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Ultraleicht Trekking

Die Wander-T-Skala und ich.....


Jever

Empfohlene Beiträge

Nachdem ich jetzt einmal mehr jemandem per PN die offizielle Wander(!)-Schwierigkeitsskala des SAC erklären muss, und nach k.A. Anläufen immer noch versucht wird Unterkategorien dieser Wanderskala plötzlich zur Kletterskala zu erklären, klopfe ich jetzt einfach mal ein wildes Sortiment an Bilder zusammen...

Oder als Text gleich vorne weg: der wesentliche Unterschied zwischen der Kletterskala und der Wanderskala ist, dass die Kletterskala dann greift, wenn man in stabilem Fels und am Seil gesichert klettert. Hier kann man basierend auf Anzahl und Grösse der Griffe und Tritte eine technisch orientierte Schwierigkeitsskala erstellen.

Solch ein Ansatz versagt bei Wanderungen, wo man an schwierigeren Stellen und Passagen entweder gar nicht oder nur zeitaufwendigst mit einem Seil gesichert werden kann, und die Schwierigkeit beruht nicht wie beim Klettern auf eine rein technische Messlatte, sondern beinhaltet weitere Komponenten wie Exponiertheit, Absturzgefahr, Orientierung....

T1:

Grad Weg/Gelände Anforderungen  
T1
Wandern
Weg gut gebahnt. Falls vorhanden, sind exponierte Stellen sehr gut gesichert. Absturzgefahr kann bei normalem Verhalten weitgehend ausgeschlossen werden.
Falls nach SWW-Normen markiert: gelb.
Keine, auch mit Turnschuhen geeignet. Orientierung problemlos, in der Regel auch ohne Karte möglich.

Typischerweiwe breiter Weg, keine Absturzgefahr, teilweise so breit und flach, dass auch mit einem Kinderwagen "befahren" werden kann20141018-1305-DSC_8009.thumb.jpg.eda9a92a9a2b04f3146483e97446e706.jpg

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T2
Bergwandern
Weg mit durchgehendem Trassee. Gelände teilweise steil, Absturzgefahr nicht ausgeschlossen.
Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-rot-weiss.
Etwas Trittsicherheit. Trekkingschuhe sind empfehlenswert. Elementares Orientierungsvermögen.

T2 ist ähnlich anspruchslos, lediglich wird der Pfad schmaler und man muss hin und wieder mal nachsehen, dass man nicht ganz falsch abgebogen ist.20180929-1703-DSC_6387.thumb.jpg.73e3cbb2ee2195287d02c22f23cd215d.jpg

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T3
anspruchsvolles Bergwandern
Weg am Boden nicht unbedingt durchgehend sichtbar. Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein. Eventuell braucht man die Hände fürs Gleichgewicht. Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Geröllflächen, weglose Schrofen.
Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-rot-weiss.
Gute Trittsicherheit. Gute Trekkingschuhe. Durchschnittliches Orientierungsvermögen. Elementare alpine Erfahrung.

Bei T3 wird es langsam interessanter. T3 kann ein etwas ausgesetzter und schmalerer Pfad sein, der auch schon mal eine Kette drin hat, aber auch ein fettes Geröllfeld ohne Weg, wo jedoch aufgrund der Geländeform eindeutig ist, wo man entlang muss (kein Orientierungsproblem). Auch einfache, tw. weglose Gipfelaufstiege fallen darunter.

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Ausgesetzter Weg aber gesichert. Ohne die Kette wäre es eher T3+, eventuell T4-

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Typischer Hüttenzustieg - nicht immer deutlich erkennbarer Pfad, etwas Orientierung notwendig (weswegen T3 und nicht T2)

 

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Typische Schotter-T3. Orientierung problemlos weil durch den Talboden vorgegeben, keine Absturzgefahr aber auch keine Wegspuren.

 

 

 

Bearbeitet von Jever
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T4
Alpinwandern
Wegspur nicht zwingend vorhanden. An gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen. Gelände bereits recht exponiert, heikle Grashalden, Schrofen, einfache Firnfelder und apere Gletscherpassagen.
Falls nach SWW-Normen markiert: weiss-blau-weiss.

Hinweis: Ältere Wege mit dem Schwierigkeitsgrad T4 sind heute noch oft mit Rot-Weiss-Rot markiert.

Vertrautheit mit exponiertem Gelände. Stabile Trekkingschuhe. Gewisse Geländebeurteilung und gutes Orientierungsvermögen. Alpine Erfahrung. Bei Wettersturz kann ein Rückzug schwierig werden.

T4 kann ein exponierter, schmaler und steiler Pfad sein, oder auch mal eine Schotterpiste, in der die Orientierung nicht mehr ganz trivial ist, aber man bei einem Abflug nicht gleich grundlos ins Nichts segelt.

 

 

 

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Sollte man nicht glauben, aber der Kamm im Hintergrund  ist eine T4, und zwar im Bereich der bewaldeten Kuppe im rechten Bilddrittel. Die könnte der eine oder andere kennen - da wurde die Schulklasse mit den 100 Kindern rausgeflogen.

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Typisch T4 - die Hände braucht es schon mal, absichern geht hier nicht oder nur ganz aufwendig.

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Hier ist die gesamte T4 Route in der Übersicht, die Aufnahme darüber stammt vom unteren gelben Kreis (wo man über ein Band weglos runter muss).

 

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Steilere Rinne, mit Pfad - aufgrund der Absturzgefahr oberhalb von T3 angesiedelt.

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Noch eine Schuttrinne, aber mit gröberem und lockerem Gelotter drin, deswegen auch T4 und nicht T3

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Ausgesetzter Wanderpfad, der hier breiter erscheint als er ist 

 

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Weglose Querung, loser Untergrund, kein Pfad aber noch halbwegs logische Wegführung - T4

 

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Der Pfad geht tatsächlich mitten durch dir senkrechte Wand, ist schmal, exponiert aber durchgehend mit Seil, daher T4

 

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T5
anspruchsvolles Alpinwandern
Oft weglos. Einzelne einfache Kletterstellen. Exponiert, anspruchsvolles Gelände, steile Schrofen. Apere Gletscher und Firnfelder mit Ausrutschgefahr.
Falls markiert: weiss-blau-weiss.
Bergschuhe. Sichere Geländebeurteilung und sehr gutes Orientierungsvermögen. Gute Alpinerfahrung im hochalpinen Gelände. Elementare Kenntnisse im Umgang mit Pickel und Seil.

Bei T5 geht der Spass los, ich erkenne T5 zuverlässig immer daran, dass ich dann die Stöcke an den Rucksack packe, um die Hände frei zu haben. Ab dem Gelände können auch gestandene Kletterer arge psychische Probleme bekommen, weil der Untergrund selten anhand der technischen Felsschwierigkeit die T5 erhält, sondern weil es schlichtweg lebendiges und exponiertes Gelände ist, in dem man nicht sichern kann.

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Schuttrinne von unten

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und von oben. Fels hat es da nicht wirklich, dafür rutscht halt alles.

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Das ist ein Weg (es hat sogar ein Wegzeichen am Fels)

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...inklusive 3m hoher Absätze mitten drin, wo man über nassen Fels runter rutschen darf

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Mies sicherbare Bruchrinne ohne technische Schwierigkeit - typisch T5

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Typische T5-Stelle am Via Alta della Verzasca (eine "Hiking-Route"). Griffig, fester Fels aber ordentlich Frischluft drunter und nicht sicherbar, weil man ansonsten die Etappen zeitlich nicht packt.

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Der Bänderweg am Bifertenstock, auch klassisch T5. es geht horizontal durch den Kessel durch. Keine Kletterschwierigkeit, nicht sicherbar...

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... vorne sieht der noch ganz ok aus

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... aber hinten rird es übel. Der Pfad läuft an der hellgrauen Kante entlang und ist tw. nur 20-30cm breit und ohne Sicherungsmittel.

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... und hinten (Bandende, die Kuppe in der Bildmitte) wird es dann noch etwas übler.

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Und der hier zum Schluss (Hüttenzustieg zur Puntegliashütte über Val Frisal) hat die T5 nur dank durchgehender Fixseilsicherung

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... weil man unterwegs auch mal einen Hangelquergang hat, wo man 5m die senkrechte Wand raus muss, bevor man an einer Fixkette wieder in den Rinnenboden runter kommt.

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Eine komplett andere T5. Nicht schwierig, aber man ist im steilen Bergwald unterwegs und der Pfad ist aufgegeben. Das ist eine reine Orientierungs-T5

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Und das ein Wegkennzeichen. Man beachte die Farbreste an der unteren rechten Ecke. Das ist alles, was noch übrig ist.

T6
schwieriges Alpinwandern
Meist weglos. Kletterstellen bis II. Häufig sehr exponiert. Heikles Schrofengelände. Apere Gletscher mit erhöhter Ausrutschgefahr.
Meist nicht markiert.
Ausgezeichnetes Orientierungsvermögen. Ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpintechischen Hilfsmitteln.

T6 ist wie T5, nur noch etwas bröseliger, exponierter.

 

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Sowas in der Art - das Resultat eines Bergsturzes, wo die gesamte Route mit Untergrund den Hang runter gefallen ist. Kein Wegzeichen, keine Tipps, hier muss man sich eben duchwühlen und drauf hoffen, nicht runter zu fallen. Auch hier: Kletterschwierigkeit nicht existent und messbar, eventuell ne I

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Hier einfach immer am Grat haltend hoch auf den Gipfel. Im unteren Bereich T4, oben T6 (schmale Bänder im Steilgelände), und wie immer nicht sicherbar.

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Auch der VAV (Verzascahöhenweg) hat T6-Bereiche drin, so wie diese Rinne, die man runter muss. Das läuft unter Wanderweg wohlgemerkt ("Die Via Alta della Verzasca oder Via Alta Verzaschese ist eine mehrtägige anspruchsvolle Bergwanderung entlang der Gipfel, die das Verzascatal von der Leventina und der Riviera trennt." (wiki))

 

 

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Jetzt mal noch das Ganze nach Untergrundskategorien sortiert....

Gras

T2:

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einfach quer drüber.

 

T3 

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weglos aber gutmütiges und nicht zu steiles Gelände:

T4:

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hier sollte man schon nicht mehr an jeder Stelle stolpern

T5:

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55-60° steil und einziger Halt an Grasbüscheln, Ausrutschen ist tabu. Der Zustieg erfolgt von der Tannengruppe aus, bis zum Aufschwung isses T4

 

Schutt:

T2

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T3:

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weglos, einzelner verirrter Steinmann, eindeutige Wegfindung, meist gut gesetztes Geröll.

 

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Am unteren Bildrand sieht man noch ein Fixseil. Ohne das wäre es auch T4

T4:

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man quert zum rechten Bildrand und steigt dann ab, in der Bildmitte, unten auf dem ersten Absatz darunter sieht man noch den Steinmann - schon ziemlich viel loser Schrott aber noch im angenehmen Steilgelände. Wenn man hier fällt, fällt man nicht weit.

T5

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Kommt schlecht rüber, ist um die 40° steil und entsprechend rutscht auch immer wieder was. Hier queren oder wie ich aufzusteigen ist schon etwas mühsamer, und fallen ist nicht mehr ganz die prickelndste Idee

T6:

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von unten gesehen nicht wirklich übel, aber ....

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... wenn man drin steht, findet man sich in einem Hang wieder, der an der Obergrenze der Steilheit liegt, was man lose und locker aufschichten kann. Für die 50Hm habe ich etwa 40 Minuten benötigt.

 

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und so sieht das Ding aus, wenn man rittlings oben auf der Kante hockt

 

 

Weg/Pfad

T2

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easy, Wegfindung leicht, eindeutige Spur, keine Absturzgefahr, kein Problem mit der Orientierung

T3

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Hier mal ne T3 mit dem, was man im Herbst auch mal antrifft und wo dann aus der T3 eine T4 wird ( nur dank Ketten und Eisen am Weg)

T4

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Durch die Scharte und auf der Gegenseite hoch. Das Drahtseilfurggli, der Name kommt von dem durchgehenden Fixseil auf beiden Seiten. Daher T4, sonst mindestens T5, eventuell auch T6

 

 

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Hier noch eine T2, die auf 10 Meter Strecke vereist ist, mit einem 30m tiefen Graben rechts davon - das ist nun eine T5, weil man beim kleinsten Rutscher rechts 30m tief runter fliegt.

 

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Eine echte T5, hier am GTA (Alpinvariante)

 

T6

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ohne jegliche Kunstbauten, Eisen etc geht es oben über den Grat. Wie man am blauen Wegzeichen sieht - VAV. (Verzsacahöhenweg)

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@Jever 

Vielen Dank!

Ich konnte mir unter diesen "Stufen" nie etwas vorstellen. Persönlich habe ich mir gleich mal die Grenze bei T3 gesetzt.  Auch hier mit der Option es doch zu lassen. 

Das sind für mich "handfeste" Infos, die es leider nicht so oft gibt. 

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Schau mal T1 bis T6 and und unterteile die jeweilige Aussagen z.B. nach dem Stichwort Exponiertheit.

T1: Falls vorhanden, sind exponierte Stellen sehr gut gesichert. Absturzgefahr kann bei normalem Verhalten weitgehend ausgeschlossen werden.

T2: Gelände teilweise steil, Absturzgefahr nicht ausgeschlossen.

T3:  Ausgesetzte Stellen können mit Seilen oder Ketten gesichert sein. Eventuell braucht man die Hände fürs Gleichgewicht.

T4: An gewissen Stellen braucht es die Hände zum Vorwärtskommen. Gelände bereits recht exponiert,

T5: Einzelne einfache Kletterstellen. Exponiert, anspruchsvolles Gelände, steile Schrofen.

T6: Kletterstellen bis II. Häufig sehr exponiert.

Das kann man auch noch z.B. nach dem Begriff Orientierung/Wegbeschaffenheit machen, dann passt das schon gut.

 

Und es steht auf wiki ja auch noch ganz deutlich, wo die Abgrenzung stattfindet:

Zitat

 

Vergleich mit der Hochtourenskala
Ein ernstes und immer wieder zu heiklen Situationen führendes Missverständnis ist die Annahme, dass Wandern dort aufhört, wo die Hochtourenskala einsetzt. In Wirklichkeit ist eine Alpinwanderung im oberen Schwierigkeitsbereich (T5, T6) in aller Regel bedeutend anspruchsvoller als beispielsweise eine Hochtour mit der Bewertung L. Ein wesentlicher Unterschied zur leichten Hochtour liegt darin, dass auf einer T5- oder T6-Route (früher BG) selten bis nie mit Seil oder sonstigen Hilfsmitteln gesichert werden kann und deshalb das entsprechende Gelände absolut beherrscht werden muss, was ein hohes technisches wie auch psychisches Niveau erfordert. Typische Beispiele dazu sind extrem steile Grashänge, wegloses Schrofengelände mit schlechtem Fels oder sehr exponierte Gratpassagen. Auf Grund der unterschiedlichen Merkmale einer typischen Hochtour und einer typischen «Extremwanderung» lässt sich ein Vergleich kaum anstellen, doch kann man davon ausgehen, dass eine T6-Route vergleichbare Anforderungen stellt wie eine Hochtour im Bereich bis WS.

Obwohl die Grenze zwischen einer Bergwanderung und einer Hochtour fliessend verläuft, existiert ein relativ klares Kriterium – nämlich die Verwendung von Hilfsmitteln wie Steigeisen, Pickel und Seil. Befinden sich die Teilnehmer auf derselben Fähigkeitsstufe und benötigen sie dadurch keine dieser Hilfsmittel, so gilt eine Tour als Berg- oder Alpinwanderung. Benötigt ein Teilnehmer aufgrund seiner tieferen Fähigkeitsstufe Hilfsmittel, oder bedingen schlechte Verhältnisse (z. B. von Schnee überbedeckte Gletscherspalten) den Einsatz von Hilfsmitteln, so soll dieselbe Route als Hochtour klassifiziert werden.

 

Imo ist eine T6 eher im Bereich WS+ bis ZS- angesiedelt. Am Seil gesichert kann man echt viel Unsinn treiben. aber frei wurch Schuttflanken gehen oder sich im Steilgelände an losen Felsen entlanghangeln ist psychisch heftig.

Ich hab mal spasseshalber kurz mit dem Handy gedreht, als ich im Kettenfurggeli durch die Scharte durch bin:

https://www.youtube.com/watch?v=WaCrU_0IQQM

Am Videoende: da muss man vom Grat nach rechts in die Flanke und dann eine Rinne hoch - das ist T4

 

Bearbeitet von Jever
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Vielen Dank. Das ist wirklich mal eine hilfreiche Darstellung. Mögen sich alle AutorInnen von RotherCiceroneundsoweiter daran halten. Sogar die einfache T2-Traverse im 1. Beitrag wird bei altem Schnee aber auch gleich noch mal was anderes...

Als Nichtsowirklichschwindelfreiwanderin habe ich Beschreibungen in Führern gern nach Begriffen wie "etwas luftig" und so gescannt... Und bestehe darauf, dass genug Essen mitkommt, um an der letzten potentiell haarigen Stelle noch umkehren zu können...

Vielleicht kann die Wander-T-Skala auch ins Glossar und dann dieser Faden verlinkt werden? Was hältst du davon, @khyal?

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vor 20 Stunden schrieb cafeconleche:

Vielleicht kann die Wander-T-Skala auch ins Glossar und dann dieser Faden verlinkt werden? Was hältst du davon, @khyal?

OT: Ich habe mir jetzt erstmal einen Bookmark drauf gesetzt und laengerfristig kommt das, wenn @Jever einverstanden ist, in einen Bereich, wo es leicht auffindbar ist.
Momentan sind noch ein paar andere Baustellen da, die erledigt werden muessen, aber das Thema Grundlagen-Bereich haben wir eh in der Team-Diskussion, da wird sich dann was tun...

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Vielen Dank für die ansprechenden Bilder und Erklärungen. Finde deine Beiträge immer wieder spannend.

 

Und bei Bergbildern kommt die Steilheit oder Tiefe nicht so wirklich gut raus. Das fühlt sich meistens schlimmer an und in solchen unterschiedlichen Situationen noch ein Foto zu schiessen? Respekt!

 

Auch ich hatte mal grob geschaut, was dieses T bedeutet. Meiner Meinung nach darf man sich auf die Farbgebung der Markierungen nicht verlassen. Und von Bergland zu Bergland scheint das T schwächer oder stärker ausgelegt zu werden, bzw. werden die Touren einfacher oder schwieriger beschrieben.

Der Eine fühlt sich auf Schnee wohler, der andere Bergsteiger liebt die losen Schutthänge und schon ist das T ein Persönliches.

Ich persönlich haue mir lieber den Knöchel an Steinen mit einem Bergstiefel an, als mit Trailrunnern.

OT: Aber ich hatte auch damals beim Fussballspielen die Schienbeinschoner mit Plastikschutz für die Knöchel an....das waren noch Zeiten:grin:.

  

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Imo ist das Wichtigste, was man bedenken muss: Die Einstufung findet bei guten Bedingungen statt, und Schlechtwetter (Regen, Schnee dank Kaltfront auch im Sommer) erhöht die Schwierigkeit um mindestens eine Stufe.

Oben ist eine T2, die dank Eisbelag und Absturzrisiko eine T5 ergab. Die 10m musste ich dort im Hang darüber auf Zehenspitzen stehend und von Steinchen zu Steinchen hangelnd queren.

Positiv insb. auf den Wanderautobahnen (E5 etc.) ist, dass man nie alleine ist und man meist schon eine Spur an solchen Stellen findet, oder sich an potentiell schwierigen Stellen Fixseile befinden, was das Ganze entschärft, und man bei Wochenendtouren Schlechtwetter vermeiden kann. Ausserdem sind die meisten dieser Pfade im Bereich T2 und T3 angelegt, aber:

Wenn man z.b. im Rahmen einer längeren Wanderung bei Schlechtwetter zwingend irgendwo durch muss oder man zumindest absteigen muss, kann so etwas trotzdem "lustig" werden. 

Schmeiss  im Val Frisal 5cm Schnee rein, dann wird aus der T3 ein fünfstündiger Eiertanz auf dem Weg runter, was mit TR gar keinen Spass macht.

Nimm einen x-beliebigen, steileren Pfad durch eine Wiese runter, und bei Regen hast du eine Schlammrutschbahn als Weg oder musst alternativ dazu im Gras daneben Tritte tretend runter. Bei solch einer Gelegenheit musste ich schon einen aus Steilgelände bergen. Schuhe unpassend und zu wenig Übung, auf einer Grasknolle and der Pfadkante abgerutscht und 5m drunter in der Wiese zum Glück liegen geblieben (Abstieg Gaisspitz- Lindauer Hütte).

So etwas sollte man bei der Ausrüstungsplanung schlichtweg im Auge behalten, vor allem auf langen Touren, und nicht nur bei Schuhen sondern auch bei der Kleidung.

Unrühmliches Beispiel dazu: Zugspitzlauf. Bei gutem Wetter sind die auf UL getrimmten Läufer in 2h am Ziel und lachen über die dummen Gestrigen, die mit klassischer Ausrüstung gehen. 2008 sind dann schnell mal zwei dabei erfroren, bei Bedingungen zu denen am gleichen Tag klassisch gerüstete Wanderer immer noch problemlos den Gipfel erreichten.

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Wenn die Admins so nett wären, die Streitereien in einen Extra-Faden auszulagern, wäre wohl allen geholfen. Die einen könnten sich ohne Ablenkung an diesem hilfreichen Faden erfreuen und die Streithammel sich im anderen Faden ungestört darüber austauschen, wer nun Ahnung hat und wer nicht. 

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vor 10 Minuten schrieb Mittagsfrost:

Wenn die Admins so nett wären, die Streitereien in einen Extra-Faden auszulagern, wäre wohl allen geholfen. Die einen könnten sich ohne Ablenkung an diesem hilfreichen Faden erfreuen und die Streithammel sich im anderen Faden ungestört darüber austauschen, wer nun Ahnung hat und wer nicht. 

Volle Zustimmung. Die Diskussion ist meiner Meinung nach fehl am Platz, da es der Sinn des Fadens - wenn ich das richtig verstanden habe - ist, Beispielbilder für die Wanderkategorien der T-Skala zu zeigen. Und dafür bin ich dankbar, da die Formulierungen und Beschreibungen sehr abstrakt sind und ich durch die Bilder eine viel bessere Vorstellung gewinnen konnte. Ich sehe hier aber die Diskussionsgrundlage nicht.

Am Ende muss jeder selbst entscheiden, wie er sich am Berg verhalten möchte. Wir sind schließlich alle erwachsen.

LG

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khyal hat diesen Beitrag moderiert:


Da ich als Admin angesprochen wurde...

Habe jetzt erstmal einen persoenlichen Angriff entfernt.
Werden im Mod-Team beraten, welche evtl Folgen Dieser hat.

Schade, dass dieser Thread mit imho hervorragenden Zusammenfassungen als TO so in Nichtigkeiten entgleist ist. Mal wieder ein Beispiel, wie ein Thread "abgeschossen" werden kann :???:

Ich schwanke noch, ob ich einen Thread einrichte "Sammelbecken fuer alle Trailrunning-Diskussionen" oder die entsprechenden Beitraege schlicht und einfach verstecke...

Auf jeden Fall bleibt bitte beim Thema des Threads und das ist nicht die Diskussion ueber Trailrunnings...

EDIT : Habe jetzt erstmal die ganze Trailrunning-Klopperei ausgeblendet, damit der Thread bzw das eigentliche Thema des Threads wieder besser ueberschaubar ist...

 

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Weiter im Text. Wenn bei einer Route T4/I steht, hat es eindeutig eine oder mehr Stellen, wo im ersten Grad gekraxelt werden muss. Da lohnt es sich, eine Blick auf den Rest zu werfen, denn die T4 kann einerseits aufgrund der Felsstelle vergeben sein, und der restliche Weg ist Wanderpiste. Es kann aber schon der Weg an und für sich in den Bereich T4 fallen und die Ier-Stelle lediglich eine mit Klettergrad messbarer Abschnitt sein. Entsprechend unterschiedlich ist der Gesamtanspruch.

 

Die Schülergruppe, die im Kleinwalsertal ausgeflogen werden musste, ist in solch eine Falle getappt. Der Weg ist kurz (400 Hm, 1-2h), aber T4/I.

T4 ist klassisch weiss-blau-weiss markiert und zumindest in der Schweiz darf eine Gruppe auf solch einem Weg nur von Bergführern geleitet werden. Zudem war das Verhältnis Leiter zu Geführten mit 8:99 völlig daneben und mit einer Schulklasse ist T4 eh ein No go.

Nicht beachtet wurde, dass die T4 vom steilen Zustieg im Bergwald herrührt und nicht primär von der Kletterstelle.  Der Wetterbericht wurde ignoriert. Tagelang Regen davor verwandelten den Pfad in eine Schlammrutschbahn mit eher T5 als T4 und bremsten die Gruppe zusätzlich aus, und die angekündigte und ebenso ignorierte Regenfront am Nachmittag sorgte für zusätzliche Probleme (durchnässt, unterkühlt und mehr Schlamm im Weg) und Zeitdruck. Die Truppe kam dann zwar langsam den Hang rauf bis in den ersten Steilaufschwung, aber als der Regen dann Tribut forderte und ein Teil der Lehrer den unkoordinierten Rückzug antraten, stürzten die ersten Kinder ab, Panik brach aus, die Bergrettung musste her. Zum Glück liegt direkt 200m darunter ein grosser Parkplatz, von wo aus die Rettung wohl koordiniert wurde und was die schnelle und kostengünstige Bergung überhaupt erst ermöglichte.

Da staunt der Laie, wenn er in Sichtweite vom nächsten Dorf den Heli rufen muss.

 

 

 

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Faustregel: bei Regen sollte man einen Grad drauf packen (aus T3 wird T4), bei leichtem Schnefall (z.b. dank Kaltfront ist auch im Sommer Schnee bis auf 1000m runter möglich) 2 Grade. Das Ganze ist etwas abhängig vom Untergrund und eine weglose T4 Grasquerung ist schon bei Regen eher Selbstmord, wogegen ein schmalpfadiger T4-Pfad im Fels auch bei Regen eigentlich gut geht, aber für die Grobplanung würde ich mich auf solche Details nicht einlassen.

Nicht umsonst heisst es: Kaltfront im Anmarsch - runter vom Berg, und nicht bis auf die letzte Sekunde noch die Zeit oben am Berg ausreizen. 

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  • 11 Monate später...

 

Eine Frage habe ich noch zu den ganzen Schwierigkeitsgraden:

Wie erkenne ich die auf der Karte? Bzw. in welchen Onlinekarten ist das vermerkt?

Auch bei diversen Wegbeschreibungen findet man kaum was oder sehr versteckt. Selbst Fernwanderwege über die Alpen konnte ich oft nichts finden. Für mich persönlich ist das wichtig, für jemand mit Bergerfahrung vielleicht nicht so. 

Danke!

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vor 17 Minuten schrieb Carsten K.:

Auch bei diversen Wegbeschreibungen findet man kaum was oder sehr versteckt. Selbst Fernwanderwege über die Alpen konnte ich oft nichts finden. Für mich persönlich ist das wichtig, für jemand mit Bergerfahrung vielleicht nicht so. 

Also in Bergwanderfuehrern wie den Rother ist zumindest eine Einteilung der Routen in ein paar Schwierigkeitsklassen vorhanden und naeheres findet man in den Wegbeschreibungen.

Was Online bzw OSM-Karten betrifft, schau mal hier, da gibt es eine Vergleichsuebersicht, in der auch steht, bei Welchen die Schwierigkeitsskala drin ist.

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