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Ultraleicht Trekking

Chris9

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    Chris9 reagierte auf Trekkerling in Impressionen von Touren   
    3,5 tägiger Kurztrip mit Andi K., Chris9 und Volker im östlichen Bayrischen Wald. Schee war's!!
    P.S.: Wer auf dem siebten Bild (dem Panoramabild) als erster den ULer findet, dem spendiere ich ein Bier/Kaltgetränk.
  2. Gefällt mir!
    Chris9 reagierte auf Andreas K. in Impressionen von Touren   
    Selbe Tour, selbe Besetzung, nur aus anderer Perspektive:







    r

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    Chris9 reagierte auf Volker in Impressionen von Touren   
    Hallo, hier auch noch ein paar Bilder von mir zur gleichen Tour:







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    Chris9 hat eine Reaktion von bingo erhalten in G4, Mariposa, Huckepack?   
    Je nachdem, wie weit westlich von Wien, lohnt sich vielleicht eine Fahrt nach Passau.
    Hier kannst du Laufbursche Packsack und Packraum gerne mal probetragen. Wenn es leichter sein soll, gerne auch einen Eigenbau von micha90.
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    Chris9 hat eine Reaktion von micha90 erhalten in G4, Mariposa, Huckepack?   
    Je nachdem, wie weit westlich von Wien, lohnt sich vielleicht eine Fahrt nach Passau.
    Hier kannst du Laufbursche Packsack und Packraum gerne mal probetragen. Wenn es leichter sein soll, gerne auch einen Eigenbau von micha90.
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    Chris9 reagierte auf P4uL0 in Rucksack vom selbsternannten Nähdepp!   
    So Update Nummer 1:
    Jetzt habe ich ne Lösung gefunden die mir richtig gut gefällt. Der Pack ist jetzt zwar so groß wie mein HuckePack........sollte eigentlich viel kleiner werden, aber das Ergebnis find ich persönlich klasse. Macht richtig Spass die Näherrein. 
    Schultergurte sind auch schon ab, wie werde ich die Tage neu machen und mir etwas mehr Zeit dafür lassen.





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    Chris9 reagierte auf micha90 in Balaclava mit KuFa Füllung - ein Prototyp   
    Ein leichtes Hallo!
    Erstmal muss ich kurz ausschweifen:
    Für dir nächste längere Tour wollte ich mir eine neue Puffy-Jacke besorgen, möglichst leicht und mit Kunstfaser Füllung (wird eher mal nass von Schweiß, Regen etc und lässt sich auf Tour besser waschen und trocknen). Nach kurzer Suche war klar, dass es der Climalite Pullover von Cumulus sein sollte, da der alles hat was mein Herz begehrt. Nur blöd, dass die neue Variante ohne Kapuze gemacht wird und Jacken nicht customisierbar sind. Da ich die Jacke dennoch haben und nutzen möchte, lag die Idee nahe, die fehlende Kapuze einfach durch eine Balaclava auszugleichen. Leider sind Balaclavas relativ teuer, da es schlicht wenige Hersteller dafür gibt (das APEX Balaclava von MLD finde ich super, aber der Preis +Versand +Zoll ist es mir echt nicht wert..).
    Wie es der Zufall will, konnte mir kurzerhand @milkmonsta zwei seiner Balaclavas zum testen ausleihen, was mir natürlich gut in den Kram passte. Nachdem ich die beiden Stücke dann ein wenig in Ruhe begutachtet habe, kam ich relativ schnell zu dem Schluss, dass es nicht wirklich schwierig sein kann sowas einfach selber zu machen! Also zack zack grob die Umrisse auf Papier und anschließend auf Stoff übertragen und los gehts. Durch einen weiteren Zufall ist mir über die Arbeit eine Hand voll "Thermoball" (Synthetic von  North Face mit 650cuin Bauschkraft!) Füllung in die Hände gefallen, die direkt mit eingearbeitet wurden. Das Zeug besteht aus Flocken und sieht fast aus wie echte Daune, weshalb die Balaclava abgesteppt wurde. Das Ergebnis ist folgendes:
     

    Da ich, wie so oft, relativ ohne Plan aus dem Bauch heraus geschneidert hatte, sind natürlich auch ein paar Macken mit eingearbeitet worden - das verleiht dem ganzen aber nur mehr Charakter

    Gewicht und Packmaß sind nicht unbedingt Spitze, aber auf jeden Fall akzeptabel.
     

    Die Passform ist ebenfalls OK, beim nächsten Mal werde ich aber das "Guckloch" noch einen Tick größer machen, da das Sichtfeld doch relativ stark eingeschränkt ist.
     
    Fazit:
    Das nächste Mal dann doch lieber APEX-Filz, das macht sicher weniger Arbeit und sieht sauberer aus, als diese schiefen Daunenkammern. Außerdem kann sich die Füllung dann nicht verschieben und es gibt keine kalten Stellen aufgrund der Steppnähte. Ansonsten ein spaßiges Projekt für die Kalte Jahreszeit!
     
    schöne Grüße
    Micha
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    Chris9 reagierte auf Freierfall in *Not* The West Highland Way - erstes Leichtwandern in Schottland   
    Tag 3:

    Das ist kein Dreck in den Tassen. Das sind Midges.

    Am nächsten Morgen wurden wir von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, die einen herrlichen spätsommerlichen Tag versprachen. Nach dem Frühstück, bei dem es Midges als Proteinbeilage gab (alles voll davon!) bauten wir das Camp ab, trockneten etwas unsere Sachen in der Sonne und folgten weiter dem WHW. Der Weg stieg konstant sanft an, das Gehen wurde lediglich etwas durch den Charakter des Weges, der einer alten Militärstraße (mit grobem "Pflaster"?Stein) folgt. Eigentlich hatten wir vor, eine zwei-tägige, etwas anspruchsvollere Route durch den Black Mount zu gehen, Erschöpft und etwas in unserem Mut gemindert durch den Vortag entschieden wir jedoch, heute einen gemütlichen Tag in der Sonne zu machen und unsere Wegstrecke einfach zu halten. Also offizieller WHW.

    Etwa um die Mittagszeit passierten wir die höchste Stelle der Hügelkette zwischen dem letzten Tal und dem vor uns liegenden Ranoch Moor bzw. das Glen Etive, auf das mann bereits einen ersten Blick werfen konnte. Im strahlenden Sonnenschein und bei sommerlichen Temperaturen wirkte das Moor nicht besonders bedrohlich. Alsbald kam jedoch auch die wohl bekannteste Gebirgsformation Schottlands in den Blick, der Buachaille Etive Mòr (bei dem wir bis jetzt nicht wissen wie man das eigentlich ausspricht) und konnten uns gar nicht satt sehen, ein wirklich sehr schöner Berg.

    Im Kings House Hotel probierten wir lokales Bier (sehr lecker!) und beobachteten Wild, dass sich bis ganz nah an uns heran traute.

    Da es erst früher Nachmittag war, beschlossen wir noch weiter zu gehen und zu schauen wo wir übernachten würden, direkt hinter dem Hotel hätte es eine Camping-Möglichkeit gegeben, wir folgten dem Glen Etive jedoch weiter Richtung "Devils Staircase", bei dem sich auch früh herauskristallisierte, dass wir diese "schwierigste Passage des WHW" auch heute noch nehmen würden.

    Blick Zurück ins Glen Etive

    Plateau am "Devils Staircase", knapp links von der Mitte zu erkennen: der Ben Nevis

    Blick zurück nach Süden am Devil's Staircase
    Im Nachhinein betrachtet, war das die mit abstand schönste und (IMO) lohnendste Passage des offiziellen WHW, auch wenn ich sie natürlich nur bei Traum-Wetter zu Gesicht bekam, bei starkem Regen hätte sie sicherlich nur wenig spaß gemacht und wäre stellenweise nicht ganz ungefährlich gewesen. Wir waren dennoch sehr sehr dankbar für unser leichtes Gepäck, UH wäre diese Stelle eine Qual. Unterwegs fand ich auch eine Nalgene Everyday Flasche, die ich mitnahm. Zum Wandern wäre sie zu schwer, aber für den Alltag nett, also behielt ich sie. Wir haben zuvor lange niemanden gesehen und auch anschließend niemanden getroffen dem sie gehört haben könnte, ich hoffe der oder diejenige ist deshalb nicht verdurstet.

    Waldstück vor Kinlochleven
    Auf der anderen Seite des Gebirgszuges trafen wir zwei deutsche, die sich erst versuchten auf englisch mit uns zu unterhalten, und erklärten sie seien aus Kinlochleven gekommen, dort gäbe es aber zu viele Midges, daher suchten sie einen Schlafplatz weiter oben. Na klasse dachten wir, gingen aber trotzdem durch den Wald hinab. Der Abstieg durch einen Wald und vorbei an einem Pumpspeicherkraftwerk war zwar ganz nett, zog sich aber etwas, und unsere Aufnahmekapazität für hübsche Dinge war an diesem Tage sowieso schon erschöpft.
    In Kinlochleven trafen wir John & John wieder, die am ersten Campingplatz (direkt am Ortseingang) ihre Zelte aufschlugen, durch die Nähe zum Pumpspeicherkraftwerk war es dort aber recht laut und wir beschlossen, zum zweiten Camping in Kinlochleven weiter zu ziehen, ganz am Ausgang aus dem Ort. Dieser liegt schön an einer "Bucht" und hat ein hübsches Restaurant, zudem ist es dort ruhiger, wenn auch kälter (tiefer gelegen und am Wasser). Leider war der Campingplatz auch voller Midges, sodass wir in einem kleinen Schuppen mit Waschbecken und Waschmachinen unser Abendbrot vertilgten, um nicht völlig ausgesaugt zu werden.
    Tag 4:
    Am nächsten Tag hieß es, sich entscheiden, wie wir weiterreisen würden. Zum offiziellen Ende des WHW wäre es nur noch eine Tagesettappe, angeblich eine eher langweilige.  Also beschlossen wir, wieder eine Alternativroute aus dem Führer zu nehmen, direkt nach Norden, die Mamores streifend Richtung Glen Nevis.

    Im Wald von Kinlochleven


    Also verließen wir Kinlochleven zunächst nach Osten, stiegen zunächst durch einen schönen Wald einen Hang hinauf und folgten anschließend einem alten, steinernen Rohr immer nach Norden. Zwischenzeitlich gab es dort einige mit rostigen Stahlplatten überdeckte Abgründe, deren Passage nicht wenig Überwindung erforderte.

    Blick zurück nach Kinlochleven

    Irgendwann kamen wir jedoch an einem kleinen Damm an, und folgten dem dort liegenden Loch Eilde Mor durch ein langes Gebirgstal, immer einer alten Schotterstraße folgend. Die einzigen Menschen, denen wir unterwegs begegneten waren eine Gruppe Jugendlicher, geschätzt ca. 16 die in einem alten Landrover an uns vorbeifuhren. In den Highlands scheint man manches nicht so genau zu nehmen

    Straße am Loch Elide Mor

    Nach einem langen Marsch vorbei an einigen Ruinen kamen wir schließlich an den Lauf des Flusses Luibeilt, an dessen anderem Ufer ein Bothy (eine Art Schutzhütte) lag, in dem wir übernachten wollten. Zunächst suchten wir das Ufer des Flusses nach einer Möglichkeit, trocken hinüber zu gelangen ab, doch der Fluss war überall zu breit oder wies eine zu schnelle Strömung auf, sodass über steine hopsen uns gefährlich vorkam. Also beschlossen wir den Fluss zu furten, was auch problemlos funktionierte. Meine Begleitung strahle daraufhin, sowas abenteuerliches hatte sie noch nie gemacht

    Furten des Luiebilt an einer flachen, langsam fließenden Stelle
    Das Bothy erwies sich als in fantastischem Zustand, zwei Räume, beide mit Kamin, einer mit Schlafempore, ein paar Möbel, sogar ein großer Haufen Äste vor der Tür und eine Schubkarre voller trockenen Zunders neben dem Kamin. Wir bedienten uns (ein wenig) am Holz, entfachten ein kleines Kaminfeuer und machten es uns gemütlich. Ich sammelte Wachsreste aus den (runtergebrannten) Kerzen in einem Zimmer und schmolz sie zu zwei Teelichtern ein, die die heimelige Atmosphäre verstärkten.  Da es jedoch schon bald dunkel wurde, verkrochen wir uns früh in unsere Quilts. Schön, so in einer kleinen verlassenen Hütte mitten in den Highlands...


    Mitten in der Nacht wurde ich plötzlich von meiner verängstigten Freundin geweckt, sie habe draußen laute Geräusche gehört, es sei wohl jemand dort draußen. Alarmiert sprang ich auf, und suchte schon nach der großen Schaufel die ich neben die Tür gestellt hatte, als zwei Berwanderer durch die Tür kamen, und sich entschuldigten uns geweckt zu haben. Sie hätten sich völlig in der Zeit verschätzt. Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass sie  3h lang mit Taschenlampen ihren Weg durch den Morast zum Bothy gesucht hätten.
    Sie belegten den anderen Raum und beruhigt konnten wir auch schnell wieder ins Bett, brauchten aber ein wenig, um uns vor dem Schreck zu erholen...
    Fortsetzung Folgt.

     
     
     
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    Chris9 hat eine Reaktion von FrankyX erhalten in Rennsteig: ein langes Wochenende mit Freunden   
    Vielen Dank für den Bericht und die Fotos.
    War eine klasse Tour! Vier Tage waren wir unterwegs?! Kam mir vor wie einer
    Ich freue mich schon, wenn wir das nächste Mal gemeinsam losziehen.
    Frank, ich hoffe, deinem Knie geht es besser und du bist das nächste Mal wieder am Start?
     
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    Chris9 hat eine Reaktion von micha90 erhalten in Rennsteig: ein langes Wochenende mit Freunden   
    Vielen Dank für den Bericht und die Fotos.
    War eine klasse Tour! Vier Tage waren wir unterwegs?! Kam mir vor wie einer
    Ich freue mich schon, wenn wir das nächste Mal gemeinsam losziehen.
    Frank, ich hoffe, deinem Knie geht es besser und du bist das nächste Mal wieder am Start?
     
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    Chris9 reagierte auf micha90 in Rennsteig: ein langes Wochenende mit Freunden   
    Es ist zwar schon einige Zeit verstrichen, aber ich hatte mir fest vorgenommen hierzu einen kleinen Bericht zu schreiben. Chris und ich hatten eigentlich schon lange geplant mal eine kleine Tour zusammen zu machen, wobei sich die Terminfindung allerdings als schwierig herausstellte. Der Rennsteig bot sich an, da er halbwegs mittig zwischen uns beiden (Nürnberg und Berlin) liegt. Da ich kurz vorher auch mit FrankyX darauf kam eine Tour zusammen zu machen, beschlossen wir den Rennsteig einfach zu dritt zu laufen. Am ersten Oktoberwochenende war es dann endlich so weit!
     
    Tag 1:
     
    Nach einer kurzen Nacht und einer langen Zugfahrt kam ich in Hörschel an, wo ich wir uns alle am Bahnhof treffen wollten, da wir jeweils aus verschiedenen Richtungen anreisen mussten. Zwischen 9:30 und 10:00 waren dann alle eingetrudelt und es kamen zum Glück auch direkt die ersten Sonnenstrahlen raus, die den ansonsten ziemlich kühlen Herbstmorgen etwas aufheiterten. Bereits nach den ersten Kilometern geht es bergauf und wir halten an der ersten Sitzbank an um uns der Jacken zu entledigen.

    Die Sonne kommt raus, die Jacken werden eingepackt.
     
    Mein Rucksack war blöderweise etwas schwerer als die von Franky und Chris, da ich das kulinarische Angebot gnadenlos unterschätzt hatte: Bereits am Vormittag kamen wir zu ersten Würstchenbude direkt am Wegesrand und gönnten uns je eine Thüringer Bratwurst. Frisch gestärkt ging es kurz darauf weiter die erste Steigung in Richtung Inselberg in Angriff nahmen. Leider machte sich schon langsam Frankys Knie bemerkbar, das seit Bund-Zeiten lädiert ist und gelegentlich wohl Zicken macht. Am späten Nachmittag erreichten wir nach ca 32km den Gipfel des Inselbergs, auf dem wir uns ein eher weniger gutes dazu noch und teures Mittagessen erwartete, was uns allerdings auch nicht die Laune verderben konnte.

     
    Leider wurde Frankys Knie trotz Pause nicht besser, so dass der Abstieg eher langsam von statten ging, was ihn leider dazu bewegte, das wohl einzig richtige zu tun und den eigenen Ehrgeiz zu überwinden. Für ihn endete die Tour bereits nach Tag 1, wo er wenigstens noch gut wieder zurück in die Zivilisation kam.
    Etwas reuemütig zogen Chris und ich noch ein paar Kilometer weiter und schliefen nach etwa 40km Tagesleistung unter einem Baum neben einer Schutzhütte, da das Wetter nicht nach Regen aussah.
     
    Tag 2:
     
    Es ist noch dunkel als wir aufbrechen, aber im Oktober geht die Sonne eben nicht schon um 5:30Uhr auf.. Morgens ist es noch empfindlich kalt, so dass wir alle Bekleidung anziehen, die wir dabei haben (was natürlich nicht viel ist..) und zusehen, dass wir uns warm laufen.
     

    Den Sonnenaufgang können wir uns von einem Aussichtsturm ansehen.
     
    Gegen Mittag kommen wir an einem Schild vorbei, auf dem wir meinen gelesen zu haben, dass es nur 100m bis zum Schneekopf ist, wo uns ein Restaurant erwarten würde, allerdings stellt sich heraus, dass die 100m nur bis zum zugehörigen Parkplatz sind. Da wir aber stur sind und uns ein wenig kalt war, liefen wir noch gut einen Kilometer weiter, bis wir den eigentlich Schneeberggipfel mit Restaurant erreichten und gönnten uns dort eine heiße Schokolade.
     
    Kletterturm auf dem Schneekopf und heiße Schokolade
     

    links: Mittelpunkt des Rennsteigs
     
    Kurze zeit später liefen wir dann auch noch einen ca 3km langen Schlenker, da wir beim Quatschen eine Abzweigung verpasst hatten.
    Unser eigentlicher Plan nach ca 45km am „großen Herrenstein“ in ein Restaurant einzukehren ging dann aber leider nicht auf, weil es bereits geschlossen hatte, so liefen wir kurzerhand 5km weiter bis „Neustadt am Rennsteig“. Hier fanden wir auch direkt eine nette Einkehrmöglichkeit, wo wir wieder auftanken konnten. Natürlich konnten wir nicht in der Ortschaft campen, sodass es nach dem Abendessen noch ein Stück weiter ging, in der Dunkelheit konnten wir wenigstens unsere Lampen nutzen, sodass diese nicht umsonst mitgeschleppt wurden. Weitere 6km weiter fanden wir dann eine nette Schutzhütte, in der wir uns breit machen konnten. Inklusive Schneeberg und dem unfreiwilligen Schlenker waren das etwa 60km!
     

    Das Restaurant ist schon zu, also liefen wir eben zum nächsten - lohnte sich!
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    Chris9 reagierte auf micha90 in Rennsteig: ein langes Wochenende mit Freunden   
    Tag 3:
     
    Der Morgen war kalt und neblig, so dass wir uns sehr darauf freuten in der nächsten Ortschaft Masserberg irgendein Heißgetränk aufzutreiben, was sich dann allerdings erneut als Flopp herausstellte. Der einzige Laden, der um 8 Uhr schon geöffnet hatte, war ein kleiner Dorfladen, der eigentlich nur Fertigessen anbot, so dass es eben bei einem Jogurt und einem Fertigkaffee aus dem Kühlregal blieb. Gegen Mittag erreichten wir jedoch „Neuhaus am Rennweg“, wo wir uns bei einem großen Rewe erstmal noch was zu Futtern besorgten und dort an der Bäcker/Metzger Theke noch warmen Fleischkäse und Bouletten auf Brötchen bekamen – das tat gut!

    Nebel hängt in Spinnenweben
     

    Kartentaschen sind was für Anfänger! Der Cubenpack hält alles trocken
     
    Etwa zwanzig eher unspektakuläre Kilometer weiter kehrten wir in „Steinbach am Wald“ im Rennsteighaus ein, wo es endlich auch wieder eine ordentliche Mahlzeit gab. Auch an diesem Tag wird die Energie aus dem Abendessen noch in Laufstrecke umgesetzt, so dass wir etwa 10km weiter liefen bis wir in einer lustigen Tipiförmigen Schutzhütte unterschlupf fanden.

     
    Tag 4
     
    Der letzte Tag begann mit kaltem Wind und Regen, wurde aber dann auch noch milder. Um etwa 11 oder 12 Uhr kamen wir am süd-östlichen Ende des Rennsteigs an, Blankenberg war erreicht. Nach einer weiteren Runde durch den örtlichen Supermarkt entspannten wir uns auf einer Bank am Bahnhof, bis wir beide den Heimweg wieder antraten.
     

    Die Brücke ist der offizielle Endpunkt in Blankenberg.
     
     
    Fazit:
    Der Rennsteig ist kein schwieriger Weg und man kommt relativ schnell vorran. Leider bietet die Gegend aber kaum Aussichten und die meiste Strecke verläuft auf normalen Waldwegen.
    Ich denke, dass der Weg wie gemacht für Anfänger gemacht ist: ob man das erste mal richtig Strecke machen möchte, sein Baseweight pushen möchte oder einfach noch nicht so sicher ist, ob man mit seiner Ausrüstung so klar kommt, hier kann man experimentieren. Ein großer Faktor spielen hierbei die natürlich Schutzhütten, die einem erlauben ohne Shelter zu laufen oder bei fehlenden Skills diese als Sicherheitsbackup zu nutzen.
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    Chris9 reagierte auf Andreas K. in Ein robuster Rucksack für Wintertouren   
    Teil 2 - Die Herstellung
    Einleitung
    Diese Anleitung setzt grundlegende Nähkenntnisse voraus und beschreibt die wesentlichen Arbeitsschritte zur Herstellung des Rucksacks. Basiswissen, wie z.B. die Herstellung französischer Nähte, vermitteln diverse Nähforen und -wikis im Internet.
    Aufgrund der Komplexität des Schnittes und der Verwendung von dicken bzw. festen Materialien ist Näherfahrung sowie der Einsatz einer guten Nähmaschine mit starkem Motor, ggf. noch mit IDT oder einem Obertransportfuß, ratsam.
    Die gewählten Materialien sind natürlich als Vorschlag zu verstehen. Änderungen hierbei wirken sich selbstverständlich nicht nur auf die Stoffeigenschaften sondern auch aufs Gewicht aus.
    Die Teile des Schnittmusters beinhalten, sofern nicht explizit gekennzeichnet, eine Nahtzugabe von 2 cm.
    Alle im Schnittmuster angegebenen Maße sind in cm.
     
    Materialien
    1,4 lfm Stoff für Hauptfach, Taschen, Decklagen usw. (z.B. HyperD 300) 0,4 lfm Stoff für Vorderteil (z.B. Nylon Zeltbodenstoff) 0,8 lfm 3D-Netz, 3 mm, für Trageriemen und Rückenpolster mit Hüftflossen 2,5 m Gurtband, 15 mm, für Trageriemen, Rollverschluss, Schnallen- und Brustgurtbefestigung 1,0 m Gurtband, 25 mm, für Hüftgurt 0,7 m Gummiband, 10 mm, starker Zug, für Taschen 2,0 m Polyesterkordel, 3 mm, für Brustgurt, seitliche Schnürung 1,5 m Gummikordel, 2 mm für vordere Schnürung 0,7 m Ripsband, 10 mm, für Befestigung Haken und Laschen der vorderen Schnürung 0,4 m Ripsband, 12 mm, für Befestigung LineLocs und D-Ringe der seitlichen Schnüren 1 x 15 x 470 mm HDPE Streifen, für Rollverschluss 1 x Steckschließe, 25 mm, zum beidseitigen Fädeln, für Hüftgurt 2 x Steckschließe, 15 mm zum einseitigen Fädeln, Rollverschluss 2 x Leiterschnalle, 15 mm, für Trageriemen 4 x D-Ring, 12 mm, für Brustgurt, seitliche Schnürung 2 x Handschuhhaken, für Brustgurt 2 x Kordelhaken, geschlossen, für seitliche Schnürung 2 x Kordelhaken, offen, für vordere Schnürung 2 x Tanka, 3 mm, für Brustgurt, vordere Schnürung 2 x LineLoc für seitlich Schnürung  
    Zuschnitt - Maße und Anordnung auf Stoffbahn
    Alle Teile nach Zeichnung inklusive aller Markierungen auf Stoff übertragen. Anschließend Teile aus- bzw. einschneiden.
    (gestrichelte Linie = Falzkante; Strichzweipunktlinie = Markierung Taschenansatz; Pfeil = Schnittmarke; rote Linie = Ausschnitt nur an Decklage des Rückenpolsters)




     
    Eigentliche Herstellung - Vorbereitung und Zusammenfügen der Teile
    Verbindungsstücke Gurtbänder:
    Schnittteile entlang der Markierungen falten. Dabei beachten, dass die umgeklappte Nahtzugabe nach innen zeigt.



    Dann Gurtband einlegen und fixieren. Anschließend offene Seiten, die dem Rucksack abgewandten, kantennah absteppen. Danach Gurtband und Schnittteil entlang der Markierung in Form eines nach oben, unten und zu den Seiten hin geschlossenen X absteppen. Abschließend überstehenden Stoff abschneiden.

     
    Taschen:
    Die oberen Abschlüsse aller Taschen entlang der Falzlinien umschlagen (2 x), fixieren und mit knappem Abstand der inneren Kante entlang absteppen. (Achtung: Beim Rollkragen / Innentasche wird der Saum zur rechten Seite hin gefaltet!)
    Bei den Seitentaschen Gummiband (35 cm) durch den entstanden Saum fädeln und beidseitig fixieren. Anschließend Seitentaschen am unteren Rand entlang der Markierungen in Falten legen und auf den Seitenteilen fixieren.

     
    Trageriemen:
    3D-Netz und Decklage rechts auf rechts aufeinander legen, fixieren und entlang dreier Kanten, unter Berücksichtigung der Nahtzugabe von 1 cm, mittels eines Geradstichs miteinander verbinden. (Die obere Kante bleibt offen zum wenden). Danach die unteren Ecken beschneiden.

    Anschließend die Trageriemen auf die rechte Seite nach außen wenden und entlang der geschlossenen Seiten kantennah absteppen. Außerdem noch einen Geradstich über die gedachte Mittellinie zwischen den zwei Außenkanten nähen.

    Nun pro Trageriemen ein Gurtband in 10 cm Länge durch eine Leiterschnalle fädeln, dem Riemen zugewandt G-förmig falten (siehe Skizze), darauf fixieren und mit einem in Form eines oben und unten geschlossenen X verlaufenden Geradstich aufnähen.

     
    Rückenpolster:
    3D-Netz und Decklage rechts auf rechts legen und fixieren. Zuerst die Teile nur entlang der unteren Kante mittels Geradstich und unter Berücksichtigung der Nahtzugabe von 1 cm verbinden. Anschließend Gurtband zwischen Polster und Decklage an dieser Naht anlegen und fixieren. Das Gurtbandende, das später innerhalb der Hüftflosse liegen soll, ragt um 4 cm über die seitliche Kante der Hüftflosse hinaus. Dann werden die Teile auch an den übrigen Kanten mit einem Geradstich verbunden.

    Nun das Rückenpolster auf rechts wenden und kantenah zwischen den Markierungen (rote Linie) absteppen. Abschließend mit einem Geradstich, der Form eines zu allen Seiten geschlossenen X folgend, über die innen liegenden Gurtbandenden nähen.

     
    Rückenteil:
    Träger an der Rucksackhinterseite ansetzen, fixieren und mit einem Geradstich daran festnähen.

    Dann Träger inklusive Nahtzugabe nach innen umklappen und fixieren.

    Anschließend Rollkragen/ Innentasche auf Rucksackhinterseite auflegen und entlang der Seiten fixieren. Der Saum der Innentasche schließt hierbei mit der Markierungslinie auf der Rucksackhinterseite ab, und die rechten Seiten beider Teile zeigen nach außen.

    Als nächstes die untere Innentasche mit rechter Seite auf linke Seite des Rucksackhinterteils positionieren und fixieren. Die Markierungen von Tasche und Rucksackhinterteil liegen hierbei übereinander, und der Saum der Tasche zeigt in Richtung Rucksackunterseite. Danach mittels eines der Markierungslinie folgenden Geradstichs beide Teile miteinander verbinden.

    Nun die Tasche zum Rucksackrückteil hin umklappen und an den Seiten fixieren.

     
    Zusammenfügen der Einzelteile:
    Seitenteile mit Taschen und Rückenteil entlang der hinteren Ecken links auf links legen und fixieren. Riemen für Rollverschluss bzw. Schultergurte und Bänder mit eingefädelten LineLocs bzw. D-Ringen an den Markierungen auf den Seitenteilen positionieren und fixieren. Anschließend Teile mit französischer Naht zusammenfügen. Stoffüberstand zum Rückenteil hin umklappen und kantennah darauf feststeppen.

    Nun das Rückenpolster in Längsrichtung mittig und oben mit den Tragegurten, unten mit der Markierungslinie bündig abschließend auf dem Rückenpolster positionieren und fixieren. Anschließend Rückenpolster und Rucksack mit einem Geradstich nahe der Polsterkanten und entlang der zwei diagonalen Markierungslinien miteinander verbinden (rote Linie).

    Danach die bisher verbundenen Teile mit dem Vorderteil entlang der Querkante der Bodenwanne links auf links fixieren und mittels Französischer Naht miteinander verbinden. Nun den Stoffüberstand zur Bodenwanne hin umklappen und kantennah darauf feststeppen.

    Im Folgenden den Rucksack links auf links entlang der offenen Seitenkanten abstecken. Dann die als Laschen gefalteten Bänder für die vordere Schnürung und die auf die Bänder gefädelten Kordelhaken für die seitliche Schnürung an den Markierungen der Kanten fixieren und den Rucksack an den offenen Kanten mit einer Französischen Naht schließen.
     
    Rollverschluss:
    Im nächsten Schritt den Saum der Rucksacköffnung entlang der Falzmarkierungen nach innen umschlagen (2 x). Dann den Saum an der inneren Kante kantennah feststeppen. Nun den Saum auf der Rückseite mittig von Kante zu Naht aufschlitzen (nur eine Stofflage!) und HDPE Streifen hinten mittig positioniert einschieben. Anschließend weibliche Teile der zwei kleinen Steckschließen auf Gurtband (ca. 60 cm) fädeln und die Gurtbandenden auf einer Länge von ca. 4 cm ein Mal falten. Die Steckschließen sitzen dann an den Faltkanten. Gurtband mittig auf Saum mit HDPE Streifen positionieren, gefaltete Gurtbandenden zeigen zum Saum hin, fixieren und an den zwei Längsseiten entlang festnähen. Dann noch über die Gurtbandenden in Form eines oben und unten geschlossenen X nähen.
     
    Brustgurt
    Im vorletzten Arbeitsschritt den Rucksack probepacken und im getragenen Zustand die Position des Brustgurtes auf den Schulterträgern markieren. Dann D-Ringe auf Gurtbänder (ca. 10 cm lang) fädeln, Bänder G-förmig falten (s.o.) und mit einem Geradstich der Linie eines oben und unten geschlossen X folgend auf Schulterträger nähen. Jetzt müssen nur noch ein Tanka auf die Polyesterkordel gefädelt und die Handschuhhaken angeknotet werden, dann kann der Brustgurt einseitig eingehängt und das lose Ende durch denselben Ring gefädelt werden.
     
    Abschließende Arbeiten:
    Zum Schluss alle losen Gurtbänder auf Steckschließen fädeln, ggf. kürzen, die Enden zwei Mal einschlagen und darüber nähen.
     
    Der Rucksack ist fertig und bereit zum Einsatz.
  14. Gefällt mir!
    Chris9 hat eine Reaktion von Trekkerling erhalten in Matte / Rucksack   
    Von der Temperatur am Rücken habe ich noch keinen Unterschied gemerkt. Vom Gleiten am Rücken eigentlich auch nicht (einen Hüftgurt benutze ich ebenfalls nicht). Aber es leuchtet natürlich ein, dass die Matte mehr am Rücken klebt. Für technisch anspruchsvolle Touren kann das aber wieder von Vorteil sein.
     
    Ein weiterer Aspekt, der für mehr Stabilität bei innenliegender Matte spricht ist, dass die Matte über die Schultergurte nach oben hinaus geht und nicht unter diesen endet.
     
    Ich denke wir sind uns hier alle einig, dass bei ultraleichter Ausrüstung und einer cleveren Packart kein dickes Rückenpolster nötig ist.
     
    Die Art zu wandern ist doch sehr individuell. Am liebsten sitze ich bei Pausen auf meinem Rucksack; genauer auf der Rückenseite. Das ist aber eine rein persönliche Vorliebe, die mir schon lange zur Gewohnheit geworden ist und die ich mir noch aus meiner Zeit beim Bund beibehalten haben.
    Der Vorteil einer Matte statt dem Groundsheet ist, dass der Hintern nicht nur trocken, sondern auch warm bleibt.
     
    Ansonsten verzichte ich auch auf große Pausen. Das gilt aber nur, wenn ich alleine oder mit einem Kumpel unterwegs bin. Wenn ich zusammen mit meiner Freundin wandere werden die Pausen automatisch ausgedehnter.
    Aber wie Basti schon sagte, umso weniger man dabei hat, umso schneller ist auch alles aus und wieder eingepackt. Und wenn der Schlafsack/ Quilt getrocknet werden soll, muss es eh alles raus.
     
    Michas Schnürsystem für die Rückenmatte werde ich auf jeden Fall auch mal Huckepack probieren umzusetzen.
     
    Ja, auf die Rückenmatte und den Burrito wurde ich schon öfters angesprochen. Am Flughafen, am WHW von UH-Wanderern und in der Uni; auch dort macht UL-Ausrüstung und Burrito Sinn
     
    Ich finde es toll, die unterschiedlichen Ansichten zu einem so "kleinen Nischenthema" zu hören. Und noch besser finde ich, dass hier wirklich - trotz der komplett verschiedenen Gewohnheiten und Meinungen - gut  und sehr bildlich argumentiert wird. Ohne - wie leider zu oft im Forum - ausfallend zu werden.
  15. Gefällt mir!
    Chris9 hat eine Reaktion von Trekkerling erhalten in Matte / Rucksack   
    Da es dir nicht eilt einen neuen Rucksack zu besorgen, kannst du vielleicht vorher verschiedene Modelle probetragen oder zumindest mal anschauen. Das Forumstreffen ist leider schon vorbei
     
    Denn auch wenn du dich jetzt grob auf eine Mattenkombi eingeschossen hast sind die Rucksäcke dennoch sehr verschieden. Beim Rückenpolster - ob aus TAR ZLite oder GG Nightlight - macht es einen großen Unterschied, ob es außen- oder innenliegend angebracht wird.
     
    Rückenpolster außen ist mit Sicherheit die leichtere und UL-typischere Möglichkeit. Außerdem hast du schnellen Zugriff auf das Rückenpolster; z.B. für Pausen als Sitzgelegenheit.
    Mir persönlich hat diese Möglichkeit am Huckepack nicht besonders zugesagt, da es jedesmal eine Geduldsprobe ist die Matte unter die Schnüre zufriemeln. Außerdem erschwert es meines Erachtens das Packen des Rucksacks.
     
    Das kann man aber auch ganz anders sehen. Micha hat ein ähnliches System auf dem PCT genutzt und war wohl sehr zufrieden. Vielleicht meldet er sich hier auch noch zu Wort. Oder er stellt sein neusten MYOG-Rucksack vor, den er in der Rhön dabei hatte Bei diesem ist die Verschnürung der Rückenmatte m.M.n. besser gelöst als am Huckepack.
    Du wolltest ja auch ein Tarp nähen, vielleicht wäre das dann etwas für dich.
     
    Rückenpolster innen (in einem extra Fach) ist die schwerere und beschränktere Möglichkeit. Dafür ist sie stabiler, sieht unauffälliger, "ziviler" aus und lässt sich leichter und schneller packen. Du bist aber auf 4 Segmente ZLite beschränkt (zumindest beim Laufbursche Packraum; dieser eignet sich aber auch nicht wirklich für einen Burrito). Außerdem kannst du nicht mal eben das Rückenpolster rausholen, ohne alles auszupacken.
    Ich persönlich habe mich jetzt damit abgefunden, dass der Packraum nicht so ganz UL ist und verwende ihn mit einer Neoair.
     
    Du siehst den perfekten Rucksack gibt es nicht und es bleibt wohl selten bei nur einem. Aber vielleicht hilft dir das von Anfang an ein für dich passendes System zu finden.
     
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    Chris9 reagierte auf Andreas K. in Ein robuster Rucksack für Wintertouren   
    Teil 1 - Der Rucksack
    Mein Ziel war es einen Rucksack für die beginnende Wintersaison zu entwickeln, der voluminöser und robuster als meine bisherigen sein soll, und dabei dennoch leicht bleibt.Das Ergebnis ist der im Folgenden vorgestellte Pack.
    Die Details:
    Die Ausstattung dieses Rucksacks ist etwas umfangreicher als meine bisher vorgestellten, das Design wirkt dennoch minimalistisch und clean. Abgerundete Ecken vermeiden ohnehin nicht ausfüllbaren Raum. Mit einer Rückenlänge von 55 cm ist ein guter Kompromiss gefunden, so dass der Rucksack von mittel- bis hochgewachsenen Personen bequem getragen werden kann. Der Umfang des Rucksacks beträgt 94 cm (Grundfläche 28 x 21 cm mit abgerundeten Ecken auf der Vorderseite). Mittels Rollverschluss lässt sich die Höhe zwischen 75 und 60 cm variieren. Dadurch kann auch das Volumen des Hauptfaches von 46 l auf 36 l reduziert werden. Auf beiden Seiten befindet sich je eine schräg geschnittene Außentasche die jeweils ca. 1 l fasst. Die Tasche ist natürlich weniger für den Transport von großen Trinkflaschen geeignet, wer würde schon im Winter seine Getränke auf der Rucksackaußenseite tragen wollen, sondern dient dem schnellen Zugriff auf Kleinteile, wie Energieriegel, Stirnlampe, etc., oder zur Aufnahme der Griffe von evtl. am Rucksack befestigten Trekkingstöcken, so dass diese nicht aus der seitlichen Schnürung rutschen können. Die in Form eines liegenden "V" verlaufende seitliche Schnürung folgt harmonisch dem schrägen Taschenansatz. Die Schnürung ist an der Spitze des "V" in einen Kordelhaken eingehängt. Dadurch lässt sich die Schnürung leicht lösen bzw. befestigen, so dass man z.B. Schneeschuhe schnell und bequem am Rucksack befestigen kann. Durch die Schnurführung hat man eine große Auflagefläche an dem z.B. zu befestigenden Schneeschuhen. Nimmt man Schneeschuhe mit der Bindung zwischen das "V", so sitzen diese noch sicherer. Mittels LineLoc lässt sich die Schnur noch zusätzlich straffen bzw. lockern. Das lose Ende kann hierbei in die Tasche gesteckt werden, so dass die Schnur nicht frei nach unten hängt. Die elastische Schnürung auf der Vorderseite des Rucksacks ist durch Kordelhaken an zwei Punkten optisch gekreuzt. Diese Verbindung lässt sich leicht lösen bzw. schließen und bietet sich dadurch zum unkomplizierten Anbringen der Isomatte auf der Außenseite des Rucksacks an. Mittels Tanka lässt sich diese Schnürung noch straffen. Das Tragesystem besteht aus ergonomisch geformten Schulterträgern, die sich angenehm den Rundungen des Trägers anpassen, und einem Rückenteil, das nahtlos in zwei Hüftflossen übergeht. Die Polsterung aus 3 mm 3D-Netz ist hierbei mehr als ausreichend. Komplettiert wird das Ensemble durch einen einfach gehaltenen Brustgurt und einen an den Hüftflossen befestigten Beckengurt. Auf der Innenseite des Rückenteils befinden sich zwei Taschen, eine nach oben und eine nach unten geschlossen, die der Aufnahme einer optionalen Rückenplatte dienen. Mit HyperD 300 und Nylon Zeltbodenstoff besteht der Rucksack aus durchwegs robusten Materialien. Der Rucksack ist mit Rasant Corespun Garn genäht. Dennoch ist der Rucksack nicht komplett wasserdicht sondern nur stark wasserabweisend. Das ist den Französischen Nähten geschuldet, mit denen der Hauptsack genäht ist. Das Gesamtgewicht des Rucksacks beträgt 385 g. Doch nun ein paar Bilder:

















    Geplant aber noch nicht umgesetzt ist eine passende Rückenplatte die das Gewicht auf die Hüften verteilt (Siehe Abbildung). Diese wird aus 2 mm starkem HDPE bestehen. Durch einen länglichen Ausschnitt in der Mitte liegt die Platte nicht direkt und unangenehm auf dem Rückgrat auf. Durch diesen Ausschnitt und noch zwei weitere Langlöcher seitlich davon wird die aus ohnehin schon flexiblem Material gefertigte Rückenplatte in Längsachse noch verwindbarer, so dass die natürliche Drehbewegung des Oberkörpers nicht eingeschränkt wird. Durch den Rucksack selbst und dessen Inhalt wird die dazwischen liegende Rückenplatte stabilisiert, so dass diese horizontal nicht einknicken kann. Das Gewicht wird meiner Berechnung nach bei 115g liegen.

     
    Mir ist durchaus bewusst, dass der hier vorgestellte Rucksack gewisse Ähnlichkeiten mit einem anderen sehr bekannten Pack aufweist. Ich kann aber versichern, dass dessen Aussehen nicht durch Kopie entstanden ist, sondern durch Verbesserung und Weiterentwicklung meiner zu früheren Zeitpunkten im Forum vorgestellten Rucksäcke.
    Um es kurz zu fassen: Wenn viele den Weg der Perfektion gehen, kommt es unweigerlich zu Begegnungen unterwegs.
     
    Die Herstellung wird mit wachsender Komplexität der Rucksäcke immer nervenaufreibender, so dass ich nach wie vor oder jetzt erst recht nicht plane, den Rucksackbau zu meiner Profession zu machen.
    Deshalb werde ich auch in einigen Tagen wieder den Schnitt und eine Bauanleitung ins Forum einstellen.
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    Chris9 reagierte auf Leichtmetall in geklebtes FünfeckTarp   
    Hallo,
     
    Ich wollte mal einen Zwischenbericht und die Veränderungen vorstellen, die ich an meinem geklebten Fünfeck-Tarp vorgenommen habe. Mich hatte ja schon damals in Schottland gestört, das bei stärkerem Wind die Wände so stark eingedrückt werden. Also habe ich an den Außenkanten Abspannpunkte angebracht, leider ohne allzu viel darüber nachzudenken. Ich habe diese einfach in die Mitte der ca. 2m langen Kante gesetzt. Beim aufgebautem Tarp fällt dann aber auf, das diese viel zu hoch sind. Sie bringen auf jeden Fall schon mal mehr Stabilität aber nicht so wie ich mir das vorgestellt habe. Es sei denn, die Abspannpunkte werden nach oben gezogen, z.B. mit Hilfe von Bäumen, Ästen, Felsen oder Trekkingstöcken.
     
    Hier ist ein wenig zu sehen, das der Zug auf Grund der Höhe, des Abspannpunktes hauptsächlich zwischen Spitze und Punkt wirkt. Der Abspannpunk am Boden wird stark entlastet und die Linie dazwischen verliert an Spannung. Hat aber dennoch gut funktioniert, wie auf diesem windigen Gletscher, auf jeden Fall viel besser als vorher.


     
    Hier die Hochgezogenen Abspannpunkte.
     

     
    Ein weiterer Vorteil ist, dass das Tarp nun nicht mehr optimal abgespannt werden muss. Hier war z.B. neben der Zisterne nicht genügend Platz, um es straf aufzubauen. Durch die Abspannpunkte funktionierte es dennoch. Ich habe auch zwischen den 10 Hauptabspannpunkten am Boden weiter 10 einfach auf den geklebten Saum genäht. So konnte ich ganz einfach eine Seite um ein viertel verkürzen.


     
    Leicht unzufrieden haben ich dann einfach auf jede Kante einen weiteren, 40cm tiefer sitzenden Abspannpunkt angebracht. Dies bewirkt eine bessere Kraftverteilung und bringt mehr Spannung nach unten zum am Boden befindlichen Abspannpunkt. Ich hab die beiden Punkte mit einer 0,9mm Dyneema-Schnur verbunden. Diese ist durch einen 12mm Nylon Zeltleinenring gefädelt, an welchen eine 2mm Reepschnur befestigt ist.
     


    Das Tarp mit den neuen Abspannpunkten und den zusätzlichen Leinen wiegt nun 700 Gramm.
     
     
     
     
     
    Vor einer eher winterlichen Tour hab ich über Bivaksäcke und Innentzelte nachgedacht und mich dazu entschlossen ein Innenzelt zu bauen, das zum größten Teil aus Innenzeltstoff (38g/m²) besteht. Ich habe es dann so konstruiert, das der Fliegengitterbereich auf Wunsch komplett geschlossen werden kann. Dieser hat die Form eines Dreiecks,von ungefähr 1m Kantenlänge. Die Form ist eine unregelmäßige Pyramide, die auf einem 25cm hohem Sockel sitzt. Die Maße: oben 1,3m unten 1,1m Länge 2,1m und 1,2m hoch. Als Boden habe ich 30d Silnylon (das gleiche wie beim Tarp) verwendet. Das Gewicht beträgt 550 Gramm, ein wenig mehr als zwei Bivaksäcke. Vom Platz her für zwei Personen völlig ausreichend, UL gesehen war es für uns fast zu groß. Hab es bis jetzt bei einer Tour in Marokko dabei gehabt. Im hohen Atlas um am Rand der Sahara. In der Sahara aus unbegründeter Angst vor Schlangen und Skorpionen, da es zu kalt für diese war. Da das Innenzelt über den Mittelpunkt hinaus geht, habe ich zwei Trekkingstockverlängerungen gebaut um diese in A-Form aufbauen zu können.


     
    Das hat ganz gut funktioniert und nun wollte ich noch ein Innenzelt für wärmer Gegenden das ein wenig kleiner ist und weniger wiegt. Also hab ich ein kleineres genäht. Diesmal oben 1,25m unten 1m und 2m lang. Die Pyramide sitzt dieses mal auf einem 20cm Sockel und ist 80cm hoch, also insgesamt 1m. Dadurch passt es tiefer in das Tarp hinein, also dichter an den Rand. Als Bodenstoff habe ich beschichtetes Gleitschirmnylon 37g/m² von ExTex genommen. Die Bodenwanne ist 10cm hoch die restlichen 10cm des Sockels sind aus 38g/m² 20D Nylon . Da das 17 g/m² Moskitonetz ausverkauft war musste ich das 25 g/m² nehmen. Auf Grund dieser Änderungen wiegt dieses Innenzelt 340 Gramm. Ganz ok wie ich finde. Ich hatte es dieses Jahr Ende September mit in den albanischen Alpen, wo es Nachts auch mal 2 Grad kalt wurde. Als ich da einmal das Innenzelt geöffnet habe wurde es auf einmal viel kälter im Zelt. Das engmaschige Netz hält also zumindest bei wenig Wind einiges an wärme zurück. Zum aufstellen reicht es den Stock ein wenig schräg zu stellen. Ich kann meine Stöcke auf 1,4m einstellen so habe ich immer noch eine Höhe von mehr als 1,35 m auch wenn ich den Stock um 20cm versetze. Dies hat hat nur wenig Auswirkungen auf die Stabilität des Tarps. Es entsteht ein wenig mehr Zug auf der Seite des Stockes wo nun der Stumpfe Winkel ist, also in meinem Fall auf der Seite vom Eingang. Dies macht aber nichts, da es durch die zusätzlichen Abspannpunkte so wieso sehr stabil ist. Das Innenzelt ist klein, aber groß genug für mich 1,83m und meine Begleitung 1,67m. Wir konnten auch beide im Innenzelt nebeneinander sitzen und davor kochen.
     
    Der Boden ist auf Dauer nicht wirklich dicht. Auf nassen Untergrund war es am morgen ein wenig feucht unter der Matte, also da wo druck entsteht. Ist nicht schlimm aber ich überlege schon, ob ich mir noch eine dünne Unterlage mitnehme.
     
    Platz und zum kochen und für Ausrüstung ist reichlich unter dem Tarp.

     
    Hier eine Skizze:

     
    In Real:

    Und hier in die luftige Variante:


    Hier komplett geschlossen(alle fünf Unterkanten neben am Boden) ,neben meinem Jack Wolfskin Asylum Tarp beim Probeaufbau.

    Ohne Heringe wiegt das das Tarp und das leichte Innenzelt 1045 Gramm, mit 19 Heringen 1205 Gramm, nicht superleicht aber für mich ganz ok. Da könnte mensch mit leichteren Materialien noch einiges einsparen, aber dafür habe ich nicht das Geld. Das tolle an dem Setup ist finde ich, das es so Anpassungsfähig ist, an die Umgebung und an die Witterung. Ich kann es Sturmfest abspannen, also alle Seiten am Boden, dafür habe ich an einem Hering so einen Nylon Zeltring befestigt, durch den dann eine Schnur Läuft, die am Abspannpunkt befestigt ist und von da durch den Ring ins Tarp führt und am Trekkingstock, der das Tarp aufstellt, befestigt wird. So kann ich das Tarp bequem von innen komplett verschließen und bin vor Sturm von allen Seiten geschützt. Zum anderen kann ich aber das Tarp auch sehr luftig Aufbauen so das ich eine maximale Belüftung habe und jede Menge Platz. Dazwischen kann ich natürlich abstufen. Auch gibt es keinen Reißverschluss der kaputt gehen kann. Dafür dauert der Aufbau ein wenig länger, ca. 15 min. ohne Stress und bedarf mehr Erfahrung .
     
    Ihr merkt schon ich bin ganz angetan von meinem Trap. Der Blick ist natürlich ein wenig eingefärbt, wie das halt so ist bei Sachen die mensch selbst gemacht hat und dann auch noch funktionieren.
    Ich bin in diesem Bericht nicht so sehr ins Detail was die Herstellung betrifft gegangen. Dies hätte den schon sehr langen Bericht nur noch weiter ausgedehnt. Wenn ihr dazu aber fragen habt könnt ihr die gern stellen. Freue mich aber auch so über Kommentare.
     
    Liebe Grüße
     
    Leichtmetall
  18. Gefällt mir!
    Chris9 reagierte auf P4uL0 in VBL - Bivi - Packlinerkombi   
    So heute war ich mal wieder ab basteln.
    Ich habe jetzt ein paar Erfahrungen in Sachen VBL sammeln können und war vom Ergebnis immer Recht zufrieden, nur in der Handhabung wars immer doof.
    Bis jetzt hatte ich ja nur eine VBL -Schicht zwischen mir und Quilt: http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/topic/2339-vbl-oder-wie-haltet-ihr-eure-daune-trocken/page-3
    und eine Schicht über den Sack um Spray und abstreifendes Kondens abzuhalten.
    Das war aber immer recht frickelig alles.
     
    Meine Idee war eine wasserdichte " Haut " über den comforter zu basteln die dann als VBL und Bivi dienen soll.
     
    Hier mal mein vorläufiges Ergebnis:
    Ich habe das 36g Silniylon genommen und einfach einen Sack geklebt der Befestigungsschlaufen an den selben Stellen hat wie der Quilt.
    Am Kopfbereich habe ich das mal so gemacht wie bei Knopflosen Kissenbezügen, was aber nicht der Renner ist, da wenn mann den Kopfbereich enger zieht ein Stoffüberschuß entsteht und in der Gegend rumflattert.
    Ich werde jetzt den Oberen Bereich bis zum Anfang der ersten Daunenkammer kürzen und dort an den Schlaufen befestigen, so ist zwar der obere Bereich nicht geschützt, das sehe ich aber nicht als das große Problem.
     
    Gewicht müsste im Moment bei 170g liegen, habs aber noch nicht gewogen.




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    Chris9 hat eine Reaktion von bieber1 erhalten in Rucksackalternative: Hüfttasche   
    Das macht die einseitige Belastung aber auch nicht besser. Für die Haltung beim Laufen ist das sicher nicht förderlich.
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    Chris9 reagierte auf ibex in Ultraleicht im Winter   
    Ich möchte mit ein paar Grundsätzen beginnen, gehe dann die Ausrüstung durch und schliesse mit ein paar weiteren Tipps ab.
    Geniesst dies hier geschriebene mit Vorsicht. Es stehen gewisse Dinge drin, die für mich stimmen, aber andere möglicherweise in unangenehme Situationen oder sogar Gefahr bringen. Ich bin ein ausgesprochener Warmschläfer. Als Referenz; ich komme bis -5 °C gut mit einem Quilt mit 220 g Daune  (860 in2) und 170 g Hülle klar (inkl. 220 g Daunenpulli, ein paar dünne Lagen am Oberkörper und lange Unterhosen mit 120 g und dünnen Wollsocken). Ich bin athletisch gebaut und habe eine dünne Speckschicht. Wenn ich auf langer Trekkingtour bin und dabei um 10 kg verliere, bin ich Kälte-empfindlicher. Muskulatur und Fett werden abgebaut und dies lässt mich schneller frieren.
    Beachtet dies wenn ihr tatsächlich alles hier durchlest.
     
    Ich probiere auch immer wieder neue Dinge aus und falle dabei immer wieder mal auf die Nase. Nur so lernt man richtig. Schlussendlich muss man rausgehen und selber für sich herausfinden.
     
    Trekking oder nicht Trekking
    Ich betreibe verschiedenste Aktivitäten im Winter, die alle geringfügig andere Ausrüstung benötigen. Wenn ich Ausrüstung beziehe oder selber herstelle, frag ich mich immer für was ich den Gegenstand alles gebrauchen kann und was anders sein muss, dass ein Transfer z.B. von SkiMo zum Fatbiken möglich ist. Denn dies kann innerhalb einer Tour stattfinden. Trekking ist hier einfacher, aber ich kann mich nicht alleine darauf beschränken, weil ich im Winter meist ausserhalb dieser Aktivität „Trekking“ (Mehrtätige Wanderung mit Zelt) bewege.
     
    Blutzirkulation
    Das A und O. Vermeide Druckstellen. Überall am Körper sind Druckstellen die Einladung für Erfrierungen (als Konsequenz). Wer lockere Schuhe trägt, lockere Socken, wird nicht nur länger warme Füsse haben, sie/er wird auch in einem Extremfall (verlorener Rucksack/Pulka, durchnässte Kleidung wegen Bruch durch’s Eis, Lawine etc.) länger ohne Gewebeschäden auskommen.
    Sorge für freie Bewegung. Weiche Schuhsolen. Elastische Kleidung und Bändel.
    Ich kann meine Daunenhandschuhe abschütteln, einhändig. Die Handschuhe sind am Körper gesichert, je nach Tour unterschiedlich, aber nicht durch Elastik um’s Handgelenk/Unterarm. Auch wenn dies nur locker sitzt, es vermindert Zirkulation.
     
    Wärmeemission
    Kopf, Fuss- und Handgelenke. Schütze diese. Ein guter Pulswärmer (super für DIY aus alten verschlissenen Faserpelzklamotten) kann dünne Handschuhe ersparen. Das gleiche gilt für die Füsse. Also gerne mal waden- oder kniehohe Socken benutzen.
    Wer meint er schwitzt zu viel, kann auch einen nicht zu unterschätzenden Teil der Wärme/Schwitzens mit der Mütze/Kapuze regulieren. Geht’s bergauf im kalten Wind, nutze diesen um nicht zu überhitzen. Geht’s bergab, nutze die Mütze/Kapuze um nicht auszukühlen.
    Wenn Kälte in die Füsse kriecht – Zehen und Fussgelenke überdehnen (es grüsst das „Ministry of silly walks“ ) für >5 min. Gliedmassen schwingen mit jedem zweiten Schritt. Nach weniger als einem km wird sich ein Unterschied bemerkbar machen. Dieser alte Trick funktioniert bei den Händen genau gleich.
     
     
    Packliste
    Jene, die meine Beiträge lesen, wissen dass ich nicht so ein Fan von Packlisten im Forum bin. Wenn jemand hier was von mir lernen will, muss er diesen (leider langen) Beitrag lesen.
     
    Fitness und Schwitzen
    Im Winter werde ich immer wieder zu Schwitzen und Fitnesszustand befragt. Viele glauben Fitter = weniger Schwitzen. Das hängt tatsächlich zusammen, wer aber ein bestimmtes Mass an Fitness hat wird merken, dass je fitter sie/er ist, desto stärker kann sie/er schwitzen. Ich schreibe hier kann, weil man mit mehr Fitness den Körper stärker erhitzen kann. Also gilt nur bedingt: wer unfit ist schwitzt mehr.
     
    Merino wird von vielen geliebt. Ich mags auch – für leichte Tourkost, nicht aber für anstrengende, mehrtägige Touren. Ich kann sehr stark schwitzen und trage lieber ein PES/PA/PP Gemisch. Diese Materialien nehmen weniger Feuchtigkeit auf als Merino, leiten diese schneller weiter an die nächste Schicht und trocknen schneller. Viele meiner Freunde sind ebenfalls, nach dem hiesigen Merino Hype vor wohl ca. 15 Jahren wieder bei Synthetik. Merino-Fans sagen mir auch, dass es egal ist, ob nasse Synthetik oder nasse Naturfaser – beides ist kalt. Das Argument mit dem Geruch ist für mich aus zwei Gründen haltlos: 1. nach mehreren Tagen stinken alle Kleidungsstücke in etwa gleich und 2. Das geruchsneutralste Kleidungsstück, dass ich je trug war ein Montbell Synthetik Shirt.
     
    Schlafsystem
    Ich rechne immer den Daunen/Synthetikpulli/-Jacke zur Isolation des Schlafsackes/Quilts und letztere sind somit der zu erwartenden Tieftemperatur nicht gewachsen.
    Die Hüllen des Schlafsystems sind ebenso entscheidend wie die Füllung. Nicht immer ist die leichteste Hülle am geeignetsten. Ich habe ganz bewusst bei 3 Schlafsäcken (keine Quilts für mich ab ca. -10  bis -15 °C) eine Endurance Hülle, da ich viel und gerne ganz ohne Schutz im Winter biwakiere. Ich stelle meist Eisbildung auf den Innenseite der Aussenhülle fest – klar, dünnes RS Nylon  innen, dann Daune, dann Endurance Pertex aussen… das dürfte jedem Wintertrekker als logisch erscheinen. Dieser sagt dann meist auch, dann musst nen VBL verwenden! Naja, muss ich vielleicht ab einer bestimmten Tourlänge, aber 3-4 Nächte passen auch ohne. Der Schlafsack wird gegen Tourende schwerer, aber richtig nass wird die Daune meist erst Zuhause beim Trocknen.
    Und dann kommt das Wunderding ins Spiel. Hydrophobe Daune. Wunder!
    Die Wetterfeste Hülle hält Wärme geringfügig besser zurück als dünnstes 7 oder 15 D Nylon und dadurch kann an Daune gespart werden.
    Fazit: Falls die Tour 1-2 Nächte dauert, oder man gelegentlich die Möglichkeit zum Trocknen hat, kann ein Sack mit schützender Aussenhülle (z.B.: Pertex Endurance) sinnvoller sein, als einer mit leichterer, atmungsaktiverer Aussenhülle (7-20 D Nylon). Auf langer Tour nehme ich eher die atmungsaktivere Aussenhülle mit, da dann ein VBL im Einsatz ist. Ich schwöre auf einen VBL, den andere Tourpartner von mir nicht mögen. Ich rate hier einfach auszuprobieren. Einen Biwaksack braucht’s im Winter nicht. Schnee taut nicht auf einem Schlafsack/Quilt, auch nicht auf einen mit 200 g Daune. Ich hab’s schon ausprobiert. Was viele nicht glauben aber auch funktioniert ist auf dem Schlitten den Schlafsack trocknen.
     
    Ich schlafe jeweils immer (auf Trekkingtour im Winter) auf der NeoAir X-Lite, Grösse S, dann ergänzt mit einer 70 g EVA (bis ca. -10 °C), 170 g EVA (bis -30 °C) oder 300 g EVA (bis jenseits von Gut und Böse). Je nach Temperatur. Im Extremfall benutze ich nur noch EVA im Schnee. Extremfall -> Extrem kalt (wo 1400 g Daune auch für den Warmschläfer ausgenutzt werden und insgesamt 3 Matten mit Total 640 g EVA von Nöten sind) oder extrem leichtgewichtig. Die NeoAir ist für mich vorallem bequem. Die NeoAir X-Therm braucht bei zivilisationsfernen Touren ebenfalls eine EVA für Redundanz und kommt bei mir nicht in Frage.
     
    Biwaksack
    Lasst ihn zuhause. Im Ernst, ich benutze nur einen, wenn ich ohne Schlafsack raus gehe. Was ich hingegen als sinnvoll empfinde, ist wenn der Biwaksack (je nach Körpermasse natürlich) beim Kopf ca. 70 x 70 cm und bei den Füssen ca. 40 x 50 cm aufweist, fast komplett aus RS Nylon ist, einen Chikara Boden hat und im Firstbereich Moskitonetz – also eher ein Mini-Innenzelt ist. Am besten verschliessbares Moskitonetz. Das Mini-IZ (einige hier können es auch „micro winter inner tent“ oder „macro snow bivy“ nennen )  hält leichten Wind draussen und ist klein genug um ein wenig aufgewärmt zu werden. Ideal für Touren, wo man die Nacht in/unter der Baumgrenze verbringen kann, denn auch bei Sturm windet‘s im (lichten) Wald noch, aber nicht so stark, dass ein mit zwei Stöcken aufgehängtes Mini-Innenzelt kollabiert. In anderen Jahreszeiten in Mückenversuchten Gebieten hat man dann ein ebenso dienliches Teil, das einfach unter dem Tarp hängen kann. Gewichte, je nach verwendetem Stoff und Massen 210 – 250 g. Das Kondensproblem ist ungleich einem Biwaksack und eher mit einem regulären IZ vergleichbar (leise rieselt der gefrorene Kondens), der Wind zieht einem nicht die letzte Wärme aus den Händen, wenn man mit dem Kocher hantiert und man gewinnt ein paar wenige Grade isolation. Eine Verschiebung des Gefrierpunktes nach aussen (weg von Daune/Synthetik) besteht hier ebenfalls.
     
    Zelt
    Nehmt ein Mid. Oder ein Kuppel/Geodät (oder Tunnel wie Lightwave Arctic, wo das Gestänge in einen Spitzen Bogen zuläuft) wenn grosse Schneelasten zu erwarten sind. Mid’s einzige Schwachpunkte sind: 1. Schneelasten und 2. Nicht-Freistehend. Der zweite Punkt ist bei meinen Trekkingtouren vermutlich nur 1 mal von 20 Wintertouren ein (lösbares) Problem. Geht man richtig hoch hinaus (kein Trekking mehr) sind Mids kacke. Ich kann’s nicht anders sagen. Aber bleiben wir in typischem Trekking Gelände; Mids müssen meist eh abgebaut werden, wenn man das Zelt verlässt, da es oft mit Trekkingstöcken aufgestellt wird. Nimmt man aufgrund hohen Winde und Schneelasten eine starke Stange mit (und Stöcke nur zum Wandern), rate ich, dass Zelt beim Verlassen immer Abzubauen. Wenn starker Schneefall einsetzt, können Mid’s unbeaufsichtigt schnell überfordert sein. Zur Windstabilität von Pyramiden mit 4 und 6 Ecken habe ich schon genügend in diesem Forum geschrieben und es freut mich, dass andere darauf einstimmen – Gewicht/Raum/Windstabilität sind m.E. bei unübertroffen und selbst Stürme mit 160 km/h wurden überstanden mit nur sehr geringfügigem Schaden (der bei gleichen Windgeschwindigkeiten auch bei Kuppeln und Geodäten auftauchte).
     
    Ein Innenzelt für zwei kann durchaus nur um 380 g wiegen (ca. 180 und 170 cm grosse Bewohner) und bei wenig Wind für eine spürbare Temperaturdifferenz zwischen IZ und Aussen sorgen. Auch hier: leichtes DIY IZ gewinnt (Masse) gegenüber Bodenplane und Biwaksack.Ein IZ für die längere Wintertour kommt bei uns aber auf 525 g (für SL3).
     
    Snowflaps sind m.E. überbewertet. Ohne geht’s wunderbar.
     
    Heringe
    Ich benutze Alu-Schneeheringe. Verschiedene Bastlereien und Nylon-Schneeanker führten nur zurück zu (meist) MSR Blizzard. Bisher kam ich praktisch immer um Eisböden rum um fand eine geeignete Stelle für die Schneeheringe. Mit ein wenig Einfallsreichtum kann die Ausrüstung zum Abspanne benutzt werden. Sogar ein Handschuh. Als jemand der im Sommer-Halbjahr immer ein paar Heringe zu viel mitnimmt (das Mid steht und fällt mit der Qualität der Verankerung und oft variieren Böden sehr stark auf meinen Touren), komme ich interessanterweise gut klar mit nur einem Typ Hering im Winter.
     
     
    Tarps
    Das Thema Tarp im Winter ist für mich nicht relevant. Früher hatte ich bei Touren mit bestimmtem Charakter immer wieder mal eines dabei, aber es dann praktisch nie benutzt. Wenn das Wetter und die Lage ein Tarp erlauben, kann ich gleich ohne losgehen. Gehe ich auf längere Tour in den Wald mit einigen Ausflügen über der Baumgrenze (z.B. Pallas-Yllästunturi-Nationalpark) verzichte ich ganz auf das Tarp und nehme nur das Mini-IZ (bei bis ca. 5 tägigen Touren oftmals nicht einmal das). Bisher fand ich immer ein ruhiges Plätzchen im Wald, auch bei Sturm. Dann gibt’s ja auch notfalls Hütten. Wenn ich auf Tour gehe, wo ich meine Schutz zu gebrauchen, kommt gleich das Mid mit.
     
    Kocher
    Alkohol mag ich im Winter nicht. Das dauert mir einfach zu lange. Viel zu lange. Remote Gas (Alpkit) auf kürzeren Touren. Auf längeren Benzin (Whisperlite Universal). Falls mit Schlitten unterwegs, bleibt der Kocher immer mit der Pumpe verbunden. Berge + Winter ≠ Holz. Ich bin lieber über der Baumgrenze…
    Wer nun sagt, das Benzin zu schwer ist, soll doch mal bitte eine Rechnung mit Brennstoff und Setup für eine 14 tägige Wintertour ohne Hütten machen. Und bitte aus der Praxis, unrealistische Theorien gibt’s hier schon zu genüge. Ich kenne niemand, der bei zwei Wochen in -10 - -35 °C weniger als 3 L täglich schmilzt (inkl. Tricks).
     
     
    Kleidung
    Die vorletzte Tour sah Knöchel – Knietiefen Schnee (Alaska), -6 °C und Trailrunning Schuhe. Bei konstant -15 bis -25°C und Knie – Hüfttiefen Schnee ist das aber Quatsch. Trailrunners tagelang in Schneeschuhbindungen sind, auch wenn mit EVA die Riemen gepolstert werden, nicht bequem. Wer’s nicht glaubt soll mal 3 x 6-12 h Schneeschuhwandern gehen. Im Mittelgebirge, in den Voralpen – überall wo’s auf und ab geht, passt’s nicht. Der Trailrunner ist zu dünn, als dass Riemen zuverlässig gesichert werden können ohne den Fuss in einem Mass zu quetschen, dass Kälte schnell eindringt und Schmerzen einsetzen – wenn man aber nicht feste anzieht, rutscht in steilem Gelände der Schneeschuh.
    Es geht hier um Trekking, nicht um die 6-8 h Eintagestour (bevor Trailrunner-Schneeschuhläufer mit Gegenargumenten kommen). Also einen dickeren (muss nicht gefüttert sein, dass können dicke Socken erledigen, die wechselbar sind) Schuh, mit möglichst weicher Sohle. Ein erstaunliches Teil ist der Salomon S-Lab X Alp Carbon GTX. Zu Schuhen wie Sorrel etc. kann ich nicht’s sagen. Ich bin mehr mit Bikeschuhen und Skitourenschuhen auf mehrtägigen Touren im Winter. Mit Salewa und La Sportiva habe ich gute Erfahrungen bei den Bergschuhen, aber eben, die harte Sohle von Bergschuhen wirkt sich sehr negativ auf die Kälte an den Füssen aus aufgrund sehr geringer Mobilisation der Zehen.
    Leichte Daunenjacke:
     
     
    Leichte Daunenjacke: Ghost Whisperer mit hydrophober Daune (bis ca -5 °C in längeren Pausen)
    Dicke, aber leichte Daunenjacken: Montbell Mirage – unglaublich was die kann. Peter Hutchinson schmeisst auf Anfrage sicher auch HydroDown in die Kammern eines PHD Yukon Down Pullover. Auch ein super Kleidungsstück (Mirage und Yukon so gegen -15 °C in längeren Pausen)
     
    Dicke Expedtaugliche Daunenjacke:
    Montbell Permafrost (bis zu Temperaturen wo man schlicht einfach keine Pausen mehr macht…)
    Isohosen: manchmal obsolet, manchmal ganz praktisch. Bei mir kommen sie selten mit, meist wenn ich mit neulingen unterwegs bin und für sie Redundanz schaffen will. Hier braucht’s kein RV. Sonst ist ein RV extrem praktisch. Selbst mit warmen Schuhen, kann man den Schnitt der Hose so wählen, dass nur ein RV ab Kniehöhe nötig ist um über die Schuhe anzuziehen. 220 – 400 g Total für die Isohose reichen m.E. für alles. Also praktisch nur auf langer Tour. Dann aber auch ca. 95 g Booties.
     
     
    Ich bin ein grosser Fan von Polartec Windpro, wenn’s kalt genug für diesen Faserpelz ist.
    Von -10 bis -25 °C trage ich ein dünnes PES/PP kurzarm-shirt, darüber ähnliches lang-arm, einen dünnen Faserpelz (oft Mountain Equipment Eclipse mit Kapuze, manchmal ein Rab Another Layer [AL] Pulli) und darüber das geilste und wohl meist unterschätzte Kleidungsstück der Welt und Universum (mindestens! ).
     
    Rab Boreas
     
    Wer es nicht ausprobiert hat im Winter, Frühling und Herbst hat was verpasst. Für warme Klimate ist m.E. dieser Kleidungstyp nicht ideal. Aber für alles andere einfach perfekt. Ich verbringe manchmal Wochen darin, ununterbrochen.
    Manchmal trage ich nur dünne und einlagige Basisschicht am Oberkörper , dann aber ein Windpro Pulli drüber.
    An den Beinen trage ich eine membranfreie Softshell-Hose (Powershield) und bei -5 bis -25°C eine dreiviertellange Unterhose.
    Mit und auch ohne Wind.
    Am Oberkörper steuere ich dann ab 30 - 40 km/h Wind ein 7D Windsmock dazu (Tachyon), auf grosser Tour ein Smock aus Pertex Equilibrium (Rab).
     
    Von Plastikbeutel als VBL in den Schuhen bin ich nicht begeistert. Ich vermisse dabei ein direktes Fussgefühl und oft verrutschen die Beutel und enden halb abgezogen. Ich greife hier auf Neoprensocken von Camaro (Ti-Linie) zurück. PP Socken darunter und grosse Wollsocken darüber. PP und Wollsocken sind als Ersatz dabei.
     
    Handschuhe variieren. Bei oben genannten Temperaturen einen ganz dünnen Handschuh und einen Softshell-mässigen oder sehr leichten Fäustling (vorallem Witterungsabhängig). Wenn’s Gelände zur Sache geht, den MH HydraPro. Ein genialer Handschuh. Wenn’s einfaches Trekking ist, ein puffiger Fäustling oder eben der Softshell Handschuh (Powershield).
     
    Buff und Fleecemütze sind dann oftmals im Rucksack, da das Eclipse für alles sorgt. Abends dann Buff und Fleecemütze unter dem Eclipse.
     
    Ersatzkleidung neben den bereits erwähnten Socken und Buff/Mütze, 180 – 200 g leichter Fleece, 80 g T-Shirt, Schlafsocken.

    Windschutz vs. Isolation. Anstatt die dicke warme Jacke einfach die dünne Windjacke/-gilet mitnehmen. Dicke Isolation braucht man nur in Pausen.

    Viele Kleidungsstücke aus dem Alpinbereich haben hoch angesetzte Reissverschlüsse (wegen dem Kletter-/Rucksackgurt) und können über diese Belüftet werden, muss also nicht immer „pit zip“ sein (bin selber seit nun mehr 10 Jahren pit zip frei)

    Carbon benutzen. Das ist in der Kälte viel angenehmer anzufassen – auch mit Handschuhen.
     
    Der Schnee, auch wenn pulvrig und trocken, kann an den Hosen zu kleben beginnen und vereisen bei vielen verschiedenen Bedingungen (Körperwärme an Hosenbeinen). Wer dann nach einem langen Tag mit vereister Hose ins Zelt kriecht, kriegt dann bald eine feuchte Überraschung. Ich empfehle für mehrtägige Touren und Schneeschuhwandern praktisch immer Gamaschen.
     
    Snowclaw hat mit einer Lawinenschaufel nicht viel gemeinsam. Oft sind Lawinenkegel beinhart. Ich habe in meinem Leben drei als unzerstörbar geltende Orthovox Schaufeln zerstört. Diese wurden ungefragt ersetzt und konnten trotz Bruch (immer oben am Blatt, wo man oft mit Kraft drauftreten muss) noch eingesetzt werden, aber wo eine solche Schaufel bricht, nützt eine Snowclaw nun zu wirklich gar nichts mehr. Einsatzzweck für Snowclaw: Hardangervidda, Padjelanta, Finnmarksvidda, Jura, Bathurst Island etc. Alles Gebiete in denen der erfahrene Wintertrekker auch bei ungünstigen Lawinenverhältnissen ohne Lawinenschaufel los kann (weil Ausweichmöglichkeiten). Anders wie in Gebieten wo man manchmal gute Verhältnisse hat beim Eintreten in ein Tal/Gebirgszug, diese sich aber ändern, während man dort Tourt und man nicht einfach so mal die höher gefährdeten Stellen umgehen kann, um wieder raus zu kommen. Da will man mehr dabei haben, als eine Snowclaw, die für den Lageraufbau gute Dienste leistet.
     
    Für die Skitour
    Bindung, Schuhe und Ski von Dynafit. Kurz und leicht. Der PDG ist toll zum Bergsteigen, der TLT6 etwas härter als der alte TLT5 und dabei mit einem geringfügig kleineren Einsatzgebiet, aber super wenn’s vorallem um’s Skifahren geht. Alpinski-Schuhe sind keine der genannten. TLT Speed Rad (ich glaube? Das wechselt häufig…) auf Cho Oyu, diese Kombination kann ich aber nicht für alle empfehlen, macht aber unglaublich viel mit. Der wohl beste Allrounder von Dynafit, guter Performer und dennoch gutmütig ist der Seven Summit (wieder… zum Glück). Mein Setup geht auch gut für mal einen (oder auch mehrere) Tag Distanz zu machen. Was im Sommer von Trekkingstöcken her passt, ist mir zu weich, knickfreudig für Skitouren. Der Verschluss ist Kacke, aber sonst mag ich die Exped Alpin Lite.
    Denkt daran, dass alte LVS ersetzt werden müssen. Wer – wie es immer bei Tourbeginn gemacht werden sollte – sich und seine Partner kontrolliert wird sicher schon bemerkt haben, dass gewisse alte Geräte auf neuen nicht mehr funktionieren -> Ersetzen! Wer praktisch nur alleine geht, soll in den Laden seines Vertrauens und dies kontrollieren lassen.
    Orthovox Badger ist wohl meine Lieblingsschaufel für alles. Bei sicheren Verhältnissen kommt manchmal eine gebeutelte Arva Ovo Light mit. Finger weg von Polycarbonat. Meine Sonde ist eine alte Carbonsonde mit goldenen Eloxalteilen. Hersteller…? Wohl Orthovox.
    Ein weiterer Tipp für Alpine Skitouren: Rotauf Lawinenboie. Je nach Tour trage ich den Kletterhelm (Camp) – aber da sind dann auch div. Kreationen von Steigeisen im Spiel und Pickel und wenn ich darauf eingehe kann ich gleich auch beginnen meine Seilwahl zum Winterbergsteigen zu erklären und dann Köpft ihr mich, weil ich nicht mehr über Trekking UL schreibe. Sorry Sakima. Ich stoppe hier
    BC-Skitouren auf Fischer E99 Crown Xlite und Alfa Polar. Achtung, der Polar ist wirklich sehr warm. Quest dürfte einen breiteren Temp-Bereich abdecken.
     
    Schneeschuhe
    Seit 11! Jahren auf MSR Lightning Ascent. Die gingen zum Einstand gleich mit auf eine Expedition im spätherbstlichen Himalaya – ich dachte, dass ich die Kaputt mache. Nun benutze ich sie immernoch…
     
     
    Navigation unterscheidet sich insofern, dass sie schwieriger wird und alles mit Handschuhen bedienbar sein sollte. GPS-Geräte (Garmin), aber auch Schlaufons (Galaxy S5 mini) packen die Kälte recht gut. Die Akku-Entladung der dünnen Smartphones scheint dem Display genügend Wärme zu geben, dass es auch bei tieferen Minusgrad funktioniert. Touchscreens der modernen GPS-Geräte (von Touchscreen-GPS habe ich nur Erfahrung mit dem EDGE 810) gehen mit Handschuhen gut und bei einigen Smartphones lässt sich die Empfindlichkeit so einstellen, dass selbst mit Handschuhen gearbeitet werden kann. (Das Display reagiert dann natürlich auch empfindlicher auf Regen und gewisse Dinge machen sich dann selbstständig, da Wasser eine hohe Leitfähigkeit hat, aber wir sind ja im Schnee )
     
    Bitte entschuldigt, dass ich keine Links eingesetzt habe. Es wäre nur unvollständig machbar gewesen.
     
    Ein letzter Tipp für sehr erfahrene Outdoorsportler:
    Ein erfahrener und fitter Outdoorsportler kann die Nahrung als Isolation sehen;
    Solange Energie zugeführt wird, kann diese in Bewegung umgewandelt werden.
    Das ist (je nach Gebiet sehr) riskant (Immobilisation), kann aber, wenn korrekt eingesetzt, zu ganz schönen Erlebnissen und hoher Effizienz (somit erfolgreiche Tour/Rennen) führen.
     
    So viel von mir aus der Praxis zum Thema Winter und Trekking.
     
    Edit: Habe ein paar Schreib-/Formatfehler korrigiert.
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    Chris9 reagierte auf Andreas K. in Faltbare Trekkingstöcke   
    Der 3D-Druck ermöglichte mir einen lang gehegten und meinen bisher komplexesten MYOG-Traum zu erfüllen: Ein Paar faltbare Trekkingstöcke.
    Ein dreiteiliger Stock erreicht eine fixe Gesamtlänge von 132 cm. Gefaltet haben alle Segmente eine Packlänge von exakt 47,5 cm. Der Abschluss des Griffteils, aus gesintertem Kunststoff, ist in den Schaft eingepresst. Dieses Stück ist mit einem Klemmhebel für das Zugband versehen. Das Zugband selbst, das mit Ausnahme des Griffpolsters alle Teile eines Stockes zusammenhält, besteht aus 8 mm breitem Gurtband. Das untere Ende des Bandes ist mit einem Stift am Spitzenteil befestigt. Das obere Ende des Bandes ist mit einem D-Ring versehen. Dieser verhindert nicht nur, dass das Band versehentlich durch den Griff rutscht, damit ist auch die Improvisation einer Handschlaufe möglich. Das Giffpolster ist aus angenehm griffigem und rutschfestem Duplon. Die Röhre hat einen Durchmesser von 27 mm und eine Länge von 30 cm. Durch die Länge des Griffes ist auch kürzeres Greifen des Stockes möglich. Das ist sehr angenehm bergauf oder bei Querungen eines Hanges. Der Schaft des Stockes besteht aus stabilem und steifem, gewickeltem Carbonrohr mit einem Durchmesser von 16 mm und einer Wandstärke von 1 mm. Die Verbindungsstücke der Segmente sind ebenfalls aus gewickeltem Carbonrohr mit einem Durchmesser von 14 mm und einer Wandstärke von 1 mm. Zur Hälfte ist ein Verbindungsstück in ein Segment des Schaftes gepresst. Der herausragende Teil ist so beschliffen, dass ein spielfreier Sitz im aufnehmenden Segment gewährleistet ist, und die zusammenzusteckenden Teile dennoch geschmeidig ineinander gleiten. Das Spitzenteil besteht wieder aus gesintertem Kunststoff, das im 3D-Druckverfahren hergestellt wurde. Es ist in das Spitzensegment des Schaftes eingepresst. Das dicke Ende des Spitzenkegels ist mit einem M16 Gewinde für Schneeteller versehen. In das dünne Ende ist ein Gewinde für schraubbare Hartmetallspitzen geschnitten. Die Spitze selbst ist eine leicht modifizierte Hartmetallspitze der Black Diamond Ultra Distance Stöcke. Das Gewicht pro Stock beträgt 171 g, folglich 342g das Paar.
    Hier nun ein paar Bilder:
     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     
    Geplant aber noch nicht in Druck gegeben sind ein Paar passende Schneeteller.
     
    Die Teller sind zur höheren Stabilität leicht parabolisch konstruiert. Auf der Unterseite befinden sich Streben zur verstärkung.
     

     

     
    Nachdem die Stöcke doch sehr stabil und schwer sind, werden sie dem Winter vorbehalten bleiben.
     
    Ich bin bereits mitten in der Planung für ein weiteres Paar Stöcke.
    Durch einen Schaft mit kleinerem Durchmesser und einer dünneren Wandung, und kleineren fixen Tellern erhoffe ich deutlich an Gewicht einzusparen.
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    Chris9 reagierte auf Wanderfalter in (U)L auf Kultur- & Geschäftsreisen ohne feste Unterkunft   
    Nachdem es schon einen Faden „(U)L auf Kultur- & Geschäftsreisen mit fester Unterkunft“ gibt, konnte ich es mir nicht entgehen lassen, einen Faden für mit „ohne“ zu eröffnen. Wobei man schätzungsweise Geschäftsreisen im Titel weglassen könnte, denn Geschäftsleute werden wohl kaum auf die von der Firma bezahlte feste Unterkunft verzichten. Oder?
    Besonders zu Beginn meiner Studentenzeit haben habe ich mit Freunden Urlaub in Städten ohne Unterkunft, oft kombiniert mit Trampen, gemacht. Damals allerdings noch nicht UL, das bedeutete, wir gaben unsere Rucksäcke tagsüber z.B. in Spielhallen oder Internetcafes ab.
    Nachdem ich jetzt UL ausgerüstet bin, habe ich vom 17.-21.09. UL-Urlaub in Kopenhagen gemacht. Der Urlaub hat inkl. Ryanairflügen unter 100€ gekostet, über die Hälfte davon ging für Party/Bier drauf. Das Rucksackgewicht ohne Verbrauch von knapp 4 kg, davon 1kg Standard-Deuter-Uni-/Arbeitsrucksack, ließ sich gut den Tag über aushalten.
     
     
    Vorteile:
     
    - billiger: selbst teure Orte wie St. Tropez sind auf einmal erschwinglich
    - mehr Zeit draußen: weniger Ablenkung, mehr erleben
    - intensivere Wahrnehmung: besonders von Grünflächen, leerstehenden Gebäuden, Baustellen, Bürogebäuden etc.
    - vielfältiger: statt mehrere Nächte im gleichen Hotel jeden Tag an ein anderer Schlafplatz möglich
    - flexibler: ausgebucht gibt es nicht, keine Reservierung nötig, keine um Mitternacht schließende Rezeption, keine festen Essenszeiten
    - mehr Abenteuer
    - oftmals bessere Aussicht
    - kein nächtliches verzweifeltes Suchen des Hotels unter Alkoholeinfluss
    - risikofreies Ausprobieren von Ausrüstung: Der Schlafsack ist zu kalt? Ab ins nächste Hotel/in den nächsten Rohbau (das soll jetzt keine Aufforderung zum Hausfriedensbruch sein)
    - mehr Kontakt mit Einheimischen: Restaurant statt Touri-Hotelessen, Schwimmbad statt Hotelbadezimmer, echte Bar statt Minibar. VORSICHT: Hier besteht die große Gefahr, dass man doch eine feste Unterkunft bekommt
     
    Hier mal ein Foto eines meiner Nachtlager in Kopenhagen. Die Heringe sind Einmal-Bambus-Stäbchen aus dem Asia-Imbiss, da echte Heringe im Handgepäck verboten sind. Sie haben bislang prima funktioniert.
     
    Wer macht hier sonst noch ähnlichen Urlaub?
     

  23. Gefällt mir!
    Chris9 reagierte auf TappsiTörtel in Impressionen von Touren   
    Noch ein paar Bilder aus den Vogesen.
     
     






  24. Gefällt mir!
    Chris9 reagierte auf TappsiTörtel in Impressionen von Touren   
    Bin gerade 15 Tage durch die Mittel- und Hochvogesen gelaufen von Wangenbourg bis Thann.
    Großrichtung GR5, GR52 ... aber auch Abstecher und Schlenker, muss eh sein wegen der Wassersuche.
    Hatte für die Zeit alles Futter im Rucksack, also autark ohne einkaufen (außer am vorletzten Tag auf dem Grand Ballon wo ich mir ein kleines Geburtstagsessen gegönnt habe).
     
    Die Vogesen sind Landschaftlich nur super.
    Panoramen, Weitblicke, Aussichten quasi von jedem Hügel aus, teilweise 360 Grad. Vor allem der Blick über das Rheintal bis zum Schwarzwald faszinierte mich immer wieder ... aber das BESTE VON ALLEM: egal auf welchem Berg ich stand, es war nirgendwo auch nur eine einzige Windkraftanlage zu sehen !!
     
     






  25. Gefällt mir!
    Chris9 reagierte auf Andreas K. in Ein A-Frame Adapter   
    Da eine zentrale Mittelstange in meinem Trollhaus 1 doch recht viel Platz raubt, suchte ich nach einer Möglichkeit die Raumausnutzung zu verbessern. Die logische Konsequenz daraus war, die Pyramide mittels eines A-Frames aufzustellen. Da aber meine Trekkingstöcke eine fixe Länge haben, war ein Adapter, der die Stöcke nicht nur miteinander verbindet sondern auch verlängert, unumgänglich.
     
    Der Adapter den ich nun gebaut habe, ist mit 52g wohl nicht der Leichteste, dafür schafft dieser aber auch, bei komfortabler Montage, eine sehr stabile Verbindung der zwei Stöcke miteinander.
     

     
    Der Adapter besteht aus vier unterschiedlichen Teilen:
    Zwei Hülsen zur Aufnahme der Stockspitzen, zwei Verlängerungsrohre aus gewickeltem Carbon mit 16x14x200mm, zwei Innenrohren aus gewickeltem Carbon mit 14x12x100mm und einem Schlauch aus PU mit 16x14x115mm.
     
    Die in 3D-Druckverfahren hergestellten Einschubhülsen, sind an der Stockaufnahme den Konen der Trekkingstockspitzen angepasst. Die Form entspricht dem Negativ der Spitzen. Dadurch stecken die Trekkingstöcke nach Andruck fest und spielfrei in den Hülsen. Mit einer leichten Drehbewegung können diese wieder gelöst werden.
    Der Außendurchmesser der Hülsen ist etwas größer als der Innendurchmesser der Verlängerungsrohre, so dass die Hülsen in das Rohr gepresst werden. Kleben ist somit nicht notwendig.
    Ein kleiner Absatz an den Hülsen, dessen Außendurchmesser dem der Verlängerungsrohre entspricht, schließt die Schnittkanten des Carbonrohrs sauber ab.
     

     

     

     
    Die Innenrohre (14x12x100mm) passen ebenfalls auf Press In die Verlängerungsrohre (16x14x200mm) und werden bis zu deren Hälfte eingedrückt.
     

     
    Der PU-Schlauch wird an beiden Enden auf die Innenrohre geschoben. Mithilfe von Seifenwasser gleitet dieser einfacher darüber.
    Nachdem der Außendurchmesser des Schlauches dem der Verbindungsrohre entspricht, schließen diese bündig miteinander ab. Optisch bilden nun Schlauch und Rohre eine Einheit.
     

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