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Ultraleicht Trekking

superv

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    superv reagierte auf Nevyn in Vorstellungsthread   
    Hey liäbi Lüüt
    Schon seit über fünf Jahren als stiller Mitleser, hege ich das Bedürfnis mich mal vorzustellen und später vlt mitzuschreiben. 
    Ich bin bald 38, komme aus der Umgebung von Zürich und habe mich auf weiter Flur in Wald und Berg eigentlich schon immer am Wohlsten gefühlt. Ob bei der fast schon üblichen Trias von Skitouren, Bergsteigen und Klettern oder meinem geliebten Orientierungslauf.
    Seit über 20 Jahren arbeite ich, neben anderem, in der Outdoorbranche, wobei ich mich auf schwierige Füsse im Besonderen und auf das Trekken im Allgemeinen spezialisiert habe, allerdings viele Jahre noch weit weg von ultraleicht… heute fällt es mir hingegen fast schon schwer ‘traditionelle Perspektiven’ einzunehmen.
    Aber auch ich habe einen im buchstäblichen Sinne ‘schweren Weg’ hinter mir. Anfang 20 (ich selbst wog um die 60 bis 65kg bei 180cm) waren 25 bis 30kg für mich die Norm bei längeren Treks. Wohlbemerkt mit hunderten von Seiten Lesestoff, Cd-Etui, Discman, Dolch, einem 800gr schweren Wasserfilter etc. Trotzdem hat mich das Gewicht vom schönsten Seinszustand – dem Wandern – nie abgehalten. Und weil ich stets auch gern und viel über lange Strecken gerannt bin, war die vielleicht logische Folge eine Hüftgelenksop wegen Knorpelschaden mit 30. Von nun an wurde die übliche Belastung, insbesondere um die Hüftgurtregion, bei langen Tagesetappen zur Tortur. Ich begann das Gewicht kontinuierlich zu senken. Ich wurde, auch dank techn. Innovationen wie Mp3 Player und Ereader, zum Leichtwanderer mit einer komfortablen Sicherheitszone in Bezug auf Kälte und Essen – zumeist war ich ja auch in feuchtkühlen Gegenden unterwegs.
    Vier Jahre später folgte eine Zweite schwerwiegendere Zäsur. Zeckenbiss – Borreliose – teilweise Lähmung des linken Fusses (Fussheberschwäche, immobile Zehen). Rund acht Monate und unzählige Rehastunden später war ich wieder unterwegs – jetzt mit Carbonschiene und Fussbandage durch die Slowakei. Auch wenn das Klettern nie mehr dasselbe sein wird und ich mit Steigeisen bis heute meine liebe Mühe habe, das Wandern und Rennen war wieder möglich! Stetes Herantasten an vergangenen Flow beim Gehen war die Devise. Zum Glück heute immer mal wieder mit einem guten Freund der das Weitwandern und Gramme auf die Goldwaage legen ebenso gern betreibt.
    Die ersten Spätfolgen zeigten sich in den folgenden Trekkingsaisons mehr und mehr. Durch ein verändertes Abrollverhalten, wegen ständig gekrallter Zehen und fehlende, weil gelähmte Fussmuskulatur, war meine Fussgelenksstabilität dahin. Bis zu 20mal abknicken am Tag war keine Seltenheit. So wurde zwar mein Rucksack immer leichter, die Schuhe hingegen schwerer. Doch selbst mit bandagiertem Fuss in den Steigeisenfesten 2kg Bergstiefeln war der Knöchel vor weiteren Verletzungen nicht gefeit. Ein Elend!
    Diesen Winter wurde nun der Fuss operiert. Die Zehen begradigt und ein künstliches Band eingesetzt. Ich gehe wieder. Taste mich wieder heran. Bis jetzt scheint es zu klappen. Endlich wieder in meinen leichten Salomons. Trainingshalber erst auf dem Jakobsweg quer durch die Schweiz, weiter auf dem Franziskanerweg auf den Gr. St. Bernard und im August in einem Rutsch auf dem Gr. 5 bis Monaco.
    Wie vermutlich einige hier, planträume ich von den grossen drei Amerikanern. Erst will aber der zweite Bildungsweg abgeschlossen werden...
    Heute liegt mein Baseweight warm bei 4,8 – feuchtkalt bei 5,9kg; plus Komfortbeutel von max. 1kg (ereader, mp3, akkublock, Schreibzeug, Kamera)
    Hüätet eu vor Zeckä!
    und wünschä allerziits liächtfüässigi Schritt!
    Weitwanderungen:
    03 Bolivien Andenquerung
    04 Jakobsweg Ch/Fr Einsiedeln-Le Puy
    08 Österreichquerung Einsiedeln-Plattensee Th
    12 Schweiz Simplon-Maloja
    13 Irland Bluestack- und Westernway Th
    14 Alpe-Adria-Trail Th
    15 Irland Wicklowway Th
    15 Schweden Kungsleden Nord Th
    16 Slowakei Weg der Helden (Abbruch in etwa der Hälfte wegen Carbonschienenbruch)
    16 Schwarzwald Ostweg
    17 Schweden Kungsleden Süd Th
    17/18 Schweiz Jurahöhenweg
    18 Schweiz Alpenpassweg, nicht abgeschlossen
    19 Madeiraquerung Th
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    superv reagierte auf Altes Mädel in Test der komplett neuen UL-Ausrüstung bei einem Overnighter   
    Nun will ich doch auch mal die Gelegenheit nutzen und einen kurzen Beitrag verfassen.
    Als kompletter Neuling im UL-Bereich habe ich meine normale Wanderausrüstung aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen komplett auf UL umgerüstet.
    Das neue Equipement wurde am vergagenen Wochenende getestet:
    Slingfin Splitwing - ist mir der Eingang leider zu niedrig, war aber für die eine Nacht o.k.
    Schlafsystem bestand aus dem Cumulus Comforter M350 und Exped SynMat HL LW. Es ging von der Temperatur ganz gut soweit. Allerdings habe ich noch keine für mich befriedigende Befestigungsmöglichkeit des Comforters an der Matte gefunden. Den Comforter komplett über die Matte spannen geht nicht, da bekomme ich Platzangst ich habe ihn also ca. zur Hälfte über die Matte gespannt und ab ca. Hüfthöhe nur noch außen mit den Schlaufen an einem Überzug von TAR befestigt. Das ist bei ca. +3° suboptimal, da es immer irgendwo reinzieht.
    Insgesamt war ich aber sehr zufrieden und vor allem ziemlich stolz, dass ich die Tour mit 12 km am Freitag und ca. 8 km am Samstag zusammen mit meiner Hündin und meinem Wanderpartner, den ich hier im Forum kennen gelernt habe, ohne Probleme geschafft habe. Danke an dieser Stelle für die tolle Tourplanung, @Dieter_Z.
    Ich weiß, für UL-Geher ist das ein Witz, für mich nach 12 OP´s ist das auf jeden Fall eine Herausforderung gewesen. Und das ist ja erst der Anfang

  3. Danke!
    superv reagierte auf Stepston in MYOG Satteltasche   
    Nachdem ich drum gebeten wurde folgt hier nun eine kleine Vorstellung meiner MYOG Mr.Fusion Satteltasche. An die Mods: Falls das eher in den "UL in anderen Sportarten"-Bereich passt - bitte verschieben. Danke!

    Das momentane Setup am Rad. Wirklich neu ist nur der Top Tube Bag...
    Die Tasche habe ich mir vor knapp einem Jahr nach dem Vorbild der Mr. Fusion Tasche der Firma Porcelain Rocket gewerkelt. Der Clou an der Mr. Fusion Satteltasche ist der integrierte "Gepäckträger", welcher den Sway, also das hin und her Wackeln der Tasche, gezielt verhindert. Ebenfalls erwähnenswert ist die Tatsache, dass es sich hier nicht um eine einzelne geschlossene Tasche, sondern um ein Holster-System handelt, in welchem ein passender Packsack verzurrt wird.
    Beide Aspekte waren ausschlaggebend für meine Wahl. Ich war zuvor mit Satteltaschen von Apidura sowie von Alpkit unterwegs. Mit beiden Taschen hatte ich trotz vorausschauendem Packen Probleme mit einem wackelnden Hinterteil (und das trotz enger Lycra Bibs )... Probleme ist vielleicht übertrieben, Fahren ging ja noch, aber ständig daran erinnert zu werden, dass man eine voll gepackte Tasche hinten drauf hat stört irgendwann einfach. Noch nerviger fand ich da nur das Be- und Entpacken der Taschen. Entweder man nimmt Sie komplett ab, oder man lässt sie am Rad, was das ganze aber zu einer ziemlich wackeligen Geduldsprobe macht. Als dann noch eine geplante Tour anstand entschied ich mich also, das Projekt anzugehen...
    Kernstück und Knackpunkt des Projekts war für mich der kleine Gepäckträger. An sich keine komplizierte Geschichte, aber ohne richtiges Equipment eine kleine Bastelei. Wichtig war es hier ein Material zu wählen, welches genug Stabilität gegen seitliches Verwinden bot und Schweißen bzw. Löten erlaubte. Ich habe mich für ein Stahlrohr mit 9mm Durchmesser entschieden. Die grobe U-Form ließ sich mit einer Rohrbiegezange biegen, kleinere Anpassungen erfolgten einfach per Hand an einem Holzblock. Die Querstrebe wurde aus dem gleichen Rohr hergestellt, welches passend zugesägt und passgenau zugefeilt wurde. Anschließend wurde die Strebe wie auch noch zwei "Montageösen" bei einem lokalen Metallverarbeiter für kleines Geld angelötet. Das Ergebnis ist etwas windschief, aber voll funktionstüchtig und stabil.

    Der "Gepäckträger" - keine Schönheit aber funktioniert.
    Als Schelle zur Montage an der Sattelstütze nutze ich eine billige Sattelrohrklemme von M-Wave namens Racky. Hier sind Gewinde zur Montage eines Gepäckträgers vorhanden. Zur Verwendung an meinem ursprünglichen Rad fertigte ich mir noch einen kleinen Spacer aus einer Reduzierhülse. Um es an meinem jetzigen Rad mit größerer Sattelstütze zu nutzen habe ich heute morgen die kleine Lippe an der Oberkante der Sattelrohrklemme weggeschliffen.

    Die angepasste Sattelrohrklemme.
    Die eigentlichen Näharbeiten waren ziemlich straight forward. Die Maße habe ich anhand von Fotos des Originalprodukts ermittelt bzw. geschätzt und so angepasst, dass es in meinen Augen Sinn machte. Als Material verwendete ich 500d Cordura, 300d Cordura, ein 450 g/m² TPU Nylon, 25mm Gurtband und passende Hardware. Die Materialwahl erfolgte mehr aus meiner Laune heraus, als dass ich da groß einzelne materialspezifische Eigenschaften in Erwägung gezogen hätte. Die Seitenflanken des Holster-Oberteils sind zudem mit HDPE-Kunststoff verstärkt, damit eine sich nach vorne verjüngende Form der montierten Tasche gewährleistet ist und diese somit nicht beim Fahren stört.

    Das Unterteil bildet eine Tasche, welche über den Gepäckträger gezogen wird. Diese Einschubtasche saß ursprünglich ziemlich spack, hat sich nach 1500km durch Dreck und Regen aber etwas gedehnt. Am Rad montiert hält das ganze nachwievor problemlos.

    Holsterunterteil und eingeschobener "Gepäckträger".
    Das Oberteil wird mittels Klett am Sattelrohr fixiert. Je Seite wird zusätzlich ein Riemen zwischen den Sattelstreben durchgefädelt. Diese Riemen enden jeweils mit einem Ovalring durch welche die Riemen vom Unterteil gefädelt werden um so beide Teile miteinander zu verbinden. (Genauere Beschreibungen der Funktionsweise finden sich im Internet. Ich habe das ja nur kopiert!)

    Der "neue" Packsack. Größer geht auch.
    Den abgebildeten Packsack habe ich mir gestern noch aus 210den TPU Nylon genäht.
    So wie auf den Bildern zu sehen ist der Packsack maximal zu 2/3 gefüllt. Es sind da ein Trekkertent Stealth 1 und eine Forclaz Trek 700 Matte drin. Der Schlafsack sollte wohl auch noch passen. Das Ganze fährt sich angenehm unauffällig und wackelfrei. Auch auf Schotterpiste oder bei 50 km/h schlackert da nichts - so sollte das sein!
    Und nun zum Gewicht... das hat mich ehrlich gesagt etwas erstaunt. Dachte es wäre schwerer... Gepäckträger mit Sattelklemme und komplettem Holster wiegen 403 Gramm. Der Packsack kommt dann nochmal mit 165 Gramm dazu. Dafür, dass andere, eher auf's Rennrad und weniger auf's Mountainbiking ausgelegte Taschen auch schon um die 400 Gramm wiegen bin ich sehr zufrieden!

    Und im Profil... Zwischen Packsack und Holster kann man noch 'ne Jacke oder das Zeltgestänge stecken.
    Ich hoffe das Projekt gefällt euch und etwaige Fragen beantworte ich natürlich gerne.
     
    Grüße,
    Stepston
  4. Danke!
    superv reagierte auf Andreas K. in Daunenquilt "Siebenschläfer"   
    Zwei Jahre lang lagen die Materialien für einen Quilt zuhause in der Materialkiste, zwei Jahre stand der fertige Schnitt... Doch nach den Erfahrungen lange zurückliegender Projekte, Daunenhose und Daunensocken, war ich noch immer in meiner Begeisterung für die Verarbeitung der hierfür typischen Materialien gebremst. Zu groß war der Respekt vor der doch sehr aufwändigen Arbeit.
    Nachdem @Puffin aber seinen äußerst gelungenen selbstgenähten Quilt auf dem zurückliegenden MYOG Treffen zeigte, hat mich doch der Ehrgeiz gepackt, und ich habe mein lange ruhendes Projekt in Angriff genommen und erfolgreich zum Abschluss gebracht.
    Herausgekommen ist der „Siebenschläfer“, ein Dreijahreszeiten-Quilt den ich im Folgenden vorstellen möchte.
     
    Die Details:
    Flach ausgebreitet hat der Quilt die Maße 210x138/112cm. Er ist somit nutzbar bis zu einer Körpergröße von ca. 195cm. Mittels eines 75cm langen, teilbaren Reißverschlusses und eines Kordelzuges lässt sich das untere Drittel der Decke zu einer Fußbox schließen. Ausgeformt hat die Fußbox eine Länge von etwa 60cm. Der Kragen wird rückseitig durch eine Flachschnalle geschlossen und kann mit einem elastischen Kordelzug gerafft werden, so dass dieser eng am Hals anliegt. Zur Befestigung des Quilts an der Matte sind drei umlaufende elastische Bänder vorgesehen, auf denen die männlichen Teile der Flachschnallen - die mit dem Dreisteg - aufgefädelt sind. Dadurch lassen sich die Schnallen beliebig auf den Bändern justieren, haben aber einen festen Sitz, so dass diese nicht versehentlich verrutschen können. Außerdem legen sich die Schnallen flach an die Matte an, wodurch der Spalt zwischen Quilt und Matte, durch den Luft ziehen könnte, minimiert wird. Als Füllung habe ich 250g Gänsedaunen mit 850cuin gewählt. Diese sind in insgesamt 15 quer verlaufende Kammern in H-Konstruktion mit einer Breite von 15cm und einer Steghöhe von 3,6cm verteilt. Für die Kammern wurde 10% Überfüllung eingeplant, wodurch diese sich leicht aufplustern, so dass sich ein Loft von 5cm (einfach) ergibt. Als Material für Außenhülle und Kammerstege wurde Membrane10 von RSBTR mit 22g/m² gewählt. Ausgelegt ist der Quilt für einen Temperaturbereich von drei Jahreszeiten. Nach meinem Verständnis entspricht das dem Zeitraum von etwa April bis Oktober, also insgesamt sieben Monate. Daher auch die Namensgebung „Siebenschläfer“. Das Gewicht des Quilts beträgt 465g. Das der drei zugehörigen Befestigungsbänder gesamt 21g.  
    Der Quilt in Bildern:

























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    superv reagierte auf wilbo in 3F Lanshan 2   
    der grundriss vom aussenzelt hat eine länge von 270 und eine breite von 135 cm.
    hier einmal das inner von einem niedrigen zum hohen aufbau:


    wenn man beim inner oben das gedoppelte gummiband löst und einfach verwendet, könnte man das fly und das inner sicher noch höher aufbauen. hier sind die trekkingstöcke jetzt auf 125 cm länge eingestellt.


    auf den beiden fotos sieht man, dass es bei diesem shelter keinen catcut an den seiten gibt.

    bei dem höheren setup macht nun die schnurkonstruktion mit den doppelhaken wieder sinn.


    kaum einen unterschied macht es, ob das inner direkt am saum oder am hering befestigt wird.

    die apsis hat knapp 70 cm tiefe und bei offenem eingang regnet es nicht rein.

    alles in allem ein vernünftiges shelter zu einem sehr günstigen preis!
    @Magic
    schlafsack & matte kommt noch.
    vg. -wilbo-
     
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    superv reagierte auf Ranger in Dosen Cone   
    Da man ja jetzt eher die Zeit hat Ideen umzusetzen, hab ich mich mal an meinen Dosen-Cone  gemacht.
    Zuerst gabs nur die Idee im Kopf (schon länger) und dann machte ich mal ein Pappmuster.


    Nun hatte ich mir vier Dosen besorgt und es ging an den Zuschnitt.
    Die Stellen die dauerhaft verbunden bleiben hab ich noch mit einer Musterbeutelklammer gesichert.
    Was auch perfekt funktioniert, auch eben nur mit einer (es geht ja um UL )

    Und so sieht das fertige Teil aus.
      

        

    Ja, nachdem ich mit dem Ergebnis super zufrieden bin werde ich ihn wohl noch in einer blanken/polierten Version bauen.
    Genaue Maße hier zu Posten würde glaube ich nicht so viel bringen da so etwas ja immer individuell angepasst sein muß.
    Aber vielleicht hilft es jemanden zu Inspiration
    Das ganze Teil wiegt 13g Jippie

     
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    superv reagierte auf hmpf in Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn...   
    Du weisst, dass du ein wahrer ULer bist wenn... du eine Rennradhose beim Wandern trägst, da du sie als Sitzpolster und als Torsomatte verwenden kannst :D.
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    superv reagierte auf Lugovoi in The Original Space Quilt (MYOG)   
    Hallo Leute,
    ich möchte euch einen MYOG-Prototypen vorstellen. Ich habe das Ding Space-Quilt getauft und mittlerweile relativ umfangreich getestet. Nach einem Bivy-Projekt ist es mein zweites MYOG-Ergebnis.
    Kleine Vorgeschichte: auf einer Tour auf dem GR11, noch vor meiner Ultralight-Infektion, hatte ich einen nicht ganz ausreichenden Daunenschlafsack dabei und darüber hinaus, als Notfallausrüstung, eine klassische Mylar-Silber-Gold-Folie. Des Nachts frierend versuchte ich mir mit der Rettungsdecke über dem Schlafsack zu behelfen. Aha, das wärmt ja doch ganz gut, dachte ich. Des morgens: Aha, mein Schlafsack ist durch die zwangsläufige Kondensbildung unter der Folie ziemlich klamm bis nass geworden. Nicht nochmal!
    Ein paar Jahre später habe ich nochmal über die Kombination aus Schlafsack/Quilt und Rettungsfolie nachgedacht und überlegt ob beides nicht doch kombinierbar ist. Die Qualitäten von hauchdünnen Metallic-Folien sind ja spätestens seit der Thermarest X-lite bekannt.
     
    Das vorläufige Ergebnis: der Space-Quilt.
     
    Das Prinzip ist denkbar einfach. Der normale Quilt besteht aus Außenstoff, Isolation und Innenstoff. Beim Space-Quilt legt sich zwischen Außenstoff und Isolation noch eine weitere Schicht, die besagte Goldfolie (2Euro Rettungsdecke). Um die Dampfdichtheit zu unterbinden ist diese allerdings perforiert. Die Isolation bleibt so (recht gut) erhalten, gleichzeitig bleibt der Quilt (recht gut) atmungsaktiv.
    Der von mir konzipierte Quilt sollte noch ein weiteres Material und seine Eigenschaften nutzbar machen: das weithin bekannte Tyvek softstructure. Das Tyvek als Außenmaterial (mit dem ich im Bivy-Bereich gute Erfahrungen gemacht hatte) sollte dem Quilt noch ein paar Bivy-Fähigkeiten spendieren: absolute Winddichtigkeit und sehr gute Spritzwasser bzw. feuchte Zelt/Tarpwand-Festigkeit. (Man muss dazu sagen dass ich eine Art Tyvek-Fetish entwickelt habe ich finde das Material einfach genial...)
    Also die Materialien in dieser Reihenfolge beginnend außen: Tyvek, perforierte Goldfolie, 100gr Apex, 20d Ripstop-Nylon (plus Reißverschluss, Bungeecord, Elastikband, Camsnaps).
     
    Ich hatte mir erhofft mit diesem Prinzip eine deutliche Isloations-Steigerung zu erreichen (5 bis 8Grad, oder anders gesagt: mit einer 100er Apexfüllung die Werte einer 167er zu erreichen) und das bei minimalem Gewichtszuwachs gegenüber einem Standard-Quilt.
     
    Das Ergebnis: es scheint recht gut zu funktionieren.
     
    Der erste Test fand in der Eifel statt. Abends in den Quilt gestiegen und sofort ein wohliges Wärmegefühl gespürt (mehr als gewohnt). Nachts runter auf 7 Grad und ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit. Geschlafen in T-Shirt und Daunen-Schühchen (bei allem unter 15 Grad brauche ich Schlafschuhe – kalte Füße-Syndrom). Ich muss dazu sagen: ich bin das was man „cold sleeper“ nennt. Auf angegebene Komforttemperaturen muss ich konsequent 5 Grad drauf rechnen. Angenommen eine 100er Apex Füllung ist Komfort 8-10 Grad (vergleiche As Tucas, Gramxpert), so bedeutet ein 100er Apex für mich vielleicht 12-15 Grad Komforttemperatur. In diesem Sinne ging der Space-Quilt für mich auf, die Goldfolie hat sicher 5 Grad rausgeholt.
     
    Zweiter Test: 14 Tage Jotunheimen Norwegen im September, Nachttemperaturen zwischen 5 und -2 Grad. Hier habe ich den Space-Quilt allerdings als Overquilt mit einem um 60 Gramm Daune aufgemotzen Windhard-Quilt verwendet. Diese Kombi hat sich voll bewährt, warm, und der Daunenquilt immer schön trocken. Der bewusst weite Schnitt des Overquilts tat hier gute Dienste.
     
    Fazit: das Konzept ist zumindest eine Überlegung wert. Im Grundsatz lässt sich die Isolationsleistung eines Quilts damit deutlich steigern. Ich bin aber noch vorsichtig. Die Testphase ist noch nicht abgeschlossen. Es ist schon ziemlich nerdy, und eine vermeintlich geniale Idee stellt sich am Ende gerne mal doch als suboptimal heraus. Ich halte das Konzept nicht unbedingt für mehrheitsfähig. Man muss z.B. akzeptieren dass ein Space-Quilt ziemlich knistert aufgrund der Metallicfolie, was ich persönlich eher interessant als nervig empfinde. Rascheln von unten (x-lite) geht jetzt auch von oben;) - eine zweite Person im Zelt könnte sich daran stören.
    Das zentrale Parameter an dem man experimentieren muss ist die Perforation der Folie. Wo hier das richtige Maß an „Lochung“ liegt habe ich noch nicht endgültig feststellen können. Zu viel Luftdurchlass mindert die Isolation, zu wenig sorgt für Kondensation die es auf jeden Fall zu vermeiden gilt. Möglicherweise baue ich nochmal einen zweiten Prototyp mit ein paar Änderungen.
     
    Ihr könnt die Idee ja mal auf euch wirken lassen und ein bisschen „thinking outside the box“ betreiben. Beste Grüße. L
     





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    superv reagierte auf ChristianS in Meine nächste Rucksack Evolution   
    Dann folgen hier erstmal die Bilder vom gesamten Pack:





    Gewicht: 360g ohne den optionalen Hüftgurt (nicht abgebildet).
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    superv hat eine Reaktion von Mario294 erhalten in Impressionen von Touren   
    Hallo und vielen Dank für das Interesse an meinen Bildern!
    Da ich gerade im leider nicht "leichtem" Umzug stecke und auch relativ talentfrei bin was das Schreiben angeht, wird das mit dem Bericht eher nichts.
    Kurz zusammengefasst:
     
    Ich war mit Lotte, meiner treuen und schon etwas älteren Hundedame für 3 Wochen im August mit dem Auto in Norwegen.
    Die erste Tour führte oberhalb von Roldal vom Valdal in die südliche Hardanger Vidda.
    Überraschend viel Schnee und Mücken machten uns die ersten 2 Tage ganz schön zu schaffen und ich fing mir erstmal eine ordentliche Männergrippe ein
    Schon Blöd gleich am Anfang, besonders weil ich seitdem ich auf den Hund gekommen eigentlich von derartigen Infekten verschont blieb.
    Also hab ich schweren Herzens die Tour abgebrochen und bin zu dem schön gelegen Campingplatz nach Roldal gefahren. Die Erkältung dauerte eine Woche, in der ich nur einige Auflüge in der Umgebung unternahm .
    Danach fuhr ich Richtung Breheimen ans obere Ende des Jostedalsbreen und wanderte in das wunderschöne Mysobyttdalen für eine 3 Tagestour hinein. Das Wetter war bestens und die Sonne schien die ganze Zeit, nur die Mücken waren auch oberhalb der Baumgrenze recht anstrengend. Über Lotte schwebte ständig ein ganzer Schwarm.
    Danach ging es weiter nach Jotunheimen, dort umwanderten wir gemütlich innerhalb von drei Tagen die Gebirgsgruppe der Kyrkja. Wieder bei strahlendem Sonnenschein und wunderschönen Ausblicken. In der dritten Nacht erwischte uns ein kräftiger Föhnsturm.
    Bis dahin hielt ich mein geliebtes shangri la Mid mit selbst gebauter Karbonstange für absolut sturmfest, aber die starken Böe drückten trotz Sturmabspannung die Zeltbahn sackartig nach Innen. So habe ich mich die halbe Nacht in Regenklamotten sitzend dagegengestemmt. Deshalb werde ich mir wohl demnächst noch mal zusätzliche Abspannpunkte annähen. Am nächsten Tag war das Wetter das erstemal schlecht, bzw. für Norwegen normal
    Zwischen den Touren habe ich immer wieder wunderschöne Plätze zum Übernachten gefunden.
    Ich freue mich schon auf die nächste Norwegen Reise.
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    superv hat eine Reaktion von Mario294 erhalten in Impressionen von Touren   
    Norwegen Urlaub 2016, Jotunheimen und Hardanger Vidda
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    superv reagierte auf pielinen in Impressionen von Touren   
    Kurztour Kvikkjokkk-Njåtjosvagge-Padjelanta, 7 Tage
    Zum ersten Mal seit 22 Jahren habe ich wieder in den Sarek hineingeschnuppert. Ich wollte eigentlich nicht mehr eine längere reine Wandertouren machen, aber der Ultraleichtansatz hat es möglich gemacht: HMG Porter 3300, Locus Gear Khufu, Enlighted Equipment Prodigy Quilt, TAR Neoair Xlite, Traildesigns Sidewinder Titri mit Toaks 900ml und Zelph Starlyte, Merell Moab Halbschuhe.
    Kvikkjokk ist immer wieder eine Reise wert, besonders im Herbst, wenn die Mücken weg und die Flüsse leicht zu queren sind, es nachts wieder dunkel ist mit Chance auf Polarlichter,  die schöne Herbststimmung beginnt und man die Täler alleine für sich hat.
    Von der Region gibt es unzählige Heldengeschichten, daher nur ein paar kurze Impressionen.







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    superv reagierte auf Idgie in 15 Liter sind genug :-P   
    Gerade fertig geworden, ich lasse mal die Bilder für sich sprechen und schreibe später, wenn ich mehr Zeit habe, noch etwas dazu 
    Abmessungen gesamt: 50*25*15, nutzbarer Inhalt ca 15 Liter, Gewicht 160 gramm, Material vorwiegend DxG




     

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    superv reagierte auf wilbo in quadromid flat tarp   
    ... kurzes update zum Doppeltarp.
    Es funktioniert mit Baumwollmischgeweben auch als Feuerzelt!

    VG. -Wilbo-
  15. Gefällt mir!
    superv reagierte auf Freierfall in Ich bin dann mal weg ...   
    Bin für 2 Wochen weg in der hardangervidda ab heute
  16. Gefällt mir!
    superv reagierte auf noodles in Der „Microabenteuer“ Thread   
    Abenteuer im Kopf
    Als Kind hatte ich vor meinem Fenster einen Blick auf eine Bergkette am Horizont (ca. 30 Km entfernt) Ich habe mir damals immer vorgestellt. dass dahinter die wirkliche Welt losgeht und mir ausgemalt, wie es dort aussehen könnte. Ich wollte dann immer genau in gerade Linie dorthin laufen, durch die Landschaft vor mir.
    40 Jahre später habe ich genau das mal gemacht, war echt spannend, den alten Bildern nachzulaufen. 
  17. Witzig!
    superv reagierte auf DaFi in Kurioses am Wegesrand   
    Bild 1: Ein liebevoll dekoriertes Schaufenster in einer Oberpfälzer Kleinstadt
    Bild 2: Verhaltensregeln auf dem spanischen Jakobsweg (Nicht tanzen beim *** )


  18. Gefällt mir!
    superv reagierte auf Andreas K. in Trekkinglagerplätze Steigerwald (Franken)   
    Bin eben bei meiner Recherche darauf gestoßen, dass die Bayerischen Staatsforsten mittlerweile auch im Steigerwald offizielle Trekkinglagerplätze betreiben. Vielleicht ist das ja für den Einen oder Anderen interessant.
    http://www.trekking-bayern.de/region/steigerwald/zeltplaetze.html
  19. Gefällt mir!
    superv reagierte auf coyote in Impressionen von Touren   
    sunrise by Udo St., auf Flickr
     
    sunset by Udo St., auf Flickr
     
    hiking by Udo St., auf Flickr
     
    hiking by Udo St., auf Flickr
     
    hiking by Udo St., auf Flickr
     
    hiking by Udo St., auf Flickr
     
    Höllentalklamm by Udo St., auf Flickr
     
    Höllentalklamm by Udo St., auf Flickr
     
    Höllentalklamm by Udo St., auf Flickr
     
    Höllentalklamm by Udo St., auf Flickr
     
    Höllentalklamm by Udo St., auf Flickr
     
    Höllentalklamm by Udo St., auf Flickr
     
    Höllentalklamm by Udo St., auf Flickr
     
    sunset by Udo St., auf Flickr
     
    hiking by Udo St., auf Flickr
     
    Hello? by Udo St., auf Flickr
  20. Gefällt mir!
    superv reagierte auf Andreas K. in Schnäppchen   
    Sackschwere Teile! Sorry, aber im Sinne des Forums kein Schnäppchen, sondern rausgeschmissenes Geld 
  21. Gefällt mir!
    superv reagierte auf JoeDoe in Lysefjordrundt Anfang September   
    Ich frage mich, wieso überhaupt Bäume gefällt werden müssen.. Leave no trace und so.. 
  22. Gefällt mir!
    superv reagierte auf Dölerich in Vorstellungsthread   
    Hallo zusammen!
    Da ich nun mittlerweile täglich hier reinschaue und gespannt mitlese, gehört es sich, mich auch mal vorzustellen:
    Ich bin 29 Jahre alt, wohnhaft in Nürnberg und meine erste größere "richtige" Wanderung war der Camino Frances, mehr oder weniger aus Langeweile mit einem Kumpel in den Semesterferien. Seitdem bin ich der Wanderlust verfallen und versuche so oft wie möglich die Natur zu genießen. Damals noch mit ca. 11 Kilo BW auf dem Buckel, hat meine Ausrüstung jetzt, dank Euch, akute Schwindsucht 
    Für dieses Jahr ist die Via Francigena von Siena nach Rom geplant, leider reicht die Zeit nicht für mehr. Ich freue mich auf anregende Diskussionen und ultraleichte Inspiration.
    Beste Grüße und einen schönen Abend!
    Dölerich

  23. Witzig!
    superv reagierte auf Fabian. in Gewitter im Zelt - gefährlich?   
    Wenn das Gewitter im Zelt ist,  einfach draußen schlafen.
  24. Gefällt mir!
    superv reagierte auf Dennis in You Probably Don't Need to Shower   
    Ich habe mir diesen Thread mal zu Herzen genommen und ein Experiment gestartet. Seit zwei Wochen nutze ich nun weder Duschgel, noch Shampoo und auch keine Deos. Fazit: Ich bin begeistert!
    Ich hätte es nicht für möglich gehalten (höre mich schon an, wie in ner billigen Werbung), aber ich habe nach einer Woche keine Probleme mehr mit meiner Haut gehabt. Ich hatte ein sehr nerviges Schuppenproblem (besonders auf der Stirn) und auch immer starke Schweißbildung.
    Kurz nachdem ich angefangen habe mich nur noch mit Wasser zu duschen, stellte sich die Besserung ein. Der dritte und vierte Tag wurde von einer juckenden Kopfhaut begleitet. Das hat kurz danach aber auch wieder aufgehört.
    Anfangs habe ich ab und zu noch zwei mal täglich geduscht, da ich fand, dass meine Haut klebrig wurde. Aber mittlerweile ist das auch weg. Selbst bei den heißen Temperaturen habe ich weniger Probleme mit Schweiß und Gerüchen als vorher.
    Ich habe natürlich auch bei meinen Arbeitskollegen mal vorsichtig nachgefragt... man merkt ja nicht immer selbst ob man stinkt. Aber die konnten auch nix feststellen... und glaubt mir! Die SIND ehrlich, wenn es um sowas geht
    Also vielen Dank, für alle die hier ihre Erfahrungen gepostet haben!
  25. Gefällt mir!
    superv reagierte auf wilbo in Ein Beak für alle Fälle   
    bei den letzten  regengüssen durfte ich feststellen, dass zwar das inner trocken bleibt, aber der ganze vordere bereich doch nass wird.
    daher habe ich dem flat tarp zusätzlich eine apsis verpasst, (+75 g).

    ich habe das dreieck aus chikara gemacht, da es an den diagonalen ausreichend spannung haben sollte. so ist das zwar gerade noch ok,  ein bißchen mehr zug hatte ich mir allerdings schon gewünscht ...
    man kann das beak luftig oder bodenbündig aufbauen. auch wenn das setup niedriger wird, kann ich es entsprechend anpassen.

    der eingang ist wahlweise, links und rechts über einen haken zu öffnen. der zug wird über zwei linelocks auf die ecken übertragen und kann von aussen, wie auch von innen bedient werden.
    zum fixieren der eingangsseite wird der ring einfach doppelt auf den gegenüberliegenden haken gelegt.

    die beidseitige öffnung ist insofern praktisch, da das inner mit seinen t-zippern auch zweiseitig zu öffnen ist. auf der rechten seite kann man prima kochen, während man links besser raus und rein kommt.


    btw.
    das mesh inner mit der aufgestellten bodenwanne passt hervorragend.
    https://de.aliexpress.com/item/340-grams-3-seasons-T-doors-design-strut-corner-Ultra-light-outdoor-camping-tent-fit-most/32814647330.html?spm=a2g0s.9042311.0.0.lao1Gq
    vg. -wilbo-
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