abisko Hike wurde in diesem Thread ja schon mehrfach erwähnt und empfohlen
    1 Punkt
  12. skullmonkey

    Bewegte Bilder

    Schönes Video über Bikepacking in den Alpen.
    1 Punkt
  13. Naja, ist halt ein einfaches, maschinelles Testverfahren. Besser als die Phantasiewerte vorher, aber natürlich mit gewissen Lücken. Bei den Klymits zum Beispiel wird kritisiert, dass die schlechten r-werte durch die verschweißten Kammern bzw. durch die nicht-isolierten Schweißnähte verursacht werden. Einige Nutzer geben dazu aber an, dass die Daune sich in diese Vertiefungen reinbauscht und so isolierend wirkt - im gezeigten Testverfahren nicht reproduzierbar. Am besten ist und bleibt der Test daheim mit eigenem Equipment, gutes Wetter und auf der Terrasse/dem Balkon bei kalten Temperaturen ausprobieren. Wenn man die Matte sauber hält, mit einem Pumpsack aufbläst und vernünftig verpackt, ist meiner Meinung nach auch nichts gegen eine Retoure einzuwenden (Umweltaspekte bleiben außen vor)
    1 Punkt
  14. HarryOnTrail

    Hemd gesucht

    Das Problem mit dem Aufrubbeln hatte ich auch, ich habe dann Kontakt zu Columbia aufgenommen, Fotos gemacht, Kaufbelege gescannt und habe 10 Tage später 2 neue SilverRidge in der Post gehabt. Bei den "alten Hemden" sollte ich nur die Etiketten rausschneiden und nach Frankreich zur Europaniederlassung schicken ... jetzt habe ich 4 SilverRidge und bin zufrieden. Die Neuen wiegen übrigens 220g in XL ... ja, ich mag es luftig. Ob sie nach 2 Jahren auch noch ohne groß zu nachzufragen austauschen weiss ich natürlich nicht; bei mir war es innerhalb von 2 Monaten nach dem Kauf.
    1 Punkt
  15. Jens

    Hemd gesucht

    Ich sehe mir das auch schon länger an, sieht super aus. Ist aber bisher wegen der Preisansage leider beim Ansehen geblieben.
    1 Punkt
  16. Die 16 mm Schnallen von Thal sind kappes!
    1 Punkt
  17. Moin! Von Min. 0:50 bis 2:00 wird das Maschinchen gezeigt mit dem jetzt gemessen und gerechnet wird. Die menschliche Anatomie bleibt bei solchen Versuchsaufbauten leider außen vor. Als Bauch- und Seitenschläfer drückt sich die Hüfte natürlich weiter in die Isomatte, als wenn man flach auf dem Rücken schläft. Bei den polster-ähnlichen STS Matten rutschen z.B. meine Knie, Fußspitzen und die Hüfte immer in die "Isolation-Löcher" und werden suggestive kälter. Solche Matten sind für mich nur bedingt zu gebrauchen, werden aber beim oben genannten Test immer "gut" abschneiden. VG. -wilbo-
    1 Punkt
  18. Das 10den Silnylon von Ali ist wieder in grün verfügbar. https://de.aliexpress.com/item/32625219053.html?spm=a2g0o.cart.0.0.62eb3c00XzeIFa&mp=1
    1 Punkt
  19. Anhalter

    Neue Ultraleicht-Ausrüstung

    Den kleineren find ich schonmal eine Ansage. Aktuell 156€ für DCF mit getapten Nähten ist glaube ich ziemlich allein auf weiter Flur.
    1 Punkt
  20. Wenns ums Reisen geht, dann ja, aber wenn ich zurück bin und mich mit der ganzen Bürokratie auseinandersetzen muss, dann komm ich mir jedesmal vor wie ein Erstklässler am ersten Schultag.
    1 Punkt
  21. Richtig! So sehe ich das auch. Ansonsten lebt man gar nicht mehr für sich selbst, sondern nur für andere. Dieses Verhältnis sollte meiner Meinung nach ausgewogen sein. Ich vermute, nur wenige haben den Mut, so etwas durchzusetzen. Das erkenne ich auch den Reaktionen meiner Kollegen á la "kenn ich nicht - gibts nicht!!" Viele neigen dann dazu neidisch und gleichzeitig missgünstig zu reagieren, was dazu führt, dass die Ziele der anderen Person boykottiert werden. Charakterlich sehr schwach, meiner Meinung nach. Leider kennen wir uns ja nicht persönlich. Da ich persönlich niemanden kenne, der ebenfalls diesen Wunsch hat, fragte ich in einem Forum nach.
    1 Punkt
  22. OT: Das scheint mir der Hauptgrund zu sein, warum viele zu lange in Jobs "gefangen" sind, die ihnen gesundheitlich nicht gut tun - sei es, weil sie ihn schon lange satt haben oder der Stress überhand nimmt. das ist auch noch ganz offen da. wer heute in einem "job" ist der halbwegs ordentlich bezahlt ist, der kann vermutlich mit 9 euro mindestlohn wieder neu anfangen wenn er zurück ist und nen neuen job sucht. @danobaja +1 was @AllofWorld sagte. Genauso sehe ich das auch. Aber Mindestlohn, wenn man Ausbildung und Berufserfahrung vorweisen kann? Wer macht denn sowas? Wäre mein Beruf nicht mehr gefragt, würde ich halt umschulen, für's Lernen ist man nie zu alt, irgendwas geht immer und das muss nicht am Existenzminimum sein. Also, auch wenn ich in Kanada einiges mehr verdient habe (bzw. nach Steuer mehr übrig geblieben ist) nage ich hier auch nicht gerade am Hungertuch. Teilzeitjob bei einem kleinen Mittelständlier, dazu zahle ich auf dem Dorf weniger Miete als in der Stadt. Läuft, würde ich sagen.
    1 Punkt
  23. Wie #danobaja schrieb, muss man nach Rückkehr oft Kompromisse bzgl. des Lohnes bis hin zur vorübergehenden Arbeitslosigkeit oder Wechsel des Arbeitsfeldes machen. Das macht einem aber zunehmend weniger aus, zumal mit all den tollen Reiseerlebnissen, die da waren und noch kommen! Auch ich kam schon in den Genuss von unvergessenen Chefgesichtern und einer hat mir sogar schonmal das zweieinhalbfache meines damaligen Lohnes angeboten, um mich zu halten: was mich doch sehr geärgert hat (das hätte ich mal viel früher wissen müssen)!!! Apropo Lebensstandart: wer vorher wg. der Reise bescheiden lebt, kommt auch danach erstmal mit Campingausrüstung in einem Zimmer zurecht... Neuer Besitz, den man vor der nächsten Reise wieder los werden muss, sammelt sich eh ganz schnell wieder an. Einen Karton mit Wichtigem lässt sich bei Freunden/Verwandten unterstellen und Möbel kriegt man nach 'ner Reise mehr geschenkt, als man haben möchte... Also nur Mut und das Leben hat soviele phantastische Überraschungen parat, von denen man dann auch bei späteren Krankheiten oder sonstigen Hemmnissen noch lange zehren kann! Gruss Jüle
    1 Punkt
  24. @Heino Ich würde tatsächlich auch ab Forbach bis nach Hausach laufen... ich persönlich finde den Nordschwarzwald (abgesehen vom Belchen) wesentlich schöner... gerade die ersten 1000er des Schwarzwaldes sind sehenswerter als der Feldberg.. Bsp..: Schliffkopf, Seekopf etc. . Die Gegend zwischen Hornisgrinde und Hausach ist am Westweg abgelegener als der Südschwarzwald.. hier hat man noch richtigen Wald. Im Südschwarzwald gibt es vielmehr Viehwirtschaft und Weideflächen und mehr Ortschaften.. insgesamt finde ich den Nordschwarzwald inkl. des Nationalparks wilder als den Südschwarzwald. Ich würde die 90 km zwischen Forbach und Hausach empfehlen..
    1 Punkt
  25. OT: Das scheint mir der Hauptgrund zu sein, warum viele zu lange in Jobs "gefangen" sind, die ihnen gesundheitlich nicht gut tun - sei es, weil sie ihn schon lange satt haben oder der Stress überhand nimmt. das ist auch noch ganz offen da. wer heute in einem "job" ist der halbwegs ordentlich bezahlt ist, der kann vermutlich mit 9 euro mindestlohn wieder neu anfangen wenn er zurück ist und nen neuen job sucht. so ganz unberechtigt ist das mit der existenzangst nicht, besonders wenn man nicht auf "lebensstandard" verzichten will hernach, oder ein gefragter spezialist ist. ich hatte immer ein kündigungsschreiben in der tasche wenn ich länger urlaub wollte. 1 mal haben 8 wochen urlaub geklappt, sonst durfte ich immer das entsetzte fassungslose gesicht des chefs geniessen. oh mann, alleine deswegen hätt ich das viel öfters machen sollen. aber es geht immer weiter, auch nach ner joblosen rückkehr. man bekommt vom leben immer was man verdient. das wirklich entscheidende ist den ersten schritt zu machen.
    1 Punkt
  26. hat ja m.W. noch niemand an dieser Formel rumgemäkelt; wenn also alle damit zufrieden/einverstanden sind, könnte man sie z.B. im Glossar verewigen, oder wilbos post im Magazin, oder ins Weltkulturerbe aufnehmen... ...so taucht sie immer mal wieder auf, aber ist nie da wenn man sie braucht.
    1 Punkt
  27. OT: Das scheint mir der Hauptgrund zu sein, warum viele zu lange in Jobs "gefangen" sind, die ihnen gesundheitlich nicht gut tun - sei es, weil sie ihn schon lange satt haben oder der Stress überhand nimmt. OT: Vielleicht Neid...? Evtl. würden die Leute ähnliches auch gern mal tun, aber die eigene Komfortzone zu verlassen, tut eben weh... OT: Meine Empfehlung: Wenn Du genug Zeit hast, möglichst nicht quer durch die größeren Städte laufen, sondern auf der Karte/Navi die kleinen Wege direkt entlang der Küste suchen. Hier wechseln sich oft grandiose Aussichten mit kleinen Fischerdörfern ab. Ist zwar kilometermäßig etwas weiter, doch ich finde, es lohnt sich wirklich. Ich bin selbst im letzten Jahr mit Zelt von der Haustür über den Norte nach Santiago/Muxia und war sehr oft total beeindruckt. OT: Da wünsche ich Dir auf jeden Fall einen "Buen camino"! Herzlichen Glückwunsch! Auch im so sicher geglaubten Beamtenstatus sollte man sein eigenes Wesen/seine eigene Identität behalten. Ich finde, nichts ist schlimmer, sich in das Spiel der vielen Marionetten (egal ob Beamter oder nicht) einzureihen. Wer weiß, wieviele genauso denken, aber nicht den Mut haben, es auch zu äußern. Doch - Halt - hier ist noch jemand...!
    1 Punkt
  28. Ich habe mich in der Vergangenheit gewundert, (und wundere mich immer wieder), wie diese sehr optimistischen Temperaturangaben für Quilts zustande kommen. Nachdem ich einige Jahre vorrangig dieses Schlafsystem bevorzugt verwendet habe, kann ich mir jetzt langsam vorstellen, womit das zusammenhängt. … Aus Zeiten als ich noch hauptsächlich Schlafsäcke verwendet habe, sind mir die Rezensionen von odoo.tv gut in Erinnerungen geblieben. (Nicht mehr online ) Hier wurden bei Produktvorstellungen die Temperaturangaben der Hersteller regelmäßig mit der Loft-Höhe der Schlafsäcke verglichen und die Werte mithilfe einer einfachen Rechnung in eine Komfort-Temperatur umgewandelt. Leider ist mir die ursprüngliche Quelle dieser Formel nicht bekannt. Kann aber aufgrund vieler Übernachtungen in den letzten Jahren, die verblüffend treffende Schätzung dieses Komfort-Wertes bestätigen. Komfort-Temperatur "Frauen": 23,5 Grad - (Loft in cm x 3,5 : 2) Komfort-Temperatur "Männer": 17,5 Grad - (Loft in cm x 3,5 : 2) Diese beiden Temperaturangaben findet man bei Schlafsäcken meist als Komfort-Temperatur, für Warmschläfer und als Temperatur-Limit oder Grenztemperatur, für Kaltschläfer. OT: Eine ähnliche Unterscheidung zwischen den beiden Schlaftypen wird in der Norm EN 13537 gemacht. Um das Testverfahren zu standardisieren ist zu beachten, dass alle Schlafsäcke, also auch die Sommerschlafsäcke, auf einer Winter-Isomatte mit einem R-Wert von 4 bis 5 getestet werden. Das kann schon mal zu einem gewissen Unterschied in der Performance eines leichten Schlafsacks führen. Quilts werden meines Wissens, nach diesem Verfahren nicht gemessen. Zu individuell sind die verschiedensten Möglichkeiten, die so ein Schlafsystem mit sich bringt, als dass man hierfür eine Norm einrichten könnte. Das, was ich allerdings ableiten kann, ist ein Vergleich der Isolationsfähigkeit des verwendeten Materials. Obwohl es sicherlich feine Unterschiede im Wärmerückhalt von unterschiedlichen Füll-Materialien gibt, ist es für eine grobe Schätzung gleich, ob ich jetzt Daunen- oder Kunstfaserfüllungen bewerte. Bei der Messung des Loft's wird sowohl die Ober- als auch die Unterseite vom Schlafsack gemessen. Da aber zwischen dem warmen Körper und der kalten Umgebung eigentlich nur eine Schicht isoliert, wird der doppelte gemessene Loft, in der Formel durch zwei geteilt und damit verrechnet. Somit kann ich ebenfalls meinen Quilt doppelt legen und den Loft wie bei einem Schlafsack messen. Die so ermittelten Werte sind zwar allesamt nur Schätzwerte, decken sich aber erstaunlich gut mit meinen Erfahrungswerten in der Praxis. Vermutlich wird an diesem Punkt schon klar, wie es zu so deutlichen Unterschieden in der Temperaturbewertung kommen kann. Allein die Differenz zwischen einem Kalt- und einem Warmschläfer beträgt schon ungefähr 6 Grad. In diesen Unterscheidungen sind noch keine exakten Klimadaten eingeflossen, keine individuelle Konstitution, keine spezielle Kleidung, keine skills wie man mit Temperaturtiefs umgehen kann, usw. … Besonders der Bereich um null Grad herum, ist schwierig zu beurteilen. Bei diesem Klima habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Daunenfüllung unter der hohen Luftfeuchtigkeit sehr leidet und zusätzlich die eigene Körperwärme über die feuchte Luft schneller abgeleitet wird. Die Luftfeuchtigkeit ist also ein wesentlicher Bestandteil bei der Beurteilung einer Temperaturangabe. Wenn man im trockenen, kontinentalen Klima unterwegs ist, kann ein rating, bei identischer Temperatur, deutlich anders ausfallen als im feuchten Küstenklima. Ein wichtiger Faktor für die Ausweitung eines Temperaturbereichs ist der Einsatz von Wärmekleidung. Wenn ich für die Zeit im Frühjahr und Herbst sowieso eine Iso-Jacke und -Hose mit dabei habe, ergänzt dies perfekt mein Schlafsystem. Eigentlich sollte der Hersteller bei der Angabe eines seriösen Temperatur-ratings nicht davon ausgehen, das dies selbstverständlich ist. Leider ist nur selten der einzelne Quilt bewertet und auf genaue Angaben, mit wie viel zusätzlicher Isolation das Schlafsystem gepimpt wurde, wird gerne verzichtet. Möchte ich Wärmekleidung mit in mein rating des Schlafsystems einrechnen, kann ich den Loft einfach genauso messen und zu dem, des Quilts hinzurechnen. Hierbei ist wieder darauf zu achten, dass eigentlich nur eine Schicht isoliert. Wenn man also beim Rechenmodell des Schlafsacks bleibt, messe ich zwei Schichten der Kleidung und teile in der Rechnung nachher durch zwei. Um den geringeren Loft bei meiner Kleidung besser messen zu können, lege ich die Schichten gerne vierfach und teile den Wert dann entsprechend. Ein oft vernachlässigter Faktor ist eine „längere“ Reisezeit über drei Tage hinaus. Besonders nach ein, zwei Nächten mit hoher Luftfeuchtigkeit und keinerlei Möglichkeit den Schlafsack zu trocknen, kann sich die Isolationsfähigkeit der Daunen stark verringern. Kommt noch Kompression der empfindlichen Füllung dazu, bleibt nach einigen Tagen vom ursprünglichem Loft nicht mehr viel übrig. Wenn sich z.B. unterwegs mein Daunen-Loft von 14 auf 10 cm reduziert, habe ich plötzlich eine neue Komforttemperatur von + 6 Grad statt der erhofften -1 Grad. Das kann schon mal zu einer unruhigen Nacht führen. Daher bin ich mit der Einschätzung meines Schlafsystems eher konservativ unterwegs. Auch, wenn ich immer wieder zu den netten kleinen Ruckis der Anderen rüberschiele. Backpackinglight.com-Hikers-Guide-to-Backpacking-Quilts.pdf Download: https://t.dripemail2.com/c/eyJhY2NvdW50X2lkIjoiNjI0MDU0MSIsImRlbGl2ZXJ5X2lkIjoiajd6Z3U0enl3eTlxaDVmajhzMnMiLCJ1cmwiOiJodHRwczovL2JhY2twYWNraW5nbGlnaHQuY29tL3dwLWNvbnRlbnQvdXBsb2Fkcy9zZWN1cmVwZGZzLzIwMTkvMTIvQmFja3BhY2tpbmdsaWdodC5jb20tSGlrZXJzLUd1aWRlLXRvLUJhY2twYWNraW5nLVF1aWx0cy5wZGY_X19zPWNodW95enBybTR6eGNkZ2h6cHFlXHUwMDI2dXRtX3NvdXJjZT1kcmlwXHUwMDI2dXRtX21lZGl1bT1lbWFpbFx1MDAyNnV0bV9jYW1wYWlnbj1IaWtlciUyN3MrR3VpZGUrdG8rQmFja3BhY2tpbmcrUXVpbHRzKyUyOEZyZWUrRG93bmxvYWQlMjkifQ VG. -wilbo
    1 Punkt
  29. @Mia im Zelt Wieder einmal ein faszinierendes Thema. Im Grunde muss sich ja jeder selbst dafür entscheiden, was für ihn/sie funktioniert. Ich bin ein Arbeiterkind, habe nicht geerbt und auch keinen Beamtenstatus. Die Ausbildung zur Industriekauffrau hat mir einen Beruf verschafft, der mir oft das Reisen (auf Firmenkosten) ermöglicht, damit konnte ich mein Fernweh teilweise stillen. Dann klassisches Job-Hopping: Durch verschiedene Posten (jeweils unterbrochen von Mini-Sabbaticals von 2-3 Monaten) habe ich von einer französischen, zu einer finnischen und später zu einer amerikanischen Company gewechselt. Auf die Weise bin ich schon recht viel herumgekommen. An Kanada war ich von je her interessiert und habe schließlich mit Mitte Dreißig meine Zelte in Europa abgebrochen und bin ohne Job (aber mit Grundkapital) ins Land meiner Träume gegangen. Mit entsprechendem Visum konnte ich dort arbeiten und habe in der Zeit viel vom Ahorn-Land und den USA gesehen. Dann habe ich für eine neuseeländische Firma gearbeitet und konnte immer mal wieder einige Zeit in Down-Under verbringen. Seit ein paar Jahren bin ich wieder einmal in Deutschland. Mit meinem inzwischen neu aufgestockten Finanzpolster steige ich nun zum Frühjahr aus dem Job aus und gehe zur Abwechslung mal pilgern. Kein Sabbatical... nee, ich habe schlicht gekündigt Ein neuer Job kommt bestimmt... Mein Lebensstandard ist - auch wegen der inzwischen 13 Umzüge - vergleichsweise bescheiden: Gebrauchtauto, kleine Mietwohnung, wenig "Zeug". Was ich nicht (mehr) brauche, wird verschenkt, verkauft, verschrottet. Das war schon so, als es den Minimalismus-Hype noch gar nicht gab. Besondere Zutat: Mut zum Risiko, es einfach zu machen.
    1 Punkt
  30. Dabei handelt es sich doch eher um ein Klischee, gerade in den unteren Besoldungsgruppen und im schlimmsten Fall noch in einer Metropole wird es finanziell relativ eng. (Nein, ich bin kein Betroffener ). Das Teilzeitmodell von Berghutze, 9 Monate arbeiten 3 Monate frei schwebt mir langfristig auch vor.
    1 Punkt
  31. Hallöchen Habe bis in die 2000er Jahre hinein immer wie zu meiner Praktikantinnen-Zeit (1979-80) bzw. auch mal längere Zeit im Zelt auf einem Bauwagenplatz und 3 Jahre in einem selbst zusammengebauten Wohnmobil gelebt, um all mein verdientes Geld zum oft jahrelangen Reisen zusammen zu sparen. Unterwegs habe ich auch mal gejobbt sowie viel Strassenmusik gemacht. Das Teuerste unterwegs waren die Visa und die Ersatzteilbeschaffung mit Versand, Zoll und Backschisch... Wurde immer wegen der zu erwartenden kleinen Rente angesprochen: nun bin ich nach langer, unerkannter Krankheit und HartzIV, Frührentnerin auf demselben Niveau und bereue nichts! LG Jüle
    1 Punkt
  32. OT: Was bei mir persönlich schlimmer ist als die Angst vor einem tatsächlichen Biss ist die Wut über die Besitzer. Es ist ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Tier, für das sie verantwortlich sind, kein aggressives oder dominantes Verhalten gegenüber Fremden an den Tag legt. Es ist nicht meine Aufgabe, frühzeitig auf mich aufmerksam zu machen oder mich mit Hundepsychologie auseinanderzusetzen, um in Ruhe durch den Wald joggen zu können. Wenn dann ein Hund auf mich zugerast kommt und der Besitzer statt einer Entschuldigung höchstens ein "Der ist noch jung" auf Lager hat, bekomme ich regelmäßig Gewaltfantasien, in denen der Hund nicht vorkommt ...
    1 Punkt
  33. Irgendwie finde ich es ja lustig: In diesem Forum, in dem es eigentlich immer um skills und deren Erweiterung geht, darum, dass wir fast nie sturmfeste Burgzelte oder schienenbeinhohe Lederklopper an den Füßen... brauchen, geht es um Höchstbedrohungsszenarien durch Hunde. Die es sicher irgendwann, irgendwo gibt. Vielleicht hilft die Vorstellung, dass so ein Hund eine weitere Unbill des Outdoorers ist. So wie wir uns vor anderen Unbillen auch mit Regenröckchen, mit Minitarps plus dem Wissen um sinnvolle Aufstellplätze, mit Biwaksäcken usw. schützen, könnten doch gerade wir dazu prädestiniert sein die notwendigen Skills für die Unbill Scheißköter zu lernen. Und einen Vorteil haben Hunde gegenüber Mistwetter: Meistens ist ein Verantwortlicher dabei, bei dem wir uns lautstark beschweren können! (disclaimer: Nicht alle Hunde sind Scheißköter, besonders keine Forumshunde!)
    1 Punkt
  34. Danke für die Bilder, denn dadurch sind mir so viele Eindrücke wieder ins Gedächtnis gekommen. Muss mir gleich mal meine Fotos vom letzten Sommer angucken. Ja, Auf- und Abstieg am Belchen fand ich auch grossartig.
    1 Punkt
  35. Trekkerling

    PCT 2020

    Achtung! Neue Permit Regeln für den PCT wurden auf ultralight jerk gepostet... Klick
    1 Punkt
  36. iggyriggy

    PCT 2020

    https://www.halfwayanywhere.com/trails/pacific-crest-trail/pct-thru-hiker-survey-2019/ Viel spass
    1 Punkt
  37. Matthias

    PCT 2020

    Der Cozy soll auch nicht in erster Linie vor dem abkühlen schützen sondern hat vorallem den Vorteil, dass du dein Essen darin längern "ziehen" lassen kannst, also brauchts wenn überhaupt nur einen kurzen Boil. Somit kannst du im Endeffekt Brennstoff sparen.
    1 Punkt
  38. questor

    Hemd gesucht

    Kleiner kamsnaps hack am craghoppers kiwi um den verlängerten Kragen oben zu halten bei eine oder Sonne
    1 Punkt
  39. Der Firemaple FMC-217 hat eine sinnvolle Füllhöhe von 600 ml und wiegt mit Titan Deckel gut 180 g. (Hier mit 500 ml gezeigt) Mit dem Soto Windmaster, (80 g) kocht der halbe Liter in ca. 2 Min. und verbraucht dabei 7g Gas. Wenn man das Gas runter regelt, verlängert sich die Kochzeit auf 4 Min. und der Verbrauch verringert sich auf 5,5 g. Runter geregelt brennt der Windmaster sogar noch leiser als ohnehin schon. Für mich kommt dann schon an den angenehm leisen MSR reactor ran. Das Ganze Setup wiegt, exklusive Gaskartusche 260 g, mit Packsack 285 g. Im Großen und Ganzen durchaus konkurrenzfähig zu den System-Kochern und dabei deutlich flexibler! (*meins) Der Deckel passt mit Kartusche leider nicht mehr oben darauf und kommt unten in den Packsack. VG. -wilbo-
    1 Punkt
  40. Mountain_Dog

    Hemd gesucht

    Oder einen der Thruhike Klassiker https://www.columbiasportswear.de/DE/silver-ridge-tm-ii--long-sleeve-shirt-|-302-|-xl-190893984669.html Ziemlich viele Farben und Größen zu einem günstigen Preis
    1 Punkt
  41. Kenne ich auch Behörden-Dreikampf - Führerschein, Krankenversicherung, und die Kür Einwohnermeldeamt
    0 Punkte
Diese Rangliste ist auf Berlin/GMT+02:00 eingestellt
×
×
  • Neu erstellen...