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Ultraleicht Trekking

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  1. ... wie es nun damit weiterging, erfahrt ihr hier: In meiner Rucksackkollektion klaffte bis vor kurzem noch eine schmerzhafte Lücke: ein Rucksack für kürzere Touren in der warmen Jahreszeit, mit vereinfachter Konstruktion und einem verringertem Volumen im Vergleich zu meinen bisherigen Rucksäcken. Der Prototyp hatte sich außerordentlich gut bewährt und bekam sein zweites Leben als “Resterucksack” aus aufgesammelten Materialien für eine Wanderfreundin. Zusammen mit den Erfahrungen aus dem letzten Rucksack und einer Reifezeit von ca. 2 Jahren entstand ein Design mit den folgenden Merkmalen: Volumen ca. 30 l (ohne "Erweiterung" durch Rollverschluß, ohne Außentaschen) Gewicht 340 g ohne Noppenschaum (als Rückenpolster), Gesamt dann 384 g Quaderförmige Grundform mit stark abegrundeten Ecken an der Vorderseite Gerade, klare Linien - dadurch optimal für die Burrito-Methode weitgehend gerade Schulterträger, welche dadurch in sich schlanker ausgeführt werden konnten rundum großzügige, aber flache Netztaschen aus stabilem Material Trinkblasenfach und Schlauchdurchlass Trinkschlauchschlaufen rechts beidseitig MOTASY-Schnittstelle (Band in definierten Dimensionen für zusätzliche Täschchen usw.) nahtarme Konstruktion gedoppelter Boden (zusätzlicher Nässeschutz beim Absetzen des Rucksacks) Rollverschluß mit stabiler einseitiger Versteifung zusätzliches flaches Rückenfach für passend zusammengefaltete Leichtluftmatratze (dient da als Rückenpolster) Befestigung für Noppenschaum als Rückenpolster ausreichend Schlaufen zur Befestigung für Regenschirm und Wanderstöcke Einsatzzweck und Packsystem Der Rucksack ist für Touren kürzerer Dauer im Mittelgebirge während der warmen Jahreszeit konzipiert. Bis zu zwei Liter Wasser, kurz vor dem Drycamp auch 4 Liter werden mit Essen und Brennstoff für ein bis drei Tage transportiert. Als Referenzstrecke dient mir der Forststeig im Elbsandsteingebirge. Überwiegend anspruchsvolle, naturbelassene Pfade durch felsiges Terrain, durchsetzt mit Wurzeln und garniert mit Holzstämmen aus Windbruch führen nicht nur durch lichte Wälder, sondern auch durch enge Felsgassen, Gestrüpp und Dornenranken. Tagesetappen bis 40 km sind angedacht, so dass ein sowohl leichter, als auch stabiler und komfortabel sitzender Rucksack benötigt wird. Das schlanke Profil ist für die engen Felsgassen und Schlüchten unverzichtbar. Mein erster Hauptsatz der Packdynamik lautet: Das Zeug gehört komplett IN den Rucksack! Der Wettbewerb um minimalste Innenvolumengrößen führt dann zu unförmig ausgebeulten Netztaschen, wo der Inhalt ungeschützt hineingeworfen wird und an der nächsten Felskante in schmalen Felsgassen Beschädigungen nicht ausbleiben werden. Demzufolge findet sich in den flachen, aber großzügigen Taschen Platz für schlanke, flexible Dinge wie den 1.-Hilfe-Pack, wasserfest verpackte Wanderkarten, die Bodenplane und je nach den Umständen die Windjacke oder nasse Regenjacke. Flaschen passen praktisch nicht hinein, Softbottles könnten gehen. Gut komprimierter Müll landet ebenso außen am Pack. Durch die dünnere Sommer-Isomatte wird das Volumen nur wenig reduziert (Burrito-Methode), die 47 cm breite Isomatte passt perfekt in den Korpus. Aufgrund schlechter Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit von Luftmatrazen kommt deren Einsatz nur im Sommer und nur zusätzlich zu einer Isomatte in Frage. Deshalb bleibe ich ganz oldscool bei der eingerollten Isomatte. Die Träger sind mit ca. 60 mm Breite und 5 mm Polsterung aus Evazote ausreichend komfortabel. Die gerade Linienführung benötigt keine stärkere Ausführung, die Ripsbandeinfassung überträgt die Kräfte optimal vom oberen Befestigungsband zu den mit Cordura innen einlagig verstärkten Lastwinkeln am unteren Ende des Rucksacks. Meine hauseigene Taschenschnitstelle “MOTASY” (Modulares Taschen-System), quasi ein radikal reduziertes MOLLLE-Derrivat, geht von einem gedachten 40 mm Quadrat als Schnittfläche zweier Bänder aus. Hier als 38 mm Polyester Band mit PenCott® Print ausgeführt. Vorhandene und selbst gefertigte Täschchen, Messerscheiden, Klappmesser mit passendem Clip oder über Tek-Lok Small der ganze Bereich der Kydex-Scheiden bieten genügend Möglichkeiten, seine Ausrüstung griffbereit zu organisieren. Weitere Taschen (oder Schnittstellen dafür) sind nicht vorgesehen, weil eine passende Hüfttasche zum Transport von Geldbeutel, Schlüssel, Taschentüchern, Feuerzeug, Zeckenzange, Stirnlampe und dergleichen mehr dient. Die bei mir obligatorische Trinkblase hängt in einem separatem Fach über der Isomatte im Hauptfach, der Schlauch wird sicher am Träger geführt und es passt sogar das Mundstück durch den Durchlass, was das Auffüllen erheblich erleichtert. Der Rolltopverschluß lässt sich dank der starken Versteifung und eines Cam-Snap Druckknopfes faltenfrei zusammenrollen und wird durch ein 15 mm Band mit Steckschließe zusätzlich gesichert. Die Kraftübertagung erfolgt an der hinteren Netztasche über im Saum eingelegte 20 mm Ripsbänder, welche mit Riegel / Bartack am Korpus an einer Verstärkung enden. Hier werde ich bei einem weiteren Exemplar doch Teilungsnähte vorsehen, es ist einfacher zu fertigen und die Kräfte werden auch sauberer eingeleitet. So jedenfalls werden die Netzfächer durch eine Daisy Chain aus 5 mm Paracord-Hülle getrennt, zusammen mit weiteren unauffälligen Paracordschlaufen ergeben sich zahllose Befestigungsmöglichkeiten für Regenschirm, Wanderstöcke, Reflektorband (Pflicht in CZ nachts auf Landstraßen!) und was einem so einfallen mag. Mangels Teilungsnähte wurden auch das Ripsband stumpf an das elastische Band der Seitentaschen angesteppt (Zick-Zack-Stich), ob das sonderlich schlau war, wird sich erst noch bei längerer Nutzung zeigen. Ziel dieses Verfahrens war die Minimierung von Nähten im Bereicht des Rollverschlusses im oberen Teil des Packs, wo dieser stark durch Regen beaufschlagt wird und dort erfahrungsgemäß zuerst die Nässe einsickert. Passend gerollt, trifft nun der Regen auf einem nahtlosen Stoffbereich. Innen wurden überwiegend französische Nähte verwendet, welche eine sehr eleganten Abschluß ergeben, aber bei möglichen weiteren Exemplaren zur Vereinfachung der Fertigung durch einfache Schließnähte ersetzt werden. Knifflig war das Ansteppen des Trinkschlauch-Durchlasses, den ersten konnte ich direkt wieder abtrennen und musste erstmal das Nähen damit üben. Letztlich war eine mit Sekundenkleber aufgebrachte innere Verstärkung aus 500den Courdura die Rettung, zusammen mit einer Nähmaschine, die zum Glück extrem langsam nähen kann. Mit dem Rucksack habe ich für mich einen optimalen Arbeitspunkt erreicht, in Bezug auf Gebrauchswert, Gewicht, Größe und Fertigung unter häuslichen Bedingungen als Amateur mit Haushaltsnähmaschinen. Der erste Einsatz lief äußerst zufriedenstellend und bestätigte mein Konzept. Die flache Innentasche, welche ich noch nicht angenäht habe, werden ich noch nachrüsten. Der Grund liegt darin, dass sich am Rücken doch Schweißnässe teilweise durch den Stoff durchdrückt und die Innentasche dann eine zusätzliche Barriere darstellt. Ansonsten hätte ich sie weggelassen, weil man die Luftmatratze auch so passend als zusätzliche Polsterung an den Rücken legen kann. Fertigungstechnische Informationen Nähmaschine: Gritzner Tipmatic 1035 Nadel: 90er Jeansnadel, beim RS-Nylon teilweise 75er Stretchnadel Faden: hauptsächlich 60er Serafil von Amann Verwendete Materialien Stoffe, Polsterung Korpus: Dyneema / Nylon Gridstop schwarz, 150 g/m² Innenausstattung RS-Nylon, gelb, 68 g/m² (angeblich PU-Beschichtet, fühlt sich wie Silikon an) Außentaschen: Netzfutter COOLMAX elastisch, 120 g/m² Innenstoff für die Schulterträger: Struktur Hosenstoff double wave dunkeltürkis 145g/m² Einlage Schulterträger: 5 mm Evazote (aus Isomatte gewonnen) Verstärkungen: 500den Cordura Bänder, Kordeln usw. Verstärkung Schulterträgerbefestigung: 25 mm Nylonband dünn Rollverschlußeinlage: 20 mm Nylonband extra stark Schulterträger, Leiterschnalle an Korpus: 20 mm Nylonband standard Rollverschlußriemen: 15 mm Nylonband leicht Brustgurt, Querband: 10 mm Nylonband leicht Brustgurt, Schnallenbefestigung: 8 mm Polyesterband stark Schulterträger, Einfassung: Ripsband 25 mm Trinkblasenfach, Einfassung und Einlage Fronttaschensaum: Ripsband 20 mm Einlage Seitentaschensaum: 20mm elastisches Band kleine Schlaufen und Daisy Chain: Hülle von 5 mm Paracord Trageschlaufe: Hülle von 9mm (?) Kernmantelseil Rückenpolsterbefestigung: 2 mm elastische Kordel Schnallen 2 Leiterschnallen 20 mm 2 Steckschließen 16 mm spezielle Brustgurtschnallen für 10 mm Band T-Stopper, Bandbefestigung Tanka oval ohne Feder Kam Snap Druckknopf Zubehör - Schlaufen für Befestigung von Regenschirm usw. 2 bzw. 3 mm elastische Kordel “Cordlock Hook” - Kordelhaken mit Quetschtanka Kordelgreifer / Terminal Bezugsquellen: Extremtextil Adventure Expert www.gurtundmehr.de amazon Globetrotter
    7 Punkte
  2. Da ich seit kurzem mein Set an Bikepackingtaschen um eine A-Rakete erweitert habe (Vorstellung kommt noch), war genügend Packtaschenvolumen vorhanden, um eine Tour mit Zelt und Zeltofen anzugehen. Passend dazu hat sich das Wetter hier am letzten Wochenende weiter abgekühlt, sodass eine abendliche Wärmequelle wünschenswert schien. Das ist das Rad mit voller Montour. Hinten drin stecken Merinosachen für die Nacht (bei den Temperaturen noch überflüssig), das Tarp, Handschuhe (nicht gebraucht) und der Schlafsack. Im Rahmen befinden sich der Ofen, 1,5 Liter Wasser, Elektronik- und Hygienekleinteile, Werkzeug, Pumpe und paar Lebensmittel. Am Oberrohr Snacks, die Powerbank, Kabel, ein Schloss und die Gopro. Und vorn stecken in einer Röhre das Zelt und der Kocher nebst 750 ml-Tasse und in der anderen Isomatte und Hängematte. Der Freund, mit dem ich unterwegs war, fuhr ein Rose-Backroad aus Carbon, das gefühlt noch mal deutlich leichter war als mein Titan-Drahtesel. Er hatte allerdings noch einen Rucksack auf dem Rücken, auf den ich gerne verzichtet habe, obwohl nur damit der abendliche Biertransport zu bewältigen war. Die Strecke haben wir uns mit der Voreinstellung "Gravel" von Komoot erstellen lassen - mit manuellen Nachjustierungen. Herausgekommen ist ein extrem naturnaher Trail, bei dem man sich so manches Mal fragte, ob es wohl in hundert Metern noch ein Spur von Weg zu erkennen geben wird. Aber wir sind mit nur sehr gelegentlichen Schiebeeinlagen gut durchgekommen. Beim letzten Zivilisationsstopp haben wir uns noch jeder ein Menü einpacken lassen, das mit den Straps der Satteltaschen gut zu fixieren war und später mit den Reifenhebern gut geschmeckt hat - denn für Löffel war kein Platz mehr. Am Abend haben wir einen Traumspot auf einer Hügelkuppe gefunden und uns mit den Hängematten und dem Ofenzelt wohnlich eingerichtet. Nur bei der Bierflasche hätte ich mir gewünscht, dass sie so groß gewesen wäre, wie sie die Kerze hier aufs Zelt projiziert. Das Zelt hat uns einen mollig warmen Abend beschert. - Der Feuerstrahl des Schornsteins war übrigens so gerichtet, dass er dem Baum keinen Schaden zugefügt hat (auch wenn das hier vielleicht so aussieht). So sah das Zelt von innen aus. Und so stellte sich die Szenerie am nächsten Morgen dar. Bevor irgendein Spaziergänger vorbeigekommen war, hatten wir alles wieder weggepackt. Und alles passte tatsächlich ohne quetschen zu müssen wieder in die Packtaschen rein. Hier habe ich heute Morgen noch ein Bad genommen, dann ging's wieder zurück. SCHÖN WAR'S!
    5 Punkte
  3. Einen habe ich noch Passend zu Rucksack und Hipbag musste noch ein Geldbeutel in bewährter Machart her. Dreizehn Gramm purer Luxus: Mit kompletter Innenfütterung und drei Fächern ist man stets gut sortiert und fummelt nicht stundenlang nach Fahrscheinen oder Münzen
    4 Punkte
  4. schwyzi

    Leichte Säge

    Schöner kann man's nicht sagen! Und deshalb trau' ich mich auch, das hier zu zeigen: Kydexgriff, Einlage aus Metall als Widerlager Schön kompakt. Gesamtgewicht mit Bändsel: 95g. Sägeblattlänge 19,5 cm. Sägt wie Hölle, heute im Wald ausprobiert: Und das is' nun nicht bloß so'n Ästchen! Wollt' ich halt mal zeigen...
    3 Punkte
  5. Ein paar Anmerkungen zur Konstruktion: Es gibt insgesamt drei Formteile mit Schablone: Träger Boden Lastwinkel am Korpus Die anderen Schnittteile wurden am Stoff aufgemessen und angezeichnet. Am Schnittteil für die Träger sehr ihr meine ganzen konstruktiven Klimmzüge eigentlich kann ich alles abwaschen und nochmal vom lebenden Objekt abzeichnen Die konstruierten Außenmaße, quasi der Hüllquader, hat folgende Maße: Breite 30 cm Tiefe 20 cm Höhe bis Ansatzpunkt Schulterträger 48 cm Rolltopverschlußhöhe 30 cm Umfang real 90 cm (geplant waren 91 cm). Das Volumen wurde einmal als Quader (28,8 l) und einmal als Zylinder (31,6 l) berechnet, dann der Mittelwert gebildet. Tipp: gleich von Anfang an mit dm rechnen, dann erhält man direkt Liter als Volumeneinheit (1 l = 1 dm³) Das ist der minimale Umfang der Schnallen (ohne Zubehörschlaufen): Gerade die spezielle Brustgurtschnalle trudelte dann letztlich aus Lubljana ein Soviel heute zum Gear-Talk!
    3 Punkte
  6. Der Krach! Rettungsdecken machen mich wahnsinnig mit ihrem Geraschel.
    2 Punkte
  7. Beim Regenwetter am Wochenende entstand ein bunter Chalk Bag für meine Freundin.
    2 Punkte
  8. Gefunden: Bags Archives - Blizzard Protection Systems (blizzardsurvival.com) (77) BLIZZARD SURVIVAL SLEEPING BAG: Review and Test - YouTube
    1 Punkt
  9. Nachdem @sja hier so fleissig mit Schreiben ist, lege ich auch mal wieder eine Etappe nach. Immer dieser Gruppendruck 35. Tag - 13.09.2020 oder mal wieder eine Dusche und Wäsche „waschen“ Bivacco Bertoglio - Posto Tappa Elva Serre 29.4 Kilometer, + 1645 hm, - 2736 hm, 8 Stunden, 19 Minuten Der morgendliche Blick aus der (Biwak)tür "Danke Biwak!" Lächerlich? Egal, ich habe mich am Morgen immer bei meinen Nachtplätzen bedankt Was habe ich schlecht geschlafen. An der Kälte lags jedoch mitnichten, wird die Metallkiste tagsüber durch die Sonne angenehm erwärmt. Da ich die Hoffnung hatte noch vormittags in Pontechianale einkaufen zu können, ging ich für meine Verhältnisse zeitig, also um 8 los. Anfangs wars noch recht windig und kalt. Kunststück auf über 2500 müM. Mit der Sonne wurde es jedoch sukzessive wärmer und milder. Mit durchschreiten der Baumgrenze nahm schlagartig auch der Wind ab. Vorbei an einer Herde Kühe die mich erstaunt betrachteten, „Guten Morgen zusammen“ und ich begegnete den ersten Wanderern. Hmm ungewöhnlich. Die Wanderer wurden immer mehr und ich überlegte am Wochentag rum. In Castello wurde das Geheimnis gelüftet. Sonntag, tolles Wetter, viel Verkehr und volle Parkplätze. Das war mir im ersten Moment etwas viel. Schnell die Flaschen aufgefüllt und weiter gehts in meine Tagträumereien versunken. Guten Morgen zusammen! Beim Staudamm wurde ich von einem Ehepaar angesprochen, ob ich auch die GTA gehen würde. K. + A., ein deutsches Ehepaar, wandert ebenfalls zwei Wochen (wenn ich mich recht erinnere) auf der GTA und wir kamen sehr nett ins Gespräch. Sie staunten etwas ab meinem eher kleinen Rucksack und wir plauderten über dieses und jenes und erreichten Maddalena im Handumdrehen kurz vor 11 Uhr. Eigentlich wollte ich nur kurz einkaufen und weiter, denn auch hier herrschte emsiges Treiben. Das nette, schön gelegene Städtchen scheint sehr beliebt zu sein. Da wir so nett plauderten und ich die Gesellschaft und Gespräche auch wieder mal genoss, beschlossen wir, einen Tisch fürs Mittagessen zu reservieren. Zuvor ging aber einkaufen. Der kleine Laden war gut sortiert und alles nötige war vorhanden. Die nahe gelegene Bäckerei wollte ich natürlich auch nicht links liegen lassen und so wanderte noch das eine oder andere Brötchen und Patisserie in meinen Rucksack. Die Geschäfte schienen übrigens über Mittag offen zu sein, hab das aber nicht überprüft. Die anschliessende Pizza genossen wir sehr und plauderten nett. Der Service war aber offensichtlich gestresst und stark unterbesetzt. Schade fürs Personal. Nach dem obligaten Kaffee verabschiedeten wir uns vorerst. Ich wollte noch kurz ein WLAN suchen und meine Partnerin anrufen. Nebenbei wurde noch etwas Süsskram reduziert. Beim Colletto Battagliola Der Aufstieg zum Colletto Battagliola war äusserst angenehm, da dieser am Schatten verlief, aber dennoch steil war. Unterwegs überholte ich wieder K. und A. und legte auf dem Colletto eine gemeinsame Pause ein. Ich vernichtete noch den Rest meines Süsskrams und genoss die Sonne. Wenig später traf ich erneut auf A. + K. und wir plauderten nochmals ein Weilchen. Die schöne, einfache Schotterstrasse lud richtiggehend dazu ein und der Blick konnte wieder etwas schweifen. Im Abstieg nach Chiesa Wenig später verabschiedeten wir uns endgültig. K. + A. werden nach Chiazale absteigen, ich hingegen nach Chiesa. Dort gönnte ich mir nochmals einen Kaffee (Eis war leider aus) und füllte meine Flaschen. Hmm, schon 17 Uhr. Was tun? Ich beschloss weiterzugehen und lief zügig weiter. Ich war dermassen im Fluss und hatte den perfekten Rhythmus gefunden, sodass ich den steilen Anstieg zum Colle Bicocca in Rekordzeit zurücklegte. Oben angekommen war ich überwältigt. Die Sonne und der Nebel zauberten eine wunderschöne Lichtstimmung am Himmel. Kurz hinter dem Colle Bicocca Phantastisch! Militärstrasse mit Blick zum Colle Bercia Rückblick Ich schlenderte auf der wenig befahrenen Militärpiste dem Colle Bercia entgegen und genoss die Stimmung. Im Abstieg schaute ich mich nach einem geeigneten Nachtlager und vorallem Wasser um. Leider fand ich aber kein Wasser und liess mir mit der Lagersuche etwas gar viel Zeit, sodass ich mit dem Sonnenuntergang das PT Elva Serre erreichte. Ich ärgerte mich etwas über mich und meinen Schlendrian, sodass ich keinen gescheiten Tarpplatz fand. Ist so, wie es ist. Kurzentschlossen habe ich im PT nachgefragt, ob sie ein Bett frei haben. Das Restaurant war proppenvoll und so machte ich mir wenig Hoffnung. Wenig später stand ich jedoch in meinem grossen Zimmer. Neben mir waren lediglich drei weitere GTAler einquartiert. Die übrigen Gäste schienen lediglich zum Abendessen dort zu sein. Fürs Abendessen beschloss ich mich aus dem Rucksack zu verpflegen, da ich ein schlechtes Gewissen hatte so auf den letzten Drücker im PT zu erscheinen und dann noch ein Abendessen in Anspruch nehmen zu wollen. Ich wusch noch meine Wäsche, hängte noch meine Akkus ans Netz, verschickte einige Nachrichten (WLAN vorhanden) und gönnte mir im Anschluss, nachdem es ruhiger war, noch ein Bier im Restaurant. Ich schlief wie ein Murmeltier und genoss am nächsten Morgen ein sehr leckeres Frühstück. Das PT ist eine klare Empfehlung meinerseits. Weils einfach so schön war. Nochmals ein Bild von der Militärstrasse, oben beim Colle Bicocca
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  10. Ich wuerde mir ueberlegen, ob ich mir dafuer nicht ne extra Hose in den Schrank lege und Militaerhosen nehme, die Teile halten gut, haben vernuenftige Taschen und sind preiswert, gibt es z.B. bei Truman. Sind halt viel schwerer, da BW trocknen sie deutlich langsamer und bei warmen Wetter schwitzt Du schneller drin, nutze ich auch fuer die Waldarbeit, wenn es nicht fuer lange Hosen zu warm ist, aber ich wuerde sie nie fuer Wander / Paddeltouren nutzen, dafuer gibt es deutlich bessere Sachen. Ansonsten wenn es doch eine Hose auch fuer Outdoor-Sports sein soll, die Firmen, die skullmonkey vorgeschlagen hat, wobei ich noch die sasta Kivikko auf die Liste setze...
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  11. Mir kommen spontan Klättermusen, Lundhags und Fjällräven in den Sinn, die machen sehr haltbare Hosen die den Ansprüchen gewachsen sein sollten. Sind evtl. nicht ganz so günstig wie ES, aber sehen wahrscheinlich besser aus und sind evtl. auch leichter. Die Mithril 3.0 könnte zum Beispiel was sein.
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  12. Das war das eine Geröllfeld wo ich im Regen durch bin und hatte keine Probleme mit rutschen oder so. Auf nassen Grasbüscheln aber schon.
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  13. Ist das am großen Klobichsee?
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  14. Hab ich auch draus getrunken, schmeckt als hätte man Socken drin ausgewaschen . @Biker2Hiker Nordhessen ist klimatisch eher ein bisschen benachteiligt, ich würde mal nachts leichten Frost für Oktober orakeln.
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  15. Das Gewicht ist gar nicht so wichtig. Im Grunde merkst du es nur beim Beschleunigen. Die Aerodynamik macht die Geschwindigkeit. Was sind das eigentlich für Taschen?
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  16. Trotz Verdrängungsversuche erinnere ich mich an solche Vorfälle auch noch. Besonders unschön ist, wenn dabei an der Ampel rechts und links Publikum wartet.
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  17. Sonntag 08.08.2021 Campello Monti - Rimella/Chiesa (650 rauf / 760 runter) Der Weg der Leichenträger Juhu, es geht weiter. Ein Tag abhängen reicht. Das Wetter ist endlich besser und es liegt wieder einmal ein Pass vor mir. Blick zurück nach Campello Monti Vom Val Strona gehe ich über den Bocketta di Cmpello (1924 m) in das Mastallone-Tal nach Rimella. Die Etappe wird "Der Weg der Leichenträger" genannt. In früheren Zeiten waren die beiden Täler eng verbunden. Campello Monti hatte keinen eigenen Friedhof und auch keine Kirche und so mussten die Toten über den Pass ins Mutterdorf Rimella getragen werden. Die Träger der Dahingegangen fanden in etwa 1h Fußmarsch unterhalb des Passes einen Rastplatz, der sich "Posa dei Morti" nennt. Sie konnten sich dort ausruhen und die toten Körper dem Pfarrer von Rimella übergeben. Erlaubten die winterlichen Bedingungen einen Übergang nicht, so gab es eine recht praktikable Lösung. Die Leichen wurden im Frost einfach "tiefgekühlt". Rimella ist also das Ziel heute. Übernachten will ich im Albergo Fontana, von dem ich hinsichtlich der unfassbar vielen Vorspeisen schon viel gelesen hatte. Im Hinterkopf hatte ich irgendwie, dass es auch kritische Stimmen gab, aber daran denke ich in diesem Moment nicht. Nun ja, es fängt schon mit der Reservierung an. Elvira (meine Gastgeberin) rief gestern nach dem Abendessen bereits dort an, aber aus irgendwelchen Gründen war die Dame am anderen Ende der Leitung nicht in der Lage, die recht simple Frage, ob ein Bett für mich zur Verfügung steht, zu beantworten. Sie wies uns jedoch darauf hin, dass O. und ihre hinzu gereiste Freundin nicht angekommen seien. Seltsam. Muss ich mir Sorgen machen? O. machte auf mich einen sehr zuverlässigen Eindruck. Sie hätte sicher abgesagt. Naja, an diesem Morgen klapp es mit der Reservierung, aber die Damen da drüben schienen etwas wirr und keinen wirklichen Plan bezüglich der Auslastung des Albergos zu haben. Los gehts. Zuerst einmal im steten auf an Alpen vorbei auf den Bochetta die Campello. Die Etappe ist gut machbar. Zeigt sich etwa die Erholung vom gestrigen Tag? Auf dem Pass wird mir eine Aussicht auf das Monte Rosa Massiv versprochen, aber es gibt noch zu viele Wolken, leider. Da oben ist gut was los. Es kommen einige italienische Day-Hiker hoch. Wie so oft, blicke ich in größer werdende Augen, als ich bestätige, dass ich alleine unterwegs bin. Immer wieder die Frage: "Sei da sola?" Ob die Männer das auch gefragt werden? Der Abstieg klappt super. Ich vergesse leider nur, auf dem "Rastplatz Leichenträger" zu achten. Im Nachhinein fällt mir jedoch auf, dass es kurz vor Rimella schon häufiger als sonst so kleine Madonnen-Andachtsstätten gab. Nu denn. Gegen 13h bin ich schon in Rimella. Keine gute Zeit, um an einem Sonntag im Albergo Fontana anzukommen. Ich will ja gar nicht unbedingt direkt mein Zimmer gezeigt bekommen. Ich kann auch gut, einen Drink nehmen und erstmal gemütlich ne Pasta essen. Aber vor allem Letzteres ist echt ein Problem. Obwohl es Mittagszeit ist und es ein Ristorante gibt und ich alles gegessen hätte, was grad so auf dem Herd sowieso brutzelte - zumal in einer italienischen Küche immer ein Tomatensugo im Kühlschrank ist (hab ich mir sagen lassen)... weist man mich relativ barsch ab, als ich nach etwas zu Essen frage. Erstmal heißt es nur "nein", dann frage ich nochmal nach, dann hieß es später. Okee. Im Albergo ist kein Platz, aber im Posto Tappa kann ich nächtigen. Ich solle doch erstmal was trinken. Also gut. Kein Problem. Als ich mein Getränk habe, schickt man mich plötzlich doch zum Posto Tappa runter. Dafür solle ich zur Straße und dann den Hang runter, soundso inferiore heißt die Häuseransammlung. Zu irgendeinem gelbes Haus. Okee. Als ich unten bei der Häuseransammlung bin, gibt es natürlich nicht nur ein gelbes Haus. Ich irre eine Weile rum, bis ich jemand finde, der mir zeigt, wo ich hin muss. Im Haus empfängt mich jemand und zeigt mir mein Bett. Nach einer Dusche versuche ich erneut mir ein Mittagessen zu erkämpfen. Die Dame guckt wieder etwas unwillig, aber es heißt dann, ich soll draußen warten und mich zum Essen auf die Terrasse setzen. Ach ja, aus den Shop, dessen Tür offen stand, werde ich auch verjagt. Um 15h soll ich wiederkommen. Um 15h heißt es dann "am Nachmittag". Als ich frage, wann denn so "am Nachmittag im Albergo Fontana sei, erklärte sie endlich, dass das bedeutet, wenn die Mittagsgesellschaft weg ist. Aha. Ich glaube sie merkt langsam, dass ich etwas naja so bin, sagt dann schnell, am besten einfach vor dem Abendessen kommen. Warum nicht gleich so. Ich nutze die Zeit zum Wäsche waschen und für ein Nickerchen. Plötzlich sehe ich auf meinem Telefon eine Nachricht von O. "Geh mal auf deinen Balkon". Ich verstehe die Nachricht nicht ganz, erahne aber, dass sie auf der Terrasse des Albergos sitzt. Wie nett. Ich laufe mit meiner halbnasse Hose rüber und sehe sie da mit ihrer hinzu gereisten Freundin sitzen. So kreuzen sich unsere Wege wieder. Nachdem ich den Tag und Abend gestern alleine verbracht habe, freue ich mich wieder über Gesellschaft. Ich dachte schon, hm, das wird heute Abend etwas langweilig. Aber nein, im Gegenteil. Mit den beiden wird es sehr lustig. Im Übrigen, hat O. im Albergo angerufen und mitgeteilt, dass sie einen Tag später käme... By the way, C., die Freundin von O. will mir nicht glauben, dass es 16 Gänge im Fontana gibt. Aber es ist so (ob es genau 16 sind, wissen wir nicht, es ist echt mühsam mitzuzählen). Natürlich sind es lauter Happen, es ist einerseits witzig, aber ich bin auch nicht euphorisch. Haha, ich und das Fontana... und das gastgebende Schwestern-Triell... wir hatten vielleicht einfach nicht den allerbesten Start.
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  18. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, ob ich deinen Plan richtig verstanden habe und wahrscheinlich ist es auch viel zu spät, aber vielleicht ist es ja trotzdem noch für irgendjemand nützlich: Wir sind dieses Jahr den PoB teilweise (Montenegro und Albanien mit einem nur ganz kleinen Abschnitt im Kosovo) gegangen und sind dafür von Doberdol nach Babino Polje abgestiegen. Funktioniert gut, die beiden Wege die im Wanderführer erwähnt sind, sind auf jeden Fall da, der zweite ist nur ein kleines bisschen zugewachsen. (Wir wollten eigentlich eine Abzweigung früher nehmen, die bei Opentopo eingezeichnet ist, die haben wir aber nicht gefunden) Und zur Anreise mit den Öffis: Wir sind mit dem Zug ab Belgrad bis Bijelo Polje gefahren und wurden dann für 60€ von der Hütte, in der wir übernachtet haben abgeholt und nach Babino Polje gefahren. Das hat super geklappt, Plav als Startpunkt wäre aber ein bisschen näher am Bahnhof, das würde ich beim nächsten Mal wählen. Und in Plav und Theth bieten auch die meisten Unterkünfte ein Airportshuttle an....
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  19. Servus und herzlich Willkommen im Forum! Da ich auf Tour ein Vielfaches von dir esse (gerne 3000-5000kcal am Tag), werden dir meine Angaben wohl nur begrenzt helfen. Vor allem 2019 war ich recht muskulös und auch etwas dicker und habe trotz der ganzen Nahrung so viel Gewicht verloren, dass ich von 88kg auf knapp 74kg oder etwas in der Art gefallen bin. 2019 habe ich in Norwegen, Finnland und Schweden immer wieder für etwas über eine Woche reichlich Nahrung dabei gehabt, Hauptsache lecker und viel. Das waren manchmal durchaus 12kg, schätze ich. Das kam dann zu anfangs etwa 23kg Basisgewicht dazu und war eine Erfahrung, die ich nicht wiederholen wollte. Noch während der Tour habe ich bestimmt 8-10kg Ausrüstung entsorgt… 2020 im Winter in Norwegen und Schweden waren es Rationen mit ca. 5000kcal am Tag für mindestens 14 Tage, transportiert habe ich alles im Rucksack. In Norwegen waren selbst 50.000kcal für 12 Tage zu wenig und ich habe am vorletzten Tag nur noch eine halbe Tüte Erdnüsse und eine Tomatensuppe übrig gehabt, am Tag danach gar nichts. Allerdings war das auch schon nach einer Woche Tour, als ich Essen für den nächsten Anschnitt eingekauft habe. Wie schwer das war, weiß ich nicht, aber meine Ausrüstung hatte ein Basisgewicht von ca. 13kg und am Ende war es trotzdem eine Kunst, alles in den 110l-Rucksack zu stopfen. Bestimmt waren es über 14kg Nahrungsmittel, dazu kamen noch anfangs 4l Benzin (die massiv überkalkuliert waren). Es kann sogar sein, dass es um die 18kg waren, wer weiß. Ich kaufe einfach nur kaloriendichte Sachen und mache mir keine Gedanken, was die Sachen dann noch exakt wiegen. 2021 hatte ich auf dem Rothaarsteig im Winter Essen für etwa 8 Tage dabei und das hat man nicht einmal auf dem Rücken gemerkt, bei 5kg Basisgewicht trotz Winterausrüstung. Die Tour habe ich aber nicht beendet, weil meine Matte komplett deklamiert ist. Ebenfalls 2021 hatte ich Verpflegung für knapp 14 Tage auf dem Südlichen Kungsleden im Frühsommer dabei, das waren aber nur 2000kcal am Tag und mir daher zu wenig mit ca. 8kg Nahrung. Während der Wanderung habe ich bestimmt 10 Tafeln Schokolade verschenkt und mich stattdessen teilweise an den Hütten eingedeckt. Die Tour habe ich am Ende aus mehreren Gründen, vor allem aber wegen Unistress, auch abgebrochen. Das Rucksackgewicht mit anfangs Essen für zwei Wochen war aber nur ein Witz, 12kg auf dem Rücken sind ja nichts. Wenn man ein Basisgewicht von 3,4kg im Sommer hat, kann man ohne darüber nachzudenken ein paar Tagesrationen mehr herumschleppen. Wobei so ein Basisgewicht natürlich nur auf befestigten Wanderwegen möglich ist. Aber wenn man sich 6 bis 7kg als Limit setzt, kann man verdammt robuste Sachen einpacken. Beim UL-Trekking spart man ja in der Regel am meisten Gewicht durch das Weglassen von unnötigen Dingen und nicht durch das Ersetzen von schweren Dingen durch leichte, fragile Gegenstände. Würde ich mit meinem jetzigen Erfahrungsschatz eine lange autarke Tour abseits der Wege planen und dazu bereit sein, lange im Kaloriendefizit zu sein, könnte ich theoretisch bestimmt 60 Tage unterwegs sein, an denen ich jeweils 2000kcal essen würde. Aber mir persönlich macht Wandern gepaart mit einer krassen Diät keinen Spaß und 30kg will ich auch nicht tragen. Du könntest dir ja einfach ausrechnen, wie lange du unterwegs sein könntest, wenn du 10kg Ausrüstung durch 10kg Nahrungsmittel austauschen würdest, oder noch mehr. Du könntest theoretisch doppelt so lange Touren wie bisher unternehmen, vorausgesetzt du bist nicht körperlich bei deiner jetzigen Tourenplanung am Ende schon total am Limit. Aber vielleicht wäre es ja schon einmal eine Idee, bspw. die Ersatzkleidung für die Abreise einfach vor der Wanderung irgendwo zu deponieren.
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  20. Nope, höchstens meine Ehefrau und mein Kind bekommen Ausrüstung von mir. Wenn ich mich richtig erinnere waren es gut 2 kg, es ist also ähnlich schwer wie das Hilleberg Unna. Der Focus bei diesem Zelt lag eindeutig Richtung Stabilität und nicht Gewicht. Alleine das 11 mm Gestänge wiegt einiges. Das ist absoluter Overkill. Selbst Hilleberg bietet seine heavy duty Zelte nurmehr mit 10 mm Gestänge an (damals war das anders). Die Zeltnähte oben im Aussenzelt habe alle nochmal ein Gurtband obenauf in das die Gestängeschnur eingehängt wird. Da reißt so schnell nix. Gestängetaschen aus Cordura, am Ende mehrfachst gelegt (auch eine Stumpfe 11 mm Stange spießt sich da erstaunlich schnell durch das Material). Der Innenzeltboden war aus rel. stabilem Stoff hergestellt.
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  21. Samstag 07.08.2021 Campello Monti Ruhetag Heute Ruhetag. Nach dem Frühstück hänge ich noch eine Weile im Bett rum, es ist neblig und regnerische draußen. Blick aus dem Fenster meiner Kammer Die Wolken hängen tief, Ruhetag gut gewählt Dann mache ich einen Spaziergang durch den winzigen, aber netten Ort. Mein Weg führt mich zum alten Schulhaus, in dem sich einst das "posto tappa" befand. Zumindst dachte ich, dass es geschlossen sei. Ich sehe ein Schild, das auf eine Webe-Werkstatt aufmerksam macht. Da ich nichts besseres vorhabe, schaue ich mir das an. Eine Frau, Ende 50 sitzt an einem Webstuhl und arbeitet an einer Wolldecke. Überraschenderweise spricht sie mich sofort auf deutsch an. Sie ist Deutsche und wir unterhalten uns eine Weile darüber, wie sie nach Italien kam, wie die Leute hier mit Covid umgehen usw. Sie fragt mich, wo ich untergekommen sei und ich merke sofort, meine Herbergsgastgeber scheinen bei ihr (im Dorf?) nicht soo beliebt zu sein? Das zentrale Ristorante ist wohl eher the place to be. Ich frage, ob ich dort mittags was essen könne sie nickt und schlägt vor, dass wir zusammen hingehen. Ich esse Pasta mit Wildschwein-Bolo, sie trinkt einen Café. Man kennt sich hier natürlich. Als sie geht, regnet es in Strömen und ich beschließe, noch etwas zu bleiben. Ich bin zwar der einzige Gast, aber so what. Wüsste nicht, was ich sonst tun soll. Ich mag die Atmosphäre, die ganze Familie sitzt hinten in der Küche, isst, trinkt und lacht. Sie überlassen mir unkompliziert vorne den Gastraum. Finde ich super. Es gibt eine Zeitung und ich kann auch mal endlich in meinem Wanderbuch ein paar Hintergrundinfos nachlesen. Hm, von den vielen Leuten, die gestern hier waren, scheinen alle trotz des echt schlechten Wetters weitergegangen zu sein. Ristorante "Alla Vetta del Capezzone" In trinke einfach noch einen Rosso. In dem Moment kommen Nachbarn herein und damit auch etwas mehr Leben. Die Wirtin macht den Fernseher an: Samstagnachmittag, Olympia. Typische Hintergrundunterhaltung für italienische Bars. Ich versuche, lieber etwas von den Unterhaltungen um mich herum aufzuschnappen., was aber gar nicht so einfach ist, bei dem Sprechtempo und regionalen Dialekt.
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  22. 34. Tag - 12.09.2020 oder vom Hagel und weiteren Pflaster Pian Melzè - Bivacco Bertoglio 17.7 Kilometer, + 1708 hm, - 704 hm, 7 Stunden, 21 Minuten Haha, ich und mein Chaos mit den Daten. Die gestrige Etappe war natürlich am 11.9 und nicht am 9.9. Zudem lebt der Salamander nicht auf 15000 müM, sondern lediglich auf 1500 müM. Danke an meine Partnerin für den Hinweis. Nun aber zur Sache. Nachdem ich diese Nacht sehr schlecht geschlafen habe war ich alles andere als motiviert und entsprechend liess ich mir sehr viel Zeeeiiiiiiiit mit dem packen. Zuerst mal Sonnenaufgang genissen und alles an die Sonne legen zu trocknen. Da auch die Schuhe etwas an die Sonne durften, mussten meine Regenhosen als Schuhersatz hinhalten. Man könnte natürlich auch einfach die Socken abziehen, aber dann würden ja die Füsse nass werden Wie könnte ich noch etwas Zeit schinden? Ach ja, ein Kaffee Es herrschte ganz schön Betrieb. Dies einerseits auf dem Wanderweg und auch auf der Strasse. Hmm. Vielleicht sollte ich auch mal los? Scheint ein schöner Tag zu werden. Kapelle bei Pian del Re. Leider wie die meisten anderen verschlossen, aber gut gepflegt und von aussen schön anzusehen. Zwei Stunden nach dem Aufstehen bewegte auch ich meine Knochen auf den Weg und erreichte auf dem schönen Weg zügig Pian del Re. Hier traf mich fast der Schlag. Der Parkplatz war schon äusserst gut gefüllt und die Karawane bewegte sich in die gleiche Richtung wie ich. Ich gönnte mir kurz die überraschend saubere, öffentliche Toilette und reihte mich dann ein. Vorbei an der Quelle des Po; Kaum zu glauben das hier der Po entspringt… Da kommt hoffentlich noch etwas Wasser hinzu Hier wird der Po geboren. Vorbei an zwei schönen, kleinen Seen windet sich der Weg eher langsam, aber sicher in die Höhe. Die Gegend bekommt auch wieder einen alpineren Charakter, der Weg ist aber hervorragend ausgebaut. Irgendwo im Bereich des Lago Chiaretto wurde die GTA in Folge Steinschlaggefahr umgeleitet. Die meisten schien dies nicht zu kümmern, aber ich widerstand der Versuchung, es ihnen gleichzutun und nahm die längere Umleitung (Kurzer Ab-/ Aufstieg und mehr Strecke). Naja bei rund 1000 km kommts auf den Kilometer dann auch nicht mehr an Auf dem Colle dei Viso angekommen versteckte sich der Monte Viso gerade hinter einem Nebelschleier. Der zeigt sich schon nochmal. Ich überlegte kurz am Abstecher für den Viso Mozzo rum. Hmm, eigentlich hab ichs am Morgen etwas gar gemütlich genommen, aber nochmals die 3000 Meter Marke zu knacken überzeugte mich dann. Ausserdem habe ich für heute ohnehin kein Plan wo ich übernachten will. Wegen zu geschlossen... Hier könnt ihr euch den Monte Viso vorstellen. Bei solchen Fotos bin ich immer froh die RX100 M6 dabei zu haben. Tele ist für solche Bilder einfach unentbehrlich. Unterwegs zeigten sich noch zwei mächtige Steinböcke. Einfach ein fantastischer und überwältigender Eindruck. Auf dem Viso Mozzo (ca. 50`) gönnte ich mir dann eine sehr lange und ausgiebige Mittagspause und selbst der Monte Viso zeigte sich das eine oder andere Mal. Na also, der Monte Viso vom Viso Mozzo aus. Der Lago Grande di Viso vom Viso Mozzo. Um 14:30 Uhr wars dann auch für mich Zeit wieder zum Colle dei Viso abzusteigen. Da ich keine Lust auf CAI Hütte hatte, beschloss ich, mir den Weg zum Rif. Alpetto zu schenken und gleich zum Passo Gallerino zu queren und ab da das Bivacco Bertoglio anzupeilen. Unterwegs zwischen Rif. Quintino Sella und Passo Gallerino. Der Berg rechts könnte der Viso Mozzo sein, bin mir da aber nicht sicher. Unterhalb des Passo Gallerino traf ich auf ein französisches Paar. Sie schien recht erschöpft zu sein und ihr Partner erkundigte sich bei mir nach den Wegen und den Gehzeiten. Für mein Empfinden waren sie etwas dürftig vorbereitet und ausgerüstet. Naja, immerhin hatten sie „richtige“ Bergschuhe und nicht nur selbstmörderische Trailrunner wie ich Zum Glück für die beiden war es von dort nicht allzu weit zu den beiden Rifugios. Kaum hatte ich mich von den beiden verabschiedet, zog das Wetter bedrohlich zu. Karma, habe ich was falsch gemacht? Erstmal Regenjacke angezogen um mich vor dem Wind zu schützen. Kaum hinter dem Passo Gallarino öffnete der Himmel die Schleusen und ich zog noch schnell die Regenhose über. Wenig später gesellte sich noch Hagel zum Regen und ich zog den Kopf wie eine Schildkröte ein. Ich legte einen Zahn zu, passierte den Passo San Chiaffredo, wo ich kurz das obligate Foto schoss und keine 15 Minuten später war der Spuk vorbei. Natürlich waren die Schuhe triefnass, aber die trocknen schon wieder. Beim Biv. angekommen versuchte ich den Kram einigermassen zu trocknen. Naja war eher ein untauglicher Versuch. Es bleib zwar trocken, aber die Sonne vermochte sich heute nicht mehr durchzusetzen. Das tat meiner guten Laune jedoch keinen Abbruch und ich genoss die schöne Abendstimmung. In meinem Dusel schaffte ich es jedoch wiedermal mir meinen Fuss (ich laufe am Abend gerne barfuss) an einem Stein „aufzuschlitzen“. Naja, für das habe ich ja Pflaster dabei. Kurz vor dem Sonnenuntergang gesellten sich noch zwei Steingeissen mit einem Kitz zu mir und wir genossen einen phänomenalen Sonnenuntergang. Was gibt es Schöneres?
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  23. Freitag 06.08.2021 - Alpe del Lago - Campello Monti (750 rauf / 990 runter) Auf ins Walserland Zuerst muss ich mich einmal korrigieren: Das Bivacco gestern war das Rifugio Alpe del Lago. Heute komme ich an einem weiteren Bivacco vorbei, welches Alpe Pian Lago heißt. Schon bei der Vorbereitung bin ich hier immer wieder durcheinandergekommen. Die Etappe klingt heute vielversprechend. Drei Übergänge mit Aussicht auf die Walliser 4000er, unter anderem auf das Monte Rosa Massiv. Auf dem ersten Pass treffe ich O. wieder. Es ist warm, die Sonne scheint und sie liegt im Gras und genießt den Ausblick, gute Idee (später erfahre ich, dass sie tatsächlich auf dem kleinen Pass ein paar Sit-ups gemacht hat. Ich konnte es nicht glauben. Schade, dass ich das nicht gesehen habe). Der Ausblick beim Bivacco Alpe Pian Lago ist nicht viel weniger beeindruckend. Weiter gehts zum Lago di Ravinella, einem sehr schön gelegenen See. Dort rasten 3 Italiener. Das übliche "Wo kommst du her - Wo gehst du hin", aber ich bin müde und habe keine Lust auf Small Talk mit der Männer-Clique. Ich will ankommen. Vor mir liegt noch der Aufstieg zum letzter Pass Colle dell'Usciolo auf 2037 m und ich schraube mich wieder langsam hoch. Auf der anderen Seite begegnet mir ein Hirte auf der Suche nach 10 (ausgebüchsten) Kühen. Ob ich sie am See gesehen hätte, fragt er. Ich verneine und blicke in ein ratloses Gesicht. Alsbald kommen mir Zweifel an meiner Wahrnehmung dort, aber kann man so fokussiert auf den Weg und seine Gedanken sein, dass man 10 Kühe übersieht? In Campello Monti erwartet mich eine zauberhafte Kammer im Albergo Nigritella, eine nette Wirtin und ein hübscher Ort. Vor dem Abendessen bummeln wir noch durch den Ort und nehmen den Aperitivo vor dem zentral gelegenen "Alla Vetta del Capezzone" ein. Dort ist viel mehr los, als in unserer Herberge und wir haben Spass daran, uns das Kommen und Gehen anzugucken. Campello Monti Die Wetteraussichten für den nächsten Tag sind gruselig und so beschließe ich im Laufe des Abends, eine weitere Nacht hier zu bleiben, zumal wir hier mit das beste Essen der bisherigen GTA bekommen. Ich habe Lust mal ausgiebig zu schlafen, zu lesen und zu schreiben - und einfach mal den Tag verbummeln. O. wird weiter gehen, ihre Freundin wird dazu stoßen, was sich organisatorisch aber als nicht so ganz einfach herausstellt (wo stellt die Freundin das Auto ab, welcher Bus fährt wo hin, wie kommt man nach ein paar Tagen wieder zum Auto...). Mir fällt am Abend auf, dass die nächsten Etappen etwas herausfordernder werden. Alles was ich bislang gemacht habe war eigentlich harmlos. Ich muss zugeben, dass mich die ersten Etappen trotzdem gefordert haben. Naja, irgendwann wird sich ja mal ein Trainingseffekt einstellen. 1 Woche ist jetzt knapp vorbei. Mit Respekt schaue ich auf die noch ausstehenden 2 Wanderwochen. So lange war ich noch nie in den Bergen.
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  24. 33. Tag - 09.09.2020 oder von netten Begegnungen Oberhalb Rif. Wily Jervis - kleiner Picknicklatz oberhalb Pian Melzè 21.2 Kilometer, + 1596 hm, - 1751 hm, 6 Stunden, 51 Minuten Dunkle Wolken ziehen auf über dem Land, wo die Schoschonen schön wohnen. - Trübe Aussichten Früh am Morgen weckten mich die Regentropfen auf meinem Tarp. Hmm die Motivation zum Aufstehen ging so etwas gegen null, war es doch so schön warm und trocken im Quilt. Ein späterer Kontrollblick ergab: Kein Regen und passable Sicht. Also kroch ich aus meiner Hundehütte (so wurde mein Tarp zuvor schon in der Alpe Veglia bezeichnet) und machte mich nach dem obligaten Kaffee gegen 9:15 Uhr auf den Weg. Ich stelle ohnehin äusserst selten einen Wecker und am Morgen schlafe ich irgendwie immer am besten. Zudem bin ich unterwegs selten der Typ der aufsteht und schnell in die Gänge kommt. Egal, ich kann ja machen wie ich will! Nachdem ich den Geocache beim Rif. Jervis nicht finden konnte, ging es sogleich wieder an den Aufstieg in Richtung Colle Barant. Es waren noch kaum Leute draussen. Im Einstieg begegnete ich noch einem schweigsamen Hirten und seinem lustigen kleinen Hund. Erinnerte mich an eine Fledermaus Der Wanderweg querte immer wieder die alte Militärstrasse und durchs nasse Gras waren meine Schuhe innert Kürze nass. Egal, sollte heute nicht das letzte Mal sein. Weiter oben stiess ich auf eine Schafherde und aus der Ferne erspähte ich auch die beiden Herdenschutzhunde. Ich hoffte noch die Herde umgehen zu können, musste diese, bedingt durch Topografie und Wegführung aber durchqueren. Unbeaufsichtigte Hunde sind gar nicht mein Ding und diese Maremmano-Hunde sind mir etwas suspekt. Beide lagen anfänglich gemütlich an ihrem Platz, sprangen aber urplötzlich auf und verbellten mich vehement aus kurzer Distanz. Im Hinterkopf hatte ich noch die Verhaltenstipps, welche in der Schweiz immer wieder an den Wegen angeschlagen sind. Entgegen der Empfehlung spreche ich jeweils ruhig mit den Tieren. Der Punkt „Sobald der Hund die Anwesenheit akzeptiert hat und nicht mehr bellt, kann der Weg langsam fortgesetzt werden.“ kannte der Hund wohl nicht. Ich lief jedenfalls langsam weiter und nach einigen Metern erkannte der Hund wohl, dass von mir keine Gefahr ausgeht. Ich war erleichtert. In diesem Jahr machten wir nochmals eine ähnliche Erfahrung (Etappe 60). Im Aufstieg zum Colle Barant Der Weg führte ab hier auf der Militärstrasse bis zum botanischen Garten und weiter zum Pass. Unterwegs entdeckte ich noch einen seltsamen, schwarzen Salamander. Beim botanischen Garten war leider nicht mehr viel zu sehen und nach einer kurzer Pause veschlechterte sich das Wette schlagartig. Die Sicht ging nahe gegen Null und es setzte Regen ein. Ich beschloss beim Rif. Barant eine Pause einzulegen. Ich war der einzige Gast und unterhielt mich lange mit Luca, dem Hüttenwart in meinem super Italienisch. Ich erzählte ihm das seine Hütte gemäss Rother geschlossen sei und versprach ihm, dies dem Verlag mitzuteilen, was ich auch gemacht habe. Die Hütte ist von ca. Juni bis ca. September geöffnet. Das im Rother angegebene Problem mit dem Wasser wurde mit einer neuen Quelle gelöst. Zwei grosse Tee und viele netten Gespräche später verabschiedete ich mich gegen 13:45 Uhr. Das Wetter war noch immer nicht grossartig aber einigermassen passabel. Der Hüttenwart freute sich dermassen über mein bisschen Italienisch, sodass er mir mich auf ein Getränk einlud. War eine echt nette Begegnung. Im Abstieg Der Abstieg im wieder einsetzenden Nieselregen auf der Militärstrasse und den zahlreichen Abkürzungen war eine kurzweilige und landschaftlich reizvolle Angelegenheit. Am Strassenrand waren einige Schilder angebracht welche auf den schwarzen Salamander (Lanzai Salamander, welcher über 15000 müM lebt) und den Bau der Strasse hinwiesen. Wie üblich verstand ich längst nicht alles aber angeschaut habe ich mir die Sachen trotzdem. Nach einem kurzen Gegenanstieg erreichte ich eine Kapelle vor dem Rif. Lowrie wo eine einladende Bank stand. Zeit um etwas Gewicht aus meinem Rucksack zu reduzieren. Der Regen hatte inzwischen wieder aufgehört und ich genoss die Stille und schaute den beiden Pferden zu, welche ihrerseits etwas Gewicht ab der Wiese reduzierten Lanzai Salamander Wie weiter? Hier vor der Hütte kann ich nicht übernachten und in die Hütte will ich nicht. Gemäss Rother sinds knapp 4 Stunden nach Pian Melzè was machbar ist. Auch wenn der Aufstieg zum Colle della Gianna etwas „technischer“ war als bisher am heutigen Tag gewann ich schnell an Höhe und war praktisch für mich alleine. Kurz unterhalb des Passes bot sich mal wieder ein besonderes Schauspiel. Ein Rudel Steinwild von rund 20 Tieren war knapp oberhalb meiner Position unterwegs. Immer wieder eindrücklich und schön zu beobachten! Steinwild beim Colle della Gianna Im Abstieg nach Pian Melzè Im Abstieg vertat ich mich dann prompt und ging rechts, einige hundert Meter auf dem falschen Weg. Die umliegenden Berge waren noch immer in Wolken gehüllt was meiner Stimmung aber keinen Abbruch tat. Ich genoss den etwas einfacheren Untergrund und kam gut voran. In Pian Melzè war ich froh mal wieder eine kleine Abfallsammelstelle zu finden und vorallem den Wasserhahn am Rande des Parkplatzes. Wenns nicht anders geht schmeisse ich den ganzen Müll jeweils in einen Eimer. In Italien gibt es jedoch oftmals Eimer für Plastik, Alu usw. was mir doch etwas sympathischer ist. Mein Nachtlager hatte ich bereits im Abstieg ausgemacht und ich nutze den leichten Wind im mein nasses Polycro zu trocknen. Währenddessen wurde der nahe Bach für ein erfrischendes Bad genutzt. Zeit für das letzte Traktandum: Kochen. Mittlerweile musste ich die Pasta nicht mehr abmessen. Genug wars wenn der Topf randvoll mit Pasta gefüllt war. Die Sauce unterzurühren war dann jeweils etwas tricky aber geht schon. Ja, ich weiss, Aludose und UL, aber die Sosse ist einfach zu gut!
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  25. Donnerstag 05.08.3021 Molini di Calasca - Bivacco Pian del Lago (1180 rauf / 440 runter) Mein ersten Bivacco Die Nacht war zu kurz. 6:45 h klingelt zwar der Wecker, aber nach dem Zähneputzen gebe ich mich nochmal der Schwerkraft hin, ich bin einfach noch zu müde. Erst um 8:30h komme ich los. Runter zur Wallfahrtskirche Madonna della Gurva am Torrente Anzar (ich befinde mich noch im Anzasca-Tal). Dann etwas höher zum Val Segnara und auf einer schönen Malattiera durch Kastaneinwald weiter aufwärts. Kurz nachdem ich los gehe, treffe ich jedoch erst einmal auf zwei Schweizerinnen, die bereits eine Doppel-Etappe gemacht haben und aktuell auch wieder eine machen. Immer diese Ambitionierten..., ich gehe ein Stückchen mit den beiden und freue mich über das kurze, nette Gespräch. Als es jedoch bergauf geht, ziehen sie mit Tempo davon. Haha, besser ist es wohl. Das Wetter ist schön und die Etappe heute endlich mal wieder etwas aussichtsreicher. Um die Mittagszeit genieße ich ein meine Pizza, die ich mir in der Locanda habe mitgeben lassen (diese schlaue Idee stammt aus einem alten Reisebericht). Endlich mal eine leckere Verpflegung für den Weg. Am Nachmittag komme ich zur Hüttel. Sie liegt wunderschön an einem kleinen Bach. In der Nachbarschaft eine Alp mit dort wohnender Hirtin, Ziegen und Kühen. Das Wetter ist traumhaft, daher wagen wir es, machen uns nackig und steigen kreischend in das eiskalte Nass (naja der Bach führt nicht sehr viel Wasser), wir können uns nur halbwegs in eine Kuhle legen. Bivacco Pian del Lago - mein erstes Bivacco! Ich mag es. O. hat etwas Sorge, ob es nicht zu kalt wird in der Nacht. Sie hat nur einen Hüttenschlafsack dabei und die Woll-Decken sind jetzt nicht die Neusten. Sie sammelt etwas Holz, aber ich glaube nicht, dass das brennt. Es scheint sie zumindest zu beruhigen. Wir werden es an diesem Abend nicht ausprobieren. Noch vor dem Abendessen kommt eine weitere Wandererin an. Mir fällt natürlich sofort der weiße UL-Rucksack einer noblen Marke auf. Seit 10h auf den Beinen und halbwegs eilig will sie noch weiter zum nächsten Biwak. "Ich will das trockene Wetter nutzen und so weit laufen, bis mir die Beine abfallen", sagt sie. Später erfahren wir, dass wir sind nicht die einzigen sind, denen sie begegnet. Sie ist wohl seit Wien unterwegs und in Villadossola auf die GTA gekommen. In 30 Tagen will sie in Nizza sein, es sind noch über 50 Etappen! Wir schauen der Hirtin noch etwas zu, wie sie die Tiere umher treibt und genießen unser Abendessen. Die letzten Sonnenstrahlen am Abend gehören uns leider nicht allein. Um uns herum jede Menge Mücken. Die Biester wollen ihre Rüssel in unsere gut durchbluteten Arme und Beine stecken. Aber nicht mit mir. Sämtliche mir möglichen Vorkehrungen werden getroffen und funktionieren zumindest halbwegs. Käseplatte zum Abendbrot und für mich noch Couscous-Mischung mit Parmesan und Walnüssen Ziegen überall - großes Kino Als wir in unsere Kojen steigen, bin ich froh um meine Daunen und auch um meine Iso-Matte, die Matratzen sind okay, aber nicht der Knüller.
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  26. 32. Tag - 10.09.2020 oder die rätselhafte Katze Ghigo di Prali - Oberhalb des Rifugio Wily Jervis 27.6 Kilometer, + 2088 hm, - 1644 hm, 9 Stunden, 35 Minuten Nach einer guten Nacht und dem typisch italienischen, also eher spärlichen Frühstück machte ich mich auf den Weg. Da ich wie bereits erwähnt gestern hungrig und dementsprechend zuviel einkaufte war der Rucksack entsprechend schwer So fiel es heute auch etwas schwerer, der vom Rother vorgeschlagenen Versuchung, der Sesselbahn auf den Bric Rond, welche mir 1000 hm eingespart hätte zu widerstehen. Aber die fuhr heute ja ohnehin nicht, also fertig träumen und laufen! So suchte ich anfänglich erfolglos den wichtigen Wanderweg und landete bald auf der Skipiste/ Wanderweg welche, typisch Skipiste eben keine halben Sachen machte und zügig nach oben führte. Die rätselhafte Katze Aber geteiltes Leid ist halbes Leid und so begleitete mich ab den ersten Metern bis beinahe zur Mittelstation die rätselhafte Katze. Ich bin nun nichtmal ein Katzenfreund, aber das Tierchen folgte mir dennoch tapfer auf Schritt und Tritt rund 1 Stunde lang. Ich unterhielt mich nett mit der Katze auch wenn die Konversation eher einseitig ausfiel. Wenn ich irgendwo mal abkürzte, kam die Katze zurück und folgte mir auch dorthin. Im oberen Teil überholte ich dann noch zwei Deutsche, welche ich später aber nicht mehr sah. Trotz dem schweren Rucksack kam ich überraschend schnell voran und hatte die ersten 1000 Höhenmeter nach 1 3/4 Stunden hinter mir. Zeit für eine verdiente Mittagspause. Für alle die es nicht so genau nehmen mit den „zusammenhängenden Schritten“. Den Aufstieg könnte man sich gut sparen und die Sesselbahn nehmen. Zweite Sesselbahn im oberen Teil Die andere, tierische Begleitung Kleines Bildrätsel. Wo ist der Rocciamelone? Auflösung am Schluss. "Mittagspause". Darf ich hier sowas posten oder gibt das eine Verwarnung? Der weitere Weg zu den diversen Seen war sehr angenehm und dort angekommen musste ich natürlich kurz die Militärruinen inspizieren. Die alten Militärpfade bis kurz vor dem Colle Giulian waren ebenfalls sehr angenehm zu gehen und wenig später erreichte ich die Bergerie Giulian wo ich eine grausige Entdeckung machte. Mitten auf dem Wanderweg lag der Fötus eines Kalbes. Gehört zum Leben dazu, aber ob man den unbedingt auf dem Wanderweg gleich neben der Hütte liegen lassen muss… Weg von der Bric Rond zu der Conca dei 13 laghi. Keine Ahnung wie die hier auf 13 Seen kommen... Ein Teil der dortigen Militärruinen Die wenig reizvolle Strecke auf der Schotterstrasse bis zur Colletta delle Faure war nun perfekt um Kilometer zu Fressen. Ist wohl mal wieder Zeit für eine Pause. Das Wetter zog inzwischen etwas zu und ich befürchtete Regen, welcher aber ausblieb. Wie immer in den Pausen beschäftigte ich mich etwas mit dem Rother und der Karte und entdeckte noch eine Alternativroute welche im Rother nicht erwähnt ist. Vom Colletta delle Faure führt nämlich eine alte Militärstrasse zur Alpe Bancet und dort weiter zum Rif. W. Jervis. Die Strecke schien mir sehr reizvoll und würde mir zudem einen unnötigen Abstieg von immerhin knapp 900 hm und langweiligen Wiederanstieg zum Rif. ersparen. Gebucht! Colletta delle Faure. Im Bild ist die Militärstrasse welche in einigen Kehren, nach oben zur Alpe Bancet führt. Nochmal die erwähnte Strasse Der weitere Weg zur Alpe Bancet war zwar auch nur Schotterstrasse, gefiel mir aber deutlich besser. Abgesehen von der Älplerfamilie, welche mir mit kläffenden Hunden vom Col Content entgegenkam begegnete ich heute niemandem mehr. Um den Col Content bestaunte ich die gut erhaltenen Militärsträsschen und die paar Bunker. Eindrückliche Arbeit. Zusammen mit dem Nebel wirkte das ganze auch landschaftlich sehr reizvoll. Alte Militärstrasse zwischen Alpe Bancet und Col Content. Ich gönnte mir einen kleinen Abstieg auf der Strasse zu einigen der auf den Wegweisern beschriebenen Anlagen. Col Content Bei der Alpe Crosenna konnte ich das im Rother beschriebene Agriturismo nicht mehr finden. Gemäss meinen heutigen Recherchen wurde es dauerhaft geschlossen. Mittlerweile war es gegen 16 Uhr und ich spürte den langen Tag. Ich wollte aber noch etwas Strecke machen und den anstrengenden Anstieg nach der Alpe Crosenna hinter mich bringen. Immerhin wurde dieser durch zahlreiche wilde Himbeeren versüsst. Der weitere Weg war dann sehr schön und landschaftlich reizvoll. Leider war aber Wasser eine Fehlanzeige und so blieb mir nichts anderes übrig als noch etwas weiterzugehen. Walk-In Vitamine Drive-In Wasseraufnahmestelle. Rund 40 Minuten vor dem Rif. Jervis. Eine kleine Pause und etwas 70 Minuten später traf ich auf einen Bach um meine Wasservorräte aufzufüllen. Ich lief noch einige Minuten und machte es mir auf dem erstbesten Platz gemütlich. Die in der nähe lebenden Ameisen hatten aber etwas gegen meine Idee und so verlegte ich mein Lager notgedrungen nochmals um rund 30 Meter. Müde aber glücklich kochte ich mir etwas Pasta und schlief allerbestens. Und hier noch die versprochene Auflösung des Bildrätsels Der Rocciamelone.
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  27. 31. Tag - 09.09.2020 oder der quasi Pausentag Colleto delle Fontane - Ghigo di Prali 9.4 Kilometer, + 438 hm, - 571 hm, 2 Stunden, 43 Minuten Nachdem ich endlich die Ursache für mein wiederholtes Chaos bei den Daten und Tagen eruiert und beseitigt habe, lege ich nochmals einige Tage nach. Eigentlich fast zu wenig für einen eigenen Beitrag, aber zusammen mit dem nächsten werden es einfach wieder zu viele Bilder Morgenstimmung Auch heute war ich für meine Verhältnisse um 7 Uhr recht zeitig wach und genoss den Sonnenaufgang bei einem Kaffee. Ich fühlte, dass ich heute keine Bäume ausreissen würde, was wohl auch am fehlenden Essen lag. zMorgä (Frühstück) gabs dementsprechend keines, da der Rest meiner Vorräte aus einem Sack Guetsli (Kekse) bestand Ghigo di Prali konnte ich schon aus der Ferne ausmachen, der Weg dorthin zog sich aber überraschend in die Länge und wegen des Hungers waren die kurzen Anstiege mühsam. Mit den paar Guetsli konnte ich den Weg einigermassen überbrücken, kam aber nicht so recht in Fahrt. Um den Weg über die Strasse am Ortseingang zu umgehen überquerte ich den Fluss auf einigen Steinen was dank meiner Körpergrösse und des niedrigen Wasserstandes gut machbar war. Der Ort wirkte wie ausgestorben, lediglich im Ortskern herrschte Betrieb. Ghigo di Prali kurz hinter dem Colleto delle Fontane Zuerst mal orientieren. Kurzerhand beschloss ich im nahen Hotel delle Alpi (HP = 60 Euro) einzuchecken und hier den restlichen Tag Pause zu machen. Das Hotel war jetzt nicht der Knaller aber ich hatte ein sauberes Zimmer. Leider war das dortige WLAN in etwa so motiviert wie ich, sodass ich mich später im Dorf auf die Suche nach einem WLAN machte um meine Partnerin anzurufen. Ich wartete kurz die Öffnung des Einkaufsladens (Tiziana Alimentari) ab und machte mich ans Einkaufen. Der Laden war gross und alles notwendige ist vorhanden. So konnte ich auch meine beiden leeren Capri-Sun Beutel wieder mit Spiritus befüllen. Frühstück-technisch war aber eher ebbe. Ich esse jeweils gerne Müesli, konnte aber leider nur einen 1 kg Sack finden der dann doch etwas übertrieben ist. Auch sonst waren die Verpackungen eher etwas gross. Aber was will machen machen und so zog ich mit viel Obst, Käse, Fleisch, Brot, Joghurt, Tiramisu, 1 l Spiritus und dem erwähnten Müslisack ab. Man solle nie, erst recht nicht während einer Wanderung hungrig einkaufen… Wie ich am Folgetag feststelle, wäre weiter oben im Dorf noch ein weiterer, kleinerer Laden vorhanden. Vielleicht hätte es dort geeignetere Grössen gegeben. Aber genug gejammert! Hauptsache es gibt wieder Essen! Die nächsten drei Tage bis Maddalena gibts nämlich keine Läden mehr am Weg. Das Abendessen im Hotel war reichhaltig und ganz ok, auch wenn es der Koch mit dem Olivenöl etwas gar gut meinte. Aber das sind schliesslich geschenkte Kalorien
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  28. ThomasK

    Impressionen von Touren

    Peaks of Balkan - eine erste Schnuppertour. Herrliche Berge, kompakter Kalkstein, saubere Gebirgsbäche, unmarkierte Gipfelanstiege, deshalb kleine Abenteuer, wie in den Alpen vor vielleicht 100 Jahren gutes Essen und liebe Menschen. P.S.:Nicht weitersagen
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  29. Tag 9 Noch am Abend bemerkte ich die zahlreichen Mückenstiche, die mir die fiesen Biester zugefügt haben, obwohl ich die ganze Zeit lange Kleidung getragen hatte. Die vermaledeiten Mistviecher hatten mich tatsächlich sogar durch meine Trekkinghose durch gestochen!. Ich kratzte mich in den Schlaf... Am nächsten Tag führte mich der Weg über einen schmalen Pfad an zahlreichen Sümpfen und kleinen Seen vorbei. Hier waren die nassen Teile des Weges nicht mehr mit Planken ausgelegt, sondern entweder nackt oder es lagen Äste darüber, über die man balancieren musste. Dies gelang mir problemlos, aber trotzdem wurden meine Füße schon bald nass. Kurz darauf führte der Weg auf eine Forststraße, die mich den ganzen Tag noch begleiten sollte. In einer Rasthütte machte ich kurz Pause als ein Regenschauer aufkam. Schon bald fingen meine Füße an zu schmerzen. Ich weiß schon, warum ich Forststraßen nicht so gerne mag... Zwischendurch führte der Weg weglos durch einen Sumpf. Mit jedem Schritt versank ich knöcheltief im Wasser, aber dank dem Moos blieben die Schuhe immerhin sauber. Bei einem Vindskydd breitete ich meine Sachen aus um eine längere Pause zu machen. Nachdem mich die Mücken belagerten überlegte ich es mir anders und wusch nur schnell meine Socken aus und aß beim Gehen ein paar Snacks. Die Füßsohlen schmerzten immer mehr und ich ließ mich von Podcasts und Harry Potter ablenken. Irgendwann kam ich an eine Weggabelung und schaute aufs Smartphone. Laut dem sollte ich links abbiegen, was ich auch tat. Irgendwann fiel mir auf, dass ich diesen See da drüben doch gerade schon mal gesehen hatte - die Forststraße hatte mich im Kreis drumherum geführt. Laut Karte hätte da vorhin ein Weg abzweigen sollen. Ich folgte der Forststraße erneut und suchte den Weg - aber Fehlanzeige. Es war keine Spur vom gesuchten Weg zu sehen. Auch mein Garmin zeigte mir nichts anderes an. Dies war übrigens das einzige Mal, wo ich es nutzte. Also lief ich einige Kilometer zurück und folgte dem rechten Weg. Laut Karte war dort wo ich mich befand aber kein Weg mehr. Vielleicht wurde ein neuer Weg gebaut - ich weiß es nicht. Mit einiger Verspätung kam ich in Flötningen an. Außer dem geschlossenen Supermarkt war hier nichts los. Die Socken waren immer noch feucht und die Füße schmerzten immer mehr. Es war schon spät und ich überlegte fieberhaft, wo ich einen geeigneten Zeltplatz finden könnte. In der Nähe war zwar ein Vinskydd, doch der wirkte nicht so, als wäre der zur Übernachtung gedacht. Ich lief noch einige Kilometer Forststraße bis zu einem Abzweig, wo ich einen anderen deutschen Kungsleden-Wanderer traf, der hier in der Nähe sein Zelt aufgeschlagen hatte. Weit und breit sei dies die einzige geeignete Stelle, da ansonsten alle ebenen Stellen sumpfig wären. Es war gerade noch Platz für mein Zelt. Wir unterhielten uns lange angeregt über die Tour, bevor wir in die Schlafsäcke krochen. Da ich den ganzen Tag Mücken sei Dank kaum eine Pause gemacht hatte, war ich froh mich endlich ausruhen zu können. Ein Blick auf meine Füße, offenbarte mir das ganze Elend. Aufgrund der Nässe waren sie aufgequollen und unter den Zehen hatten sich mehrere Blasen gebildet. Auweia.
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  30. Nutze den leichtesten seit dieser Saison und bin mehr als zufrieden - selbst am Kili und bei diversen Alpentouren hat er sich schon bewährt. Bislang jedoch auch nur wegen der Sonne herausgeholt. Davor hatte ich gute Erfahrungen mit dem bei 95g minimal schwereren (aber deutlich günstigeren) FARE UL gemacht:
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  31. Ich habe den UL Trekking Schirm von Montbell mit 125g. Halte ich in der Hand oder klemme ihn in den Zpacks Umbrella Holster bestehend aus Plastikklemme und Gummi. Montbell hat einige leichte Schirme, los geht's ab 86 g. Sacki hat ein Video von der Produktpalette. Vorher habe ich den Euroschirm Liteflex Swing genutzt und bin super zufrieden, allerdings wiegt er eben mit 210g deutlich mehr als der Montbell. Dafür aber mehr Schutz und sehr stabil, auch bei Wind. Habe ich auch in der Regel in der Hand gehalten oder unter den Brustgurt geklemmt. Mit einem Schirm als Sonnenschutz habe ich keinen Erfahrung, aber sollte ähnlich wie beim Sonnenschirm im Garten funktionieren? Mich stört die Alu-Beschichtung optisch. Schwerer sind die beschichteten Schirme auch. Aber wenn man die Sonnencreme spart, lohnt es sich.
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  32. So, hab jetzt beim Pinguin was zusammengebastelt. Wer gucken mag: https://findpenguins.com/matzo/trip/le-courrier Werde aber bei Gelegenheit auch im Forum was posten. Bis dann
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  33. ich schliess mich schwyzi an! allerdings kann ich wenigstens weisse packtaschen vorzeigen. ich hatte immer nur ein rad. früher bin ich alles mit mtb gefahren. zelt am lenker, den rest im rucksack. echtes mtb-gelände muss ich als rad-grobmotoriker und feigling sowieso schieben. drum kam als ersatz dann auch ein tourer mit relativ schmalen reifen her. jetzt fahr ich mit dem "jolly jumper" alles, auch mal n stück singletrail, aber nix wirklich anspruchsvolles. je nach gepäck kommen die satteltaschen dran, und wenn ich den rucksack mitnehme geht der aufn gepäckträger. zuhause fürn wald hängt eine meist leere billige satteltasche hinten. son schickes schloss wie im pic oben hab ich nicht. ich sperr nicht ab. wenn ich auf tour einkaufen muss frag ich immer jemanden der rumsitzt ob er/sie/es drauf aufpassen kann und bring dann 2 kaffee mit. da ergeben sich immer nette gespräche. was die schuhe (und das rad) angeht. ein paar reicht. immerhin hab ich mangels kohle auch 600km AT und n haufen km in der wüste mit den koflach ultra schalenbergschuhen erfolgreich gemeistert. deshalb reicht mir ein rad für alles. ist halt manchmal härter so.
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  34. Ich nehm' einfach mein Rad. Fertig. Velo Schauff von '85, hab ich Alltagsgerecht umgebaut, das muss auch für Touren herhalten. Allerdings mach ich auch kein " bikepacking", also ich fahr zwar Waldwege und so, hab aber normale Gepäckträger-Taschen, nicht so Hightech Sattelstützenpacks oder sowas. So ganz schmals Pfade überlass' ich den Wanderern... Ziemlich stumpf, ich weiß - nicht mal DCF-Packtaschen
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  35. Eigentlich hatte ich ja geplant, den Albsteig/HW1 weitestgehend komplett von Donauwörth nach Tuttlingen zu wandern, aber eine Mischung aus Pech mit dem Wetter, fehlenden Skills, umständlichen Corona-Regeln und allgemeiner Genervtheit haben die Tour dann rapide gekürzt. Der kleine Campingplatz vom Kanu-Club Donauwörth ist auf alle Fälle eine Empfehlung wert. Geniale Lage an der Wörnitz, der Ausblick vorm Zelt sagt alles: Nach Monaten Sport- und Anstrengungsverbot ist mein Rücken etwas lädiert, deshalb habe ich das UL-Baseweight mit 900g Zusatzgewicht kaputt gemacht und mich fürs Glamping entschieden. Am Tarp sieht man auch die neu angebrachten Abspannungen für die halben Beaks: Ich war vor 10 schon selig entschlafen, entsprechend früh auch wieder auf. Gemütliches Frühstück in der Dämmerung mit Blick auf Enten und einen Fischreiher, und dann gings genauso gemütlich los zum Startpunkt in Donauwörth. Der Weg führt am Anfang viel durch Wiesen und am Waldrand entlang. Das meiste davon sind normale Feldwege, erst mit zunehmender Entfernung von Donauwörth kam auch der ein oder andere kurze Single Trail dazu. Es lief eigentlich wie am Schnürchen, entgegen aller Befürchtungen ob der langen Untätigkeit. Pünktlich zum Mittagessen hatte ich schon Haarburg hinter mir gelassen und gönnte mir in der Waldschänke einen Sauerbraten mit Spätzle und Kartoffelknödel. Hier fielen dann auch schon die ersten Regentropfen als Vorbote des kommenden. Bis Mönchsdeggingen hat sich das Wetter aber erst mal wieder beruhigt, so dass ich frohen Mutes weiter lief, den Fokus auch auf dem Wasserstand in meinen Flaschen, der genauso niedrig wurde wie der Netzempfang am Smartphone. In der Nähe des "Ursprung" gabs dann einen Bach, an dem mein Micro Squeeze zum Einsatz kam, und als der Weg mal kurz aus dem Wald raus führte, habe ich die Gelegenheit für eine Kaffeepause genutzt. Es trieben zwar immer wieder Fetzen von dunkleren Wolken vorbei, aber es sah eigentlich alles ganz gut aus für einen langen Wandertag. Erst kurz vor Christgarten änderte sich das mit einem Schlag, und ich schaffte es gerade noch bis zu den Bäumen beim geschlossenen Gasthaus dort um mich unterzustellen, bevor die Schleusen richtig aufgingen und es so richtig gewitterte. Zum ersten Mal dachte ich darüber nach, mein Tarp aufzustellen, aber eine geeignete Stelle war dort nicht zu finden. Also habe ich das Gewitter abgewartet und mich wieder auf die Socken gemacht. Kurz hinter Christgarten ging es dann durch ein Wildschweingehege. Dass es mehrere Kilometer im Wald hoch auf einen großen Hügel und dann wieder runter gehen würde hatte ich so nicht auf dem Radar. Kurz vor der Hälfte fing dann der Regen wieder so richtig an, so dass der Dreck vom Boden wieder 20cm hoch spritzte. Schon nach kurzer Zeit boten auch die Bäume keinen Schutz mehr, so dass Rumstehen keine Option war. Also weiter durch den Matsch. Nach ein paar Minuten wäre ich fast von einer Rotte Schweine umgerannt worden, die kreuzten meinen Weg 3m vor mit im Gallopp, machten eine Vollbremsung, starrten mich kurz an und schossen dann grunzend um so schneller weiter in eine Gruppe junger Fichten. Das war zumindest ein Highlight in einer relativ unangenehmen Situation. So gegen 18:00 war ich dann endlich durch das Gehege durch, und der Regen wurde nicht leichter. Ich hielt Ausschau nach einen passenden Platz fürs Tarp, aber hier im Wald war irgendwie nichts, was mir passend erschien. Alles war ziemlich ausgedünnt und von Maschinen zerfurcht, uneben und mit Wurzeln durchzogen, und an den höheren Bäumen waren mir viel zu viele dürre Äste. Kurz vor Schweindorf führte der Weg wieder aus dem Wald und am Rand entlang. Hungrig und langsam etwas Müde hatte ich dann keine Lust, durch das einen Meter hohe, ungemähte Gras zu stapfen. Weit und breit was aber nichts wirklich gemähtes zu finden, und der Wind blies jetzt schon ziemlich mies. In etwa einem Kilometer habe ich dann eine Hecke erspäht, die Windschutz bieten würde, und mich dorthin aufgemacht. Vor dem vorderen Zipfel war eine Wiese, die vergleichsweise kurz war (30cm), und ich war mir nicht sicher, ob sich etwas besseres finden würde. Hohes Gras frisst Innenraum beim Tarp-Aufbau als Halbpyramide, das war mir so nicht bewusst. Es gewitterte wieder leicht, als ich endlich alles so weit aufgebaut hatte und mir eine Portion Nudeln kochte. Handyempfang hatte ich hier nur marginal, also gab es nicht viel, das ich tun konnte. Um 9 kroch ich ins Bivvy, und der Regen prasselte aufs Tarp. Ich wurde nachts wach weil es so leise war. Tatsächlich hatte der Regen aufgehört. Ich freute mich kurz, machte die Lampe an um zu schauen ob alles noch richtig steht, da verflüchtigte sich die Freude. Überall waren Schnecken. Überall. Auf der Außenseite des Tarps genau wie auf der Innenseite. Auf dem Bivvy. Auf den Schuhen, die ich aufgehängt hatte. Auf den Abspannschnüren waren Schnecken, und der Rucksach klebte voll davon. Es war mein persönliches Armaschneckon. So verbrachte ich eine Stunde damit, Schnecken mit meine Plastiklöffel zu entfernen und weit weg zu werfen bevor ich halbwegs beruhigt wieder ins Bivy und unter den Quilt kroch. Danach folgten wirre Träume von aggressiven Schnecken, die mir die Bänder am Rucksack durchgefressen haben. Um 4:30 fing es an zu dämmern, und ich wachte auf um die zweite braune Welle von meinen Habseligkeiten zu klauben. Es gab an dem Morgen kein Müsli, nur ein Snickers. Kaffee ja, den konnte ich mit dem Stiel des Löffels umrühren. Es regnete noch immer leicht, und es hatte auf etwas über 10°C abgekühlt. Und meine Zusatzabspannungen waren ausgerissen, was im Nachhinein nicht so überraschend ist. So ganz kann ich trotzdem noch nicht erklären, wie es zuging, dass ich beim Versuch reinzukriechen das ganze Tarp genau so kippte, dass die Nässe schön gleichmäßig ins geöffnete Bivy und auf den Quilt tropfte. Örks. Zumindest dachte ich daran, vor dem Anziehen in die Schuhe zu schauen und konnte das Mistvieh von Schnecke noch rausschütteln bevor ich meinen Fuß rein steckte. Es half aber nix. Einpacken musste sein, jetzt mit deutlich feuchtem Quilt, den ich heute irgendwie würde trocknen müssen. Ich stapfte zurück zum Trail und durchs hüfthohe Gras am Waldrand entlang. Immerhin ging es dann irgendwann in den Wald und der Regen flaute ganz ab. Die eigentlich schönen Pfade waren durch Maschinen gut durchpflügt, und ich patschte und schlitterte durch den Matsch, hoch auf den Ohrengipfel, auf dem mal vor langer Zeit eine Aussichtsplattform stand von der man das Ries überbliecken konnte, die aber leider nicht wuchs, die Bäume drum herum aber schon, so dass die einzige Aussicht bald die Baumgipfel waren. Ohne Regen legte ich dann die letzten Kilometer nach Bopfingen zurück. Bei eine Stück Erdbeerkuchen mit Sahne und einem Cappucchino überlegte ich, wie es weiter gehen sollte. Der Wetterbericht stimmte nicht wirklich optimistisch, und die Langzeitprognose der NOAA noch weniger. Regen und Gewitter, und die Zugrichtung des Tiefs sollte über Tage perfekt ab Albtraum entlang führen. Der Quilt musste getrocknet werden, also brauchte ich einen geschützten Platz, am besten eine Pension. Das wäre in nicht-Corona-Zeiten einigermaßen unkompliziert gewesen, heute war aber alles unheimlich kompliziert. Testangebote haben oft nur noch Stundenweise offen und sind zehn Kilometer entfernt, und erschwingliche Zimmer waren nicht gerade üppig gesäht. Und da war ja noch der Schneckenschleim auf allen meinen Sachen. Nach einer Stunde, und als der Regen wieder anfing, hatte ich dann die Nase voll. Der Bahnhof war nicht weit. Erst mal nach Hause, das Zeug trocknen und waschen, und nebenbei einen neuen Plan schmieden, das fühlte sich nach der besten Option an. Am ersten Tag bin ich ca. 44km gewandert, am zweiten noch 15, und das ohne Muskelkater oder schmerzende Füße. Dank Hirschtalg war auch die Nässe kein Problem für das Gehwerk. Ich hätte doch meinem ersten Instinkt folgen und das Duplex mitnehmen sollen, dann wäre ich vermutlich am Abend schon bei Aalen gewesen. Aber was solls. Ich habe wieder ein paar Sachen dazu gelernt, so gesehen war es kein kompletter Fail, und manche Abschnitte waren echt schön. Der Wetterbericht ist optimistisch, dass das Tief überwiegend nördlich der Alpen vorbei zieht, deshalb gehts jetzt für eine Nacht nach Saalfelden und dann für mehre Tage hoch auf eine Hütte am Steinernen Meer, wo ich mir die Zeit mit Touren auf die vielen kleineren Gipfel vertreibe, auf denen ich noch nicht war. Dann gehts vermutlich etwas südlicher weiter, aber die Details buche ich, wenn die Wettervorhersage etwas sicherer ist. Immerhin gelte ich ab Freitag in Österreich als geimpft (22. Tag nach Erstimpfung), und mein Test gilt 48 Stunden, nicht nur 24 wie hier, was das Reisen unheimlich entspannt. Auf den deutschen Hütten sind gerade alles elendiglich kompliziert und eine Buchung für Einzelpersonen teilweise unmöglich.
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  36. grad eben im wald. leichter nieselregen, gut wind und so ca 8° da war mal ein schmaler waldweg, und null aussicht. grad mal bissl himmel direkt überm weg. ungefähr dort wo in der bild mitte die kleine birke hellgrün leuchtet passiert folgendes. kira nimmt die nase in den wind, geht einen meter vom weg und verharrt vor einer der furchen, die der harvester in den hang gefräst hat. mein erster gedanke ist pfütze und darauf wasserläufer. aber die körperspannung passt nicht. das ist keine spiel-, sondern eine arbeitshaltung. also geh ich nachschauen. wir haben uns dann so leise wie wir gekommen sind wieder vom acker gemacht...
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  37. Ich bin in den letzten drei Tagen auch endlich mal den Kellerwaldsteig gelaufen und war durchweg sehr angetan davon. Große Teile des Ederseeabschnitts kannte ich zwar schon, aber die Krüppeleichenwälder finde ich immer wieder beeindruckend, überhaupt sind die Wälder das große Highlight des Steigs, auf den deutschen Mittelgebirgswegen hat man ja oft langweilige, endlose Abschnitte, die durch Fichtenschonungen laufen, die fehlen auf dem Kellerwaldsteig fast gänzlich, stattdessen lichte Eichen- und Buchenwälder, bei denen besonders die alten Hutewälder im Gedächtnis bleiben. Hinsichtlich Einsamkeit gab's nix zu meckern, der Corona-Outdoor-hype ging zumindest an den Werktagen völlig an dem Weg vorbei. Angetroffene Thruhiker: 0 Überhaupt außerhalb der Edersee-Touri-hotspots angetroffene Wanderer: 0 Versorgung stimme ich @J_Pzu, die sollte man gut planen, Einkaufsmöglichkeit direkt auf dem Steig gibt's nur in Waldeck (der Nahkauf in Kloster Haina hat dicht gemacht) oder man macht eine Schleife durch Bad Zwesten. Zuguterletzt ein paar kleine Impressionen.
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  38. Letztes Jahr ist mir auf einer Pilgerwanderung mein Hyberg Attila kaputtgegangen. Ich hatte bei Hikerhaus wegen einer Reparatur angefragt und sollte ein paar Fotos von der aufgerissenen Naht schicken. Daraufhin wurde mir zugesagt, dass der Rucksack trotz abgelaufener Gewährleistung kostenfrei repariert wird - toll! Ich hab ihn hingeschickt und Hikerhaus hat mir auch per Mail bestätigt, dass er angekommen ist. Aber seitdem ist er nicht wieder zu mir zurückgekehrt - dumm gelaufen! Trotz vieler Mails und eines Einschreibebriefs, da kam einfach keine Reaktion mehr. Ich bin nun etwas ratlos, ob bzw. wie ich zumindest den nicht-reparierten Rucksack wiederbekommen kann. Denn gerne trenne ich mich nicht davon, der hat sich super getragen, auch bei größeren Lasten. Aber kaufen werde ich bei Hikerhaus definitiv nichts mehr.
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