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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 26.09.2021 in allen Bereichen

  1. Obwohl ich schon um viertel nach 6 wach bin, kommen wir wie immer nicht vor 9 los. In Ruhe Kaffee trinken, Haferbrei anrühren (die schnelle Version von Rapunzel), abspülen, aufräumen und einpacken... Zum Trekkingplatz Döbraberg sind es heute 22km, nicht die Welt, aber der Wetterbericht sieht für den kommenden Tag nicht vielversprechend aus. Max. 14 Grad mit einem Wind aus Nord-Ost. Als wir aufbrechen nieselt es auch noch, doch wir sind optimistisch. Auch heute geht es wieder größtenteils durch deutschen Kulturwald und über Feld, Wald und Wiesen und kleinere Örtchen, nichts spektakuläres dabei, am Ende des Tages merke ich, dass ich den ganzen Tag nur zwei Bilder gemacht habe, und das auch nur für die Pflanzenbestimmungsapp. Das Highlight sind eindeutig die Brombeeren und die Wildkräuter, die wir auch gestern schon gesammelt haben, aber sobald wir länger rasten wird es kalt, der Wind macht sich bemerkbar. Nach knapp 8 km ist der Waldweg durch gefällte Bäume unpassierbar, da der Hang recht steil ist. Schön, wenn die Forstbetriebe auf einem vom Frankenwaldverein beworbenen Weg einfach mal holzen und die Wege blockieren. Aber dank Gaia GPS finden wir recht schnell eine Alternativroute. Als wir Pause machen, futtern wir uns einmal quer durch unsere Snacks für den ganzen Tag und stellen fest, dass ich mich da wohl etwas verkalkuliert habe. Liegt wohl auch an dem kalten Wetter. Das und der kalte Wind lassen uns entschließen, dass wir die heutige Strecke weiter abkürzen und da es ja Sonntag ist, wir in Schwarzenbach im Wald unser Glück bei einer der Gaststätten versuchen. Der Gedanke an eine Portion Pommes lässt uns gleich zügiger laufen. Als wir in Schwarzenbach ankommen, werfen wir erst einmal unseren Müll weg und sondieren die Lage. Das ganze Örtchen ist wie ausgestorben und alles hat geschlossen. Schade schade. Die letzten 3km trotten wir vor uns hin und phantasieren schon über die Nudelportion, die es abends zu essen geben wird. Den Prinz-Luitpold-Turm lassen wir für heute aus, an dem kommen wir ja am nächsten Tag noch vorbei. Im Camp angekommen bauen wir erst einmal das Zelt auf ( @Trekkerling: die Plätze sind mittlerweile geebnet und ordentlich angelegt) und machen Feuer - oder versuchen es zumindest. Obwohl es wieder Anzünder gibt und das Holz überdacht steht, ist es dennoch recht feucht und will einfach nicht so recht brennen. Zur Stärkung gönnt sich mein Mann aus der bereitstehenden Getränkekiste erst einmal ein Bier, definitiv das Highlight des Tages! Zwei weitere Wanderinnen kommen später noch vorbei und wir verbringen trotz zapfiger Kälte einen schönen Abend am Lagerfeuer, welches letztendlich doch recht ordentlich brennt, dennoch werden wir durch eine permanent wechselnde Windrichtung ordentlich eingeräuchert. Ich trage mittlerweile alles was geht und sogar noch das Merinoshirt von meinem Mann, aber als ich zum Zähneputzen vom Feuer weg gehe fange ich schnell zu zittern an. Die Temperatur der Uhr, welche neben uns auf der Bank liegt zeigt 7 Grad an. Die Nacht verspricht interessant zu werden. Als ich mich gegen 9 in meinen Quilt kuschel, ziehe ich noch recht optimistisch meine Tights, das Shirt von meinem Mann und den Windbreaker aus und versuche nur in der Merino-Longjohn, meinen beiden Shirts und dem Fleece zu schlafen, aber als nach einer Stunde ein kaltes Lüftchen um meine Nase weht und das erste kuschelig, warme Gefühl vom Rumgehopse vor dem Hinlegen im Quilt verflogen ist und ich eh nochmal das Plumpsklo besuchen muss ich mich dafür wieder anziehe, beschließe ich bei der Rückkehr, Jacke und Co einfach anzulassen. Und die Wandersocken werden auch noch über die Schlafsocken gezogen. Zum Missfallen meines Mannes spanne ich dann noch kurzentschlossen das Zelt niedriger ab, Kopffreiheit und straff aufgestelltes Zelt ade, aber hilft ja nix. Da meine Füße einfach nicht warm werden wollen, ziehe ich final noch die Regenjacke von unten über den Quilt und langsam aber sicher wird es angenehmer. Vor dem Einschlafen lege ich noch eine Liste im Kopf an, was das nächste Mal besser noch mit muss....
    6 Punkte
  2. Taswell21

    Impressionen von Touren

    HRP teaser, trip report wird aber noch dauern sorry
    5 Punkte
  3. Joo, da hatte ich soeben wohl meine Finger nicht unter Kontrolle, der Bericht ist noch gar nicht fertig Schön sieht man auf den beiden Bildern den Blick nach Süden, nach Norden gings auch noch: Wir machen uns zügig weiter auf den Weg und laufen uns warm. Technisch anspruchsvoll ist der Weg heute den ganzen Tag nicht. Wie die letzten Tage auch sehen wir zuhauf Pilze, nur dass diese oft schon hinüber sind, letztes Jahr haben wir in dieser Ecke noch recht viele Braunkappen und Steinpilze gefunden, dieses Mal haben wir in den 3 Tagen keinen einzigen genießbaren gefunden. Könnt ihr den dritten ganz rechts im Bild sehen? Der restliche Weg ist relativ unspektakulär, wir sammeln unterwegs noch etwas Wildkräuter direkt von der Hand in den Mund und um kurz nach eins sind wir auch schon wieder bei unserem Bully. Erst mal etwas Katzenwäsche und dann direkt zu Edeka ein bisschen zu Essen kaufen. Wir lassen den Tag noch gemütlich im Bus bei einer Kleinigkeit zu essen und einer Tasse Kaffee ausklingen, bevor wir einen letzten Abstecher ins Höllental machen und uns auf die dreistündige Heimreise machen. Fazit: Für Trekkingeinsteiger (wie die zwei Damen) sind die Trekkingcamps im Frankenwald super geeignet, an jedem Camp sind ausreichend Wasserflaschen hinterlegt und es gibt genügend Tourenvorschläge, wie man diese miteinander verbinden kann. Wer jedoch Wert auf eine außergewöhnliche Landschaft legt, dem empfehle ich eher den Schwarzwald, die Pfalz und den Soonwaldsteig in Rheinland-Pfalz.
    4 Punkte
  4. Einige Bilder von der Arbeit und Freizeit in Finnland und Norwegen die letzten 3 Wochen.
    4 Punkte
  5. mmaddin

    Impressionen von Touren

    Ein paar Bilder (alle Fotos selbstgeknipst) von einer spontanen Wochenend-Tour im hinteren Pfälzerwald. Die B10 zerschneidet den Pfälzerwald, hier eine der relativ wenigen Querungsmöglichkeiten für Fußgänger: Kanzelfelsen (wenn ich mich recht erinnere): Protestantische und katholische Kirche Erlenbrunn gleich nebeneinander: Hohler Felsen: entlang der Altschlossfelsen: auf den Altschlossfelsen: Spießweiher: Abends auf dem Eulenfels: Cowboy-Camp auf dem Eselskopf: Morgennebel in den Tälern: Frühstück an der Krappenfels-Aussicht: Zigeunerfelsen: Aktives Tourismus-Marketing: Jede mögliche Wanderrunde im Dahner Felsenland hat ihren eigenen Namen und Symbol bekommen. Und alle Wege führen zur PWV-Hütte:
    4 Punkte
  6. P4uL0

    Impressionen von Touren

    Ein paar Bilder von der Murgleiter:
    3 Punkte
  7. Omorotschka

    Impressionen von Touren

    Hallo nochmal, der Oderlandweg hat mir sehr gefallen Danke für den Tip @tib Ich bin Nachmittags im schönen Bad Freienwalde angekommen und bin noch eine leckere Pizza essen gegangen. Dann bin ich gar nich mehr soo weit gekommen und komme so auf 3 Nächte in der Hängematte für 2 1/2 Tage Wandern. Hier sind noch ein paar Bilder. Das ist mal'n Kocher! Ob das auch mit einem Regenschirm geht? Viele Grüße, Martin
    3 Punkte
  8. myog - make your own grave
    2 Punkte
  9. Auch wenn das kein klassischer Reisebericht ist, möchte ich kurz über unser verlängertes WE im Frankenwald berichten. Nachdem wir in den letzten Jahren schon die Trekkingcamps im Schwarzwald und der Pfalz bereist haben und ich im Juni zuletzt auf dem Soonwaldsteig war, dachte ich mir, dass ich kurz darüber berichte, da wir in erster Linie viel lehrreiches das Equipment betreffend mitgenommen haben. Wir haben uns für eine Runde ab Bad Steben über die Camps Rehwiese und Döbraberg entschieden, welche auf der Homepage vom Frankenwaldtourismus vorgeschlagen wurde. Freitagnachmittag sind wir mit dem Camper angereist und haben darin eine Nacht auf einem Wanderparkplatz ausserhalb übernachtet, bevor es am Samstag gegen 10 entspannt in Bad Steben los ging. Die Wettervorhersage lag bei max. 17 Grad tagsüber und minimal 9 Grad in der Nacht. Kein Regen. Da ich der Sache mit dem Regen nicht traute (auf dem Soonwaldsteig hat es trotz anders lautender Wettervorhersage 4 von 5 Tagen geregnet und ich war hüftabwärts dauernass...), kam auf jeden Fall der Regenschirm mit aber lediglich mein leichte Mammut Convey Hooded Jacke (eher ein Windbreaker) mit, ein leichter Puffy ist zuhause geblieben, abends im Camp kann man ja mit den Schlafklamotten schichten. Der Samstagvormittag war noch herbstlich freundlich und mit nur 16,6 km zum Camp sind wir ganz entspannt los. Schnell hat sich jedoch ein penetranter, kalter Wind eingestellt, der mich in der Pause dann auch meinen Windbreaker anziehen lies, da mir das im Sitzen mit Merinoshirt und dünnem Fleecekapuzenpulli schnell zu kalt war. Was hätte ich für mein Buff gegeben, der Wind hat schon recht unter die Kapuze hinein geblasen.... Obwohl in den Trekkingcamps Wasser gegen einen kleinen Aufpreis zur Verfügung gestellt wird, haben wir uns dafür entschlossen, den Hydroblu Versa Flow mit zunehmen. Kurz vor dem Trekkingcamp Rehwiese war auf der Karte auch noch die Max-Marien-Quelle eingezeichnet. Zu unserer Überraschung gefasst und mit einer Infotafel versehen, bei welchen Beschwerden das "Heilwasser" eingesetzt wird. Ich stand der ganzen Sache noch skeptisch gegenüber, aber mein Mann hat gleich mal großzügig aufgefüllt. Leider. Ich persönlich habe noch nie Heilwasser getrunken, dementsprechend hätte ich es am liebsten gar nicht probiert, nachdem beim Ansetzen mir schon so ein Schwefelgeruch entgegen geweht ist. Aber Augen zu und durch, irgendwann ist ja immer das erste Mal. Geschmeckt hat es dann gar nicht so schwefelig, einfach nur stark gewöhnungsbedürftig mit einem Hauch Kohlensäure. Ich habe dennoch knapp 1,5 Liter an einem kleinem Bachlauf gezapft, meinen Morgenkaffee genieße ich gerne Schwefelfrei. Recht zeitig waren wir dann im Camp, welches (im Gegensatz zu allen anderen bisherigen Camps) sehr leicht zu finden war, mitten im Wald an einer Kreuzung von mehreren Wegen. Hinter dem obligatorischen Plumpsklo war schönstes Feuerholz gestapelt, Anzünder gabs auch noch, also gleich mal Feuer gemacht nach dem Aufbauen. Der nette Campbetreuer hat sich dann auch noch kurz blicken lassen und meinte, dass noch jemand kommen müsste, aber letztendlich waren wir dann die Nacht alleine. Trotz Feuer wurde es recht schnell frisch und um halb 9 lagen wir auch schon in den Federn und eine Stunde später war das Licht aus. Aber nicht lange, denn hätten wir die Tafel bei der Quelle gründlicher gelesen, hätten wir auch mitbekommen, dass das Wasser harntreibend ist . In der Nacht sind die Temperaturen dann auch wie vorhergesagt unter 10 Grad gesunken. Hat man auch gemerkt...
    2 Punkte
  10. zweizehn

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    Familienbesuch in Bergen, eine kleine Wanderung musste natürlich mitgenommen werden: 115km von Mo nach Voss (https://ut.no/turforslag/111328379/signatur-stlsheimen). Statt der geplanten 5 habe ich nur 4 tage gebraucht. Das lag vor allem daran, dass es die ersten 3 nur geregnet hat. Ich habe also weder pausen gemacht, noch bin ich zum Angeln gekommen. Bei jeder tour in Norwegen nehme ich eine Angel mit, nie komme ich dazu sie wirklich zu benutzen. Bei der nächsten bleibt sie zuhause. Versprochen. Der Rucksag wog ohne essen aber mit Angel ca. 5 kg, mit dabei waren ein x mid (nächstes mal ohne inner), 450g Daune (zu viel, nachts nie unter 10) und ein Berg Erdnussbutter (gerade richtig). Die Powerbank (Anker powercore) hat nur Ärger gemacht, darum sind die Fotos eher spärlich, beim nächsten mal wenn ich so weit ab vom Schuss unterwegs bin und das Telefon zur Navigation brauche kommt eine separate Kamera mit, dann fotografiert es sich entspannter. In den 4 tagen sind mir 3 Menschen begegnet: Am zweiten Tag kamen mir zwei deutsche Wanderer entgegen, die schon seit 7 Tagen auf dem selben Weg wie ich unterwegs waren, am letzten Tag ein junger Norweger, der gerade eine Hüttentour begonnen hatte. Trotz Regen und Nebel war es wunderbar und ich würde die Tour jederzeit weiterempfehlen. Bei gutem Wetter hätte ich mir ein bisschen mehr Zeit genommen, manche Etappen waren schon etwas lang. Insbesondere der letzte Tag mit 35km und ca. 2300 Höhenmetern abwärts sitzt mir noch ein bisschen in den Knien. Hier ein paar Bilder, nicht chronologisch. wirkt klein, war gigantisch Nebel Nebel Nebel Sonnenschein am letzten Tag Gebadet wurde auch 20 000 kcal waren dabei Idyllisch wars auch mal Das eigentlich repräsentative Bild: Die ersten drei Tage immer von T zu T Stellenweise sehr unwegsam, trotzdem haben die Trailrunner immer gereicht
    2 Punkte
  11. Gerade gefunden, vielleicht für einige interessant: Mehr Infos auf https://www.ulule.com/hexatrek/ (ist wohl eine Crowdfunding Plattform), die wollen eine App mit allen Daten + Karten entwickeln, dazu Trailmarkierungen anbringen und auch einen Film machen. Da Sie bestehende Trails miteinander verbinden, kann man es bestimmt jetzt auch schon erwandern.
    1 Punkt
  12. ... wie es nun damit weiterging, erfahrt ihr hier: In meiner Rucksackkollektion klaffte bis vor kurzem noch eine schmerzhafte Lücke: ein Rucksack für kürzere Touren in der warmen Jahreszeit, mit vereinfachter Konstruktion und einem verringertem Volumen im Vergleich zu meinen bisherigen Rucksäcken. Der Prototyp hatte sich außerordentlich gut bewährt und bekam sein zweites Leben als “Resterucksack” aus aufgesammelten Materialien für eine Wanderfreundin. Zusammen mit den Erfahrungen aus dem letzten Rucksack und einer Reifezeit von ca. 2 Jahren entstand ein Design mit den folgenden Merkmalen: Volumen ca. 30 l (ohne "Erweiterung" durch Rollverschluß, ohne Außentaschen) Gewicht 340 g ohne Noppenschaum (als Rückenpolster), Gesamt dann 384 g Quaderförmige Grundform mit stark abegrundeten Ecken an der Vorderseite Gerade, klare Linien - dadurch optimal für die Burrito-Methode weitgehend gerade Schulterträger, welche dadurch in sich schlanker ausgeführt werden konnten rundum großzügige, aber flache Netztaschen aus stabilem Material Trinkblasenfach und Schlauchdurchlass Trinkschlauchschlaufen rechts beidseitig MOTASY-Schnittstelle (Band in definierten Dimensionen für zusätzliche Täschchen usw.) nahtarme Konstruktion gedoppelter Boden (zusätzlicher Nässeschutz beim Absetzen des Rucksacks) Rollverschluß mit stabiler einseitiger Versteifung zusätzliches flaches Rückenfach für passend zusammengefaltete Leichtluftmatratze (dient da als Rückenpolster) Befestigung für Noppenschaum als Rückenpolster ausreichend Schlaufen zur Befestigung für Regenschirm und Wanderstöcke Einsatzzweck und Packsystem Der Rucksack ist für Touren kürzerer Dauer im Mittelgebirge während der warmen Jahreszeit konzipiert. Bis zu zwei Liter Wasser, kurz vor dem Drycamp auch 4 Liter werden mit Essen und Brennstoff für ein bis drei Tage transportiert. Als Referenzstrecke dient mir der Forststeig im Elbsandsteingebirge. Überwiegend anspruchsvolle, naturbelassene Pfade durch felsiges Terrain, durchsetzt mit Wurzeln und garniert mit Holzstämmen aus Windbruch führen nicht nur durch lichte Wälder, sondern auch durch enge Felsgassen, Gestrüpp und Dornenranken. Tagesetappen bis 40 km sind angedacht, so dass ein sowohl leichter, als auch stabiler und komfortabel sitzender Rucksack benötigt wird. Das schlanke Profil ist für die engen Felsgassen und Schlüchten unverzichtbar. Mein erster Hauptsatz der Packdynamik lautet: Das Zeug gehört komplett IN den Rucksack! Der Wettbewerb um minimalste Innenvolumengrößen führt dann zu unförmig ausgebeulten Netztaschen, wo der Inhalt ungeschützt hineingeworfen wird und an der nächsten Felskante in schmalen Felsgassen Beschädigungen nicht ausbleiben werden. Demzufolge findet sich in den flachen, aber großzügigen Taschen Platz für schlanke, flexible Dinge wie den 1.-Hilfe-Pack, wasserfest verpackte Wanderkarten, die Bodenplane und je nach den Umständen die Windjacke oder nasse Regenjacke. Flaschen passen praktisch nicht hinein, Softbottles könnten gehen. Gut komprimierter Müll landet ebenso außen am Pack. Durch die dünnere Sommer-Isomatte wird das Volumen nur wenig reduziert (Burrito-Methode), die 47 cm breite Isomatte passt perfekt in den Korpus. Aufgrund schlechter Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit von Luftmatrazen kommt deren Einsatz nur im Sommer und nur zusätzlich zu einer Isomatte in Frage. Deshalb bleibe ich ganz oldscool bei der eingerollten Isomatte. Die Träger sind mit ca. 60 mm Breite und 5 mm Polsterung aus Evazote ausreichend komfortabel. Die gerade Linienführung benötigt keine stärkere Ausführung, die Ripsbandeinfassung überträgt die Kräfte optimal vom oberen Befestigungsband zu den mit Cordura innen einlagig verstärkten Lastwinkeln am unteren Ende des Rucksacks. Meine hauseigene Taschenschnitstelle “MOTASY” (Modulares Taschen-System), quasi ein radikal reduziertes MOLLLE-Derrivat, geht von einem gedachten 40 mm Quadrat als Schnittfläche zweier Bänder aus. Hier als 38 mm Polyester Band mit PenCott® Print ausgeführt. Vorhandene und selbst gefertigte Täschchen, Messerscheiden, Klappmesser mit passendem Clip oder über Tek-Lok Small der ganze Bereich der Kydex-Scheiden bieten genügend Möglichkeiten, seine Ausrüstung griffbereit zu organisieren. Weitere Taschen (oder Schnittstellen dafür) sind nicht vorgesehen, weil eine passende Hüfttasche zum Transport von Geldbeutel, Schlüssel, Taschentüchern, Feuerzeug, Zeckenzange, Stirnlampe und dergleichen mehr dient. Die bei mir obligatorische Trinkblase hängt in einem separatem Fach über der Isomatte im Hauptfach, der Schlauch wird sicher am Träger geführt und es passt sogar das Mundstück durch den Durchlass, was das Auffüllen erheblich erleichtert. Der Rolltopverschluß lässt sich dank der starken Versteifung und eines Cam-Snap Druckknopfes faltenfrei zusammenrollen und wird durch ein 15 mm Band mit Steckschließe zusätzlich gesichert. Die Kraftübertagung erfolgt an der hinteren Netztasche über im Saum eingelegte 20 mm Ripsbänder, welche mit Riegel / Bartack am Korpus an einer Verstärkung enden. Hier werde ich bei einem weiteren Exemplar doch Teilungsnähte vorsehen, es ist einfacher zu fertigen und die Kräfte werden auch sauberer eingeleitet. So jedenfalls werden die Netzfächer durch eine Daisy Chain aus 5 mm Paracord-Hülle getrennt, zusammen mit weiteren unauffälligen Paracordschlaufen ergeben sich zahllose Befestigungsmöglichkeiten für Regenschirm, Wanderstöcke, Reflektorband (Pflicht in CZ nachts auf Landstraßen!) und was einem so einfallen mag. Mangels Teilungsnähte wurden auch das Ripsband stumpf an das elastische Band der Seitentaschen angesteppt (Zick-Zack-Stich), ob das sonderlich schlau war, wird sich erst noch bei längerer Nutzung zeigen. Ziel dieses Verfahrens war die Minimierung von Nähten im Bereicht des Rollverschlusses im oberen Teil des Packs, wo dieser stark durch Regen beaufschlagt wird und dort erfahrungsgemäß zuerst die Nässe einsickert. Passend gerollt, trifft nun der Regen auf einem nahtlosen Stoffbereich. Innen wurden überwiegend französische Nähte verwendet, welche eine sehr eleganten Abschluß ergeben, aber bei möglichen weiteren Exemplaren zur Vereinfachung der Fertigung durch einfache Schließnähte ersetzt werden. Knifflig war das Ansteppen des Trinkschlauch-Durchlasses, den ersten konnte ich direkt wieder abtrennen und musste erstmal das Nähen damit üben. Letztlich war eine mit Sekundenkleber aufgebrachte innere Verstärkung aus 500den Courdura die Rettung, zusammen mit einer Nähmaschine, die zum Glück extrem langsam nähen kann. Mit dem Rucksack habe ich für mich einen optimalen Arbeitspunkt erreicht, in Bezug auf Gebrauchswert, Gewicht, Größe und Fertigung unter häuslichen Bedingungen als Amateur mit Haushaltsnähmaschinen. Der erste Einsatz lief äußerst zufriedenstellend und bestätigte mein Konzept. Die flache Innentasche, welche ich noch nicht angenäht habe, werden ich noch nachrüsten. Der Grund liegt darin, dass sich am Rücken doch Schweißnässe teilweise durch den Stoff durchdrückt und die Innentasche dann eine zusätzliche Barriere darstellt. Ansonsten hätte ich sie weggelassen, weil man die Luftmatratze auch so passend als zusätzliche Polsterung an den Rücken legen kann. Fertigungstechnische Informationen Nähmaschine: Gritzner Tipmatic 1035 Nadel: 90er Jeansnadel, beim RS-Nylon teilweise 75er Stretchnadel Faden: hauptsächlich 60er Serafil von Amann Verwendete Materialien Stoffe, Polsterung Korpus: Dyneema / Nylon Gridstop schwarz, 150 g/m² Innenausstattung RS-Nylon, gelb, 68 g/m² (angeblich PU-Beschichtet, fühlt sich wie Silikon an) Außentaschen: Netzfutter COOLMAX elastisch, 120 g/m² Innenstoff für die Schulterträger: Struktur Hosenstoff double wave dunkeltürkis 145g/m² Einlage Schulterträger: 5 mm Evazote (aus Isomatte gewonnen) Verstärkungen: 500den Cordura Bänder, Kordeln usw. Verstärkung Schulterträgerbefestigung: 25 mm Nylonband dünn Rollverschlußeinlage: 20 mm Nylonband extra stark Schulterträger, Leiterschnalle an Korpus: 20 mm Nylonband standard Rollverschlußriemen: 15 mm Nylonband leicht Brustgurt, Querband: 10 mm Nylonband leicht Brustgurt, Schnallenbefestigung: 8 mm Polyesterband stark Schulterträger, Einfassung: Ripsband 25 mm Trinkblasenfach, Einfassung und Einlage Fronttaschensaum: Ripsband 20 mm Einlage Seitentaschensaum: 20mm elastisches Band kleine Schlaufen und Daisy Chain: Hülle von 5 mm Paracord Trageschlaufe: Hülle von 9mm (?) Kernmantelseil Rückenpolsterbefestigung: 2 mm elastische Kordel Schnallen 2 Leiterschnallen 20 mm 2 Steckschließen 16 mm spezielle Brustgurtschnallen für 10 mm Band T-Stopper, Bandbefestigung Tanka oval ohne Feder Kam Snap Druckknopf Zubehör - Schlaufen für Befestigung von Regenschirm usw. 2 bzw. 3 mm elastische Kordel “Cordlock Hook” - Kordelhaken mit Quetschtanka Kordelgreifer / Terminal Bezugsquellen: Extremtextil Adventure Expert www.gurtundmehr.de amazon Globetrotter
    1 Punkt
  13. ChristianS

    Messer + Scheide

    Hallo Forum, das letzte Jahr über haben mein Junior und ich als gemeinsames Projekt uns jeweils ein Messer selbst gemacht. Getreu dem Motto: lieber zusammen erarbeitet als teuer gekauft. Den ganzen Messerbau-Prozess möchte ich hier gar nicht näher beleuchten, da gibt es eigene Foren für. Aber während mein Sohn ein robustes Messer für die Pfadfinder gebaut hat, wollte ich natürlich ein relativ leichtes Exemplar bauen. Nichts für eine minimalistische Tour, aber für Gelegenheiten mit Lagerfeuer und Schnitzen z.B. So sieht das Teil aktuell aus: Das Gewicht beträgt so wie abgebildet 58g bei knapp 12cm Klingenlänge und ca. 21,5cm Gesamtlänge. Und um mir nun das relativ gute Gewicht nicht mit einer schweren Scheide kaputt zu machen, stellt sich mir die Frage: Woraus und wie eine möglichst leichte Scheide bauen? Leder ist verhältnismäßig schwer, Kydex wie bei der Messerscheide von meinem Sohn auch. Hat vielleicht jemand hier im Forum eine gute und praktikable Idee? In Papier einwickeln wie bei Rasierklingen scheidet aus...
    1 Punkt
  14. Nach zwei Tagen Paddeln auf dem Rhein geht es, mit dem Packraft auf dem Rücken, durch den Hinterlandswald, der einsamste und größte Bereich ohne Straßen im Taunus, zu Fuß auf den Rückweg, nur auf kleinsten und weichen Pfaden
    1 Punkt
  15. Injinji Zehensocken. Darüber falke tk5 short. Darn tough fand ich gar nicht so toll und trocknen gefühlt langsamer.
    1 Punkt
  16. Wright Socks Warum? Ich habe sie getestet und sie haben mir bei mehreren Weitwandertouren niemals Probleme bereitet. In Kombination mit meinen Altra Lone Peak (jetzt 5) einfach perfekt für mich.
    1 Punkt
  17. Obwohl es noch lange gedauert hat, bis ich endlich eingeschlafen bin, wache ich morgens gut gewärmt um kurz vor 6 auf. Wie gestern auch schon, müssen wir erst mal das Zelt innen ordentlich abledern und stellen fest, dass es mit dem Microfasertuch schneller und besser geht als mit dem Leder, welches ich in einem Youtube-Video einmal als Tipp gesehen habe (40 gr statt 20 gr). Gleich mal auf die imaginäre To do Liste, daheim habe ich bestimmt noch einen leichteren Microfaserlumpen. Als wir gegen 8 mit Frühstück fertig sind, schlüpfen auch die anderen beiden aus ihrem Zelt. Die Nacht war für die zwei trotz doppelwandigen Zelt mit einem zur hälften soliden Inner sehr unangenehm. Die ersten Spaziergänger kommen auch bald vorbei. Laut einem Herrn hatte es in der Nacht unten im Städtchen 6 Grad, bei uns werden es dann wohl ein zwei Grad weniger gewesen sein. Hat man gespürt... Kurz darauf haben wir alles zusammen gepackt, verabschieden uns und brechen auf. Wir haben heute die Wahl: 14,8 km auf direktem Weg nach Bad Steben oder 21,2 km über das Höllental. Da mir relativ schnell schon wieder die linke Schulter schmerzt und am rechten Bein sich das rechte Außenband bemerkbar macht, beschließen wir, ein ander mal das Höllental in Ruhe zu besuchen. Aber zuerst einmal geht es die letzten Meter hoch auf den Döbraberg und den berühmten Aussichtsturm. Vor ziemlich genau einem Jahr waren wir schon einmal hier, nur dass das Wetter damals wesentlich besser war. Leider habe ich nirgends die Info gefunden wie hoch der Turm ist.
    1 Punkt
  18. Trage auch Darn Tough in Kombi mit Timp 2 und kann sie empfehlen. Die einzigen Socken, in denen ich auch mit anderem Schuhwerk keine Blasen an den Fersen bekomme.
    1 Punkt
  19. Darn Tough sind die Besten
    1 Punkt
  20. Glaube mir, bis ich mich persönlich angegriffen fühle braucht es einiges mehr. Wie objektiv meinst du kann es hier denn werden? Hier schreibt jeder nur seine Meinung. Durch mehr oder weniger persönliche Erfahrung unterfüttert. (BTW: mein Hinweis auf den recht wissenschaftlich durchgeführten Windkanaltest der Outdoor aus den 90ern war ernst gemeint!). Wieviel Objektivität brauchst du denn? Wie soll die hergestellt werden? Soll ich jetzt deinen Entwurf nachbauen und irgendwelchen Tests unterziehen um dann objektive Ergebnisse zu erhalten? Das wäre doch eher deine Aufgabe oder? Das dir meine Einwände nicht passen ist schon ok, damit kann ich leben. Ich habe ja weiter oben geschrieben daß hier keiner vor den Antwortenden auf die Knie zu fallen braucht. Einige hier haben ein knappes Dutzend Zelte oder mehr gebaut und noch viel mehr ausprobiert und aufgebaut. Deren Meinung kannst du jetzt natürlich klar als subjektives Bauchgefühl abtun, aber warum bist du dann eigentlich hier? Ist es nicht gerade der Gedankenaustausch der dich hergeführt hat? Andersherum braucht aber auch keiner auf die Knie zu fallen nur weil jemand CAD Kenntnisse hat und unter 50 ist. Ich habe meine Meinung zu deinen Entwürfen gesagt, Verbesserungsvorschläge gemacht, was willst du denn noch? Doch, der ist auch Willkommen! Vielen hier ist halt wichtig was hinten rauskommt und da bist du mit deinem Entwurf halt noch in sehr abstrakten Sphären. Dies macht die Argumentation halt nicht gerade einfach (eben: Phantasiezelte mit Phantasieeigenschaften und teilweise sehr praxisfernen Details). Na wenn du jetzt gehst dann schon, wäre schade. Deine Herangehensweise über CAD ist IMHO hochspannend und ist halt einfach der nächste Schritt. Vor meiner Zeltformel gab es für den Hobbyzeltbastler gar nichts zum berechnen. LG, Christian
    1 Punkt
  21. schwyzi

    Messer + Scheide

    Ohne Witz, Tetrapack-Karton und Rewe-Einkaufstaschenstoff sind ne gute Kombi. Hier mal auf den ersten Bildern zu sehen, ist n Beitelmesser, hab ich aber auch schon bei anderen Messern verwendet. Für Interessierte: https://bushcraft-germany.com/index.php?thread/4670-stechbeitel-messer-diy-low-budget/ Die Beitelscheide wiegt 9g... Kydex ist schwer, selbst die 1mm Variante. "Poor man's Kydex" aka Hobbycolor ist wesentlich leichter, obwohl es dicker ist. Auch hier mal ein Beispiel verlinkt: https://bushcraft-germany.com/index.php?thread/4420-bw-messer-neu-versorgt-in-low-budget-scheide/ Teotz der Größe, der Unmengen anNieten und der aufwendigen Beriemung aus Gurtband mit zusätzlichem Verschluss - nur 42g! ...und was könnteman da noch alles weglassen Hobbycolor gibt's im Baumarkt zu kleinem Preis (50x25 cm, so 3,85€) und in verschiedenen Farben. LG schwyzi Edit: ein richtig schönes Messerchen, übrigens! Chapeau!
    1 Punkt
  22. 36. Tag - 14.09.2020 oder nackt im Dorf Posto Tappa Elva Serre - Serremorello 22.4 Kilometer, + 1182 hm, - 1497 hm, 7 Stunden, 10 Minuten Nach dem ausgiebigen Frühstück kam ich eher spät los und kam auch lange nicht so richtig auf Touren. Da kamen die angenehmen An- und Abstiege gerade recht. Und Ironie des Schicksals, keine halbe Stunde nach Start stiess ich beim Colle San Giovanni auf einen perfekten Platz für ein Nachtlager. Hätte ich das mal gestern gewusst. Prompt lief ich dann noch einige Meter dem falschen Weg nach, da ich schlicht den Abzweiger verpasst. Den Fehler glücklicherweise schnell bemerkt und auf angenehmen Wegen via Colle Bettone San Martino entgegen gewandert. Ein wirklich traumhaft gelegener Ort und für einmal war auch die Kirche offen. San Martino Chiesa San Peyre di Stroppo (wäre ein kleiner Abstecher von der GTA) Die Futtervorräte wurden langsam wieder etwas knapp und so freute ich mich auf den im Rother angegebenen Laden in Bassura. Dieser schien dauerhaft geschlossen zu sein. Keine Ahnung. Im einzigen geöffneten Restaurant gabs auch kein Mittagessen und so zottelte ich weiter. Zahlreiche Schilder deuten daraufhin, dass hier zukünftig der eine oder andere Euro in den Umbau der zahlreichen verfallenen Häuser investiert wird. Soll wohl so eine Art Ferienhausprojekt geben. Auf den Fotos sahs ganz nett aus. Alte Werbung für Sonnensticks in Stroppo. Das Teil könnte man hier sicher für viel Geld verkaufen. Kirchturm in Stroppo. Ich wählte den Weg via Fluss und nicht die Alternative via Pessa. Unten beim Fluss stiess ich auf einen herrlich gelegenen Picknickplatz samt Wasserhahn und so beschloss ich Mittagspause zu machen. Viel Essen hatte ich nicht mehr und so kochte ich für einmal etwas Warmes zu Mittag. Via Capella la Madonna nach Aramola auf gemütlichen Wegen. Maurengo war etwas surreal. Das Dorf wirkte wie zahlreiche andere völlig ausgestorben. Teilweise waren die Türen offen und bei einem Blick hinein schien es, als hätten die Bewohner die Häuser Hals über Kopf verlassen müssen. Madonna nach Aramola, welche die besten Zeiten leider definitiv hinter sich hat. Verlassenes Wohnhaus Maurengo. Die Situation habe ich exakt so angetroffen. Und jetzt, direkter Weg oder Umweg via Palent? Ich beschloss die längere Variante zu gehen, was ich im Nachhinein doch etwas bereute. Einerseits war das schön gelegne Restaurant in Palent geschlossen. Es war zwar alles offen, ich traf aber keine Menschenseele. Die schlafende Katze wollte ich zum Fragen auch nicht aufwecken und so zottelte ich weiter. Leider war die Signalisation hier total ungenügend und so lief ich einige Meter doppelt. Irgendwann fand ich den Anschluss, habe aber keine Ahnung, ob das wirklich der offizielle Weg war. Mühsam war die Wegfindung und das Gehen dort aber allemal und der eine oder andere umgestürzte Baum musste überklettert oder umgangen werden. In Colletto fand ich dann auch eine kleine Karte, welche mit derjenigen vom Rother resp. der Rother Beschreibung absolut nicht korrespondierte. Egal, ich habs nun geschafft. Colletto ist denn auch ein wirklich schmucker Weiler und ich überlegte hier mein Tarp aufzustellen. Ich beschloss aber noch etwas weiter zu gehen und überlegte, den Abstecher nach Garino (das verlassene Dorf) zu machen. Die schlafende Katze von Palent „Hmm, eigentlich sehe ich hier doch andauernd verlassene Dörfer“ und so verwarf ich die Idee. In Serremorello angekommen, fand ich einen Brunnen und weiter unten einen gut gelegenen Picknickplatz (einfach Tisch und Bänke) neben einem offenbar neuen Museum. Zuerst wollte ich hier lediglich eine Pause machen, beschloss dann aber hierzubleiben. Serremorello scheint so eine Art Ferienhaus-Siedlung zu sein. Zahlreiche schön renovierte Häuser und Wohnungen, aber weit und breit kein Mensch. Am Dorfbrunnen wusch ich mich etwas, und nachdem ich die Hemmungen abgelegt hatte, legte ich auch meine Kleider ab und stand dort nackt mitten im Dorf um mich anständig zu waschen. Hoffentlich hat hier keiner eine Webcam. Frisch gewaschen machte ich mich ans Abendessen. Das Tarp stelle ich direkt vor dem Eingang der schönen Kirche auf. Was ich leider nicht bedachte, waren die Strassenlampen die hier hell leuchteten. Hier brachte meine Regenjacke, übers Tarp gelegt, glücklicherweise etwas mehr Dunkelheit. Trotz der röhrenden Hirsche und dem eher harten Untergrund schlief ich aber überraschend gut. Wenn der Topf randvoll ist, ists genug
    1 Punkt
  23. Webseite: https://en.hexatrek.com/
    1 Punkt
  24. Ich würde keinen Kleber nehmen, sondern Nähen. Habe ein ähnliches Problem versucht mit Textilkleber von Gütermann zu beheben. Hat noch nicht mal eine Handwäsche überstanden.
    1 Punkt
  25. cozy

    Impressionen von Touren

    Meine Bikepacking Tour von München nach Monaco. Leider habe ich nur eine Nacht auf dem Campingplatz geschlafen da ich abends sonst immer in städtischen Gebieten gelandet bin.
    1 Punkt
  26. Lugovoi

    Impressionen von Touren

    Einige Eindrücke von der Grande Escursione Appenninica (GEA). Ich bin rund 250km gelaufen, ca. in der Mitte der GEA angefangen und dann Richtung Nordwesten. Wurde hier durchs Forum inspiriert und es hat sich gelohnt. Tolle Gegend.
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  27. Stimmt. Anfang der Woche war ich noch mit dem Packraft auf der Isar. Das Stück Isar Ursprung bis Mittenwald liegt echt schon 9 Jahre zurück... Diesmal fand ich es auch super. Es ging nach Bad Tölz und dann gleich wieder nach Hause. Und jetzt hänge ich im Märkischen Wald unter'm Tarp in der Hängematte und es regnet. So schön.
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  28. Breaze

    Impressionen von Touren

    Impressionen von einer Zweitagestour auf dem Birgitan Polku, ein 50 Km langer Rundweg durch abwechslungsreiches Gelände im Süden Finnlands. Schön war's!
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  29. Endlich habe ich es auch geschafft!! Und ich freue mich auf die zwei Tage, die auf dem Oderlandweg noch vor mir liegen
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  30. TappsiTörtel

    Video-Reiseberichte

    Habe letzte Woche mal ne 5 tägige Trekraftingtour von Haustür zu Haustür gemacht, ganz ohne Fahrtkosten, also quasi klimaneutral, hehe ... der erste Tag mit dem Packraft auf dem Main und Rhein ... ja, das beste daran war die Erkenntnis wie viele naturnahe und idyllische Stellen es auf und im Rhein gibt. Die Inseln mit Sandstrand, die Flussbereiche abseits des Fahrwassers ... und ein genialer Schlafplatz auf einer sandigen Insel mitten im Rhein hat sich auch gefunden, echt ein Erlebnis als Mainz und Wiesbaden erst mal hinter uns lag ...
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  31. skullmonkey

    Impressionen von Touren

    90 km in vier Tagen durch Norwegen, Schweden und Finnland. War recht feucht, aber es hatte auch seine schöne Momente.
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  32. Breaze

    Impressionen von Touren

    Zweitagestour im Juli auf dem Urwaldsteig rund um den Edersee. Erstmals von vorher ca. 5 Kg mit nun auf knapp 2,8 Kg erleichtertes Baseweight und wie neu beflügelt Hier die Packliste dazu.
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  33. dr-nic

    Impressionen von Touren

    Ein paar Tage Genusswandern in dem Vogesen bevor der Ernst des Lebens mich wieder im Griff hat...
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  34. Freitag 30.07.2021 Anreise nach Domodossola Zur Anreise gibts nicht viel zu sagen, gute 12 Stunden bin ich samt Umsteigezeit mit der Bahn unterwegs. Bei Ankunft in Domodossola ist es sehr schwül. Ich geh noch etwas essen und falle in einen tiefen Schlaf. Domodossola am ersten Abend Samstag 31.07.2021: Graniga - Rifugio Il Dosso (670 hoch / 10 runter) Sanftes Ankommen Nach dem Aufstehen weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll: Ich habe tatsächlich mein zweites Paar Socken vergessen. OH NO! Wie kann das denn sein? Aber ich versuch es mit Humor zu nehmen. Erstunken ist noch niemand. Und vielleicht gibts irgendwo zumindest die Möglichkeit IRGENDWELCHE "Söckchen" zu kaufen. Dann könnte ich am Abend was an den Füßen haben, während die Wandersocken sich regenerieren und nach einer Waschaktion wieder einsatzfähig werden. Insgeheim verspüre ich aber auch einen gewissen Ehrgeiz, ob ich es nicht schaffen könnte, mit einem Paar auszukommen und sie dennoch, wenn nötig, zu waschen. Zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort. Hmmm... Außerdem gleichen die eingesparten 60g die übertriebene Anzahl an Ersatzbatterien für das Garmin aus. Let's see. Um 11 Uhr 30 will ich (nach einem für italienische Verhältnisse üppigen Frühstück) den Bus in die Berge nehmen. Die ersten zwei Tage sind zum Eingewöhnen. Eigentlich wollte ich die erste Nacht draußen schlafen, aber es hat sich fast zu einem Selbstläufer entwickelt: für die erste Nacht ist irgendwie immer Gewitter angesagt, diesmal sogar Unwetter-Warnung. Also doch Rifugio. Auf dem Weg zur Bushaltestelle sehe ich ein paar Wanderstiefel bei einem Mülleimer stehen und denke noch schmunzelnd, will da wohl jemand auf leichtere Sneaker umsteigen? Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass mich das Thema Schuhe noch einmal selbst ereilen würde... Was war hier denn los? Ich wollte bis San Lorenzo, der vermutete Endstation fahren. Der freundliche Busfahrer will mich jedoch unbedingt noch bis zum nächsten Weiler bringen. Ich bin erst nicht so überzeugt, denn ich will ja keine Busreise machen. Aber ein Blick auf die Karte verrät mir, dass ich mir doch etwas Straße sparen könnte und so beschließe ich, dass ich das Angebot annehme und für die eingesparte Strecke lieber ein wenig durch den hübschen Graniga spaziere. Ziemlich aufgeregt genieße ich wieder einmal die Busfahrt. Bis auf die ersten 10 min, in denen eine Italienerin im Bus sitzt, ist der Bus leer. Das Herz geht mir auf, angesichts der bevorstehenden Tage und der Landschaft um mich herum. Spaziergang durch das schmucke Graniga Hübsche Pflänzchen überall Ich habe etwas Mühe den Einstieg in meine Etappe zu finden, aber eine Frau schickt mich auf den Weg. Dieser ist zwar nicht auf meiner Karte, aber der Wegweiser ist mit einem Ortsnamen beschriftet, den ich auf derselben finden kann und ich gehe in die richtige Richtung: bergauf. Ich merke schnell, dass das innere System noch auf Hochtouren läuft. Draußen friedliche Natur, ich rieche den feuchten Wald und das frisch gemähtem Gras, drinnen wilde Gedankenstrudel. Die Synchronisation mit dem Kosmos ist wohl noch nicht abgeschlossen, wie ein werter Kollege vermutlich sagen würde. Ich komme relativ früh, noch vor dem ersten Regen am Rifugio Il Dosso an. Es liegt etwas oberhalb der Etappe Gattascosa - Laghetto. Morgen muss ich zwar auf dem gleichen Weg ein Stück zurück, aber das Rifugio soll etwas netter sein, als San Bernardo, welches direkt am Weg liegt. Und ich habe ja nur ne halbe Etappe. Erstes Rifugio: Il Dosso Im Rifugio scheine ich der einzige Gast zu sein, abgesehen von einem italienischen Pärchen, welches viel mit den Gastgebern zu Gange ist. Am Nachmittag drücke ich mich etwas rum, es ist frisch geworden, regnet immer mal wieder etwas, aber ich finde ein überdachtes Plätzchen, höre Musik und schreibe meine ersten Eindrücke auf. Ich muss mich an das nichts-zu-tun-haben gewöhnen. Es ist aber auch gut, einfach mal mit ein paar ruhigen Takten auf den Ohren auf einen wolkenverhangenen, mitunter dunklen Himmel zu gucken, Regen und bewaldete Berge um mich herum. Mit Grollen macht ein versprochenes Wetter auf sich aufmerksam. Ich werde ein wenig emotional. Relax. Gegen Abend gebe ich mir einen Ruck und setze mich zu den italienischen Leuten in die Stube. Ich bestelle mir einen Sprizz zur Zungen-Lockerung und tausche meine Hemmungen gegen die eingerosteten Italienisch-Kenntnisse. Es stellt sich heraus, dass die Gäste Verwandte von dem Paar sind, die die Hütte bewirtschaften. Sie sind übers Wochenende zu Besuch. Es folgt ein nettes Plaudern mit den sympathischen Leuten und ich bekomme stolz jede Menge Fotos von riesigen, selbst gefangenen Forellen von Vater und Sohn gezeigt. Kurz vor dem Abendessen kommt dann doch noch ein Schweizer Paar, die auch auf der GTA (mit Varianten) unterwegs sind. Es wird noch ein geselliger Abend und die Wirtsleute erzählen uns unter anderem Historisches zu den umliegenden Pässen.
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  35. Ja das stimmt voll. Funktionieren tun auch die günstigeren Gruppen. Und 1000€ ist auch kein Budget Rad, das ist ne Menge Schotter! Es ist gerade nur schwierig, detailliert auf die Bedürfnisse des TEs einzugehen, weil das Anforderungsprofil noch nicht ganz klar ist. OT: (Was auch normal ist, wenn man mit etwas Neuem anfangen will - sollte keine Kritik am TE sein). Grundsätzlich würde ich klären wollen, welcher Typ von Fahrrad überhaupt in Frage kommt, bevor es um Details wie Schaltung etc. geht. Denn auch wenn die Werbung und der Trend es suggerieren: Ein Gravelbike ist nicht flexibler als ein Trekkingrad. Der Einsatzbereich ist nur einfach anders. Bisher kamen an Anforderungen: Kilometer machen 90 % Straße, keine Trails, maximal Wald- und Schotterwege sominimalistisch wie möglich Bis 1000€ Ich würde sagen, dass die Kategorie Mountainbike dabei raus ist. Da MTBs weder gut geeignet für 90 % Straße, noch minimalistisch sind oder sich sehr viele Kilometer damit reißen lassen. In Frage kommt die Kategorie Rennrad. Rennräder sind grundsätzlich minimalistisch und leicht gebaut. Außerdem lassen sich damit ordentlich Kilometer machen. Bei 10% Schotter- und Waldweg Anteil lassen sie sich auch noch fahren. Und für 1000€ bekommt man einiges. Für ein Rennrad braucht es jedoch eine gewisse Grundmuskulatur im Rumpfbereich. Nicht jeder oder jede kann eine Mehrtagestour in einer sportlichen Position bewältigen. Mit Training sollte es aber kein Problem sein. Eine Subkategorie vom Rennrad ist der Cyclocrosser. Damit lassen sich etwas weniger Kilometer machen, dafür ist er mit breiteren Reifen und mehr Wendigkeit besser gerüstet für die Schotter- und Waldwege. Er ist auch ein bisschen weniger minimalistisch als ein reines Rennrad, weil oft Schutzbleche angebaut sind. Noch weniger Strecke lässt sich mit einem Gravelrad machen. Der Unterschied zum Crosser besteht in der größeren Reifenfreiheit, allerlei Ösen für Bikepacking Taschen, Gepäckträger und Schutzbleche. Damit ist das Gravelbike noch weniger minimalistisch als der Crosser aber noch besser geeignet für die Offroad Abschnitte und Bikepacking. Nachteil ist der Hype darum und die damit verbundenen höheren Kosten. Irgendwo zwischen Cyclocrosser und Gravel lässt sich noch ein Randonneur ansiedeln. Dieser ist darauf ausgelegt Strecke zu machen und bietet dafür mindestens einen Gepäckträger vorne oder hinten. Das Fahrverhalten ist mehr auf Geradeaus auagerichtet. Daher ist er weniger agil als CX- und Gravelbike. Ansonsten kenne ich die Unterschiede nicht so genau und Randonneure werden auch nicht so oft angeboten. Eine weitere Subkategorie vom Rennrad ist das Zeitfahrrad oder Aero Bike. Hiermit lässt sich am allerbesten Strecke machen. Allerdings nur, wenn es die Rumpfmuskulatur zulässt. Aber auf Schotter- und Waldwegen ist es durch die Schaltung überhaupt nicht geeignet und aus dem Budget fällt es auch. Dann gibt es noch die Kategorie Trekkingrad. Damit lässt sich bequem Strecke machen, wenn auch nicht soviel wie mit dem Rennrad. Dafür braucht es wegen der Sitzposition auch nicht ganz so viel Training. Meistens sind Trekkingräder aber mit allerlei Dingen ausgestattet und überhaupt nicht minimalistisch. Daher sind sie auch recht schwer und haben in hügeligen Regionen einen Nachteil gegenüber leichteren Rädern. Was auch noch in Frage kommt ist ein Fixie. Das ist minimalistisch, leicht, günstig und schnell. Strecke machen geht aber nur bei sehr guter Muskulatur.
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  36. Hallo zusammen! Im September dieses Jahres bin Ich zusammen mit einem Freund direkt nach der Wiedereröffnung nach dem Corona Lockdown den West Highland Way zum ersten mal gelaufen. Wir haben 3 Nächte davon wildgecampt und 2 auf Campgrounds verbracht. Dabei habe ich versucht den gesamten Trail fotografisch festzuhalten, um alles dokumentieren zu können. Ich habe aus über 1000 Fotos auch ein Timelapse Video mit einer Livekarten Ansicht gemacht, um dem Reisebericht so zusätzlich folgen zu können: Youtube Timelapse Wir haben uns den Weg in 5 Nächte mit 6 Etappen aufgeteilt, um einen guten Kompromiss aus landschaftlichem Genuss und Herausforderung zu bekommen. Unser Startplan sah so aus: Tag Startort Zielort Strecke Unterkunft Samstag: Milngavie -> Drymen [21 KM] Wild Sonntag: Drymen -> Tarbet [25 KM] Wild Montag: Tarbet -> Beinglas [18 KM] Campground (Beinglas) Dienstag: Beinglas -> Bridge of Orchy [29 KM] Wild Mittwoch: Bridge of Orchy -> Kinlochleven [33 KM] Campground (Blackwater) Donnerstag: Kinlochleven -> Fort William [22 KM] Hotel Für meinen Begleiter war es die erste Trekking Tour, sodass wir vorher versucht haben, ihm als Einstieg eine günstige Ultralight Basisausrüstung für die Tour zu besorgen. Da er noch nicht genau wusste, ob es zu 100% was für ihn ist (Spoiler: Es war zu 100% was für ihn), hat er darauf verzichtet ein eigenes Zelt zu kaufen. Wir haben stattdessen mein MSR Elixier V2 mitgenommen, welches mit 2382g für 2 Personen schon deutlich mehr auf das Gewicht geschlagen hat, als mein SMD Gatewood Cape, das ich normal verwende. Dennoch konnten wir alles so aufteilen, dass jeder von uns noch mit einem gleichen Basisgewicht von knapp unter 5kg starten konnte. Hier die beiden Packlisten: Meine Packliste: https://lighterpack.com/r/dnyoty Seine "Einsteiger" Packliste: https://lighterpack.com/r/er95ek Ich beantworte gerne Fragen zu den einzelnen Ausrüstungsteilen oder der generellen Funktionsweise der Packlisten, deswegen werde ich in diesem Bericht jetzt nicht alle Teile einzeln ausführen. Tag 1 - Start in Milngavie (21 km) Wir sind am Tag zuvor in Glasgow spät gelandet und haben dort in einem günstigen Hotel die Nacht verbracht. Früh morgens sind wir dann per Uber nach Milngavie gefahren und sind dort zum offiziellen Startpunkt gewandert. Grade nach der Eröffnung des Trails durch Corona, war der Startpunkt früh morgens schon relativ gut besucht und wir haben drei andere kleine und größere Gruppen getroffen, die den Weg ebenfalls starten wollten. Ich hatte vorher gelesen, dass viele Leute die erste Etappe des WHW überspringen, da sie die Landschaft dort nicht so spektakulär finden wie in späteren Abschnitten. Wobei das zum Teil wohl stimmen mag, finde ich nicht, dass es der erste Teil weniger Wert ist zu laufen als spätere Abschnitte. Noch relativ zivilisationsnah sieht man schöne kleine Hütten, Park-ähnliche Waldstücke und einzelne kleinere Seen, die sofort einen guten Ersteindruck hinterlassen. Nach wenigen Kilometern kommt dann auch die erste richtige Weitsicht über das schottische Gelände und man bekommt einen guten Vorgeschmack dafür, was noch kommen wird. Im Verlauf des Weges gab es zwei Möglichkeiten direkt am Weg Getränke, Midges-Schutz und kleine Snacks mit Bargeld (oder zum Teil Paypal) auf Vertrauensbasis zu erwerben. Da die natürlichen Wasserquellen in diesem Bereich, noch nicht so zahlreich sind wie in späteren Abschnitten, haben wir das Angebot gerne wahrgenommen. Gegen ca. 17 Uhr kamen wir schon an unseren Zielpunkt des Tages an: Ein kleines Waldstück etwa 1 km hinter Drymen, welches wir uns vorher über Google Earth rausgesucht hatten. Weiter konnten wir an diesem Tag nicht gehen, da direkt hinter diesem Spot die offizielle "Camping Management Zone" anfängt und dort für die nächsten 25 km Wildcampen strikt verboten ist. Nach kurzer Suche in dem sumpfigen und von Moos geprägten Waldstück haben wir einen geschützten ebenerdigen Platz gefunden, um unser MSR Elixier aufzustellen. Während des Kochens kamen im Verlaufe des Abends viele andere Wanderer dazu und haben sich mit ausreichend Abstand ebenfalls in dem Waldstück niedergelassen, was für eine coole Atmosphäre gesorgt hat. Die Nacht war sehr ruhig und entspannt. Probleme mit Midges gab es (noch) nicht und es flogen nur einzelne Fliegen umher. Die Temperaturen waren mehr als erträglich für unsere Ausrüstung, sodass wir nach gutem Schlaf in den nächsten Tag starten konnten. Tag 2 - Camping Management Zone Thru-Hike (25 km) Das Ziel des Tages war es zumindest den gesamten Abschnitt der Camping Management Zone hinter uns zu bringen, sodass wir guten Gewissens unser Zelt wieder frei aufstellen können. Wir hatten das Glück kurz nach dem ersten Loslaufen an einen (von später vielen) klaren Bach vorbei zu kommen und unser Wasser wieder fürs Frühstück und den gesamten Tag aufzufüllen. Nach wenigen Kilometern war auch schon der große Loch Lomond in der Ferne zu sehen, dem wir den restlichen Tag am Ufer folgen würden. Vorher gab es aber, nach der Durchquerung einer Freilaufenden Highland-Rind Herde, einen längeren Aufstieg auf den Conic Hill. Da es Sonntag und ziemlich gutes Wetter war, trafen wir dort leider auf sehr viele Tageswanderer, die aber den unglaublichen Ausblick auf den Loch nicht beeinträchtigt haben. Wir haben oben sogar zwei andere ULer getroffen, die wohl aufgrund der Schönheit des Spots, ihr Zelt schon gegen Mittag dort oben aufgestellt haben. Nach dem waldreichen Abstieg kamen wir ans Ufer des Loch Lomonds an und folgten dem Wasser weiter in Richtung Norden. Wir waren ziemlich überrascht von den vielen kleinen Buchten und Stränden dort, die teilweise sehr karibisch gewirkt haben. Sowas erwartet man eigentlich im kalten Schottland nicht und vor allem bei diesem wärmeren und sonnigen September Tag war es ein surrealer Anblick. Der Weg am Ufer fing dort auch an etwas "pfadiger" und technisch anspruchsvoller gegenüber den meist festeren Wegen des Vortages zu werden. Gegen ungefähr 17 Uhr trafen wir endlich auf ein Schild, das uns auf das offizielle Ende der Camping Management Zone hinwies. Wenige Meter dahinter begannen schon viele andere Trekker ihre Zelte aufzubauen oder waren bereits schon damit fertig. Um auch noch einen guten Platz zu finden, sind wir noch ein paar Kilometer weiter gelaufen und irgendwann offroad direkt Richtung Wasser gelaufen. Dort hatten wir ziemliches Glück und haben eine kleine Bucht entdeckt an dir wir wenige Meter direkt vorm Wasser unser Zelt aufschlagen konnten. Im Laufe des Abends und mit zunehmender Dunkelheit konnte man von Weitem rund um den See herum viele Lagerfeuer von anderen Wanderern entdecken, was für eine gute Stimmung gesorgt hat. Tag 3 - Über Stock und Stein (18 km) Nach einem schönen Sonnenaufgang über dem See hat sich die Sonne a uch genau so schnell wieder verzogen, wie sie aufgestiegen ist. Für diesen Tag hatten wir nur eine etwas kürzere Strecke eingeplant, da in etwa 20 km der Beinglas Campground lag. Dieser wurde uns vorher schon von vielen empfohlen und wir haben uns dazu entschlossen dort unser Zelt aufzuschlagen, da wir beide nach den wärmeren letzten Tag Lust auf eine Dusche hatten. Ich hatte ebenfalls den Hinweis bekommen, dass die obere Hälfte der Strecke am Loch Lomond der anspruchsvollste Teil des gesamten West Highland Ways sein soll. Und das war definitiv der Fall. Der sehr schmale Weg besteht dort zum Großteil nur noch aus Gesteinsbrocken und geht konstant auf und ab. Durch den starken Regen, den wir den ganzen Tag über hatten, waren die Steine teils sehr rutschig und der Weg sehr tief schlammig. Wir haben Nicht-ULer getroffen, die wirklich Probleme hatten vernünftig mit ihren großen Rucksäcken voran zu kommen und sich teilweise auch durch Ausrutschen verletzt haben. Wir waren beide an dem Abschnitt wirklich froh, leichte Ausrüstung und Trekkingstöcke dabei zu haben. Durch die großen Regenmengen waren die vielen schönen Bachläufe und die Inversnaid Wasserfälle wirkliche Highlights, die wahrscheinlich etwas kräftiger als normal dahingeflossen sind. Zum Ende des Lochs hin galt es noch riesige Farn-Felder zu durchqueren, die fast den gesamten Weg bis auf eine kleine dünne Schlammlinie bedeckt hatten. Und obwohl es von der reinen Strecke die wenigstens Kilometer von allen Etappen an diesem Tag waren, haben wir deutlich länger für den Weg gebraucht als die Tage zuvor. Es war also ein guter Tipp und die richtige Entscheidung, für diesen Abschnitt etwas mehr Zeit einzuplanen. Und umso schöner war es, an dem Abend in dem wahnsinnig schönen Beinglas Campground warm duschen zu können und später am Abend noch mit anderen netten Wanderern in dem hunderte Jahre alten schottischem Gasthaus Whiskey zu trinken. Nach solchen Tagen wird einem wieder bewusst, wieso man solche Touren so gerne macht. Tag 4 - Über den Orchy River (29 km) Wir haben relativ früh unser Zelt aufgebaut, da bereits beim ersten Tageslicht aufgrund der vielen anderen Trekker dort ziemlich laut wurde. Wir sind mit zahlreichen anderen Wanderer fast zeitlich weiter nach Norden in die Hügel aufgebrochen. Je weiter man sich vom Loch Lomond entferne desto klarer wurde, dass nun die "richtigen" Highlands anfingen und zwar so wie man sie sich vorgestellt hat. Grünes Gras, Bachläufe und lange Hügellandschaften soweit man schauen kann. Abenteuerlich wurde es an diesem Tag recht schnell, als wir auf eine eingestürzte Brücke trafen. Aus der Ferne erkannte man schon, dass viele andere Wanderer sich dort versammelt hatten und überlegten wie man besten auf die andere Seite des mittelgroßen Flusses gelangt. Mit unsere luftigen Trailrunnern, der schnelltrocknenden Ausrüstung und den Trekking Poles mussten wir nicht lange überlegen und liefen unbeeindruckt an den anderen Backpackern vorbei mitten durch den Fluss auf die andere Seite. So schnell wie unsere Füße und Socken dann komplett Nass wurden, trockneten sie auch wieder im rauen Wind der Highlands. Etwa bei der hälfte der Tagesetappe kamen wir durch das Dorf Tyndrum, wo wir zum ersten Mal auf der Tour unsere Vorräte aufstockten, da wir zu Anfang nur Proviant für drei Tage mitgenommen haben. Das Angebot am Tankstellen-Supermarkt war dort wirklich vielfältig und wir fanden viele UL Küchengerechte Speisen und Snacks. Die Zweite hälfte des Tages verlief wieder regnerisch und zudem auch noch sehr stürmisch. Wir liefen etwa zwei Stunden entlang zweier Berge durch ein Tal in dem ein kalter und kräftiger Wind herrschte. Trotzdem machten unsere Ponchos einen guten Job und wir blieben zu jeder Zeit trocken. Allerdings gab es nicht einen Baum oder Unterstand unter dem man sich mal für eine kurze Pause Schutz vor Regen und Wind hätte suchen können. Erst kurz vor der Überquerung der Bridge of Orchy konnten wir in einem kleinen zwei Meter langem Eisenbahntunnel halt machen unter dem auch schon zwei andere Hiker standen und sich mit Tee aufwärmten. Als der Regen dann etwas nachließ, überquerten wir die Brücke und bauten unser Zelt ein paar Meter direkt neben den reißenden Orchy River auf und mussten uns nach der ganzen Kälte erstmal eine Stunde in unseren Quilts aufwärmen bevor wir ans kochen denken konnte. Die Nacht dort am Gewässer war durch die Geräuschkulisse wirklich sehr angenehm und beruhigend. Nur die Maus, die die ganze Nacht versucht hat Essen aus dem Vestibule zu klauen, hat tierisch genervt. Tag 5 - Durchs tiefste Moor und über den höchsten Berg (33 km) Das Wetter morgens war leicht bewölkt und endlich auch mal wieder ein bisschen sonnig. Wir mussten aber schnell feststellen, dass das Aussehen des Himmels etwas getäuscht hat, als wir nach einen schnellen Aufstieg durch den Wald am frühen Morgen auf dem Gipfel eines Hügel ankamen und uns trotz großer Anstrengung, nur im Baselayer bekleidet, durch den Wind oben so unterkühlt waren, dass wir alles an Kleidung inklusive Buff als Mütze anziehen mussten. Durch die zusätzlichen Layer aufgewärmt, folgten wir noch ein paar Kilometer einer Art Bergkamm und hatten eine glorreiche Aussicht auf das bevorstehende Rannoch Moor. Wir hatten befürchtet, dass es durch die vorherigen Regentage eine nasse und schlammige Angelegenheit werden würde, die Ebene zu durchqueren. Aber bis auf einige vereinzelte tiefere Stellen, war der Weg immer befestigt und in einem guten Zustand. Der Weg durch das Moor war etwas eintönig, dennoch mit der Aussicht auf die Berge ringsherum nicht langweilig und sehr lohnenswert. Das Highlight des Tages war das letzte Stück der Ebene kurz vor dem Kingshouse Hotel. Die Sonne kam zu dem Zeitpunkt wieder gut durch und setzte die kommenden Berge, um den Devils Staircase herum, gut in Szene. Da das Kingshouse selbst direkt an der Route liegt, haben wir dort für eine Tasse Kaffee angehalten und konnten uns drinnen am Kamin auf einer bequemen Couch netter Weise kurz vollständig Trocknen. Besser geht Mittagspause nicht. Danach haben nur noch wenige Kilometer gefehlt bis der größte Anstieg dieser Tour, der Devils Staircase, mit seinen steilen 550m auf uns gewartet hat. Wohl ein wenig unterzuckert, fiel mir der Aufstieg schwerer als gedacht und brachte noch eine spontane Snack Pause auf der Hälfte mit sich. Oben angekommen war die Aussicht aber grandios und wir hatten eine nette kleine Foto Session mit anderen ULern (Shoutout to Greg). Der Abstieg, der danach folgte, war lang aber sehr angenehm. Die Landschaft ändert sich dort ein wenig und wird wieder viel waldreicher. Am tiefsten Punkt befindet sich, angrenzend an den Loch Leven, das kleine alte Dorf Kinlochleven, in dem wir auf einem netten kleinen vollständig autonomen Campground unser Zelt aufgeschlagen haben. An diesem Abend hatten wir zum ersten Mal richtige Probleme mit dem Midges und waren sehr froh über unsere Kopfnetze. Damit wir den restlichen Abend nicht nur geschützt im Zelt verbringen mussten, haben wir uns wieder bei netter Gesellschaft dazu entschlossen den kleinen Pub im Dorf zu besuchen. Tag 6 - Nach Fort William und der Sore Feet Statue Da die Situation mit den Midges sich über Nacht nur noch verschlimmert hatte, sind wir mit Hoffnung auf Besserung noch relativ lange im Zelt geblieben aber dann doch einfach schnell ohne Frühstück aufgebrochen. Es war wirklich schön an einem ruhigen Morgen eines normalen Wochentags durch das kleine idyllische Dorf zu gehen. Ein kleiner steiler Pfad brachte uns wieder weg vom flachen Loch Gelände und zurück hoch in die Highlands. Oben angekommen folgt man eigentlich die gesamte restliche Strecke einem leicht befestigten hinweg durch ein Tal. Die Landschaft dort war zwar nichts mehr Neues, aber dennoch sehr entspannt zu laufen. Wir kamen uns dabei wirklich wie auf einer Zielgraden vor, denn der Weg wirkte wie genau dafür angelegt. Ein Highlight war natürlich die alte Hausruine die man oft auf Bildern in Verbindung mit dem West Highland Way sieht. Nach ein paar Stunden hat sich dieser Weg allerdings etwas in die Länge gezogen und wir waren froh, als sich die Vegetation mal wieder mehr in Richtung Wald orientierte. Zum Schluss wurde es auch nochmal richtig stürmisch, sodass wir von unserer Schönwetterkleidung wieder auf die Poncho-Montur wechseln mussten. Irgendwann kommt dann der Punkt an dem der hochgelegene Weg endet und man von weit oben in der Ferne sein Ziel sieht: Fort William. Es folgt nochmal ein Abstieg der einem ewig vorkommt, weil man die ganze Zeit das Ziel vor Augen hat und jederzeit denkt, dass es doch nur noch höchstens 10 Minuten sein müssten bis man endlich ankommt. Nach dem letzten Stück Fußweg an der Straße entlang war es dann aber auch endlich soweit und wir kamen an den unspektakulären historischen Endpunkt des Weges an, welcher direkt neben einem vielbefahrenen Kreisverkehr liegt. Zum Glück kam man aber vor etwa 10 Jahren auf die Idee einen neuen Endpunkt im schönen alten Stadtkern zu setzen. Die letzte Meile dahin, ist auch nochmal sehr schön zu laufen, denn Fort William ist eine sehr historische Stadt. Zur Belohnung haben wir dann den Abend über noch, soweit es Corona bedingt ging, die Stadt unsicher gemacht und uns in drei verschiedenen Restaurants den Magen voll geschlagen bevor es dann nach einer wohltuenden Hotelübernachtung mit dem Bus zurück zum Glasgow Flughafen ging. Ich hoffe dieser Reisebereicht hat euch gefallen und kann einigen Leuten nützlich sein! Falls ihr noch mehr von den 1000 Fotos sehen wollt, könnt ihr das hier tun.
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  37. Und noch eine Version - dieses mal in LS07 (255g Gesamtgewicht) für meinen Kumpel @Ronsn Dank des neuen Obertransportfußes gefallen mir die Nähte auf dem Stretch jetzt richtig gut - war ein geniales Upgrade. Die Gang:
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