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  1. Hi zusammen, ich bin Philipp und habe endlich die Zeit gefunden, meinen bereits Anfang Oktober stattgefundenen ersten Ausflug mit Ultraleicht-Ausrüstung festzuhalten und einen Teil in diesem wunderbaren Forum beizutragen bzw. zurückzugeben. Da die Tour nahe der im Forum oft empfohlenen 4-Quellen-Wanderung verläuft, könnte sie dem ein oder anderen als lohnender Abstecher dienen. Alle Fotos sind von mir. Lediglich die Karten sind von der Reit- und Wanderkarte kopiert und gemäß dem Copyright-Vorgehen des Forums eingefügt. Disclaimer Die beschriebene Route verläuft in teilweise weglosem (Teil 1) und ausgesetzten Gelände sowie über einen aktuell gesperrten Wegabschnitt (Teil 2) und erfordert ein hohes Maß an Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Wegfindung und Bergerfahrung (T4). Die erstmalige Nutzung vorher nicht getesteter Ausrüstung am Berg ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Alle Aktivitäten wurden von einem bergerfahrenen Trekker durchgeführt Prolog und Tourenplanung Nachdem ich über den letzten Winter meine Ausrüstung massiv erleichtert habe, ging es Anfang Oktober endlich auch auf Tour. Eigentlich wollte ich schon viel früher losziehen, aber mit einem 2-jährigen Kind ist halt doch immer was los und die passende Gelegenheit hat etwas auf sich warten lassen. Wenn schon selten, dann sollte es dafür etwas spektakuläres sein - das bedeutet für mich atemberaubende Ausblicke, hoch oben und gerne mit Gletscherkontakt. Schon lange steht der Chüebodengletscher auf meiner Liste und sollte der Auftakt eines ultraleichten Wochenendes werden. Entgegen jeglicher (sinnvoller) Ratschläge, die neue Ausrüstung (in meinem Fall Tarp, Schaummatten, Wasserfilter, Kocher) erstmal in der näheren Umgebung zu testen, bin ich aus Zeitgründen direkt losgezogen. So viel vorab: mit der Ausrüstung hatte ich zu kämpfen und im Bereich Tourenplanung bin ich nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen - später mehr dazu. An dieser Stelle auch vielen Dank für die vielen Ratschläge und hilfreichen Diskussionen hier im Forum. Als ich vor 1 Jahr Stück für Stück vom Ultraleichtvirus infiziert wurde, habe ich manche Grammzählerei anfangs noch belächelt aber schon bald hat mich das Virus vollends gepackt (und ich wurde bald schon selber beim Wiegen meiner Ausrüstung mit der Küchenwaage von meiner Frau belächelt). Doch welche Wohltat war es schließlich, mit einem leichten Rucksack unterwegs zu sein. Bei meinen vorherigen Touren wog der Rucksack noch 16-18 kg (inkl. Wasser und Essen für 2-3 Tage). Nun schaffte ich dasselbe mit ca. 10 kg. Unten mal ein Foto mit alter und neuer Ausrüstung. Könnt ihr es richtig zuordnen? Wesentlich leichter wird es bei mir durch meine Foto-Ausrüstung (Systemkamera mit Wechselobjektiven + Drohne, Stativ) nicht mehr werden, schließlich ist das Fotografieren ein wesentlicher Bestandteil meiner Touren in den Alpen. Eigentlich hatte ich die Tour bereits für August geplant gehabt, aber habe mir dann leider eine Erkältung zugezogen, die ich ungern auf knapp 3000 m auskurieren wollte. Daher zähneknirschend akzeptiert, dass ich mich nochmal gedulden muss und umso mehr geärgert, als ich kurze Zeit später von einem Felssturz am Aufstieg von All'acqua gehört habe, der den Weg in der Zwischenzeit unter sich begraben hat. Dieser Weg ist seitdem gesperrt. So viel vorab: Felsstürze sollten noch zu meinem Motto werden an diesem Wochenende. Ich hatte den Chüebodengletscher also schon gedanklich abgehakt für diese Saison und eine Ersatzroute am Vierwaldstätter See ausgesucht. Da sah ich auf einer anderen Karte doch noch einen alternativen Weg, der sonst nirgends eingezeichnet war, von Nordwesten aus kommend und damit nicht vom Felssturz beeinträchtigt. Ich fand kaum Informationen zu dieser Route und die eingezeichnete gestrichelte Linie wies auf ein überwiegend wegloses Gelände hin. Aber da hatte ich es mir schon in den Kopf gesetzt und die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Teil1: Durch Wasser und Geröll von Obergoms zum Chüebodengletscher Endlich ist der Tag gekommen. Ein bisschen plagt mich dann aber doch das schlechte Gewissen, meiner Frau unseren 2-jährigen in allerschönster Trotzphase 3 Tage aufs Auge zu drücken. Ich spiele den Vormittag noch ein wenig mit ihm und komme dadurch später los als geplant. So gelange ich dann unschön in den Rückstau vom Gotthardtunnel und darf einen Teil auch doppelt fahren, da ich einmal eine falsche Abzweigung nehme und plötzlich in die falsche Richtung fahre, ohne die Möglichkeit zu wenden. Also bei der nächsten Abfahrt 10 km weiter unten wieder raus, einmal drehen und erneut in den Stau Richtung Gotthardmassiv einreihen, weil es schon beim ersten Mal so viel Spaß gemacht hat. Mit dem Blick auf die Uhr kann ich die eigentlich herrlichen Blicke entlang der Furka Passstrasse gar nicht richtig genießen, als ich den Stau endlich hinter mir habe (hier der Ausblick auf den Grimselpass). Etwas gehetzt komme ich schließlich in Obergoms an, schultere um 15 Uhr meinen leichten Rucksack und stiefel schnell los, um noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang am Gletscher zu sein. Die ersten Kilometer verlaufen auf einem technisch leichten und stetig ansteigenden Forstweg, der alsbald zu einem Trampelpfad wird, schließlich völlig verschwindet und nur noch durch gelegentlich erblickte Steintürme als solcher zu erkennen ist. Der Weg führt dabei zunächst auf der nördlichen Seite des Flusses Goneri/Gerewasser entlang. Eine Leiter zur Überquerung eines Seitenarmes lässt Himalaya Feeling aufkommen. Das Geretal ist eine herrlich wilde und meiner Meinung nach zu Unrecht wenig begangene Ecke. Um mich herum markante Berggipfel, ein rauschender Fluß und ein abenteuerlicher Weg über Felsen und durch Heidelbeersträucher (für die ich gerne mehr Zeit gehabt hätte). Obwohl ich ständig auf die Uhr blicke, lockt mich das Rauschen eines Wasserfalls und ich werde mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Jetzt ärgere ich mich, dass mein Graufilter der Gewichtsersparnis zum Opfer gefallen ist. Selbst mit niedrigem ISO-Wert und kleiner Blende gelingt es mir nicht, die Belichtungsdauer so stark zu verlängern, dass ich einen weiß verschwommenen Wasserfalleffekt erreicht hätte. Wenig später verlasse ich den Bachlauf, muss diesen aber zunächst furten. Das ist schwieriger, als es zunächst aussieht und ich erinnere mich an einen der wenigen Touren-Berichte auf hikr in dieser Ecke - hier war der Autor beim Furten abgerutscht und schmerzhaft gefallen. Entsprechend gründlich suche ich eine geeignete Stelle und komme trocken und wohlbehalten auf der anderen Seite an. Die Trekkingstöcke erweisen sich dabei als äußerst hilfreich. Mein Ziel liegt im Bild übrigens hinter der Kuppe links unter den markanten Felsgipfeln. Ich habe inzwischen 6 km und 400 Höhenmeter geschafft. Weitere 800 Höhenmeter durch wegloses felsiges Gelände stehen mir bevor. Ich komme hier sehr langsam vorwärts. Immer wieder rutscht ein Stein unter meinen Füßen weg oder ein vermeintlich stabiler großer Fels kippt beim Aufsetzen eines Fußes weg. Ich fluche viel und frage mich, ob der durch einen Felssturz verschüttete Weg auf der anderen Seite wirklich schlechter zu gehen wäre. Ich bin hier definitiv im Gebiet der Wanderschuhe angelangt, hier wollte ich mit Trailrunnern und ungeschützten Knöcheln nicht unterwegs sein. Der Aufstieg wird zunehmend zum Kampf gegen die Uhr. Die tief stehende Sonne macht mich nervös - ich will den Gletscher doch unbedingt im Abendlicht fotografieren. Der Blick zurück ins Geretal ist aber auch schon jetzt wunderschön. Mein bisheriger Weg verlief von hier aus betrachtet auf der rechten Flußseite bis zu der Stelle rechts im Bild, an welcher der Fluß durch einen Hügel verdeckt wird. An ungefähr dieser Stelle konnte ich ihn furten und den Anstieg zum Gletscher fortsetzen. Endlich komme ich nach 3h10 Gehzeit, 10 km und 1200 Höhenmetern am Gletschersee an und bin sprachlos vor Freude. Ich bin ganz alleine hier oben, abgebrochene Gletscherstücke in Tennisfeldgröße treiben als Eisschollen gemächlich im See und ich knipse was das Zeug hält. Schließlich fliege ich pünktlich zum Sonnenuntergang meine Drohne über dem Gletschersee entlang. Schade, dass auch dieser Gletscher nur noch wenige Jahre in dieser Art erhalten bleibt und dem Klimawandel zum Opfer fallen wird. Während die Dämmerung einsetzt, baue ich erstmals mein neues Tarp mit meinen Trekkingstöcken auf. Heringe hätte ich mir hier sparen können mitzuschleppen, aber dafür hat es ausreichend Steine, um welche ich die Abspannleinen wickeln kann. Bisher war ich immer mit Zelt unterwegs und ich spanne an diesem Abend auf 2600 m Höhe das erste Mal ein Tarp auf. Der Boden in Form eines blanken Felsens macht es nicht gerade einfach und manche Seiten hängen bereits etwas durch, da die umliegenden Felsen ein breiteres Abspannen verhindern. Etwas enttäuscht vom Ergebnis beziehe ich meine neue Behausung, aber der Wetterbericht sagt keinen Regen vorher, weshalb ich auch nicht übermäßig beunruhigt bin. Mein Vorgehen mag hier etwas leichtsinnig wirken, aber ich gehe dieses Risiko bewusst ein. Im schlimmsten Fall klappt mein Tarp im Regen zusammen und ich muss mich im Burrito-Style ins Tarp einwickeln. Sicherlich keine schöne Nacht, aber auch nichts lebensbedrohliches, insbesondere da mein Auto nur einen halben Tagesmarsch entfernt steht. Dann filtere ich mir mühsam Wasser aus dem Gletschersee. Ich hatte ja gelesen, dass die Durchflussrate von Hohlfaser-Filtern mäßig sei (Sawyer Squeeze) aber ich war doch geschockt, mit welcher Anstrengung das verbunden war. Wie ein Ochse quetsche ich unter voller Anstrengung ein dünnes Rinnsal durch den Filter. Ich sollte erst am nächsten Tag verstehen, dass in eine 1,5 L PET Flasche nur ein Volumen von 1,5 L passt und auch das zusätzliche Reindrücken von gefiltertem Wasser nur funktioniert, wenn man die PET-Flasche vorher zusammendrückt, um Platz für das kommende Wasser vorzuhalten. Man sollte nicht meinen, dass ich in Physik promoviert habe 🫠 Darüber hinaus habe ich den Wasserfilter (die ganze Tour hindurch) verkehrt herum aufgeschraubt. Weiß jemand, ob das einen Unterschied macht? Der Vollmond macht leider jegliche Hoffnungen auf ein Foto mit der Milchstraße zunichte. Also setze ich meinen X-Boil Spirituskocher auf und genieße die aufgegossene Trek'n Eat Nudeln mit Waldpilzragout (empfehlenswert), in das ich noch etwas Olivenöl gebe, um den Kalorienbedarf zu decken. Meine Evernew Trinkblase wird nach dem Wasserfiltern direkt als Wärmflasche umfunktioniert und wärmt den Fußbereich meines Schlafsacks schon einmal auf. Mit welchen Problemen ich dann in der Nacht zu kämpfen hatte und was am nächsten Tag noch alles schief gelaufen ist, folgt noch...
  2. An der Marmolata ist nicht mal eben "nur" ein Serac abgebrochen, sondern in der Folge eines (alpenweiten) sehr dürren Winters und der sehr hohen Temperaturen hat sich, ohne dass jemand es vorher geahnt hätte, ein Stück Gletscher von ca. 200m x 80m x 60m vom Berg gelöst und ist mit 300 km/h auf bis zu 2 Km Breite abgerauscht. Der restliche Gletscher sei "noch" mit dem Berg verbunden. Das "noch" wird jetzt untersucht und der Berg ist gesperrt. https://www.tgcom24.mediaset.it/cronaca/trentino-alto-adige/crolla-un-seracco-di-ghiaccio-sulla-marmolada-sei-morti-una-decina-i-dispersi_52046090-202202k.shtml (zahlreiche Fotos der CNSAS, Bergrettung)
  3. Prolog: Ende des Urlaubs in Schottland, 2016. Meine Freundin G.:"Das nächste Mal möchte ich in irgend eine trockenere Gegend, aber so Skandinavien wäre auch echt cool." Ende des Urlaubs im Lakedistrict, 2017: G.: "Das nächste Mal trockene Gegend, du warst ja ohne mich auf Mallorca, und jetzt waren wir schon wieder im Nassen. Aber Skandinavien wäre auch mal spanend." Ende des Urlaubs auf Mallorca 2018: Ich: "Wo solls im Herbst hingehen?" G.: "Wir wollten doch immer mal nach Skandinavien..." Das ist eigentlich ein Bericht, der besser zu den Outdoorseiten passt (*Da werde ich ihn auch nochmal posten...). Auf der Rückfahrt aus dem Urlaub nach Deutschland habe ich die aktuellen Packlisten hier so angesehen, Schottland im Oktober mit <4kg und solche Sachen, da wird's mir fast schon peinlich. Meine Urlaubsreisen werden eher immer schwerer. Diesmal hatte ich ein Baseweight das höher war als je zu vor bei mir. Außer vllt bei meiner allerersten Tour in der Eifel... aber man ist ja zu zweit Unterwegs und hat Urlaub. Da ich dabei dennoch zumindest viel mit UL-Ausrüstung hantiere und gerne Reiseberichte schreibe (und das hier "mein Forum ist") könnt ihrs ja trotzdem lesen. Trotz einem BW von ca. 8-9kg (geschätzt nur deshalb, weil unterschiedliche Teile der Ausrüstung mal von mir, mal von G. getragen wurden). Hier gibts ne Packliste, wenn auch nix besonders spannendes: https://lighterpack.com/r/fr4dez OT: - die von G. gibts nicht digital, sie trägt neben dem in der liste "gelb" markiertem einen Berghaus Hyper 37, eine Neoair x-lite Womans; einen EE 20F Quilt sowie einen Satz Wander+Schlafkleidung. Und die ganzen Schokoriegel. Nix besonderes, dürfte am Anfang auch ca. 10kg gewesen sein, BW so im Bereich von 4-5kg oder so. Es wurde viel überlegt, und schließlich gab der Wanderführer "Traumtreks Norwegen" den Ausschlag, dass es zwei Wochen lang Ost-West durch die Hardangervidda, östlich um den Hardangerjøkulen und dann schließlich durchs Aurlandsdalen bis zum Fjörd gehen sollte, also die Touren 3+4+5 aus dem Buch. Ein Großteil der Planung basierte ebenfalls darauf + auf ut.no, ich gebe zu, die ganze Planungsarbeit macht mir keinen Spaß; ich will laufen und nicht Berichte & Karten wälzen. OT: Die Anreise war wohl meinem von der vorherigen Jobphase gestresstem und ausgelaugtem Gehirn geschuldet etwas umständlich, Flug Düsseldorf->München->Oslo, Übernachtung dort und von da an mit der Bergen-Bahn nach Geilo wo der Start sein sollte. Rückfahrt ebenfalls mit der Bahn über Oslo -> Frankfurt -> Düsseldorf... habe die Flüge gebucht ohne mir die Umstiege genau anzusehen... Beim nächsten mal würde ich es wohl xx->Bergen->Schiffsfähre machen, da wäre man potentiell am Abend der Abreise schon im Zelt. Unsere schließlich gelaufene Strecke: Tag 1, Anreise: Um 4 Uhr klingelte der Wecker und wurde erstmal weggedrückt, draußen noch dunkel, bis G. und mir klar wurde, dass wir uns ja eigentlich beeilen müssen, dürfen unseren Flieger nicht verpassen. Extra 2h+Sicherheitspuffer vor Abflug um 9:30 in Düsseldorf war mächtig früh an einem Sonntag. Dass ich am Tag davor aus einem Nachtdienst völlig gerädert nach Hause gekommen war trug ihr übriges dazu bei, dass das Packen hektisch und unsere Wohnung nach Abflug ein absolutes Chaos war. Wo waren doch gleich nochmal die STS-Klappschalen? Die Kreditkarte?? Die Heringe??? Die weitere Anreise verlief jedoch zum Glück ohne Komplikationen, auch wenn das sehnsuchtsvolle Erwarten des Aufgegebenen Rucksacks nach Flug mit Umstieg jedesmal dermaßen nervenaufreibend ist, dass wir ständig überlegen nur noch mit Handgepäck zu fliegen. Wäre nur diesmal bei dem prallgefüllten ULA OHM mit nun sicher 60l und ca. 16kg Last sowie dem Rucksack meiner Freundin nicht gegangen. Haben schließlich Essen für nahezu die ganze Reise dabei. Aber wie gesagt, keine Komplikationen, konnten uns noch ein bisschen Oslo ansehen und Burger essen, bis es schließlich am Folgetag mit der Bergenbahn nach Geilo ging. Tag 2: Die Bahnfahrt nach Geilo war angenehm, man konnte die abwechslungsreiche Landschaft aus dem Fenster genießen und sogar Steckdosen an den Sitzen bot unser Abteil. Aber richtig entspannen konnten wir nicht, zu aufgeregt waren wir davor, was uns im Fjell erwarten würde. Um ca. 16 Uhr in Geilo (sprich: "Jeilo") begrüßte uns erstmal herrlicher Sonnenschein, Sommerwetter und ein wunderbar Büllerbü-artiger Ort. Von der Tourismus-Hölle, wie ich mir den Skiort vom lesen vorgestellt hatte, keine Spur. Also erstmal den unangenehm schweren Rucksack geschultert und über schattige Wege vorbei an idyllischen Ferienhäusern dem endlos scheinenden Ustedalsfjörden bis zur Tuftebrui gefolgt, wo schließlich die Wanderwege begannen. Dann ging es zunächst durch Birken und Dickicht auf steinigem Weg immer höher hinauf auf das Plateau der Hardangervidda, immer dem roten T folgend, dass uns von nun an täglich begleiten sollte. Schließlich auf dem Hochplateau angelangt, wurden die Bäume zunehmend weniger und wir konnten einen ersten Eindruck von der Weite der Landschaft, in der wir uns in den nächsten Tagen bewegen sollten, erhaschen. Vor dem Anblick des Harlingskarvets(?*Es könnte auch ein anderer sichtbarer Gebirgszug gewesen sein, bsp. ein Ausläufer des Hardangerjøkul, so sicher waren wir da nicht) schließlich, mit den ersten zu sehenden Schneefeldern, richteten wir unser erstes Lager ein.
  4. Gletscher sind wunderschön...aber sie versperren einem oft den Weg. Die gefährlichen Spalten zwingen einen Umwege zugehen, den Gletscher zu umrunden oder seine Route zu verändern. Diese Erfahrung mussten @mawi und Ich unabhängig voneinander auf unserer jeweiligen Tour im Sarek machen. Es wäre doch viel schneller, schöner und aufregender obendrein, wenn man den direkten Weg übers Eis nehmen könnte. Nur hierfür fehlten uns bis dato die nötigen Kenntnisse. Deswegen haben wir nicht lang gefackelt und uns bei einem Hochtouren Kurs im österreichischen Pitztal angemeldet. Im Rahmen des Kurses würden wir vier Tage auf dem Taschachhaus verbringen und anschließend selbständig weitere drei Tage durch die Alpen ziehen und den ein oder anderen Gipfel erklimmen. Mit dem Zug ging es nach Imst wo wir in einem Wäldchen hinter einem Industriegebiet nächtigten, um am nächsten morgen den Bus nach Tieflen zu nehmen. Dort sollten wir unseren Kursleiter und die anderen Teilnehmer kennenlernen. Insgesamt waren wir eine sehr gemischte Truppe, die alle Altersbereiche durchkreuzte. Das Taschachhaus liegt direkt unterhalb des Taschachferner, welcher in gut 45 Minuten von dort zu erreichen ist und wirklich ein Traum von einer Hochalpinen Hütte ist. Zu dem ursprünglichen Hauptgebäude wurden noch unzählige Anbauten und Erker dazu gebaut um die Massen an Alpinisten und Tageswanderer aufzunehmen, die sie jeden Tag in der Saison bevölkert. Außerdem ist die Hütte noch ein DAV Ausbildungszentrum und besitzt sogar eine kleine "Boulderhalle". Einsam ist man hier oben jedenfalls nicht. An den drei Kurs Tagen waren wir jeden Tag auf dem Gletscher und haben verschieden Übungen gemacht und Szenarien durchgespielt. Angefangen vom einfach gehen auf Steigeisen über leichtes Eisklettern bis hin zu speziellen Bergungstechniken. Abgerundet wurde das ganze mit einer Hochtour auf die Nördliche Sextengertenspitze (3350m) Uns war von vornherein klar dass die alpine Welt noch nicht bereit ist für Ultraleicht und das Wörter wie: stabil, Zuverlässigkeit und Qualität die Entscheidung über die Materialwahl treffen. Unseren superleichten Eispickel (Camp Corsa Nano), Grödel ( )und Trailrunners betitelte unser Bergführer mit verächtlichem Gesichtsausdruck, als "Spielzeug" und wurden als "lebensgefährlich" eingestuft. So schwarz für unsere Ausrüstung und das Gelingen unsere Tour im Anschluss an den Kurs, sahen wir nicht. Wir mussten allerdings erkennen dass er in manchen Dingen recht hatte. Im direkten Vergleich zu den massiven Eispickeln, die für den Kurs gestellt wurden, wirkten unsere tatsächlich wie Zahnstocher. Beim Eisklettern musste man schon mit voller Wucht ins Eis hauen um die Spitze einigermaßen sicher dort zu verankern. Bei den Konkurrenten aus Stahl hatte man allerdings Mühe diese anschließend wieder dem Eis zu entreißen. Die Grödel schlugen sich überraschend gut und nur bei senkrechten Wänden hatten die Steigeisen eindeutig die Nase vorne. Ich denke man muss am Ende einen Kompromiss eingehen und sich klar darüber sein was man mit welchem Material anstellen will, denn zu sagen: " Mit Grödel, Trailrunner und ultraleichter Ausrüstung kann man keine Hochtouren gehen" stimmt nicht . Es kommt immer auf die jeweiligen Bedingungen an und durch welches Terrain man seine Tour plant. Wenn ich gefrorene Wasserfälle und Meterhohe Gletscherabsätze erklimmen will ist wohl zu stabileren Pickeln und Steigeisen geraten, plane ich nur Schneefelder und Gletscher zu kreuzen reicht meiner Meinung nach ein leichter Pickel als Hintersicherung. Der Kurs hat sich eindeutig gelohnt, wenn auch vieles für uns nicht komplett neu war, so war es angenehm die ganzen Techniken in einem sicheren Übungsgelände ausprobieren zu können. Nach drei Tagen Training und abendlichen Bauch-vollschlagen mit hervorragendem Essen, wollten wir gerade diese "Sichere Atmosphäre" verlassen und es drängte uns eigenständig unterwegs zu sein und dem Trubel der Hütte zu entgehen. Unser Ziel war schnell ausgemacht: Wir wollten die Wildspitze besteigen um anschließend über einen Rundkurs, zwei Tage später wieder zum Taschachhaus zurückzukehren. Mit dem Wetter hatten wir in den letzten Tagen sehr Glück gehabt, jetzt aber zog der Himmel etwas zu und der Wetterbericht kündigte "mögliche Gewitter" an. Als wir gerade unser Material noch einmal aussortierten um wirklich nur das nötigste auf den Gipfel hinaufzuschleppen, brachen die Wolken auf und wir marschierten motiviert in Richtung Gletscher. Wir rechneten damit das die Nacht nicht allzu gemütlich werden würde und das es wahrscheinlich regnen würde, dass ließ uns aber den Spaß, endlich den ganzen Gletscher für uns alleine zu haben, nicht mindern. Auf der Karte konnten wir nur einen möglichen Biwakplatz ausfindig machen. Da wir diesen allerdings noch recht früh am Abend erreichten und er auch wirklich kein Augenschmaus war zogen wir weiter. Irgendwann mussten wir feststellen dass wohl kein besserer Platz weiter oben auf uns warten würde und wir bezogen auf einem einsamen Felsen, mitten im Schneemeer, Stellung. Dieser Fels war einigermaßen flach und bot gerade genug Platz für uns beide. Ich schaffte es gerade noch rechtzeitig, sehr improvisiert, mein Tarp aufzubauen, bevor es anfing zu regnen. Darunter harrten wir dann beide, Rücken an Rücken, aus und aßen unser Pemikan, während uns die Tropfen durch das schlaffe Tarp auf den Kopf prasselten. Es muss schon ziemlich komisch von weitem ausgesehen haben wie wir, wie zwei Schiffbrüchige, auf unserer kleinen Insel saßen. Aber ich war mir sicher dass es weit und breit, bei solch einem Sauwetter keine Beobachter gab. Später hörte es auf zu regnen und jeder zog sich in seinen Biwaksack zurück. Als ich irgendwann, trotz der recht unbequemen Liegeposition eingeschlummert war, riß mich sogleich ein ohrenbetäubender Knall wieder aus dem Schlaf. Hektisch versuchte ich aus dem Schlaf-und Biwaksack zu steigen und hörte neben mir, wie @mawi das gleiche versuchte. Ein Blitz muss irgendwo ganz in der Nähe eingeschlagen sein. Wir starrten uns wohl eine Sekunde lang an bis wir beide reagierten. Dann flogen Eispickel, Trekkingstock, Steigeisen, Zeltheringe und alles was uns noch metallisch erschien, im hohen Bogen von unserer Inseln in den Schnee. @mawi hüpfte gleich hinterher und ich kauerte sich am tiefsten Punkt des Felsen zusammen. Natürlich fängt es dann auch wieder zum regnen an. Nur diesmal hatten wir kein schützendes Tarp über dem Kopf. Nur die Biwaksäcke verhinderten dass unsere schon nassen Schlafsäcke noch nasser wurden. Aber jedes Unwetter und jede Nacht hat ein Ende. Wenn man daran denkt, lässt sich alles einigermaßen ertragen. Geplant hatten wir um vier Uhr früh aufzusteigen, da der Schnee mit zunehmender Sonneneinstrahlung immer schlechter zu begehen wird. Allerdings waren wir um diese Uhrzeit noch so unbeweglich wie zwei Eidechsen in der Winterstarre. Wir verschoben das Aufstehen also auf den Sonnenaufgang. Erstaunlicherweise waren wir beide guten Mutes, trotz der miesen Nacht. Wir grinsten uns zu, weil wir es fürs erste überstanden hatten und weil wir ja schließlich wussten dass wir nass werden würden und trotzdem losgezogen sind. Mit der Motivation, was für harte Kerle wir doch sind, stapften wir angeseilt los, dem Gipfel entgegen. Es dauerte nicht lange und uns wurde wieder warm. Der Hang wurde immer steiler und allmählich stellte sich richtiges Hochtourenfeeling ein. In Serpentinen kämpften wir uns mühsam den Berg hinauf, jede Stufe einzelne in den Schnee schlagend. Zeit für Pausen nahmen wir uns kaum und unsere Gespräche beschränkten sich auf "Stopp" und "weiter". Unterhalb des Gipfels angelangt, ließen wir Seil und Ausrüstung zurück und kletterten die letzten Höhenmeter zum Gipfelkreuz empor. Bergsteigen scheint mir eine undankbare Sportart zu sein, da man das Gipfelglück nur mit den gemischten Gefühlen an den Abstieg genießen kann. Die schlaflose Nacht und der anstrengende Aufstieg hatte uns beide etwas erschöpft und wir nahmen uns vor, mit voller Konzentration den Weg zurück ins Tal anzugehen. Am Gipfel war es ohnehin viel zu ungemütlich für eine Rast, also beglückwünschten wir uns und kehrten um. Zur Belohnung schenkte uns die Sonne dann noch Ihr Lächeln. Das motivierte uns ungemein, verwandelte den Schnee allerdings in eine sülzige, breiige Masse in die wir regelmäßig bis zur Hüfte einbrachen. Wir waren froh als wir endlich wieder auf festem Eis standen und unangeseilt gehen konnten. Der Weg bis zur Hütte zog sich unglaublich in die Länge und wir waren längst von dem Plan abgerückt unsere Tour fort zu setzten, die Petersenspitze zu besteigen und noch eine Nacht zu biwakieren. Beim guten Abendessen in der warmen Stube bereuten wir diese Entscheidung auch nicht. Mit dem Magen gut gefüllt vom Frühstücksbuffet und die Thermoskanne voll mit Marschtee, ging es am nächsten Tag weiter. Wir hatten keine Eile und ließen uns Zeit beim Aufbrechen. Ich vermute sogar dass wir die letzten waren die von der Hütte aus loszogen. Geplant war auf dem Offenbacher Höhenweg nach Tiefen zu gelangen. Der Weg führte über einen weiteren 3000ener, den Wurmtalerkopf (3228m). Auf dessen Gipfel machten wir im Windschatten einer gesperrten Mini-Notfall-Hütte, die Ähnlichkeiten mit einer Telefonzelle hatte, mit zwei anderen Bergsteigern Rast. Im strahlenden Sonnenschein verzehrten wir unser Lunchpaket. Der Weg bis ins Tal führte noch über einen kleinen Gletscher, dann über Geröll und Bachläufe und schließlich über Wiesen mit Schafen und Weideblumen. An der Riffelseehütte gönnten wir uns noch einmal eine gute Portion Kässpätzle zu gutem Weißbier und rasten dann den letzten steilen Abstieg ins Tal hinunter.
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