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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 14.07.2021 in allen Bereichen

  1. Als ich *auf* dem PCT unterwegs war, habe ich mir zwei Ziele gesetzt, und zwar zwingend priorisiert: Ziel 1 war, wundervolle 5 Monate auf dem Trail zu haben. Ziel 2 war, in Kanada anzukommen - aber nur, wenn ich das schaffen kann, ohne Ziel 1 zu gefährden. Entsprechend habe ich immer widersprochen, wenn jemand sagte ich liefe den PCT, sondern immer verbessert in "auf dem PCT". Ziel 1 habe ich hervorragend erreicht, ich bin von Ende März bis Anfang Oktober auf dem Trail gewesen (mit einer Woche Unterbrechung am Strand in Costa Rica, als alles Nicht-Gelaufene noch im Tiefschnee lag), Kanada (noch) nicht. Ob ich oben angekommen wäre, hätte ich meine Ziele sportlich ambitionierter definiert - keine Ahnung. Für mich wars richtig so. Ich bin erst auf dem Trail fit geworden, habe mich aber auch am Anfang entsprechend zurückgehalten. Im Süden hörte man ständig die Phrasen "hurts so much" im Zusammenhang mit "joints" und "blisters", es gab schon nach kurzer Zeit, so 200 oder 300 Meilen, mehrere Schienenbeinkantensyndrome, (shin splints), stress fractures, eine rausgesprungene Kniescheibe (?). Praktisch alles bei Leuten, die meinten, sie müssten unbedingt schon dort viele Meilen laufen, während ich in den ersten Wochen eigentlich nur zugesehen habe, nicht zum "one digit miles club" zu gehören. Ergebnis: Nicht eine Blase auf dem Trail, und nur einmal (direkt nach der Strandpause) für 3 Tage aussetzen, weil der Knöchel weh tat. Und ja, ich hab jeden Tag, wenn auch nicht jede Minute genossen. Washington werde ich irgendwann in der Huckleberry-Zeit nachholen. Mit kurzen Tagesetappen, ich fang ja wieder von vorne an, körperzustandsmäßig.
    11 Punkte
  2. ThomasK

    Impressionen von Touren

    Letztes Wochenende 3 Tage Lechtaler Alpen. Hoffentlich motivieren Euch die Bilder. Die Lechtaler sind zwar schwerer erreichbar als die Allgäuer Alpen, dafür rauher, ursprünglicher und menschenleer, wenn man den E5 meidet.
    9 Punkte
  3. @einar46 genau das ist es. Gerade wenn du losläufst und voll eintauchen möchtest in die Wanderung und es mit dem Ehrgeiz “voranzukommen“ direkt übertreibst. Ich habe das gerade auf dem PCT und auch dem CDT sehr häufig gesehen. Die Leute preschen in einer unglaublichen Geschwindigkeit los. Nur um nach ein paar Tagen völlig kaputt zu sein. Zu einer Langstreckenwanderung gehört es vor allem auf sich selbst zu achten. Das ist enorm wichtig. Es fällt natürlich schwer, von dem “normalen Leben“ umzudenken. Im Alltag ist immer und für alles zu wenig Zeit. Man ist immer in Eile. Mir hat es da geholfen den Tag tatsächlich mal in Zahlen zu erfassen. Auf dem Trail wache ich meist um 5 Uhr auf. Um 6 Uhr setzte ich quasi den ersten Fuß auf den Trail Jede Stunde ca. 15 min Pause bis ich um 12 Mittag mache, habe ich also 4,5 Stunden Laufzeit 1,5 Std Mittagspause von 13:30 Uhr bis 18 Uhr sind wieder 3,5 Std Laufzeit Macht am Tag also insgesamt 8 Std reine Laufzeit. Wenn man jetzt mal “nur“ 4km/h annimmt sind das 32 Kilometer Bei der Geschwindigkeit und der Pausenmenge spielen Höhenmeter zwar noch mit rein, sind aber bei weitem nicht so ausschlaggebend. Ein Tag ist beim Wandern ganz schön lang (von den Stunden her). Im Alltag hat das ganz andere Dimensionen und das macht die Umgewöhnung so schwierig.
    7 Punkte
  4. Interessante Diskussion. Aber bei all den Hinweisen auf Training fehlt mir ein bisschen der Hinweis auf die nächstliegende Vorbereitung auf längere Touren (ist allerdings vielleicht auch für alle hier selbstverständlich): regelmäßiges wandern und viel zu Fuß gehen im Allgemeinen. Durch Kraft- und Intervalltraining können relativ schnell Fortschritte in Muskelkraft und Herzlaufkreissystem erzielt werden. Ich würde aber mal die These in den Raum stellen weder das Eine noch das Andere für die meisten Tourenabbrüche verantwortlich ist. Die meisten Abbrüche aufgrund körperlicher Probleme von denen ich Forum gelesen habe waren Bänder-, Sehnen- oder Gelenkproblemen geschuldet. Auch dem kann mit regelmäßigem „Training“ vorgebeugt werden, dauert allerdings deutlich länger. Das geschieht durch regelmäßige Belastung das Bewegungsapparats und nicht unbedingt durch kurzzeitige intensive muskuläre Belastung. Krafttraining verringert die Belastung für Bänder, Sehnen und Gelenke verringern und Intervalltraining ist ein sehr effizienter Weg die Ausdauer zu verbessern. Beides kann aber dazu führen dass man Bänder, Sehnen und Gelenke (und zu einem gewissen Teil sogar Knochen) überbelastet weil Anpassung für diese eben wesentlich länger dauern und man aufgrund der Trainingsfortschritte muskulär und konditionell fit ist und längere Touren macht als sinnvoll wäre. Wenn ich den ganzen Tag am Schreibtisch sitze, Arbeitsweg und Einkaufen etc. mit dem Auto/ÖPNV erledige und Abends auf der Couch sitze hilft zweimal die Woche Stunde intensives Intervalltraining oder jeden Tag 30 Minuten Krafttraining als Vorbeugung gegen Sehen- oder Gelenkprobleme relativ wenig, wenn ich mich sonst den ganzen Tag nicht bewege (ja, ich ertappe mich auch dabei dass ich mich an anstrengenden Arbeitstagen nicht mehr wirklich bewegen möchte). Aufgrund dessen halte ich als Vorbereitung für längere Touren regelmäßiges zu Fuß gehen im Alltag und regelmäßige Wanderungen für wesentlich wichtiger als Training im klassischen (Leistungssport) Sinne. (Und dass sage ich als jemand der relativ strickt nach Trainingsplan 6mal die Woche trainiert).
    6 Punkte
  5. Ich bin ja einer der Betroffenen (neben @mawi und @cozy(der wieder unterwegs ist)), die ihre Wandertouren aus gesundheitlichen Gründen ab- bzw. unterbrechen mussten. Von den vielen sehr speziellen Tipps/Ratschlägen gefällt mir der von @Seversehr gut. Er ist einfach und leicht auf einer Wandertour ohne großen Aufwand umzusetzen. Und er beinhaltet auch genau die beiden Probleme, die mir bei meiner letzten Wandertour auf dem "Grünen Band" zum Verhängnis wurden. Das ist die tägliche Streckenlänge am Anfang einer Wandertour und das sind ausreichende ZeroDays zu einem passenden Augenblick. Obwohl ich die Auswirkungen der beiden genannten Punkte sehr genau kenne, tappe ich immer wieder in die Falle und lasse mich zu längeren Tagesetappen hinreißen. Bisher ging das immer gut. Aber eben diesmal nicht. Die ersten Wochen einer Wandertour muss ich viel gelassener angehen. Mein sportlicher Ehrgeiz (trotz meines Alters von 68 Jahren) kommt mir da immer wieder in die Quere. Daran muss ich arbeiten. Aber das ist eben nicht so leicht umzusetzen.
    4 Punkte
  6. Da hast du schon teilweise recht. Und ursprünglich hatte ich für die Frage ja auch keinen eigenen Faden aufgemacht. Mich hat es halt nur etwas verwundert, dass von drei Leuten hier aus dem Forum, die dieses Jahr zu einer längeren Tour aufgebrochen sind, zwei ganz abbrechen mussten, und einer fast. Da hat sich mir einfach die Frage gestellt, ob das ähnliche Ursachen, und wenn ja, welche, hat. Neben ein bisschen solala sind aus meiner Sicht aber nun auch schon einige gute Punkte genannt worden. Das man dann trotzdem immer noch ein bisschen Glück braucht, ist klar. Auch hier stimme ich dir prinzipiell zu. ABER: Zum einen ist doch ein Forum gerade für den Erfahrungsaustausch da, und zum anderen trifft das doch auch ganz genauso auf die ganzen Ausrüstungsanfragen, Reisetipps, usw. zu. Der/Die/Das Kocher, Topf, Schlafsack, Lampe, Schuhe, Tour, Reiseziel, das für dich perfekt ist, passt für mich vllt. überhaupt nicht. Und darüber werden trotzdem seitenlange Diskussionen geführt. Und auch wenn ein großer Schwerpunkt auf der Ausrüstung liegt, ist so ein Thema doch fast wichtiger und (vllt. nicht nur für Neulinge; siehe @einar46 der hat ja schon viele Touren mit 1000+km gemacht) interessanter, als manch anderer Faden. Denn im Zweifelsfall entscheiden Kopf und Körper darüber, ob die Tour abgebrochen werden muss oder nicht. Die Ausrüstung ist ja „nur“ Mittel zum Zweck. Du hast ja auch schon „ein paar“ Touren gemacht. Tlw. auch eher sportlich ambitionierter, wenn ich es richtig auf dem Schirm hab. Aber vllt. hast du auch noch den ein oder anderen Tipp, für „normale“ Touren, von dem andere profitieren können. Würde mich freuen.
    3 Punkte
  7. Das unterschreibe ich voll und ganz. Dazu noch daheim viel barfuß gehen und im (Berufs-)Alltag nicht komplett anderes Schuhwerk tragen. Der Wechsel von Business-Schuhen oder Sneakers mit >10mm Sprengung auf i.d.R. viel flachere Trailrunner ist für die Gelenke und Außenbänder härter als man gemeinhin denkt.
    3 Punkte
  8. Mars

    Rigi 2021

    Die Rigi wird als Königin der Berge vermarktet. Die fünf Seilbahnen in der Umgebung werden von zwei Eisenbahnen, fast bis zum Gipfel hinauf, ergänzt. Mitglieder dieses Forums übernachten schon mal mit einem Tarp dort oben. Von meiner Haustüre im beschaulichen Zürich bis da hinauf sind es 65 km. Im letzten Jahr ging ich auch ein paar Mal die Route via Aegerital und über den Wildspitz. Doch dann begann ich 100 % zu arbeiten, was mir nun mal sehr schlecht bekommt. Je mehr ich arbeite, desto weniger Zeit bleibt zum Trainieren. Im 2018 konnte ich mehrere Marathonstrecken in der Woche rennen, gearbeitet hatte ich aber gar nix. Zumindest das materielle Leben ist Ebbe und Flut aus Ausgaben und Einnahmen (respektive in meinem Fall eher umgekehrt). Wie auch immer, logischerweise will ich auch in diesem Jahr die Strecke von meiner Haustüre auf die Rigi schaffen. Ich benötigte mehr Versuche als es mir irgendwie lieb sein konnte. Versuch 1 endete in Zug, um 18 Uhr, die Züge fahren nicht die ganze Nacht zurück nach Zürich. Von Zug nach Arth sind es aber auch ein paar Stunden. Versuch 2 endete wieder in Zug, nachdem ich auf der Suche nach einer schöneren Route zu lange herum geirrt war und mir die Hitze auf den Teerstrassen langsam zu Kreuze kroch. Versuch 3 endete ebenfalls in Zug, diesmal mit Schmerzen im Fuss, die mich leider an eine Fraktur erinnerten. Eine Stressfraktur wäre mir zwar peinlich, läge aber durchaus im Bereich des möglichen. Versuch 4 endete schon auf der Albiskette, keine 5 km von meiner Türe entfernt. Der Abstieg nach Leimbach war jetzt nicht so die glorioseste Erfahrung meiner Wanderkarriere und ich vertraue darauf, dass mein Hirn diese Erfahrung hoffentlich bald verdrängt haben wird. Danach ging ich zum ersten Mal in über 20 Jahren aus eigenem Antrieb zu einer Ärztin. Ihre Gemeinschaftspraxis wirbt mit dem Wort “Sport” angeblich machen sie Leistungsdiagnostik. Auf dem Eintrittsformular gab es sogar Kästchen zum Ankreuzen, damit sollte das Bekanntgeben des persönlichen Sportlevels erleichtert werden. Das höchste Level war “Olympiateilnehmend”. Leider hatte meine Ärztin trotzdem keine Ahnung von Sport. Ich denke, sie dachte, jemand wolle ihr einen Bären aufbinden, als ich ihr sagte, ich wanderte gerne längere Strecken. Sie schaute mich jedenfalls an, als würde sie mir kein Wort glauben. Sie bat mich sehr, die Physiotherapie zu besuchen, dies gäbe es hier im Haus. Einlagen solle ich mir auch machen lassen, ebenfalls im Haus. Ob ich zusatzversichert wäre, sie würden auch Stosswellentherapie anbieten, dies wäre dann durch die Krankenkasse abgedeckt. Auf meine höfliche Frage hin, wie lange ich denn nun Pause machen solle, sagte sie, dies könne der Physiotherapeut beurteilen, meine Muskeln seien das Problem, gebrochen sei nix, aber ich könne die Schmerzen im Fuss kaum alleine in den Griff kriegen, es sei offensichtlich, dass ich keine Ahnung von Stretching hätte. An meiner Haltung zu arbeiten, könne ich in meinem Alter vergessen. Ich bedankte mich fast ein wenig überschwänglich für ihre überragend tollen Ratschläge. Gerade noch rechtzeitig schaffte ich es, sie nicht zu fragen, ob sie sich selber schon einmal sportlich betätigt hätte. Jedenfalls denke ich immer noch, dass es zielführender ist, meine Muskeln selber aufzubauen, als mit irgendwelchen Stützen meine km-Umfänge zu versuchen. Immerhin besitzen wir hier einen echten Tennisball, den kann man unter die Fusssohle klemmen und rollen. Der Korkball von Pa’lante ist bestellt. Mein Mitbewohner fand gleichentags einen funktionierende Hometrainer direkt vor dem Haus auf der Strasse. Den schnappten wir uns, dadurch konnte ich während meiner Wanderpause von 10 Tagen trotzdem trainieren. Dann stand der erste Test an: Die Marathonstrecke um Zürich. Wie immer im Mittelland der Schweiz über den weltbesten Asphalt, frisch gewalzte und dadurch wunderbar komprimierte Waldstrassen sowie allerlei Betonkonstruktionen. Meine Füsse hielten wunderbar. Dies beruhigte mich ungemein. Das Jahr ist immer noch nicht gelaufen, mit etwas Glück kann ich im Spätsommer sogar etwas längeres in Angriff nehmen. Unter anderem dank Moderna Biotech Spain S.L. und unseren hervorragenden Spezialisten. Es dauert halt alles immer ein paar Monate länger, doch dann klappt es eigentlich ganz gut. Ausserdem werden die Milliardenzahlungen, die Moderna in der EU einnimmt, offenbar in der Schweiz versteuert. So ist es recht. Und dann war es auch schon wieder soweit: Der nächste Rigi Begehungsversuch wurde unter die Füsse genommen. Durch so pittoreske Weiler wie Hausen am Albis, der Lorze entlang an den Zugersee. Statt Zigarettenstummel die Mundstücke von Davidoff-Zigarren. Bei einem Haus stand die Türe offen, im Innern eine überlebensgrosse Alien-Skulptur, unverkennbar von H.R. Giger. Künstlerisch durchaus sehr anspruchsvoll, sorgt aber nicht gerade für eine geringe Kaufgebühr, irgendwas muss man ja in sein Wohnzimmer stellen, in der Stadt Zug wird Ikea weniger geschätzt. Ich war wirklich ein wenig nervös wegen meinen Füssen. Nach einem längeren Roadwalk auf einer schmalen Strasse treffe ich in Arth ein, es ist 18 Uhr. Dunkle Wolken hängen über der Rigi, im See baden junge Damen und Herren, offensichtlich nicht zum ersten Mal, denn alle sehen gesund und kräftig aus. Meine Füsse und Beine fühlen sich ebenfalls nach 55 km noch frisch genug an. Arth liegt auf 421 m, die Rigi ist 1797 m hoch. Ich kenne den Weg von früheren Begehungen. Es hat deutlich weniger Kühe als vor einem Jahr, aber ich muss trotzdem mitten durch eine Herde. Dies gefällt den Kühen nicht, alle laufen mir hinterher. Dies gefällt wiederum mir nicht, der Zaun ist schnell überwunden. Das Wetter wurde wieder besser, jedenfalls bis ca 3 km unter den Gipfel. Dann verschwand alles im dicksten Nebel, den ich jemals in den Bergen gesehen habe. Ich befand mich auf einer Strasse, es bestand keine Absturzgefahr. Im Nebel sehe ich aber mit der Stirnlampe gar nichts. Es gibt Techniken, um auch im Nebel etwas zu sehen, aber ich vertraute lieber der hellen Strasse. Auf einem wilderen Gipfel käme man jetzt weder vorwärts noch zurück. In meiner weisen Voraussicht habe ich weder Zelt noch Powerbank eingepackt, der Akku meines Smartphones macht es auch nicht mehr lange. Was kann schon schiefgehen. Immerhin habe ich Regenausrüstung und eine warme Jacke dabei. Damit stundenlang herumzusitzen könnte dennoch problematisch werden. Es gibt hier oben jede Menge Tourismus-Infrastruktur, jene ganz zuoberst ist jedoch wegen zu geschlossen. Ich taste mich der Strasse entlang nach unten. Es blitzt hin und wieder, jedoch eher ein Wetterleuchten. Normalerweise würde die Zeit reichen, um nach unten zu joggen und in Arth-Goldau mit einem fetten Bier in der Hand in den Zug zu steigen. Joggen wäre genau das richtige für die letzten 10 km, nur sehe ich kaum die Strasse unter mir. Es wäre jetzt einfach zu gefährlich. Deshalb steige ich in Richtung Kaltbad ab, ich erwische sogar einen Zug in Richtung Vitznau, abends gegen 23 Uhr. Laut Fahrplan schaffe ich es aber nicht mehr nach Zürich. Ich checke in einer Touristenfalle ein, 110 Franken muss ich als Vergissmeinnicht-Gebühr für meine geliebten Dyneema-Erzeugnisse abschreiben. Von jetzt an nie mehr ohne. Während ich den Schlaf des Gerechten schlafe, geht in Zürich ein Unwetter nieder, ich bin heilfroh, rechtzeitig von der Rigi herunter gekommen zu sein. Mittlerweile herrscht fast überall in der Schweiz Hochwassergefahr, der Schadenspegel wurde überschritten und in Luzern rechnet man mit einem Jahrhunderthochwasser. Ich benötige ziemlich dringend neue Asphalt-Schuhe.
    3 Punkte
  9. Ich träge den ARC'TERYX - Remige L/S - Longsleeve sehr gerne. Schutz vor Sonne und sehr angenehm zutragen bei Hitze, sowie bis ca. 12°C bei mir. Ist zwar nicht günstig, aber ich möchte es auch nicht mehr missen.
    3 Punkte
  10. Jepp, ganz wesentlicher Punkt !! Was nützt der UL-Rucksack wenn meine Fettreserven nen zweiten Rucksack ergeben, vorne drauf
    3 Punkte
  11. Als ich meinen ersten Thru-Hike auf dem PCT gestartet habe, bin ich durch Zufall mit einem anderen Deutschen gestartet, der den PCT das zweite mal startete und auch sonst enorm viel wandert. Habe einige Angewohnheiten von Ihm übernommen und eigene mit hinzugefügt: gerade am Anfang jede Stunde (wirklich auf die Uhr schauen) eine Pause machen. Dabei Schuhe und Socken ausziehen und lüften, eine Kleinigkeit essen. Am besten richtig ausstrecken. Die ersten 2-3 Wochen reichen 15 Meilen (ca. 22km) darf auch gern etwas weniger sein. Viel Trinken! Immer. gleiches gilt fürs Essen. Vor allem wenn es mal in die Stadt geht. Magnesium. Die ersten drei Wochen. Nicht mit Zeros geizen Immer schön leicht unterwegs sein lange Hose und Shirt. spart Sonnencreme und schützt. Habe auch einmal gegen diese Regeln verstoßen. Beim Frustwandern auf dem Kungsleden. Bin ich mit zu schwerem Gepäck auf den Kebnekaise hoch. Ohne Pausen weiter. Nach zwei Wochen waren die Füße hin. Sehnenscheidentzündung. Seit dem halte ich mich wieder recht eisern an mein Regelwerk.
    3 Punkte
  12. Exakt. Ausdauer und (bei entsprechender Ernährung) Muskeln werden während der Tour recht schnell einen Trainingseffekt zeigen, Sehnen und Gelenke nicht. Deswegen erhöht die Einstellung „ich werde während der Tour fitter und kann dann nach 2 Wochen jeden Tag 30-40 km gehen“ die Verletzungsgefahr wenn ich mich ansonsten im Alltag zu wenig bewege.
    2 Punkte
  13. Nitecore bietet jetzt ein Rucksack-Licht an, habe ich in der Form noch nie gesehen - finde ich spannend. https://flashlight.nitecore.com/product/cu10
    2 Punkte
  14. Außer von Alkohol
    2 Punkte
  15. Ich trage immer ein 150er Merino Shirt (Langarm). Bin damit auch prima in der Wüste zurechtgekommen. Jedes Funktionsshirt ist nunmal meist aus oder mit Plastik. Empfinde ich am Oberkörper grundsätzlich als schlecht.
    2 Punkte
  16. Eigentlich hatte ich ja geplant, den Albsteig/HW1 weitestgehend komplett von Donauwörth nach Tuttlingen zu wandern, aber eine Mischung aus Pech mit dem Wetter, fehlenden Skills, umständlichen Corona-Regeln und allgemeiner Genervtheit haben die Tour dann rapide gekürzt. Der kleine Campingplatz vom Kanu-Club Donauwörth ist auf alle Fälle eine Empfehlung wert. Geniale Lage an der Wörnitz, der Ausblick vorm Zelt sagt alles: Nach Monaten Sport- und Anstrengungsverbot ist mein Rücken etwas lädiert, deshalb habe ich das UL-Baseweight mit 900g Zusatzgewicht kaputt gemacht und mich fürs Glamping entschieden. Am Tarp sieht man auch die neu angebrachten Abspannungen für die halben Beaks: Ich war vor 10 schon selig entschlafen, entsprechend früh auch wieder auf. Gemütliches Frühstück in der Dämmerung mit Blick auf Enten und einen Fischreiher, und dann gings genauso gemütlich los zum Startpunkt in Donauwörth. Der Weg führt am Anfang viel durch Wiesen und am Waldrand entlang. Das meiste davon sind normale Feldwege, erst mit zunehmender Entfernung von Donauwörth kam auch der ein oder andere kurze Single Trail dazu. Es lief eigentlich wie am Schnürchen, entgegen aller Befürchtungen ob der langen Untätigkeit. Pünktlich zum Mittagessen hatte ich schon Haarburg hinter mir gelassen und gönnte mir in der Waldschänke einen Sauerbraten mit Spätzle und Kartoffelknödel. Hier fielen dann auch schon die ersten Regentropfen als Vorbote des kommenden. Bis Mönchsdeggingen hat sich das Wetter aber erst mal wieder beruhigt, so dass ich frohen Mutes weiter lief, den Fokus auch auf dem Wasserstand in meinen Flaschen, der genauso niedrig wurde wie der Netzempfang am Smartphone. In der Nähe des "Ursprung" gabs dann einen Bach, an dem mein Micro Squeeze zum Einsatz kam, und als der Weg mal kurz aus dem Wald raus führte, habe ich die Gelegenheit für eine Kaffeepause genutzt. Es trieben zwar immer wieder Fetzen von dunkleren Wolken vorbei, aber es sah eigentlich alles ganz gut aus für einen langen Wandertag. Erst kurz vor Christgarten änderte sich das mit einem Schlag, und ich schaffte es gerade noch bis zu den Bäumen beim geschlossenen Gasthaus dort um mich unterzustellen, bevor die Schleusen richtig aufgingen und es so richtig gewitterte. Zum ersten Mal dachte ich darüber nach, mein Tarp aufzustellen, aber eine geeignete Stelle war dort nicht zu finden. Also habe ich das Gewitter abgewartet und mich wieder auf die Socken gemacht. Kurz hinter Christgarten ging es dann durch ein Wildschweingehege. Dass es mehrere Kilometer im Wald hoch auf einen großen Hügel und dann wieder runter gehen würde hatte ich so nicht auf dem Radar. Kurz vor der Hälfte fing dann der Regen wieder so richtig an, so dass der Dreck vom Boden wieder 20cm hoch spritzte. Schon nach kurzer Zeit boten auch die Bäume keinen Schutz mehr, so dass Rumstehen keine Option war. Also weiter durch den Matsch. Nach ein paar Minuten wäre ich fast von einer Rotte Schweine umgerannt worden, die kreuzten meinen Weg 3m vor mit im Gallopp, machten eine Vollbremsung, starrten mich kurz an und schossen dann grunzend um so schneller weiter in eine Gruppe junger Fichten. Das war zumindest ein Highlight in einer relativ unangenehmen Situation. So gegen 18:00 war ich dann endlich durch das Gehege durch, und der Regen wurde nicht leichter. Ich hielt Ausschau nach einen passenden Platz fürs Tarp, aber hier im Wald war irgendwie nichts, was mir passend erschien. Alles war ziemlich ausgedünnt und von Maschinen zerfurcht, uneben und mit Wurzeln durchzogen, und an den höheren Bäumen waren mir viel zu viele dürre Äste. Kurz vor Schweindorf führte der Weg wieder aus dem Wald und am Rand entlang. Hungrig und langsam etwas Müde hatte ich dann keine Lust, durch das einen Meter hohe, ungemähte Gras zu stapfen. Weit und breit was aber nichts wirklich gemähtes zu finden, und der Wind blies jetzt schon ziemlich mies. In etwa einem Kilometer habe ich dann eine Hecke erspäht, die Windschutz bieten würde, und mich dorthin aufgemacht. Vor dem vorderen Zipfel war eine Wiese, die vergleichsweise kurz war (30cm), und ich war mir nicht sicher, ob sich etwas besseres finden würde. Hohes Gras frisst Innenraum beim Tarp-Aufbau als Halbpyramide, das war mir so nicht bewusst. Es gewitterte wieder leicht, als ich endlich alles so weit aufgebaut hatte und mir eine Portion Nudeln kochte. Handyempfang hatte ich hier nur marginal, also gab es nicht viel, das ich tun konnte. Um 9 kroch ich ins Bivvy, und der Regen prasselte aufs Tarp. Ich wurde nachts wach weil es so leise war. Tatsächlich hatte der Regen aufgehört. Ich freute mich kurz, machte die Lampe an um zu schauen ob alles noch richtig steht, da verflüchtigte sich die Freude. Überall waren Schnecken. Überall. Auf der Außenseite des Tarps genau wie auf der Innenseite. Auf dem Bivvy. Auf den Schuhen, die ich aufgehängt hatte. Auf den Abspannschnüren waren Schnecken, und der Rucksach klebte voll davon. Es war mein persönliches Armaschneckon. So verbrachte ich eine Stunde damit, Schnecken mit meine Plastiklöffel zu entfernen und weit weg zu werfen bevor ich halbwegs beruhigt wieder ins Bivy und unter den Quilt kroch. Danach folgten wirre Träume von aggressiven Schnecken, die mir die Bänder am Rucksack durchgefressen haben. Um 4:30 fing es an zu dämmern, und ich wachte auf um die zweite braune Welle von meinen Habseligkeiten zu klauben. Es gab an dem Morgen kein Müsli, nur ein Snickers. Kaffee ja, den konnte ich mit dem Stiel des Löffels umrühren. Es regnete noch immer leicht, und es hatte auf etwas über 10°C abgekühlt. Und meine Zusatzabspannungen waren ausgerissen, was im Nachhinein nicht so überraschend ist. So ganz kann ich trotzdem noch nicht erklären, wie es zuging, dass ich beim Versuch reinzukriechen das ganze Tarp genau so kippte, dass die Nässe schön gleichmäßig ins geöffnete Bivy und auf den Quilt tropfte. Örks. Zumindest dachte ich daran, vor dem Anziehen in die Schuhe zu schauen und konnte das Mistvieh von Schnecke noch rausschütteln bevor ich meinen Fuß rein steckte. Es half aber nix. Einpacken musste sein, jetzt mit deutlich feuchtem Quilt, den ich heute irgendwie würde trocknen müssen. Ich stapfte zurück zum Trail und durchs hüfthohe Gras am Waldrand entlang. Immerhin ging es dann irgendwann in den Wald und der Regen flaute ganz ab. Die eigentlich schönen Pfade waren durch Maschinen gut durchpflügt, und ich patschte und schlitterte durch den Matsch, hoch auf den Ohrengipfel, auf dem mal vor langer Zeit eine Aussichtsplattform stand von der man das Ries überbliecken konnte, die aber leider nicht wuchs, die Bäume drum herum aber schon, so dass die einzige Aussicht bald die Baumgipfel waren. Ohne Regen legte ich dann die letzten Kilometer nach Bopfingen zurück. Bei eine Stück Erdbeerkuchen mit Sahne und einem Cappucchino überlegte ich, wie es weiter gehen sollte. Der Wetterbericht stimmte nicht wirklich optimistisch, und die Langzeitprognose der NOAA noch weniger. Regen und Gewitter, und die Zugrichtung des Tiefs sollte über Tage perfekt ab Albtraum entlang führen. Der Quilt musste getrocknet werden, also brauchte ich einen geschützten Platz, am besten eine Pension. Das wäre in nicht-Corona-Zeiten einigermaßen unkompliziert gewesen, heute war aber alles unheimlich kompliziert. Testangebote haben oft nur noch Stundenweise offen und sind zehn Kilometer entfernt, und erschwingliche Zimmer waren nicht gerade üppig gesäht. Und da war ja noch der Schneckenschleim auf allen meinen Sachen. Nach einer Stunde, und als der Regen wieder anfing, hatte ich dann die Nase voll. Der Bahnhof war nicht weit. Erst mal nach Hause, das Zeug trocknen und waschen, und nebenbei einen neuen Plan schmieden, das fühlte sich nach der besten Option an. Am ersten Tag bin ich ca. 44km gewandert, am zweiten noch 15, und das ohne Muskelkater oder schmerzende Füße. Dank Hirschtalg war auch die Nässe kein Problem für das Gehwerk. Ich hätte doch meinem ersten Instinkt folgen und das Duplex mitnehmen sollen, dann wäre ich vermutlich am Abend schon bei Aalen gewesen. Aber was solls. Ich habe wieder ein paar Sachen dazu gelernt, so gesehen war es kein kompletter Fail, und manche Abschnitte waren echt schön. Der Wetterbericht ist optimistisch, dass das Tief überwiegend nördlich der Alpen vorbei zieht, deshalb gehts jetzt für eine Nacht nach Saalfelden und dann für mehre Tage hoch auf eine Hütte am Steinernen Meer, wo ich mir die Zeit mit Touren auf die vielen kleineren Gipfel vertreibe, auf denen ich noch nicht war. Dann gehts vermutlich etwas südlicher weiter, aber die Details buche ich, wenn die Wettervorhersage etwas sicherer ist. Immerhin gelte ich ab Freitag in Österreich als geimpft (22. Tag nach Erstimpfung), und mein Test gilt 48 Stunden, nicht nur 24 wie hier, was das Reisen unheimlich entspannt. Auf den deutschen Hütten sind gerade alles elendiglich kompliziert und eine Buchung für Einzelpersonen teilweise unmöglich.
    1 Punkt
  17. Hätte ich mit dem Weg zum Abendessen auch so machen sollen. Dann wär ich jetzt satt...
    1 Punkt
  18. Da kennst Du meinen Hund nicht. Aber ein paar Forist*innen erinnern sich da womöglich. Mensch und Hund haben nur bei romantischen Lassiefans eine innige Beziehung basierend auf Zuneigung.
    1 Punkt
  19. Statt stundenlang rumzurechnen, schaetze ich das lieber Pi mal Daumen ab und nutze die Zeit, um Draussen unterwegs zu sein ...
    1 Punkt
  20. Die Schweizer sind dieser Frage sehr akribisch nachgegangen und haben das ganze hier veröffentlicht.. Damit dürften auch die von @khyal genannten Faktoren weitgehend erfassbar sein. Ansonsten kann man ja ein weiteres Glied dem Polynom hinzufügen....
    1 Punkt
  21. Ist halt irgendwann die Abwägung ob Dir Sonnencreme lieber ist.
    1 Punkt
  22. Es ist zum einen gar nicht so schlimm wie man erwartet - wenig Stoff, wenig Gestank - und zum anderen ist das Teil schnell durchgespült und in 5 Minuten (nicht 500 wie bei Merino) wieder trocken. Wüstenkleidung aus der Sahara wird in Regionen mit konstant hoher Luftfeuchtigkeit kaum funktionieren. Kommt immer drauf an. "Wander"-Funktionsshirts sind i.d.R. nicht für Hitze gemacht. In Shops mit Trailrunning-Fokus wird man eher fündig. Schon bei Columbia geschaut? Da hats gerade Schlussverkauf, vieles gibts für 50% (Silver Ridge Lite könnte z.B. was sein).
    1 Punkt
  23. Korrekt. Ich krame mal in meinen Kopf und schätze, das diese eine Anpassung Dauer von bis zu 18 Monaten haben. Zu lange für eine Wanderung
    1 Punkt
  24. Es ist nicht weniger heiß, aber es wird weniger Energie in den Körper eingebracht. Es isoliert
    1 Punkt
  25. OT: Ja klar, was haben denn unsere Vorfahren so gehetzt? Blaubären?
    1 Punkt
  26. Bin großer Fan meines Patagonia Sun Hoodys. Ist atmungsaktiv und schützt mich vor der Sonne. Zudem trocknet das Teil extrem fix.
    1 Punkt
  27. Ich habe nur noch shirts mit Polyester/Baumwoll-Mischung (50/50 glaube ich). Guter Kompromiss aus Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe. Je mehr Naturfaser, desto mehr + länger feucht und schwerer. Diese vielen "Top-Technik-Funktionen" haben bei mir nicht funktioniert. Man ist halt immer im Saft - wie soll das überlistet werden? Und ob jetzt 'n shirt 30 oder 60 min trocknet ist mir egal. Shirt kann man ja wechseln. Gibt auch Situationen, wo ein klischnasses Baumwollteil ein Segen ist.
    1 Punkt
  28. Wenn es richtig heiß ist dann hab ich sowas hier: https://iq-uv.com/hooded-shirt-herren-tauchen-enganliegend?c=44 Das Material fühlt sich richtig kalt auf der Haut an. Ansonsten trage ich bevorzugt Merino-Longsleeves. Gehen für so ziemlich alles.
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  29. Bei Hitze was aus polartec delta, Zb ein Shirt von salewa. In der Sonne ein Raidlight Ultra Protect Longsleeve, ein Vertical Desert Longsleeve oder ein beliebiges upf50 Shirt/rash guard.
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  30. ThomasK

    Impressionen von Touren

    Mach ich gerne, wenn ich so nett gefragt werde und man noch danke sagen kann, im Selbstbedienungsladen www. Lechtalerrunde mit Peter 9-7-21.gpx Und noch ein paar Tourendetails: P.S.: Hauptbestandteile sind der "Spieler Weg" und der "Augsburger Höhenweg" und noch ein Tipp: Memmingen Hütte nicht als Übernachtungsplatz (groß, teuer, nur E5-ler Helden auf der zweiten Etappe) P.S.2: Auf das Parseierjoch bitte nur mit Steinschlaghelm! Tatsächlich sind wir über den Gatschkopf zur Augsburger Hütte abgestiegen. Kann ich aber nicht empfehlen. Besser fährt man die Schotterfelder, wie in der gpx-Datei gelistet zur Augsburger Hütte ab.
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  31. Uniqlo airism mesh finde ich super bei großer Hitze. Edit: Dieses bietet jedoch keinen Schutz vor der Sonne...
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  32. Mit nem schweren Rucksack (Bergauf) laufen ist dafür super geeignet
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  33. Das Kraftgedöns muss ja nicht unbedingt an Geräten oder Hanteln sein (ok, manches, gerade wenn man persönliche Schwächen/Schmerzen/Einschränkungen hat, ist nur so wirklich gezielt trainierbar), das kann ja z.B. ein kraft(ausdauer)betontes HIT oder Tabata Training mit eigenem Körpergewicht sein, schön dymanisch und kurzweilig
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  34. Ich mach es ähnlich wie @TappsiTörtel, nicht nur die Touren sondern vor allem das ganze Jahr Sport, wobei ich mich zu dem Kraftgedöns leider ziehmlich überwinden muss, damit funktioniert von 0 auf 100 eigentlich ganz gut. Die @schwyzideske Gelassenheit geht mir leider irgendwie ab, am Ende versuche ich immer Tageskilometer zu ballern .
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  35. Zuerst einmal ist es normal, dass tmao in uns rum schwimmt. Und es ist auch normal, daß die Bakterien unseres Micro bioms, welche mehr durch uns gefüttert werden, sich vermehren. Wie immer kommt es auf die Menge an. Zu wenig ist nicht gut, zu viel aber auch nicht. Das ist ein Grundprinzip. Carnitin ist (semi) essentiell, der Körper kann es zwar auch selbst herstellen, aus Lysin, Methionin und Methylgruppen, Vitamin C, Eisen, B6, B2, B3 und Magnesium. Lysin kommt hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln vor. Klar kann ich auch unnatürlich hohe Mengen von bestimmten Pflanzen essen, aber dann Handel ich mir ein neues Problem ein. Führe ich also Lysin über die Nahrung zu, so kommt wohl immer auch carnitin mit in den darm. Daran sind wir Evolutionär wohl angepasst. Der Körper verteilt die Nährstoffe aktiv im Körper, die Schwimmen nicht im Blut und jede Zelle fischt sich heraus, was gerade so benötigt wird (triage theorie/ames, bewiesen an der Folsäure) Wer hat also ausreichend Nährstoffe, um selbst genügend carnitin zu erstellen, denn es steht in der Hierarchie nicht oben? Carnitin ist der wichtigste Faktor in unserem (fett) Stoffwechsel. Bist du im Mangel hast du zu wenig Energie. Zu wenig Energie bedeutet, daß man stirbt (Negentropie / schrödinger). Oder extrem auf Kohlenhydrate angewiesen bist, was nicht gut für das Thema in diesem Faden wäre! Esse ich zuviel und/ zu oft rotes Fleisch, so hab ich viele Bakterien, welche dann zu viel tmao herstellen, mit den möglichen! folgen. Carnitin NEM erzeugen bei veganern keinen tmao Anstieg (hazen) Hazen führt die atherogene Wirkung von TMAO auf eine Störung des Cholesterin­stoffwechsels in Darm, Leber und Makrophagen zurück. Es könnte sein, dass unter TMAO vermehrt Cholesterin in den Gefäßwänden eingelagert und dadurch die Atherosklerose gefördert wird. Die Experimente liefern eine schlüssige Erklärung für eine schädliche Wirkung von TMAO, ob sie allerdings beim Menschen relevant ist, müssen epidemiologische Studien zeigen. Also bedarf es mehr als nur die Anwesenheit von tmao, um krank zu werden. Cholesterin gehört auch dazu! Cholesterin ist aber ein genetischer Vorteil, denn somit bekomme ich mehr Fett als Energieträger in die Zellen /mitochondrien. Man kann also weiter und /oder schneller laufen, bevor die Kohlenhydrat Reserven aufgebraucht sind. Und da wir Menschen, wie der Hund / Wolf Hetzjäger sind und ein großer Teil von uns noch dieses genetische Erbe in uns trägt.... Kurz um : nutzen wir diesen Vorteil nicht, so werden wir krank. Körperliches Training ist eine effektive Maßnahme, um erhöhte Cholesterinwerte zu senken und somit aktive Herz-Kreislaufprävention zu betreiben. Das ist insbesondere für Menschen interessant, die neben dem Cholesterin noch weitere Risikofaktoren aufweisen. https://link.springer.com/article/10.1007/s40279-013-0110-5 Das Cholesterin alleine macht uns aber auch nicht krank. Dazu bedarf es noch des lipoprotein a. Carnitin reduziert den Lipoprotein A Spiegel. Lysin und Antioxidantien reduzieren die Ablagerungen am den Gefäßen. So schließt sich der Kreis. Cholesterin ist auch sonst ein tolles Zeug. Ist ist die Vorstufe von androgenen Hormonen, wie Testosteron. Es ist für die regeneration und Anpassung, es Flickt und wieder zusammen, unabdingbar. Mehr edukt ergibt auch immer ein mehr an Produkt. Somit sind hohe cholesterin Werte im Vorteil. Beim Krafttraining wird ein umfangsbetontes, also mittelintensives Training mit vielen Wiederholungen empfohlen. Ausdauertraining mit geringer bis mittlerer Intensität ist für die Erhöhung des „guten“ Cholesterins (dieses bietet einen Schutz vor Herzerkrankungen) ausreichend, während für eine deutliche Senkung des „schlechten“ Cholesterins und der Triglyceride eine etwas höhere Intensität sinnvoll ist. Beziehen wir das ganze jetzt mal auf das Wandern. Wir laufen lange Strecken in niedriger Intensität (Ausdauer) und gehen Berg auf, das wir uns Schwitzen kommen, und haben damit unser Kraft Training. Toll oder? Das ganze kann man jetzt noch ewig so weiter führen, aber ich denke es ist klar geworden, dass unser generelles Verhalten etwas zu einem Problem macht, oder zu einem Vorteil. Deswegen helfen Studien nur Möglichkeiten auf zu zeigen. Aber nur die unmittelbare Erfahrung und zeigt wo wir stehen und diesen Punkt durch unser Verhalten beeinflussen können. Gruß
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  36. keiner - deshalb gibt es ja die Deckpacks :-) , + deshalb will ich ja die Fußstütze "sichern" Bikerafting - geht nicht, wenn ich mein Bike auf das Winzboot packe ist das Boot voll... (man könnte über ein Klappbike nachdenken - so eine Winzversion...) aber das ist dann nicht praktikabel (zum Radln mein ich) Boden: wie gesagt müsst ich probieren, glaube aber ist kontraproduktiv (und für einen Versuch momentan zu teuer...), auch wenn ich schon glaube das so ein Boden für den "Wintereinsatz" - wärmer sein könnte - auch wenn khyal das ja verneint hat. eben - die Isar hat übrigens noch schönere Stellen (aber noch kälter, wilder + oft noch flacher) - abgesehen von Naturschutz!! (dringend beachten) - das ist auch der Grund warum ich an dem Boot soviel "bastel" - die Suche nach der (für mich und Fluss) optimalen Lösung...... Im Moment wohl eher "Schenkelgurt +Fußstütze -Anpassungen" + für unsere (deutlich wärmeren Seen) dann die Flachwasservariante (Segel+Finne :-) Achso ja: ich bin gerade mal 160 cm, und nicht gerade besonders "kräftig" - daher vermutlich auch die Anpassungsschwierigkeiten beim Boot...
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  37. Hm ja, ich verstehe schon, worauf Julia hinaus möchte. In gewisser Weise durchbreche ich aber ja schon die Erwartungen, indem ich überhaupt rausgehe. Und indem ich keine Tagesetappen plane, mir die Zeit an einem Ort nehme, wenn ich gerade möchte, einfach mal eine lange Pause mache, wenn ich Lust habe, durchbreche ich aber auch wieder Leistungserwartungen und habe gerade Leerzeiten. Ich glaube, Leerzeiten können ja gerade erst entstehen, wenn ich spontan schaue, worauf ich Lust habe, und nicht etwa wenn ich ein Buch mitnehme, was ich dann 3h am Tag lesen möchte. Dann bin ich ja auch wieder in einer Leistungsgesellschaft, bloß wieder der anderen Art. Ja das ist ein guter Vorschlag, gerade den Spätsommer/Frühherbst in Deutschland fand ich meist ganz angenehm, da macht das Wetter meist noch gut mitmacht. Gespräche mit Menschen können unterwegs schon nett sein, aber auch nichts was planbar ist oder bei manchen Personengruppen komplett nach hinten losgehen kann und den Tag komplett versauen kann.
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  38. cozy

    Projekt "West"

    OT: Genau, auf die Etappenlänge. Die Studie mit einer Probandengruppe aus Fernwanderer/innen oder zumindest eine die sich auf das Fernwandern übertragen lässt, musst du mir zeigen. Und dann ist auch wirklich die Frage ob das Fernwandern abwich sinnvoll ist hinsichtlich des Gesundheiterhalts, wie bei so vielen Sportarten. Und ich denke ja man kann es auch als Sport sehen. Wie gesagt hat jeder seine eigenen Beweggründe. Ich schlage vor wir lassen mal Mawis Faden in Ruhe und wechseln in den andern.
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  39. OT: Absolut obergeil, danke!!!!!!
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  40. es reicht auch, zunächst seine Etappen dem vorhandenen Körper anzupassen anstatt vorher eine Optimierung zu betreiben
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  41. Einen wesentlichen Teil hast du unterschlagen - das eigene Körpergewicht auf das noch sinnvolle Maß zu reduzieren, sei es im Verlauf der Wanderung oder viel besser zuvor!
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  42. kra

    Projekt "West"

    Die Fixierung auf kurze, lange, mittlere oder was auch Strecken ist ziemlich unsinnig, so auch eine auf 10 km. Es geht darum, was man FÜR SICH als angemessen ansieht. Nur wenn das mit die Möglichkeiten mit den Vorstellungen von "passt!" kollidieren entstehen die Probleme, seien es Gesundheit oder persönliches (seelisches)Wohlbefinden. Als Jugendliche haben wir zu den Hochzeiten der Volkswandertage 2x die 25 km Runde gemacht und haben uns dabei großartig gefühlt (außer einer satten Blase unter der Ferse), aber heute würde ich es weder schaffen noch als angenehm empfinden. Geschichtlich hat sich eine Tagesetappe von +- 25 km als sinnvoll herauskristallisiert. Schon die Römer hatten eine normale Marschetappe von ca. 25 km, nur Gewaltmärsche gingen über ca. 40 km, und die Wirtshäuser auf dem Land aus dem Mittelalter/Neuzeit hatten eine typische Distanz von 25 km zueinander... Das scheint sich also die typische und sinnvolle Tagesetappe herauskristallisiert zu haben. Erstaunlicherweise auf die Dauer sowohl zu Fuß wie zu Pferd oder Wagen, Extrembeispiele wie Meldereiter oder Fluchtbewegungen mal ausgenommen. Und auch Physiologisch sagen Sportwissenschaftler das Strecken von bis zu 30 km dem Menschen viel angemessener sind als die Marathondistanz.
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  43. vorher: - regelmäßiges Fuß-und Beintraining, Balancierübungen - in den Monaten davor 2 oder 3 Freitag-bis-Sonntag-Wanderungen mit mehr km, als man sie in der Anfangszeit laufen möchte, danach aber richtiges körperliches Ausruhen - groß und weit genuge Schuhe besorgen - gutes, fesselndes Buch aussuchen dabei: - Glück haben. - demütig anfangen: man meint gern, dass man an der Etappenlänge anknüpfen kann, die man im letzten Jahr / bei der letzten langen Tour am Schluss locker gehen konnte. Das geht leicht schief... - sich nicht von irgendjemandem unter Druck setzen lassen, toxische Wettbewerbe vermeiden (auch mit sich selber) - das eigene Tempo finden - auf den Körper hören. Wenn etwas im Schuh drückt, absolutes Mimöschen sein. Wenn die selbe Stelle am Fuß oder Bein längere Zeit weh tut, der Schmerz stärker wird oder am nächsten Tag immer noch da ist: Pause machen. Bäche zum Kühlen nutzen. Pferdesalbe (oder das Mittel deiner Wahl) am Abend auf die Gelenke. Dehnübungen, dabei aber nichts erzwingen, und vor allem dann nicht, wenn schon was gereizt ist. - zum Pausenmachen hilft das Buch. Oder eine Raupe beobachten.
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  44. Super spannendes Thema! Denn ich denke immer: bei 10km Strecke am Tag müsste keiner abbrechen. Um es mal schwarz-weiß zu formulieren. Was genau führt dazu, dass wir (ich schließe mich da mal mit ein) uns krank-machend überfordern? Manchmal denke ich, dass es das Ergebnis unserer Leistungs-Gesellschaft ist. Man kann nicht "einfach so" 10km am Tag laufen, sondern sollte schon sichtbare Leistung erbringen. Sonst kommt man ja nicht voran, sonst schafft man die Strecke nicht, sonst hat man ja nicht alles gegeben.
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  45. Respekt, wer's selber macht. www.bikerouter.de
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  46. Der Bivy ist bis Geldeingang reserviert. Für die Kiste war @Krokodilallizwar der erste (und hat dann zugunsten verzichtet. Danke, mega nett!), aber ich habe eine Anfrage von einem Forenmitglied bekommen, dass ich aus der Zeit in der es @HUCKEPACKS nicht so besonders ging, noch als so herzlich und hilfbereit mit zig Aktionen in Erinnerung habe, dass ich @schwyzi die Kiste als kleines Dankeschön gerne schenken möchte. Also das Ding ist wech! Viel Spaß Bein Trashcraften Und solltest du das olle Tarp nicht benötigen, vielleicht hat @Krokodilallija Spaß daran.
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  47. Kardemumma

    Impressionen von Touren

    Vergangene Woche im mittleren Schwarzwald, Tagestour um Alpirsbach. Wir haben während des ganzen Tages nur einen anderen Menschen getroffen. Aussichtspunkte waren ebenso selten. Forstautobahnen haben wir an dem Tag auf einem langen Stück meiden können. Arches National Park im Kleinen. Der Pfad ging teilweise an alten Grenzsteinen vorbei, traumhaft für Geodäten und Numerologen . Hier eine kleine Auswahl: Die Nummer 90. Die Nummer 101. Die Nummer 107. Die Nummer 111. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass es situationsbedingt voller ist im Schwarzwald. Aber eigentlich war die Woche über nichts los, vermutlich startet die Hochsaison erst jetzt.
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  48. Saltoluokta – Abisko Aufgrund meiner viel zu großzügigen Zeitplanung stehen mir für den letzten Abschnitt bis Abisko noch neun Wandertage zur Verfügung. Statt vom Kungsleden über den Durlings led auf den Kebnekaise zu steigen, überlege ich mir daher, zur Kebnekaise Fjällstation zu laufen und den Kebnekaise von dort aus zu besteigen. Außerdem entdecke ich einen Weg, der über die Tarfala-Hütte einmal um den Kebnekaise herum wieder auf den Kungsleden führt. Schließlich habe ich mehrfach gehört/gelesen, dass der Weg über die Nallostugan und die Vistasstugan sehr schön sein soll. Irgendwie werde ich die Zeit schon rumbringen. Tag 13 (30.08.) 360,8 – 382,25 km (inklusive 1 x Boot) Von Saltoluokta aus nehme ich Boot und Bus bis Vakkotavare. Von Reto verabschiede ich mich, der ist puristisch unterwegs und läuft den Weg von Kebnats bis Vakkotavare. Bis ich dort ankomme, dauert es aber auch seine Zeit, da man auf dieser kurzen Strecke einmal umsteigen und einen anderen Bus nehmen muss, was mit einem längeren Zwischenstopp verbunden ist. Während ich auf der Busfahrt noch gutes Wetter habe, zieht es danach leider wieder zu. Erstmal geht es von der Vakkotavare Fjällstuga – wie sollte es auch anders sein – den Berg hoch und dann übers Fjäll, wo ich viele Rentiere sehe. Hinter mir habe ich eine dunkle Wetterfront, der ich zu entkommen versuche. Leider weht auch ein ziemlich kalter Wind und irgendwann holt mich der bereits bekannte Nieselregen ein. Ich laufe daher zügig durch bis zur letzten Bootsfahrt zur Teusajaure Fjällstuga. Dort lasse ich das schlechte Wetter hinter mir und laufe in wunderbarer Abendsonne weiter bis kurz vor die Kaitumjaure Fjällstuga, wo ich einen windgeschützten (aber trotzdem ziemlich kalten) Zeltplatz finde. Tag 14 (31.08.) 382,5 – 393 km + 14 km zur Kebnekaise Fjällstation Morgens geht es wieder durch eines dieser u-förmigen Täler, bei denen man förmlich sehen kann, wie sich der Gletscher hier einmal durchgewälzt hat. Auf dem Weg sehe ich zahlreiche Rentiere und es wird bergiger. Leider habe ich auch wieder das schlechte Wetter hinter mir, dem ich aber fast den ganzen Tag schaffe, zu entkommen. Ich laufe nicht ganz bis zur Singistugorna, sondern biege schon vorher rechts Richtung Kebnekaise Fjällstation ab und schneide damit ein Stück Kungsleden ab. Es geht den Berg hoch zu einem See, an dem ich ein Päuschen mache. Da erwischt mich mal wieder der Nieselregen, der kurz davor ist, sich in Schnee umzuwandeln. Keine der Flocken schafft es aber bis auf den Boden. Dann biege ich wieder auf den Weg von der Singi Hütte nach Nikkaluokta ein und laufe weiter bis zur Kebnekaise Fjällstation. Dort komme ich schon recht zeitig an und bekomme noch ein Bett im Lager. Als ich abends im großen Aufenthaltsraum gerade mein Essen mampfe, sehe ich ein bekanntes Gesicht: Reto – ich habe es mir ja schon halb gedacht, dass der Verrückte sich nach den eher kurzen Wandertagen davor austoben will und einen Gewaltmarsch einlegt. Tag 15 (01.09.) Eigentlich will ich an diesem Tag auf den Kebnekaise und sitze zeitig beim Frühstück. Der Blick aus dem Fenster zeigt allerdings ziemlich trübes Wetter. Reto will erst am nächsten Tag hoch, da soll das Wetter besser sein. Dadurch steigt meine Motivation nicht gerade und ich beschließe auch, einen Tag an der Kebnekaise Fjällstation abzuhängen – Zeit genug habe ich ja. An der Rezeption der Fjällstation sitzt leider nicht gerade deren fähigster Mitarbeiter. Zuerst bittet er mich, später wiederzukommen, weil er es nicht schafft, ein Zimmer/Bett zu buchen. Beim zweiten Anlauf verkündet er mir, dass das Lager schon ausgebucht sei, es gäbe aber noch ein Zimmer. 130 EUR für ein ungefähr 8 qm großes Zimmer mit Doppelstockbett, Etagenklo und Etagendusche, aber ohne Bettwäsche, da zieht es mir fast die Schuhe aus – die Preise, die an der Kebnekaise Fjällstation aufgerufen werden, sind echt eine andere Liga. Tag 16 (02.09.) Kebnekaise + Tarfalastugan Am nächsten Tag sitzen wir wieder zeitig beim Frühstück – und das Wetter ist tatsächlich besser. Wir essen in aller Ruhe und lassen die Wandergruppen losziehen. Dann machen wir uns auch auf den Weg nach oben. Ich habe nur leichtes Gepäck dabei, der Rest lagert in der Fjällstation. Schön ist der Kebnekaise nicht, an Steinen haben sie nicht gespart und den Humor der Schweden, in den Aufstieg einen Abstieg von fast 200 hm einzubauen, finde ich auch etwas merkwürdig. Aber nach 3 ½ Stunden, die sich zwischendurch etwas ziehen, da man den Gipfel erst kurz vor Schluss sieht, sind wir oben. Nach einem längeren Päuschen in der Schutzhütte unterhalb des Gipfels machen wir uns wieder auf den Weg nach unten. Im Kaffedalen verabschiede ich mich wieder von Reto – dieses Mal endgültig – der auf dem Durlings led zurück zum Kungsleden läuft. Ich gehe zurück zur Kebnekaise Fjällstation und benötige für den Abstieg insgesamt dann doch 3 Stunden. An der Kebnekaise Fjällstation beschließe ich, dass für 130 EUR noch eine schnelle warme Dusche drin sein muss, bevor ich mich weiter auf den Weg zur Tarfalastugan mache. Der Weg dorthin lässt sich gut laufen, es geht gemütlich immer leicht bergauf. Das Tal, durch das ich laufe, gefällt mir sehr gut. Kurz vor der Tarfalastugan baue ich unterhalb eines Gletschers mein Zelt auf. Tag 17 (03.09.) Tarfalastugan zum Kungsleden Heute soll es wandertechnisch anspruchsvoller werden. Ich will über eine unmarkierte Route am Drakryggen vorbei zurück auf den Kungsleden laufen. Zum Glück ist das Wetter gut. Bei einem Blick auf mein anvisiertes Ziel bin ich nicht mehr ganz überzeugt, beschließe aber erstmal loszulaufen. Falls sich herausstellt, dass das keine gute Idee war, werde ich umkehren. Der erste Aufstieg lässt sich aber besser machen, als gedacht. Zum Glück hat die Sonne das Schneefeld im oberen Bereich schon so weit angetaut, dass man auch ohne Steigeisen oder Spikes gut drüber kommt. Auf der anderen Seite geht es dann weglos und unmarkiert durch Blockgelände weiter. Dort ist es bitterkalt und es ist nicht daran zu denken, die Schneefelder in Trailrunnern zu queren. Ziemlich sicher habe ich nicht immer die optimale Linie – aber ich finde meinen Weg durch die Steine. Nach ungefähr drei Stunden bin ich aus dem gröbsten raus und auch wieder in der Sonne. Dort mache ich – auch ein bisschen erleichtert, dass alles geklappt hat – eine Pause. In meine Richtung ist an diesem Tag niemand mehr unterwegs, aber mir kommt eine 2-er und eine 3-er Gruppe entgegen. Ich bin immer ganz froh, wenn ich weiß, dass ich zumindest gefunden werden würde... Ich laufe den restlichen Tag aus dem Tal heraus, mache immer wieder Pause, lege mich hocherfreut über das schöne Wetter ins Gras und lasse die Sonne auf mich scheinen. Leider wird mittags der Wind stärker und kündigt ein Ende des schönen Wetters an. Ein paar Kilometer laufe ich dann noch auf dem Kungsleden und schlage mein Zelt ein Stück vor der Sälka Fjällstugan auf. Tag 18 (04.09.) Mit dem schönen Wetter ist es dann auch wieder vorbei. Nachts fängt es an zu regnen. Als ich morgens aus dem Zelt schaue, regnet es immer noch und sieht auch nicht so aus, als ob es bald wieder aufhört. Ich entscheide mich daher einfach im Zelt liegen zu bleiben und den ganzen Tag zu lesen – das kostet immerhin nichts. Ich verlasse das Zelt nur während einer kurzen Regenpause, um frisches Wasser zu holen und zur Sälka Fjällstugan zu gehen. Dort sehe ich, dass für die nächsten Tage noch mehr Regen angekündigt ist und entscheide mich daher, den Schlenker über Nallostugan und Vistasstugan zu streichen und stattdessen auf dem Kungsleden direkt nach Abisko zu laufen. Tag 19 (05.09.) 407 – 437 km Auch diese Nacht hat es weiter geregnet. Als ich aufwache ist es aber trocken, sogar die Sonne scheint. Ich bin jedoch schlagartig wach, als ich feststelle, dass sich an einer Stelle unter meinem Zelt eine riesige Wasserlache gebildet hat. Ich schaffe es, meine Sachen ins Trockene zu retten, ohne dass das Zelt überschwemmt wird oder mir irgendwas ins Wasser fällt. Nach diesem Schreck frühstücke ich auf einem Hügel in der Sonne, als ein Rentier immer näher kommt. Offensichtlich scheine ich direkt neben den leckersten Gräsern und Kräutern zu sitzen. An der Sälka Fjällstugan laufe ich vorbei in Richtung Tjäkta-Pass und man muss sagen, dass sich der Kungsleden zeitweise von seiner schönsten Seite zeigt. Das Wetter ist zwar nicht besonders stabil, aber der angekündigte Regen zeigt sich nicht und zwischendurch gibt es tolles Licht. Über den Tjäktja-Pass laufe ich an der Tjäktjastugan vorbei in Richtung Alesjaure Fjällstuga. Es sieht zwar zeitweise nicht danach aus, aber ich entkomme den ganzen Tag dem Regen. Trotzdem bin ich froh, dass ich (trotz Corona) in der Alesjaure Fjällstuga eine Pause machen darf. Der Blick von dort ist einfach Wahnsinn. Nach fast drei Wochen in Schweden/auf dem Kungsleden bin ich dann endlich auch so weit und es siegt die Neugier – ich kaufe mir im Laden der Fjällstuga eine Tube Käse und finde heraus, dass das genau so schlecht schmeckt, wie man sich das vorstellt :-). Ich gehe noch ein Stück weiter und finde einen tollen Zeltplatz am See für den letzten Abend auf dem Kungsleden. Tag 20 (06.09.) 437 – 465 km, bis Abisko Als ich morgens aufwache regnet es wieder. Da ich nicht damit rechne, dass es bald aufhört und da ich ja weiß, dass ich abends auf jeden Fall im Trockenen bin, packe ich meine Sachen im Regen zusammen und laufe los. Nach einer Stunde hört es dann aber doch auf zu regnen und bleibt den restlichen Tag trocken. Schön ist das Wetter deshalb aber noch lange nicht. Ich laufe bis zur Abiskojaure Fjällstuga durch und freue mich auf eine Pause dort. Die Hüttenwirtin ist aber streng und verbannt mich wegen Corona in den Holzschuppen :-(. Also marschiere ich noch das letzte Stück des zum Spazierweg breit getretenen Kungsleden bis Abisko und quartiere mich in der STF Fjällstation ein, wo ich auch die nächsten beiden Tage abhänge, bevor es am 09.09. zurückgeht.
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  49. Hemavan - Ammarnäs Wandertag 1 (18.08.): 0 – 14 km Nach fast sechstündiger Busfahrt und halbstündiger Paketabgabe geht es gegen 14:00 Uhr fast schon los. Im Supermarkt (groß und gut ausgestattet) kaufe ich noch Brot und in der Hemavan Fjällstation eine Gaskartusche. Dort wird mir auch die Entscheidung abgenommen, ob ich eine kleine oder eine mittlere Kartusche mitnehme – es gibt nur noch die mittleren. Das ist für mich mehr als genug, zwischendurch bin ich aber ganz froh, dass ich an Gas nicht sparen muss und mir auch mal was Warmes zu trinken machen kann. Ich laufe bei strahlendem Sonnenschein los und es ist wahnsinnig heiß. Die Hitze bringt mich fast um. Ich bin viel zu warm angezogen (leicht gefütterte Leggings, die ich sonst im Winter zum Sport trage) und habe keine kurze Hose dabei. Da dies der einzige derart heiße Tag ist und ich an vielen anderen Tagen über meine Hose froh bin, ist meiner Kleiderauswahl insgesamt betrachtet okay. Wäre es aber so heiß geblieben, weiß ich nicht, was ich gemacht hätte (Schere?). Ich laufe vorbei an der Viterskalsstugan in das u-förmige Sytertal. Nach ungefähr 14 km baue ich an einem schönen flachen Fleckchen mein Zelt auf. Eigentlich wäre ich gerne noch ein Stück weitergegangen. Ganz aus dem Tal wollte ich aber nicht mehr laufen und aufgrund der Schraffierungen in meiner Karte war ich mir nicht sicher, ob bzw. wie sumpfig der Boden weiter hinten im Tal noch wird (ein Plätzchen hätte sich aber auch noch ein oder zwei km weiter gefunden). Abends tauchen ein paar Moskitos auf, mit denen ich in diesem Augenblick nicht gerechnet habe. Da sie das Überraschungsmoment auf ihrer Seite haben, schaffen es die ersten tatsächlich, mich zu stechen. Das bleiben aber auch die einzigen. Die Zahl der Moskitos ist bereits sehr überschaubar und zudem besitzen die schwedischen Moskitos die Höflichkeit, sich erschlagen zu lassen, bevor sie zustechen. Man muss halt nur aufpassen und darf sich nicht ablenken lassen – insbesondere nicht beim Zähneputzen :-). Tag 2 (19.08.) 14 – 45 km Morgens wache ich bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel auf. Trotz der vielen Bäche um mich herum ist mein Zelt zu meinem größten Erstaunen trocken. Ich laufe aus dem Tal heraus Richtung Syterstugan. Hier darf man auf keinen Fall vergessen, einen Blick zurück zu werfen. Das war es dann aber auch erstmal mit gutem Wetter, der Himmel zieht bereits zu. Die Bänke vor der Systerstugan nutze ich, um meine Regensachen auszupacken. Den restlichen Tag ist das Wetter durchwachsen, Regen, Wolken, Sonne im Wechsel. Es geht über sieben Brücken und dann am See entlang bis zur Tärnasjöstugan. Dort mache ich ein kleines Päuschen, bevor es noch ein Stück aufwärts geht. Ich finde einen schönen Zeltplatz mit Blick auf einen See. Von meinem Logenplatz aus, sehe ich eine Rentierherde, die sich dort zum Abendessen einfindet. An diesem Abend mache ich auch erste Bekanntschaft mit Knots, die in Heerscharen auftauchen und mich dazu bringen, das Moskitonetz über den Kopf zu stülpen und mich schneller als geplant in mein Zelt zu verziehen. Tag 3 (20.08.) 45 – 79 km, Ammarnäs Die erste Nacht sollte auch die letzte mit trockenem Zelt bleiben. In der Luft ist so viel Feuchtigkeit, die nachts kondensiert, dass ich ab diesem Morgen den Tag immer mit Zelt abwischen beginne. Ich starte eher früh, da es so aussieht, als ob ich an diesem Tag noch gut bis Ammarnäs laufen kann und ankommen will, so lange der Supermarkt noch offen hat. Zur Servestugan geht es erstmal über einen Hügel. Auf dem Weg nach oben bekomme ich aus einiger Entfernung eine Elchkuh zu sehen, auf dem Weg nach unten zahlreiche Rentiere (aber Rentiere kann ja jeder :-)). Das Wetter ist wieder durchwachsen, neblig und regnerisch. Ich packe eigentlich früher oder später an fast jedem Tag meine Regensachen aus. Der Regen, der mich die meiste Zeit begleitet, ist so ein leichter Nieselregen, bei dem man am Anfang denkt, dass man dafür kein Regenzeug braucht, von dem man auf Dauer aber doch nass wird. Immer noch besser als strömender Regen, versuche ich mir zu sagen... Nach der Servestugan kommt tatsächlich mal ein längerer Aufstieg und es geht bis auf 900 hm hoch. Im Vuomatjahkka Emergency Shelter mache ich windgeschützt und trocken ein Päuschen, bevor es über eine ziemlich karge Hochebene Richtung Aigert Stugan weitergeht. Die Hütte sieht man schon von weitem und es geht einfach und flott nach unten. Von der Aigert Stugan folgt ein weiterer Abstieg bis Ammarnäs, der sich zieht. Obwohl ich eigentlich noch nicht viel brauche, statte ich dem Supermarkt einen Besuch ab. Nach nur zwei Nächten im Zelt gönne ich mir im Ammarnäs Wärdshus außerdem ein Bett und eine Dusche.
    1 Punkt
  50. hinkelstein

    Multipack Kopie

    Habe mich mal an eine Kopie des Zpacks Multipack gesetzt: http://www.zpacks.com/accessories/backpack_lid.shtml Mir kamen die Maße etwas groß vor, sodass ich mich für folgende Maße entschieden habe: 20x18x7cm Ich vermute ich bin dann bei etwas weniger als 3l Volumen (rechnerisch 2,5 ohne "ausbeulen"). Ich möchte die Tasche in erster Linie für meine Kamera, Handy, Karte und Snacks nutzen. Die Rückseite habe ich aus 90g Ripstop-Polyester gemacht, die Vorderseite aus 37g Gleitschirmnylon Die Vorderseite habe ich mit 3C Aquaguard versehen. Vorder- und Rückseite habe ich mit französischer Naht verbunden Gewicht: 26g Ich habe nur zwei Clipper rangenäht, um Gewicht zu sparen und weil mir das mit den D-Ringen etwas flexibler vorkommt
    1 Punkt
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