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Ultraleicht Trekking

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Anzeigen von Inhalten mit der höchsten Reputation auf 04.11.2022 in allen Bereichen

  1. Tag 6 Pause vom Kungsleden Heute gönnen wir uns einen fast faulen Tag. Da wir in unserer Planung sehr großzügig waren können wir einen weiteren Tag in der Kaitumjaure Stuga bleiben. Wir wollen heute den Hausberge besteigen. Wir starten recht früh bei schönem Wetter und freuen uns auf den Berg. Nach ca. 2 km sind wir endlich auch wieder die Moskitos los. Weiter geht es Bergauf. Der Weg auf den Gipfel soll 7 km lang sein. Nach 4 km erreichen wir ein Schneefeld und finden keine Markierung mehr. Unsere Vermutung: der Weg geht durchs Schneefeld. Da wir diesen Berg nicht kenne, wir uns beim Schneefeld und über den weiteren Verlauf des Weges sehr unsicher sind und die Bergspitze auch in Wolken gehüllt, gehen wir nicht weiter. Wir hören auf unser Bauchgefühl und beschließen nach einer Pause wieder abzusteigen. Ein Gipfel muss nicht um jeden Preis erreicht werden. Gerade im Berg dreh ich lieber um wenn ich mir unsicher bin und mein Bauch ein ungutes Gefühl hat. Auf dem Weg nach unten verlieren wir für eine kleine Weile den Weg. Man muss dazu sagen das die Zeichen etwas spärlich und der Weg selten begangen ist. Dies führt zu einem schönen Umweg durch Wiesen in denen die Hummeln brummen, die Blumen blühen und wir ein Rentiergeweih finden. Natürlich lassen wir das Geweih an der Stelle zurück an der wir es finden. Nur ein paar Fotos von und mit diesem nehmen wir mit. Wieder zurück auf dem richtigen Weg geht es zurück zu den Moskitos und zur Hütte. Nach dem Mittagessen gönnen wir uns ein Mittagsschläfchen . Danach sind wir aber wieder mit vollem Einsatz dabei und hacken Holz. Die Hütten im Fjäll funktionieren in dem jeder mithilft. Sauberes Wasser muss am Fluss geholt und Abwasser in einen extra Tank entsorgt werden. Die Räume werden nach dem verlassen wieder ausgefegt und wer Holz zum heizen oder für die Sauna möchte, geht auch welches hacken. So hinterlässt man beim Gehen alles so wie man es selbst vorfindet…. und es funktioniert!!!! Am Nachmittag trifft eine Familie (Vater, Onkel und zwei Kinder) ein mit denen wir noch viel erzählen und UNO spielen. Sie werden uns die nächsten Tage bis Samstag im Bus immer wieder begegnen. Kurzweilig geht der Tag zu Ende. Noch einmal haben wir in der Sauna geduscht und geschwitzt und sind am Ende des Tages angenehm müde! Nur noch zwei Tage auf dem Kungsleden liegen vor uns. Wir können es kaum fassen das die Zeit so schnell vorbei geht!
    6 Punkte
  2. Kungsleden Tag 4 Als die Sonne kam Wieder werde ich früh wach und genieße noch vor dem Frühstück einen Moment vor der Hütte, den Blick in die Weite und auf den Wasserfall. Es ist schön hier zu sein! Wir Frühstücken gemütlich und nutzen das passable Wetter (es regnet nicht) für eine kleine Yogaeinheit mit Blick auf den wunderschönen Wasserfall. Danach sammeln wir all unsere Sachen inklusive Zelt wieder aus dem Trockenraum ein und genießen es die Füße in trockene Strümpfe und Schuhe stecken zu können. Die Wetterprognose hat uns schon aufs schlimmste vorbereitet. Es könnte schneien, kalt und nass werden… Naja wer braucht schon trockene Füße Wir wissen mittlerweile das wir auch mit solchem Wetter klar kommen. Der Kungsleden lehrt uns, zu nehmen was kommt und das Beste daraus zu machen. Dabei zeigt er uns was alles in uns steckt. Das gibt Selbstvertrauen und stärkt uns auch im Miteinander und unserer Freundschaft! Doch noch etwas lehrt uns der Kungsleden: hinter jedem Berg sieht das Wetter anders aus! Und genau so ist es. Während wir auf dem Weg den Tjäktja Pass hoch noch leichten Nieselregen haben wird uns das Tjäktjatal im laufe des späten Vormittags mit Sonne überraschen! Der Tjäkta Pass ist der höchste Punkt des Nördlichen Kungsleden und von unserer Seite war der Aufstieg nicht halb so schlimm wie gedacht. Von oben gibt es schon die erste schöne Aussicht aufs vor uns liegende Tjäktja Tal, dass wir heute zum Teil durchwandern werden. Der Abstieg ist deutlich steiler als der Weg nach oben. Zum Glück werden wir immer Trittsicherer, hüpfen von Stein zu Stein und um Matsch und Schlamm herum. Kaum sind wir im Tal angekommen zeigt sich die Sonne und es wird warm und schön. Wir können es kaum glauben!!! An einem schönen Platz am See genießen wir das Wetter bei einer langen Mittagspause mit Kaffee und Tee. Auf der Seeoberfläche spiegeln sich die Berge, Wolken und der blaue Himmel. Eine Möwe badet ausgiebig biss ein Schatten über den See fällt. Wir sehen einen Adler am Himmel kreisen und werden Zuschauer wie drei Möwen diesen lauthals und mit kleinen Attacken wieder vertreiben. Am gegenüberliegenden Ufer ziehen Rentiere vorbei! …was kann man an so einem Platz, bei solchem Wetter und in dieser beeindruckenden Natur, anderes als überlaufen vor Glück??? Wir laufen heute nicht ganz so weit kurz nach der Sälka Hütte finden wir am Fluss einen schönen Platz für unser Zelt. Trocken und zufrieden gehen wir heute ins Bett, ach nein in den Schlafsack.
    4 Punkte
  3. Und weiter geht es….. ach so wer es noch nicht gemerkt hat, ich habe mich auf Anhieb total in Schweden und die Landschaft verliebt! Kungsleden Tag 3 Regen, Furten, nasse Füße… Gegen 06:30 wachen wir auf und hören…. den Regen auf unser Zelt klopfen…. noch immer. Es hat ohne Unterlass durch geregnet. Natürlich trocknet bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit nichts. So heißt es nach dem Frühstück im Zelt, rein in nasse Hosen, nasse Strümpfe und Schuhe…. brrrrrr. Schnell packen wir das Zelt ein und sind zum Abmarsch bereit. Um unsere Laune etwas anzuheben beschließen wir in der ca 2-3 km vor uns liegenden Alesjaurestuga Pause zu mach. Keine 15 Min nach dem loslaufen stehen wir vor dem ersten Bach der gefurtet werden muss. Nein dieser Bach ist kein seichtes ruhig dahin fließendes Wässerchen das angenehm temperiert vor sich her plätschert… Das Wasser hat Strömung und ist eiskalt. Spätestens jetzt sind wir dann auch wach!!!! Also Schuhe aus und Fivefingers zum Furten an. Beim ersten Mal durchs Wasser quietsche ich noch wie verrückt … am Ende des Tages werde wir schon fast Profis im Furten sein. An der Hütte angekommen gönne ich mir ein Snickers und wir beschließen, da ja jetzt so wie so schon alles nass ist und die Wetterprognose an der Hütte weiterhin Regen vorhersagt, einfach weiterzugehen. Dafür aber dann die Nacht in der nächsten Hütte zu verbringen und unsere Sachen dort zu trocknen. Genau so eine Entscheidung hat es gebraucht um unsere etwas trübe Stimmung aufzuhellen. Ab da geht das Laufen wieder leichter. Es ist nicht mehr schlimm das es Regnet und die Füße nass… es ist alles nicht mehr schlimm und hey wir sind hier, auf dem Kungsleden, in unserem kleinen Abenteuer!! Unser heutiges Ziel heißt gut voran zu kommen um möglichst schon am frühen Nachmittag an der Hütte zu landen. Unsere Motivation wird keinen Kilometer weiter schon belohnt, wir sehen unsere ersten Rentiere und etwas später hört der Regen auf! Wir meistern noch einige Furten, nur noch einmal ziehen wir dafür die Schuhe um. Danach furtet meine Freundin barfuß und ich platsche mit den Trailrunnern durchs Wasser. Wir genießen die Natur sind Glücklich und kommen gut vorwärts. Erst als wir die Hütte sehen, merke ich die Müdigkeit. Wir freuen uns auf trockene und Warme Füße, auf essen und ein Bett. Vorher heißt es noch eine Hängebrücke bewältigt die meine Höhenangst etwas fordert. Aber dann ist es geschafft. In der Tjäktja Fjällstuga verbringen wir eine angenehm warme und trockene Nacht mit komischen Träumen. Ob es daran liegt dass ich das erste mal seit Tagen wieder richtig tief Schlafe…????
    4 Punkte
  4. Wer noch ein wenig Motivation zum Flugverzicht braucht ... Was sollte Ihrer Meinung nach den Kapitalismus ablösen? https://www.ardaudiothek.de/episode/wdr-5-das-philosophische-radio/was-sollte-ihrer-meinung-nach-den-kapitalismus-abloesen/wdr-5/12058807/ Und danach bei https://www.atmosfair.de/de/kompensieren/flug/ den Klimaimpact diverser Flüge checken ...
    4 Punkte
  5. Kungsleden Tag 5 Die längste Strecke! Heute werden wir am Ende des Tages so zwischen 22-24 km in den Beinen haben. Wir wollen bis zur Kaitumjaure Stuga (Hütte) und dort zwei Nächte bleiben. Wir Starten bei leichtem Regen der nach 30 Minuten aufhört und für heute nicht wiederkommt! Der sehr steinige Weg führt uns heute erst zur Singi Hütte. Das laufen fordert unsere ganz Konzentration und wird auch auf dem nächsten Abschnitt so bleiben. Was am Anfang noch schwierig ist, wird mit jedem Schritt leichter und wir immer geübter, so kommen wir ganz gut vorwärts. Einmal rutsche ich auf einer Planke davon. Aber auch das gehört mal dazu. An der Singi Hütte machen wir eine kleine Pause, bewundern die beeindruckende Bergwelt und treffen auf zwei Schweden die mit uns im Nachtzug bis nach Kiruna gefahren sind. Nach einem kurzen Plausch geht es weiter. Wir kommen dem Fluss wieder näher und passieren mit den ersten Birken die Baumgrenze. Eigentlich der perfekte Ort um Elche zu sichten. Diese halten sich jedoch gut versteckt und zeigen sich uns nicht. Eine Hängebrücken bringt uns über den Tjäktjajåkka (Fluss) . Dann sind es nur noch 3-4 km bis wir endlich die Hütte erreichen. Wir sind müde aber glücklich, freuen wir uns doch schon auf die Sauna! Unsere Begeisterung über den Heißwasserkessel in der Sauna, mit dessen Hilfe sich warmes Wasser zum duschen mischen lässt, kann man nicht beschreiben. Nach 6 Tagen gibt es für uns die erste Dusche und wir können uns die Haare waschen. Sauber und müde fallen wir ins Bett.
    3 Punkte
  6. Kungsleden Tag 2 …als der Regen kam Noch ist es ungewohnt im Zelt zu schlafen. Aber am seltsamsten für den Körper ist es, dass es kein bisschen dunkel wird. Zwei mal muss ich Nachts raus und jedes Mal denkt der Körper „oh hell, guten Morgen komm wir sind wach“. Ich schlafe so lala, aber auch dass gehört dazu! Morgens gegen 06:30 sind wir beide wach und da es nicht regnet beschließen wir unser Zelt schnell abzubauen um es trocken zu verpacken. Gesagt getan! Wir brauchen 2 Stunden um das Zelt abzubauen, in Ruhe zu packen, zu frühstücken und 10 Sonnengrüße (Yoga) zu absolvieren. Danach sind wir gut gelaunt, warm und fit für den Tag! Weiter geht es über Hängebrücken, Bergauf und später auch wieder Bergab. Ziel wird der Alesjaure See sein. Da wir ständig an Wasser vorbei kommen. Reduzieren wir unser mitgeführtes Wasser auf max. einen halben Liter und trinken einfach direkt aus Bächen und Flüssen denen wir begegnen. Circa 2 Stunden nach Aufbruch setzt dann der Regen ein. Es wird ohne Pause an die 22 Stunden regnen. Die Art des Regens verändert sich….aber es bleibt regen, regen, regen. Es geht auf matschigen Wegen durch Sumpf und über Bohlen die teilweise versinken. Vorbei an Sträuchern die sich mit Wasser vollgesaugt haben. Alles in allem dauert es nicht lang bis wir von Fuß bis Hüfte nass sind!!! Wir sind etwas genervt und frustriert finden aber immer wieder gegenseitige Motivation, halten durch und zusammen. Unter einen schönen Überhang machen wir Pause und stellen fest, wir sind nass und trotzdem glücklich! Kurz nach dem wir wieder aufbrechen läuft uns ein Auerhuhn fast über die Füße. Vor lauter regen scheint auch das Huhn nicht so viel vom Rest der Welt mitzubekommen. Später Zelten wir nahe am See, ganz ohne Angst vor Moskitos, bei so viel Regen bleiben die wenigstens weg. Am Abend hängt das Zelt voll mit unseren Klamotten in der naiven Hoffnung es könnte ja Nachts aufhören zu regnen und die Sachen würden etwas trocknen. Nach dem Essen bauen wir mir aus einer meiner Flachen eine Wärmflasche für die Füße und rollen uns in die Schlafsäcke. (Eine super Idee, für die ich in Zukunft eine Flasche aus leichtem Edelstahl mitnehmen werde, denn Plastik schmilzt viel zu schnell!) Das Geräusch der Regentropfen auf unserem Zelt begleitet uns in den Schlaf.
    2 Punkte
  7. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Liebe UL-Freunde, nachdem mich dieses Forum immer wieder inspiriert hat, möchte ich mich einmal mit einem kleinen Reisebericht von meiner Tour durch den Sarek (6.-16.8.2021) revanchieren. Auf der Suche nach einer ursprünglichen und wilden Gegend stieß ich unweigerlich auf den Sarek. Die Berichte von @mawi und @tomas hier im Forum taten ein Übriges, außerdem die vielen Berichte im Konkurrenzforum. Obwohl ich noch nie in Schweden war und auch in Deutschland nie länger als vier Tage am Stück unterwegs war, entschloss ich mich zu einer Planung für 16 Tage Wanderung - einerseits sollte sich die lange Anreise lohnen, andererseits wollte ich auch etwas von der Gegend sehen. Mit 10kg Essen, 1kg Spiritus und 5,8kg Baseweight ergab sich ein ziemlicher Trumm von Rucksack. Diese Planung sollte sich im Nachhinein als etwas übertrieben herausstellen, aber lest selbst Hier ist übrigens die Packliste: https://lighterpack.com/r/b3ou0j Anreise: Für die Anreise wählte ich einen Flug nach Kiruna. Den empfindlichen UL-Rucksack habe ich einfach als Handgepäck mitgenommen und die restlichen Sachen in einen kleinen Koffer gepackt (spitze Gegenstände, Essen usw.). Im Hotel eingecheckt, ging es zunächst einmal auf die Suche nach Brennspiritus. Da das "T-Röd" bei vielen Leuten nicht auf Anklang gestoßen ist (rußt usw.), machte ich mich auf die Suche nach "T-Tenol", das vom Hersteller speziell für Spirituskocher empfohlen wird. Nach langem Fußmarsch fand ich es im vierten Supermarkt, und es hat sich gelohnt: Das Zeug brennt einwandfrei ohne jeglichen Ruß und mit sehr hoher Wärmeleistung. Trotz Wind brachte ich mein Wasser immer zuverlässig in kurzer Zeit zum Kochen. Tag 1: Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus über Gällivare nach Suorva, wo ich am späten Vormittag die Wanderung starten konnte. An der Bushaltestelle gab es das erste UL-Erlebnis: Während die anderen Wanderer erst einmal ihre schweren Rucksäcke in den Straßengraben legten, um die fetten Wanderstiefel zu schnüren, legte ich einfach los, da ich ohnehin nur die Trailrunner dabei hatte... Hinauf geht's bei super Wetter auf den ersten Hügel, den Sliehkok: Den 17 kg Rucksack spüre ich schon, aber noch bin ich frisch auf den Beinen! Ich wähle die Tour durch das Vuosskelvágge, da es im Reiseführer (Grundsten) als einsam beschrieben wurde. Und er hatte Recht: Im ganzen Tal treffe ich keinen anderen Menschen. Wunderbar, genauso hatte ich es mir vorgestellt! Dazu noch herrliches Wetter, etwas Sonne, ein paar Wölkchen, nicht zu heiß, ein traumhaftes Wandererlebnis! Gegen Abend stoße ich auf die beiden Seen im Tal und campe auf der Landzunge dazwischen, hinter einem großen Felsen wegen des Windes: An meinem MYOG-Tarp (3x2,4m) habe ich einen weiteren Abspannpunkt angenäht, sodass ich das Fußende nach unten schließen kann (hier im Forum gelernt :-) und für das Kopfende habe ich eine Tür gemacht (siehe dieser Thread), sodass ich einen Rundum-Regenschutz hatte (was sich in den kommenden Tagen auch noch bewähren sollte). Ein Tarp ist vielleicht eine etwas extreme Wahl für so eine wilde Region, aber mehr dazu an Tag 3...
    1 Punkt
  8. Total schön, danke für deine Texte und Bilder. Ein ganz anderes Bild des Kungsleden als bei mir im September. Alles ist so grün!
    1 Punkt
  9. So, erfolgreich verkleinert und damit hochladbar - zwar keine völlige Nahaufnahme, aber der Krumpelkocher wird erkennbar. War mal eine schicke Ami-IPA-Bierbüchse.
    1 Punkt
  10. MuckiMuck

    Vorstellungsthread

    Hallo liebe UL-Menschen, Ich möchte mich nun auch mal vorstellen, ich bin schon ein bisschen (1-2 Monate glaube ich) in diesem Forum unterwegs und habe schon viele Interessantes gelesen und freue mich sehr, Teil dieses schönen Forums sein zu dürfen. Anfangs war ich etwas skeptisch, weil ich mir nich sicher war, ob ich mich hier wirklich aktiv beteiligen würde, da es ja in Foren oft so is, dass die Beiträge steinalt sind und nichts neues dazu kommt, aber hier is ja doch ordentlich Leben, find ich großartig. Also erzähle ich einfach mal ein klein wenig über mich Ich bin Jonas (oder Mucki), manchmal verspielte 13, manchmal grimmige 72 und tatsächlich zarte 29 Jahre jung. Ich habe die letzten 13 Jahre nur mit arbeiten (mit vielen vielen Überstunden) verbracht und kannte soetwas wie Freizeit so gut woe garnich. Mittlerweile habe ich darauf aber keine Lust mehr und bin gerad dabei, eine Umschulung zu machen, um einen Beruf mit geregelten Arbeitszeiten und Wochenende frei ausüben zu können. Ich fand Wandern und Natur schon immer toll aber seit ca. 2 Jahren habe ich endlich die Möglichkeit, recht regelmäßig zum Wandern und Zelten zu fahren und ich liebe es. Irgendwann bin ich auf diese Ultra Light Bewegung aufmerksam geworden und habe mich total verliebt... ich bin zwar noch ein ganzes Stück von ultra light entfernt (Basewight aktuell ca. 6-7 kg inkl. Zelt), aber schaue immer sehr begeistert nach neuen Produkten und neuen Ideen. Seit ein paar Monaten beschäftige ich mich auch viel mit MYOG und bin absolut fasziniert davon und habe auch schon das ein oder andere kleinere Projekt begonnen (Beiträge dazu folgen demnächst). Ich wäre ja gern noch leichter unterwegs, jedoch habe ich das "Problem", dass ich nen absoluter Gearjunkie bin und ich mich immer wie Bolle über meinen ganzen Krempel freue... :D Wenn ich nich beim Zelten oder auf der Arbeit bin, oder gerade neue Ideen und Equipment bespiele, liebe ich es auch, auf kleine Rockkonzerte zu gehen, das ist neben dem Zelten/Wandern meine 2. Liebe, in die ich auch gern mal Zeit und Geld investiere (bei weitem nich so viel wie ins Camping) ... So, das wars erstmal von mir. Ich freue mich über viele interessante Unterhaltungen in diesem Forum. Grüße aus dem kleinen, grünen, wunderschönen Berlin :)
    1 Punkt
  11. Capere

    Impressionen von Touren

    Ein paar Eindrücke vom GR221 letzte Woche:
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  12. Tag 1 Nach der Nacht im Zug, sind wir Morgens ganz aufgeregt… ich kann es noch immer kaum fassen dass ich in Schweden und mittlerweile nur noch wenige Stunden von Abisko entfernt bin. Nach einem gemütlichen und noch mal üppigen Frühstück kommt der Zug um11:35 in Abisko an. Es ist zwar Grau aber noch ist es trocken. Schnell kaufen wir noch Gas und ein zweites Mückengel und schon sind wir startklar. Voller Vorfreude stahlen wir dem Grau des Himmels entgegen. Nach ca. 1 Stunde, vielleicht auch schon früher, kommt der Regen. Er wird ein stetiger Begleiter auf unserer Wanderung sein. Aber zum Glück weiß man so etwas nicht im Vorhinein. Der Regen stellt uns direkt vor unsere erste Aufgabe. Es zeigt sich dass der Poncho meiner Freundin dem Wasseraufkommen des Kungsledens nicht gewachsen ist. Zum Glück sind wir Kreativ und so wird mein Regenrock in Ergänzung zum Poncho getragen, ein perfekter Wasserschutz für all den kommenden Regen der nächsten Tage. Nach dem wir das Problem gelöst, uns für die Statistik einmal für 300 Meter verlaufen und noch schnell unser Mittagessen verdrückt haben, gehen wir in der Begeisterung für die Natur und all die Eindrücke die wir Sammeln auf. Auf dem Weg über eine der vielen Planken die in Schweden die Wanderwege an schwierigen und sumpfigen Stellen besser begehbar machen, rufe ich meiner Freundin zu:“ ohhh da war eine Maus die aussieht wie ein Hamster oder Meerschweinchen“ … es war die Sichtung meines ersten Lemming. Anscheinend sitzen diese kleinen Tierchen ganz gerne unter den Planken und wir sehen im laufe unserer Wanderung immer mal wieder einen Lemming unter einer Planke schnell verschwinden. Nach ca. 10 km spüren wir dann langsam das noch ungewohnte Gewicht des Rucksackes. Wir sind jedoch wohlgemutes noch die 5 km die uns aus den Nationalpark Abisko herausführen zu bewältigen. Erst außerhalb des Nationalparks darf frei gezeltet werden. Vorher nur an zwei ausgewiesenen Plätzen. Als wir die ersten Zelte sehen sind wir dann aber auch froh und machen es wie einige Andere und Zelten kurz nach der Grenze zum Nationalpark. Ganz ohne Regen können wir unser Zelt aufbauen und unser Essen kochen… Bei mir gibt es wie an den meisten folgenden Tagen Reisnudeln mit Huel (eine Glutenfrei Fertignahrung mit verschiedenen Geschmacksrichtungen) Alles mit Kochenden Wasser übergießen 5 Min. stehen lassen und essen Als wir ins Zelt kriechen und uns in unsere Schlafsäcke wickeln sind wir super zufrieden und Glücklich! Wir sind hier auf dem Kungsleden!
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  13. Hier nochmal ein Plädoyer für langsameres und bewussteres Reisen: I.a.R. nehme ich bei längeren Zugreisen den ICE. Gestern bin ich die Strecke Bochum - Stuttgart mal mit einem IC gefahren. Die Fahrt hat zwar etwas länger gedauert, war dafür aber auch ein Drittel günstiger. Vor allen Dingen aber habe ich das langsamere Fahren als sehr angenehm empfunden - ich konnte so viel mehr von den durchfahrenen Landschaften sehen.
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  14. Briloner Kammweg - ein kleines Abenteuer im Sauerland Hinweis: Gelaufen bin ich die Tour Ende August 2021. Daher kann der Zustand des Weges mittlerweile anders aussehen. Tag 1 2 Tage Überstunden abbauen. Was macht man da? Sucht sich selbst einen Weg in der Gegend raus und startet das Abenteuer. Knapp 50 km und ca. 1500 hm sollten es werden. Die Wahl fiel spontan auf den Briloner Kammweg, versprach er doch als Qualitätsweg eine schöne aussichtsreiche Runde im Sauerland um Brilon. Doch seht selbst was mich erwartete... Angereist bin ich mit dem eigenen PKW und konnte ihn gut auf dem Parkplatz am Kreishaus parken. So hatte ich zwar den offiziellen Trail-Head in der Briloner City und die ersten paar hundert Meter verpasst, aber das war mit lieber als noch mit dem Auto hin und her zu hampeln oder die Strecke zweimal zu gehen. Ab dem Parkplatz am Kreishaus sind es jedenfalls nur ca. 100 Meter um auf den Trail zu kommen. Es geht direkt bergauf und ab ins Grüne, denn man startet direkt im Naturschutzgebiet Drübel. Am Ende des Gebiets startet die eigentliche Runde. So heißt es aufpassen in die "richtige" Richtung zu laufen. Ich laufe den Weg im Uhrzeigersinn, so wie er auf den offiziellen Seiten auch vorgeschlagen wird. Nach dem Naturschutzgebiet wechselt der Untergrund, erst zu Asphalt, dann mal kleine Pfade und dann breite Forstwege. Man entfernt sich aber sehr schnell von der Zivilisation und taucht in die sauerländische Berglandschaft ein. Der Weg ist gut markiert, man muss allerdings aufpassen und darf ihn nicht mit den weiteren unzähligen Wegen in der Gegend verwechseln. Hier hat der sauerländische Gebirgsverein ganze Arbeit bei der Ausschilderung geleistet! Nach ein paar Kilometern tauchen erste Schutzhütten, Lagerplätze und Rastplätze auf. Alle in ansprechendem Design. Die Temperaturen liegen im sehr wanderfreundlichen Bereich, Sonnenschutz benötige ich auch nicht. Allerdings hat das Sauerland in der letzten Zeit wohl sehr sehr viel Regen gesehen. Erst erfreute ich mich am mystischen Nebel und den nicht vorhandenen Aussichten, doch dann beginnt das Große Schlammtreten - ich wollte Abenteuer und so beginnt es. Das Schlammtreten beginnt mit ein paar Pfützen. Gut, da denkt man sich ja noch nichts bei. Es wurde und wurde aber immer schlimmer. So schlimm, dass es mir dreimal bald die Schuhe ausgezogen hat, da ich im Schlamm stecken blieb! Nur mit viel Geschick gelingt es mir nicht auszurutschen. Stellenweise muss ich mich durch den Wald schlagen. Die Folge: Total verschlammte und nasse Trailrunner. Immerhin beginnt man an einer Stelle schon, den Schlamm wieder grade zu ziehen. Nach dem Schlamm geht es nochmals steil bergauf zur Hochebene Hoher Eimberg auf knapp über 800 m üNN. Eine traumhaft schöne Gegend, wo auch brauchbare Schutzhütten und Rastplätze angelegt sind. Einen dieser Plätze hatte ich mir eigentlich als Tagesziel nach ca. 18 km ausgesucht. Aber ein Blick auf die Uhr brachte mich ins Grübeln: 14:20 Uhr? Sonnenuntergang ca. 20:30 Uhr? Soll ich 6 Stunden hier oben sitzen und dem Nebel zusehen oder in Pfützen starren, um mich dann hier aufzubauen? Dadurch, dass alle bisherigen Bänke klatschnass waren, hatte ich so gut wie keine Pausen gemacht und war verdammt gut unterwegs. Die nächste brauchbare Hütte soll erst bei km 29 oder der Campingplatz in Bruchhausen bei km 31 sein... puh... schwere Entscheidung. Also erstmal weiter... Nach dem Abstieg vom Hohen Eimberg und beim Blick auf Willingen entscheide ich mich dazu den Campingplatz in Bruchhausen anzurufen und zu fragen, ob deren Zeltwiese nicht unter Wasser steht. Die 31 km so aus dem Stand scheinen mir machbar und realistisch. Ich habe allerdings nicht mit einer nirgends vermerkten Wegsperrung wegen Holzfällarbeiten auf dem Briloner Kammweg und Uplandsteig gerechnet. Eigentlich sollte man nicht weitergehen, aber die Karte zeigt mir nur große Umwege an. Vor Ort ist nichts ausgewiesen! Also weiter, wird schon nicht so schlimm. Oh doch, die Bäume machen den Weg nicht passierbar, rechts eine Schlucht, links der Steilhang. Also mit vollem Gepäck den Steilhang gewählt. Das sind Momente, wo man wirklich Flucht und die Macher dieser Wege gerne mal dort herschicken möchte! Trotzdem erreichte ich gegen 19 Uhr den Campingplatz Bruchhauser Steine und kann mein Lanshan auf der feuchten Zeltwiese untern den neugierigen Blicken einiger Wohnwagen-Camper aufstellen. Erster Tag: 31,4 km - 1096 hm
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  15. Fazit 2 Tage, 49,8 km - 1733 hm Zwei Urlaubstage für diese Tour, die ich irgendwie seit einem Campingwochenende auf einem Campingplatz in Brilon auf meiner gedanklichen Liste hatte. Aber kann man diesen zertifizierten Qualitätsweg wirklich guten Gewissens weiterempfehlen? Für mich ein ganz klares nein. Zumindest nicht im aktuellen Zustand (2021) und sicher auch nicht, wenn der Schlamm und Matsch auf den ca. 70% der Wegstrecke weggeräumt sind. Für meinen Geschmack ist der Anteil mit großem Schotter versehenen Wegen einfach zu hoch. Da gibt es deutlich schönere Wege, die man erwandern sollte. Klar, es gibt sie, die schönen Aussichten und auch Highlights am Wegesrand, doch diese liegen meist auf den 18 km von Bruchhausen nach Brilon. Am ersten Tag von Brilon nach Bruchhausen, ist es nur der Hohe Eimberg mit seiner tollen Hochebene, der im Gedächtnis bleibt. Aktuell haben wir neben den vielen geschotterten Forstwegen im Sauerland auch das Problem der massiven Waldschäden und den damit verbundenen kahlen "Mondlandschaften". Daher sieht der eine oder andere Wanderweg mittlerweile deutlich anders aus als in den "Hochglanz"-Prospekten der Touristiker, die diese vor Jahren erstellt haben. Immerhin: Diese zwei Wandertage haben mir wieder viele Erkenntnisse in Sachen Equipment, eigener körperlicher Leistungsfähigkeit und Motivation gebracht. Daher hat sich die Tour trotz der Widrigkeiten gelohnt und bleibt in Erinnerung. Hier gibt es Infos zum Weg: https://www.sauerland.com/Media/Touren/Briloner-Kammweg#/article/6199325d-fafc-4f41-906a-0225d9ca28da
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  16. Hier fehlt noch eine Kategorie im Forum: UL Expeditions Ausrüstung
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  17. In fünfzig Jahren werden die Leute darüber den Kopf schütteln, wie wir im Moment mit der Ressource Erdöl umgehen. Darüber, wie wir diesen wertvollen Ausgangsstoff für petrochremische Produkte oder Kunststoffe einfach so verbrennen, obwohl wir seit Jahrzehnten wussten, dass der Peak Oil eintreten wird und seit über 100 Jahren, wie (zusätzliches) CO2 in der Atmosphäre wirkt. In diesen fünfzig Jahren werden wir dramatische Wandlungen in einigen Teilen der Welt beobachten und es wird der zukünftigen Generation schizophren vorkommen, dass wir damals mit fossilen Brennstoffen geflogen sind, einfach nur um einen bestimmten schönen Teil der Welt zu sehen.
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  18. Reflektierend hab ich "nachgerüstet", sprich aufgeklebt. Hält auch super auf den leichten Jacken usw.
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  19. Hallo ihr Lieben, ich würde das Thema hier mal wieder hoch holen. Viele der gespendeten Sachen von damals sind inzwischen in Kriegsgebiete oder an EU Aussengrenzen gegangen. Jetzt stehen bei uns aber kurz-/mittel- sowie langfristig auch wieder Camps und Projekte an. Also falls ihr noch was habt, was zum wegwerfen zu schade und zum verkaufen zu „wertlos“ ist, dann könnt ihr euch liebend gern melden. Prinzipiell geht es nach- wie vor um alles was das Thema Camping und draußen sein betrifft. Vorrangig werden Projekte mit geflüchteten Menschen von 5-60 Jahren damit durchgeführt. Manchmal wird das alles auch für andere soziale Projekt mit Kids verwendet. Alles was nicht so direkt gebraucht wird, werden wir wieder an NGOs weiter geben, welche die Dinge dann sinnvoll weiter einsetzen können. vielen Dank fürs lesen. meldet euch gern.
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  20. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Gern geschehen! Es geht dann auch gleich weiter mit Tag 10: Da ich nun zurück nach Suorva möchte, folge ich einfach dem Trampelpfad. Der Weg ist dadurch leicht zu finden. Dank des nach wie vor freundlichen Wetters gibt es wunderbare Aussichten über den Ráhpajåhkå: Irgendwann sehe ich dann einen Baum. Einen echten Baum! Es ist gefühlt der einzige im ganzen Sarek... Außerdem gibt es hier jede Menge Moltebeeren. Ist nicht so mein Fall, aber probiert habe ich sie natürlich schon: Es folgt die beeindruckende Schlucht des Smájlajjåhkå, über die zum Glück eine Brücke führt (bei Skárjá): Der weitere Weg ist schon fast zu einfach, es geht auf dem Trampelpfad zügig voran. Nur der Tjåggŋårisjåhkå macht zwischendurch Probleme: Ich finde hier einfach keine geeignete Furt und schaue etwas hilflos hinüber, da winken mir zwei nette Schweden zu, die die Passage gerade hinter sich haben, und zeigen mir eine geeignete Stelle. Diese funktioniert tatsächlich. Das Wasser geht mir hier nur bis zum Oberschenkel und gegen die Strömung kann ich dabei mit meinem einen verbliebenen Treckingstock noch ganz gut anhalten. Erleichtert komme ich am anderen Ufer an. Anschließend geht es bei wunderbarer Aussicht auf das Ähpár-Massiv weiter Richtung Osten: Schließlich erreiche ich nach einem leichten Schwenk Richtung Norden den zweitgrößten See im Sarek, den Bierikjávrre. Dieser See wurde mir schon am vierten Tag von den Schweden wegen seiner besonderen Farben empfohlen, und in der Tat habe ich Glück: Durch die Sonne kommt ein ganz eigentümliches, kräftiges türkises Leuchten zustande: Ein toller See! Auch wenn ich auf keinen Berg komme, so habe ich doch mit den beiden Seen im Sarek großes Glück gehabt. Am Nordufer des Sees lasse ich mich dann häuslich nieder. Hier habe ich zum ersten Mal Gesellschaft von anderen Wanderern, die ebenfalls ihre Zelte aufschlagen.
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  21. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Tag 9: Der nächste Morgen ist noch schöner als der Vortag. Eine traumhafte Morgenstimmung am See. Der Álggajávrre liegt spiegelglatt vor mir, sodass die Landschaft gleich doppelt erscheint: Auch der Ausblick in die andere Richtung, aus der ich zwei Tage zuvor gekommen war, ist fantastisch: Diese malerische Szenerie habe ich natürlich ganz für mich allein. Da kann man sich schon mal einen zweiten Kaffee kochen... Der weitere Weg durch das Álggavágge macht bei dem schönen Wetter Spaß, auch wenn er wegen des Geländes ziemlich beschwerlich ist. Teilweise kann ich aber ziemlich gut im Flussbett gehen, wo sich Schotterflächen und Wiesen abwechseln. Ansonsten geht es eben wie gehabt über Stock und Stein und durch Weidengestrüpp... Nach dem Härrábákte geht es dann, wie im Reiseführer versprochen, etwas leichter voran, und ich erreiche nach einigen Stunden die zentrale Fläche im Sarek. Das ist auch ein schöner Ort, weil man gleichzeitig in viele Täler hineinschauen kann. Hier eine 360-Grad-Aufnahme: Hier treffe ich sogar vier andere Wanderer, ein absoluter Rekord! Außerdem gibt es nun zum ersten Mal einen Trampelpfad, dem man tatsächlich eine Weile folgen kann. Es wird schon fast zu einfach Ein wenig oberhalb des Pfades finde ich dann auch einen geeigneten Zeltplatz mit super Aussicht durch das ganze Tal bis hin zum Ähpár-Massiv. Das war ein Genusswandertag...
    1 Punkt
  22. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Tag 8: Am nächsten Morgen sieht die Welt schon etwas freundlicher aus. Endlich ist der fiese Regen vorbei! Jetzt sieht man auch die Berge - direkt neben meinem Lager steht der Bulkas: Da bekomme ich doch gleich Lust, hinauf zu steigen. Zunächst aber muss der dritte UL-Gear-Fail repariert werden: Die Seitennaht am Schuh hat sich gelöst (neben dem Fußballen). Ich nähe sie mit Zahnseide (natürlich nach Benutzung ) wieder fest, so wie @German Tourist es in ihren Büchern empfiehlt. Das hält gut. Anschließend mache ich mich auf den Weg, gehe ein paar hundert Meter zurück ins Tal und steige dann den durchaus steilen Hang hinter dem Bulkas hinauf ins Jiegŋavágge: Ich gehe rechts des Baches hinauf, weil es dort irgendwie einfacher aussieht, aber da habe ich mich wohl schon wieder falsch entschieden. Aus mir wird kein Alpinist mehr Links des Baches sah es dann nämlich von oben aus betrachtet viel einfacher aus. Na ja, was soll's. Der Rucksack ist inzwischen auch schon deutlich leichter geworden - schätzungsweise 8 kg - und so überstehe ich diesen Aufstieg insgesamt ganz gut. Mit viel Gepäck hinunter gehen würde ich hier aber nicht. Von oben hat man dann einen wunderbaren Blick auf den Alep Njoatsosjávrre: Auf der Passhöhe lasse ich den Rucksack dann liegen und versuche, rechts weiter zum Gipfel des Bulkas aufzusteigen. Aber das Gelände wird immer steiler und steiniger, da kommen mir ungute Assoziationen an das Nijákvágge. Ich beschließe, vernünftig zu bleiben und auf die Besteigung zu verzichten. Außerdem zieht der Gipfel des Berges jetzt wieder mit Wolken zu. Schade, irgendwie komme ich bei dieser Tour auf keinen einzigen Berg hinauf. Aber das Wetter wird wieder wärmer und so kann man die Zeit hier oben auch anders nutzen: Der weitere Weg durch das Jiegŋavágge ist dann nicht allzu schwer und man hat einen schönen Weg hinunter ins Sarvesvágge mit tollen Aussichten auf die umliegenden Berge und Pässe. Tipp: Hier gibt es oben auf 1.020 m sogar geeignete Zeltplätze! Dabei kommt die Sonne heraus, jippie, zum ersten Mal seit vielen Tagen! Es wird sofort so warm, dass ich sogar meine ganzen feuchten Sachen trocknen kann: Mh, ich habe zum ersten Mal seit ein paar Tagen keine feuchten Füße mehr (allerdings auch nur bis ins Tal, wo die nächste Furt lockt...). Das Sarvesvágge präsentiert sich nun in schönstem Sonnenschein: Aber ich will ja allmählich zurück Richtung Suorva, und so gehe ich nicht durch dieses Tal, sondern weiter um den Sarvesnunnje herum und zurück zum Álggajávrre. Was für eine Veränderung hat dieser See in den letzten 24 Stunden erlebt! Eine wunderbare, einladende Wasserfläche empfängt mich, sanft in liebliche Hügel eingebettet. Das Gelände ist hier durchaus schwierig zu durchqueren: Weidengestrüpp, Felsen, Matsch, alles wahlweise auch in Kombination. Aber ich finde tatsächlich inmitten dieses Chaos mal wieder zwei Quadratmeter, auf denen ich direkt oberhalb des Sees mein Tarp aufbauen kann. Dahinter der einladende Blick ins Álggavágge, der schon Vorfreude auf den nächsten Tag macht:
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  23. waldradler

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    Eine Skizze... voilà:
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  24. waldradler

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    Tag 6: Am nächsten Morgen regnet es immer noch. Ich wandere mit wenig Enthusiasmus ein Stück durch das Guohpervágge, da erlebe ich echtes Trail Magic. "Echt" in dem Sinne, dass es tatsächlich völlig unerwartet kommt. Aber der Reihe nach: Zunächst hatte ich aus der Ferne nur ein paar Stangen im Tal gesehen, die offenbar menschlichen Ursprungs waren, und mich gefragt, was das wohl sein könnte. Ich wollte schon weitergehen, bin dann aber aus Neugier darauf zugegangen. Und was war es am Ende? Eine mobile Stromversorgung! Ich hatte mir ja im Vorfeld einige Gedanken über die Stromversorgung gemacht (siehe dieser Thread), aber mit so etwas habe ich im ganzen Leben nicht gerechnet! Die große Kiste ist unverschlossen, sodass ich mich nicht scheue, hinein zu gucken. Im Inneren gibt es eine Solarbatterie und Elektronik, die 5V 1A, 5V 2,1A und 12V liefert. Da sage ich nicht nein und lade erst einmal meine Geräte auf, anschließend auch meine Powerbank. Das macht die Wanderung doch gleich etwas entspannter, denn in den letzten Tagen hatte ich schon immer etwas besorgt auf meinen Akkustand geschaut. Das Handy verbraucht bei wenig Nutzung (paar Fotos und Nachrichten, bisschen Navigation) 15 Prozentpunkte am Tag. Bei 16 Tagen macht das 240 Prozentpunkte - genau so viel, wie meine 20.000er Powerbank bringt. Plus die initiale Handyladung sollte es also genau reichen, aber knapp bemessen war es trotzdem, sodass diese unerwartete Stromversorgung eine große Erleichterung ist. In den folgenden Tagen benutze ich das Handy dann ohne Sorgen und verbrauche so viel Strom, wie ich möchte! Während ich so im Regen auf die Ladung meiner Powerbank warte, sehe ich, dass neben der Ladestation auch ein Birkenast liegt. Damit kann ich möglicherweise meinen Plan, den kaputten Treckingstock zu reparieren, noch realisieren. Bis jetzt habe ich nämlich kein Holz gefunden, das ich dafür hätte verwenden können. Also, gesagt, getan. Zunächst hämmere ich die abgebrochenen Enden des Treckingstocks mit zwei Steinen so zurecht, dass sie möglichst gerade sind. Die Enden feile ich auf dem größeren Stein möglichst rechtwinklig, damit sie sauber aufeinander aufliegen: Dann schnitze ich den Ast so zurecht, dass er genau in den Treckingstock hinein passt. Im unteren Teil sitzt er anschließend sehr fest (der läuft ja auch konisch zu), im oberen Teil so la-la. Dort schiebe ich aber noch Holzspäne als Keile hinein: Vor dem Zusammenbau wässere ich das Holz, damit es dann im Treckingstock aufquillt. Schließlich kommen noch zwei Lagen Klebeband außen drum herum: Fertig! Ich stehe wieder auf vier Beinen und bin mächtig stolz auf mein Werk! Besser gelaunt geht es nun weiter durch das Guohpervágge: Es ist schon eine schöne, besondere Landschaft hier, die man bei uns so nicht sehen kann. Die Trogform der Täler kommt wohl von den Gletschern her, die sich in der Eiszeit hier durchgeschoben haben. Die Einsamkeit und die karge Vegetation haben etwas Spezielles und sogar der Regen trägt zur ungewöhnlichen Atmosphäre ganz gut bei. Ich bereue es jedenfalls nicht, hierher gekommen zu sein. Nach einiger Zeit furte ich den Guohperjåhkå, um auf der anderen Talseite hinauf ins Násasvágge zu gehen: Die Furt ist nicht ganz einfach. Der Fluss ist auch an der von Grundsten empfohlenen Furtstelle relativ tief und hat ein Flussbett aus viel Sediment. Auf der anderen Seite angelangt muss ich erst einmal meine Schuhe mit klarem Wasser ausspülen, um den ganzen Mist wieder heraus zu bekommen. Danach geht es auf einfachem Weg hinauf ins Násasvagge. Auch der Weg durch das Tal hindurch ist nicht schwer, aber wunderschön: Ein sichelförmiger See legt sich um den Berg herum: Trotz des ungemütlichen Wetters ist das ein wunderbarer Ort hier. Auf dem Weg durch das Tal treibe ich zwei Rentiere vor mir her: Was soll man machen, sie laufen immer 100 m von mir weg, aber ich komme logischerweise immer wieder nach. Der Abstieg ins nächste Tal ist sehr mühsam. Zunächst irre ich wieder durch eine Waschküche über den Lánjekbuollda und kann mich nur mühsam mit Hilfe des GPS orientieren. Ganz selten lüften sich die Wolken und geben einen kleinen Ausblick nach Padjelanta frei: Anschließend kämpfe ich mich durch jede Menge Weidengestrüpp. Dabei bricht der mühsam reparierte Treckingstock wieder durch! Schade, das war ein kurzes Vergnügen... Mit viel Suchen finde ich dann kurz vor dem Miellädno eine ganz kleine ebene Fläche, auf der ich schlafen kann: Das ist immerhin ein Vorteil beim Tarp: Man braucht keinen Zeltplatz definierter Größe, sondern baut es einfach in irgendeiner Form über den zwei Quadratmetern auf, die man zum Schlafen gefunden hat.
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  25. waldradler

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    Tag 4: Am nächsten Morgen beschließe ich, mir heute einen freien Tag zu nehmen. Das widerspricht zwar eigentlich dem Wander-Ethos, aber ich bin noch ziemlich gerädert von der Strapaze gestern und habe ohnehin keine große Lust, jetzt im Regen weiter zu laufen: Gleichzeitig nehme ich innerlich schon Abstand vom ursprünglichen Plan einer 16 Tages-Wanderung und überlege, wie ich die Runde am besten verkürzen kann... Der Tag verläuft dann insgesamt sehr nett: Morgens wird lange gefrühstückt und Kaffee getrunken, dann mache ich einen Morgenspaziergang und treffe zwei sehr nette Schweden, die gestern auf dem Niják waren. Sie hatten Glück, denn sie waren vormittags dort oben, bevor am Nachmittag das schlechte Wetter losging. Sie sind etwas unwillig, weiterzugehen, sodass wir uns noch eine Weile unterhalten. Nachmittags lese ich dann mein Buch. Ich weiß, es ist eine UL-Sünde, hier 332 g mitzuschleppen, aber ich habe es spontan am Flughafen gekauft, und im Nachhinein war das eine sehr weise Entscheidung. So hatte ich als Solowanderer immerhin etwas Unterhaltung und habe mich an den fiesen Regentagen wirklich darauf gefreut, abends im Zelt noch etwas lesen zu können. Das hat meine Motivation insgesamt doch positiv beeinflusst. Danach mache ich mich auf die Suche nach Fotomotiven: Abends geht's früh zu Bett und am nächsten Morgen dann um 5 Uhr weiter!
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  26. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Tag 3: Heute geht es quer durch das Guhkesvágge. Der Weg schlaucht ganz schön, da es eigentlich immer matschig oder steinig oder beides zusammen ist. Ich gehe geradewegs auf den Niják zu und beschließe, ihn morgen früh zu besteigen, weil ich ihn nun schon seit zwei Tagen vor mir sehe. Allerdings zieht sich der Himmel im Tagesverlauf immer weiter zu... Die Furt durch den Suottasjjågåsj geht noch ganz gut, aber der anschließende Aufstieg ins Nijákvágge ist doch recht anstrengend, zumal jetzt ein ungemütlicher Regen und ein starker Wind aus Ost aufkommen. Oben beim See soll es aber laut Reiseführer gute Zeltplätze geben. Als ich dann am See angekommen bin, muss ich feststellen, dass hier wirklich ein wunderschöner Ort für einen Zeltplatz ist, nur leider nicht bei dieser Windstärke... Ich mache mir wirklich Sorgen, hier komplett weggeblasen zu werden. Ein anderes Zelt steht hier aber schon und wackelt mächtig - ich halte an, sage vorsichtig "good evening", da kommt ein älterer Schwede heraus und erkundigt sich nach meinem Weg. Seine Frau bleibt lieber im Zelt. Er meint, ich müsse rüber ins Ruohtesvágge, da gebe es bessere Zeltplätze. Damit hat er wohl recht. Ich schaue mir den Passübergang an. Es geht nur noch 100 m weiter hinauf. Der Schwede meinte dann, die Schneefelder seien etwas rutschig, da brauche man eigentlich spezielles Schuhwerk. Er schaut sich meine Schuhe an und strahlt über beide Backen: Oh, Altras, die hätte er auch. Na ja, kontrollieren kann ich es nicht, da er barfuß vor mir steht. Anschließend inspiziert er sorgenvoll seine Heringe und verzieht sich dann wieder ins Zelt. Der Passübergang sieht tatsächlich von hier aus nicht so schwierig aus: Allerdings ist das Altschneefeld rechts geschlossen, sodass ich beschließe, links herum zu gehen. Das geht zwar ein paar Meter weiter in die Höhe, aber dafür ist dort kein Schnee. Gesagt, getan. Der Aufstieg hier ist fürchterlich. Er besteht nur aus großen Steinblöcken, die vielleicht den Geologen wegen ihrer unterschiedlichen Farben brennend interessiert hätten, für einen Wanderer aber mehr als unangenehm sind. Es ist schon nach fünf und ich wollte eigentlich längst meine müden Glieder ausstrecken, da muss ich nun in steilem Gelände über Felsbrocken klettern. Ganz langsam Schritt für Schritt geht es vorwärts. Dabei schaue ich die Steine jeweils nervös an, damit ich mir weder die Beine breche noch eine Steinlawine lostrete. Bei der ganzen Aktion regnet es auch noch und es weht ein extrem böiger Wind aus Osten, der zusätzliche Balancefähigkeiten verlangt. Meine Regenjacke benenne ich von "Shakedry" in "Blowdry" um, da der Wind die Regentropfen, die sich darauf sammeln, einfach wieder wegbläst. Immerhin ist dann die Aussicht von oben auf den See phänomenal: Auf den Felsen hier passiert dann der erste UL-Gear-Fail: Mein linker Trekkingstock bricht durch. Ein Fizan Compact ist vielleicht doch nicht die richtige Ausrüstung für so ein Gelände... Na ja, denke ich mir, immerhin ist es der bergseitige Stock, der hat jetzt genau die richtige Länge Mit einem Treckingstock klettere ich also weiter. Es ist bei den großen Felsen ohnehin manchmal einfacher, sich mit der Hand festzuhalten, als einen Platz für den Stock zu suchen. Als ich dann endlich die Passhöhe erreicht habe, denke ich, puh, jetzt geht es nur noch gemütlich ins Tal hinunter, da beginnt der Stress aber erst richtig. Zunächst einmal gibt es hier einen weiteren, kleineren See. Der hat eine superschöne türkise Farbe: Leider gibt es hinter dem See aber ein weiteres Altschneefeld, das ich diesmal rechts umgehe. Wieder über Felsbrocken! Zum Abschluss wartet eine nicht enden wollende Schlucht auf mich: Hier geht es über Felsbrocken durch ein Tal mit einem reißenden Fluss. Manchmal kann man ein paar Meter im Flussbett gehen, dann muss man wieder über die Hänge klettern. Erst ganz am Schluss geht es dann über sanfte Wiesen ins Ruohtesvágge hinab. Völlig fertig suche ich einen Platz für mein Tarp und baue es dann an einer Stelle auf, die mir nicht ganz so windig vorkommt wie der Rest des Tals, natürlich bei Regen. Dabei passiert der zweite UL-Gear-Fail, denn ein Unglück kommt ja bekanntlich selten allein. Es ist aber eigentlich meine eigene Dummheit gewesen: Da der vordere Treckingstock schief steht, hebe ich ihn kräftig an, um ihn zu verstellen, aber ohne die Heringe vorher zu lösen. Die Spannung ist dann offenbar zu groß für den First und er reißt auf ca. 10 cm Länge ein. Zum Glück hatte ich mir DCF-Reparaturstreifen vorbereitet. Ich klebe also einen DCF-Streifen längs über den Riss, einen großen Flicken quer darüber, und zum Schluss noch zwei Streifen Klebeband entlang der Firstnaht. Das sieht nicht schön aus, hat aber bis zum Schluss der Tour gehalten: Im Nachhinein betrachtet hätte ich die Verstärkungen an den Tie-outs robuster machen müssen. Das Problem liegt hier wohl nicht im leichten Material an sich (18g/m2), sondern darin, dass ich die Verstärkungen auch nur einlagig aus diesem Material gemacht habe. Zwar lagen hier am Riss drei Schichten übereinander (Saum und Verstärkung), aber trotzdem ist dies entlang der Aufhängepunkte wohl zu wenig. Zuhause werde ich das ganze mit 34g/m2 als Verstärkung reparieren. Vorerst bin ich aber froh, spät Abends endlich im Zelt zu liegen und mich ausruhen zu können! Da schmeckt sogar der olle Kartoffelpüree wie ein Gedicht!
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  27. waldradler

    Sarek-Runde 2021

    Hej, danke für die netten Reaktionen! Dann berichte ich mal gleich weiter: Tag 2: Am nächsten Morgen ist immer noch herrliches Wetter und so starte ich gerne in das durchaus unwegsame Gelände: Auch die Flussdurchquerung macht mir nichts aus, da man anschließend ja Füße, Socken und Schuhe in der Sonne trocknen lassen kann - so wie es die UL-Theorie bei Trailrunnern lehrt. Was meine Route betrifft, so bin ich etwas planlos. Eigentlich will ich mir ja nur die Gegend anschauen und nicht einem bestimmten Weg folgen. Allerdings weiß ich, dass ich das Njoatsosvágge sehen will, weil mir die Beschreibung im Grundsten dafür so gut gefallen hat. Dieses liegt allerdings im Südwesten und ich bin im Nordosten gestartet. Und die Sarek-Täler liegen hier alle irgendwie in Nordwest-Südost-Richtung. Also kann ich nicht durch irgendein Tal laufen, sondern gehe in den nächsten Tagen über diverse Pässe hinüber. Der erste Passübergang verläuft super. Ich gehe südlich des Alep Skálariehppe hinauf, an einem See vorbei, und dann südlich des Tjievravárásj hinunter ins Guhkesvagge. Auf der Passhöhe erwartet mich dieser großartige Ausblick auf das gesamte Sarektjåhkkå-Massiv: Ich bleibe erst einmal überwältigt stehen und lasse den Eindruck auf mich wirken. Schließlich zücke ich die Karte und versuche, die vielen Gipfel auch namentlich zu identifizieren. Im weiteren Verlauf steuere ich dann ungefähr in Richtung Niják weiter durchs Tal (ganz rechts im Bild). Momentan kommt mir so eine Sarek-Tour sehr entspannend vor. Die ganzen düsteren Berichte über das Wetter in dieser Landschaft sind wahrscheinlich völlig übertrieben, so denke ich momentan noch... Unten im Guhkesvágge finde ich dann gegen Abend auch wieder einen kleinen, halbwegs windgeschützten Platz für mein Tarp mit grandiosem Ausblick auf die Bergkette. Ich nehme mir vor, morgen auf den Niják zu steigen. Ich sitze noch lange draußen und schaue mir den wunderschönen Sonnenuntergang hinter dem Áhkká-Massiv an. Obwohl Sonnen"untergang" eigentlich der falsche Ausdruck ist, denn so ganz geht sie ja gar nicht unter. Übrigens habe ich auch heute keinen einzigen Menschen getroffen.
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  28. Prolog Sooo, wie versprochen hier der Reise- und Erfahrungsbericht zu meiner Sarek-Tour vom 01.09. bis zum 23.09.2016. Der Bericht wird ein Mix aus Reisebericht und Ausrüstungsreview werden oder so ähnlich. Es gibt leider noch kein klares Konzept und der Anfang wird etwas textlastig sein. Es kommen aber später mehr Bilder. Wenn es langweilig wird oder ihr mehr oder andere Infos wollt, dann gebt einfach Bescheid. Positive und negative Kritik ist willkommen. Um den Bericht etwas besser einordnen zu können, kurz ein paar Infos zu mir. Ich war schon immer ein Fan von Wandern, Berge, Trekking, etc. Mehrtägige Touren mit Zelt hatte ich die letzten Jahre weniger bis gar nicht mehr gemacht, da meine Ex nicht so auf Zelten stand. Mehrwöchige (gar mehrmonatige) Touren, insbesondere Radtouren, hatte ich schon gemacht, aber noch nie länger als 2 Tage autark (also ohne Kontakt mit Zivilisation und der Möglichkeit Verpflegung aufzufüllen). Gewicht war schon öfters ein Thema und zwar immer unterwegs, wenn mir der Rucksack zu schwer war Ich kann mich gar nicht mehr erinnern warum bzw. woher der Impuls kam, zumindest hatte ich mir für die diesjährige Tour vorgenommen, dass der Rucksack nicht mehr als 16kg wiegen soll. Mit diesem Ziel im Hinterkopf bin ich bei meinen Recherchen schnell auf UL gestoßen und letztlich auch auf dieses Forum. Durch viel lesen, u.a. auch hier im Forum, und vor allem durch eure vielen Tipps und Denkanstößen in meinem Packlistenfaden (http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/4115-packlistenoptimierung-f%C3%BCr-sarek-92016/?page=1) konnte ich mein Gewicht drastisch reduzieren. Ohne all dem wäre ich womöglich mit einem Rucksackgewicht von 25-30kg losgezogen, von daher noch einmal ein großes "Danke schön!" an das Forum!
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  29. Rückreise Am Morgen kam ein Naturfotograf aus Neubrandenburg vorbei, als ich gerade am Frühstücken war. Wir unterhielten uns ein ganzes Weilchen. Er war schon seit 4 Monaten in den norwegischen Fjorden und dem Sarek unterwegs. Da ich fiel zu früh an der Bushaltestelle war und das Wetter zu ungemütlich zum rumstehen oder -sitzen war, überlegte ich die 15km zur nächsten Haltestelle (Vietas) zu laufen. Da ich aber nicht wusste, ob das mit meinem Fuß so eine gute Idee ist, lief ich ein wenig in der Gegend umher. (Suorva) Kurz bevor der Bus kam, kam ein Wanderer aus Bremen zur Bushaltestelle geschlendert. Wir verstanden uns auf Anhieb prima und fuhren somit gemeinsam bis nach Stockholm. Zuvor legte der Bus jedoch einen einstündigen Stopp an der nächsten Haltestelle ein, so dass ich mich ärgerte, dass ich nicht gelaufen bin. Anderseits gab es hier ein Restaurant zum Aufwärmen und den ersten Kaffee seit 19 Tagen. Von hier aus ging es dann nach Gällivare, wo wir noch eine Kleinigkeit essen waren. Danach ging es mit dem Nachtzug nach Stockholm, wobei ich mich kurzfristig entschloss bereits am Flughafen auszusteigen. Hierfür musste ich jedoch eine extra Flughafengebühr von glaub 85 SEK abdrücken Aber um sich etwas in Stockholm anzuschauen war zu wenig Zeit und um auf dem Flughafen rumzusitzen eigentlich zu viel … Als ich in Berlin vom S-Bahnhof nach Hause gelaufen bin, zeigte sich noch einmal wie fertig der Fuß war. Er knickte bei jeder kleinsten Unebenheit sofort um, sogar wenn ich auf kleine Steinchen getreten bin. Nachdem ich ihn ein paar Tage geschont hatte, erholte er sich ziemlich rasch und so konnte ich doch noch die Woche drauf als Kontrastprogramm zum Surfen fahren (ich hatte ja zwischendurch nicht mehr daran geglaubt).
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  30. 18. Etappe: Vom Sluggájåhkå bis Suorva Am Morgen wurde ich von der Sonne geweckt, die durch die Zeltwand lachte. Ich döste im warmen Schein noch einmal leicht weg und wachte im grau wieder auf. In der Zwischenzeit zog eine dicke tief hängende Wolke über Ebene und durchnässte alles Ich ging extra etwas nordwestlich am Hand entlang, um das auf der Karte eingezeichnete Gestrüb zu umgehen. Ich staunte allerdings nicht schlecht, als ich an einer tiefen Schlucht ankam, wo ein Fluss durchfloss. Okay, das war nicht verwunderlich. Was mich irritierte war, dass der Fluss bergauf floss. Häh? Ich hatte null Peilung wo ich war und musste zum dritten Mal auf der Tour den Kompass zücken. Schnell war dann klar, dass ich gar nicht so weit nordwestlich im Hang lief, sondern zu südöstlich und somit bereits an der Nationalparkgrenze angekommen war. Das war soweit nicht schlimm, nur musste ich jetzt durch das Gestrüb durch, welches ich ja eigentlich umgehen wollte. (Ein letzter Blick zurück) Endlich, das Ziel vor Augen: Da ich nicht wusste was mich auf den letzten Metern noch so erwartet und ich am nächsten Tag nicht unnötig hetzen muss, entschloss ich schon bis zum Staudamm zu gehen und da irgendwo zu nächtigen. Ich ging irgendwie der Nase nach querfeldein, musste dann ein wenig Klettern und die Vegetation wurde immer dichter und nur mühselig passierbar. Als ich an einem Fluss ankam, sah ich auf der anderen Seite einen kleinen Pfad. Ich querte den Fluss, um dem Pfad zu folgen. Ca. 5m weiter querte der Pfad wieder den Fluss :S und schlängelte sich durch das Gestrüb, teils sogar im Kreis. Plötzlich ging der Pfad in einen gut ausgebauten Wanderweg über, der auch in der Karte eingezeichnet ist. Leider verwandelte sich der Pfad in einen reinsten Schlamm- und Sumpfweg. Teilweise stand das Wasser so tief, dass der Wanderstock versank oder man versank knietief im Schlamm. Es wurde immer schlimmer und anstrengender, bis auf einmal an einer besonders ekligen Stelle ein gut ausgetretener Pfad rechts in den Wald bog. Es sah so aus , als wäre es eine Umgehung. Jedoch windete sich der Pfad weg vom Weg und endete im Sumpf, wo sich die Spuren verloren. Als Belohnung (ich interpretierte es zumindest so ) für die Mühen, änderte sich kurzzeitig die Lichtstimmung und tönte die Herbstfärbung in einem dunklen knalligen Rotton. Ich irrte weiter durch das Dickicht, stieß dabei hin und wieder mal auf einen Pfad, die sich dann aber wieder schnell verliefen und kam irgendwann wieder auf den Wanderweg. Von hieraus dauerte es nicht mehr lang und ich erreichte ein Renntiergehege und kurz darauf den Staudamm. Dort nächtigte ich dann oben auf der kleinen Insel. Am Ende sahen dann die Schuhe, wie schon im anderen Thread gezeigt, so aus Aber sie hielten, d.h. die Klebung war noch fest und nichts vom Fuß schaute heraus. Insgesamt bin ich laut dem GPS-Tracker rund 320km gelaufen und die Route wich doch erheblich von der ursprünglich geplanten ab (siehe Seite 1), was vornehmlich am anfänglichen Wetter und später am lahmenden Fuß lag.
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  31. 17. Etappe: Vom Bierikjávrre bis zum Sluggájåhkå Der vorletzte Tag hielt keine besonderen Überraschungen für parat, außer relativ viele Begegnungen mit anderen Wanderern. Das letzte Stück für den Tag war noch einmal sehr mühselig, denn es ging durch eine große Fläche mit wildem Gestrüb.
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  32. 16. Etappe: Vom Skárja zurück bis zum Bierikjávrre Schnief – nun isses soweit. Es geht auf den Rückweg. Ein letzter Rundumblick am Skarja und ich meinte geglaubt zuhaben, dass ich gar ein wenig Pippi in den Augen hatte. Hach – trotz der körperlichen Strapazen viel es mir sehr schwer zu gehen und wünschte für immer hier bleiben zu können. Der Fuß hatte sich nicht mehr erholt. Er war jetzt definitiv hinüber, so dass ich mich quasi nur noch schleichend, jeden Tritt bedacht setzend, fortbewegen konnte. Die Nacht verbrachte ich an der gleichen Stelle wie zwei Nächte davor.
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  33. 15. Etappe: Vom Bierikjávrre bis zum Skárja Am Morgen wurde ich von einem deutlich geschwollenen und schmerzenden Fuß begrüßt. Zu meiner Überraschung ging jedoch das Laufen ohne größere Schmerzeingewöhnung leicht von der Hand. Dafür hinderte mich etwas anderes am zügigen Vorankommen: mangelnde Motivation. Diese machte sich die letzten Tage immer öfters breit. Schwierig zu sagen woran es lag. Vermutlich war es ein Mix aus dem ständig schmerzenden und lahmenden Fuß, der schmerzenden Hand und der ein oder andere Pausentag hätte sicherlich auch nicht geschadet. Na wenigstens war es endlich wieder mal etwas regnerisch, nach dem die letzten Tage nur die Sonne schien (war ja ekelhaft ). Am Skárja angekommen war guter Rat teuer. Ich hatte noch 3 Tage und wollte noch am Mihkájiegna Gletscher herumklettern und zum Axel Hambergs Topp hinauf. Beides wäre noch möglich gewesen, wenn der Fuß mitgespielt hätte. Da er auf den Weg dahin eigentlich, den Umständen entsprechend, ganz gut mitgespielt hatte, entschied ich mich noch an diesem Tag zum Gletscher zu gehen und am nächsten zum Axel Hambergs Topp. (Bis hier hin reichte die Gletscherzunge im August 1961.) Wenn ich mein geschriebenes so lese, dann denke ich mir sofort, dass es eine schwachsinnige Idee war, noch zum Axel Hambergs Topp zu gehen. Dem war auch so. Einmal hätte ich beim Gletscher viel mehr Zeit verbracht und zum anderen war das lose Geröll dort der endgültige Tot für meinen Fuß. Die Bänder und Sehnen waren jetzt so was von durch, sie hatten überhaupt keine Spannung bzw. Kraft mehr den Fuß zu stabilisieren. Dadurch knickte er ständig weg. Es kam dann die Einsicht, dass es wäre besser gewesen wäre, wenn ich an diesem Tag Schluss gemacht hätte und am nächsten Tag zum Gletscher gegangen wäre ...
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  34. 14. Etappe: Vuojnesvárásj (westlich der Brücke) bis zum Bierikjávrre An diesem Morgen klingelte der Wecker so früh wie noch nie auf dieser Tour. Da ich so knorke war, kam ich jedoch etwas später raus als gewünscht und war nicht wie geplant zum Sonnenaufgang auf dem Vuojnestjåhkkå. Der Aufstieg ging sehr schnell voran und der Fuß steckte die Belastung erstaunlich gut weg. Dies ärgerte mich ein wenig, weil ich aus Sorge um meinen Fuß und die Tour ggf. vorzeitig beenden zu müssen, Bergtouren bisher mied. Hier ein Blick zurück zum Zelt (links von dem Tümpel, wo sich die Sonne spiegelt): Ich hatte mir die Tour auf der Karte vorher nicht mehr angeschaut, da es ja im Prinzip immer nur nach oben ging. Von daher war ich sehr überrascht, dass sich der Aufstieg trotz schnellen Vorankommens sich ganz schön zog. Ständig dachte ich, okay noch bis da vorn und dann bin ich oben. Aber es ging immer weiter. Ganz am Anfang hatte ich zweimal überlegt wieder umzukehren, da ich dachte, dass ich eh so gut wie oben bin und lieber an diesem Tag noch zum Skarja laufe. Zum Glück fällt es mir immer schwer Besteigungen abzubrechen. Ich sage immer: ‚Eine Bergbesteigung abzubrechen ist wie mit einer Nymphomanin im Bett zu landen und dann einfach aufzustehen und zu gehen, ohne dass es zum eigentlichen Akt kam.‘ Mit zunehmender Höhe wurde die Aussicht immer phantastischer und das Thema Umkehr war vergessen. Oben angekommen, war ich doch sehr über den Weitblick überrascht. Ich warf einen Blick auf die Karte und sah das erste Mal, dass der Vuojnestjåhkkå ja fast 2000m hoch ist und somit einer der höchsten Gipfel im Sarek ist. Es war sehr verlockend von hier aus über den Spijkka und Máhtutjåhkkå zum Skarja zu gehen. Aber ohne Spikes erschien es mir zu riskant, da die Schneefelder in den Hängen vereist und somit sehr rutschig waren. Also ging es auf dem gleichen Weg wieder runter. Auf dem Abstieg entdeckte ich Spuren im Schnee. Ich bin mir unsicher, ob sie von einem Bär oder Vielfraß waren: Puuuuh, der Abstieg zog und zog und zog und zog und zog und zog und zog und zog und zog und zooooooooog sich. Das Zelt war schon von Weiten zu sehen, aber es kam und kam und kam und kaaaaaam einfach nicht näher. Ich weiß nicht, ob ich es vorher durch die Euphorie nicht bemerkte, aber jetzt bemerkte ich zunehmend, dass der Fuß ermüdet und öfters umknickt. Auch die Schmerzen nahmen deutlich zu. Am Zelt angekommen packte ich alles zusammen und zog weiter Richtung Skarja. Hier sah man sehr schön wie lang der Aufstieg war und am Abend maß ich auf der Karte nach, dass es gut 10km waren. Die Nacht verbrachte ich am Bierikjávrre. Ich fand die Stelle traumhaft schön. Die Landschaft zusammen mit der Lichtstimmung erinnerten mich an eine Prärie, wie in einem Western. Es fehlten nur noch die Indianer Leider kommt die empfundene Stimmung für mich überhaupt nicht auf den Fotos rüber:
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  35. 13. Etappe: Guhkesvágge (Sarekvárásj) bis zum Vuojnesvárásj (westlich der Brücke) Die Nacht war mit eine der kältesten, insbesondere der Wind war sehr unangenehm. Bis zum Vormittag waren noch die Pfützen und stehenden Gewässer gefroren. Ich stieg den Berg wieder hinab und querte den Guhkesvákkjåhkå, da man von oben gut sehen konnte, dass die östliche Seite des Guhkesvágge leichter zu begehen ist (weniger Sumpf und Furten). Das gestaltete sich aber als nicht einfach, da der Guhkesvákkjåhkå ziemlich breit, tief und eine recht kräftige Strömung hat. Ich fand dann eine halbwegs machbare Stelle, musste aber das letzte Stück springen. Da ging mir ein wenig die Muffe ab, da die Steine unter Wasser waren und es daneben tief runter ging. Letztlich hatte ich aber auch das mit ein wenig Überwindung gemeistert. In Folge der anhaltenden kurzen Nächte war ich mittlerweile ziemlich knorke und hatte das Gefühl, das es langsam reicht. Es fühlte sich an, als wäre ich schon seit Monaten unterwegs. Dementsprechend unmotiviert schlenderte ich vor mich hin. Trotz Schleichgang erreichte ich ziemlich schnell die Brücke und schlug da mein Nachtlager, etwas nördlich des Vuojnesvárásj, auf. Ich hatte ja für den folgenden Tag noch großes geplant.
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  36. 12. Etappe: Gássaláhko bis Guhkesvágge (Sarekvárásj) Bäm, bäm! Bäm! Bäm! Bäm, bäm! Links, rechts! Hacken! Links! Links, Rechts! Mein Kopf wurde hin und her geschleudert, während er mit Schlägen attackiert wurde. Ich wachte plötzlich auf. Bäm, bäm! Bäm! Scheiße, war doch kein Traum. Starke Böen zogen durch das Gássaláhko und boxten wie wild in das Zelt hinein, so dass ich mich wie meine Gegner beim Boxsparring fühlte Es war jetzt nicht unbedingt ein mega Sturm, aber durch den weichen Boden war es dem Wind ein leichtes die Heringe zu lockern und durch das ständige Rütteln am Zelt lösten sich die line locks. Also musste ich raus und ein paar Steine zum stabilisieren zusammensuchen. Damit war die Nacht gegessen, ich bekam kaum ein Auge zu. Die Böen ließen zwar mit der Zeit nach, aber der Regen prasselte unermüdlich weiter auf das Zelt ein. Dementsprechend tat ich mich am Morgen sehr schwer mit dem Aufstehen. Plötzlich durchflutete die Sonne das Zelt und der Regen hörte schlagartig auf. Ich quälte mich raus und fand draußen das schönste Wetter vor. Und auf der anderen Seite verzogen sich die Wolken: Das Panorama lud geradezu ein es zu besteigen, aber ich traute meinem Fuß die Belastung nicht zu. Zumal ich ja auch noch einige Tage vor mir hatte. Bei einer Pause musste ich feststellen, dass die eine Sorte Pemikan schimmelte und ich schon einiges davon gegessen hatte Es war keine gute Idee Gemüse reinzumachen. Ich hatte bereits bei der Zubereitung zu Hause Zweifel, ob das eine gute Idee ist. Aber laut Rezept sollte es locker 3 Wochen haltbar sein. Letztlich war es aber Glück im Unglück. Ich hatte nämlich eh viel zu viel Essen dabei und ich konnte schnell einiges an Gewicht entledigen. Während ich bei der Pause den Blick über die Landschaft schweifen lies, erspähte ich plötzlich einen Vielfraß in der Ferne. Leider war er zu weit weg, um ihn gescheit fotografieren zu können. Die Nacht verbrachte ich auf dem Srekvárasj, einem kleinen Berg im Guhkesvágge (der kleine Berg auf dem letzten Bild). Hier oben hat man eine tolle Aussicht in das Tal. Es kündigte sich eine sternenklare Nacht an, also stellte ich mir den Wecker, um nach Nordlichtern Ausschau zu halten. Die Bedingungen waren perfekt: klarer Himmel und Vollmond, der die Landschaft aufhellt. Nur die Nordlichteraktivität lies zu wünschen übrig. Bei der nächtlichen Fotosession ist leider das Stativ mit der Kamera umgekippt und die Kamera ist auf den einzigen Stein im Stativumkreis gefallen. Dabei hat es das Gehäuse verbogen, so dass der elektronische Sucher nicht mehr rauspoppt (man muss ihn jetzt rausziehen) und der Objektivtubus ist verbeult, so dass die Lamellen oft nicht mehr richtig einfahren und man sie manuell einschieben muss. Kameras haben es bei mir immer sehr schwer. Schon am Flughafen ist sie mir runter gefallen (bzw. mein Handgepäck, wo die Kamera ganz unten drin war) und am 2 Tag ist mir die Kamera beinah in ein tiefes Loch zwischen den Felsen gefallen. Mein Glück war es, dass sie sich zwischen den Steinen verkanntet hatte … Von meinen alten Kameras kann ich da leider noch eine Menge weiterer haarsträubendere und weniger glimpflich ausgegangene Geschichten erzählen.
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  37. 11. Etappe: Áhkká bis Gássaláhko Am Morgen musste ich dringend austreten. Eigentlich quäle ich mich immer bis zum Aufstehen. Da es aber erst kurz nach 4 war, mühte ich mich raus und wurde von einem gigantischen Morgenrot begrüßt. Das letzte Stück im Hang des Áhkká war sehr mühselig - Steil, Gestrüpp und lose Felsbrocken. Wenigstens hatte ich hier meinen ersten und einzigen Elch auf der Tour gesehen. Ich finde die ja voll knuffig und er lugte ulkig von oben über einer Kante hervor. Leider war er schon wieder weg bevor ich noch die Kamera zücken konnte. Für das letzte Stück im Hang, ca. 3-4km, brauchte ich gut 2h und war danach ziemlich k.o. und demotiviert, was auch an der ziemlich kurzen Nacht lag (erst Nordlichter und dann Morgenrot schauen). Am Gássaláhko angekommen wurde ich mit einem wunderschönen Gletscher- und Bergpanorama überrascht. Die Aussicht war einfach der Wahnsinn und hatte die Motivation stark nach oben schnellen lassen. Hach, ich liebe ja solche Landschaften. Sie geben mir das Gefühl fern ab der Zivilisation zu sein, teilweise sogar in einer anderen Welt In meiner Euphorie wünschte ich mir, dass es jetzt noch schneien und stürmen müsste, da es zur Landschaft gepasst hätte. Der Plan war das Gássaláhko zu queren und später auf der westlichen Seite des Guhkesvágge entlang zugehen. Also musste ich mich durch das Seen- und Flüsse-Labyrinth durchkämpfen. Die Seen liegen teilweise in Senken und als ich aus einer größeren wieder heraus bin, musste ich feststellen, dass in der Zwischenzeit die ganze Hochebene in dichten Wolken lag. Kurz darauf fing es auch an zu regnen und zu stürmen, als ob mein Wunsch erhört gewesen wäre. Allerdings fühlte es sich nicht annähernd so romantisch und idyllisch an, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte Irgendwie begann ich wieder hektisch zu werden und etwas zu hasten. So war es nicht verwunderlich, dass ich bei einer sehr einfachen Bachquerung ausrutschte und mich ins Wasser setzte. Somit war der Rucksack (aber durch die Packsäcke zum Glück nicht die Ausrüstung) und ich binnen von Sekunden klitschnass. Na super! Da die Sicht gleich null war, durch das ständige Auf und Ab und das Schlängeln um die Seen, verlor ich die Orientierung und musste zum zweiten Mal auf der Tour den Kompass zur Rate ziehen. Da bisher brauchbare Zeltstellen Mangelware waren, nahm ich dann die erstbeste, die mir über den Weg lief. In der Zwischenzeit hatte der Regen und der Sturm nachgelassen, aber durch die dichten Wolken war es schon sehr früh dunkel.
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  38. Tag Pause Am Morgen hatte ich schon wieder überlegt weiterzuziehen, zwang mich aber einen Tag Pause in der Hütte einzulegen und mich so wenig wie möglich zu bewegen, um das Bein und die Hand zu schonen. Den Vormittag hatte ich versucht mit Meditation zu überbrücken, aber durch die vielen Eindrücke und Erlebnisse war ich nicht in der Lage die Gedanken bei Seite zu wischen. Ab Mittag kam die Sonne raus und ich legte mich im Windschatten der Hütte in die Sonne. Was für eine Wohltat.
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  39. 9. Etappe: Niják bis Kisurisstugan Am Morgen hatte ich zwei Eiterstellen an den Füßen entdeckt. Die eine am linken Knöchel, an einer alten Narbe, und die andere am rechten Fuß. Da hatte ich mir am zweiten Tag einen Zeh am Fels leicht aufgeschramt, also nur ein kleiner Kratzer. Zuerst konnte ich mir beide Eiterstellen nicht erklären, insbesondere die am linken Knöchel. Dann hatte ich aber bemerkt, dass es von den Neoprensocken kam. Über beide Stellen lief genau eine breite Naht und hatte an den Stellen gescheuert und in Verbindung mit der ständigen Feuchtigkeit kam es zu den Eiterstellen. Nachdem ich die Stellen jeden Tag mit Jod behandelt hatte, waren sie schnell abgeklungen. Bei den Pflasterstreifen fühlte ich mich ein wenig stuipd-light. Beim Packen hatte ich nämlich min. die Hälfte der Pflasterstreifen rausgenommen, da ich dachte, dass ich niemals so viele Wunden haben werde. Allerdings hatte ich dabei nicht berücksichtigt, dass man ja, insbesondere bei der Feuchtigkeit, jeden Tag ein neues benötigt. Na ja, zum Glück bin ich gerade so hingekommen. Der rechte Fuß ist jetzt sichtbar geschwollen, aber das Laufen ging erstaunlich gut. Dafür schmerzte jetzt das linke Handgelenk … Ich hatte oft den Trekkingstock nicht richtig gehalten bzw. gegriffen, sondern die Hand in der Schlaufe Hängen lassen. Schwierig zu beschreiben. Jedenfalls war das voll dämlich von mir, da somit eine Sehnenscheidenentzündung vorprogrammiert war. Rollbewegungen gingen gar nicht mehr, wie zum Beispiel Isomatte einrollen, etc. Zum Glück störte es nicht allzu sehr, da ich die Hand ja gut entbehren und somit schonen konnte. Die Landschaft wurde zunehmend flacher und es mehrten sich knallrote Birkenwälder. Leider war das Licht und die Landschaft so uninteressant, dass mir kein gutes Foto gelang. Direkt aus einem Gletscher umringten Tal kommend, wirkte die Landschaft eher langweilig. Kurz vor dem Padjelantaleden wurde es wieder deutlich interessanter. Man läuft zwischen zwei großen Strömen entlang und kommt in wunderschöne Birkenwäldchen mit grün leuchtenden Lichtungen. Es hatte irgendwie was Märchenhaftes. Eigentlich hatte ich erwartet eine ranzige Hütte in Kisurisstugan vorzufinden. Aber dort angekommen, musste ich feststellen, dass da ja eine moderne Ferienanlage, bestehend aus 6-8 Häusern, steht. Zu dieser Zeit war sie natürlich geschlossen und es war „nur“ eine Hütte offen. Diese war regelrecht luxuriös mit Solarstrom und Gasheizung ausgestattet. Beim Eintreten und Ablegen des Rucksacks viel plötzlich so einiges ab und es machte sich Erschöpfung breit. Es fühlte sich ein wenig an, wie wenn ich eben von einer langen Wanderung zu Hause angekommen wäre.
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  40. 8. Etappe: Skárjá bis zum Niják „Super Nacht“, so beginnt der Tagebucheintrag für diesen Tag. Auch der Morgen begann sehr vielversprechend, denn die Wolken zogen von Dannen und hinter dem Zelt kam strahlend blauer Himmel zum Vorschein. Das Laufen viel mir echt schwer, so dass ich mehr gehumpelt als gelaufen bin. Eigentlich hatte ich überlegt ins Rapadalen zu gehen, aber in Anbetracht der Schmerzen hielt ich eine Pause als angebracht. Da ich keine Lust hatte den ganzen Tag im Zelt zu liegen, beschloss ich nach Kisurisstugan, einer Hütte auf dem Padjelantaleden, zu gehen. Der Gedanke hierbei war auch, dass ich von da aus ruckizucki in Ritsem sein kann, falls es mit dem Fuß gar nicht mehr gehen sollte. Also brach ich auf ins Ruohtesvágge. Nach nur wenigen Metern tauchte vor mir die Schutzhütte mit dem Plumpsklo und der Brücke auf, die ich am letzten Abend noch unterhalb von meinem Schlafplatz vermutet hatte. Hier standen vier Zelte und ich schnackte kurz mit einem Deutschen und zog dann weiter. Was mir zunehmend negativ auffiel und tierisch aufgeregt hatte, dass eine Menge Müll rumlag. Kurz nach dem ich zwei Wanderern begegnet bin, hatte ich eine große und schwere Supermarktplastiktüte mitten auf dem Weg gefunden. Die Tüte lag offensichtlich schon ein paar Tage dort und die Spuren der beiden Wanderer gingen direkt vorbei. Auch andere müssen da schon vorbei sein. Ich verstehe nicht warum man solch eine schwere Plastiktüte mitnimmt und warum sie keiner aufgehoben hatte. Ich kann so etwas auch absolut nicht liegen lassen, so dass sich mit der Zeit ordentlich Müll im Rucksack sammelte. Aber zurück zu den erfreulichen Dingen. Kurz hinter der Plastiktüte kamen unten auf dem Fluss drei Packrafter vorbeigetrieben. Das sah echt spaßig aus und ich könnte mir vorstellen das auch mal zu machen. (Man beachte die drei kleinen bunten Punkte rechts unten auf dem Fluss.) Die Lichtstimmung an diesem Tag war einfach toll, ich kam kaum zum wegpacken der Kamera. Schon von weiten hatte ich einen weiteren Wanderer auch mich zudüsen sehen. An der Furtstelle des Flusses trafen wir aufeinander. Ich grüßte ihn von meiner Seite aus, aber er zeigte null Reaktion. Er war mit ordentlich Gepäck unterwegs und tauschte vor der Furt die Hosen und zog Gamaschen an. Ich hatte, wie immer, nur kurz die Regenhosen hochgerollt und bin schnurstracks durch. Ich grüßte nochmal kurz auf der anderen Seite, als er immer noch am Hose wechseln war und vernahm irgendwie einen leicht irritieren Blick. Kurz danach machte ich einen Fotostopp und sah dabei, dass er jetzt auf der anderen Seite war und wieder die Hosen wechselte und mir nachblickte. Ich bildete mir ein, als würde er meine Leichtigkeit beneiden. Aber vielleicht dachte er auch nur‚was für‘n Arsch Direkt nach der Furt bemerkte ich, dass der stechende Schmerz weg war und sollte in dieser Form auch nicht mehr wiederkommen. Jetzt war es „nur“ noch ein dumpfer Schmerz und es entwickelte sich zu einer Sehnenschneideentzündung (zumindest die Symptome deuteten darauf). Ach diese alte Rentierzüchterhütte. Die war ebenfalls ein gutes Beispiel für grenzenlosen Idiotismus. Vor der Hütte stand eine Tonne, die als Mülleimer genutzt wurde. Der Müll quoll schon raus und lag auch schon daneben. Was denken sich die Leute? ‚Ach schön ein voller Mülleimer. Da kommt ja bestimmt gleich die Müllabfuhr. Da kann ich ja meinen Müll noch reinpressen …‘ Bei mir herrscht auch deshalb Unverständnis, da wir hier nicht in Berlin Wedding sind, sondern im Sarek. Da würde ich doch erwarten, dass die Leute, die hier unterwegs sind, Naturliebhaber sind und es für selbstverständlich erachten ihren mitgebrachten Müll wieder mitzunehmen. Ach, ich könnte mich hier noch ewig weiter aufregen, aber mache mal mit der wunderschönen Lichtstimmung und meinem persönlichen Lieblingsbild von der Tour weiter: Leider ist es unscharf geworden. Das ist mir bei der Sony oft aufgefallen, dass zum einen der Fokus sehr langsam ist und dass der Fokus hin und wieder mal danebenlag. Insbesondere wenn es schnell gehen musste. Wie in dieser Situation, da bleibt nicht viel Zeit. Man muss ja erst die Kamera rausholen, einschalten, Bildausschnitt wählen und schnell Abdrücken. Für ein zweites Foto hatte es nicht mehr gereicht, da war das Rentier schon weg. Eigentlich wollte ich ja noch bis zur Hütte auf dem Padjelantaleden, aber ich war die erste Hälfte des Tages einfach zu langsam unterwegs und irgendwie war ich völlig erschöpft. So musste ich hier nächtigen und die schöne Aussicht genießen.
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  41. 7. Etappe: Kapelle von Alkavare bis Skárjá Als ich morgens Austreten musste, begrüßte mich draußen ein wunderschöner weinroter Sonnenaufgang. Leider war das Spektakel schon wieder vorbei als ich die Kamera am Start hatte: Und hier noch ein Blick aus der Kapelle, der die Stimmung in der Kapelle ganz gut wiedergibt: Das Zusammenpacken dauerte länger als sonst, da alles verteilt herum lag. Im Zelt hingegen war immer alles kompakt am selben Platz und die Griffe waren somit routiniert. Bevor ich los bin hatte ich noch schnell meine Schuhe mit Tape umwickelt. Ich befürchtete noch immer, dass demnächst die Zehen rausschauen. Allerdings begann das Tape, wie befürchtet, sich nach wenigen Kilometern wieder zu lösen, so dass ich es wieder abwickelte. Wie aber schon im Vorbereitungsfaden berichtet, haben die Schuhe am Ende doch noch erstaunlich gut durchgehalten. Der Start war sehr müßig, da mein rechter Knöchel extrem schmerzte. Ca. 5 cm oberhalb des Knöchels war ein stechender Schmerz, als würde da jemand mit einer großen Nadel hineinstechen. Ich habe keinen Plan woher das gekommen sein könnte. Ich bemerkte später, dass längere Furten dem Fuß gut taten und den Schmerz kurzzeitig spürbar linderten. Massagen kamen gar nicht gut an, das hat es nur noch schlimmer gemacht. Ich vermute, dass sich entweder ein Nerv oder eine Sehne verklemmt hatte, bin mir da aber nicht sicher. Zumindest konnte ich nur noch gerade auftreten. Immer wenn ich schräg aufkam, gab es einen starken stechenden Schmerz. Zu meinem Pech verlief der erste Teil am Hang mit viel Gestrüpp und Steinen entlang, so dass ich mich im Schneckentempo fortbewegte (was ja nicht gerade meine Stärke ist). Hinter dem See ging es runter ins Álggavágge, das zwar überwiegend sumpfig war, aber dafür leicht zu laufen. Dadurch konnte ich wieder Tempo machen. (Wie man sieht war ich nicht der Erste, der das Tal durchschreitet ) (Hmmm, lecker Matsch. Hier noch voll harmlos, andernorts war man schnell mal knietief weg.) Am Ende des Álggavágge gibt es einen wunderschönen Blick auf ein Gletscher- und Gipfelpanorama. Solche Momente ließen die Schmerzen fast vergessen. Kurz darauf erreichte ich die Rentierhütte, wo ich den Gouhperjåhkå furtete. (Hey @SouthWest, wie kommt denn dein Profilbild hier rein? ) Eigentlich wollte ich hier nächtigen und hier den ein oder anderen Berg erklimmen. Aber da es wieder etwas zuzog und zu regnen begann und das Bein alles andere als fit war, entschloss ich bis zum Skárjá, dem Mittelpunkt des Sareks, weiterzuziehen. Das letzte Stück war noch einmal sehr anstrengend, da es im Hang mit viel Dickicht und Steinen entlang ging. Aber dafür mit toller Aussicht: In der Dämmerung erreichte ich dann den Skárjá, konnte aber die Schutzhüte mit dem Notruftelefon nicht finden. Da eine Menge Spuren den Hang runter gingen und ich im Netz mal ein Foto von der Hütte im Dickicht gesehen hatte, dachte ich, dass sie unten im Tal sein müsse. Es war mir aber zu müßig im Dunkeln da noch runter zu gehen, das war es mir nicht wert.
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  42. 6. Etappe: Njoatsosvágge bis Kapelle von Alkavare Die gute Nachricht vorweg; das Wetter schien sichtlich besser zu werden. Hin und wieder mal ein kleiner Minischauer, aber auch Sonnenschein. Die grobe Tendenz zum besseren Wetter war deutlich erkennbar. Die schlechte Nachricht; mein rechtes Knie ist steif und schmerzt ordentlich. Auch der rechte Knöchel schmerzt unangenehm, wird aber von den Knieschmerzen überlagert, so dass es nicht störte. So geläutert machte ich mich auf den Weg und erreichte nach kurzer Zeit den See Álggajávrre. Inzwischen waren die Schmerzen im Knie fast weg, dafür wurden aber die Schmerzen im Knöchel präsenter. Um den See passieren zu können, hat die Kirchengemeinde Jokkmokk ein Ruderboot dahinten am Ende des Sees bereitgestellt. Von Weitem konnte man es bereits auf der anderen Seite des Sees sehen. Im ersten Moment herrschte Freude. Jedoch wurde mir schnell klar, dass mir das Boot auf der anderen Seite nix bringt und meckerte vor mich hin, dass es da nicht zwei Boote gibt. An der Anlegestelle angekommen stellte ich mit Freude fest, dass es zwei Boote gibt. Dann wurde mir aber bewusst, dass ich ja dann drei mal fahren muss. Also bin ich weiter um eine mögliche Furtstelle zu suchen. Ich fand auch eine Stelle die machbar aussah, aber die Strömung war so stark, dass es mir fast die Beine wegriss und und ich wieder umkehren musste. Also wieder zurück zum Boot. Da es locker zu ein drittel mit Wasser gefüllt war, musste ich es erst einmal leer schöpfen, was einiges an Zeit gekostet hat. Anfangs hatte ich etwas Bammel, dass die Strömung mich zum Fluss hin mitzieht und dann bis nach Norwegen treibt… Es war aber alles easy und ich war schnell drüben. Dann ging es mit dem anderen Boot wieder zurück. Beim Aufstieg zur Kapelle hatte sich mein rechter Knöchel stark bemerkbar gemacht. Auch das Knie fing wieder an leicht zu schmerzen. Also entschied ich für diesen Tag Schluss zu machen und bei der Kapelle zu nächtigen, um das Bein zu schonen. Oben angekommen nutzte ich die steife Briese um das Zelt durchtrocknen zu lassen. Ich wendete es und schüttelte den Dreck raus. Da sah ich unten auf der anderen Seite des Sees jemanden mit etwas Rotem wedeln. Oh je, hoffentlich denkt der nicht, dass ich Hilfe brauche, weil ich mit dem Zelt gewedelt hatte. Ich hörte auf zu wedeln und warte kurz, aber der andere hörte nicht auf. Also gut, bin ich runter gehumpelt und mit dem Boot rüber. Auf der anderen Seite wartete ein junges Fräulein, welches sich nicht traute mit dem Boot überzusetzen, da sie angst hatte, dass die Strömung sie in den Fluss hineinziehen könnte. Also fragte sie mich, ob ich sie hinüber fahren könnte. Ich lehnte freundlich ab und ruderte zurück. Nein, nein, natürlich nicht. Ich versicherte ihr, dass die Überfahrt ungefährlich ist und lies sie zurückrudern. Nach einem ausgedehnten Schnack ist sie weiter gezogen und ich bin auf die Anhöhe hinter der Kapelle hinauf, da ich gern mal einen Blick dahinter werfen wollte. Der Sattelpunkt wollte und wollte einfach nicht näher kommen, so dass ich rechts zum Alkavare bis zur Geröllgrenze hinauf bin. Ich wäre nur zu gern auf den Alkavare hinauf gestiegen, aber aus Vernunftgründen bin ich wieder runter zur Kapelle. (Beim Abendessen) Da ich bereits fast den ganzen Rucksack in der Kapelle geleert hatte und mich da breit gemacht hatte, entschloss ich mich in der Kapelle zu nächtigen. Insgesamt war es nicht so prickelnd, da es ziemlich stark nach Rauch stank (ich glaub vom Teeren des Daches), es sehr dunkel war und es überall rein pfiff.
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  43. 5. Etappe: Njoatsosvágge Hoch motiviert bin ich früh aufgestanden und losgezogen. Huch, was war passiert? Die letzten beiden Tage dachte ich noch ständig ans Abbrechen. Über Nacht sind mir folgende Dinge richtig bewusst geworden: Ich kann das Zelt wiederholt bei starkem Regen aufstellen und einrichten ohne dass etwas nass wird. Ich schaffe es meine Schlafsachen trocken zu halten. Es ist nicht schlimm den ganzen Tag mit nassen Klamotten umher zulaufen, solange man sich abends in den trocknen und warmen Schlafsachen murmeln kann. Das war die wärmste Nacht der Tour. Ich hatte anfangs nur eine Unterhose an und schwitzte trotzdem noch. Es ist gar nicht schlimm oder unangenehm morgens in die nasse Kleidung und Schuhe zu schlüpfen. Es ist nur die eigene Schere im Kopf. Es ist überhaupt nicht schlimm im strömenden Regen zu kacken, insbesondere wenn die Klamotten eh schon durch sind. Auch hier ist es nur die Schere im Kopf. Ich habe seit 4 Tagen nasse Schuhe und damit nasse Füße und es ist überhaupt nicht schlimm. Die ersten Tage bin ich noch um nasse Stellen herum gesprungen und umgangen bzw. hatte es versucht. Von nun an bin ich überall schnurstracks durch. Das machte das Wandern viel entspannter. Der Sarek ist bisher alles andere als außergewöhnlich anspruchsvoll, sondern sehr gut zu laufen (okay, bis jetzt und mit der Ausnahme von gestern). All diese Punkte bzw. Erkenntnisse haben mich doch sehr beruhigt. Insbesondere die Tatsachen, dass Nässe nicht schlimm ist, ich mein Schlafzeugs trocken halten kann und dass es auch gute Momente, wie die warme Nacht, gibt. Die ganze Nacht über hatte es geregnet und war dementsprechend nicht so prickelnd. Auch der Morgen war nicht von dem Abend davor zu unterscheiden. Wie am Vortag sammelten sich immer noch sichtlich die Wolken bei den voraus liegenden Seen (Alep, Gasska und Lulep Njoatsosjávrre). Ich hatte es Spaßes halber Höllental genannt. Dort angekommen musste ich erfahren, dass es kein Spaß war und der Name zu 100% gerechtfertigt war. Es wehte ein eisiger Wind der den Regen und Graupel nur so ins Gesicht peitschte, so dass man kaum aufschauen konnte. Das Tal war durchzogen von unzähligen Fußabdrücken, als wäre eben eine ganzes Heer durchgezogen. Solch eine Masse empfand ich immer als zu viel Zeichen der Zivilisation, aber einzelne Fußspuren auf den abwegigsten und schwierigen Abschnitten empfand ich durchaus aufbauend. Ganz nach dem Motto, dass ich nicht der erste bzw. einzige Bekloppte bin der da lang rennt. Motivierend und frustrierend zugleich fand ich auch immer wieder die vereinzelten Sonnendurchbrüche. Motivierend, da dadurch die Szenerie mit den Bergen freigelegt wurde und frustrierend, da die Durchbrüche überall waren, nur nicht da wo ich war. Am Ende des Njoatsosvágge hatte das Wetter noch einmal alles gegeben. Es goss und windete als gäbe es kein morgen mehr. Es riss mir beinah die Karte aus der Hand. Ich stand quasi mitten in einer Wolke und konnte die umliegenden Berge nicht sehen, was die Orientierung unmöglich machte. Vom Gefühl her hätte ich nach links laufen müssen, aber irgendwie passte das nicht zur Karte. Ich musste deshalb mit dem Kompass des DeLorme die Karte einnorden und fand so schnell heraus, dass ich viel weiter westlich war als ich es annahm. Es ging also nach rechts. (Eigentlich voll unfair, auf den Bildern sieht man gar nicht wie schlecht das Wetter war. Nicht einmal wie durch ich war.) Inzwischen lies der Regen langsam nach und die tief hängenden Wolken lösten sich auf. Ich nutzte die halbwegs freie Sicht um zu prüfen, ob ich wirklich richtig laufe. Dabei hatte ich halt auf einer großen Steinplatte gemacht, die eine sehr leichte Neigung hatte. Ich bemerkte nicht, dass die Platte extrem rutschig ist, so dass plötzlich meine Beine wegglitten und ich ungebremst auf das rechte Knie stürzte. Das Knie tat danach höllisch weh und wurde später noch schön blau. Also humpelte ich von dannen als wenig später endlich die Wolkendecke vor mir aufriss. Das wirkte auf mich berauschend als hätt‘ ich was eingeschmissen. So beflügelt wollte ich von hier aus über das Jiegnavágge zum Pårte hinaufsteigen. Aber als ich an die Abzweigung kam, verging mir schnell die Lust. Der Wind drückte unermüdlich die Wolken in das Sarvesvágge und somit Richtung Pårte: (Geradezu ist das Sarvesvágge und rechts geht es zum Jiegnavágge hinauf.) Da das Knie schmerzte, es nicht mehr regnete und ein relativ starker Wind wehte, beschloss ich hier (beim alten Rentiergehege bei der Tjågnårisskajdde) mein Lager aufzuschlagen und meine Sachen zu trocknen. Und tatsächlich, nach ca. 2-3h waren die Sachen durch den Wind so gut wie trocken: Die Trockenzeit hatte ich übrigens mit meinem ersten Bad im Fluss überbrückt. Es war eigentlich ganz angenehm, nur der Wind war nur 5cm kurz
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  44. 4. Etappe: Njoatsosvágge Sternenklare Nacht bedeutet ja gleichzeitig auch eine arschkalte Nacht. Ich hatte ja kein Thermometer bei, aber ich würde behaupten, dass dies eine der kältesten Nächte war. Da die nächste Wasserquelle ein paar Minuten vom Zelt entfernt war, hatte ich am Abend zuvor den 900ml Topf und den Wasserbeutel randvoll gefüllt. Am Morgen war der Topf komplett durchgefroren und ca. der halbe Wasserbeutel. Zum Glück ist er nicht geplatzt. Die Neoprensocken und die Zeltwände waren steif wie ein Brett, so dass ich angst hatte, dass sie zerbrechen (insbesondere die Socken). Da jedoch kein allzu starker Wind wehte, merkte ich in meinem Schlafgemach nichts davon. Die Abtauzeit am nächsten Morgen hatte ich noch einmal mit einem Flickversuch meiner Schuhe überbrückt. Meine Naht vom Vortag war schon längst wieder kaputt und der Schuh im allgemeinen noch weiter am Rand aufgegangen. Als ich dann los bin, füllte sich langsam das Tal mit Wolken und es fing an zu regnen. Ich ging noch einmal ein Stück zurück um ggf. bei den Sandbänken zu furten, konnte aber keine geeignete Stelle finden. Okay, eigentlich war ich nur zu sehr genervt von dem dichten Gestrüpp und bin deshalb frühzeitig wieder umgekehrt. In der Zwischenzeit hatte es sich so richtig „schön“ eingeregnet mit streckenweise Graupel, Hagel und Schnee im Wechsel, was den ganzen Tag über anhalten sollte. Also musste ich die weglose SW-Seite des Njoatsosvágge entlang. Puh, das war eine echte Herausforderung für mich. Steilhang, Sumpf, Felsbrocken und alles überwuchert mit dichtem Gestrüpp ohne Ende. Ich versuchte mit aller Gewalt möglichst schnell da durch zu kommen, was nur schief gehen konnte. Plötzlich, es ging so schnell, dass ich es nicht mehr nachvollziehen kann. Ein Knall und es haute mich mit einer gewaltiger Wucht um. Was für ein Aufprall. Es fühlte sich an, als wäre ich aus 2m Höhe gestürzt. Ich lag kopfüber im Gestrüpp des Hangs und betrachtete meine Hand. Na tooooolll. Bravo!!! Ich hatte nur noch 2/3 meines Trekkingstocks in der Hand. Der 4. Tag unterwegs und schon ca. 240g totes Gewicht im Rucksack. Beim Sturz hatte sich ein Trekkingstock im Gestrüpp verkeilt und ist unter meinem Gewicht zerbrochen. Daher kam der Knall. In der ersten Sekunde hatte ich mich über die Stöcke geärgert, aber es wurde mir schnell bewusst, dass es in dieser Situation vermutlich (fast) jeden Stock geschrottet hätte. Ich rappelte mich wieder auf und ging weiter. Während dessen lies ich mir die Situation noch einmal durch den Kopf gehen und kam zum Schluss, dass es – Bääääähhhhhh!!!! Was für ein unangenehmes Gefühl. Das Regenwasser schoss mir nur so durch die Ritze! Beim Sturz war meine komplette Kleidung hinten unbemerkt verrutscht, so dass da nun das Regenwasser in Strömen hineinlief. Ich war nicht nur unten rum klitschnass, sondern auch am Oberkörper. Ich setzte erst mal den Rucksack ab, richtete der Kleidung und atmete gaaaanz tiiiief durch. Okay, es bringt überhaupt nichts, wenn ich hier so durchhaste, sagte ich zu mir. Ich ohrfeigte mich gedanklich und beschloss mich ab fortan dem Untergrund gemäß fortzubewegen. Also sprich nicht mehr zu hasten. Das fiel mir extrem schwer! Nach vielen Stunden hatte ich das Gestrüpp hinter mir gelassen und die Njoatsosjávrre Seen lagen vor mir. Hier lies endlich der Regen etwas nach und es gab eine Furtmöglichkeit. Eigentlich wollte ich noch zu den Seen, die sich hinter der Anhöhe befanden. Aber, wie auf den Fotos erkennbar, sammelten sich da die Wolken und es hatte den Eindruck, dass es auf der anderen Seite richtig ungemütlich ist. Der Regen nahm auch wieder zu, so dass ich mich entschied hier zu nächtigen. Puh, das war psychisch mein schlimmster Tag. Das war auch der Tag mit der geringsten zurückgelegten Strecke (ca. 10km). Ich war völlig durch, klitschnass, hatte keinen Bock mehr und wollte nur noch weg hier.
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  45. Ich bin mir beim Schreiben auch immer wieder unsicher, ob es sinnvoll ist die Orte zu erwähnen. Ich verstehe was du meinst. Denke aber, dass es evtl. anderen bei der Tourenplanung helfen könnte und dass erfahrene Sarek-Gänger evtl. meinen Weg nachvollziehen können. Mir ist auch aufgefallen, dass sich die Schreibweise im Wanderführer teils von der auf der Karte unterscheiden. Leider mixe ich hier. Da sollte ich mich in Zukunft an eine Quelle halten. Ich schreibe übrigens das a mit dem Kreis drüber einfach als a aus, was ebenfalls zu Verwirrung führen kann.
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  46. 2. Etappe von Hábres bis zur Rentierzüchterhütte am Ruonas mit Abstecher zum Biernnagásje Die erste Nacht war grandios - schlecht. Es windete sehr und es goss und graupelte aus allen Kübeln. An dieser Stelle sollte ich vielleicht gestehen, dass ich draußen nicht gut schlafen kann. Früher bin ich bei jedem kleinsten Rascheln wach geworden und konnte nur schlecht einschlafen. Mittlerweile geht es ganz gut, aber wenn Regen auf das Zelt prasselt oder der Wind sich am Zelt auslässt, dann kann ich immer noch nicht gut bis gar nicht schlafen. Am Abend davor musste ich übrigens auch schon den ersten Ausrüstungsausfall beklagen. Als ich die Stirnlampe einschaltete tat sich nichts Na toll, der erste Tag von 19 und schon totes Gewicht im Rucksack. Da war glaub der Akku hin. Beim bzw. nach dem Laden ging sie, aber kurze Zeit später nicht mehr. Beim Fotografieren und beim Tagebuchschreiben abends wäre sie schon nützlich gewesen, aber es gab zum Glück keinen Moment, wo sie wirklich nötig gewesen wäre. Außerdem musste ich feststellen, als der Wind sich nachts um 180° drehte, dass der Bivi überhaupt nicht winddicht ist. Jede Brise, die vorn hinein blies, hatte sofort die Wärme aus dem Quilt mit sich genommen. Na toll. Was für eine kack Nacht. Am Morgen hat es immer noch geregnet, weshalb ich mir Zeit gelassen hatte und ohne das Zelt zu verlassen gefrühstückt und gepackt hatte. Plötzlich vernahm ich beim Packen Aufregung bei den Nachbarn und im nächsten Moment brach die Sonne durch und lies die umliegenden Berge zum Vorschein kommen. Tjaaa, was nun. Eigentlich war ich schon voll auf weitergehen eingestellt, aber die Neugier mal einen Blick westwärts zu werfen war zu groß und es gab keinen rationalen Grund schon am zweiten Tag Stress zu machen. Also Rucksack bis auf das nötigste geleert und einen Blick auf die Karte geworfen. Hmmmm, irgendwas stimmte nicht. Die Szenerie passte nicht ganz zu der Karte und zu dem was in dem Wanderführer stand. Na ja, egal. Es ging ja nur darum mal einen schönen Rundumblick zu erhaschen. Nach einem raschen Aufstieg erwarteten mich "oben" drei Überraschungen: 1.) Es lag zw. 5-10cm Schnee, 2.) Von Westen her drückte es die schlecht Wetterwolken in den Berg (also nix mit Aussicht) und 3.) ich war noch gar nicht oben, sondern erst auf der Hälfte. Da ich nur ungern einen Berg anfange und dann ohne den Gipfel zu erklimmen aufgebe (außer das persönliche Risiko erscheint mir in dem Moment zu groß), hatte ich mich entschieden 20min weiterzulaufen. Und nach ziemlich genau 20min hatte ich dann auch den Gipfel erreicht. Ich hatte mir vorgenommen noch einmal weitere 20min einen Kamm entlang zulaufen und dann noch einmal 10 weitere. Damit war ich fast auf der anderen Seite beim Nachbarberg, aber da die Sicht so schlecht war, ich ja nicht so genau wusste auf welchem Berg ich bin und wie gut da der Abstieg sein wird (bei der schlechten Sicht und ob man da überhaupt heil runter kommt), hatte ich mich entschieden wieder umzukehren. In der Zwischenzeit musste ich feststellen, dass die Handschuhe gar nicht, wie beworben, wasserdicht, sondern nur wasserabweisend sind. Was für ein scheiß! Der Abstieg zog und zog sich derweilen, das Zelt wollte einfach nicht näher kommen. Da machte ich plötzlich eine unglaubliche Entdeckung: Nein, nicht die beiden Rentiere mit dem riesigen Geweih (am Horizont). Meine Schuhe begannen sich aufzulösen und das schon nach 1,5 Tagen! Da war ich schon ein wenig bedient. Unten angekommen fing es wieder an zu regnen und mir war es arschkalt, da ich oben zu faul war den Rucksack abzusetzen um die Kufa anzuziehen .... Ich snackte kurz was, baute das Zelt ab und zog weiter. Am Ende des Vállevágge wurde ich dann mit einer wundervollen Aussicht auf das Tjuolavágge belohnt. Jaaa, genau deswegen war ich hier. Das lies gleich den Ärger über meine Schuhe schwinden. Hier erkannte ich auch, dass ich gar nicht am Hábres nächtigte, sondern noch im Vállevágge. Deshalb stimmte die Umgebung nicht mit der Karte überein. Daheim konnte ich dem GPS-Track entnehmen, dass ich wie geplant doch auf dem Biernnagásje (1828m) oben war und dass der Berg am anderen Ende des Kamms der Tjiláktjahkka war. Dummerweise hatte ich mir die anschließende Querung des Rounasgarssa zu hoch eingezeichnet und auch noch eingebildet, dass man in einen kleinen Canyon hinabsteigen solle. Eine Schlucht gab es und den Spuren nach sind da andere vor mir auch schon runter, also hinunter ging es. Es ging sehr steil und glatt runter, so dass ich die letzten 3m ungebremst runter gesaust bin. Blöderweise lagen meine Stöcke noch oben, aber ohne Rucksack konnte ich wieder etwas hoch kraxeln und sie greifen. Ich wäre da nie runter, denn auf der Seite, wo ich runter bin, wäre ich mit Rucksack nicht mehr so einfach hoch gekommen. Aber die andere Seite sah von oben, wenn auch steil, aber dafür erklimmbar aus. Zum Glück war dem auch so. (Ja das ist Schlucht. Sieht auf dem Bild voll unspektakulär aus.) Ich wollte eigentlich an diesem Tag noch unterhalb der Rentierhütte am Rounas furten und auf der anderen Seite nächtigen. Da dort aber gerade ein Rentierzüchter anwesend war und ich ihm nicht zu sehr auf die Pelle rücken wollte, blieb ich in geschützter Distanz unterhalb des Rounas und schlug da mein Lager auf. Resümee vom 2. Tag: Lampe defekt, Schuhe beginnen sich aufzulösen, bemerkt, dass Bivi nicht winddicht ist und festgestellt, dass Handschuhe gar nicht wasserdicht sind und sich so richtig schön mit Wasser vollsaugen und damit sehr schlecht trocknen. Na das geht ja mal gut los ...
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  47. Die Tour 1. Etappe von Kvikkjokk bis (kurz vor) Hábres Bevor ich los bin, hatte ich noch kurz den Rucksack an der Hängewaage bei der Fjällstation gewogen. Inkl. ca. 1-1,5l Wasser wog der Rucksack ca. 19kg. Da waren aber noch die Regenhose (die hatte ich ab dem Nachmittag jeden Tag immer an) und die Kufa-Jacke (die hatte ich sehr oft an) im Rucksack. Trotz des hohen Gewichts, war der Rucksack sehr gut zu tagen und ich fand, dass es sich nicht wie 19kg anfühlte. Das lag vermutlich auch an dem Training vor der Tour (die Vorgebreitungstouren und viel Sport im allgemeinen). Von der Fjällstation zum Boot sind es nur ca. 10min. Als ich ankam warteten schon 4 weitere Passagiere, die aber zum Padjelantaleden bzw. Kungsleden wollten. Schon zum dritten Mal wurde ich mit den ungläubigen Worten "Und das ist dein Rucksack?" begrüßt. Meist folgte nach einem "Ja" meinerseits eine kurze Pause und dann wurde zögernd gefragt "Hast du ein Zelt dabei?" - "Ja" - "und Verpflegung?" usw. Fand ich ganz lustig. Mit ein paar Minuten Verspätung kam dann Björn angefahren. Die Überfahrt zum Ausgangspunkt für den Prinzkullen (und meiner Tour) dauert keine 2 min (ca. 30-50m) und kostet 70SEK (also rund 7Euro). Das war das einzige Mal, wo ich Bargeld benötigte, ansonsten konnte/musste ich alles immer mit der Kreditkarte bezahlen. Die aktuellen Fahrzeiten kann man Björns Webseite entnehmen: http://www.battrafikikvikkjokk.com/regular-tours.html Am anderen Ufer warteten 2 Wanderer, die hier ihre Tour beendeten und mit dem Boot nach Kvikkjokk wollten. Sie wurden erst einmal mit einer fetten Standpauke von Björn empfangen. Er hatte sich überhaupt nicht mehr beruhigt und sie total rund gemacht. Ich bin mir nicht sicher, aber soweit ich das mitbekommen hatte, hatten sie wohl auf Privatgrund, trotz Hinweisschilder, übernachtet. Während Björn immer noch die beiden Wanderer ausgeschimpft hatte, habe ich mich auf den Weg gemacht. Ehrlich gesagt, hatte ich etwas Bammel vor dem Aufstieg, da er im Wanderführer als knackig bezeichnet wird und mein Rucksack ja nun nicht so leicht war. Hinzu kam noch die allgemeine Aufregung, wie denn nun das Terrain im Sarek aussieht und welche Herausforderungen auf mich warten werden. Allerdings war der Aufstieg ein reinster Spaziergang. Es gab einen gut ausgelaufenen Wanderweg mit teilweise Stufen und die Steigung war moderat, so dass ich schnell an Höhe gewann und nach kurzer Zeit oben war. Noch einmal ein kurzer Blick zurück (Links, vom Hügel verdeckt, liegt Kvikkjokk): Oben angekommen gab es auch schon die erste Rentierbegegnung. Generell muss ich ja sagen, dass die Rentiere ziemlich dumm sind. Okay, es sind Fluchttiere. D.h., dass sie bei fast jeder Begegnung in meiner Laufrichtung geflüchtet sind. Einmal habe ich eine Herde ca. 2-3 Stunden lang durch das Álggavágge getrieben. Meine erste Begegnung war jedenfalls nicht so cool. Zuerst hatte ich zwei Rentiere gesehen, die dann in meiner Laufrichtung in eine kleine Senke geflüchtet sind. Als ich die Senke erreicht hatte haben sie mich erschrocken angeschaut (unter dem Motto „Huch, wo kommt der denn „plötzlich“ her?“) und sind wieder in meiner Richtung bis zur nächsten Senke bzw. aus dem Sichtfeld geflüchtet. Das ging ein Weilchen so weiter und es wurden immer mehr. Irgendwann sammelte sich eine große Herde auf einem Hügel vor mir. Aus dieser Herde kamen plötzlich ca. 15 Rentiere auf mich zugerannt und machten kurz vor mir einen Bogen und kamen auf meiner rechten Seiten zum stehen. Sie schauten zu mir rüber und einige wetzten ihr Geweih im Gras. Rentieren und Elche bin ich zwar auf vergangenen Skandinavienreisen schon begegnet, aber solch eine Erfahrung hatte ich noch nie gemacht (eigentlich waren sie bisher immer ganz scheu). Da das Ganze etwas bedrohlich auf mich wirkte, hatte ich mich entschlossen ihnen links am Hang auszuweichen. Das war ein müßiger Umweg und kostete mich bestimmt 20min. Im Nachhinein denke ich, dass der Umweg nicht nötig gewesen wäre. Aber da die teils riesigen Geweihe enorm Respekt einflößend waren (insbesondere das Wetzen im Gras) und ja schon einige Wanderer von Almkühen niedergetrampelt wurden, war es in der Situation glaub eine gute Entscheidung. Später hatte ich festgestellt, dass die Laufgeschwindigkeit ein entscheidender Faktor war. War man langsam unterwegs, waren auch die Rentiere entspannt. War man aber flott unterwegs, dann waren sie immer sehr unentspannt. Endlich wieder auf dem richtigen „Weg“, gab es eine kurze Pause um den Ausblick zu genießen: Und hier ein kurzer Blick zurück über das Vállevárre, bevor es durch das Vállevágge ging: Der Weg bis dahin war sehr einfach zu begehen. Ab hier waren immer wieder Blockfelder zu queren, die an sich nicht schwierig waren, aber durch den anhaltenden Regen extrem rutschig waren. Wenn mir etwas schwer fällt, dann langsam zu gehen. Insbesondere am Anfang, wenn man noch voller Energie und Tatendrang ist. Dementsprechend bin ich auch schnell über die Steine geschritten und konsequenterweise 2 mal übel gestürzt … Unbeschadet bin ich dann am Hábres angekommen, wo ich an einem der wenigen Zeltmöglichkeiten zwischen dem Geröll zwei Deutsche getroffen hatte. Die beiden hatte ich bereits im Bus kennengelernt und sie hatten noch am Vorabend eine Überfahrmöglichkeit in Kvikkjokk gefunden. Obwohl es erst gg. 5 war, hatte ich mich ebenfalls entschieden hier mein Zelt aufzubauen. Es war nämlich unklar wie es hinter dem Pass voraus aussieht (zwecks Zelten), es in Strömen geregnet hatte und es somit schon relativ dunkel war. Der Aufbau und das einrichten des Zeltes im Regen ging erstaunlich gut. Nichts wurde im Inneren nass. Hier mein Zelt neben dem Tarp der anderen beiden Deutschen: Und noch einmal die andere Richtung (aus der ich kam):
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  48. Anreise Es gibt viele Möglichkeiten nach Kvikkjokk zu kommen. Viele, die ich unterwegs getroffen hatte, sind über Stockholm in nach Nordschweden geflogen (z.B. bis Jokkmokk oder Gällivare) und von da aus das letzte Stück mit dem Bus gefahren. Ich hatte diese Option im Vorfeld ebenfalls geprüft und fand, dass a) fliegen (von Stockholm aus) viel teurer ist als mit dem Nachtzug, ich sehr lange Umsteigezeiten gehabt hätte (teils über Nacht) und c) somit nicht schneller in Kvikkjokk gewesen wäre als mit dem Nachtzug. Am liebsten wäre ich mit dem Zug von Berlin nach Kvikkjokk (bzw. Murjek) gefahren, aber das hätte mir je Strecke 2 Tage zusätzlich gekostet. Das wären dann also 8 Tage An- und Abreise gewesen und preislich war es überhaupt nicht attraktiv. Eine weitere Möglichkeit ist noch mit dem Auto hochzufahren. Ich hatte mich schließlich entschieden bis nach Stockholm zu fliegen und von da aus den Nachtzug weiterzureisen. Berlin - Stockholm Am Mittag des 01.09.2016 bin ich dann von Berlin Tegel nach Stockholm geflogen. Da der Rucksack inkl. der Seitentaschen randvoll war, hatte ich ihn am Flughafen in Folie einwickeln lassen. Was für eine Verschwendung, aber ohne Folie wäre womöglich so einiges herausgefallen. In Stockholm angekommen, musste ich beim Auspacken des Rucksacks feststellen, dass es keine gute Idee war das Esbit in die Seitentaschen zu packen. Es waren bestimmt 20% zerbröselt Auch unterwegs hat es sich immer weiter aufgelöst, da die einzelnen Stücke im Beutel aneinander gerieben haben. Es gibt Dinge, die macht man nur einmal Das nächste Mal werde ich das Esbit nicht in einen Zip-Beutel tun, um das Gewicht der Pappschachtel zu sparen. Der Kochtopf, der ebenfalls in der Seitentasche war, hatte auch gelitten und war etwas verzogen. Zum Glück lies er sich wieder zurecht drücken. Vom Flughafen bin ich dann mit dem Bus (kostet ca. 30 Euro und benötigt ca. 40min) in die Innenstadt von Stockholm gefahren. Dort hatte ich ich ca. 3 Stunden Aufenthalt, die ich für einen kleinen Stadtbummel und Abendessen genutzt hatte. Die 30Euro kann man sich aber auch sparen, indem man am Flughafen die Zeit totschlägt und da in den Zug einsteigt. In diesem Fall wird aber eine Flughafengebühr in Höhe von rund 5Euro (oder waren es 8,5Euro?) fällig. Stockholm - Murjek Um 18:10 Uhr bin ich dann mit dem Nachtzug nach Murjek gefahren. Das war das erste Mal seit Asien, dass ich so viele Backpacker in einem Zug bzw. am Bahnhof gesehen hatte. Mind. 80% der Fahrgäste waren Wanderer. Ich hatte ein Bett im Schlafwagen gebucht und muss sagen, dass sich der Aufpreis definitiv lohnt. Die Betten sind sehr komfortabel (für einen Schlafwagen aus den 70/80igern?) und man ist am nächsten Tag relativ fit. Am Morgen gab es dann lecker Kaffee, der zwar recht teuer war, aber dafür mit unbegrenzt Nachfüllen Bezahlen kann man übrigens mit der Kreditkarte. Essens-technisch war das Angebot im Speisewagen sehr spartanisch und beim Blick auf die Zutatenlisten verging einem ordentlich der Appetit. Außerdem gab es für Vegetarier bzw. Veganer sowieso nichts. Man ist also gut beraten sein eigenes Frühstück mitzubringen. Das Zugticket und die Bustickets hatte ich übrigens vorher über die https://www.sj.se Seite gebucht. Leider ist die Seite nicht besonders gut. Es werden einem nämlich nicht alle möglichen Verbindungen angezeigt, sondern nur eine (und das ist leider nicht immer die optimale ). Hier muss man sich selbst helfen und schauen, von wo die Busse nach Kvikkjokk fahren. Hierzu schaut man am besten auf dieser Seite nach und orientiert sich da an den Zeitplänen: http://www.ltnbd.se/timetables/61/0/ Auf der sj Seite gibt man dann bei der Suche im Via-Feld den Umsteigebahnhof an. In meinem Fall von Stockholm C via Murjek nach Kvikkjokk. Die größte Hürde ist das Bezahlen. Ich brauchte 10!!! Versuche, bis es funktionierte. Die FAQ der Seite sagt zu diesem Problem lediglich, dass meistens die Karte nicht gedeckt sei. Das war aber bei mir nicht der Fall. Ein Bremer, den ich unterwegs getroffen hatte, hatte das gleiche Problem. Er buchte dann die Tickets über ein Reisebüro. Ansonsten kann man die Tickets auch vor Ort am Schalter bzw. Automaten kaufen oder im Zug selbst. Die Bustickets können ebenfalls direkt beim Fahrer erworben werden, aber nur mit Kreditkarte (kein Bargeld!). Da es in der Hochsaison sehr voll sein kann, ist man auf der sicheren Seite, wenn man die Tickets bereits im Vorfeld bucht. Murjek - Jokkmokk Als wir in Murjek hielten, hatte ich fast meinen Ausstieg verpasst, da ich dachte, dass wir noch irgendwo in der Pampa stehen. Der Bahnsteig am hinteren Ende ist vom Zuginneren nicht als solcher zu erkennen. Da aber die Zugbegleiter sich notieren wie viele wo aussteigen, hatte man freundlicher weise auf mich gewartet Der Zugbegleiter wollte gerade nach mir schauen kommen, als ich ausstieg (ich war der Einzige der ausgestiegen ist). Der Zug kam mit einer Stunde Verspätung in Murjek an. Laut Mitreisenden sei das eine sehr gute Zeit gewesen, denn der Zug könne durchaus auch mal 4-6Stunden Verspätung haben. Das sollte man bei der Planung beachten, wenn man zu knappe Umsteigezeiten hat. Allerdings warten angeblich meistens die Anschlusszüge (deshalb notieren sich die Zugbegleiter auch wer wo aussteigt um ggf. Anschlusszüge zu benachrichtigen), die Busse jedoch nicht (soweit ich das gehört habe). Ich musste dann noch 4 Stunden in Murjek warten. Ich hatte die Zeit mit einem kleinen Rundgang überbrückt bevor es mit dem Bus nach Jokkmokk ging. Bei schlechtem Wetter kann man auch im warmen Bahnhofskiosk warten. Jokkmokk - Kvikkjokk In Jokkmokk hatte ich ca. 2 Stunden Aufenthalt, die ich für einen kleinen Stadtbummel und Abendessen genutzt hatte. Danach ging es mit dem Bus weiter bis nach Kvikkjokk. Unterwegs hatte der Bus noch eine Menge Stopps und Umwege eingelegt, da er noch Pakete ausgeliefert hatte. Kurz vor Kvikkjokk tauchten plötzlich auf der rechten Seite schon die ersten markanten Berge auf, was die Vorfreude extrem ansteigen lies: In Kvikkjokk In Kvikkjokk angekommen, sind die meisten sofort losgezogen. Ich war glaub der einzige aus dem Bus, der in der STF Fjällstation (eine Art Jugendherberge) übernachtet hatte. Das Zimmer hatte ich schon im Voraus gebucht (über deren Webseite), was vermutlich eine gar nicht so schlechte Idee war, da sie sehr voll war. Ich hatte im Vorfeld ebenfalls überlegt irgendwo zu Zelten. Da ich aber unsicher war, ob ich halbwegs pünktlich ankomme, wie lang hell es dann noch ist, ich eh am nächsten Morgen in Kvikkjokk wegen der Bootsüberfahrt sein musste und nicht wusste wie die Gegebenheiten vor Ort sind, hatte ich mich für die Fjällstation entschieden. Im Nachhinein empfand ich es als eine sehr gute Entscheidung. So war es ein sehr entspanntes Ankommen. Ich hatte somit keinen Stress noch einen geeigneten Schlafplatz finden zu müssen und konnte mich somit mental auf die Tour vorbereiten. Ich hatte Kvikkjokk noch erkundet und dann den Sonnenuntergang mit 2 Bier genossen Die Nacht war extrem kalt, aber das störte mich in meinem Einzelzimmer nicht die Bohne. Außerdem konnte ich über Nacht auch noch einmal alle elektrischen Geräte aufladen (USB-Ladegeräte kann man sich an der Rezeption ausleihen). Am nächsten Morgen gab es ein sehr leckeres Frühstücksbuffet und anschließend die letzte warme Dusche für die nächsten 21 Tage. In der Fjällstation kann man übrigens auch alles mit der Kreditkarte bezahlen. Stromschnelle unterhalb der Fjällstation: Das letzte Bier: Wäre ich nicht auf das Boot in Kvikkjokk angewiesen, sondern hätte den Einstieg über den Kungsleden gewählt, dann hätte ich ggf. auch nicht in der Fjällstation geschlafen. In dem Fall wäre ich evtl. auch schon ein paar Kilometer gelaufen. OT: Am Sonntag (hoffentlich) geht es dann endlich mit der eigentlichen Tour weiter bzw. los.
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  49. Vorbereitung Grobinfos und Inspirationen über den Sarek habe ich mir aus Blogs, Reiseberichte, Flickr und Foren angeeignet. Einige Berichte waren mega alt, da wurden noch große Geheimnisse um Routen und Zugänge gemacht, sowie Rucksäcke mit außenliegenden Tragegestell empfohlen und ohne Stiefel von Lundhags kommt man da nicht mehr lebend raus ... Für die konkrete Routenplanung habe ich den "Reise Know-How Wanderführer Sarek" von Claes Grundstein benutzt. Darin sind alle Täler und fast alle Berge beschrieben, wie und wo man am besten durch bzw. hoch/runter kommt und wo ggf. eher nicht so gut. Da ich bis dahin das ständige Zelt auf- und abbauen nicht mochte, hatte ich viele Tagestouren eingeplant. Meine favorisierte Route und mögliche Optionen, sowie Tagestouren, hatte ich in die Karte gemalt. Zusätzlich habe ich scheinbar knifflige Passagen oder wichtige Infos aus dem Buch Stichpunktartig auf einen Notizzettel geschrieben. Der geplante (grobe) Routenverlauf war wie folgt: Kvikkjokk – Prinskullen – Vallevágge – Njoatsosvágge – Louhttoláhko – Jiegnavágge – Alkavare kapell – Álggavágge – Skárja – Guhkesvágge - Sourva Als Reisezeit hatte ich mir September ausgesucht, da zu dieser Zeit weniger Leute im Sarek unterwegs sind, es eine wunderschöne Herbstfärbung gibt, keine Mücken mehr gibt, angeblich der niedrigste Wasserstand ist (bezogen auf die Flüsse) und ich zu erwartendes leichtes Schneegestöber als reizvoll empfand Für die Verpflegung hatte ich selbst zusammengemischten Müslibrei, selbstgemachtes Pemmikan als Snack, 2 Tafeln Schokolade als Stimmungsmotivator und selbst gedörrte Mahlzeiten für abends eingepackt. Müslibrei: Snacks (Nein, die Dose landete nicht im Rucksack ): Abendessen: Da durch den Entschluss möglichst leicht unterwegs sein zu wollen quasi die komplette Ausrüstung neu war, hatte ich vorher ein paar mehrtägige Testausflüge ins Berliner Umland gemacht. Dies hatte mir geholfen einen guten Eindruck von der Ausrüstung zu bekommen. Da aber die Wetterbedingungen nicht im geringsten Vergleichbar waren, blieb eine relative große Unsicherheit bzgl. des Vertrauens in die Ausrüstung (insbesondere was die Kälte anging). Hier ist die Ausrüstung im Rucksack zu sehen (bzw. hier noch einmal nachzulesen: https://www.geargrams.com/list?id=34620) Die Regenhose hatte ich ab dem 2. Tag immer an, war also nicht mehr im Rucksack und die Kufa-Jacke und die Hardshelle Jacke hatte ich auch sehr oft an. Dadurch war der Rucksack unterwegs fast immer rund 900g leichter als in der Liste angegeben. Die Packsäcke hatte ich kurz nach dem Foto noch einmal durchgetauscht (einige rausgeworfen und wasserdichten Kompressionssack für den Schlafsack hinzugefügt), eine Zeltstange (da ich dachte, dass ich die Trekkingstöcke für die Tagestouren brauche), einen Kamm, 2 weitere 18650er Akkus und ein Schmerzgel (ich hatte mir drei Tage vorher beim Sport den großen Zeh umgeknickt/gestaucht und noch Schmerzen von den Testläufen mit den Merrells) hinzugefügt. Damit sind noch einmal ca. 350g hinzugekommen und das finale Gewicht lag dann wohl so bei knapp 18kg. Also gaaanz weit weg von UL, was vorrangig an der Verpflegung lag. Ich hätte ein Paket nach Ritsem schicken können, war aber so kurzfristig (mental) nicht mehr in der Lage die Tour noch zu ändern. Das ist aber auf jeden Fall ein Punkt, den ich das nächste Mal irgendwie berücksichtigen werde. Hier noch kurz die Sachen, die ich am Körper hatte Weiter geht es dann mit der Anreise, zu der ich hoffentlich am Donnerstag komme.
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