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Ultraleicht Trekking

Waldbaden - green shower - Shinrin Yoku


ThomasK

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Was sind Eure Erfahrungen / Meinungen zum Wald-, Natur- oder Gartenbaden?

Nachstehend ein paar Gedankenanstösse:

  • In der Bewegung oder in der Ruhe?
  • Auf Wegen oder querfeldein?
  • Frühjahr, Sommer, Herbst, Winter ?
  • Mit oder ohne Schuhwerk?
  • Sinneseindrücke ( Sehen, Fühlen, Riechen, Schmecken, ...)
  • Tageszeit?
  • Allein, zu zweit oder ein der Gruppe?
  • Mindestdauer, Maximaldauer?
  • Ablauf (runterkommen, gedankenfrei, achtsam, glücklich, ängstlich, ...)?
  • Trend mit mehr Inhalt oder nur neue Begrifflichkeit?
  • Zitate, die Euch begleiten.

Interessiert Euch das Thema und ein Gedankenaustausch?

Ich (wir) sind gespannt auf Eure Erfahrungen.

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in unserm waldgarten nannten/nennen wir das "gartenballett" (der wald ist "naturbiotop"). nach langsamer annäherung an die begrifflichkeit find ich sie ganz brauchbar, fürs wandern (in tieferen lagen) und fürs agieren & sitzen im garten. "baden" ist nach meinem verstaendnis brustschwimmen und planschen, also weit atmen usw.:ph34r:

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Für diese spirituellen Ansätze bin ich zu rational, aber durch meinen Hintergrund als Umweltwissenschaftler habe ich da auch einen ganz eigenen Zugang. Zu meinen meisten Wanderungen reise ich mit den öffentlichen Verkermitteln (aus Berlin) an und fange schon bei der Fahrt an, den Übergang zwischen stark menschlich geprägtem Raum zu natürlichererem genau zu beobachten und natürlich auch die großflächige Änderung der Landschaft. Das geht dann am Bahnhof der Wahl weiter bis ich auf dem Weg der Wahl bin. Dann sind die Augen ständig offen. Bodenbeschaffenheit, Vegetation, Witterung, etc. hängen ja alle zusammen und geben Aufschluss auf den aktuellen Zustand der Natur - sowas durchdenke ich einfach gern, auch mit dem Hintergrund, welche Pilze denn gerade wachsen und ob man eine wahre UL-Mahlzeit draus machen kann. ;)

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Ich oute mich jetzt mal: Seit ich vergangenen Herbst eine 1-wöchige Ausbildung zzgl. 1 Prüfungs-WE bei der Deutschen Akademie für Waldbaden abgelegt habe, darf ich mich "Kursleiter Waldbaden - Achtsamkeit im Wald" nennen. 

Aus einigen Punkten in @ThomasKs Eingangspost geht schon hervor, worum es beim Waldbaden, so wie ich es kenne und wie es wohl auch in Japan, dem Ursprungsland, praktiziert wird, eigentlich geht. Waldbaden ist: Absichtsloses Schlendern, mit der Hand über eine Borke streichen, die unzähligen waldeigenen Düfte riechen, ein trockenes Blatt zwischen den Fingern zerreiben, sich an einem durch das Blätterdach scheinenden Sonnenstrahl erfreuen, erfühlen, wie weich Moos sein kann, mit geschlossenen Augen die Geräusche im Wald auf sich wirken lassen, ein paar Bucheckern, Waldbeeren oder Kräuter essen, sich einfach nur an einen Baum setzen, seine Füße im plätschernden Bach baden, sich wundern, was man alles neu entdecken kann, wenn man versucht, den Wald mit Kinderaugen zu betrachten, kurz: achtsam die Waldatmosphäre mit allen fünf Sinnen wahrnehmen. 

Was genau ist es, was beim Waldbaden so positiv auf uns wirkt?
Die Entschleunigung, die beruhigende Wirkung der Grün- und Brauntöne und der Naturgeräusche, die positive Wirkung der Terpene (Aufnahme über Lunge und Haut), das Einatmen der reinen Waldluft, die Reduktion oder im besten Fall die Abwesenheit von Zivilisationsgeräuschen (Dämpfung durch Vegetation).

Und kann man das nicht auch alles ohne Waldbad haben?
Doch, natürlich! Nur geht man eben meist nicht absichtslos in den Wald, sondern mit einem festen Ziel (z.B. eine Wanderung oder ein Spaziergang von A nach B). Zudem wird ein Waldbad i.d.R. mit Achtsamkeits- und Qi Gong-Übungen angereichert, wodurch sich die positive Wirkung eines Waldaufenthaltes verstärkt. 

Ich kann verstehen, dass man sich am Begriff Waldbaden stört. Mir ging das anfangs ganz genauso. Bis mir auffiel, dass wir ja auch Sonnenbaden gehen. Seitdem habe ich meinen Frieden mit dem Begriff gemacht. Ich dachte bis vor kurzem, Shinrin Yoku hieße übersetzt: In die Waldatmosphäre eintauchen. Erst am WE hat mir eine Japanerin, die Teil einer 8-köpfigen Gruppe war, mit der ich ein Waldbad gemacht habe, erzählt, was es wirklich heißt: Großer Wald, kleiner Wald, baden. 

Mit Spiritualität hat Waldbaden jedenfalls rein gar nichts zu tun!

Um noch auf die Gedankenanstöße des Eingangsposts einzugehen: 

  • meist eine Kombination aus beidem: (langsame) Bewegungen und Ruhe
  • mit Gruppen immer auf Wegen, am besten auf unbefestigten, verschlungenen Pfaden
  • zu jeder Jahreszeit
  • ich am liebsten Barfuß; mit Gruppen, bzw. Teilnehmern, die im Barfußgehen ungeübt sind, ggf. ein Stück Barfuß
  • irgendwie sind ja doch immer alle Sinneseindrücke beteiligt; eine schöne Variante ist aber z.B. eine Waldbadreihe, jedesmal steht ein anderer Sinn im Vordergrund
  • mir sagt tagsüber mehr zu; nachts unterwegs zu sein ist für mich eher ein Nachtspaziergang - und dafür finde ich eine offene Landschaft besser geeignet 
  • allein, zu zweit, in der Gruppe - ich finde jede Variante hat ihren eigenen Reiz
  • Dauer mind. 2, max. 4 Std. 
  • beim Ablauf steht das Ankommen in der Achtsamkeit und in der Langsamkeit natürlich an erster Stelle, wer gewillt bzw. in der Lage ist sich darauf einzulassen, wird nach einem Waldbad sehr entspannt und mit vielen neuen Eindrücken nach Hause gehen 
  • ein Begriff, an den man sich gewöhnen muss, der es dann aber doch gut trifft; treffen würde es auch: In die Waldatmosphäre eintauchen
  • Zitate über Wald und Bäume gibt es zuhauf, z.B.: "Nichts ist heiliger, nichts ist vorbildlicher als ein schöner, starker Baum." (Hermann Hesse)
Bearbeitet von Roiber
Klitzekleinigkeiten
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