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Ultraleicht Trekking

Einsteiger Wander-/Trailrunning-Schuhe


Matzo

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Etwas fehlplaziert im Vorfreudethread fragt @Laufen20 nach Einsteiger Wanderschuhen für eine Freundin.

Die angefragten Salomon Speedcross 4 sind an sich schon gute Wanderschuhe. Prinzipiell richtet sich das allerdings auch nach dem finalen Rucksackgewicht. Ich halte mich aktuell mit Schuhempfehlungen im Bekanntenkreis zurück, weil auch individuelle Umknick-Neigung eine Rolle spielt.

Ich hatte (bei Alltagsschuhen in Größe 46) zuerst ein Paar Speedcross in 46 2/3 und danach ein Paar in 47 1/3, die sich jeweils und zu ungünstigen Momenten als zu klein herausgestellt hatten, inklusive Blauer Zehennägel. Aktuell passen mir Schuhe in Gr 48 gut, auch bergab, bei brüllender Hitze und nach mehreren Tagen Wanderns. Das sind alles Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Und definitiv ohne Goretexmembrane.

 

Bearbeitet von Matzo
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vor 40 Minuten schrieb Matzo:

Ich halte mich aktuell mit Schuhempfehlungen im Bekanntenkreis zurück, weil auch individuelle Umknick-Neigung eine Rolle spielt.

plus eins. dann die frage, wo man so langgeht und ob man in der lage ist, richtung knöchel kullernde steine einzuschätzen.

grösse bei mir wie bei stiefeln: eine nummer grösser als alltagsschuhe.

bei stiefeln kam ich immer gut mit dem hanwag-leisten klar, auch mal lowa.

ich bin eingestiegen mit arcteryx acrux sl, sohle mit gutem gripp und man kriegt mit, wo man läuft. auch als alltagsschuhe nett. so ab semi-alpin fand ich sie nicht mehr so gut.

begeistert war ich danach von den la sportiva tx 3, das sind als approach-schuhe eigentlich bergschuhe als halbschuhe.

weiter gings mit den arcteryx norvan sl, sehr leicht, passen nicht auf jeden fuss und müssen sorgfältig geschnürt werden. super, aber sohlenablöseproblem nach 80 km.

wenns jetzt kurz vor tour ist ... wärs mir zu stressig, jetzt noch trailrunner zu suchen, wenn man noch keine gehabt hat. ich würd halt nach approach-schuhen gucken von einer marke, deren stiefel schon mal gepasst haben.

wenns eher mittelgebirgig wird oder man auf wegen und pfaden bleibt und geröllbegegnungen nicht vorhat, könnte man bei den ganz leichten approach-schuhen gucken, also tx 2 statt tx 3 (bin mir nicht sicher mit den numerierungen, selber googeln).

hier im forum waren mir die bushidos sehr empfohlen worden, die würd ich immer im hinterkopf haben, wenn ich schnell mal schuhe brauche.

am gängigsten sind wohl diverse modelle von salomon.

Bearbeitet von hans im glueck
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  • 2 Wochen später...
  • 2 Monate später...

Ich habe vor Kurzem mir meine ersten Trailrunners gekauft. Salomon - XA Elevate, sehr komfortabel, mega leicht, 8 mm Sprengung. Für mich für den Anfang ideal, zumal sie auch eine recht stabile Sohle haben. Jeden Stein unter dem Schuh zu spüren, wäre für mich die Hölle. Bestellen würde ich, wenn für Trekking, immer min. zwei Nummern größer.

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Ich bin nachdem ich den Lowa Bergsteifeln abgeschworen habe mit den Salomon XA pro 3D gestartet. Genialer Schuh, brauchte abe bei mir einige Zeit zur Gewöhnung inklusive mehrmals blutiger Ferse -Danach ein Traum! 
Dann hatte ich ein Paar Innov8 Roclite 325 und zum Wechseln (tägliche Trailruns von Zuhause aus) noch ein paar  Salomon XA Elevate. Beide Schuhe waren total unkompliziert, wenn auch nicht so „technisch“ wie der XA pro 3D. Seit ein paar Wochen bin ich jetzt bei den La Sportiva Helios 3 angekommen und habe damit einen neuen Liebling gefunden: mega bequem, gut gedämpft, flexibel, super halt und die 4mm drop sind für mich auch genau richtig. 

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Ich nutze seit über 500 km die Decathlon Evadict Trailschule Trail TR für 48,73 Eur. Bin restlos zufrieden. Bisher keine Blase, kein Einlaufen notwendig, gut belüftet, aber nicht kalt in Herbst. Habe ich 2 Nummer größer genommen als meine normalen Schuhe. Und sie zeigen bisher noch keine Abnutzung. Gibt es auch als Damen-Variante.

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Könntet Ihr bitte mal was dazu sagen, wie es mit der Höhe ausschaut? Ich habe eigentlich schon immer gesagt bekommen, Wanderschuhe sollen über den Knöchel gehen. Ich selbst knicke ab und an mal um. Nicht schlimm, aber beim Wandern bin ich es einfach gewohnt, dass der Schuh hier zusätzlichen Halt gibt.

Danke :)

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Am 24.10.2020 um 17:37 schrieb dc1wh:

Könntet Ihr bitte mal was dazu sagen, wie es mit der Höhe ausschaut? Ich habe eigentlich schon immer gesagt bekommen, Wanderschuhe sollen über den Knöchel gehen. Ich selbst knicke ab und an mal um. Nicht schlimm, aber beim Wandern bin ich es einfach gewohnt, dass der Schuh hier zusätzlichen Halt gibt.

Danke :)

Hallo, 

wenn du regelmäßig mal umknickst würde ich dir weiterhin empfehlen Schuhe zu kaufen, die über die Knöchel gehen. Klar kann man sich umgewöhnen, aber dadurch wird man vielleicht ein paar mal mehr umknicken. Und wäre doch schade, wenn deshalb der Ausflug nicht weitergeführt werden kann. 

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Am 24.10.2020 um 17:37 schrieb dc1wh:

Könntet Ihr bitte mal was dazu sagen, wie es mit der Höhe ausschaut? Ich habe eigentlich schon immer gesagt bekommen, Wanderschuhe sollen über den Knöchel gehen. Ich selbst knicke ab und an mal um. Nicht schlimm, aber beim Wandern bin ich es einfach gewohnt, dass der Schuh hier zusätzlichen Halt gibt.

Danke :)

Hallo,
das kann man so allgemein nicht sagen.
Ich bin ausgebildete Wanderführerin (Natur- und Landschaftsführer). Im Verein und bei der Ausbildung wird man noch darauf hingewiesen, bei seinen Gästen darauf zu achten, dass sie "ordentliche" Wanderschuhe anhaben.
Was sind ordentliche Wanderschuhe?
Das kommt ganz auf die Vorlieben, Fähigkeiten und körperlichen Vorraussetzungen des Einzelnen an.

Für einen Gelegenheits-Wanderer mit einem oder mehreren Faktoren, wie

  • wenig Körpergefühl für unebene Strecken
  • unsicher oder ängstlich bei Matsch, Kies, Bergab, rutschig,...
  • untrainiert
  • übergewichtig
  • läuft überwiegend kurze Strecken

Können Wanderstiefel hilfreich sein, die schwachen Muskeln und Bänder an Beinen und Füßen zu stützen. Auch eine mentale Sicherheit ist oft hilfreich für unebene Stecken.

Vorteile von Trailrunnern oder Wanderhalbschuhen:

  • griffiges Profil, wie die Wanderstiefel
  • geringes Gewicht.
    • (Angeblich eine Studie irgendeiner Armee von vor mehr als 40 Jahren, hat heraus gefunden, dass 1 kg an den Füßen, ca 5 kg (virtuellem) Gewicht auf dem Rücken entspricht. Das kommt durch den Energieverbrauch zu stande, da man bei jedem Schritt die Schuhe anheben und nach vorne bewegen muss. Das summiert sich ziemlich.  Leider habe ich gerade keine Quelle dazu. Also, grob umrissene Angabe aus der Erinnerung)
  • mehr Bewegungsvarianten des Fußes möglich
    • Wanderstiefel stützen den Fuß. Dadurch hat der Fuß weniger Bewegungsspielraum als in Halbschuhen. Durch mehr Bewegungsfreiheit des Fußes beim laufen, verteilt sich die Belastung auf mehr Bereiche und man ermüdet weniger schnell.
    • Der Fuß, Muskeln, Sehnen müssen dies auch leisten können. Wie bei allem. Langsam anfangen und dann steigern.

Hohe Wanderschuhe können

  • im Gebirge
  • bei Geröll (Schutz des Knöchels vor herabrollenden Steinsbrocken)
  • beim Einsatz von Steigeisen
  • bei schweren Rücksäcken

sinnvoll sein.

Viele mittlerweile trainiertere Wanderer haben mit hohen Wanderschuhen angefangen und haben dann zu Halbschuhen gewechselt oder sind auch bei den hohen Schuhen geblieben, je nach persönlicher Vorliebe und Gewohnheit. Oder haben beide Varianten im Schrank stehen, je nach Einsatzzweck.

Wenn du es dir zutraust, oder sogar in der Freizeit gerne Turnschuhe trägst und gut damit zurecht kommst, probier ruhig mal Wanderhalbschuhe (Trailrunner, Zusteigschuhe, ... also Halbschuhe mit gutem Profil) aus.
Es gibt kein richtig oder falsch. Es muss zu DIR passen.

Genauso der Punkt, Schuhe mit oder ohne Membran. Ausprobieren, was für dich das richtige ist...
....und raus gehen.

Bearbeitet von Firehawk
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vor 22 Stunden schrieb treckingqueen:

wenn du regelmäßig mal umknickst würde ich dir weiterhin empfehlen Schuhe zu kaufen, die über die Knöchel gehen. Klar kann man sich umgewöhnen, aber dadurch wird man vielleicht ein paar mal mehr umknicken. Und wäre doch schade, wenn deshalb der Ausflug nicht weitergeführt werden kann. 

Das sehe ich anders. Du nimmst dir damit die Chance, etwas neues kennenzulernen, was vielleicht besser ist. Man muss ja nicht gleich eine 14-Tage-Tour mit Neuem machen. Aber auf kurzen Strecken ausprobieren, dabei auch Stellen suchen, auf denen man das Risiko eingeht, umzuknicken, und dabei das "Fußgefühl" beobachten, kann nicht schaden. Und danach erst entscheiden, womit man in Zukunft wandern will.

Meine Füße waren sehr dankbar, als ich ihnen durch den Umstieg von Wanderstiefeln auf Trailrunner bei jedem Schritt 500g erspart habe.

LG
Inge

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Wer Angst vorm Umknicken hat, sollte eher seine Muskulatur und Bänder trainieren, als diese dabei zu unterstützen, ihre Ausbildung einzuschränken.  

Nach einer Meniskus op beginnt man auch behutsam aber schon am zweiten Tag mit Physio, um die Muskulatur wieder aufzubauen. Würde man an dem Punkt dauerhaft auf eine Orthese zurückgreifen,  da man ja am Anfang instabil steht und läuft, würde sich das nie ändern. 

Als Training sind Gleichgewichtsübungen sehr hilfreich. Erst auf flachem Boden,  später z.b. auf einem gegrillten Handtuch oder dem Trampolin der Kinder.  Auf einem Bein stehen, später Oberkörper nach vorne verlagern und das gehobene Bein nach hinten usw. 

Ist auch gut für Hüfte und Rücken.  

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Ich bin vor Jahren noch mit Meindl Stiefeln gewandert. Die Höhe und das Gewicht hat mich immer gestört. Bin dann umgestiegen auf Salomon Trailrunner, die mir aber vorne viel zu eng waren. Es folgten fast alle Altra Modelle (Lone Peak, Timp und Olympus), welche auf jeden Fall besser, aber nicht perfekt waren. Nach langem hin und her probieren  laufe ich nun mit den Altra King und bin glücklich damit. Nun ja... fast. Mein rechter Fuß ist vorne etwas breiter, um Blasen zu verhindern tape ich den kleinen Zeh und gut ist’s. 
Was ich eigentlich damit sagen möchte, jeder Mensch und Fuß ist individuell und es hängt von vielen Faktoren ab, welcher Schuh als angenehm empfunden wird. Ich habe unterwegs Leute mit schweren Wanderstiefeln getroffen, die total begeistert waren und das überhaupt nicht in Frage gestellt haben. Für mich unvorstellbar...

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Am 31.10.2020 um 15:55 schrieb Brilo:

Ich bin vor Jahren noch mit Meindl Stiefeln gewandert. Die Höhe und das Gewicht hat mich immer gestört. Bin dann umgestiegen auf Salomon Trailrunner, die mir aber vorne viel zu eng waren. Es folgten fast alle Altra Modelle (Lone Peak, Timp und Olympus), welche auf jeden Fall besser, aber nicht perfekt waren. Nach langem hin und her probieren  laufe ich nun mit den Altra King und bin glücklich damit. Nun ja... fast. Mein rechter Fuß ist vorne etwas breiter, um Blasen zu verhindern tape ich den kleinen Zeh und gut ist’s. 
Was ich eigentlich damit sagen möchte, jeder Mensch und Fuß ist individuell und es hängt von vielen Faktoren ab, welcher Schuh als angenehm empfunden wird. Ich habe unterwegs Leute mit schweren Wanderstiefeln getroffen, die total begeistert waren und das überhaupt nicht in Frage gestellt haben. Für mich unvorstellbar...

Ich sehe auch sehr oft Leute mit schweren Stiefeln wandern und frage mich wie man das über mehrere Stunden hinweg überhaupt aushalten kann. Ich habe eher das Problem, dass meine Füße zu schmal sind und aus vielen Schuhen rausfallen bzw. sehr locker sind. Die perfekten Schuhe habe auch ich noch nicht gefunden. Meine derzeitigen Schuhe von Salomon sind ok. Ich schaue mal bei Altra King nach, vielleicht werde ich da ja fündig.

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Am 31.10.2020 um 12:42 schrieb bri:

Das sehe ich anders. Du nimmst dir damit die Chance, etwas neues kennenzulernen, was vielleicht besser ist. Man muss ja nicht gleich eine 14-Tage-Tour mit Neuem machen. Aber auf kurzen Strecken ausprobieren, dabei auch Stellen suchen, auf denen man das Risiko eingeht, umzuknicken, und dabei das "Fußgefühl" beobachten, kann nicht schaden. Und danach erst entscheiden, womit man in Zukunft wandern will.

Meine Füße waren sehr dankbar, als ich ihnen durch den Umstieg von Wanderstiefeln auf Trailrunner bei jedem Schritt 500g erspart habe.

LG
Inge

Sehe ich auch so. Ich habe ähnliche Probleme gehabt und der Umstieg auf leichtere Schuhe waren auf jeden Fall die richtige Entscheidung. 

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Ich war gestern im Laufladen, und habe dort nach kurzer Inspektion durch den Verkäufers einen Saucony Guide 13 empfohlen bekommen. Ich scheine beim stehen auf einem Bein nach innen zu knicken, und dieser Schuh habe hier eine Stütze.

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Der Schuh fühlte sich im vorderen Bereich sehr weit, fast "lottelig" an, ich hätte ihn aber fester schnüren können. Im Fersenbereich habe ich den Schuh deutlich gespürt, aber es ist halt sehr weiche Polsterung. Bei klassischen Wanderschuhen hätte ich gewusst: "Das geht net", aber bei solch zu großen Schuhen habe ich keine Erfahrung. Ich habe normalerweise 42,5. Der vom Verkäufer ausgewählte Schuh war in der Größe 45.

Der Preis wäre 140 EUR gewesen.

Bearbeitet von dc1wh
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Das machen m. E. viel zu wenige, einfach mal in einem gut sortierten Laufladen vorbei schauen, die "klassischen" Laufschuhmarke bieten da oft eine gute Lösung, ein Saucony oder Mizuno kann für den Einsteiger oft sinnvoller sein, als der neuste Hype, der auf dem PCT in Mode ist. 

@Firehawk auf diese Empfehlungen gebe ich mittlerweile echt wenig, hohe stabile Wanderschuhe werden anscheinend grundsätzlich für definitiv jeden Weg empfohlen, und wenn es eine Forstautobahn ist, die man genauso in Flip-flops laufen kann. Gebirge mach ich mittlerweile auch das meiste in Trailrunnern, bei Schotterflächen sind Gamaschen ganz hilfreich, aber zugegeben da sollte man schon halbwegs geübt sein. 

 

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vor 11 Stunden schrieb schrenz:

@Firehawk auf diese Empfehlungen gebe ich mittlerweile echt wenig, hohe stabile Wanderschuhe werden anscheinend grundsätzlich für definitiv jeden Weg empfohlen, und wenn es eine Forstautobahn ist, die man genauso in Flip-flops laufen kann. Gebirge mach ich mittlerweile auch das meiste in Trailrunnern, bei Schotterflächen sind Gamaschen ganz hilfreich, aber zugegeben da sollte man schon halbwegs geübt sein. 

Welche, "diese Empfehlungen" meinst du? Ich steh auf´m Schlauch. Hilf mir mal bitte.
Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich wollte nichts empfehlen, sondern nur mal sehr grob die Vor- und Nachteile von verschiedenen Schuhtypen umreißen, weil dc1wh eine Frage wegen der Schuhhöhe hatte.
Ich will keinem sagen, dass sind die perfekten Schuhe für dich. Du musst, den Typ Schuhe tragen.

 

OT:
Da es hier im Einsteiger-Trailrunner geht.

Das hohe Wanderschuhe scheinbar pauschal allen Kunden empfohlen werden, die sagen, sie wollen wandern gehen, habe ich auch schon erlebt.
Ist bei den Stiefeln die Gewinnspanne größer?

Bei meinen ängstlichen Senioren, auf der Sonntagswanderung, mögen hohe Schuhe bei einigen hilfreich sein um überhaupt mit dem wandern anzufangen. Hauptsächlich für die Psyche. Auch wenn sie etwas wackelig im Gelände sind, weil untrainiert. Halt für ängstliche Wanderanfänger. Solange sie nicht in den superschweren Lederstiefeln kommen...
Bei diesen Leuten freue ich mich, dass sie sich raus trauen und aktiv sind. Wenn sie dann andere in der Gruppe mit z.T. Sandalen den Klettersteig laufen sehen.
Mit ihren gesteigerten Fähigkeiten, wie Trittsicherheit, und Fitness trauen sie sich auch mehr zu. Mit der Zeit.
Schön wäre, wenn sie vor der ausgeschriebenen Wanderung bei uns nachfragen, was sie für die erster Wanderung mitbringen sollen. Meist stehen sie mit neu gekauften Wanderstiefeln am Treffpunkt. Zum Probe-Mit-Wandern reichen meiste schon vorhandene bequeme Schuhe (Turnschuhe) mit etwas Profil.

In vielen Wandervereinen wird, je nach Ortsgruppe, den Neuen immer noch erzählt, dass man nur in "ordentlichen" Wanderschuhen wandern kann. Damit sind dann Wanderstiefel gemeint für die geplante 10-25km Tagestour mit kleinem Rucksack für die Rast. Die Wanderführer werden angehalten, ihre Gruppe auf vernünftiges Schuhwerk zu überprüfen. Wegen der Haftung und Fürsorgepflicht,...

Alles alte, gewachsene Strukturen, die auch oft nicht mehr hinterfragt werden.

Ich beobachte aber auch, dass sich dieser Wanderstiefel-Trend langsam wandelt. Die Fähigkeiten des Einzelnen werden abgefragt. Kann mein Mitwanderer balancieren, ist er trittsicher. Was für einen Eindruck macht seine körperliche Verfassung. Es wird individueller.

Bei meinen Senioren hatte ich welche dabei, die Herz- und Schmerzmittel vor einer Wanderung nahmen, damit sie weiterhin mit ihrer gewohnten Gruppe mithalten konnten. Sie hatten richtig Angst, aus der Gruppe zu fliegen, den sozialen Anschluss zu verlieren.
Als Wanderführer übernimmt man Verantwortung für die Teilnehmer. Einige Leute sollte man besser nach Hause schicken, weil die geplante Tour für sie zu schwer ist. Bei kommerziellen Touren geht das noch eher. Schwierig, aus zwischenmenschlichen Gründen, ist das im Verein. Schick mal das Ehrenmitglied, was seit 30-60 Jahren im Verein ist nach Hause.
Schwieriges Thema.

Darum sehe ich das Thema "richtige" Schuhe mittlerweile recht locker. Für jeden den richtigen Schuh / Ausrüstung.
Wenn die Neuen hören, dass ein schwerer steifer Schuh für die hiesige Region nicht nötig ist (Waldautobahnen und ausgebaute Wege), oder wieviel Energie sie durch schwere Schuhe verlieren. Oder, dass Wanderschuhe durch die Bewegungseinengung die Füße/Beine schneller ermüden lassen. Dann bekommen sie neue Denkanstösse. Oftmals reichen im Mittelgebirge für mal 10 km wandern die normalen Turnschuhe, mit denen man auch durch die Stadt läuft. Wanderstiefel kosten auch recht viel. 120-180€ sind da schnell weg.

Vieles sind halt so Dinger wie, "das war schon immer so".
Behutsam erklären. Keinen zu etwas überreden wollen. Jeder findet seinen Weg.
Es gibt immer und überall Trends. Barfuss-Schuhe, spezielle Lauf- und Wanderschuhe, Sohlen mit LED-Beleuchtung,...
Manches ist sinnvoll. Manches ein durch z.B. soziale Medien verbreiteter Hype.
Ich versuche neugierig zu bleiben. Sachen auszuprobieren. Und ich weiß, dass ich nicht etwas toll finden muss, nur weil das Teil für XY toll ist. Wenn es für mich funktioniert, gut. Wenn nicht, freue ich mich, dass es für XY gut ist. Nur zu etwas bekehrt werden möchte ich nicht. Fakten zu etwas erfahre ich gerne. Besonders, wenn mein Gegenüber mit Begeisterung von etwas erzählt. Toll dieses funkeln in den Augen.
Wie hier im Forum. Toll! Viele Erfahrungen werden ausgetauscht. Neuentdeckungen geteilt und berichtet.
Ich schweife ab...

Ich bin auch erst in schweren Wanderstiefeln aus Leder unterwegs gewesen (vor rund 20 Jahren). Mit ner steifen Gebirgssohle. Dann, nach Jahren (Wanderstiefel halten lange, besonders die, die man neu besohlen lassen kann ;-)) mit leichteren Wanderstiefeln. Die habe ich jetzt noch, um im Schnee mit dem Hund ne Runde durch den Wald zu laufen.
Mittlerweile nehme ich Wander-Halbschuhe. Die mit den Sandalen auf dem Klettersteig war ich.:grin:
(Äh, die Klettersteige im Mittelgebirge oder an Rhein und Mosel, keine Alpinen)

In den Fachgeschäften gibt es mehr fähige Verkäufer, die individueller Schuhe verkaufen, als schnell pauschal den Wanderstiefel an den Kunden bringen. Z.T. mit Lauf- und Videoanalyse.
Neben den Wanderstiefeln, Wanderhalbschuhen und den Trailrunnern zum Laufen von Trails gibt es jetzt auch noch Trailrunner zum wandern (oftmals in gedeckten Farben) und noch ein paar Hybridformen. Wird immer unübersichtlicher, da Trends bedient werden.
Also, wie gehabt. Ins Fachgeschäft und anprobieren. Egal in welche "Schublade" der Schuh gerade gepackt wird.

Ich bin froh über jeden, der sich draußen bewegt.
Für den Anfang reicht oft das, was man schon zu Hause hat. Hauptsache anfangen.

Egal mit welchem Schuh jemand wandert. Ich toleriere seine Entscheidung.
Er wird dafür Gründe habe.
Seien diese, das er sich damit wohl fühlt, oder Ängste und Unsicherheiten, oder er kennt keine Alternativen,....

Da wir hier im UL-Forum sind, sind hier logischerweise die meisten mit leichten Schuhen unterwegs und kennen auch viele Gründe dafür.

Manchmal habe ich das Gefühl, das leichte Wanderschuhe hier das einzig Wahre sind und einige auf die mit Wanderstiefeln herab sehen. Vielleicht irre ich mich auch. Beim Schreiben fehlt die Sprachmelodie, die Mimik und Gestik. Über 80% der Kommunikation fehlt. Da kommt es schnell zu Fehlinterpretationen.

Bearbeitet von Firehawk
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"Empfehlungen" hätte ich tatsächlich präziser ausdrücken können ;-), gemeint war gängige Schuhempfehlungen z. B. aus Wanderführern oder bei so manchem Fachhändler. Bei Wandererfahrungen im Vereins- oder Gruppenrahmen kann ich allerdings, mal abgesehen von der Bundeswehr :mrgreen:, nicht mitreden. 

Dass im TULF der Trend eher zu Trailrunnern geht find ich nicht so verwunderlich, die gängige Art des UL Wanderns funktioniert nun mal am ehesten mit Trailrunnern. 

 

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  • 3 Wochen später...
Am 9.8.2020 um 22:08 schrieb stoner:

Eine Nummer größer

Und ich kann Altra und salomon xa pro 3d als auch Brooks Cascadia empfehlen

Ich habe einen Schuh von Salomon und bin sehr zufrieden damit. Er ist bequem, wasserabweisend und man hat einen guten Halt. Vergewissere dich allerdings vor dem Kauf ob du wirklich die richtige Größe hast.

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Ich habe ebenfalls einen Altra Trailrunning-Schuh und bin damit sehr zufrieden. Trage die Schuhe eine Nummer größer und habe einen eher breiten Fuß. Der Schuh ist aber absolut komfortabel und ich mag die breite Zehen-Partie. 

Habe die Schuhe jetzt seit etwa einem Jahr (häufig zum Wandern genutzt) und kann keinen großen Verschleiß feststellen. Die Schuhe sind also auch sehr robust. 

Für alle die Gamaschen tragen, der Schuh hat kleine Haken, an denen die Gamaschen befestigt werden können. 

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