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Ultraleicht Trekking

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  1. Also nix für ungut, aber wenn es jetzt schon um die leichte Feldartillerie im südamerikanischen Dschungel geht bewegen wir uns ganz schön außerhalb des Forenthemas und irgendwie hört sich das auch wenig zielführend an.
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  2. ... wie es nun damit weiterging, erfahrt ihr hier: In meiner Rucksackkollektion klaffte bis vor kurzem noch eine schmerzhafte Lücke: ein Rucksack für kürzere Touren in der warmen Jahreszeit, mit vereinfachter Konstruktion und einem verringertem Volumen im Vergleich zu meinen bisherigen Rucksäcken. Der Prototyp hatte sich außerordentlich gut bewährt und bekam sein zweites Leben als “Resterucksack” aus aufgesammelten Materialien für eine Wanderfreundin. Zusammen mit den Erfahrungen aus dem letzten Rucksack und einer Reifezeit von ca. 2 Jahren entstand ein Design mit den folgenden Merkmalen: Volumen ca. 30 l (ohne "Erweiterung" durch Rollverschluß, ohne Außentaschen) Gewicht 340 g ohne Noppenschaum (als Rückenpolster), Gesamt dann 384 g Quaderförmige Grundform mit stark abegrundeten Ecken an der Vorderseite Gerade, klare Linien - dadurch optimal für die Burrito-Methode weitgehend gerade Schulterträger, welche dadurch in sich schlanker ausgeführt werden konnten rundum großzügige, aber flache Netztaschen aus stabilem Material Trinkblasenfach und Schlauchdurchlass Trinkschlauchschlaufen rechts beidseitig MOTASY-Schnittstelle (Band in definierten Dimensionen für zusätzliche Täschchen usw.) nahtarme Konstruktion gedoppelter Boden (zusätzlicher Nässeschutz beim Absetzen des Rucksacks) Rollverschluß mit stabiler einseitiger Versteifung zusätzliches flaches Rückenfach für passend zusammengefaltete Leichtluftmatratze (dient da als Rückenpolster) Befestigung für Noppenschaum als Rückenpolster ausreichend Schlaufen zur Befestigung für Regenschirm und Wanderstöcke Einsatzzweck und Packsystem Der Rucksack ist für Touren kürzerer Dauer im Mittelgebirge während der warmen Jahreszeit konzipiert. Bis zu zwei Liter Wasser, kurz vor dem Drycamp auch 4 Liter werden mit Essen und Brennstoff für ein bis drei Tage transportiert. Als Referenzstrecke dient mir der Forststeig im Elbsandsteingebirge. Überwiegend anspruchsvolle, naturbelassene Pfade durch felsiges Terrain, durchsetzt mit Wurzeln und garniert mit Holzstämmen aus Windbruch führen nicht nur durch lichte Wälder, sondern auch durch enge Felsgassen, Gestrüpp und Dornenranken. Tagesetappen bis 40 km sind angedacht, so dass ein sowohl leichter, als auch stabiler und komfortabel sitzender Rucksack benötigt wird. Das schlanke Profil ist für die engen Felsgassen und Schlüchten unverzichtbar. Mein erster Hauptsatz der Packdynamik lautet: Das Zeug gehört komplett IN den Rucksack! Der Wettbewerb um minimalste Innenvolumengrößen führt dann zu unförmig ausgebeulten Netztaschen, wo der Inhalt ungeschützt hineingeworfen wird und an der nächsten Felskante in schmalen Felsgassen Beschädigungen nicht ausbleiben werden. Demzufolge findet sich in den flachen, aber großzügigen Taschen Platz für schlanke, flexible Dinge wie den 1.-Hilfe-Pack, wasserfest verpackte Wanderkarten, die Bodenplane und je nach den Umständen die Windjacke oder nasse Regenjacke. Flaschen passen praktisch nicht hinein, Softbottles könnten gehen. Gut komprimierter Müll landet ebenso außen am Pack. Durch die dünnere Sommer-Isomatte wird das Volumen nur wenig reduziert (Burrito-Methode), die 47 cm breite Isomatte passt perfekt in den Korpus. Aufgrund schlechter Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit von Luftmatrazen kommt deren Einsatz nur im Sommer und nur zusätzlich zu einer Isomatte in Frage. Deshalb bleibe ich ganz oldscool bei der eingerollten Isomatte. Die Träger sind mit ca. 60 mm Breite und 5 mm Polsterung aus Evazote ausreichend komfortabel. Die gerade Linienführung benötigt keine stärkere Ausführung, die Ripsbandeinfassung überträgt die Kräfte optimal vom oberen Befestigungsband zu den mit Cordura innen einlagig verstärkten Lastwinkeln am unteren Ende des Rucksacks. Meine hauseigene Taschenschnitstelle “MOTASY” (Modulares Taschen-System), quasi ein radikal reduziertes MOLLLE-Derrivat, geht von einem gedachten 40 mm Quadrat als Schnittfläche zweier Bänder aus. Hier als 38 mm Polyester Band mit PenCott® Print ausgeführt. Vorhandene und selbst gefertigte Täschchen, Messerscheiden, Klappmesser mit passendem Clip oder über Tek-Lok Small der ganze Bereich der Kydex-Scheiden bieten genügend Möglichkeiten, seine Ausrüstung griffbereit zu organisieren. Weitere Taschen (oder Schnittstellen dafür) sind nicht vorgesehen, weil eine passende Hüfttasche zum Transport von Geldbeutel, Schlüssel, Taschentüchern, Feuerzeug, Zeckenzange, Stirnlampe und dergleichen mehr dient. Die bei mir obligatorische Trinkblase hängt in einem separatem Fach über der Isomatte im Hauptfach, der Schlauch wird sicher am Träger geführt und es passt sogar das Mundstück durch den Durchlass, was das Auffüllen erheblich erleichtert. Der Rolltopverschluß lässt sich dank der starken Versteifung und eines Cam-Snap Druckknopfes faltenfrei zusammenrollen und wird durch ein 15 mm Band mit Steckschließe zusätzlich gesichert. Die Kraftübertagung erfolgt an der hinteren Netztasche über im Saum eingelegte 20 mm Ripsbänder, welche mit Riegel / Bartack am Korpus an einer Verstärkung enden. Hier werde ich bei einem weiteren Exemplar doch Teilungsnähte vorsehen, es ist einfacher zu fertigen und die Kräfte werden auch sauberer eingeleitet. So jedenfalls werden die Netzfächer durch eine Daisy Chain aus 5 mm Paracord-Hülle getrennt, zusammen mit weiteren unauffälligen Paracordschlaufen ergeben sich zahllose Befestigungsmöglichkeiten für Regenschirm, Wanderstöcke, Reflektorband (Pflicht in CZ nachts auf Landstraßen!) und was einem so einfallen mag. Mangels Teilungsnähte wurden auch das Ripsband stumpf an das elastische Band der Seitentaschen angesteppt (Zick-Zack-Stich), ob das sonderlich schlau war, wird sich erst noch bei längerer Nutzung zeigen. Ziel dieses Verfahrens war die Minimierung von Nähten im Bereicht des Rollverschlusses im oberen Teil des Packs, wo dieser stark durch Regen beaufschlagt wird und dort erfahrungsgemäß zuerst die Nässe einsickert. Passend gerollt, trifft nun der Regen auf einem nahtlosen Stoffbereich. Innen wurden überwiegend französische Nähte verwendet, welche eine sehr eleganten Abschluß ergeben, aber bei möglichen weiteren Exemplaren zur Vereinfachung der Fertigung durch einfache Schließnähte ersetzt werden. Knifflig war das Ansteppen des Trinkschlauch-Durchlasses, den ersten konnte ich direkt wieder abtrennen und musste erstmal das Nähen damit üben. Letztlich war eine mit Sekundenkleber aufgebrachte innere Verstärkung aus 500den Courdura die Rettung, zusammen mit einer Nähmaschine, die zum Glück extrem langsam nähen kann. Mit dem Rucksack habe ich für mich einen optimalen Arbeitspunkt erreicht, in Bezug auf Gebrauchswert, Gewicht, Größe und Fertigung unter häuslichen Bedingungen als Amateur mit Haushaltsnähmaschinen. Der erste Einsatz lief äußerst zufriedenstellend und bestätigte mein Konzept. Die flache Innentasche, welche ich noch nicht angenäht habe, werden ich noch nachrüsten. Der Grund liegt darin, dass sich am Rücken doch Schweißnässe teilweise durch den Stoff durchdrückt und die Innentasche dann eine zusätzliche Barriere darstellt. Ansonsten hätte ich sie weggelassen, weil man die Luftmatratze auch so passend als zusätzliche Polsterung an den Rücken legen kann. Fertigungstechnische Informationen Nähmaschine: Gritzner Tipmatic 1035 Nadel: 90er Jeansnadel, beim RS-Nylon teilweise 75er Stretchnadel Faden: hauptsächlich 60er Serafil von Amann Verwendete Materialien Stoffe, Polsterung Korpus: Dyneema / Nylon Gridstop schwarz, 150 g/m² Innenausstattung RS-Nylon, gelb, 68 g/m² (angeblich PU-Beschichtet, fühlt sich wie Silikon an) Außentaschen: Netzfutter COOLMAX elastisch, 120 g/m² Innenstoff für die Schulterträger: Struktur Hosenstoff double wave dunkeltürkis 145g/m² Einlage Schulterträger: 5 mm Evazote (aus Isomatte gewonnen) Verstärkungen: 500den Cordura Bänder, Kordeln usw. Verstärkung Schulterträgerbefestigung: 25 mm Nylonband dünn Rollverschlußeinlage: 20 mm Nylonband extra stark Schulterträger, Leiterschnalle an Korpus: 20 mm Nylonband standard Rollverschlußriemen: 15 mm Nylonband leicht Brustgurt, Querband: 10 mm Nylonband leicht Brustgurt, Schnallenbefestigung: 8 mm Polyesterband stark Schulterträger, Einfassung: Ripsband 25 mm Trinkblasenfach, Einfassung und Einlage Fronttaschensaum: Ripsband 20 mm Einlage Seitentaschensaum: 20mm elastisches Band kleine Schlaufen und Daisy Chain: Hülle von 5 mm Paracord Trageschlaufe: Hülle von 9mm (?) Kernmantelseil Rückenpolsterbefestigung: 2 mm elastische Kordel Schnallen 2 Leiterschnallen 20 mm 2 Steckschließen 16 mm spezielle Brustgurtschnallen für 10 mm Band T-Stopper, Bandbefestigung Tanka oval ohne Feder Kam Snap Druckknopf Zubehör - Schlaufen für Befestigung von Regenschirm usw. 2 bzw. 3 mm elastische Kordel “Cordlock Hook” - Kordelhaken mit Quetschtanka Kordelgreifer / Terminal Bezugsquellen: Extremtextil Adventure Expert www.gurtundmehr.de amazon Globetrotter
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  3. Hi @hmpf, da gibt es einige Möglichkeiten: - 2 Etappen des Forststeigs Elbsandstein, auf der Homepage sind die Hütten auch beschrieben. (Trekkingticket erforderlich, bekommst Du z.B. beim Globetrotter in Dresden, nur bis Ende Oktober offen) - die Hohe Tour als Wanderung in 2 Etappen. - soweit ich weiß, kann man gerade mit Impfung und Registrierung auch nach Tschechien einreisen. Falls das passt für Dich: mit S-Bahn und Bus nach Hinterhermsdorf, von dort zu Fuß weiter nach Süden und am Wandergrenzübergang Hinterdittersbach nach Tschechien, weiter zu einer passenden Übernachtung (Pension oder Hütte auf einem der Campingplätze), am nächsten Tag z.B. über Rosenberg und Prebischtor nach Schmilka und von dort mit S-Bahn nach Dresden. Bei Bedarf kann ich dafür noch 2 Campingplätze raussuchen, auf denen ich schon mal übernachtet habe.
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  4. Nicht freistehend, wie gefordert
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  5. Falls Du Daune verwendest, @Blaubarschbube, wozu auch ich rate, dann achte darauf, dass der Stoff daunendicht ist!
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  6. Ich habe einen Augspleiss gemacht. Wenn man sich mit Whoopie Slings und Dyneema auseinandersetzt ist Spleißen kein Problem mehr. Macht echt Spass . Ich habe zum Einziehen einen dünnen Blumendraht als Schlaufe gebogen. 700er Daune reicht vollkommen. Ein Wookie ist das nonplusultra. Gruss Konrad
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  7. Auch Wright Socks. In der Variante "Endurance" für mehr Polsterung. Aktuell verwendet in den Altra LP 5. Beim ersten Anprobieren sitzen die Socken eher eng am Vorfuß. Nach dem ersten Waschen sind die Socken jedoch herrlich soft, weich und geschmeidig und bleiben es auch. Die Darn Toughs sitzen bei mir leider zu eng am Knöchel, respektive Wade.
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  8. Man sollte auch beachten, das die 10D Variante nicht diese Verbindungsschlaufe hat die das Inner mit dem Fly verbindet und beim abspannen des Fly automatisch das Inner mit nach außen zieht. Das ist sehr schade und ich verstehe nicht warum sie das bei der 10D variante weggelassen haben.
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  9. Ich kann dir nur von Apex Underquilts abraten. Zu schwer und zu wenig Isolation. Spar noch ein wenig und nimm Daune, das sind Welten Unterschied. Ich habe meine Baumgurte aus 0,9m 25mm Polyester und dann 2,5m 2,5mm Dyneema gemacht. Gruss Konrad
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  10. Moin Robtrek! Es sind zwar schon einige Jahrzehnte her, dass ich mit 35 Kg plus unterwegs war, aber die Erinnerungen daran sind noch ziemlich präsent. Am meisten hat mich dabei beunruhigt, dass ich solo in einem maximal abgelegenen Gebiet mit einem potenziell hohen Verletzungsrisiko unterwegs war. OT: Es waren nie wirklich super dramatische Situationen, in die ich reingeschlittert bin, sondern eher ganz banale. Zum Beispiel die Querung eines Blocksteinfeldes mit kühlschrankgroßen, lose liegenden Brocken, ist mit solch einem Rucksackgewicht anders zu beurteilen, als wenn ich 16 Kg trage. Ich hatte damals jedenfalls nicht die Disziplin diese Querung zu vermeiden und dafür einen 6 km langen Umweg auf mich zu nehmen. Rückblickend hat mich überhaupt, das Vermeiden von Umwegen am meisten in schwierige Situationen gebracht. Um unvorhergesehene Streckenverlängerungen beurteilen und akzeptieren zu können, muss ich bei Kräften sein. Sobald ich bei einem schwierigen Streckenabschnitt nur noch am Tagesziel ankommen möchte, begebe ich mich schon auf gefährliches Terrain. Damit sind wir wieder bei der Nahrung und Planung. Wenn ich heute eine derartige Unternehmung vorhätte, würde ich in der Streckenplanung verschiedene Exit-Möglichkeiten einplanen. Allein die Aussicht, sich bei einer „Unpässlichkeit“ mal eine Woche Vorort erholen zu können, ist ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsfaktor. OT: Bei einer meiner Pseudo-Expeditionen war ich nach den ersten Tagen des Schleppens so erschöpft, dass ich meine komplette Streckenplanung in Zweifel gezogen habe. Bei einem Pausentag ist mir dann klar geworden, dass ich genauso gut das Zelt an einen netten Platz stellen und einfach den Rucksack leer fressen könnte. Allein diese Möglichkeit, hat mich dermaßen entspannt, dass ich nach der Erholung munter weiterstuckeln konnte. Am Ende sind denn doch gut 600 Km zusammengekommen, aber nochmal würde ich mir das nicht antun wollen. Jagen und Fischen sehe ich zum essenziellen Nahrungserwerb auf Tour eher kritisch. Wenn hauptsächlich Fisch und mageres Fleisch zugeführt wird, fehlen mir die Fette. Über einen Zeitraum von einigen Wochen ist der Gewinn an Energie, die wiederum in Fortbewegung umgesetzt werden kann, marginal. Am Ende kann die „verlorene Zeit“ der Nahrungsbeschaffung unterwegs nicht effektiv mit einer ausreichenden Kalorienzufuhr ausgeglichen werden. (Aus dem Survivalbereich gibt es dazu genauere Untersuchungen, die ich aber leider gerade nicht zitieren kann) Es ist in der Auseinandersetzung sehr erhellend gewesen, dass ich mich für extrem lange Strecken entweder mit dem Fasten anfreunden oder auf entsprechende Trinknahrung einstellen müsste. Nachdem ich beides einmal unter Belastung für mich getestet hatte, konnte ich mich getrost davon verabschieden. OT: Der Mehrwert an „neuen“ Eindrücken und Erfahrungen, die ich damit erwandern kann, würden für mich den Aufwand und das Risiko nicht rechtfertigen. Das ist natürlich eine sehr persönliche Wertung, die nicht jeder, in der jeweiligen eigenen Lebensphase teilen muss … VG. -wilbo-
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  11. aus gegebenen anlass, habe ich mir gerade ein zweites gezunsel zur trekkingstock-dopplung gebaut. da ich schon öfter erklären durfte, wie einfach das zu bewerkstelligen ist, hier ganze einmal mit fotostrecke. (fürs foto wurden die stöcker verkürzt dargestellt) gewicht: 25 g, und im säckchen 30 g. für zwei 145iger trekkingstöcker brauche ich an material: 3 x 80 cm schnur, ca. 2,5 mm und 3 tankas für die prusikschlingen. http://www.animatedknots.com/prusik/index.php?LogoImage=LogoGrog.png&Website=www.animatedknots.com#ScrollPoint http://www.extremtextil.de/catalog/Tanka-doppelte-F%FChrung::654.html http://www.schnurhaus-onlineshop.de/epages/15508078.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/15508078/Products/025-SH29581-100 1 x 130 cm und 50 cm schnur zum fixieren der länge, sowie ein “cord lock” zum spannen. http://store.picharpak.com/index.php?route=product/product&path=63&product_id=95 https://www.bergfreunde.de/exped-slide-lock-zeltleinenspanner/ man kann zum spannen der schnur auch leinenspanner verwenden. die dreieckigen sind besser unter zug zu verstellen und blockieren ohne zu verklemmen. https://www.diekleinewerft.de/Schnurspanner-Seilspanner-Zeltschnur-Seilspanner ... oder man könnte auch ohne plastik schnallen, mit einem “truckers hitch”, einen flaschenzug improvisieren. http://www.animatedknots.com/truckers/index.php?LogoImage=LogoGrog.png&Website=www.animatedknots.com#ScrollPoint das gezunsel ist simpel und selbsterklärend. an knoten verwende ich sonst nur den halben schlag und den palstek als schlaufe. http://www.animatedknots.com/bowline/index.php?Categ=typeendloops&LogoImage=LogoGrog.png&Website=www.animatedknots.com#ScrollPoint die materialliste ist nur als vorschlag zu verstehen, das prinzip funktioniert natürlich mit allen möglichen komponenten. wenn ich im tipi die stöcke verlängern möchte, stelle ich “die mittelstange” leicht schräg um den druck zu verringern. da die dreifach geschlagenen prusik-schlingen die stöcke gut fixieren, löse ich die prusik´s ganz leicht. jetzt kann ich mit viel zug die stock-dopplung verlängern. nach dem festziehen der prusikschlingen, stelle ich die stange wieder grade und werde bemerken, das ganze etwas nachsackt. eventuell muß ich dann das ganze nochmal wiederholen. da sich die schur gerne wie eine bogensehne spannt, fühe ich sie in der mitte durch eine prusikschlinge. ich finde die stockdopplung für shelter bis zur größe eines sh-3 oder eines luxe f6 in ordnung. bei größeren flächen hätte ich bedenken, dass die konstruktion unter hohen windlasten hält. wenn ich mein shelter kräftig abspanne, kann ich beobachten wie sich die dünneren segmente der stöcker schon etwas verbiegen. wie bei allen improvisationen, ist hier euer individuelles urteilsvermögen gefragt. vg. -wilbo-
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  12. Moin! Für eine A-frame Konstruktion brauchte ich eine Verlängerung der Stöcke um 30 cm. Beim kurzen A-frame Adapter kann ich das leichte Spiel im PVC Rohr noch tolerieren, auf 30 cm Länge wirkt das alles ziemlich wackelig. https://www.ebay.de/itm/274848949267 Die notwendige Stabilität bringt eine Kartuschentülle. Abmessen: Abschneiden: Mit PVC-Kleber einschieben: Damit wackelt nix mehr! In die beiden anderen Enden kommt ein Stück Kraftstoffschlauch, der mit zwei kleinen Nieten gesichert wird. https://www.awn.de/products/kraftstoffschlauch Zusammen mit Lineloc, Schnur und Karabiner wiegt das ganze 85 g. VG. -wilbo-
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  13. Trage auch Darn Tough in Kombi mit Timp 2 und kann sie empfehlen. Die einzigen Socken, in denen ich auch mit anderem Schuhwerk keine Blasen an den Fersen bekomme.
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  14. Darn Tough sind die Besten
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  15. Montag 09.09.2021 Rimella - Alpe Baranca Benvenuti ragazze Frühstück ist für halb acht angesagt. Um viertel vor sitze ich am Tisch und gedulde mich ganz brav. Anscheinend dauert es, bis das Brot geliefert wird. Auch die Abrechnung dauert, ist dann aber auch irgendwann geschafft. Die Damen wollen uns noch Honig-Gläschen schenken, glücklicherweise darf ich stattdessen auch ein abgepacktes Croissant mitnehmen. Um 9 Uhr gehts dann los Richtung Pass (La Res). Auf dem Weg komme ich an einem weiteren Refugio vorbei. Es ist ein ganz altes Häuschen, davor sehe ich das Ehepaar das das Refugio wohl bewirtschaftet. Sie wirken ähnlich alt wie das Refugio. Ihre Gesichter, die von vielen Falten und Furchen geprägt sind, machen mich sehr neugierig. Sie tun mir etwas leid, denn ich vermute, die meisten GTAler werden im Fontana übernachten. Ich bereue ein wenig, nicht bei den beiden Herrschaften abgestiegen zu sein. Aber egal. Der Anstieg klappt problemlos, oben bei der Alp grast ein Pferd und gibt ein schönes Fotomotiv ab (auch wenn es mit @zweirad s Tier-Fotos nicht mithalten kann). Runter - auch easy, denke ich freudig, dann fällt mir ein, dass es zum Schluss ja nochmal hoch geht. Aber no worries, der Weg hoch zur Alpe Baranca lässt sich sehr gut gehen und ist auch wunderschön. Lediglich die dunklen Wolken am Himmel müssten nicht sein, bedeuten sie mal wieder eingeschränkte Sicht. Der letzte Anstieg des Tages Valle Baranca, ganz hinten dann zur Alpe Baranca Ich bin tatsächlich die erste beim Rifugio. Für O. und ihre Freundin ist es die erste Etappe zu zweitSie lassen sich Zeit zum Quatschen und Pause machen. Ich darf das Zimmer für uns drei aussuchen. Nach einer Weile kommen noch zwei weitere Wandersleute an, zwei sehr nette Frauen aus Kassel. Überhaupt fällt mir in diesem Jahr auf, dass sehr viele Frauen unterwegs sind. Rifugio Alpe Baranca Blick vom Rifugio in die Berge Die Alpe Baranca ist toll. Die Wirtin eine ganz liebe und witzige Person, die uns am Abend auch vorzüglich bekochen wird. Trotz der dunklen Wolken und der kühlen Temperaturen auf knapp 1600 m genieße ich es vor der Hütte zu sitzen, den Tieren zuzusehen und mich in dieser wunderschönen Landschaft zu verlieren. Zum Essen wechsele ich in die gemütliche Hütte mit knisterndem Bollerofen. Außer den beiden Kasslerinnen und den beiden mir schon bekannten Frauen kommen keine weiteren Gäste.
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  16. 36. Tag - 14.09.2020 oder nackt im Dorf Posto Tappa Elva Serre - Serremorello 22.4 Kilometer, + 1182 hm, - 1497 hm, 7 Stunden, 10 Minuten Nach dem ausgiebigen Frühstück kam ich eher spät los und kam auch lange nicht so richtig auf Touren. Da kamen die angenehmen An- und Abstiege gerade recht. Und Ironie des Schicksals, keine halbe Stunde nach Start stiess ich beim Colle San Giovanni auf einen perfekten Platz für ein Nachtlager. Hätte ich das mal gestern gewusst. Prompt lief ich dann noch einige Meter dem falschen Weg nach, da ich schlicht den Abzweiger verpasst. Den Fehler glücklicherweise schnell bemerkt und auf angenehmen Wegen via Colle Bettone San Martino entgegen gewandert. Ein wirklich traumhaft gelegener Ort und für einmal war auch die Kirche offen. San Martino Chiesa San Peyre di Stroppo (wäre ein kleiner Abstecher von der GTA) Die Futtervorräte wurden langsam wieder etwas knapp und so freute ich mich auf den im Rother angegebenen Laden in Bassura. Dieser schien dauerhaft geschlossen zu sein. Keine Ahnung. Im einzigen geöffneten Restaurant gabs auch kein Mittagessen und so zottelte ich weiter. Zahlreiche Schilder deuten daraufhin, dass hier zukünftig der eine oder andere Euro in den Umbau der zahlreichen verfallenen Häuser investiert wird. Soll wohl so eine Art Ferienhausprojekt geben. Auf den Fotos sahs ganz nett aus. Alte Werbung für Sonnensticks in Stroppo. Das Teil könnte man hier sicher für viel Geld verkaufen. Kirchturm in Stroppo. Ich wählte den Weg via Fluss und nicht die Alternative via Pessa. Unten beim Fluss stiess ich auf einen herrlich gelegenen Picknickplatz samt Wasserhahn und so beschloss ich Mittagspause zu machen. Viel Essen hatte ich nicht mehr und so kochte ich für einmal etwas Warmes zu Mittag. Via Capella la Madonna nach Aramola auf gemütlichen Wegen. Maurengo war etwas surreal. Das Dorf wirkte wie zahlreiche andere völlig ausgestorben. Teilweise waren die Türen offen und bei einem Blick hinein schien es, als hätten die Bewohner die Häuser Hals über Kopf verlassen müssen. Madonna nach Aramola, welche die besten Zeiten leider definitiv hinter sich hat. Verlassenes Wohnhaus Maurengo. Die Situation habe ich exakt so angetroffen. Und jetzt, direkter Weg oder Umweg via Palent? Ich beschloss die längere Variante zu gehen, was ich im Nachhinein doch etwas bereute. Einerseits war das schön gelegne Restaurant in Palent geschlossen. Es war zwar alles offen, ich traf aber keine Menschenseele. Die schlafende Katze wollte ich zum Fragen auch nicht aufwecken und so zottelte ich weiter. Leider war die Signalisation hier total ungenügend und so lief ich einige Meter doppelt. Irgendwann fand ich den Anschluss, habe aber keine Ahnung, ob das wirklich der offizielle Weg war. Mühsam war die Wegfindung und das Gehen dort aber allemal und der eine oder andere umgestürzte Baum musste überklettert oder umgangen werden. In Colletto fand ich dann auch eine kleine Karte, welche mit derjenigen vom Rother resp. der Rother Beschreibung absolut nicht korrespondierte. Egal, ich habs nun geschafft. Colletto ist denn auch ein wirklich schmucker Weiler und ich überlegte hier mein Tarp aufzustellen. Ich beschloss aber noch etwas weiter zu gehen und überlegte, den Abstecher nach Garino (das verlassene Dorf) zu machen. Die schlafende Katze von Palent „Hmm, eigentlich sehe ich hier doch andauernd verlassene Dörfer“ und so verwarf ich die Idee. In Serremorello angekommen, fand ich einen Brunnen und weiter unten einen gut gelegenen Picknickplatz (einfach Tisch und Bänke) neben einem offenbar neuen Museum. Zuerst wollte ich hier lediglich eine Pause machen, beschloss dann aber hierzubleiben. Serremorello scheint so eine Art Ferienhaus-Siedlung zu sein. Zahlreiche schön renovierte Häuser und Wohnungen, aber weit und breit kein Mensch. Am Dorfbrunnen wusch ich mich etwas, und nachdem ich die Hemmungen abgelegt hatte, legte ich auch meine Kleider ab und stand dort nackt mitten im Dorf um mich anständig zu waschen. Hoffentlich hat hier keiner eine Webcam. Frisch gewaschen machte ich mich ans Abendessen. Das Tarp stelle ich direkt vor dem Eingang der schönen Kirche auf. Was ich leider nicht bedachte, waren die Strassenlampen die hier hell leuchteten. Hier brachte meine Regenjacke, übers Tarp gelegt, glücklicherweise etwas mehr Dunkelheit. Trotz der röhrenden Hirsche und dem eher harten Untergrund schlief ich aber überraschend gut. Wenn der Topf randvoll ist, ists genug
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  17. Bei einer Brückenhängematte geht das mit einer Isomatte sehr gut, anders als in einer Gathered End Matte. Zweilagig wäre dann allerdings besser. Dann kann man auch zweilagige Fallschirmseide nehmen. Aber unbedingt den Stoff mit einem Lötkolben zuschneiden, Mit Schere sind mir bei der Brückenhängematte alle Nähte an Kopf und Fussteil aufgedröselt. Gruss Konrad
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  18. in shop steht unten links ihre mail-adresse. schreib sie doch einfach mal an und hör mal was sie dir zu den stoffen sagen kann. hab die letzten quillts aussen olives taffeta und innen 'billigeres' ripstopnylon in grün. mit zweilagig 100+133 apex bin ich beim topquillt bei 910g und beim underquillt bei 900g inkl. schnüren/besfestigung gelandet. für mich wird das so für um den gefrierpunkt im herbst, milden winter locker reichen. das geht sicher alles noch leichter, aber kost dann auch ein bisken mehr. muss jeder selbst für sich entscheiden, wo man da den kompromiss findet. für mich passt das momentan so, da alles was ich vorher hatte wesentlich schwerer und/oder kälter war.
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  19. Inzwischen gibt es hier einiges nachzutragen, denn meine Taschenausstattung hat Zuwachs bekommen. Da ist zunächst eine Oberrohrtasche die ich - genau wie die bisherigen Taschen auch - lediglich geklebt habe. Die genauen Fertigungsschritte habe ich leider nicht dokumentiert, kann aber sagen, dass es sehr fummelig war, um die Ecken herum zu kleben. Als die Tasche fertig war, musste ich feststellen, dass ich die hinteren Klettbänder falsch angebracht hatte, sodass der Reißverschlussschieber beim Schließen den Taschenboden mit hochzieht und dadurch hakt. Deshalb habe ich per Hand noch eine kleine Platte eingesetzt und die Klettbänder ganz ans Taschenende versetzt. Jetzt hakt nichts mehr. Aufgrund der bisherigen Erfahrungen habe ich mich entschlossen, die Satteltasche nicht lediglich zu kleben, sondern ganz klassisch zu nähen und danach abzudichten. Warum? Eine genähte Tasche ist wesentlich stabiler und sieht auch besser aus. Grob orientiert habe ich mich an einem 17-Liter-Expedition-Pack, allerdings unter Weglassung aller Verstärkungen, die meiner Ansicht nach bei Verwendung von DCF überflüssig sind. Zunächst galt es, die Tasche zu konstruieren, wobei ich wie bei der Rahmentasche einen Schnitt angestrebt habe, der aus lediglich drei Teilen besteht. Als der entworfen war, habe ich die Tasche aus Packpapier probehalber zusammengeklammert. Dann wurden die Teile ausgeschnitten, geklammert und genäht. Die genähte Tasche wurde dann noch einmal mit DCF-Streifen nahtversiegelt. Fertig! Alle Gurtbandschnallen sind bei mir übrigens 25 mm, weil ich relativ große Hände habe und das Hantieren mit kleineren Schnallen als Qual empfinde. Die Tasche wiegt trotzdem nur die Hälfte der gleich großen Tasche von Apidura. Alle fünf Taschen zusammen wiegen unter 600g! Hier noch mal eine Gesamtansicht aller bepackten Taschen am Rad. Ganz zum Schluss fiel mir auf, dass ich für noch besseren Sitz die Metallösen am Brooks Sattel hätte einbinden können. Aber das wäre dann eine Fädellösung, die etwas umständlich wäre. Die Tasche sitzt wirklich gut und schlenkert auch voll beladen nicht hin und her. BIKEPACKING ROCKS!
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  20. Vielen Dank nochmal für die vielen schnellen Antworten. Nachdem ich den Megamarsch nun hinter mir habe (bin in 22:45 h angekommen, davon dürften so etwa 2:30 h Pausen gewesen sein), halte ich kurz meine Erfahrungen fest, falls nochmal jemand auf die Idee kommt: Motivation: Die Motivation halte ich, wie @AudioHitchhiking für den wichtigsten Punkt - leider war das auch mein größtes Problem. Nachdem ich mich am Donnerstag Abend angemeldet hatte, habe ich schon am Freitag mit meiner Entscheidung gehadert und mich gefragt, warum ich das eigentlich tue. Leider sind mir keine guten Antworten eingefallen (mir oder anderen etwas zu beweisen war für mich keine ausreichende Motivation und ein anderer/besserer Grund ist mir nicht eingefallen). Nachdem ich das Ticket dann aber schon hatte, bin ich auch gestartet. Gleich zu Beginn habe ich zwei Wanderpartnerinnen gefunden (die eine hatte schon mal einen 100er gefinisht, die andere hatte bisher nur an einem 50er teilgenommen und auch gefinisht), mit denen ich bis km 58 gewandert bin. Allerdings war ich dann diejenige, die die beiden bei VPS 3 (km 52,2), bei der beide abbrechen wollten, nochmal motiviert hat. Ich konnte beide dann aber nicht davon abhalten, bei km 58 zur nächsten U-Bahn abzubiegen. Ich hatte mir vorher allerdings schon überlegt, wie ich mit etwaigen Motivationsproblemen umgehe (das wäre gleichzeitig auch mein erster Tipp). Primär wollte ich mit Freunden telefonieren, die mich ablenken und motivieren sollten und hatte abgeklärt, wen ich bis zu welcher Uhrzeit anrufen kann, außerdem wollte ich den weltwach-Podcast mit Hans Kammerlander nochmal hören (danach kommt man sich wie ein Weichei vor, wenn man wegen einer 100 km-Wanderung rumjammert) und hatte Hörbücher und Musik auf mein Handy geladen. Mein Tiefpunkt kam schon so ungefähr bei km 50 - gar nicht so sehr, weil ich körperlich fertig gewesen wäre, sondern weil es da dunkel wurde, mir die Veranstaltung einfach keinen Spaß machte, ich eher nicht damit rechnete ins Ziel zu kommen und dachte, dass ich dann lieber schon bei km 50 abbreche als bei km 70. Ich habe dann mit meiner lieben Kollegin T. telefoniert, die zu mir mit strenger Stimme sagte: "natürlich brichst Du nicht ab und läufst das jetzt zu Ende". Das hat mir tatsächlich genügt, um weiterzulaufen . Danach war dann - auch wenn es vielleicht etwas merkwürdig klingt - die Tatsache, dass mir der Megamarsch überhaupt keinen Spaß machte, meine größte Motivation, da für mich klar war (und ist), dass ich so etwas nicht nochmal mache. Daher dachte ich mir, dass ich entweder heute finishe oder nie. Die letzten 30 km (bei denen für mich klar war, dass ich nicht mehr abbreche, da ich keine körperlichen, sondern nur Motivationsprobleme hatte), dachte ich aber durchgehend eigentlich nur "so eine Scheiße" und "ich will dass das vorbei ist". Körper/Füße/Beine: Eine zielgerichtete Vorbereitung fand bei mir nicht statt. Allerdings war ich den Sommer über von Wien bis Nizza gewandert (knapp 1.900 km mit etwa 117.000/118.000 hm in 78 Tagen inkl. 3 Pausentagen), wodurch offensichtlich die nötigen körperlichen Voraussetzungen geschaffen waren - auch wenn ich nie über 9 bis 10 Stunden Gehzeit pro Tag hinaus kam und auch nie nachts gewandert war. Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder machten mir auf der Wanderung keine Probleme und ich konnte bis zum Schluss "rund" laufen, auch wenn die Beine natürlich irgendwann müde waren. Auch einen Tag später spüre ich nur leicht die linke Oberschenkelaußenseite. Womit ich allerdings zu kämpfen hatte (und ich würde behaupten, fast alle anderen auch), waren die Füße. Im Gegensatz zu vielen anderen, bekam ich glücklicherweise keine Blasen. Noch nie in meinem Leben sind meine Füße allerdings derart angeschwollen (könnte daran gelegen haben, dass die Strecke zu über 90% über Asphalt führte). Zum Glück waren meine Schuhe ziemlich ausgelatscht und passten mit einer völlig losen Schnürung noch so einigermaßen (ich würde mich der Empfehlung von @roli anschließen: keine neuen). Außerdem bekam ich ziemlich üblen Ausschlag unter den Bündchen der Socken, der sich immer weiter ausbreitete (das Problem habe ich öfters). Und irgendwann taten bei jedem Schritt die Fußsohlen weh, als ob man über ein Nagelbrett läuft, besonders schlimm war es nach jeder Pause. Da alle anderen nach den Pausen auch liefen, als ob sie auf Eiern gehen, gehe ich davon aus, dass es allen so ging. Ob es damit wirklich so viel besser gewesen wäre, weiß ich nicht, aber unterwegs wünschte ich mir sehr, eingelaufene Joggingschuhe mit einer richtig schönen Dämpfung an den Füßen zu haben, statt meiner durchgelatschten Trailrunner. Neben ordentlichen Schuhen würde ich auf den Weg alles mitnehmen, was gut für die Füße ist (Hirschtalg, Blasenpflaster, Nadel und Alkoholtupfer zum Blasen aufstechen, zweites Paar Socken, in meinem Fall noch: leichte Kortisoncreme). Pausen: Pausen machte ich nur an den Verpflegungsstationen. Das waren in Stuttgart aufgrund einer kurzfristigen Routenänderung 5 Stück bei km 18,8, 37,2, 52,2, 67,7 und 84,7 (4 "echte" Verpflegungsstationen und eine improvisierte Zwischenverpflegungsstation bei km 67,7, da sonst zwischen VPS 3 und 4 mehr als 30 km gelegen hätten). Die erste Pause dauerte etwa 20 Minuten, alle anderen gut 30 Minuten (jeweils von Ankunft bis Abmarsch inklusive Toilettenbesuch, Essen holen, Trinkflasche auffüllen - was man halt so zu erledigen hat). Nur auf den letzten 5 km erlaubte ich mir, mich gelegentlich kurz (15 bis 30 Sekunden) auf Parkbänke zu setzen. Das wäre ein weiterer Tipp: Außer an den VPS keine zusätzlichen Pausen machen. Das halte ich für den Weg ins Verderben, da man dann immer häufiger und immer länger Pausen macht und der Weg sich immer weiter zieht. Außerdem tun einem die Füße zu keinem Zeitpunkt so weh, wie beim Start nach einer Pause. Verpflegung: Wenn einem UL über alles geht, ist es ohne weiteres möglich, den Megamarsch zu machen und sich ausschließlich an den VPS zu versorgen. Bei mir ist Essen allerdings auch für die Moral ziemlich wichtig und viele Müsliriegel finde ich nicht besonders lecker. Daher habe ich noch zwei meiner Lieblings-Müsliriegel und etwas von meinem Lieblings-Trailmix eingepackt und mich für das letzte Stück mit Belohnungs-Schokolade eingedeckt. Das ist aber sicherlich abhängig von persönlichen Vorlieben. Last but not least: nach dem Megamarsch: Ich wünschte, ich hätte mir darüber schon früher Gedanken gemacht... . Überlegt Euch schon vorher, wie Ihr Euch hinterher wohl fühlt (mein Tipp: ihr wollt nicht gerne laufen) und stellt einen Eimer für ein Fußbad bereit, kauft Fußbadkristalle, holt schon mal (falls ihr niemanden habt, der Euch bedient) Getränke, Klopapier, etc. aus dem Keller, ... Und warum hat es mir jetzt keinen Spaß gemacht? Ich finde es weder besonders reizvoll, eine Nacht durchzumachen, noch im Dunkeln zu wandern. Aber vielleicht ist das ja bei Euch ganz anders. Have fun!
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  21. Donnerstag 05.08.3021 Molini di Calasca - Bivacco Pian del Lago (1180 rauf / 440 runter) Mein ersten Bivacco Die Nacht war zu kurz. 6:45 h klingelt zwar der Wecker, aber nach dem Zähneputzen gebe ich mich nochmal der Schwerkraft hin, ich bin einfach noch zu müde. Erst um 8:30h komme ich los. Runter zur Wallfahrtskirche Madonna della Gurva am Torrente Anzar (ich befinde mich noch im Anzasca-Tal). Dann etwas höher zum Val Segnara und auf einer schönen Malattiera durch Kastaneinwald weiter aufwärts. Kurz nachdem ich los gehe, treffe ich jedoch erst einmal auf zwei Schweizerinnen, die bereits eine Doppel-Etappe gemacht haben und aktuell auch wieder eine machen. Immer diese Ambitionierten..., ich gehe ein Stückchen mit den beiden und freue mich über das kurze, nette Gespräch. Als es jedoch bergauf geht, ziehen sie mit Tempo davon. Haha, besser ist es wohl. Das Wetter ist schön und die Etappe heute endlich mal wieder etwas aussichtsreicher. Um die Mittagszeit genieße ich ein meine Pizza, die ich mir in der Locanda habe mitgeben lassen (diese schlaue Idee stammt aus einem alten Reisebericht). Endlich mal eine leckere Verpflegung für den Weg. Am Nachmittag komme ich zur Hüttel. Sie liegt wunderschön an einem kleinen Bach. In der Nachbarschaft eine Alp mit dort wohnender Hirtin, Ziegen und Kühen. Das Wetter ist traumhaft, daher wagen wir es, machen uns nackig und steigen kreischend in das eiskalte Nass (naja der Bach führt nicht sehr viel Wasser), wir können uns nur halbwegs in eine Kuhle legen. Bivacco Pian del Lago - mein erstes Bivacco! Ich mag es. O. hat etwas Sorge, ob es nicht zu kalt wird in der Nacht. Sie hat nur einen Hüttenschlafsack dabei und die Woll-Decken sind jetzt nicht die Neusten. Sie sammelt etwas Holz, aber ich glaube nicht, dass das brennt. Es scheint sie zumindest zu beruhigen. Wir werden es an diesem Abend nicht ausprobieren. Noch vor dem Abendessen kommt eine weitere Wandererin an. Mir fällt natürlich sofort der weiße UL-Rucksack einer noblen Marke auf. Seit 10h auf den Beinen und halbwegs eilig will sie noch weiter zum nächsten Biwak. "Ich will das trockene Wetter nutzen und so weit laufen, bis mir die Beine abfallen", sagt sie. Später erfahren wir, dass wir sind nicht die einzigen sind, denen sie begegnet. Sie ist wohl seit Wien unterwegs und in Villadossola auf die GTA gekommen. In 30 Tagen will sie in Nizza sein, es sind noch über 50 Etappen! Wir schauen der Hirtin noch etwas zu, wie sie die Tiere umher treibt und genießen unser Abendessen. Die letzten Sonnenstrahlen am Abend gehören uns leider nicht allein. Um uns herum jede Menge Mücken. Die Biester wollen ihre Rüssel in unsere gut durchbluteten Arme und Beine stecken. Aber nicht mit mir. Sämtliche mir möglichen Vorkehrungen werden getroffen und funktionieren zumindest halbwegs. Käseplatte zum Abendbrot und für mich noch Couscous-Mischung mit Parmesan und Walnüssen Ziegen überall - großes Kino Als wir in unsere Kojen steigen, bin ich froh um meine Daunen und auch um meine Iso-Matte, die Matratzen sind okay, aber nicht der Knüller.
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  22. Mittwoch 04.08.3021 Alpe della Colma - Molini di Calasca (30 rauf / 1100 runter) Kurz mal runter nach Molini und den Nachmitta und Abend verquatschen. Heute gehts nur runter ins Tal nach Molini di Calasca. Das Wetteraussichten sind wieder mal nicht so prickelnd und die Pläne der GTAler unterschiedlich. Die Franken und Fränkinnen wollen durchziehen bis zum Bivacco Alpe Pian Lago, was grundsätzlich machbar ist (das wären 6:30h netto und jeweils 1200 m hoch und runter), aber der ein oder andere der Truppe ist angeschlagen und wie gesagt, das Wetter ist nicht so pretty. Sie wollen es versuchen, ganz früh los und zur Not doch im Tal übernachten. Die Mädels nehmen im Tal den Bus nach Forno und wollen dann direkt nach Campello Monti. O. und ich bleiben entspannt und haben eine kurze Etappe, um dann morgen bei gutem Wetter zum Bivacco aufzusteigen. Zum Weg gibt es nicht so viel zu sagen: über einen Wiesenrücken, durch Wald in Serpentinen ins Tal, vorbei natürlich wieder an einer Alp, runter zur Talstraße zur Locanda del Tiglio. Diese Locanda bietet (neben einem Pizzaofen) eine ziemlich großartige Attraktion für Leute, die zu wenig Socken dabei haben: Einen Föhn im Badezimmer! Ich habe heute die einmalige Gelegenheit, mein einziges Paar Fußbekleidung zu waschen und zu trocknen. Aber erst einmal gibt es eine Pizza aus dem Holzofen und ausgiebiges Quatschen. Auch am regnerischen Nachmittag sitzen wir auf der überdachten Terrasse und reden so lange über Gott und die Welt, bis wir Stunden später von einem großartigen Abendessen unterbrochen werden: Pasta, Risotto, Pizza, Kalb und Dolce.
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  23. Dienstag 03.08.3021 Cheggio - Alpe della Colma (1010 rauf / 940 runter) Hollow Legs Heute ist Regen für den Nachmittag angesagt. 5:30 h stehen offiziell auf der Uhr. Da bereits nach einer Stunde ein Dörfchen mit einer Bar und einem Alimentari (Lebensmittel-Laden) angekündigt wird, das Frühstück meist eh sehr spartanisch ist (Zwieback, trockenes Weißbrot und diese typischen Marmeladen-Portiönchen in kleinen Plasitkquadranten), beschließe ich ein ECHTES italienisches Frühstück zu genießen. Ich werde in Antronapiana (so heißt das besagte Dörfchen), in einer Bar frühstücken: Einen leckeren Cappuccino, dazu ein Brioche (Croissont). Ich liebe das, zwischen den Einheimischen an der Bar stehen, ein bissl was aufschnappen oder einfach das Geschehen beobachten. Ausnahmsweise macht da Frühstücken auch in Stehen Spass. Los will ich kurz nach Sonnenaufgang. Bis ich richtig unterwegs bin, ist es jedoch sicher schon 6:45h. Macht aber nix, denn der Lebensmittel-Laden macht vielleicht eh erst um 8h auf. Auf einer Mulatteria gehts guten Fußes runter in das Dörfchen. In der Bar ist alles so, wie ich mir das vorstelle. Neben der Bar besagtes Alimentari. Ich versorge mich und weiter geht der Abstieg ins Tal. Das französische Pärchen von der Alpe Il Laghetto hatte uns den Tipp gegeben, wir mögen in Antronapiana den Bus durch das Tal nehmen, bis zur Abzweigung, wo man dann zum Rifugio aufsteigt. Der Weg wäre nicht schön und führte an der Straße entlang. Aber ich habe mehr Lust zu gehen und auf der Karte sieht es jetzt nicht so aus, als ob man ewig auf einer Autostraße unterwegs sei. Ich bin ganz zufrieden. Es ist tatsächlich ein "Dörferbummel durchs Tal", so wie es im Rother-Wanderbuch beschrieben ist, man kommt zwar immer mal wieder auf eine Straße, aber so schlimm finde ich das nicht. Ich mag auch mal durch kleine Dörfer gehen. Dörferbummel durch das Antronatal Als ich an besagter Bushaltestelle vorbei komme, sehe sogar einen Bus, der ein paar wenige Menschen aussteigen lässt. Als ich näher komme, sehe ich sogar einen mir bekannten Menschen darunter. Es ist O. die Tänzerin. Ein großes Hallo, ein kurzer Austausch (sie hat die letzte Nacht in einer anderen Unterkunft geschlafen) und auf gehts, den knackigen Aufstieg angehen. Ich lasse O. mal lieber den Berg alleine rauf tänzeln, während ich mich eher mühevoll hinaufschraube. Es geht eigentlich die ganze Zeit recht unspektakuläre durch den Wald, dafür umso steiler. Ich komme abends mit O. überein, dass es jetzt auch mal reicht mit Wald und wir was anderes wollen. Der Aufstieg ist wie gesagt recht anstrengend und ich merke schon seit Tagen, dass ich nach spätestens 1,5 h auf den Beinen, vor allem wenn es natürlich anstrengend wird, immer tiiiierischen Hunger kriege. Ich werde dann auch ein wenig fahrig und die Beine wackelig, mag dann aber auch nicht so recht das trockene Weißbrot und den schwitzigen Käse essen. Bäh. Irgendwie fehlt unterwegs das richtige Essen. Bewundere die anderen, die den ganzen Tag nix brauchen. Oft hab ich auch keine Lust richtig Pause zu machen oder lasse mich unnötigerweise zu sehr innerlich antreiben, weil ich nicht noch später ankommen will, ich brauche doch eh schon so viel länger als angegeben. Letzteres ist natürlich völlig egal. Ob ich jetzt in der Hütte rumhänge oder auf dem Trail… naja ganz loslassen kann ich es trotzdem nicht. O. sagt am Abend zu mir, ich hätte "Hollow Legs", soll so viel bedeuten wie: rutscht alles durch die hohlen Beine in die Füße. Na ja... hihi, so hohl finde ich sie nun nicht gerade... durch den Wald gehts hoch Auf dem Weg hoch zum Rifugio Auf dem Weg zum Rifugio zieht ordentlich Nebel auf und verleiht dem Wald eine gewisse mystische Stimmung. In der Hütte sitzt O. schon beim Getränk und der Hüttenwirt walkt den Pastateig aus. Es werden Parpadelle produziert. Die Wirtin zeigt mir mein Bett und klärt mich über die Regeln auf: Das Paar ist elektrosensitiv und wir sollen sämtliche Geräte ausschalten. Handy bitte auch nicht im Flugmodus nutzen, sondern aus. Wir dürfen draußen - 10 m von der Hütte entfernt telefonieren und daddeln. Ok. Beim Ausschalten sehe ich, dass meine Schwester mir ne SMS geschickt hat und antworte ihr noch schnell (bevor ich abschalte) mit einem winzigen Einzeiler. Prompt krieg ich von unten einen Rüffel. Ob sie da so ein Messgerät hat, das anzeigt, wenn jemand Unfug macht? Es ginge ihr nicht gut. Mia culpa. Scusa. Rifugio Alpe Colma Die Franken und Fränkinnen kommen an, außerdem noch drei weitere Frauen. Die Strenge der Wirtin wird von dem Unterhaltungskünstler des Ehemanns ausgeglichen. Bevor er ein Leben als Hüttenwirt führte, war er Musiker und so gibt es am Abend noch eine kleine Vorführung auf dem E-Piano. Es wird ein sehr lustiger Abend. Ich habe lange nicht mehr so viel gelacht, was unter anderem auch an dem Humor der drei bodenständigen Mädels lag. Wie man doch mit Menschen, denen man sonst in seiner alltäglichen Blase nicht begegnen würde, einen guten Abend haben kann.
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  24. Montag 02.08.2021: Rifugio Alpe Laghetto - Alpe Cheggio (690 rauf / 1230 runter) Der erste Pass in diesem Jahr Auf zum ersten Pass. Genauer gesagt sind es sogar zwei: der Passo di Campo auf 2169 m und dann der Passo della Preia mit 2327 m. Na und wo es rauf geht, geht es meist auch wieder runter: Ziel ist Cheggio, über 1200 Höhenmeter tiefer im Valle Antrona. 6h gibt der Rother für die Etappe an (netto), aber noch muss ich bestimmt 2h drauf rechnen (mit Pausen). Man könnte auf direktem, aber nicht gut markiertem Weg zur Alpe Campo gehen oder, so wie ich gekommen bin, zurück zur GTA, zum Bivacco runter und dann zur Alpe. Ich entscheide mich für letzteres. Unsere Hüttengemeinschaft verabschiedet sich in unterschiedliche Richtungen: Das französische Paar geht auf der GTA nach Norden, die Schweiz macht einen Abstecher in die Schweiz, der Rest geht auf einer der beschriebenen Varianten nach Cheggio. Die GTA führt mich auf einem sehr schönen Höhenweg über weite, blitzegrüne Alpgebiete zur Alpe Campo. Richtung Alpe Preia ist eine abschüssige Grasflanke zu queren. Dort hat der Weg an einer Stelle aufgrund von Erosion ordentlich gelitten. Es sind nur ein paar Schritte, aber ich muss mich trotzdem ziemlich konzentrieren und überlegen, wo und wie ich meine Füße platziere. Besser nicht den Hang runter segeln. Meine Strategie: gaanz langsam, den zweiten Fuß erst heben, wenn der andere das gut findet. So klappt das. Wahrscheinlich ist das für viele easy peasy, aber ich bin in solchen Situationen meist ziemlich erleichtert, wenn sie vorbei sind. Man kann sich allerdings auch ganz schön zusammenreißen, wenn man muss. Das war schon halbwegs steil, auch wenn es vielleicht nicht soo aussieht Kurz vor dem Passo della Preia treffe ich wieder auf zwei "Profis". Ein deutsch sprechender Mann und eine Italienerin. Trotz zahlreicher Pausen sind sie fast gleichzeitig mit mir auf dem Pass. 2327m. YEAH! Zwar nicht optimale Aussicht, aber die schneebedeckten Berge sind trotzdem ziemlich cool. Mein erster richtiger Pass dieses Jahr. Es ist - nach den letzten paar Schritten - dann doch immer eine Überraschung, was es in der einen und anderen Richtung zu sehen gibt! Und meistens ist die letzte Stunde vor dem Pass auch die scheinbar nie enden wollende... Passo della Preia Das Pärchen steigt nicht ab, sondern nimmt einen anspruchsvolleren Weg links am Berg entlang. Ich schaue auf die Karte und denke, wenn sie nach Cheggio wollen, ist das ein ordentlicher Schlenker. Tja, was soll ich sagen, als ICH in Cheggio eintreffe, sitzen die beiden schon beim "Cappu" (Cappuccino), lächeln und grüßen freundlich! Okeeeee. Bis es soweit ist, dauert es aber noch eine Weile. Zwischen dem Ereigenis auf zweitausenddreihundertirgendwas und tausendfünfhundertirgendwas liegt noch… na, was? Der Abstieg! Der Wege ist echt unangenehm zu gehen. Immer wieder kaputt, teils steil und ordentliche Stufen. Aber naja, ordentliche Abstiege, das ist halt auch GTA. Als ich so vor mich hin absteige, fragt sich eines meiner Ichs, warum ich eigentlich keine Wattwanderung mache. Das andere Ich kichert nur belustigt vor sich hin. Unten angekommen gehe ich "nach Bätzing" den Giro del Lago als Alternative zum Höhenweg auf der anderen Seite des Sees. Steile Grashänge und Bachbetten muss jetzt nicht mehr sein. Und wenn Herr Bätzing die Alternative erwähnt, warum nicht. Während ich so vor dem Albergo rumhänge, treffen neue Leute ein. Ich bin natürlich neugierig und frage die Jungs gleich aus. Es ist die zwei-Mann-Vorhut von weiteren 4 Franken und Fränkinnen. Franken sind ja ein lustiges Völkchen, aber so viele? In dem Refugio morgen gibt nur wenige Betten. Ich kümmere mich also schnell mit Hilfe der Wirtin um eines davon. Sie ruft für mich dort an und beendet ihr Telefonat mit den Worten:: "Due ore in fila sono un miracolo". Meine spontane und mir gut gefallende Übersetzung lautet: "Zwei Stunden Sonne am Stück sind ein Mirakel", etwas später fällt mir auf, dass "miracolo" wohl eher mit "Wunder" zu übersetzen ist, also "Wenn mal die Sonne zwei Stunden am Stück scheint, ist das echt ein Wunder". Die Leute erzählen immer wieder, dass es seit Juni so viel Regen hier gab.
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  25. 01.08.2021: Rifugio Il Dosso - Rifugio Alpe Il Laghetto (520 rauf, 210 runter) Zu Gast bei Super Mario Eigentlich stehen heute nur 3h 30 auf dem Programm, aber was man nicht im Kopf hat... oder wie geht der Spruch? Wie schon erwähnt, liegt das Rifugio Il Dosso etwas oberhalb der eigentlichen GTA-Etappe. Ich steige also erst einmal 100 HM (oder war es mehr?) durch den Wald ab, als ich merke, dass ich aus versehen den Zimmerschlüssel aus dem Rifugio mitgenommen habe. Wie blöd. Einfach weiter gehen ist nicht wirklich fair. Also umkehren und den Schlüssel zurückbringen. Nochmal Buckel hoch, Buckel runter. An der Kapelle San Bernardo stoße ich dann auf die GTA. Es geht vom Bognanco- in Richtung Antrona-Tal. Der entsprechende Pass ist jedoch erst morgen dran. Erst einmal auf dem Höhenweg über Domodossola die Aussicht auf die bewaldeten Hänge, die ins Val Bognanco abfallen, genießen. Höhenweg An der späteren Weggabelung entscheide ich mich gegen das Bivacco Marigondo (wenngleich es durchaus lockt) und gehe hoch zum Rifugio Alpe Laghetto. Die Etappe ist zwar nicht so lang, (abgesehen von dem Bonus-Track), aber bin ich froh, als ich dort ankomme. Set 14h regnet es leicht und ich bin noch nicht so richtig im Training. Ich schaue nicht auf die Uhr, bin mir aber sicher, dass ich bestimmt einiges länger gebraucht habe. Bivacco Marigonda Als ich müde und nass die Hütte betrete, empfängt mich eine gemütliche Atmosphäre. Es ist warm, der Ofen wird schon befeuert, der Wirt begrüßt mich heiter und fragt nach meinen Wünschen. Erst mal ein Cappuccino. Ein französisches Pärchen, das die GTA von Süden nach Norden geht und bis München verlängert, sowie eine Österreicherin, Tänzerin am Tanztheater Wuppertal sitzen an den großen Holztischen mit rot-weiß-karierten Tischdecken. Die Hütte wird von Mario ("Super Mario") und seinen beiden Kollegen bewirtschaftet. Zusammen bilden sie ein originelles Team. Mario genießt es sichtlich, seine Gäste zu unterhalten. Das wird sich im Laufe des Abends auch noch steigern. Erst wenn alle angekommen sind, sollen wir unsere Schlafplätze gezeigt bekommen. Auch später, als noch ein jüngeres Paar (die Frau ist auch länger unterwegs) und die Schweizer von gestern eintreffen, hat der Wirt es nicht eilig. Wir bekommen ganz dünne Schutzbezüge für Kopfkissen und Matratze und ich lerne aus der Schweiz, dass wir gerade unser Kopfkissen "anziehen". Der Bettbezug ist der Bettanzug. Ich muss schmunzeln und bin sehr begeistert. Wir sind hier relativ viele Leute, wenn ich so mit meinen sonstigen Erfahrungen auf der GTA vergleiche und werden auf zwei Zimmer aufgeteilt. Abendstimmung vor dem Rifugio Il Laghetto Der Hunger macht sich deutlich bemerkbar. Da es nie vor 7 oder halb 8 Abendessen gibt, versuche ich um 6 Uhr nochmal Kuchen zu ordern. Aber nix da. Mario meint, dass jetzt ein Aperitivo dran sei (in Norditalien bekommt man gegen Abend zu seinem alkoholischen Getränk gerne mal Häppchen gereicht). Er stellt einen Korb mit Brot und ein großes Holzbrett mit Käse Salami auf den Tisch (und legt mehrfach nach). Ich futtere schon Unmengen, das eigentliche Abendessen folgt ja noch. Aber kein Problem, schaffe ich auch noch. Zum Aperitivo wird Prosecco gereicht.
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  26. Hier kommt der Test des Zeltes. Das Zelt steht ohne jede Abspannung und alle Zeltflächen sind gleichmäßig gespannt!
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  27. Was in diesem Thema ein bisschen vernachlässigt wurde ist, glaube ich, die Evolution der Schlafsäcke und Quilts. Lange waren Quilts deutlich leichter als Schlafsäcke und dafür gab es verschiedene Gründe: Das Quilts Material an der Unterseite einsparen glaube ich aber nicht. Die ältesten Quiltbauanleitungen, die ich kenne (als es sowas noch gar nicht zu Kaufen gab) waren schon immer so Breit wie die zur Verfügung stehende Stoffbreite(-Nahtzugabe), also 140 bis 145cm. Heute ist der Unterschied im Gewicht tatsächlich marginal, da auch große Schlafsackhersteller auf den Gewichtsparzug aufgesprungen sind. Die Stoffe leichter geworden, die Reißverschlüsse sind leichter geworden, die Schnitte sind enger geworden usw. Die Füllung (zumindest bei Daune) ist aber nicht leichter geworden. Dadurch macht das verwendete Material einen kleineren Teil des Gesamtgewichts aus. Und das Mehrgewicht durch RV, RV-Abdeckung und Kapuze macht, relativ gesehen zum Gesamtgewicht, auch nur noch einen kleinen Bruchteil aus. Die Auswahl zwischen Schlafsack und Quilt kann heute also rein auf persönlichen Vorlieben gegründet werden. mfg der Ray
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  28. Deine Erfahrungen nicht, aber vielleicht deine Schlussfolgerungen. Ich bleibe dabei. Du kannst mit einem Schlafsack genau das machen was du mit einem Quilt auch machst (dich zu decken), aber eben noch etwas mehr. Du hast mich da missverstanden. Ich bin selber Quiltschläfer. Ähnlich wie du habe ich den Schlafsack lange Jahre als Quillt benutzt und habe dann, als irgendwann eine Neuanschaffung anstand einen Quilt myoggt weil ich den Schlafsack eben nicht mehr gebraucht habe. Ich habe mich nur an deiner Formulierung gestört. Quilts machen einiges besser, aber flexibler als Schlafsäcke sind sie eben nicht. Der Einsatzbereich ist enger. Dann kann man sich ja genauso gut tagsüber den Schlafsack um den Kopf wickeln. @ all: Welches Setup jetzt wirklich leichter ist, ist schwer zu beantworten. Zu viele Variablen: Isomatte, Füllmenge und -verteilung, von welcher Quitbreite reden wir eigentlich?, Welches Schlafsackmodell?, Kopfbedeckung (anstatt oder zusätzlich), sonstige Kleidung.... Ich habe die Vermutung das es sich nicht viel schenkt.
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  29. Ich verstehe die Frage von @oidmaps sehr gut und verweise auf meinen gestern eröffneten Thread zu ähnlichem Thema, siehe unten. Ich möchte aus Gewichtsgründen von Schlafsack auf Quilt umsteigen, doch bei gleicher Leistung sind alle Quilts sogar schwerer! Dass Quilts variabler sind, verstehe ich. Doch darum ging es in oidmaps' Ausgangsfrage ja gar nicht, sondern nur um den Gewichtsvorteil eines Quilts gegenüber einem Schlafsack (bei gleicher Leistung) - ein Vorteil, der zwar immer wieder zitiert wird, den aber auch ich bisher noch nicht ganz nachvollziehen kann. Ich habe viele Quilts gesehen, die sehr großzügig geschnitten sind und deswegen die Isomatte seitlich so weit überlappen, dass sie im Vergleich zu einem Schlafsack keinerlei Material einsparen; gerade gegenüber einem Schlafsack, der - wie ein Quilt - ohne Kapuze auskommt. Natürlich ist der großzügigere Schnitt ein weiterer Vorteil von Quilts, neben der größeren Variabilität - aber wie gesagt: Es wurde hier rein nach dem Gewichtsvorteil gefragt. Auch beim erwähnten Western Mountaineering Nanolite Quilt wäre ich vorsichtig: Bei 184 gr Füllung (850 cuin US) gibt WM ein Gesamtgewicht von 312 gr an, doch mein kürzliches Nachwiegen ergab selbst in der kürzesten Länge 359 gr, plus 15 gr für zwei Straps = 374 gr gesamt, Temperaturbereich bis +3°C (nicht nach EN). Mein kapuzenloser Pajak-Schlafsack hat hingegen nur 160 gr Füllung (900 cuin EU), ein Gesamtgewicht von 324 gr und einen Temperaturbereich vom Komfort = 5°C bzw. Limit = 0°C, beides nach EN - und im Gegensatz zum WM Nanolite hält er diesen im direkten Vergleichstest auch ein. Das heißt: 1.) Bei auf dem Papier gleicher Temperaturleistung ist nicht etwa der Quilt, sondern der Schlafsack leichter, und 2.) obwohl der Schlafsack leichter ist, hält nur er sein Temperaturversprechen ein, der schwerere Quilt jedoch nicht. Mag ein spezieller Einzelfall sein, aber zeigt zumindest, dass die These "Quilt = weniger Material = weniger Gewicht" möglicherweise nicht so allgemeingültig ist, wie sie oft verwendet wird.
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  30. 20 Tage unterwegs gewesen in Polen... Mit einem russischen Wörterbuch. Falsch eingepackt....
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  31. Nando

    Liteway PyraOmm aus der Ukraine

    OT: Da ich nicht unbeteiligt bin die Frage an die Mods (einer ist ja aktiv): Ich könnte quasi alle Fragen beantworten - das würde sich aber wahrscheinlich positiv auf die Verkäufe von WOTWS auswirken. Darf ich mich entsprechend beteiligen?
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  32. Sehe gerade, es gab das Naturehike Cloud Up 2 auch mal in einer 10D Variante. Das wäre was gewesen.
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