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Ultraleicht Trekking

Steve42

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    Steve42 hat eine Reaktion von keinnick erhalten in Hexatrek, 3.000 km Trail durch Frankreich   
    Ich bin letztes Jahr den Hexatrek bis Belfort gelaufen, und fand die Vogesen schön, viele alte Châteaus und viele schöne Schlafplätze. Nicht allzu bergig und deshalb nicht allzu anstrengend, ganz gut für den Einstieg also 
    Die App fand ich schon recht gut, für die Navigation sogar sehr gut, was den Weg angeht. Ich habe eigentlich nur mit der App navigiert. Nur auf die Einkaufsmöglichkeiten würde ich mich nicht immer verlassen, diese haben, vor allem in den Dörfern, oft sehr willkürliche Öffnungszeiten, ich stand also öfters vor verschlossenen Türen.
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    Steve42 reagierte auf effwee in hexatrek thru 2023   
    Woche Zwei. Schirmeck nach Thann

     
    Busfahrer drehen sich gelangweilt neugierig um, als wir den Wald verließen, drückten Kippen auf Picknicktischen aus, stießen ihre leeren Colaflaschen um. Die Luft war Abgaswarm, das sonore Brummen der Maschinen. Sie saßen in in ihren Bussen lasen Zeitung, dösten, warteten. Zwischen all den Reisebussen da und dort eine Schulklasse. Bereit zum Einsteigen, bereit loszulaufen. Eine andere Gruppe junger Menschen ist uns lachend und giggelnd den Weg entgegengekommen – Klassenfahrtstimmung.

    Wir sind gerade an der einzigen Gaskammer der NS-Vernichtungsmaschinerie auf französischem Boden vorbei – 89 Jüdinnen und Juden wurden hier ermordet, Menschenversuche wurden hier durchgeführt.
    Der Weg führt am „Gasthof“, dem Eingang des Lagers vorbei, einem ehemaligen Ausflugslokal. Hier vor fast 80 Jahren, der einzige erfolgreiche Fluchtversuch statt. Fünf Männer, hatten SS-Uniformen entwendet, Telefondrähte durchtrennt, ein Auto entwendet, am Tor perfekt salutiert und sich in den Wäldern mit Hilfe der Ressistance versteckt. Einer von ihnen wurde von den deutschen aufgespürt, gefoltert und ermordet.
    Gedrückt laufen wir neben den ehemaligen Lagergelände entlang. Schauten über das Gräberfeld gen Schirmek auf den Steinbruch im Tal. Roter Granit für das megalomanische Projekt Welthauostadt Germania, so wollte es Albert Speer, dachte ich. 23.000 Menschen starben hier.
     
    Der Weg hier hoch war gefällig – wir genossen noch die Aussicht vom Chateaux, der nächsten Burgruine aus – und liefen auf vermehrt Feldwegen und Forstpisten. Auf den offenen Hügeln, ist es schattenlos heiß. Auf der Besucher*innen-Toilette, der Gedenkstätte füllen wir Wasser nach.
    Der Rest des Tages ist nach diesem Vormittag recht gedämpft, wir beiden hängen viel den Eindrücken und Gedanken nach. Der Grüne Tunnel hilft dabei oder anders: der Wag war nicht sonderlich spektakulär.

    Ein Kloster bleibt ein Kloster auch wenn Odile die Schutzpatronin des Elassases ist Anstieg und die sogenannten Heidensteine sowie vermehrte Taschentuchreste am Wegesrand kündigten den Ort bereits vorher an. Unsere weltliche Bedürfnisse ließ sich der Ort mit seeligen 6.70 vergüten - Wasser und Limo - innere Einkehr, Aussicht über die Rheinebene und eine Toilette gabs gratis. Was unke ich häretisch. Die Aussicht war schön.
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    Der Weg zwischen beiden Orten war gefällig schön. Gut weglaufbar. Nichts besonderes, aber auch nicht langweilig, also passierte zwischen den beiden obigen Orten nicht viel. Ausser das wir ihn bestandig verloren, da App und Markierung nicht immer matchten oder umgekehrt. Passiert. Die Hiker-Contenance ghet mir jedoch zum Ende von Trailtagen verloren, als wir eine große Runde im Kreis liefen, war ich kurz davor App und den ganzen Trail zu verwünschen, zum Abschluss fluchten wir uns zum Abschluss des Tages einen semilegalen downhill singletrail herunter 200 Höhenmeter, weil die App das so wollte, der Club Vogiesien jedoch keine Absulotion in Form von Schildern gab um am Ende vor einem Biwakplatz zustehen, der keiner war und eine Quelle zu sehen, wo keine hätte sein sollen – das negativ-Mindset ärgert sich über 1.5l wasser und Mehrgewicht, der Rest freut sich über camel up, Gesicht und dreckiges Geschirrwaschen…

    Wir erreichen früh Barr, Kaffee und Süßes zum tunken. Auch hier: Pittoresk, Fachwerk, hutzelig und architektonisch manchmal abenteuerlich, Kopfsteinpflaster, Cafe Latte, Pain au Chocolat, Savoir Vivre. Weinberge um die Stadt, es riecht nach meiner Kindheit, schwefelige Spritzmittel, da holzige der Reben und der Stikker, das Teerige der mit Bitumen gstrichnenen in den Boden gerammten Enden, erdig, die umgepflügte Krume in den einen Parzellen, frisch gemähtes Gras in den anderen, Blütenduft und Insektensurren in den anderen. Erstes Hitzeflimmern über dem Asphalt. Nach 200km Wald mal was anderes.
    Chatenois ist das Ziel des heutigen Tages – weil es da einen Supermarkt gibt. Manchmal denke ich Thru-Hiking meint eigentlich nur das durchschreiten jener Räume, die zwischen Supermärkten und Essensgelegenheiten sind. Chantenois ist keine Augenweide, was wir im Supermarkt vorfinden hat oft sein MDH hinter sich – also gehen wir Bier trinken und entscheiden uns im Ort zu essen. Pizza? Keinen Bock, als vertendeln wir unsere Zeit bis 19h und gehen traditionell elsässisch Essen. Lecker wars – es sah aus wie aus einem 70er Jahre Kochbuch und bebildert köstlich jede vegane Aufklärungskampagne zur Farblosigkeit des Fleischkonsums – in der Tat, waren die einigen Farben, die wir auf dem Teller vorfanden „Kochfleischbeige“ „Bechamelbeige“ „Spätzlebeigegelb“ – eine flocke Petersilie hat sich auf beide Teller verirrt. Das Auge ist nicht immer mit und der schwere und defitigkeit tut dies keinen Abbruch, vielleicht bringt es die Mineralität, des Pinot Gris erst zur Geltung. Wir verzichten auf den Schnaps und wanken unserem Tagesziel – einem nicht näher bestimmten Schlafplatz ausserhalb – entgegen. Eine Quelle soll es geben, die war leider leer, also laufen wir mit leichten ein viertel liter insg. Für zwei den doch recht steilen Berg hinauf bis wir am Col Du Rotenberg einen Platz finden.
    Etwas dickschädelig – Bechamel und Wein pumpen durch den Kopf und die Beine, sowie eine leichte Dehydration – brechen wir auf gen Wasser. Tierpark 2km weg.
    500 Höhenmeter, die sich anfühlen wie… zuviel! Aufstieg zum Chateau Haut Koenigsbourg, der einzigen vollständig wiederaufgebauten Mittelalterburg im Elsass. Es ist Pfingsten und die Sonne scheint – Ausflugswetter. Wir Shortcutten die Autoserpentinen, Blech rollt beständig den Berg hoch. Oben. Aussicht und Ausflugsromatik. Stinkend und schwitzend klemmen wir uns dazwischen Cola und Bretzel. Der Schwarzwald eine dunkle Linie am Horizont. Die Rheinebene ein weisses Flirren.
    Thannkirchen Résistance Hotel, Sauftouristen, Leerstand, zwei Quellen für Camel Up. Und ein Fußbad. Weiter. Trois Chateaux ist ein Hieronymus Bosch Triptychon des Tagesausflugs. Drohnen sirren um die Bergfriede, Stimmengewirr, Kühlboxen, Boomboxen, aus allen Trampelpfaden quellen Ausflügler*innen, bisweilen auf allen Vieren. Kinder werden den Singeltrail hoch- und wieder runtergejagt, weinend, jauchzend, quengelnd. Nackte Männerbrüste und Highheels auf dem Ancle Crack Trail, es riecht nach Weichspüler und Sonnenmilch, Schweiß und Brotdose.

    Der Abstieg ist ein meanes Stück Schottertrail exponiert in der Sonne - wir kommen beide total durch in Ribeauville an. Hikertrashpicknick am Straßenrand. Szenarien durchspielen, Wasserplanen. Entscheidungen fällen: bis Königsstuhl. Wasser für 7Km und 700 hm.
    Aus Ribeauville trägt uns der Sound einer Tom Jones Coverband raus - oder Elvis, nachdem wie der Wind steht.

    Wir verschwinden wieder auf mytischen Singketrails zwischen Nadelgehölz, Blaubeeren, dicken Felsklötzen, dichten Moosplacken und Wurzelpfaden. Es ist ruhig. Wir machen Höhenmeter um Höhenmeter bis Königsstuhl einer Felsformation, die Aussieht wie ein Stuhl. Ob königlich weiß ich nicht. Kurz danach der Biwakplatz. Wir machen es uns gemütlich…

    Das Col du Calvaire am Lac Blanc kündigt sich bereits mit Sommerrodelbahn und Liftbetrieb an, dennoch ist es überwältigend: Auf den Schotterparkplatz werden Buggies mit schreienden Kinder und EBikes hin und her geschoben, Pickups mit Aufbau und Womos haben es sich gemütlich gemacht, Cabrios deutscher Edelkarossenhersteller dröhnen über den Pass, Motorräder sportlich schnell und laut, oder gemächlich und laut. Der Sessellift gibt Runde um Runde Menschen frei, die Pfade Hikende, Trailrunnende, Bikende. Wir lassen uns hier dennoch auf ein Kaltgetränk nieder und lassen uns von dem Troubel dezent überfordern.
    Es gibt Tage, die sind in der Aneinanderreihung der Orte und Ereignisse absurd – der heutige ist einer von diesen: Bevor wir den Touri-Hotspot Lac Blanc erreichen, waren wir eben noch auf dem Tete des Faux, die Ruinen einer deutschen Weltkriegsfestung beschaut, kontemplativ zwischen alten Stacheldrahtverhauen, über 100 Jahre alt und immer noch tödlich. Seilbahnen, Gefechtsstände, Wasserpumpen - Abstiege auf alten Militärstraßen. Friedhöfe. Friedhöfe auf beiden Seiten.
    Le Bonhomme hat sich Bebildert. Schwarzweiß zwischen 1914-18 an markanten Fluchtpunkten des Ortes. Damals vs heute... Wir liegen unter einer Birke nach den ersten 20 km des Tages. Und essen sehr viele Snacks. Hikerhunger.
    Der Weg hierher lies sich trotz aller Höhenmeter gut und schnell laufen. Der Wald mit mehr und mehr zu einem Wald-Kulturlandschaft-Mix mit weiten Aussichten, von einem alten deutschen Gefechtsstand aus dem ersten Weltkrieg sehen wir den Grand Ballon. Die erste Kühe stehen hinter uns. Die Szenerie ändert sich langsam in Richtung Haut Vogese.
    Wir verlassen, den bevölkerten Pass und laufen weiter – eigentlich wie immer, bis wir nicht mehr können oder wir etwas finden, wo wird dürfen. Diesmal mit der Einschränkung wir müssen weiter. Hier in dem Gebiet dürfen wir nicht sagt die App, die Schilder am Wegesrand auch – Naturschutzgebiet. Wasser gezapft und weiter geht’s...

    Die Hochebene des Gazon du Faing eine wogenedes Meer aus Besenheide und Blaubeeren, ein Nadelgehölze und Ebereschen, die dem Wind trotzen, der Blick in tief nach Lothringen. Schroffe Felsen fallen gen Westen ab. Die Sonne steht tief, der Wind pfeift – je später der Abend, desto einsamer die Trails. Wir genieszen die Hochheide und nehmen den latenten Erschöpfungs- und „Keine-Pennmöglichkeits“Stress wahr. Wir haben uns für 35+ km heute entschieden, und je länger der Tag, desto doofer finden wir die Idee. Laut App können wir jetzt unser Camp aufschlagen, wir stehen jedoch vor einem Schild das genau das Gegenteil gebietet. Also laufen wir weiter.

    3 km vor Col de la Schlucht und einem Schild, dass zumindest das biwakieren nicht verbietet, schlagen wir unser Zelt auf. 37Km heute.
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    Die Nacht buddel ich 6 Catholes. Durchfall. Holy Sh*t. Seit Ribeauville habe ich bereits Magengrummeln, jetzt grummelts eben nicht mehr, jetzt läuft es. Mit latzumentem Druck, flauem Magen zum Pass de la Schlucht.
    Diese Overtouristed Orte strahlen morgens, wenn ihre Hauptzielgruppe noch nicht da ist, eine mich irgendwie beruhigende Bedächtigkeit aus. Die WoMos stehen aufgereiht in der Ecke des Parkplatzes, wir trinken Kaffee und Cola in der offnenen Brasserie – Jägermeister um 10 Uhr morgens war mir dann doch etwas zu verwegen als therapeutische Maßnahme.

    Auf dem Weg zum Sentier des Roches verlaufen wir uns erst einmal, und auf dem Weg selber werden wir beständig von Tagesausflügler*innen überholt oder ausgebremst - Selfi vor dem oder jenen Felsen. Der Weg ist technisch, aus vielen Ritzen quillt Wasser und ist da und dort von der Vegetation überwuchert – anspruchsvoll zu laufen, macht aber Spass so lange die Aussicht da ist, als sie weg ist zehren uns die Konzetration auf den nächsten Schritt langsam aus. Zudem ist mir schlecht und vom ganzen Gescheiße ist mein Arsch wund. Genusswandern ist das gerade nicht.

    Der Sentier de Roches gibt uns frei. Wir haben auf Kaltgetränkpause auf der Alm Frankenthal spekuliert. Presslufthammer. Baustelle. Es ist sehr alpin aufeinmal aus. Die Gipfel um uns herum, felsig und Weiden, Kuhgebimmel, latent riecht es nach Gülle und Mahd. In der Ferme Auberge Schiessroth holen wir die Pause nach. Roigabrageldi und Käseplatte essen... Mein Magen sagt Ok, was mein Darm dazu sagen wird werde ich sehen. Ein paar Kilometer weiter buddel ich Cathole Nr 7 für den Tag... Läuft doch.

    Drei Seentour Schiessrothsee, Fischboedele und Altenweiher. Gar nicht so viele Kilometer, ein paar Höhenmeter - und Block- und Grobschottertrails, teilweise Bachbetten. Fies zu laufen. Der ganze Körper, die ganze Konzetration ist auf Balance ausgerichtet. Es ermüdet. Der Kilometer Mehrwert ist überschaubar. Am Altenweiher wieder rauf 350 Hm um die über 1000 wieder voll zumachen - Höhentraining für die Alpen.
    Aufstieg zum Rainskopf durch knorrige Rotbuchen Niederwälder, seit Jahrzehnten nicht mehr auf Stock gesetzt, dicke, mit Flechten und Moosen überzogene Stämme, schwarz verwittert.

    Wir haben wieder ein ähnliches Problem wie gestern: Schutzgebiete, Weiden oder Hanglagen verhindern einen früheren Stopp. Also laufen wir weiter und peilen, dass Abri du Neurodt an. Die letzten Meter tun weh. Als wir endlich ankommen stehen wir auf einem windgepeitschen Bergrücken. Wir machen Feuer in der Hütte, verkriechen uns in unsere Schläfsäcke und stopfen die Oropax ganz tief rein – der Wind dröhnt die ganze Nacht…

    Nacht war so lala, je nach dem wer aus der Reisegruppe gefragt wird. Kaffee und Motivationsansprachen, dass heute die Besteigung des Grand Ballon ansteht, naja...Motivierender war Tatsache das Versprechen, dass es auf dem Weg ein gutes halbes Dutzend Einkehrmöglichkeiten geben soll (okay, die meisten von ihnen in Markstein), also liefen wir los. Weidetrails und Gegenwind den Grand Ballon in Sichtweite. Markstein – wieder so ein overtouri-place, und diesmal hält er sein verprechen nicht: nichts hat auf. Wir vertrösten uns auf die Ferme Auberge unterwegs. Die hat auch zu. Also ohne Pain au Chocolat und Koffein Doping den Berg hoch.

    Im Windschatten des Denkmals der „Blauen Teufel“ genieszen wir die Aussicht, wir beide sind beim Aufstieg beinah vom Trail gepustet worden. Schwarzwald, Rheinebene . Wir beide sind überrascht , wie sehr vom Rhein aus betrachtet der Grand Ballon in der ersten Reihe steht. Lothringen, weiter die Vogesen gen Süden runter und der Blick zurück auf das Hügelmeer der nördlich von uns liegenden Hochvogesen. Jetzt aber Kaffee. Hier oben gibt es sicherlich irgendein Touricafe. Ja, gibt es. Zwei. Wir entscheiden uns für dass, dass freies Wasser für Hiker und Biker bereitstellt und nicht mit dem Alpenblick wirbt – ist heute zu diesig.
    Wir wollen entsprechend unseres Rhythmus Thann für einen Pausentag ansteuern, einen Ganzen diesmal, immerhin ist Thann ungefähr Halbzeit der Grand-Est-Etappe des Hexatrek – im Idealfall kombiniert mit einem Nearotag davor… also haben wir heute Zeit. Wir versuchen weitere Ferme Auberges anzusteuern um essend Zeit zu vertendeln – aber alle haben heute zu. Bis auf, Freudenberg. Also die steuern wir an. Wir kriegen nix zu essen, warten ewig auf unser Getränk – Menschen werden vor uns bedient, die nach uns gekommen sind...jede Gastrokritik wäre für den heutigen Tag vernichtend ausgefallen. Wir lassen uns von der Auslage der Kühltheke überzeugen, dann machen wir mit Eurem Essen uns eben wo anders eine schönen, leckerern Abend… Roadwalk bis zum Hardtwaldwillerkopf – Trailsperrung. Eine von vielen Schlachtbänken des ersten Weltkriegs und jetzt Nationale Gedenkstätte. Über 15.000 Menschen sind hier begraben. Die Nekrophole sieht aus wie ein Hellboy-Filmset von Mike Mignola entworfen – ich muss grinsen. Es ist ein schiefes.

    Das Wasser, dass es hier geben soll gibt es nicht an der markierten Quelle, also gehen wir in den Museumsshop – Snackpause. Viel salziges. Es ist wieder heiß.
     
    [Wir laufen an der Auberge Ferme Molkenrain vorbei, gerade macht der Verkaufsthresen seine Klappe zu, letzte Gäste sitzen auf den Bänken in der Abendsonne - Cartapouille hatte den Laden in der ersten Folge seiner YT-Reihe zum Hexatrek beschrieben. Der Küchendunst wehte den Hang rauf und begleitete uns die letzten Höhenmeter des Tags nach oben.]

    In 2kommairgendwas km soll eine Schutzhütte sein, wir bleiben am Aussichtspunkt Bärenthal hängen.Viel schöner. Die diversen Thann’s im Tal, die Sonne geht langsam unter ein Felsvorsprung an dessen Seite eine knorrige Eiche seit wahrscheinlich ein paar Jahrzehnten spriest – die Vertreter*innen der Romatik hätten ihre helle Freude an diesem Kleinod gehabt. Wir essen Pastete und Fleischschencka mit Senf, sehen zu das die verbrannten Oberschenkel noch von der Abendsonne kross werden und prügeln irgendwie die Heringe in den steinigen Boden und geloben, dem Allmighty Universal Trail morgen ein Pain au Chocolat zu opfern, wenn wir die Heringe alle wieder aus dem Boden kriegen. Die Forstpolizei kommt vorbei, gucken grimming und neugireig, wir grüssen, sie fahren weiter... Der Rest des Abends ist Sonnenuntergang gucken...
    Thann. 5Km oder so. ist nicht spektakulär der Weg, wieder beflügelt von dem Verprechen auf Kaffee und zu Tunkendem sind sie schnell bewältigt. Ziel ist zu erst die Touriinfo. Die hat zu, also setzen wir uns in das aus der Zeit gefallene Cafe Gully et Fils für Kaffee und iwas zum tunken und zur Schlafplatzsuche.
    Emeline steht auf einmal vor uns - Hexatrek-Thruhikerin, wir kennen uns via Instagram. Und lernen uns jetzt gerade kennen. Zwei Stunden später, kommt noch Tanja vorbei - sie läuft 2500km nach Rom; Alain, auf dem Weg von Lüttich nach Nizza, sagen kurz Hallo....wir spotten andere Hiker, GR5, Hexatrek. Alle nicken sich wissend-grinsend zu. Happiest Trails, dearest trail community! Hikertown feelings...

    14h Hotel. Wir entlassen verwirrte Ameisen aus unseren Rucksäcken, waschen, lüften aus, und stellen mal wieder fest: wenn insgesamt 7.5ish Kilo Baseweight auf 17qm großflächig verteilt werden, ist es ganz schön viel Kram - oder ein Zimmer ist auf einmal sehr klein.
    16h Bier trinken mit allen: trailtails, trailtalk, plans and dreams. Vier Sprachen an einem Tisch, kreuz und quer, mashup, codemixing, hybrid. Wir verstehen uns, der Trail verbindet.

    Zeroday. Deluxe Frühstück im Hotel. - beste Käseauswahl ever. Gut 20! Verschiedene! Und nix davon war Scheibenkäse! Wir - okay, ich - planieren durch das Buffett. Hikertrashalike. Es ist absurd, was wir In den letzten 24h alles an Essen in uns geschoben haben.
    Gammeln, den Rest an Klamotten waschen, stretching, chillen, Planung...Unterhose, Schuhe sind schneller durch als gedacht, also nächster Decathlon? Pontarlier. Das sind über 200 Kilometer noch, ich begutachte die Löcher in der meiner Unterhose. Kann gut gehen - ich habe nur eine dabei, doof nur, dass die Shorts sich auch langsam in Löcher auflöst. Sehr luftig, sehr spicy - für alle die, die Mehr sehen wollen, meiner Mitreisenden gefällts. Wir checken, die ersten Alpensections, - Angstgegner und zugleich Highlight der Tour. Es soll noch viel Schnee liegen, manche Pässe noch nicht passierbar sein. Anosnsten das was an Zeros, so gemacht wird Resupply, dösen, Kaffee trinken, später Bier; rumhängen, Abendessen. Sachen packen. Geht wieder on trail!
     
    [...to be continued]
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    Steve42 reagierte auf effwee in hexatrek thru 2023   
    [zwischenstand 20.6.23/ stage 1 completed, 27 tage für die ersten 670km]
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    Infos vorweg: der Hexatrek ist eine 2022 durch eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufener Fernwanderweg 3034km durch Frankreich, der die französischen Gebirgszüge mit einander verbindet. SportlichE 138.000 höhenmeter (der PCT hat weniger und ist über 1000km länger - just sayin'). der Weg führt in der Sobo-Variante von Wissembourg durch die Vogesen den Jura an den Genfer See,von dort geht es in die Alpen, streift das Mt Blanc Massiv, verlässt den GR 5 und schwenkt durch die Ecrins und die französischen Voralpen, um nördlich von Avignon die Rhone zu überqueren. Westwärts durch das südliche Zentralmassiv. Die Schluchten von Tarn und Ardeche können bekayakt oder bewandert werden (entsprechende Wasserwege sind in der Hexatrek-App markiert) um bei Carcassone sich den Pyrenäen zu nähern, weitere gute 1000 alpine km. Endpunkt ist Hendaye am Atlantik. 
    Die Hexatrek-Association stellt neben der HP, eine App, sowie einen Discordchannel für Austausch und Informationen zur Verfügung, bedient alle Social Media Kanäle (ausser tiktok, da hat kevin aversionen  und er ist zu alt dafür, sagte er bei einem bier in st. hyppolyte - ok, es waren ein paar mehr biere)
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    gearlist für den trail: klickklick
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    Let's start - die ersten Tage [a.k.a von Wissembourg nach Schirmeck/ La Broque]

    Die Sonne scheint, wir stehen am Trailhead an der französisch-deutschen Grenze. Ein Briefkasten, drei Holzpflöcke, die ikongraphisch an die PCT-Trailhead erinnern sollen (immerhin wurde die idee des HT 2020 auf dem PCT geboren), Weinberge, die Touribimmelbahn, die zwischen dem von den Nazis erbauten Deutschen Weintor und Wissembourg pendelt, kommt vorbei während wir, die Namen der HT class of 22 und 23 mit dem finger nachfahren. "Bonjour" und Happy Trails.
    Die ersten Schritte wie immer on trail, voller Erwartungspathos und zugleich zwei, drei Schritte. wir lachen, strahlen und schauen und bedeutungsschwer und verschworen an. 3034km durch Frankreich haben so eben begonnen.
    Wir laufen zurück nach Wissembourg, pittoresk ist es - wir kennen es bereits aus vielen Weekendern, so ist uns der HT überhaupt auch erst aufgefallen: 2021, eine unbekannte Trailmarkierung, Schnellrecherche. Aha Hexatrek. Okay, kool. direkt auf die Bucketlist. Kein Jahr später stehen wir also auf diesem Trail...


    Die Nordvogesen, gehen nach Norden sanft in den Pfälzer Wald über, fallen im Osten seicht in den Oberrheingraben, der im Dunst des Tages vor uns liegt. Der erste Anstieg ist gemacht. Wind rauscht in den Weizenfeldern und Baumkronen. Die ersten Burgen, trutzig auf die Sandsteinformationen der Gipfel geklotzt. Rotbuchenwald ASMR rascheln der Blätter mit jedem Schritt, Kiefernhaine, Besenheide und Brombeere kriechen über den sandigen Boden - die Borke knarzt im Wind, die Nadeln rauschen dürr. Es duftet harzig ubd warm. 
    Wir lassen es langsamer angehen - 27 km im Wald bei Froensburg ist Schluss für den ersten Tag.


     
    Noch mehr Burgen - Wasignstein, Petit Arnsberg, Wittschloessl, Windstein - ich als Kind des Oberen Mittelrheintals, bin geneigt blass, ob der Burgendichte zu werden. Tagesziel ist Niederbronn, da gibt es einen Supermarkt, wir haben in Wissembourg nur für zwei Tage resupped. Nach vielen Burgen, viel Wald, viel sanften auf und ab, sowie erodierten Sandsteinformationen erreichen wir Niederbronn. In der dortigen Bar trinken wir auf die ersten 50km Picon Biere, und weils so lecker ist noch eins... wir wollen von dem Tag nicht mehr viel, ausser aus Niederbronn raus und einen Pennplatz suchen. Den finden wir ein paar hundert Höhenmeter weiter, auf dem Biwakplatz Wasenbourg. Die zwei kleine Bier sind längst ausgeschwitzt, den angetüterten Hochmut haben wir der Realität der Höhenmeter geopfert. Wir genieszen die Aussicht, die auch schon Goethe genossen hat, wundern uns schon nicht mehr wo der alles war, suchen vergeblich den Blick nach Straßbourg über den er dichtete - vielleicht hätten wir auf den Bergfried steigen müssen.






    Burgen, Sandsteinfelsformationen, Wald in unterschiedlichen Reihenfolgen und Gewichtungen. Ein Green Tunnel mal Licht, mal dunkel dicht. mal aus Buchen mal aus Kiefern, mal aus Tannen. Da und dort zerharversert, hier und da hat der Wind entschieden, wie der Baumbestand auszusehen hat, ab und an eine Aussicht, wir machen Höhenmeter und gleiten langsam aber sicher in die Haute Vosges - recht unvermittelt stehen wir an Tag 5 über 800 Metern und kratzen an der 900er Marke. Col du Schneeberg. Tags darauf laufen wir bereits auf die beiden höchsten Punkte der Nordvogesen, den Rocher du Mutzig, random sind dicke Felsklötze auf dem Gifpelplateau verteilt, das der Landschaftsgärtner Lothar 1999 nach seinen Vorstellungen umgestaltet hat, Heidelbeere trotzt sich aus den Ritzen, die Sonne steht schon Nachmittagstief, der Blick in weite Breuschtal, gen Süden der Bergkette folgend, ist der Donon - auch 1009m hoch - mit seinem markantem Tempel sichtbar. 10 Trailkm noch. Frustrierend, sind wir doh an dem Tag kaum - 12km dato - voran gekommen. Die 10km ziehen sich - metale Schwerstarbeit  - um 20h ish stehe wir auf dem Gipfel. Myriaden von Ausflugstouris haben das Sandsteinplateau zu einer platten Ebene geschliffen, haben ihre Namen, ihre Liebesschwüre, ihren Lieblingsverein oder ihre Klassenfahrt in den weichen Stein geritzt - heute abend ist niemand da (oky, ein Trairunner und eine Wanderin), der Wind trocknet den Schweiß des Aufstiegs, wir grinsen Richtung Norden - das haben wir bereits geschafft, wir schauen ehrfürchtig de Hügelketten gen Süden, das steht uns noch bevor. 

    Unterhalb des Donon suchen wir uns einen Schlafplatz - es wird kalt die Nacht, der Wind pfeift, trotz tief abgespanntem Zelt und windabgewandter Seite - nur doof wenn der Wind immer wieder dreht. Eo frösteln wir im Windchill und wachen etwas gerädert auf. Aber an Tag 7 steht ein Nearo-Day Plus ein Hotelzimmer... 10ish km to go.

    die Aussicht auf Kaffee - also richtigen und nicht Nescafe - und irgendwas Süsses zum tunken beflügelt. Um 11ish sind wir in Schirmeck, bekommen sehr zuvorkommend Hilfe in der Touriinfo und von denen gar ein Zimmer gebooked. Die Zeit, bis wir unser Zimmer beziehen können, verbringen wir eben damit Schnecken, Croissants in Kaffee zu tunken und den Elektrolythehaushalt mit Quiche zufriedenzustellen. Dafür, dass die Doppelgemeinde Schirmeck/ La Broque mit der Nachbarschaft zum KZ Struthof-Natzweiler und dem sogenannten "Sicherungslager Schirmeck-Vorbruck", die beiden bedeutensten Orte elsässischer Erinnerungskultur an den NS-Terror befinden, finden wir keine Druckerzeugnisse diesbezüglich in der Touriinfo, also bemüßigen wir das Internet - und geben unserem Kaffee einen mehr als faden Beigeschmack. Am nächsten Morgen - und das ist das Zynismus der Geschichte - werden wir den Gedenkort Struthof nicht nur erreichen, sondern er ist eben auch Teil unserer Wasserresupp-Strategie.
    Unser Zimmer dekorieren wir hikertrashmäßig um -alles gewaschene wird aufgehängt, Schalfi/ Quilt ausgelüftet, der wenige Inhalt der Packs großflächig im Zimmer verteilt, Inseln aus Essen finden sich dazwischen - und wir drapieren uns in das Bett. feels like nearo!
     
     
    ... to be continued (viellicht aber auch erst im oktober, also nach dem trail)
     
     
     



  4. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von tritziii erhalten in Trinkschlauch für PET Flasche   
    Servus, 
    Noch mehr MYOG von mir heute.
    Hab mir nen Trinkschlauch für meine PET Flasche in der Seitentasche des Rucksacks gebastelt. Materialkosten 4,50€ für das Mundstück, der Rest war daheim. Ich habe immer zu wenig getrunken beim laufen, weil ich den Rucksack nicht absetzen wollte. Das Problem ist hoffentlich jetzt gelöst



    Super easy mit Schere und Bohrer. Habs mit etwas Elastikkordel vorne am Träger befestigt, damit es in Reichweite ist.
    Ich hoffe, sowas gabs noch nicht und es macht Sinn, das ich das zeige.

  5. Danke!
    Steve42 reagierte auf baskerville in Effizienz von Gaskochern: Der Einfluss von Topfdurchmesser, Kochergröße und Flammenstärke auf die Effizienz   
    Hallo zusammen,
    ich bin über folgendes Video gestolpert, das kürzlich erschienen ist:
    Der Kanalbetreiber "GearSkeptic" hat darin einen sehr umfangreichen Test durchgeführt, bei dem der Einfluss der verschiedenen Variabeln (=Topfdurchmesser, Kochergröße und Flammenstärke) hinsichtlich ihrer Effizienz ermittelt werden soll. Effizienz wurde dabei unter zwei Gesichtspunkten betrachtet: Brennstoffeffizienz und Gewichtseffizienz. Das Video ist auf Englisch, die Werte sind aber metrisch. 
     
    Kurze Zusammenfassung der Ergebnisse 
    Die Flammenstärke sollte immer niedrig gehalten werden, sodass die Flammen nicht über den Rand des Topfbodens schlagen.
    Für Gewichtsoptimierung gilt: möglichst leichter Topf (meist hoch, mit geringem Durchmesser) ohne Deckel
    Für Optimierung des Brennstoffverbrauchs gilt: möglichst großer Durchmesser mit Deckel 
     
    Ich finde den Test sehr interessant. Das Video ist relativ lang (über 40 min.) und theoretisch, aber vielleicht haben ein paar Zahleninteressierte Spaß damit.:)
     
     
    edit 1: Zusammenfassung nach dem Kommentar von @grmblangepasst.
    edit 2: Die Ergebnisse haben nur bedingt praktische Relevanz, da der Faktor "Wind" vernachlässigt wurde. Es braucht also einen effektiven Windschutz, um die in dem Video gewonnenen Erkenntnisse für die Praxis nutzbar zu machen.
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    Steve42 reagierte auf kleee in Thruhike Lykischer Weg, Türkei (März - April 2023)   
    Hallo Roland!
    Ich werde morgen Kalkan passieren. Eigentlich ist es ein Selbtläufer. Es ist wunderschön, alle Menschen sind nett, das Wetter ist perfekt.
    Mittlerweile habe ich auch Erfahrungen mit meinen befürchteten “Ängsten” gemacht. Die Strassenhunde sind 90% lieb, 10% machen schon arg Krach aber hab schon kaum Angst mehr vor ihnen, einfach weitergehen. Anders war es heute mit einem Herdenschutzhund, halbe Stunde von der Aquäduktbrücke. Da ist mir ganz schön das Herz in die Hose gerutscht, hab mich umgedreht und bin langsam und freundlich sprechend weggegangen er ist eine gefühlte Ewigkeit hinter mir her, bellend, knurrend (in meiner Fantasie blutsabbernd mit roten Augen). Er war schlimm und ich musste mich danach erstmal eine halbe Stunde erholen vom Schreck. Habe nun gelesen, man soll stehen bleiben, damit der Hund die Situation einschätzen kann, ihm zugewandt bleiben, kein Augenkontakt und notfalls rückwärts weg. So cool muss man aber erstmal bleiben können…
    Gestern Nacht war ich auf einer Grünfläche einige Hundert Meter von einer Ortschaft. Dort gab es viele Strassenhunde. Zwei hatte sich mit mir abgefreundet und sind die ganze Nacht bei mir am Zelt geblieben und haben bei jeder Kleinigkeit (nachts nicht mehr) alarm gemacht. Ich glaub sie haben mich vor anderen Hunden beschützt :D. 
    Von einer Zisterne hab ich auch schon Wasser geholt.Tatsächlich war das Wasser so hoch, dass ich mit meinem Topf mit dem Arm dran gekommen wäre. Um mich wie Indianer Jones zu fühlen, habe ich trotzdem meine 10 Meter Schnur befestigt
    Gerade liege ich im Zelt. Eine Sorge, die mich noch nie beim alleine Campen verlassen hat ist die Angst, dass nachts Wildschweine an mein Zelt kommen, schnüffeln und mich attackieren. So viel ich gelesen habe, riechen die Menschen aber, ordnen und als „Beutegreifer“ ein und bleiben fern. Kann mich da noch jemand aus der Praxis beruhigen?
    ich hab ja selbst meine Erfahrungen, dass sie sehr scheu sind. Am Tage ist auch ein zwei mal (in den letzten Jahren) an mir vorbei und hat mich einfach ignoriert. 
     
    In der zweiten Nacht hat mich nachts im Zelt etwas angeknurrt, nur einmal. Kurz dachte ich: ok ein Bär, das wars.
    Seid ihr nachts allein angstfrei? Hoffe es wird noch besser :)
     
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    Steve42 hat eine Reaktion von effwee erhalten in Hexatrek, 3.000 km Trail durch Frankreich   
    Ich bin letztes Jahr den Hexatrek bis Belfort gelaufen, und fand die Vogesen schön, viele alte Châteaus und viele schöne Schlafplätze. Nicht allzu bergig und deshalb nicht allzu anstrengend, ganz gut für den Einstieg also 
    Die App fand ich schon recht gut, für die Navigation sogar sehr gut, was den Weg angeht. Ich habe eigentlich nur mit der App navigiert. Nur auf die Einkaufsmöglichkeiten würde ich mich nicht immer verlassen, diese haben, vor allem in den Dörfern, oft sehr willkürliche Öffnungszeiten, ich stand also öfters vor verschlossenen Türen.
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    Steve42 reagierte auf dr-nic in Impressionen von Touren   
    It never rains in southern california. It just snows... 
     


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    Steve42 reagierte auf J_P in Impressionen von Touren   
    Impressionen vom Renchtalsteig im Nordschwarzwald - 16.03. - 19.03.2023 -
    Es hat mich mal wieder in den Schwarzwald gezogen. Diesmal auf den knapp 100 km langen Renchtalsteig. Es waren drei anstrengende Tage.
     












































  10. Witzig!
    Steve42 reagierte auf Carsten K. in Umgang mit "wilden" Tieren   
    Aus dem "Survival-Handbuch"... 
     

  11. Danke!
    Steve42 hat eine Reaktion von Ed.Win erhalten in Hexatrek, 3.000 km Trail durch Frankreich   
    Ich bin letztes Jahr den Hexatrek bis Belfort gelaufen, und fand die Vogesen schön, viele alte Châteaus und viele schöne Schlafplätze. Nicht allzu bergig und deshalb nicht allzu anstrengend, ganz gut für den Einstieg also 
    Die App fand ich schon recht gut, für die Navigation sogar sehr gut, was den Weg angeht. Ich habe eigentlich nur mit der App navigiert. Nur auf die Einkaufsmöglichkeiten würde ich mich nicht immer verlassen, diese haben, vor allem in den Dörfern, oft sehr willkürliche Öffnungszeiten, ich stand also öfters vor verschlossenen Türen.
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    Steve42 hat eine Reaktion von fatrat erhalten in Hexatrek, 3.000 km Trail durch Frankreich   
    Ich bin letztes Jahr den Hexatrek bis Belfort gelaufen, und fand die Vogesen schön, viele alte Châteaus und viele schöne Schlafplätze. Nicht allzu bergig und deshalb nicht allzu anstrengend, ganz gut für den Einstieg also 
    Die App fand ich schon recht gut, für die Navigation sogar sehr gut, was den Weg angeht. Ich habe eigentlich nur mit der App navigiert. Nur auf die Einkaufsmöglichkeiten würde ich mich nicht immer verlassen, diese haben, vor allem in den Dörfern, oft sehr willkürliche Öffnungszeiten, ich stand also öfters vor verschlossenen Türen.
  13. Danke!
    Steve42 hat eine Reaktion von cafeconleche erhalten in Hexatrek, 3.000 km Trail durch Frankreich   
    Ich bin letztes Jahr den Hexatrek bis Belfort gelaufen, und fand die Vogesen schön, viele alte Châteaus und viele schöne Schlafplätze. Nicht allzu bergig und deshalb nicht allzu anstrengend, ganz gut für den Einstieg also 
    Die App fand ich schon recht gut, für die Navigation sogar sehr gut, was den Weg angeht. Ich habe eigentlich nur mit der App navigiert. Nur auf die Einkaufsmöglichkeiten würde ich mich nicht immer verlassen, diese haben, vor allem in den Dörfern, oft sehr willkürliche Öffnungszeiten, ich stand also öfters vor verschlossenen Türen.
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    Steve42 reagierte auf RaulDuke in Ebay Kleinanzeiger Betrüger   
    Sollte hätte müsste….
    @T-Travel Hättest du genau gelesen, wäre dir vielleicht aufgefallen, das ich das skeptisch gesehen habe, das der John einen Fakeshop betreibt. Ich habe den nämlich immer für echt gehalten.
    Deshalb habe ich, um mir ein Bild davon zu machen und um anderen zu zeigen, das es höchstwahrscheinlich ein echter Shop ist, ein Foto machen lassen. 
    War jetzt auch nicht sooo aufwendig für den…
    Außerdem habe ich ihm hinterher geschrieben, was Phase ist und er hat es in Ordnung gefunden.
    Bevor jetzt hier irgendwer Panik sciebt, ich habe das alles persönlich geregelt und mit keinem Wort das Forum genannt!
  15. Danke!
    Steve42 reagierte auf Genusswanderer in Grundschnitt für ein Oberteil selbst erstellen   
    Und für alle, die Ärmel für unverzichtbar halten...
    Konstruktion der Ärmel (alle Maße in cm)

    1. Kurzarm
    Senkrechte B - B2  = Ärmellänge + 3,5
    Abstand B2 - B3_2 = 2,5
    Strecke B - B1         = 1/3*a (Armlochhöhe)
    Strecke B1 - B4_3    = Strecke A5 – A17 (siehe Abbildung des Rückenteils oben)
    Strecke B – B4_3 dritteln, markiere B3 und B4
    B6 ist der Mittelpunkt der Strecke B3 – B4_3
    B7 liegt etwa 0,75 senkrecht von B6
    B5 liegt etwa 1,75 senkrecht von B4
    Kurve von B über B5, B3 und B7 nach B4_3 einzeichnen
    Wichtig: Die Länge dieser Kurve muss der Länge des Armlochs entsprechen!
    Strecke B3_2 – B8 = 1/2*Oberarmumfang + ca. 3 (nach Belieben)
    B2_B9 einzeichnen (Die Linie ist länger, weil der Saum später nach oben eingeschlagen wird.
    2. Langarm
    B – B10 = Ärmellänge
    B10 – B14 = Saumbreite (2,5 cm)
    B11 ist der Mittelpunkt von B – B10 (Ellbogenhöhe)
    B11 – B12 = B3_2 - B8
    unten den Saum einzeichnen
    Die Punkte B4_3_b2, B12 und B13 verbinden (Ärmelnaht)
    Die Schnittmuster werden jeweils mit der Kante B – B14 auf den Stoffbruch (die Falte) des doppelt gelegten Stoffes gelegt und dann der Stoff ausgeschnitten.
     
     
  16. Gefällt mir!
    Steve42 reagierte auf Genusswanderer in Grundschnitt für ein Oberteil selbst erstellen   
    Ich habe mich in den vergangenen Wochen mit meiner alten Pfaff angefreundet und versucht Kleidung zu nähen.
    Irgendwann wollte ich nicht mehr bloß Schnittmuster runterladen, sondern mir je einen Grundschnitt für Oberteil und Hose maßgeschneidert selbst erstellen.
    Das war gar nicht so schwer, wie zunächst befürchtet.
    Hier also für alle Interessierten meine Tipps.
    Du brauchst folgende Maße:
    h = Halsweite
    a = Armlochhöhe
    t = Nacken zur Taille
    s = Shirtlänge
    r = halbe Rückenbreite (von der Wirbelsäule horizontal zum Spalt zwischen Rücken und Arm gemessen)
    b = Brustumfang
    z = Nahtzugabe (ca. 1 cm)
    q = Bequemlichkeitszugabe (ca. 2 – 4 cm), wenn das Teil nicht hauteng ausfallen soll
    Zunächst wird ein rechteckiges Gitter konstruiert, in das ein halbes Rückenteil gezeichnet wird.
    Die linke Seite des Rechtecks (Punkt 0 bis Punkt 4) stellt die senkrechte Körpermitte dar.
    Diese Kante wird nachher beim Stoffzuschnitt auf dem Bruch des doppeltgelegten Stoffs ausgerichtet.

    Beginne mit einer Senkrechten ausgehend von Punkt 0.
    Länge der Strecke 0-1 = 3,25 cm (Standardmaß für den hinteren Halsauschnitt)
    Länge der Strecke 1-2 = Armlochhöhe
    Länge der Strecke 1-3 = am Nacken zur Taille gemessen
    Länge der Strecke 1-4 = fertige Shirtlänge
    Länge der Strecke 2-5 = 1/4*b+2,5


    Nun wird der hintere Halsausschnitt eingezeichnet.
    Länge der Strecke 1-9 = 1/5*h
    Von 9 eine Senkrechte zur Nulllinie zeichnen
    1 und 10 mit einer Kurve verbinden



     
    Im nächsten Schritt wird das Armloch konstruiert.
    Den Mittelpunkt von 1-2 markieren (11)
    11-12 = r+1
    Senkrechte durch 12 zu 11-12 einzeichnen, markiere 13 und 14
    Punkt 15 liegt 2 cm von Punkt 1 (abhängig von der Schulterneigung)
    Punkt 16 liegt auf der Strecke 12-14
    Strecke 15-16 um 1,25 cm verlängern, markiere Punkt 17
    Verbinde 10 mit 17 (Schulternaht)
    Verbinde 17 durch eine Kurve mit 5 durch den Punkt 12
    Fertig ist das Vorderteil!

     
    Das Vorderteil unterscheidet sich vom Rückenteil nur durch einen tieferen Halsauschnitt:
    0-18 = 1/4*h
    Zeichne eine Senkrechte bis zur Geraden 10-9
    Verbinde 10 mit 18 durch eine Kurve
    Und das war’s! Jetzt fehlen nur doch die Ärmel.

     
    Dazu gibt es ein informatives YT-Video von Cornelius Quiring: „How to Draft a Shirt Pattern“
    basierend auf dem Buch „Metric Pattern Cutting for Menswear“ von Winifred Aldrich.
    Alles das kann man auch digital mit dem Programm Seamly2D bewerkstelligen.
    Seamly2D enthält auch das Programm SeamlyME. Damit erstellt man zuerst eine Maßdatei mit den oben genannten Köpermaßen.
    Danach kann man am PC seinen Grundschnitt konstruieren und ausdrucken – entweder auf A0 im Copyshop oder im DIN A4-Format am heimischen Drucker.
    Das Schöne daran ist, dass man das Schnittmuster jederzeit schnell anpassen kann.
    Braucht man ein tailliertes Shirt, verkürzt man einfach die Linie 3-7.
    Hat man eine stärkere Schulterneigung, verkürzt man die Strecke 0-15.
    Will man das Schnittmuster in einer anderen Größe haben, verwendet man eine andere Maßdatei.
    Download des Programms:
    https://forum.seamly.net/
    und des Handbuchs:
    https://static.miraheze.org/seamlywiki/a/a7/Seamly2D-QuickStart-en.pdf

    Und so sieht die Konstruktion dann mit Seamly2D aus:

    Bei Interesse stelle ich gern die Schnittmuster- und die Maßdatei zur Verfügung.
  17. Gefällt mir!
    Steve42 reagierte auf wilbo in Big 4 ..... eure Hilfe ?   
    OT: Jupp, das kann ich bestätigen.
    Bei den Faust-Formeln geht es mir um eine grobe Einschätzung, was die Isolation bringen könnte.
    Der Komfortwert für „Männer“ funktioniert bei mir auch nur in voller Kleidung. Alle lockeren Schichten übereinander bringen an sich schon ungefähr 3 cm zusammen.
     
     
    VG. -wilbo-
  18. Gefällt mir!
    Steve42 reagierte auf Fabian. in Impressionen von Touren   
    Tongariro Crossing
    Gestartet sind wir ca. um 6.30, angekommen um 12.30, nachdem wir noch einen Wanderer die letzten paar hundert Meter ins "Ziel" tragen mussten, der sich seinen Fuß gebrochen hatte.
    Insgesamt rund 20km und 840 Höhenmeter waren zwar einigermaßen anstrengend aber gut in nem halben Tag machbar.
    Sehr viele Leute auf dem Trail aber dennoch ein tolles Erlebnis!

    Mt Ngauruhoe oder auch Mount Doom (falls den jemand aus Herr der Ringe kennt )

    Hochebene, die von einigen Verrückten als Joggingstrecke genutzt wurde.






    Blick vom Red Crater.
    Aus der Spalte strömte vor "einigen" Jahren noch glühendheiße Lava.


    Emerald Lakes





    Red Crater


    Der @HUCKEPACKS Packl Spezial als perfekter Begleiter.

    Blue Lake



    Elendig langer monotoner Abstieg auf fast betonharten mit Kies ausgefüllten Matten.

    Wo hast du denn übernachtet? Wir werden den Track in ner guten Woche selbst laufen und hadern noch mit den Zeltplätzen.
     

  19. Gefällt mir!
    Steve42 reagierte auf effwee in Hexatrek, 3.000 km Trail durch Frankreich   
    Ich will auch fancy trail prep diskussionen in dem hexa-thread führen - die die PCT's... Lol. 
    Geht noch jemand 2023 auf den hexatrek? 
    Wir starten am 18.5. Sobo in wissembourg. Zeit - aka frei - haben wir bis mitte oktober. Das sollte soweit also gehen... 
    Packliste steht. Und so sieht sie aus. Dies das ändert sich vielleicht noch aber im grunde bin ich seit ein paar tausend kilometern damit sehr zufrieden. (ja, ist kein gewicht eingetragen, ist schon UL, ich bin zu faul alles nochma durchzuwiegen... Aber topp die wette gilt, ich sag 3800BW pie mal daumen) 
    Navi mit der hexatrek app und locus ist geplant. Resupply ist in der app bereits drin, als erweiterung habe ich noch ne eigene liste mit lokalen käsereien, und anderen leckerläden angelegt - geht ja durch frankreich, wah.
    Geplant ist herzlich wenig, ausser loslaufen und ankommen. (für alle planungswütigeren bietet sich sicherlich der discord channel des Hexatrek an) 
    Hat iwer erfahrungswerte mit dem GR ab dem genfer see und den übergängen (col de... Und wie sie alle heißen) bzw. Mit den schneelagen ab zweite Junihälfte?
    Und, wäre witzig wenn jemand hier aus dem forum auch läuft. 
     
     
  20. Danke!
    Steve42 hat eine Reaktion von MBo erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  21. Danke!
    Steve42 reagierte auf Kemma in Meinungen zu Naturehike Iso-Matte   
    Ich habe die Matte gekauft, da ich nach einer leichteren und kleineren Alternative zu meiner StS Ether Light XT Womens L  gesucht habe. 
    Ich habe sie allerdings in "Mummy Small" bestellt (ich brauche etwas Breite, aber nicht unbedingt die Länge). 
    Die angegebenen Daten in dieser Größe: 
    168cm x 58cm x 7 cm
    410g
    Packmaß: 10x16cm
    R5.8
     
    Heute kam sie an, daher erste Eindrücke: 
    Lieferumfang: Matte,  kleines Gummibändchen, Aufbewahrungsbeutel, Pumpsack, Flicken. Kein Ersatz-Ventil. 

     
    Tatsächliches Gewicht 20g schwerer als angegeben (Bändel ist natürlich getarat) 

     
    das wichtigste: 


     
     
    Maßhaltigkeit: aufgepumpt hat die Matte 168x54x7 - die 58cm Breite gibt's nur wenn man den Abstand der Ösen (deren Sinn sich mir bis jetzt nicht erschließen) misst. 

     
    erster Eindruck: 
    Das Ventil passt zum StS (und damit vermutlcih auch Exped); vom Prinzip her wie bei Nemo (Deckel ab: Flatterventil, das Ventil kann man ganz rausziehen zum Entlüften; dann ergibt sich ein Blick ins Eingemachte - ich hoffe man kann die Alufolie im Inneren sehen:

    Der Pumpsack ist erstaunlich ok (bis auf das Gewicht), Doppelfunktion als wasserdichter Kompressionssack (ich habe die Wasserdichtigkeit nicht getestet, aber die Nähte sind getaped, und es gibt einen Verschluss für den Auslass: 

     
    Handling: 
    Der Pumpsack funktioniert im Vergleich zum StS Sack eher mäßig, weil es durch die große Öffnung und den Rollverschluss schwierig ist, den Sack schnell abzudichten. Mit dem StS (der hat auch eine Art "Schnozzel" )pumpt es sich wesentlich schneller. Einen großen Unterschied gibt es am Ventil der Matte selbst: der Differenzdruck, bei dem es öffnet, ist extrem hoch. Man muss schon ordentlich Schmackes auf den Pumpsack geben, dann öffnet es mit einem freudigen Furz; sobald das Ventil öffnet strömt die Luft auch gut hinein. Mit dem Mund aufzublasen wird aber extrem schwer. 
    Luft ablassen geht fix, ähnlich der STS und schneller als bei xlite (altes Modell zumindest). Kein Vor-Rollen nötig, man kann die Matte direkt nach dem Öffnen des Ventils zweimal falten und dann zusammenrollen. 
     
    Form und Liegekomfort: 
    Man erkennt recht deutlich, wo hier abgekupfert wurde. 

    Die Größe ist natürlich unterschiedlich, da ich die StS in der Large-Variante habe. Auch hat die Naturehike die breiteste Stelle an den Schultern, nicht in der Mitte (was ich eigentlich gehofft hatte); so stark wie Thermrest oder Exped zieht sie aber längst nicht zu. Liegekomfort ist vergleichbar zur Ether Light, stabil bis zum Rand, zumindest meine Hüftknochen kommen nicht durch.
    Material fühlt sich ok an; ich tue mich schwer zu beschreiben wie - nicht klebrig, nicht so "gummi-knarzig" wie die Ether Light, eher leicht und trocken. 
    Die wichtigste Frage - Isolation - kann ich aber leider noch nicht beantworten. Wenn ich am WE wieder fit bin, nehme ich sie mal mit nach draußen und teste direkt gegen die StS. Wenn sie da gut abschneidet, habe ich locker zwei Liter frei im Gepäck!

    Wenn ihr noch Fragen habt oder weiter Fotos wollt, immer zu!
  22. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von llurk erhalten in Der „Kurze Frage, kurze Antwort“-Thread   
    Ich denke, du meinst @Andreas K. , sein Logo ist ein Tannenbaum und der Name lautet Waldschneider.
     
    Edit: Just in der selben Sekunde... Hast es schon gefunden  
  23. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von mmaddin erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

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    Steve42 hat eine Reaktion von J_P erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Bevor ich es weiter vor mir herschiebe, wollte ich jetzt endlich mal mein selbstgenähtes Zwei-Personen-Zelt vorstellen. Es wurde von mir und meiner Freundin für 16 Tage auf dem GR5 in Frankreich genutzt, und hat sowohl Sonne wie auch Sturm und Gewitter im Hochgebirge (2300hm+) am See (also offene Fläche) überlebt.
    Vorab: Ich habe vorher nie ein Duplex anschauen können, alles wurde also anhand meiner Beobachtungen aus dem Internet übernommen. Es gibt einiges an Verbesserungsbedarf, mir sind leider einige Fehler bei der Fertigung unterlaufen, da dass Zelt von 0-fertig in 4 Tagen entstanden ist, inklusive Design entwickeln, Zuschnitt, nähen und kleben etc. Auf die Dinge mit Verbesserungspotential gehe ich am Ende noch einmal separat ein.
    Verwendete Materialien:
    - 8lfm Cordura Diamond Ripstop Silnylon mit 50gr/m²
    - 3lfm Ripstop-Nylon mit PU-Beschichtung mit 65gr/m2
    - 5lfm Moskitonetz (155 Maschen/cm²) mit 25gr/m2#
    - Elastosil E43 mit Waschbenzin (funktioniert hervorragend!)
    - 6m YKK 3C Reißverschluss
    - Polyesterkordel 2mm 16-fach + Linelocs
    - Gurtband 10mm (Abspannpunkte und für die Ecken, um das Mesh zu entlasten. Hab leider kein Foto gemacht)
    - Alterfil S80 Nähgarn
    Das Design orientiert sich stark am Duplex (bzw. DupleXL), ich habe nur die Dimensionen etwas angepasst. Die Liegefläche ist 117x240cm, um genug Kopffreiheit zu haben und zwei Isomatten nebeneinander platzieren zu können. Hier erfolgt bereits der erste Unterschied: Das DupleXL hat keine Belüftung an der Kopfseite (falls ich das richtig gesehen habe), was ich mir bei Kondensation doof vorstelle (läuft in das Bathtub), deshalb habe ich es hier so wie beim Duplex gelöst und einfach alles vergrößert. Weiterer Pluspunkt: Es sorgt für angenehm viel Platz, sodass auch zu Zweit ein Kartenspiel oder Kochen bei schlechtem Wetter möglich ist.
    Die Außenmaße bzw. meine Zeichnungen kann ich bei Bedarf für Nachahmer zu einem späteren Zeitpunkt bereitstellen.
    Bilder habe ich leider nur im Urlaub gemacht, da es zeitlich nicht möglich war, es im Garten der Eltern ausführlich zu dokumentieren. Bilder nachreichen geht auch nicht, da ich das Zelt mittlerweile verkauft habe

    Aber lassen wir nun die vorhandenen Bilder sprechen:


    Der Aufbau erfolgt am besten mit 4 Trekkingstöcken, siehe Bild. So erweitert man den Inneren Raum für Kopf und Füße enorm, und die Sturmfestigkeit profitiert auch. 2-Personen-Zelt heißt auch 2 Personen mit je einem Paar Stöcke, eine Nutzung alleine schließt sich ja aus UL-Gründen aus   Falls mir hier jemand kommt mit man brauch ja 2 Paar Stöcke, auch alleine: Dann könnte man ja Stöckchen im Wald suchen.
    Ein Abspannen der Seiten ohne Stöcke geht auch, fördert aber weniger den gewünschten Raumgewinn, sondern eher die Sturmfestigkeit. Man zieht halt das Ganze etwas nach unten, wie man vielleicht im Vergleich sieht. Am ersten Abend habe ich das Zelt trotzdem so aufgebaut, weil ich da noch nicht auf die Idee mit dem zweiten Paar Stöcke gekommen bin, siehe nächstes Bild.

    Hier wurde ein etwas windiger Platz ausgewählt, da jemand (nicht Ich  ) nicht mehr weiter laufen wollte. Mit Steinen wurde die Zugluft minimiert, es stand wirklich sehr gut im Wind. Hier haben auch die Flächenabspanner gute Arbeit geleistet, da sonst die Dachschräge schon deutlich vom Wind eingedrückt worden wäre.

     
    Stichwort Flächenabspanner, diese waren geklebt. 10mm Gurtband auf Patch genäht, dann den Patch aufgeklebt. Hält 1A, zumindest im Testzeitraum.

    Die Problematik der Türhalter habe ich versucht, mit Magneten zu lösen. Diese habe ich leider zu schwach gewählt (oder den Stoff zu dick  ), somit hat das nicht funktioniert. Diese waren übrigens auch geklebt, ein Patch auf der Innenseite der Türe und einer auf dem Fly. Nächstes mal löse ich das mit einer kleinen Wäscheklammer und Schnur, das ist deutlich einfacher und sollte zuverlässiger funktionieren.

    Das Moskitonetz ist mit der Verbindungsnaht der Türen zum Dach vernäht, quasi alles in einem Rutsch. Oben habe ich jedoch das  Dreieck nicht vernäht, sondern einen Streifen Silnylon angenäht und anschließend angeklebt, damit die Trekkingstöcke Platz haben und das Mesh nicht zerstören. Dies kann man hier an den Schrumpel-Linien erkennne, dort verläuft die Klebestelle und somit sind Zwei Lagen Stoff weniegr elastisch und werden sichtbar. Bei meinem 1P-Zelt ist das Mesh leider doch mehr als erwartet in Mitleidenschaft gezogen worden, somit habe ich mir das überlegt. Ich hätte auch das gesamte Mesh kleben können, wie bei meinem 1P-Zelt auch. Dies wäre aber mehr Arbeit und mehr Gewicht gewesen, also nö. 
    Der Bereich, in dem der Stock aufliegt, wurde natürlich von innen mit einer zweiten Lage, ebenfalls geklebt natürlich, verstärkt. Dann das Gurtband angenäht, später alles abgedichtet.

    Abgedichtet wurden alle äußeren Nähte mit meinem Gemisch aus Elastosil E43 und Waschbenzin. Abgedichtet wurde von außen. Wir haben innen nicht einen Tropfen Wasser gehabt, obwohl wir doch öfters mal regnerische Nächte hatten.

    Die Türen wurden wie bei meinem 1P-Zelt wieder mit Schlaufen versehen und konnten mittels eines Prusik-Knotens an der Abspannleine auf Seiten der Apsiden verstellt werden. 
    Alle Abspannpunkte an den Ecken und Türen wurden natürlich ebenfalls mit einer zweiten Lage (aufgeklebtem) Stoff verstärkt.
    Nun zu den Fehlern:
    - Ich habe mich einmal bei den Türen verschnitten bzw. in der Planung einen Zeichenfehler gemacht, weshalb ich am Ende leider nur wenige Zentimeter Überlappung bei der Öffnung hatte. Dies war bei Sturm und Regen nicht so toll, da ich aber zusätzlich noch einen Knopf und eine Schlaufe, wie beim Duplex auch, auf die Türen geklebt hatte, ging dies. Ich finde leider gerade kein Foto davon, reiche ich aber nach wenn ich es finde.
    - Durch den Zuschnitt-Fehler waren die Türen auch nicht so tief, wie ich es mir gewünscht habe. War tatsächlich nie problematisch auf Tour, wird aber fürs nächste Zelt auch angepasst.
    - Die Apsiden sind exakt identisch auf beiden Seiten, also nicht gespiegelt. Somit habe ich leider keine Sturmseite wie beim Duplex erhalten. Das wird aus den Bildern glaube ich nicht ganz offensichtlich, aber wenn man eine Dachseite in Windrichtung gestellt hat, war nur eine Seite mit Überlappung in Windrichtung verschlossen, die andere war ein Windfang, weil "offen". Ich hoffe, man versteht, was ich meine Dies war einfach meiner Hektik verschuldet. 
    - Einen Teil des Dreieck-Mesh der Apsiden habe ich nicht optimal zugeschnitten. Mir ist die Idee mit dem Dreieck für die Stöcke aussparen erst nach dem Zuschnitt eingefallen, weshalb es mit dem Material dort oben sehr knapp war und es sehr gespannt wurde.
    Alles in allem war ich aber doch ganz zufrieden. Der Stoff ließ sich viel besser als das andere Silnylon, welches ich bereits benutzt habe, verarbeiten. Die gekreuzte (45°-) Struktur des Ripstops des Cordura Diamond gefällt mir super! Das Zelt steht sehr gut dar, wirft weniger Falten und lässt sich sehr schön gleichmäßig stramm spannen. Viel besser als das 90°-Ripstop, welches mein anderes Zelt hat. Dafür bringt dieser Stoff natürlich ein höheres Gewicht mit sich.

    Das Zelt wiegt 1010gr inklusive der Abspannschnüre. Das finde ich durchaus passabel, dafür das es mich nur ca. 190€ und viel Arbeit gekostet hat. Außerdem ist es ein wirklich geräumiges Zwei-Personen-Zelt.
    Zum Abschluss noch eins meiner Lieblingsbilder aus den Bergen. Ein traumhaftes Plateu, sichtgeschützt, mit toller Aussicht auf das vor uns liegende Tal direkt vor Ceillac.

  25. Gefällt mir!
    Steve42 hat eine Reaktion von wilbo erhalten in MYOG Silnylon Duplex   
    Kein Ding! Ich habe die Fotos extra direkt vorm Fenster gemacht, damit es gut ausgeleuchtet wird.
    Ab April hab ich die Klausuren durch und wieder Zeit für andere Dinge als lernen. Wenn es dann irgendwann mal fertig ist, gibts hier wieder ein Foto vom Ergebnis 
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