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Ultraleicht Trekking

schottenkoenig

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Reputationsaktivitäten

  1. Danke!
    schottenkoenig reagierte auf Steve42 in IKEA Frakta Rucksack   
    Servus,
    Da ich mir demnächst neben einem Tarp und Bivy auch einen Rucksack selber nähen möchte habe ich mir einen Haufen IKEA Frakta Taschen bestellt und nach der Anleitung von Bergreif einfach mal los gelegt.
    Maße etwas abgeändert, 6mm 3D Mesh statt 3mm genutzt (nie wieder  ) weils grade da war genutzt und versucht, soviel wie möglich von der Frakta zu upcyclen. So sind auf die Träger aus Frakta genäht und möglichst überall wurde das IKEA Band genutzt. 

    Eigentlich war es nur ne Übung, aber das Ergebnis ist so passabel geworden, das ich es einfach mal hier teile. (Mein Tarp-Versuch ist nämlich noch stark ausbaufähig  )
     




  2. Danke!
    schottenkoenig reagierte auf Steve42 in IKEA Frakta Rucksack   
    Da nicht alle Bilder gepasst haben, nun der zweite Post. Reihenfolge kriege ich auch übers Handy nicht hin  
    Hat natürlich auch die Innentasche für ne Matte oder Ähnliches zur Stabilisierung. 
    am Verschluss fehlt mir noch so ein Spanner.



  3. Danke!
    schottenkoenig reagierte auf schwyzi in Welche Gaskartusche?   
    Bei den hier entrüstet aufgeführten 16 oder gar 17g für einen Liter kochendes Wasser... kämen ja 8,4g auf einen halben Liter doch irgendwie hin...oder?
  4. Danke!
    schottenkoenig reagierte auf Wander Schaf in Welche Gaskartusche?   
    Ich denke auch,  dass Du ein paar Kochtestläufe mit deinem Setup und deinen Kochgewohnheiten machen solltest. 
    Ich erhitze z.b. meist nur ca 300ml Wasser, kochend brauche ich es nicht.  Das habe ich bei geringen Außentemperaturen einmal getestet. Zuvor den Inhalt gewogen und nach den Kochvorgängen auch immer.  Differenz notiert.  
    Daraus leitete sich für mein Kochverhalten ab, dass ich für 300ml heißes Wasser (Blasen steigen auf und Finger aua beim Tunken) ca 2 Minuten benötige. Dabei gingen ca 4g ab.
    Das habe ich auf der Kartusche notiert und mir "2 Minuten Kringel" aufgepinselt (CD Stift), die ich dann mit dem Messer durchstreiche. Bei 100g Füllung also 25 Kringel. 
    So habe ich eine grobe Orientierung,  wie oft ich in etwa noch erhitzen kann, bzw kann bei gebrauchten Kartuschen sehen, für wie viele Tage ich sie mitnehmen und aufbrauchen werde. Bisher haute das auch ziemlich gut hin.
    Wie gesagt, die Werte passen zu meinem Kochverhalten.  Wenn man vorher selbst etwas probiert, weiß man schnell, wie hoch der eigene Gasbedarf ist und dann kann ich das System empfehlen. 


     
  5. Danke!
    schottenkoenig reagierte auf skullmonkey in Welche Gaskartusche?   
    Ja, sind sie =) 
    Eher nicht. Ich würde mir eine 230 g Kartusche holen - die sind zwar etwas schwerer, halten aber länger und verursachen so weniger Müll. 
    Jetboil gibt auf seinen Kartuschen zB die Anzahl der "Boils" an, also wie oft Du (wahrscheinlich 500 ml) Wasser zum Kochen bringen kannst, mit einer Kartusche. Bei der 230 g Kartusche sind das 55, die sollte also auch wenn Du mal Nachmittags ne Tasse Tee/ Kaffee kochen willst auf jeden Fall genug sein. 
     
  6. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf grmbl in Neues zum Thema UL aus dem weltweiten Internetz   
    Vorhin auf Deutschlandfunk Kultur entdeckt: ein Beitrag zum Thema "Extremwandern in der Pandemie" 
    Der Luxus des freien Wanderns
    Christine Thürmer im Gespräch mit Thorsten Jabs; könnte für einige hier von Interesse sein
  7. Witzig!
    schottenkoenig reagierte auf HarryOnTrail in Stromversorgung unterwegs ("öffentliche" Steckdosen)   
    Stimmt, Steckdosen sind dort häufig vorhanden, aber hast du auch mal probiert ob da auch wirklich Strom rauskommt?
    Vielfach ist es nämlich so, dass die Steckdosen nicht eingeschaltet sind ... wäre ja auch ein bischen blöd dem "Tresorknacker" auch noch den Strom für seine Bohrmaschine zu spendieren
  8. Witzig!
    schottenkoenig reagierte auf Biker2Hiker in Hat jemand hier den Bach Molecule 50 Rucksack?   
    Davon bekommen manche hier Schnappatmung 
  9. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf Wanderspirit in Vorstellungsthread   
    Hey hey,

    Vor 8 Jahren bin ich mit dem Fahrrad 5000 km durch Europa getourt und danach hat mich die Lust am Trekking gepackt. Zu Fuß war ich auf dem West Highland Way in Schottland, auf dem Israel National Trail und diversen Trails im Schwarzwald unterwegs. Im Sommer letztes Jahr habe ich Deutschland von Süd nach Nord auf dem E1 durchquert. 

    Ich hab so viel in diesem Forum gelernt und dachte mir, es wird mal Zeit mich anzumelden. Ich möchte einerseits mein Wissen weitergeben und noch weiter lernen. Und mich auch einfach mit Gleichgesinnten austauschen. 

    Ich freue mich auf spannende und anregende Unterhaltungen. 

    Patrick
  10. Gefällt mir!
    schottenkoenig hat eine Reaktion von Wanderspirit erhalten in Vorstellungsthread   
    Hallo zusammen,.
    ich bin der Harald, BJ 1966 und aus der Gegend von München.
    Im UL Trekking bin ich noch ganz neu. Unterwegs allerdings schon sehr lange. Inspiriert durch ein Buch von Christine Türme bin ich auf den Geschmack gekommen, meine Ausrüstung etwas zu erleichtern.
    Allerdings nicht alles auf einmal. Da spricht mein Budget und auch meine Bequemlichkeit dagegen.
    Momentan plane ich meine Tour für dieses Jahr. Frankenweg + Albsteig + an der Donau zurück nach Donauwörth.
    Freue mich über freundlichen Austausch.
    Herzliche Grüße, Harald
  11. Gefällt mir!
    schottenkoenig hat eine Reaktion von FlowerHiker erhalten in Sammelthread: Die besten und nützlichsten Apps   
    Im Apple App-Store gibt es Nützliche Knoten 3d kostenlos
  12. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf schrenz in Kleiner Tipp für Notrufe   
    Im Iridium-Thread letztens kam es mir so deplatziert vor, diesen Hinweis zu platzieren:
    Ein kleiner Tipp für das Absetzen eines Notrufs, gerade im Gebirge, der noch nicht mal was wiegt :
    Das Handy ausschalten und dann bei gesperrter SIM Karte die Notrufoption nutzen, so versucht das Telefon gar nicht erst sein vertragliches Mobilfunknetz zu erreichen, sondern baut die Verbindung einfach über das stärkste Netz auf. (Klar, irgendwo kann man das bestimmt auch irgendwo einstellen, aber kein Mensch weiß wo ). 
     
    Mod-Team hat diesen Beitrag moderiert: Dies funktioniert nicht mehr, bitte den Thread lesen
  13. Witzig!
    schottenkoenig reagierte auf lampenschirm in Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread   
    mal ganz on-topic ne kurze Frage an @khyal, wie schneidet man sich mit nem Messer die Zehennägel? Ich müsste nach einem solchen Versuch wahrscheinlich meine Tour abbrechen…
  14. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf Jeha in Lanshan 1   
    Nach immerhin einer Nacht bin ich sehr zufrieden.  Hab in die Spitze Gummizug und Tankas genäht, dadurch steht es wesentlich straffer. (Können noch gekürzt werden...) 
    Und ich liebe die Stealth-Eigenschaften des khaki 


  15. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf doman in Ultraleichtes DIY Packraft selbst gebügelt   
    Nach den Projekten des Trockis und des Zeltes stand noch ein weiteres Unternehmen auf meiner Liste - und das habe ich in den letzten Tagen realisiert. Den Bausatz für das UL-Packraft hatte ich bereits vor ein paar Monaten gekauft - zum Glück, denn inzwischen ist der nicht mehr lieferbar. Nachdem ich meine inneren Zweifel überwunden hatte, ob ich das hinkriegen werde, habe ich mich Anfang der Woche an die Arbeit gemacht. Fast sah es so aus, als könnte ich gleich wieder einpacken, denn mein Ali-Bügeleisen gab nach einem kurzen Probebetrieb seinen Geist auf:

    Die Leiterbahn am rechten Rand der Platine brannte nach 5 Minuten durch und mein Versuch, die Strecke mit einem angelöteten Kabel zu überbrücken schlug fehl. Zum Glück half mir @questoraus, sodass ich doch noch starten konnte. Vielen Dank! Mit einigem Probieren habe ich die richtige Temperatur herausgefunden

    Das Anbügeln der fertig zugeschnittenen Schlauchteile an den Boden klappte recht gut. Man sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall der Versuchung widerstehen, auch noch die letzten Luftblasen rausgebügelt zu bekommen, sonst läuft man Gefahr, Löcher in den hauchdünnen Stoff zu brennen (ist mir an einer Stelle passiert und wurde mit Seamgrip repariert).

    Die eigentliche Herausforderung kommt erst beim Schließen der letzten Naht; bei mir war das entgegen dem Rat von Anbieter Matt der Bug. Das Holzteil, das man sich fürs Verbinden der Schläuche anfertigen muss, ist in den beiden Schnauzenkurven nicht das adäquate Werkzeug.

    Ich habe diese Stellen nur mit einer Glaskugel zugebügelt bekommen.

    Kurz darauf muss man den Holzklotz rausholen und kann dann die letzten 30 cm nur noch gegen einen eingelegten Pappstreifen bügeln, den man ganz am Schluss aus dem Ventil rausfummelt.

    Vorher muss man noch die zuletzt geschlossene Naht durch den verbleibenden Schlitz nach außen drehen und mit Seamgrip abdichten. Trotz des Einsatzes von Puder ließ es sich nicht vermeiden, dass die mit Seamgrip behandelten Stellen beim Wenden andere innere Teile berührten und dort Flecken zurückließen, die man auf dem letzten Bild sieht.

    Nach dem ersten Aufblasen stellte sich raus, dass anscheinend nur eine einzige Stelle - wo nämlich die vordere Schnauze mit dem Boden verbunden wird (oben links von meinem Daumen) - undicht ist. Mittlerweile ist das Boot aber komplett dicht.

    Vom gezeigten Gewicht kann man noch mal 5 Gramm für den Pappstreifen abziehen, der sich zu der Zeit noch im Boot befand.
    Ich bin insgesamt von diesem Ultraleichtboot sehr angetan. Das kann ich wirklich immer dabei haben, und ich werde auch ausprobieren, ob da auch noch das Rad draufpasst.
    Man sollte bei der Bewertung bedenken, dass es sich hier um keinen Schwimmring mit Boden handelt, wie sie oft als UL-Boot angeboten werden, und auch um kein Stummelpackraft für Pygmäen, sondern um ein ausgewachsenes 2,70 m langes Boot, in dem auch ich mit 1,87 m genügend Platz habe - bei voll ausgestreckten Beinen!
    Test folgt.
     
     
  16. Witzig!
    schottenkoenig reagierte auf fatrat in Neue Ultraleicht-Ausrüstung   
    laut bergfreunde ist es pro Schuh, sprich rund 1 kg zusammen... aber selbst wenn sie 10 g wiegen würden, visuell eher ne schwierige Angelegenheit
  17. Witzig!
    schottenkoenig reagierte auf windriver in Angst alleine zu campen   
    Wenn du im Edeka zeltest, wundert mich das nicht.
  18. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf cafeconleche in Fontaneweg 5: ein 70km-Rundweg südlich von Berlin   
    Nachdem ich in den letzten Jahren auf Wanderungen rund um Berlin immer wieder einmal an verblichenen roten Punkten auf ebenso verblichenen weißen Quadraten vorbeigekommen war, wollte ich jetzt auch mal einen Weg genau ablaufen. Besonders der F5 ist für mich interessant, gerade unter den derzeitigen Bedingungen, weil ich dafür noch nicht mal in die S-Bahn muss, sondern den dichtest gelegenen Punkt knapp 10km vor meiner Haustür habe. Wird es einfach ein netter No-Brainer für Wochenenden, wenn ich nicht nachdenken, sondern einfach nur laufen will? Kann man den Weg empfehlen?
    Laut dieser Seite sind die Wege schon zu DDR-Zeiten eingerichtet worden; nach der Wende oblag es dann den einzelnen Landkreisen, sich darum zu kümmern - und diese setzen ihre Prioritäten durchaus unterschiedlich. In Bezug auf den F5 bedeutet das: Potsdam Mittelmark hat in den letzten Jahren was getan, und Teltow-Fläming - nun ja. Die haben den Fläming Skate.
    Orientierung: Der Weg ist in Mapy CZ prima verzeichnet, bis auf 2 kleine Stellen entspricht er den Markierungen (in den gut markierten Bereichen).
    Auf Karten ist er oft nicht oder nicht vollständig eingezeichnet.
    Markierungen in Potsdam Mittelmark und in dem weiter gefassten Einzugsbereich der Lokalen Agenda Kleinmachnow gut (also ca. der Hälfte des Weges), ansonsten war ich sehr froh über Mapy, da nur sehr erratisch gekennzeichnet.
    Wegzustand, Wegführung: Nicht ein Meter ist extra gebaut; überwiegend sind es Wald- und Feldwege, teils mit befestigtem, teils unbefestigtem Untergrund mit gelegentlichem Potential zur Matschepampe, manchmal muss man auf der Straße gehen, einmal auch auf einer recht viel befahrenen, engen, typisch Brandenburger Allee. Singletrail? Kaum. Teilweise landschaftlich sehr schön, wenn man wie ich auch das flache Brandenburg, ehemalige Rieselfelder, die Nuthe-Nieplitz-Niederung und schmale Kanäle mag; vergleichsweise viel Grünland und wenig Felder; die Waldabschnitte sind natürlich teils Plantagen, aber auch Schwarzerlen-Niedermoor, Mischwald oder im Umbau zu Mischwald befindliche Abschnitte. Teile des Weges führen durch Naturschutzgebiete. Manchmal nervig ist die Nähe zur A10, A115 und der neuen B101. Bezüge auf Fontane: Nix entdeckt.
    Bahnanbindungen: Teltow, Saarmund, Thyrow, Großbeeren, (Ludwigsfelde in der Nähe von Kerzendorf )
    Versorgung: Zu anderen Zeiten gibt es einige Gaststätten,  in Saarmund und Großbeeren Supermärkte und diverse Friedhöfe mit Wasseranschluss. Gaststätten waren geschlossen, Supermärkte am Sonntag auch, ich habe mir Wasser in den Dörfern und auf einem Reiterhof erfragt.
    Start Samstagnachmittag, noch 3 Stunden vor Sonnenuntergang. Erst einmal 10 km zum Startpunkt: Die Dorfkirche Stahnsdorf am Machnower See. Auch in einen Jakobsweg könnte ich hier einsteigen.

    Die ersten Kilometer gehts durch Stahnsdorf, an dem eigentlich sehenswerten Friedhof vorbei. Mir ist aber eher nach Natur, den Abschnitt werde ich mir das nächste Mal sparen, denke ich mir. Nochmal mal laute Straße, dann komme ich schon nach Güterfelde, laufe um den Güterfelder Haussee und schlage am Badeplatz mein Zelt auf. Anfang März ist hier nichts los, es gibt eine Bank, einen Mülleimer, gute Aussicht - passt. Es wird dunkel, es ist knapp über null Grad, das Essen, der Tee sind umkurz nach sieben verspeist, ich verkrieche mich ins Zelt, lese standesgemäß einige Seiten Irrungen, Wirrungen und schlafe wunderbar. Heute bin ich nur etwa 15 km gelaufen, davon gut fünf auf dem Weg.

    Sonntagmorgen, es ist wie angesagt ziemlich grau, um halb neun komme ich los. Erst einmal laufe ich an einem Gegenstand vorbei, den ich nicht kenne. Es steht "Imitations-Handgranate" drauf. Lass ich besser liegen. Ebenso wie einige einzelne Handschuhe. Ich treffe einige Hundebesitzer sowie einige Reiter oder Pferdespazierenführerinnen.
    Vom Eise befreit ist noch nicht alles:

    Hier hätte der Weg bei anderer Witterung einiges Matschepampenpotential, sehr schön auch das Plantagenholz (nebenbei ist hier - ausgerechnet in dieser Art Wald, auch ein Friedwald):

    Bis der F5 nach Philippsthal bei Saarmund den Jakobsweg Jakobsweg sein lässt und - ein sehr schöner Abschnitt! - der Nuthe folgt:

    Mittagspause windgeschützt in irgendeiner alten Grundmauer

    dann Fahlhorst. 
    Hier wechselt man den Landkreis bei der Überquerung des Berliner Rings. Und danach wird die Beschilderung zusehens schlechter. Was mir, Mapy-bewaffnet, natürlich nicht so viel ausmacht - bis auf dass ich öfter das Smartphone zücken muss.
    Gröben (dann eklige Landstraße um den Gröbener See), Jütchendorf, Klein- und Großbeuthen - ich laufe nur noch einfach Kilometer, wieder auch mal an einem hübschen Graben entlang (der Weg selber verläuft eigentlich recht unattraktiv 100m weiter rechts)

    bis ich nach Thyrow Kerzendorf erreiche, den dortigen Schlosspark durchquere, am einzigen noch stehen gebliebenen Teil des Schlosses vorbei. Der Rest, so erzählt man es mir dort, wurde 1945 gesprengt.

    Allmählich wird es dämmerig,  und ich schlage mein Zeltchen am Waldrand irgendwo nach Kerzendorf auf. So, dass ich auf Morgensonne hoffen darf. Ich habe 38km in den Beinen und fühle mich zwar einigermaßen geschafft, aber nicht wirklich fertig. Es war ein wirklich guter Platz zum Übernachten, was ihn zunächst ein bisschen anstrengend für mich gemacht hat, habe ich hier erzählt. Aber der Blick aus dem Zelt...

    ...und der Platz am Morgen ist wirklich toll:
    Bei bestem Wetter, wenn auch nicht wärmer,  geht es weiter nach Löwenbruch, übers freie Feld am Nuthegraben entlang
    leider hört man schon die A10 (Berliner Ring), die ich auf einer Fußgängerbrücke überquere, bevor ich mir auf der anderen Seite auf dem Pferdehof Wasser geben lasse.

    Nach Genshagen folge ich dem Weg nicht durch den Wald, sondern bleibe noch ein wenig in der Sonne. Dann nach Großbeeren, wo zwei Denkmäler an die glorreiche Schlacht 1813 (Blücher stoppt Napoleons Truppen...) erinnern, nicht aber an die Menschen, die das nicht überlebt haben.

     
     

     
    Ebenso kann man dort einen Gedenkort an Opfer des Faschismus und an ein Umerziehungslager besuchen; dies zu fotografieren fand ich in dem Moment nicht richtig, deswegen verlinke ich hier einfach den Wikipedia-Artikel von Großbeeren, weil es mir nicht richtig erscheint, einerseits Schlachtendenkmäler abzubilden und dann nicht mal ein Foto von einer Gedenkstätte an ein Arbeitslager zu haben, in dem zwischen 1942 und 1945 45000 Menschen gelitten haben (und mindestens 2000 von ihnen gestorben sind).
    Durch eine Art Landschaftspark (der Ausgleichsmaßnahme für die erweiterte B101 ist) geht es weiter nach Teltow - und dort am Bahnhof hätte ich mir dann die Strecke nach Ruhlsdorf sparen sollen: Nur noch Asphaltkilometer! Bis ich dann, kurz vor Sonnenuntergang, an meinem Ausgangspunkt, der Dorfkirche Stahnsdorf am Machnower See ankomme. Heute 28km bis hierher.

    Tja, und dann musste ich nur noch 10km nach Hause latschen - die Strecke war aber auch nicht zu verachten:

     
     
  19. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf Kaylee in Vorstellungsthread   
    Hallo,
    Ich bin 30, komme aus dem Kölner Umland und wandere eigentlich schon immer, seit ein paar Jahren auch mal längere Strecken.
    Das erste Zelt, das ich irgendwo hin tragen "durfte", wog 4.5kg (BW Dackelgarage, für ein Festival). Die Küchenwaage zum Rucksack packen kaufte ich lange bevor ich den Begriff des UL Trekkings erstmals hörte. Und für eine 50km-Tageswanderung keine Wanderstiefel, sondern leichte Laufschuhe aus dem Aldi anzuziehen empfand ich nicht als radikal und modern, sondern gesunden Menschenverstand.
    Nach einer länglichen Alpen-Hüttentour im vergangenen Sommer und allerlei Zeltwochenenden mit Auto-Anreise möchte ich nun wieder eine Mehrtagestour mit Zelt und so angehen. Deshalb lese ich hier seit ein paar Monaten interessiert mit und freue mich über neue Ideen genauso wie über die Bestätigung, dass ein paar selbst "gefundene" Anschaffungen auch schon Andere überzeugt haben..
    Viele Grüße
    Kaylee
  20. Witzig!
    schottenkoenig reagierte auf noodles in Leicht und günstig   
    nicht vergessen, das Video wieder zu löschen, könnte sonst peinlich werden 
  21. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf Zippi in Bikepacking Zelte   
    Das mit den zwei Aufstellstangen verstehe ich nicht. Könntest du kurz erklären, wofür der zweite Stock sein soll?
  22. Gefällt mir!
    schottenkoenig hat eine Reaktion von lampenschirm erhalten in Querweg Rottweil - Lahr   
    Toller Bericht. 
    Herzlichen Dank. 
  23. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf lampenschirm in Querweg Rottweil - Lahr   
    ein paar praktische Infos: 
    An-/ Abreise: Lahr und Rottweil sind problemlos mit dem Zug erreichbar, in Rottweil beginnt der Weg direkt am Bahnhof, in Lahr am "Schlüssel", das ist der Busumschlagplatz in der Stadt. Von dort sind es so ca. 4km zum Bahnhof, es fahren regelmäßig Busse. Man kann auch laufen, läuft aber halt 4km an der Durchfahrtsstraße. Ich hab den Bus genommen und aus dem Fenster geschaut, ich hab nicht den Eindruck, dass ich was verpasst hätte...
    Wasser: Ab Rottweil hat es auf den ersten ca. 40km keine natürlichen Quellen, die ich entdecken konnte. Es gibt nach 20km in Königsfeld einen Edeka, dort kann man kaufen, ansonsten kommt man aber regelmäßig durch kleine Dörfer, wo es Gasthöfe gibt oder man fragt halt mal jemand  Ab dem Gesundbrunnen oberhalb von Hornberg bis Lahr hat es regelmäßig Quellen und Brunnen.
    Einkaufen: Außer dem erwähnten Edeka gibts nix. Ist bei 3-4 Tagen bzw. 100km aber vielleicht auch nicht nötig
    Übernachten: Zeltplätze zu finden war grundsätzlich nicht schwierig, das sollte kein Problem sein. Die Tour lässt sich aber auch ohne Zelt mit Schutzhütten bewerkstelligen:
    Die Bengelhütte scheint einem Verein oder so zu gehören und ist verschlossen
    die oben erwähnte erste Hütte ist immer offen
    oberhalb von Hornberg gibt es in kurzer Folge zwei Hütten, die ich aber bei richtig schlechtem Wetter nicht empfehlen würde
    Opa Klausis Vesperstube ist natürlich ein Traum von Hütte
    die Hütte am Offenbacher Eck ist auch einladend und wetterfest
    und die Kalmbacher Hütte hat ein geräumiges Vordach, falls sie verschlossen sein sollte
     
    Und als richtige Hüttentour gehts auch, es gibt immer wieder sehr nett aussehende Gasthöfe, und die Lahrer Hütte vom Schwarzwaldverein liegt auch am Weg.
     
    Navigation: Der Weg ist ziemlich einwandfrei markiert, nur zwischen Burgberg und Königsfeld ist es etwas seltsam. Da bin ich frei Schnauze bzw. nach der Karte gelaufen. Und die Umleitung um die Windräder bei der Kalmbacher Hütte ist auch nicht markiert, obwohl das behauptet wird. Aber bei warmem Wetter brauchst die ja eh nicht
     
    Das dürfte das wichtige sein, bei Fragen einfach melden.
  24. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf lampenschirm in Querweg Rottweil - Lahr   
    Tag 3, 26km, Anstieg 581hm, Abstieg 951hm
     
    Gut ausgeruht wache ich auf, das Tarp hat zum Glück gehalten, es ist tatsächlich weitgehend windstill geblieben und der Regen bzw. Schnee macht gerade Pause. Ich frühstücke noch im Schlafsack und dann kommt der unangenehme Moment: Aus dem warmen Schlafsack ins kalte und in die nassen Sachen rein. Mein Merinoshirt habe ich zwar mit ans Fussende gelegt, aber ganz trocken ists nicht, immerhin nicht kalt. Die Wollsocken sind dagegen nass (die äußeren, ich hatte noch trockene Ersatzlinersocken), und die Schuhe zwar innen weitgehend trocken aber kalt. Die Hose ist klatschnass. Aber hilft ja alles nix, also rein ins Vergnügen, und dann packe ich so schnell wie möglich zusammen, damit ich zumindest mal die Hose trocken laufen kann.
    Kurz nachdem ich losgelaufen bin fängt es wieder an zu schneien, und das bleibt auch für den restlichen Tag so, zum Glück nicht allzu arg und es bleibt nur wenig liegen, vor allem auf den Wegen.

     
    Schon bald erreiche ich Höhehäuser, wo ich auf den Kandelweg treffe, den ich noch von letztem Jahr kenne. Befriedigt stelle ich fest, dass an der Forstwegkreuzung ein paar Meter weiter eine Markierung angebracht wurde; deren Fehlen hat mich letztes Jahr einige Nerven gekostet.
    Weniger befriedigt stelle ich fest, dass es meinem Handy nun auch zu kalt ist und der Akku seine Dienste nun verweigert. Daher gibt es nun keine Fotos mehr.
    Ich laufe weiter, komme gut vorwärts, es geht ja auch immer bergab, ich schwelge ein bisschen in Erinnerungen ans letzte Jahr, als es deutlich wärmer war, und mir fällt ein, dass hier irgendwo ein Kasten mit kleinen Honiggläsern stand. Tatsächlich gibt es diesen immer noch und ich tausche das Gewicht zweier Münzen gegen zwei kleine Glässchen Honig.
    Der Weg läuft hier immer weiter auf Forstwegen, meist durch Wald, immer wieder am Waldrand mit Blick auf Täler und Höfe, wie das halt so aussieht im Schwarzwald, ich mags. Um die Kambacher Hütte herum stehen ein paar Windräder, letztes Jahr habe ich mich noch über die Ampel amüsiert, die den Weg bei Eiswurfgefahr sperrt, dieses Jahr ist sie angeschaltet: Ich muss die Umleitung nehmen. Die soll angeblich durchgehend markiert sein, dem Schwarzwaldverein traue ich aber schon lange nicht mehr, wenns um Markierungen geht. Und tatsächlich: Eine Markierung finde ich noch, dann hörts auf. Ich versuche mir mit meiner Karte den richtigen Weg zusammenzubasteln, lande aber direkt bei der Kambacher Hütte, die genau neben einem Windrad steht, und es kommen auch noch zwei. So war das wohl nicht gedacht mit der Umleitung. Aber da ich jetzt auch nichts besseres weiß, inspiziere ich erstmal die Hütte, die letztes Jahr verschlossen war (empfehlenswert! Nicht so schön eingerichtet wie Opa Klausis Vesperstube, aber zum Übernachten wunderbar geeignet, es gibt sogar eine Feuerstelle) und mache meine Mittagspause unterm Vordach.
    Von hier ist es nicht mehr weit nach Seelbach, 5km oder so, der Weg zieht sich latent nach unten ins Tal hinunter ohne dass es richtig steil wird, erst die letzten paar Hundert Meter nach Seelbach rein geht’s mal kurz etwas steiler nach unten. Dort angekommen kaufe ich mir einen Tee und ein Schokocroisant und suche den Weg, der hier zum Glück recht gut markiert ist.
    Der Querweg führt einmal geradeaus durch Seelberg durch auf die andere Talseite, dort geht’s ein bisschen hoch, damit man nicht direkt durchs Tal läuft, aber im Prinzip folge ich nun einfach dem Tal bis Lahr. Es ist nett zu gehen, ich laufe die meiste Zeit am Waldrand entlang und blicke übers Tal, erst kurz vor Lahr geht’s dann runter zur Schutter und die letzten 3km oder so laufe ich dann noch entlang der Schutter durch so eine Art Park, bis ich endlich am Schlüssel bin, so heißt dort der Busbahnhof in der Stadt.
    Es gibt sogar ein großes Schild für den Querweg und die anderen hier beginnenden (lokalen) Wanderwege, aber mangels Akkus kann ich leider kein Abschlussfoto machen. Ich nehme also den nächsten Bus zum Bahnhof und beende meine Reise.
     
     
    Fazit: Der Querweg ist ein netter Weg, nicht mehr, nicht weniger. Es gibt eigentlich nichts spektakuläres zu finden, weder sind die Ausblicke besonders toll, noch sind die Wege besonders interessant, noch gibt es irgendwas spannendes zu besichtigen. Aber trotzdem ist es nie langweilig, es ist auf eine ganz angenehme und unaufdringliche Art immer irgendwie schön und interessant. Man wird wohl auch im Sommer nicht viele Leute treffen, man muss nicht groß den Weg suchen, auf den Forstwegen kann man einfach vor sich hin laufen und seinen Gedanken nachgehen, es bleibt einfach immer entspannt. Wer Wanderpfade, Wildnis, Gipfel, „Wow-Momente“ und fantastische Ausblicke sucht, ist hier definitiv falsch; Wer einfach mal 3-4 Tage seine Ruhe haben will, der soll kommen.
    Für mich wars genau das richtige zum richtigen Zeitpunkt.
  25. Gefällt mir!
    schottenkoenig reagierte auf lampenschirm in Querweg Rottweil - Lahr   
    Tag 2, 36,5km, 996hm Anstieg, 1387hm Abstieg
     
    Gut gelaunt und ausgeruht wache ich auch, frühstücke, packe in aller Ruhe zusammen und laufe los. Der Weg führt vollends aus dem Wald raus und an ein paar Höfen vorbei, wobei sich immer wieder schöne Ausblicke in den Schwarzwald bieten. Das Wetter ist zwar nicht ideal, es ist eher kalt, aber es regnet nicht und ich mag diese Farben trotz allem ebenso gern wie die knalligen Farben im Sommer. Außerdem hat es den Vorteil, dass niemand unterwegs ist, zumindest treffe ich (außer zwei Hunden an den Höfen) niemand.

     
    Ich komme zügig vorwärts Richtung Hornberg. Der Weg dorthin führt über Forststraßen durch den Wald, wie bisher wenig spektakulär, aber doch ganz nett, und direkt oberhalb von Hornberg erreiche ich mein erstes Ziel, den Gesundbrunnen. Dort mache ich eine erste Pause und fülle meine Trinkwasservorräte auf. Aber hier wird die Wasserversorgung wesentlich einfacher, es kommt nun bis Lahr alle ca. 8-12km eine Quelle oder ein Brunnen. Trotzdem bin ich froh, dass ich den Weg nicht im Sommer gelaufen bin, da hätte ich auf den ersten 44km ordentlich schleppen müssen. Schon so bin ich mit zwei Litern losgelaufen und habe nach knapp 20km in Königsfeld auf drei Liter aufgestockt, um genug zum Kochen und Frühstück zu haben.
    Jedenfalls sitze ich gemütlich am Gesundbrunnen, es gibt hier einen Spielplatz und eine Schutzhütte, wenn man früh genug weg ist, um den Joggern und Hundegängern aus dem Weg zu gehen, kann man hier wahrscheinlich auch gut übernachten.
    Als es mir anfängt, kalt zu werden, laufe ich weiter hinunter nach Hornberg, wo ich prompt am Bahnübergang warten muss, bis die beiden Züge vorbei sind. Hornberg ist zwar nett im Tal gelegen und hat eine Burgruine auf einem Felsen, ist aber ansonsten nicht weiter erwähnenswert. Mit einer Ausnahme: Unterhalb der Burgruine hat es ein paar alte Häuser, bzw. evtl. auch wiederaufgebaut, die als Theater genutzt werden, das ist ganz nett gemacht.

    Blick auf Hornberg
    die Theaterbühne

    der Eingang zum Theater
     
    Nach Hornberg kommt der erste „richtige“ Aufstieg auf dem Querweg, ich glaube, etwa 300hm eher steil und dann nochmal ein bisschen gemächlicher, aber alles halb so wild, da kann der Schwarzwald auch anders. Der Weg läuft dann weiter auf der Höhe immer durch den Wald, ich komme gut vorwärts, nur das Wetter macht mir etwas sorgen, es sieht so aus, als ob es – wie angekündigt – tatsächlich noch Regen bringt, und tatsächlich muss ich kurz danach meine Windjacke gegen meine Regenjacke tauschen. Es regnet zwar nicht allzu stark, aber es ist nicht grade warm und die Windjacke ist dann doch irgendwann durch.
    Eigentlich wollte ich noch bis zur nächsten Wasserstation laufen und dort Mittagspause machen, aber da es dann doch immer stärker regnet und die Hütte am Offenbacher Eckle ein Vordach mit Tisch und Bänken hat, lasse ich mich schon dort nieder und esse meine Landjäger mit Knäckebrot. Ein Schokoriegel hinterher gibt mir dann den nötigen Zuckerschock, um weiterzulaufen, und kurz drauf treffe ich auf den Westweg. Dem folge ich nun ca. 3km, passiere den Huberfelsen, den ich nicht besteige, da die Sichtweite höchstens 50 Meter beträgt, vorbei am Bruder-Klaus-Heim, und erreiche den Füllbrunnen, wo ich mein Wasser auffülle und mich vom Westweg verabschiede. Hier sind übrigens so ziemlich die einzigen Kilometer auf richtigen Wanderpfaden, ansonsten läuft der Querweg auf Forststraßen, abgesehen von den ersten ca. 20km, die wie erwähnt größtenteils auf asphaltierten Wegen laufen.
    Das Wetter ist insofern besser geworden, als dass ich ich meiste Zeit in der Wolke laufe und daher zumindest den immer stärker werdenden Regen vermeide. Kurz darauf erreiche ich den Höhengasthof Landwassereck, dort gibt es auch einen Wanderparkplatz, auf dem mir ein etwas älteres Ehepaar entgegenkommt. Aus dem Augenwinkel sehe ich noch, dass sich der Mann interessiert nach mir umdreht, und dann ruft er mir hinterher: „Sind Sie Fernwanderer?!“ Ich drehe mich um und bin etwas durcheinander, weil ich mir nicht sicher bin, ob man knappe 100km schon wirklich als Fernwanderung einstufen kann, jedenfalls erzähle ich, dass ich den Querweg laufe. Es entwickelt sich ein wirklich nettes Gespräch, die beiden sind vor ca. fünf Jahren den AT gelaufen, fragen nach meinem Rucksack und sind sehr interessiert, dass der weder von Zpacks ist noch 600€ kostet, erzählen, dass Soulboy hier bei seiner Deutschlandtour vorbeigekommen ist und sie ihn ein Stück begleitet haben, und schließlich empfehlen sie mir noch mit wärmsten Worten „Opa Klausis Vesperstube“, eine Schutzhütte etwa zwei Kilometer weiter.
    Wir verabschieden uns und tatsächlich erreiche ich bald die erwähnte Hütte und bin hin und weg. Die Bilder sprechen glaube ich für sich.


     
    So eine nette Hütte! Leider ist es erst 15.30 Uhr und ich habe auch nur noch einen begrenzten Wasservorrat, es würde zwar grade so für Abendessen und Frühstück reichen, und mit etwas Sparen auch noch die 10km zur nächsten Quelle, aber die habe ich mir eigentlich als Zielpunkt für heute ausgeschaut, außerdem muss ich am nächsten Tag in Lahr sein, und das wären dann noch gute 38km, das muss ja auch nicht sein. Also beschließe ich, bei Gelegenheit den Zweitälersteig zu laufen, der seit dem Landwassereck parallel läuft, und dann hier zu übernachten. Ein Hüttenbuch gibt es übrigens auch, die beiden von vorher haben sich als „Hänsel & Gretel“ eingetragen.
    Ich laufe also weiter, und muss sagen, im Nachhinein hätte ich dort bleiben sollen. Es fängt nämlich immer stärker an zu regnen und ich komme auch nicht mehr so gut vorwärts, meiner Berechnung nach schaffe ich es nicht mehr bei Tageslicht zum angepeilten Übernachtungspunkt. Da der Weg inzwischen deutlich tiefer verläuft, bekomme ich den Regen voll ab, und es wird auch immer kälter, für die Nacht sind leichte Minusgrade vorhergesagt. Ich laufe so schnell ich kann, nichtsdestotrotz wird es irgendwann dunkel, und meine Stirnlampe hilft bei dem Regen, der sich nach und nach in Schnee verwandelt, nur sehr begrenzt. Auch die Navigation erweist sich als schwierig, weil der Handybildschirm so schnell nass ist, dass ich ihn kaum entsperrt kriege. Wäre ich mal schneller gelaufen... als es dunkel wird, bin ich noch halbwegs trocken, Schuhe und sogar meine leichte Wanderhose halten noch. Aber bald schon ist die Hose nass und die Schuhe zumindest auch innen leicht feucht, meine Finger sind eiskalt und ich habe keine Lust mehr.
    Ich fluche vor mich hin, schaue, dass ich irgendwie vorwärts komme, aber natürlich zieht sich das alles hin, aber irgendwann ist es geschafft, ich komme aus dem Wald raus und stehe vor dem angepeilten Brunnen. Auf der Karte war hier ein Spielplatz eingetragen, auf dem ich mein Tarp aufstellen wollte, von dem ist allerdings weit und breit nichts zu sehen, immerhin eine ebene Wiese. Ich schaue kurz in den Wald, aber das hat wenig wert, also laufe ich auf die Wiese und versinke erstmal im Matsch. Um den Brunnen herum ist der ganze Boden völlig aufgeweicht. Hilft ja alles nichts, ich suche mir also ein Eck, probegelegen wird heute nicht, aber bis ich das Tarp aufgespannt habe, vergeht noch eine ganze Weile: erstens habe ich zwar zuhause fleißig im Garten geübt, allerdings ist das auch schon wieder ein paar Wochen her, zweitens sind meine Finger nur noch Eisblöcke und ich kriege kaum noch die Knoten hin, und drittens ist der Boden entweder so matschig, dass die Heringe kaum drinbleiben, oder so gefroren, dass sie kaum reingehen.
    Mein Pitch ist furchtbar, aber das ist mir dann auch egal, es ist nur Regen angesagt, kein Sturm oder Wind, und zum Glück kommt es auch so. Ich lege mich erstmal eine halbe Stunde in den Schlafsack und wärme mich und vor allem meine Hände auf. Dann geht es mir wieder viel besser, mein Schlafsack ist mollig warm, ich koche mir eine weitere Ladung Couscous und bin schon wieder gut gelaunt und auch nicht unzufrieden. Zwar haben die letzten paar Stunden keinen Spaß mehr gemacht, aber nun liege ich ja im Warmen, habe mein Tagesziel erreicht, bin 36km gelaufen, habe morgen einen nicht so langen Tag mit nur noch knapp 26km bis Lahr vor mir, und so schlafe ich guter Dinge ein.
     
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