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Ultraleicht Trekking

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  1. Der Schwarzwald ist wohl definitiv nicht der PCT, aber nachdem Plan A im März für gescheitert erklärt wurde und Pläne B, C, D und E ebenfalls nicht mit der Corona-Lage zusammenpassen wollten, war klar, dass mein diesjähriges Urlaubsziel in Deutschland liegen wird. Nach vielem hin und her zwischen diversen Regionen ist meine Entscheidung auch dank der vielen positiven Berichte hier im Forum auf den Westweg gefallen. Das Konzept mit den Schutzhütten und dem mehr oder weniger legalen (zumindest wohlwollend tolerierten) Zelten daneben war einer der ausschlaggebenden Gründe. Mit auf die Tour durfte meine übliche Ausrüstung, nur das Duplex musste zu Hause bleiben. Stattdessen durfte mein frisch gebasteltes DCF-Tarp mitkommen, unterstützt von einem kleinen Lixada Mesh Zelt. Unterm Tarp hatte ich zuvor noch nicht geschlafen, dementsprechend nervös war ich, ob sich das ganze in der Praxis bewähren würde. Am 16.08. geht es los mit dem Zug. Knapp 6 Stunden dauert die Fahrt nach Pforzheim - auch mit Maske ist die Bahn nicht schneller - wo ich mir noch einmal ein Hotelbett gönne bevor es auf die Lufti geht. Ohne Frühstück, Check-Out ab 6:30 Uhr. Mein Rucksack quengelt zwar rum dass er gleich auf den Trail möchte, aber ich sperre ihn im Hotelzimmer und gönne mir bei herrlichem Sommerwetter einen leckeren Burger im Biergarten vonHänsel und Gretel oder so ähnlich. Irgendeins von Grimms Märchen halt. Tag 1: Montag - Pforzheim bis Kreuzlehütte, 38km Den Schwarzwald kenne ich nur von der Autobahn aus und flüchtigen Blicken bei beruflichen Terminen. Wald und Hügel ist was ich im Kopf habe, und dementsprechend erwarte ich als Alpenwanderer keine besonderen Herausforderungen. Pünktlich um 6:30 tausche ich an der Rezeption meinen Zimmerschlüssel gegen die Rechnung, hole mir in der Bäckerei gleich daneben ein Schokocroissant und eine Latte Macchiato sowie ein nicht ganz definierbares Gebäckteil mit Speck und Zwiebeln und mache mich auf den Weg zur Goldenen Pforte. Das dauert länger als geplant, denn ein Einheimischer beim Gassigehen mit dem Hund identifiziert mich sofort als Westweg-Wanderer und erzählt mir Schwänke von Touren aus seiner Jugendzeit. So ist es dann schon halb acht bis ich mein Beweis-Selfie an der Pforte fotografiere und den steinigen Waldpfad betrete. Leider ist nur das erste Stück so wild, schnell lande ich dann auf einem Forstweg. Dann geht es aber auch schon wieder zum Wasser runter. Das ist perfekt zum Einlaufen, denn die paar Steigungen sind kurz und moderat, es ist noch angenehm kühl am Morgen, es riecht nach Wald und es gibt immer wieder etwas zu sehen. Genauen Etappenplan habe ich keinen, und so sinniere ich nebenbei darüber, wie weit es heute gehen könnte und erschrecke mich mindestens genauso wie das Reh, das plötzlich kurz vor mir auf dem Weg steht. Ein paar Tage später werde ich erfahren, dass das Reh auch am Nachmittag auf dem Weg steht und wieder genauso erschrickt. Als ich Richtung Neuenbürg komme gibt es zum ersten Mal so etwas wie den Ansatz von Aussicht zu erhaschen. Dann führt der Weg über eine asphaltierte Treppe in den Ort hinunter, wo ich zum ersten Mal genauer schauen muss, um die rote Raute nicht aus den Augen zu verlieren. Nach dem Ort gibt es wieder Wasser zu sehen. Ich habe noch etwas im Hinterkopf von einer kuriosen Brücke, und tatsächlich, da ist sie auch schon. Was ich langsam merke ist, dass es immer mehr auf und ab geht. Ein längerer Anstieg führt mich hoch zur Ruine einer alten Burg mit Efeu-überrankten Mauern und praktischerweise auch einem Brunnen, an dem ich mein lauwarmes Wasser gegen frisches, kühles tausche. Auf dem weiteren Weg gibt es allerlei kurioses am Wegesrand zu sehen. Corona scheint viele inspiriert zu haben, ihre eigene Form der Ermunterung auszudrücken, und so gibt es immer wieder Schilder und bemalte Steine zu bewundern. Entgegen meiner Erwartungen sind deshalb auch die breiten Waldwege erstaunlich kurzweilig, und bevor ich mich versehe ist es 13:00 Uhr und ich trudle voller Erwartung auf ein leckeres Mittagessen in Dobel ein. Nun, die traurige Wahrheit ist, am Montag hat Dobel Ruhetag. Selbst der Bäcker und der Metzger. Die Hotels und Gaststätten, die keinen Ruhetag haben, haben Betriebsurlaub oder generell wegen Corona geschlossen. Mein Speck-Zwiebel-Irgendwas rettet mich aber, und in der Kurhaus-Toilette fülle ich mein Wasser auf. Immerhin, es geht jetzt höher hinauf und andere Schwarzwald-Erhebungen werden sichtbar. Der Himmel ist blau und mit dekorativen Wolken gespickt. Es ist warm, aber nicht zu heiß, eigentlich perfekt. Ich bin froh um die Gamaschen (Via Sock-It), die keinen Sand oder anderes Kleinzeug in die Schuhe lassen, und die Beine laufen willig dahin. Meine Mundwinkel werden unwillkürlich nach oben gezogen. Ich komme in den Flow. Langsam nähert sich der Abend, und ich sollte mir eine Unterkunft suchen. In der Kompass-Klappkarte sind Hütten markiert, und im heruntergeladenen GPS-Track sollten auch alle verzeichnet sein. Also habe ich keine Eile, schlendere gemütlich weiter und halte die Augen offen. So einfach ist es, stelle ich dann fest, aber doch nicht. Die erste Hütte ist verrammelt, die zweite auch, der einzige gerade Flecken Boden unter der Traufkante. Ein Blick in den Wetterbericht kündigt für die Nacht ein Gewitter an. Was tun? Ich komme gegen 19:00 Uhr an der Kreuzlehütte an. Die ist auch komplett verschlossen, aber nach ein wenig Überlegen entscheide ich mich, hier zu bleiben. Der Platz ist super schön, es gibt Bänke und Tische, die Hütte sollte das meiste an Wind abschirmen und es findet sich ein wunderbar ebener und etwas erhöhter und so hoffentlich trockener Platz vor der Tür für das Tarp. Es gibt Abendessen, Hiker Style, Kartoffelpürree mit Röstzwiebeln und Croutons mit Cabanossi. Der Sonnenuntergang ist es wert, beobachtet zu werden, und die Wolken erzählen schon vorsichtig von dem nahenden Gewitter. Ich baue mein Tarp als A-Frame auf, montiere das Mesh Inner darunter, das wie hier im Forum schon zu lesen war einen durchaus körpernahen Schnitt hat, experimentiere noch ein wenig mit der CNOG als Gravity Filter herum bis es dunkel ist und kuschle mich dann rechtschaffend müde in den zu warmen Schlafsack. Fortsetzung folgt.
    12 Punkte
  2. Es ist nicht mehr so heiß wie die letzten Tage, das Wetter ist bewölkt, es könnte noch regnen. Ein Glück, dass ich heute nicht mehr so lang habe und für die Nacht bei der Verwandtschaft ein festes Dach über dem Kopf haben werde. Am Gehrenbergturm oberhalb von Markdorf mache ich noch eine längere Pause, genieße die Aussicht, die mir trotz des Wetters gut gefällt, bevor ich mich zum Endspurt aufmache. Nach Markdorf geht’s ziemlich steil bergab, dann bin ich unten. Aber auch hier zieht es sich wieder, auch hier wieder alles Asphalt durch die Obst- und Getreidefelder, es will nicht und will nicht, auch heute melden sich die Fußsohlen wieder deutlich vernehmbar, aber irgendwann ist es doch geschafft, und ich erreiche in Seemoos drei Kilometer vor dem Ziel den See. Auf der Karte sah es so aus, als ob der Weg direkt am See entlang führt, aber das ist eine herbe Enttäuschung: Auf einem kleinen Fußgängerweg geht es zwischen den Seegrundstücken und den Grundstücken der zweiten Reihe zwischen hohen Hecken, bis die Promenade in Friedrichshafen erreicht ist. Kaum am See, beginnt es zu nieseln, ich beschließe, die Regenjacke im Rucksack zu lassen. Die letzten 500 Meter führen entlang der Seepromenade und ich beginne, den Endpunkt zu suchen, meine Karte und das GPS sind sich da nicht einig. Laut Karte endet der Weg auf Höhe des Stadtbahnhofs, dort finde ich einen Wegweiser, an dem die Hauptwege 4, 7 und 9 aufeinandertreffen, und ich beschließe, dass hier ein guter Punkt für ein Zielfoto ist. Kaum ist das Foto gemacht, geht der Wolkenbruch los. Es sind nur noch fünf Minuten bis zum Hafen, der laut GPS der Endpunkt ist, und so ziehe ich meine Regenjacke an und laufe los. Ich komme mir ziemlich bescheuert vor, wie ich in Regenjacke, Lederhut, stinkend und schwitzend, mit Wanderstöcken da entlang laufe, links dichtgedränkt die Touristen unter den Arkaden, rechts in den Cafés unter den Schirmen, was die sich wohl denken, aber ich habe nicht die geringste Lust, wegen fünf Gehminuten noch 20 Minuten zu warten, zumal ich ja weiss, dass ich demnächst unter Dach und Fach bin und alles trocknen kann. Außerdem will die neue Regenjacke mal getestet werden... Am Hafen angekommen finde ich keinerlei Anzeichen, warum der GPS Track bis hierher führt, rufe also bei der Verwandtschaft an und werde abgeholt. Somit endet der erste Teil meiner Sommertour. Am nächsten Tag fahre ich mit der Fähre nach Konstanz und laufe auf dem Querweg los, der Bericht wird fortgesetzt.
    5 Punkte
  3. Mein Deneck aus Silnylon ist nun fertig. Im Endeffekt finde ich, ist es mir ganz gut gelungen. Das Gewicht liegt bei 309g. Hier ein paar Impressionen. Am Wochenende werde ich es zum ersten Mal ausprobieren.
    5 Punkte
  4. ein kleines Fazit zum HW7: Es ist mit Sicherheit nicht der landschaftlich spektakulärste aller Wanderwege, aber er hat doch seine Momente, grade auf der Alb, aber auch im Hinterland von Oberschwaben gibt es wirklich tolle Gegenden, Ausblicke und Wege. Für mich war er aus persönlichen Gründen spannend zu gehen, ich bin im Filstal aufgewachsen und habe um Friedrichshafen herum viel Verwandtschaft, aber das ganze Gebiet dazwischen, vor allem der südliche Teil der Alb um Laichingen herum und der nördliche Teil von Oberschwaben, also die Gegend um Obermarchtal z.B. waren mir nur von der Karte bekannt, dadurch konnte ich so einige Lücken schließen. Es ist kein sehr begangener Weg, ich habe bis auf die drei erwähnten Wanderer keinen einzigen Fernwanderer getroffen, ich kann mich - außer auf dem Hohenstaufen - nichtmal an Tageswanderer erinnern. Auch sonst ist es ein eher einsamer Weg, man kommt zwar doch recht regelmäßig durch Dörfer, aber die sind meist wirklich klein und man trifft dort nicht oft auf Leute. Größere Städte hat es wenig, Göppingen natürlich, aber als größere Orte eigentlich erst wieder Bad Buchau, Bad Saulgau und Altshausen, die aber innerhalb einer Tagesetappe liegen. Wasser ist kein Problem, ist habe fast nie mehr als einen Liter getragen, obwohl ich aufgrund der Hitze bis zu 7 Liter getrunken habe. Ein großes Manko des Weges ist, dass er in Oberschwaben fast komplett über Asphalt führt, was bei mir in Verbindung mit der Hitze zu ordentlich schmerzenden Fußsohlen geführt hat. Das fand ich sehr lästig, da ich oft konditionell das Gefühl hatte, noch eine Weile laufen zu können, aber die Fußsohlen dringend eine Pause gebraucht haben. Insgesamt hat sich der Weg für mich gelohnt, das positive überwiegt für mich, aber nochmal muss ich den nicht laufen.
    4 Punkte
  5. Tag 4, 29.7., 30km, Aufstieg 416hm, Abstieg 454hm Ich stehe mit der Sonne auf, der Zeltabbau entfällt heute, hat auch was. Es geht recht steil runter bis kurz vor Obermarchtal, wo ich zum ersten Mal die Donau überquere und plötzlich vor dem Schloss stehe. Sofort überquere ich die Donau zum zweiten Mal, da ich nämlich feststelle, dass ich falsch abgebogen bin, zum Glück muss ich nur etwa 200 Meter zurücklaufen. Der Grund meines Fehlers ist ganz banal, dass hier der HW5 kreuzt, der die gleiche Markierung hat, roter Strich auf weißem Grund. Zwar steht jeweils die Nummer dabei, aber im morgendlichen Halbschlaf kann man das schon mal übersehen... Naja, nun bin ich wach und laufe weiter Richtung Rechtenstein. Hier der Grund meiner Verwirrung, an diesem Wegweiser treffen sich HW5 und 7. Ich merke schon jetzt, das die Luft ein bisschen raus ist, die Hitze und die für meine Verhältnisse doch recht langen Etappen machen sich wohl bemerkbar. Rechtenstein entpuppt sich als verschlafenes Kaff mit einer imposanten Burg und Kirche oben auf dem Fels, aber zum Hochgehen fehlt mir die Motivation und so ziehe ich weiter. Die Kilometer bis Zwiefaltendorf ziehen sich, und ich mache in Emmeringen schon die erste längere Pause. Der Weg ab Rechtenstein ist einige Kilometer sehr schön, ein Pfad direkt an der Donau entlang, allerdings biegt der Weg schon vor Emmeringen wieder von der Donau ab und ich laufe erneut auf Asphalt, wie schon so häufig, seit ich von der Alb runter bin. Angekommen in Zwiefaltendorf gibt es noch eine Pause, dann überquere ich die Donau heute zum dritten Mal, dieses Mal endgültig. Dafür umso unspektakulärer. Hinter der Brücke geht der Weg rechts nach oben, nun bin ich wieder auf einem Pfad, allerdings nur kurz, bald wechseln sich wieder Forststraßen mit Asphalt ab. Es wird heute noch heißer als die Tage davor, es gibt kaum Wald, ich laufe die meiste Zeit auf Wirtschaftsstraßen zwischen den Feldern. Irgendwann erreiche ich Möhringen und stelle fest, dass der Berg mit der Kirche drauf, den ich schon seit gestern immer wieder sehe, tatsächlich der Bussen ist. Obwohl es eigentlich nur etwa 200 Höhenmeter sind, will der Anstieg kaum enden. Irgendwann ists aber doch vollbracht und ich stehe pünktlich zur Mittagspause auf dem Heiligen Berg Oberschwabens.Der Lohn ist ein traumhafter Ausblick in alle Richtungen über das ganze Hinterland. Ich quäle mich tatsächlich noch den Bergfried hoch bevor ich mich auf eine Bank lege und Mittagspause mache. Meine Motivation ist immer noch ein bisschen am unteren Ende der Skala, und nach einem ausgedehnten Blick auf die Karte beschließe ich, heute einen gemütlichen Tag einzulegen und hier oben etwas länger zu verweilen. Es werden am Ende rund drei Stunden gemütlicher Pause, das hat gut getan. Da ich die ganze Zeit im Schatten gesessen bin, trifft mich aber die Hitze wie ein Hammerschlag auf den „Meggl“ (Kopf), wie man hier so schön sagt. Wie auf den Fotos zu sehen, geht es weiter nur selten durch Wald, die meiste Zeit läuft der Weg auf Asphalt zwischen den Feldern entlang. Einzig die hohen Maisfelder bringen manchmal etwas Schatten. Ich erreiche Möhringen und koche dort, bevor ich noch die letzten paar Kilometer bis zum nächsten Waldstück laufe, wo ich nach längerer Suche ein Plätzchen für mein Zelt finde.
    4 Punkte
  6. Tag 6, 1.8., 35km, Aufstieg 668hm, Abstieg 686hm Ohne größere Vorkommnisse laufe ich bis Wilhelmsdorf, wie üblich meist über Asphalt, meine Füße beginnen schon wieder zu schmerzen, aber kurz vor Wilhelmsdorf wird es doch noch ein bisschen schöner zu gehen. Sehr unterhaltsam: Kirche auf dem Kreisverkehr! Auf dem Friedhof hole ich Wasser, halte mich aber nicht lang auf und laufe über den „Buggl“ (Hügel) nach Ilmensee. Am Strandbad werde ich kurz schwach, aber da ich nichts dabei habe, was sich als Badehose benutzen ließe und die Corona-bedingte Schlange durchaus eine gewisse Länge hat, laufe ich zum Friedhof und mache Mittagspause. Es bleibt heiß, wird aber immer schwüler, es fühlt sich nach Gewitter an. Von Ilmensee geht es den Hügel halb hoch, dann um den Hügel drumrum, wieder runter ins Tal und auf den nächsten Hügel hoch nach Bettenbrunn. Der Anstieg, obwohl nur 200hm, ist mörderisch, es ist kurz vor dem Gewitter, es ist heiß, weder Luft noch Shirt kann meinen Schweiß noch aufnehmen, ich überhitze immer weiter. Oben angekommen sehe ich zum ersten Mal den Bodensee! Kaum bin ich in Bettenbrunn, geht das Gewitter los, glücklicherweise nicht über mir sondern zwei Hügel weiter in Ilmensee, ich bekomme nur ein paar wenige Regentropfen ab und, viel entscheidender, den Temperatursturz. Ich koche etwas, und laufe noch ein paar Kilometer bis zu einem Waldstück vor Untersiggingen, wo ich in einer Fichtenschonung einen Platz für mein Zelt finde. Kurz vor Bettenbrunn begann noch ein Ärgernis, dass mich noch einige Nerven kosten sollte: Die Markierung ändert sich abrupt von einem roten Balken auf weißem Grund zu einer gelben Raute auf weißem Grund. Anscheinend, so habe ich das aus Wegweisern erschlossen, führt hier der „Bodensee Jubiläumsweg“ auf dem HW7, allerdings nicht immer, manchmal biegt er ab und trifft später wieder dazu. Das führt dazu, dass man konsequent mehrere Markierungen im Blick haben muss, vor allem auf Wegweisern ist das äußerst uneinheitlich und verwirrend gehandhabt.
    3 Punkte
  7. Tag 5, 30.7., 36km, Anstieg 310hm, Abstieg 289hm Ich schlafe schlecht, einige hundert Meter entfernt ist ein kleiner Garten, Hof o.ä., den ich beim Vorbeilaufen schon bemerkt habe und wo offensichtlich eine Party stattfindet. Normalerweise mit einem äußerst guten Schlaf gesegnet, hält mich das Wummern der Bässe doch eine Weile wach. Viel zu früh klingelt der Wecker, ich packe ein, werfe ein paar Nüsse ein und laufe los. Über einen Steg führt der Weg durch ein großes Moorgebiet nach Bad Buchau. Dort marschieren meine Füße ungefragt in den erstbesten Bäcker rein und ich kaufe zwei Butterbrezeln. Am Ortsausgang ist der Friedhof, dort gibt es Wasser, eine Toilette und Frühstück. Der Tag kann beginnen, ich fühle mich schon viel besser. Direkt hinter dem Ortsausgang sehe ich zum ersten Mal große Rucksäcke vor mir! Eine lustige Dreiergruppe läuft zwar nicht den HW7, sondern auf einem selbst gebastelten Weg von Reutlingen bis Wangen im Allgäu, mit einem eigentlich sehr sympathisch klingenden Plan: drei Tage wandern, drei Tage Therme in Bad Buchau, nochmal drei Tage wandern. Ich frage mich, warum ich das nicht auch so mache. Unser gemeinsames Tagesziel ist Altshausen, und so laufen wir erstmal gemeinsam weiter. Mit Erstaunen wird festgestellt, dass ich mit Zelt unterwegs bin, dafür sei mein Rucksack ganz schön „putzig“. Ich bin stolz. Tatsächlich habe ich den kleinsten Rucksack. Nach ein paar Stunden trennen sich unsere Wege, der HW7 macht einen Schlenker über Bad Saulgau, die anderen drei laufen einfach geradeaus bis Altshausen. Es wird wieder heißer, die letzten Kilometer nach Bad Saulgau ziehen sich, und im Ort angekommen steuere ich die erste Wirtschaft an und trinke zwei Radler. Bevor ich Mittagspause mache, habe ich aber noch eine gute Stunde zu laufen bis Sießen. Dort gibt es direkt vor dem Ort einen wunderschönen kleinen Friedhof, auf dem ich unter einer Linde eine ausgedehnte Mittagspause mache. Weiter geht es, es ist heiß, zum Glück gibt es auf den nächsten Kilometern recht viel Wald. Meine Fußsohlen schmerzen immer mehr vom Asphalt. Gegen Abend erreiche ich Altshausen, der Friedhof ist ein bisschen ab vom Schuss, aber der Rewe ist nur 300 Meter vom Weg entfernt und ich brauche ohnehin eine neue Spiritusflasche, meine ist undicht geworden. Zum Glück nur ein bisschen am Deckel, der Verlust hält sich in Grenzen. Ich kaufe Wasser und ein Spezi und beschließe einfach auf dem Parkplatz zu kochen. Gerade bin ich fertig mit essen, da höre ich von der anderen Straßenseite „Achtung, dass dich kein Straßenpanzer umfährt!“. Ich blicke auf und sehe die drei von heute morgen auf der anderen Straßenseite, schon geduscht, gesättigt und mit Most versorgt, der mir sehr empfohlen wurde. Leider habe ich noch 5km bis zum nächsten Waldstück zu gehen, und so mache ich mich auf.
    3 Punkte
  8. Nach meinem Packlistenthread nun der entsprechende Reisebericht. Es ist mein erster, Kritik und Anregungen sind erwünscht! Edit: Das wollte ich noch erwähnen, alle Fotos sind von mir. Tag 1, 26.7. 39km, Anstieg 944hm, Abstieg 529hm Um 4.30 Uhr klingelt mich der Wecker nach einer definitiv zu kurzen Nacht aus dem Bett. Eine letzte Dusche, im Kühlschrank meiner Eltern finden sich einige Landjäger, die ich kurzerhand zum Frühstück verzehre. Zur Bushaltestelle sind es 15 Minuten, der Bus ist pünktlich. Während der Fahrt wird es hell, blauer Himmel. Ein Glück, gestern im Thüringer Wald hat es geregnet. Auf der Busfahrt schlafe ich ein. In Lorch steige ich am Bahnhof aus und bemerke, dass sich das gute Wetter offensichtlich noch nicht bis ins Remstal herumgesprochen hat. Ich suche kurz den Weg zum Kloster, er ist gut markiert und ausgeschildert und laufe los, in bestem Bewusstsein, in spätestens 30 Minuten wieder hier am Bahnhof zu sein. Am Kloster suche ich kurz nach einem offiziellen Startpunkt, finde aber nur einen Wegweiser. Ich bin enttäuscht, habe aber keine Lust, noch weiter zu suchen, also laufe ich nun sozusagen offiziell los. Wenige Minuten später stehe ich wieder am Bahnhof und finde doch noch ein größeres Schild, da hier mehrere Hauptwanderwege zusammentreffen. In Städten verlaufe ich mich ja gerne mal (wie ich heute auch noch unter Beweis stellen werde), aber der Weg ist auch weiterhin gut markiert und ausgeschildert und so komme ich schnell aus Lorch raus. Es geht direkt bergauf und schnell bin ich über dem Nebel und genieße die strahlende Sonne, den blauen Himmel und den sich auflösenden Nebel im Tal. Weiter geht es und bald komme ich am Wäscherschloss an, Erinnerungen ans letzte Jahrtausend werden wach, hier fanden die Abschlussfeste vom Kindergarten statt. Es ist sehr lange her, dass ich hier war und ich stelle fest, dass entweder ich gewachsen oder das Schloss geschrumpft ist... Ich schüttele den Anflug von Nostalgie ab und laufe weiter. Ich komme gut vorwärts und bald bin ich schon in Maitis und beginne den Anstieg auf den Hohenstaufen. Auch den hatte ich irgendwie steiler in Erinnerung, aber lieber so als andersrum und deutlich früher als geplant bin ich oben und genieße die herrliche Aussicht. Hinten ist schon der Albtrauf im Blick, das ist das heutige Ziel. Der Weg vom Hohenstaufen nach Göppingen sollte ein Kinderspiel sein, wie oft bin ich den schon gelaufen und so schaue ich nicht auf die Karte, merke aber bald, dass es nicht so einfach ist, wenn man einen Weg plötzlich rückwärts läuft. Aber ich weiß, hier im Wald führen alle Wege nach Göppingen, also laufe ich immer der Nase nach und bin tatsächlich nach gut fünf Stunden wieder dort wo ich losgelaufen bin, nämlich bei meinen Eltern. Meine Mutter ist zuhause und schneidet eine Wassermelone auf, und ich gönne mir die erste längere Pause. Mit wieder voller Wasserflaschen laufe ich weiter durch Göppingen und kann endlich die Wegweiser nutzen, die mir im Alltag immer wieder aufgefallen sind. Nichtsdestotrotz schaffe ich es ausgerechnet in meiner Heimatstadt, mich zu verlaufen. Ich schiebe es auf die – wirklich seltsam angebrachten – Markierungen und Wegweiser. Irgendwann bin ich dann aber tatsächlich wieder auf dem Weg und mache mich auf Richtung Boll. Es geht meistens über Asphalt durch die Felder, aber ich komme auch hier wieder gut vorwärts und erreiche zügig Boll. Kurz hinter Boll habe ich mir einen Friedhof markiert, dort fülle ich meine Wasserflaschen und mache erneut Pause, bevor es noch die wenigen Kilometer weiter nach Eckwälden geht, am Fuß des Aufstiegs zum Bossler und damit der Schwäbischen Alb. Dort ist die erste Übernachtung geplant. Am Friedhof in Eckwälden hole ich wieder Wasser und finde in der Nähe eine Bank, auf der ich das erste Abendessen koche. Es ist noch recht früh, ich bin deutlich schneller unterwegs als geplant und fühle mich noch fit, daher beschließe ich, heute doch noch auf den Bossler hochzulaufen und oben nach einem Zeltplatz zu schauen. Oben angekommen bin ich im Flow und beschließe erneut, einfach weiterzulaufen. Etwa eine Stunde später habe ich keine Lust mehr und finde am Waldrand einen Platz fürs Zelt. Während ich auf einem Baumstamm sitze und warte, bis es noch etwas dunkler wird, bevor ich das Zelt aufbaue, kommt ein Reh bis auf wenige Meter zu mir her ohne mich zu bemerken. Es frisst ein paar Zweige am Waldrand und dreht sich nach einer Weile um und läuft gemütlich weg. Zufrieden mit meiner Tagesleistung baue ich das Zelt auf und krieche in den Schlafsack. Erholsamer Schlaf ist mir leider nur bedingt gegönnt, Rehe können doch erstaunlich laut sein.
    2 Punkte
  9. Mehl röstet man am Besten im Ofen und nicht in der Pfanne. 180-200° für 20-25 Minuten sind ein guter Startpunkt, aber am Besten nach Farbe und Geruch gehen und zwischendrin auch mal umrühren. Kichererbsenmehl (und vieles andere) ist übrigens um einiges günstiger im türkischen Laden als im Bio/Reform-Laden.
    2 Punkte
  10. Die V2.ps.txt ist doch laut Dateiendung gar keine Postscriptdatei. Vielleicht reicht es, sie in V2.ps umzubenennen.
    2 Punkte
  11. Mi 12.8.2020: Pialpetta - Balme (1670 rauf - 1230 runter) Mein längster Aufstieg... 6:10h geht, nach einem gut gemeinten, aber leider kalten Kaffee aus der Thermoskanne los. Es wird gerade hell. Schon kurz nachdem ich aus dem Posto Tappa raus bin, sehe ich schon wieder einen Trail Runner. Kurzer Blick zurück zum Haus - oben ist noch Licht, sind die anderen noch in der Unterkunft oder auch schon unterwegs? 8 Stunden netto stehen heute auf dem Programm. 1600 m hoch, 1150 runter. Gewitterrisiko ab 15h. Ich merke den gestrigen Tag in den Knochen, aber es geht schon. Zuerst läuft es ganz gut. Je höher ich komme, desto mehr Wolken. Mir ist klar, da kommt noch was. Die letzten 300 (?) Hm kurz vor dem Pass wird mir etwas mulmig. Erst ein Abschnitt mit nassen Steinen, der Weg sehr schmal links und rechts Erlengebüsch. Gut, dass mir niemand entgegenkommt. Dann ganz schön steil durch Blockgelände, die Felsen sind nass und es geht ganz schön runter... Ab und zu Herzklopfen, als es um die Kurve geht. Ich versuche mich zu fokussieren und bin erleichtert, als ich den letzten Anstieg und das Herzklopfen hinter mir habe. Vor mir sehe ich einen der beiden Typen mit den großen, heavy Packs, denen ich schon ab und an begegnet bin. Oben auf dem Pass sage ich zu ihm: "Puh, den Anstieg mit dem schweren Rucksack", er: "Das spürt man mit der Zeit nicht mehr". Ich ahnte schon, dass ich oben nix sehen werde. Der Blick auf die andere Seite ist nicht sonderlich attraktiv, dichter Nebel. Nützt nichts, ich halte mich nicht lange auf und mache mich zeitnah an den Abstieg. Etwas weiter unten sehe ich, wie die Jungs ihren Krempel auspacken, vermutlich wollen die kochen - und auch da Zelten? Hm ich gehe weiter. Als ich bei den ersten Bäumen ankomme, fängt es an zu tröpfeln und zu grummeln. Leider ist der Weg gerade hier nicht optimal markiert. Verwirrende Viehpfade, wie es in der Wegbeschreibung immer so schön heißt..., das kostet wieder etwas Zeit, aber ich finde den Weg. Bis ich in Balme ankomme dauert es noch ein Weilchen, was wiederum bedeutet, es bleibt nicht aus, dass ich irgendwann auch richtig im Regen laufe. Mit der Aussicht auf eine heiße Dusche finde ich das aber nicht sonderlich dramatisch. Als ich um 16:15h ankomme, bin ich einigermaßen kaputt, schaffe es noch nichtmal, einer Freundin auf ihre Nachricht zu antworten, weil ich so müde bin. Ich freue mich aber über mein großes, schönes Zimmer, eine tolle, heiße Dusche und den Pausentag morgen, diesmal ohne irgendwelche Ausflüge. Der Wetterbericht verspricht eh einen Regentag.. Ein Blick aus dem Fenster sagt mir, dass die Jungs mit den schweren Rucksäcken scheinbar im B&bB nebenan einchecken. Da oben wär’s heut sicher nicht gemütlich. Beim Abendessen mit der 3er-Seilschaft, sitzen sie am Nachbartisch und erzählen von ihren Section Hikes auf dem PCT. Zu dem Zeitpunkt gehe ich noch davon aus, dass sie die gesamte GTA laufen... Keine Ahnung warum. Sie sagen, das meiste oder ein großer Teil im Rucksack sei Proviant... Ach ja, abends checke ich meine mails und habe eine Nachricht von S. und ihrem Mann. Sie haben die langen Etappen von Ceresole mit dem Bus umfahren und man glaubt es kaum: S. hat ihren zweiten blauen Trailrunner wieder! Als sie im Bus sitzend die Tal-Straße lang fährt, sieht sie den Schuh am Straßenrand liegen. Ohne italienisch zu können, schafft sie es irgendwie, dem Busfahrer in 30 Sekunden zu erklären, warum er jetzt anhalten und kurz auf sie warten soll, während sie wahrscheinlich einen halben Kilometer die Straße entlangläuft und ihren Schuh einsammelt.
    2 Punkte
  12. wilbo

    Impressionen von Touren

    Tageswanderung in der Heide. Den beiden Jungs wurde die Navigation überlassen. Unser Navi: Das Navi spinnt! Pause. Wo sind wir? Noch soweit bis zu den Pommes!! Erste Ermüdungserscheinungen. Sinnvolle Bänke ... Schöne Heide ... ... oder doch nicht? Architektur! Olifanten-Bäume. Der Vater mogelt bei der Navigation und googelt die Pommes ... Regenschauer ... Endspurt, in den letzten Zügen! VG. - wilbo & Henrike (Fotos) & Welf & Frido -
    2 Punkte
  13. Tag 3, 28.7., 33,5km, Aufstieg 393hm, Abstieg 503hm Auch heute laufe ich gut gelaunt los, erst nach Justingen, wo ich auf dem Friedhof meine Wasserflaschen auffülle. Weiter geht es nach Hütten, ein steiler Abstieg ins Dorf rein und kurz dahinter treffe ich auf den HW2 und habe damit wohl offiziell die Schwäbische Alb überquert. Nun bin ich in Oberschwaben. Weiter durch den Wald nach oben, durch Felder steil runter, bevor es nochmal kurz nach oben nach Weilersteusslingen, wo es Wasser und Pause geben soll. Unten im Tal laufe ich an der geschlossenen Albvereinshütte Farrenstall vorbei und bemerke einen Kühlschrank mit Getränken! Trail Magic existiert auch in Deutschland. Kurzerhand wird die Pause vorverlegt und der Kühlschrank ausgiebig benutzt. Leider liegt die Hütte nicht sehr schön direkt an der Landstraße, und so laufe ich recht bald weiter. Das Stück bis Altsteusslingen zieht sich ziemlich, das erste Mal, dass es nicht gut vorwärts geht auf dieser Tour. Normalerweise ist das immer der zweite Tag, an dem es nicht so will, dieses Mal scheint es der dritte zu sein. Und leider geht es auch so weiter... Eigentlich will ich erst in Altsteusslingen wieder Pause machen, aber ein paar Kilometer vorher kommt ein Brunnen, eine Bank und eine wunderschöne Stelle, und auch hier wird die Pause wieder vorverlegt. Dann geht es recht schnell und ich bin in Altsteusslingen. Ich folge der Markierung, die bisher ausgezeichnet war, und komme in einen Wald. Nach kurzer Zeit bringen ich die Markierung nicht mehr mit der Karte überein und krame das Handy aus dem Rucksack. Tatsächlich! Ich bin nicht mehr auf dem Track, den ich wenige Tage vorher von der Website des Albvereins runtergeladen hatte, obwohl ich direkt neben einer Markierung stehe. Der eigentliche Weg ist laut GPS nur etwa 100 Meter entfernt. Ich laufe dorthin und finde auch dort eine Markierung. Ich schaue ein letztes Mal aufs Handy, nun scheint alles zu stimmen. Ich folge also weiter der Markierung, bis mir nur wenig später das gleiche wieder passiert! Auch hier schaue ich aufs Handy, gleiches Problem wie beim letzten Mal! Mir ist das völlig rätselhaft, meine Laune schwindet rapide, weil es durch die ständigen Orientierungsprobleme einfach nicht vorwärts geht. Zudem ist es heiß und meine Wasservorräte schwinden. Ich will und muss zügig nach Mundingen kommen. Auf halber Strecke, und nachdem ich der Markierung folgend so weit vom Track abgekommen bin, dass ich gar nicht erst versuche, wieder zurückzulaufen, begreife ich: Offensichtlich wurde der Wegverlauf auf der kompletten Strecke zwischen Altsteusslingen und Mundingen, etwa 10km, geändert, allerdings nur die Markierung und nicht die Karte und der Track. Stinksauer laufe ich in Höchsttempo nach Mundingen. Dort gibt es eine längere Pause. Das für heute angedachte Tagesziel Rechtenstein scheint außer Reichweite, und ich beschließe, nur noch bis zum Hochberg oberhalb von Obermarchtal zu laufen. Durch das heute schon zweite Bärental geht es also weiter, vor dem Aufstieg wird noch abend gegessen und endlich bin ich oben. Ein wunderschöner Ausblick auf Ober- und Untermarchtal, die Donau und Oberschwaben erwartet mich. Das Wetter ist wie schon die ganze Woche heiß und sonnig, und ich beschließe, dass ich heute das Zelt nicht aufbauen werde. Durch den wirklich schönen Weg über die letzten Kilometer und den wirklich fantastischen Schlafplatz findet der Tag nun doch ein versöhnliches Ende.
    2 Punkte
  14. Tag 2, 27.7., 36,5km, Aufstieg 454hm, Abstieg 445hm Gut gelaunt stehe ich um 5.30 Uhr auf, packe zusammen und finde wenige Meter weiter eine Bank mit schönem Ausblick, auf welcher ich mein Frühstück einnehme. Der nächste Wegpunkt ist Wiesensteig, den habe ich bald erreicht und laufe direkt weiter bis zur Filsquelle. Im Gegensatz zum weiteren Verlauf der Fils sind die ersten paar Kilometer wirklich schön! der kleine Filsursprung und der große Filsursprung Am großen Filsursprung mache ich Pause, habe aber nur sehr kurz meine Ruhe, da etwa 30 Zweitklässler auftauchen. Der Fußball landet innerhalb von Sekunden im Wasser und ich biete an, meine wasserdichten Schuhe zu nutzen um ihn zu holen. Nach nichtmal 30 Sekunden liegt er erneut im Wasser, aber da haben die ersten Schüler schon die Schuhe aus und sind schon drin. Die Lehrer machen das gut, nämlich nichts und lassen die Kinder einfach machen, das gefällt mir. Nachdem ich das ganze eine Weile amüsiert beobachtet habe, muss ich aber doch weiter. Es geht etwas nach oben, aber immer durch den Wald, an mehreren kleinen Höhlen vorbei. Ein schöner Weg. Schließlich erreiche ich Westerheim und freue mich schon auf ein Radler. Tatsächlich findet sich eine Gaststätte, bei der ich nicht nur zwei Radler, sondern auch ein Eis bekomme. Während der Pause schaue ich nochmal auf meine Wegplanung und stelle fest, dass ich noch rund 17 Kilometer bis zur Sontheimer Höhle habe, welche als letzte Wasserquelle für diesen Tag eingeplant ist. Ich schaue mal vorsichtshalber im Internet nach und stelle fest, dass ich noch 4,5 Stunden habe, bis ich dort sein muss. Bei meinem bisherigen Tempo ist das zwar machbar, allerdings ohne Pause. Aber es hilft ja alles nix. Ich laufe also durch und schaffe es tatsächlich, 15 Minuten vor Schließung dort zu sein. In Laichingen hatte ich noch Glück, der Donner war schon deutlich zu vernehmen, aber das Gewitter verzieht sich dann netterweise doch noch in die andere Richtung, nichtmal ein paar Regentropfen bekomme ich ab. An der Sontheimer Höhle gibt es dann Abendessen, bevor ich dann die letzten paar Kilometer bis zum angepeilten Schlafplatz kurz vor Justingen laufe.
    2 Punkte
  15. Ich hatte wieder Mal einen Tag frei und konnte so ein neues Pyramidenzelt realisieren. Nach dem Piton ist es dieses mal aus knapp fünf Metern Stoff, allerdings passen auch zwei Personen rein. Für den catenary cut habe ich 3 cm Durchhang gewählt, es könnte ruhig noch ein cm mehr sein. Wobei die Kante vorn im Bild so faltig steht da ich beim Zuschnitt einen Fehler gemacht habe. Die anderen Kanten sind faltenfreier. Im Gegensatz zum Piton ist der Fadenverlauf der einzelnen Stoffbahnen sehr klassisch und entspricht dem der meisten kommerziell hergestellten Pyramidenzelte- parallel zur Unterkante und senkrecht nach oben. Verschnitt gibt es bei knapp 5m Stoff so gut wie keinen, als einziges Zugeständniss deswegen gibt es eine mittige Naht zusätzlich auf einer der Schmalseiten. Die Abmessungen dürften in etwa dem alten Duomid von MLD entsprechen. Zwei Personen kommen gerade noch so unter. Es ist dann ein ein Zelt zum Schlafen, nicht unbedingt um tagelang Schlechtwetter abzuwettern. Für eine Person ist es ein Palast. LG, Christian
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  16. sja

    Ultralight bei Mehrwochentour?

    Stimmt, auch das aus Gerste gibts ehrlicherweise nur in größeren Bioläden. Hatte mal ein Probepäckchen der Kichererbsen-Variante, mochte die aber nicht so (obwohl ich sonst sehr auf Kichererbsen stehe). Leider genau so wenig wie Kichererbsen-Couscous (gibts von Alnatura).
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  17. Ein altes Hausmittel wäre auch Essig (weisser Essig/Essenz). Tötet auch die ein oder anderen Bakterien ab, die für Gerüche verantwortlich sind. Wir haben damals den Rucksack von meinem Mann in ein Essig-Wasser-Bad eingelegt, hat gut geholfen.
    1 Punkt
  18. Schön! Bei uns soll es am 18./19. los gehen, falls nichts dazwischen kommt. Weiß man ja dieser Tage nie so genau...
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  19. Mal etwas zusammengekürzt. Du rufst ghostscript mit einer Eingabedatei "V2.ps.txt" auf? Und dann versucht der Postscript Interpreter einen Zugriff auf eine ganz anders benannte Datei "conic_stove.ps", die nicht (oder nicht im passenden Verzeichnis) existiert. Sollte es diese Datei denn geben? Steckt in der Eingabedatei ein Verweis auf diesen Namen drin? Falls sie im selben Verzeichnis wie die Eingabedatei liegt, dann vielleicht den Aufruf von dort aus starten?
    1 Punkt
  20. OT: Gute Idee das sechseckig zu machen, merke ich mir. Nicht jeder kann so perfekte Kreise nähen wie @Andreas K.
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  21. Schau mal bei Bonfus Da steht in der Beschreibung des Flattarps: "266 x 266 cm (other sizes available on request, please contact us)"
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  22. Jupp! Ich schneide bis auf Baumwolle alles mit dem Heißschneider.
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  23. 1 Punkt
  24. Weiche Neon-Buntstifte bei mir. Hab auch mal einen Rundschneider ausprobiert, aber umso leichter die Stoffe sind desto weniger funktioniert das. Der Stoff wellt sich vor der Klinge. mfg der Ray
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  25. Mit den Kreidemarkern bin ich persönlich nie zurechtgekommen. Zu klobrig. Stattdessen benutze ich einen simplen weißen Buntstift. Vielleicht ist das was für dich, wenn du mit der Kreide nicht klarkommen solltest.
    1 Punkt
  26. Lötkolben mit runder Spitze geht bei Rundungen sogar besser als die Klinge vom Heißschneider (den es übrigens auch immer Mal wieder auf Kleinanzeigen gibt, meist günstiger als von AliExpress).
    1 Punkt
  27. "Fette" Kreide-Marker für Silnylon: https://de.aliexpress.com/item/33014502252.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.27424c4dLRoJuh Heißschneider: https://de.aliexpress.com/item/32672505213.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.27424c4dFhwu3d VG. -wilbo-
    1 Punkt
  28. Es muss auch nicht gleich ein Heißschneider sein - ein einfacher Lötkolben reicht idR auch schon.
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  29. Ich nehme einen Teller oder so und zeichne das auf. Mit nem Marker. Und dann schneide ich.
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  30. Moin! Ich habe hierfür oft eine kleine Metall- oder Porzellan Schüssel als Schablone verwendet. Darauf kam ein anständiges Gewicht zum Fixieren und rundum wurde mit einem Heißschneider ausgeschnitten. Mittlerweile verwende ich allerdings vermehrt Holz- und HDF-Schablonen. Für die Verstärkungen am Saum gibt es noch eine andere Schablone. VG. -wilbo-
    1 Punkt
  31. tehEvilz

    Fisherman's Trail

    Ich meine gelesen zu haben, dass ca 40 bis 60 Prozent des Weges über Strand und Dünen führen. Das wäre mir dann zu viel Barfuß-gehen...
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  32. sja

    Ultralight bei Mehrwochentour?

    Na, ich weiß nicht... da bleib ich lieber beim Tsampa. Aber interessant.
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  33. Jever

    Ultralight bei Mehrwochentour?

    Genau das ist das Limit, und nichts geht drum herum. Lebensmittel lassen sich energetisch nicht stärker verdichten, und jeder hat einen gewissen Energieumsatz, der ausgeglichen werden muss. Die einzigen Auswege: Selber Fett anlegen und davon unterwegs zehren (kann man auch sonst im Jahr gut dazu nutzen, um sich etwaige Diäten zu ersparen und trotz Schlemmerei ein gutes Gewissen zu haben). Ersatz von Kohlehydrate/Eiweiss durch Fett in der Nahrung. Geht nur bis zu einem gewissen Grad gut. Verzicht auf Kocher und Brennstoff, um mehr Lebensmittel tragen zu können. Hungerast unterwegs, Reduktion der sonstigen Ausrüstung auf ein Minimum, damit möglichst viel Platz für Lebensmittel bleibt. OT: Nutzung eines entsprechend dimensionierten Rucksacks, welcher ein höheres Tragegewicht bequem aushält (damit man mehr Essen tragen kann). So ein Gregory Denali Pro hat zwar ein ordentliches Grundgewicht, aber ich habe so einen mal spasseshalber mit 25kg beladen, und herum getragen. In der Ebene war dies durchaus bequem und weit unter der Belastungsgrenze des Rucksack. Wenn man also nicht dauernd bergauf/-ab geht, ist solch ein Schlepper ab einem gewissen Punkt an realem Gesamtgewicht (Essen + Brennstoffe + Ausrüstung) nicht unbedingt verkehrt. Der Rücken, die Hüften und die Schultern danken es einem dann schon.
    1 Punkt
  34. Das steht bei Wind schon ziemlich gut in der Landschaft, und DCF hat hier mangels Dehnbarkeit deutliche Vorteile. Im Unterschied zum MLD ist auch kein RV als Schwachpunkt im Fly. Durch die zwei Stöcke ist es im Vergleich zum Lunar Solo gefühlt eine kleine Villa, und bei schönem Wetter beide Seiten öffnen zu können ist ein absolutes Plus. Nässe war bisher auch bei Starkregen und massiven Böen (konstante Windgeschwindigkeit 50km/h) kein Thema.
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  35. Ich esse mittlerweile eher Porridge aus Tsampa (geröstetes Gerste-Mehl) und Milchtee. Danach fühl ich mich voller als mit normalem Porridge, also brauch ich auch nur kleinere Portionen. Außerdem mix ich das Mehl auch mit Erdnussbutter, Ghee, Zucker und Trockenfrüchten und roll daraus kleine Kugeln zum Snack zwischendurch.
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  36. Wir sind aber hier auch im UL-Forum, hier geht es fast ausschließlich darum, leichter und effektiver unterwegs zu sein. Ein fundamentaler Teil von UL ist halt einfach, sich der vorhandenen Ressourcen vor Ort zu bedienen, und wenn es nur ein Postamt oder eine Pension nahe am Trail ist, an das/die du ein Resupply-Paket vorausschickst. Was bedeutet 1600kcal "an Tüten"? Fertige Menüs (Travellunch etc.)? Wenn ja, dann kannst du schon an der Verpackung eine (im UL-Maßstab) Menge einsparen. Die Tüte ohne Inhalt wiegt über 20g, aber es reicht, zwei oder drei davon mitzunehmen und den Rest in Ziplocs umzufüllen (6g). Das wären bei angenommenen 56 Portionen für 14 Tage schon 800g (50 davon umgefüllt), falls mehrere gleiche dabei sind kann man auch zusammen abpacken und kommt noch näher an 1kg. Wenn du jede Portion mit 10ml Olivenöl pimpst, dann hast du bei 4 Portionen schon Kalorien für eine ganze Portion extra (und einen zusätzlichen Geschmacksträger). Spart also bei den 56 (dann 45) Portionen noch mal fast 1kg Nettogewicht (1375g minus 410g fürs Öl) ein. So sind unter 20kg inkl. Wasser für 2 Wochen dann durchaus möglich. Das geht mit dem passenden UL-Rucksack (den du aber ziemlich sicher nicht beim Globi finden wirst) auch noch ganz gut zu tragen. Ich habe zu meiner Packliste mal 600g Tütennahrung pro Tag gerechnet (4 Portionen) plus 40ml Olivenöl, dazu eine Portion Porridge und 2 Tassen Kaffee (mit Milch+Zucker) zum Frühstück und 3 Müsliriegel pro Tag. Das bringt mich auf 3005kcal/Tag und knapp 16kg plus Wasser am Rücken, das Mehrgewicht der großen Gaskartusche ist eingerechnet. Der Rucksack ist ein Zpacks Arc Blast. Mit korrekter Packweise gehen 20kg gerade noch so komfortabel zu tragen. Da ich den PCT damit geplant hatte und in der High Sierra ein 8-Tage-Abschnitt mit Bärenkanister im Gepäck anstand, habe ich die Grenzen auch in der Praxis ausgelotet. Mit Nüssen und/oder Pemmikan, wie von @lampenschirm schon angemerkt, kannst du das Gewicht der Verpflegung (teilweise) noch mal um 1/3 senken. Wenn du 2 Tüten pro Tag dadurch ersetzt, dann sind das noch mal 1.2kg weniger, sprich bei mir 14,5kg plus Wasser. Selbst wenn dann bei dir der Rucksack über ein Kilo wiegt und das Zelt um die Hälfte leichter sein könnte ist Sub-20kg beileibe nicht unerreichbar.
    1 Punkt
  37. Steinigt den Ketzer! Nein, schlimmer noch - lasst ihn einen 20-kg-Rucksack schleppen!
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  38. kra

    Ultralight bei Mehrwochentour?

    da ist die Natur/Chemie die Grenze... 100gr Fett hat nun mal im besten Fall ca. 900 cal, Kohlehydrate und Eiweiß ca. 400. Das sind die Basics um die sich alles dreht.
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  39. Ich weiß nicht ob der Kanal hier schon kursiert, aber ich kann allen empfehlen, bei Youtube die Videos von "GearSkeptic" anzuschauen. Eine Reihe von Videos zu Ernährung auf Long Distance Trails, er wertet u.a. wissenschaftliche Studien aus und nimmt die Ergebnisse als Grundlagen. 1. Aussage: UL-Essen hat einen höchstmöglichen Fettanteil (das hatten wir bereits und basiert hauptsächlich auf der Kaloriendichte 2. Aussage: Ideale Trailnahrung (ausgenommen Recovery-Drink und Abendessen) haben neben einem hohen Fettanteil Kohlenhydrate im Verhältnis 4:1 zu Protein. Er spricht noch über andere Themen (z.B. den Sinn eines Recovery-Drinks und ausreichender Flüssigkeitszufuhr), aber eine wichtige Studie die er zitiert sagt im Ergebnis dass je geringer die Intensität der Aktivität, desto höhere ist die Energieaufnahme von Fett. Kohlenhydrate wirken am besten bei Sportarten wie Laufen, beim wandern können wir so viele Kohlenhydrate gar nicht verwerten.
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  40. OT: geht mir genauso, aber bei näherer Betrachtung betrifft das so ziemlich jedes Thema in diesem Forum.
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  41. Klingt jetzt vielleicht hart, aber wenn man unbedingt 2 Wochen autark unterwegs sein will hat man halt Pech gehabt und muss schleppen, als wirklich notwendig sehe ich es in Europa allerhöchstens in der ein oder anderen Ecke in Skandinaviens an. Im Rest des Kontinents dürfte sich ein Abstecher zumindest in der Mitte der Tour durchaus lohnen, weil man durch das gesparte Gewicht einfach schneller ist und länger laufen kann.
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  42. Schade...aber ich finde es gehört oft mehr dazu seine eigenen Grenzen zu erkennen und zu ihnen zu stehen als stur weiterzumachen und dadurch sich und andere in Gefahr zu bringen! Respekt dafür!
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  43. noodles

    Welche Nähmaschine?

    Ich stehe auf Heavy Metal made in DDR. Hier eine Veritas, Baujahr 1967. Gekauft habe ich die für 80 € bei einem alten Nähmaschinenmechaniker, der alte Maschine einsammelt, aufarbeitet, und die Elektrik erneuert soweit es notwendig ist. Da alles was sich bewegt aus massivem Metall ist könnte man mit dem Ding auch Sperrholz nähen. Zuvor habe ich eine neuere Brother-Maschine meiner Frau benutzt und immer Angst gehabt, dass gerade bei Condura irgendwas zerbricht. Die Gebrauchsanweisung aus den 60er Jahren ist auch witzig.
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