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Ultraleicht Trekking

Gatewood Cape undicht bei Starkregen


gege

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Ein Freund läuft derzeit den HRP in den Pyrenäen.  Er benutzt das Gatewood Cape von Six Moon Designs und Tyvek als ground sheet. Heute Nacht gabs ein relativ böses Unwetter in den Pyrenäen. Richtig dicke tropfen (er hatte das cape unter einem Baum aufgebaut, was wahrscheinlich nicht allzu klug war, da größere Tropfen), ca. 3 Stunden konstanter Regenfall. Nun erreicht mich die Nachricht, dass das cape leicht undicht wurde. Nicht "regentropfen tropfen durch" undicht, sondern minimal, sodass zumindest nasse Stellen am Schlafsack zu erkennen sind, was natürlich relativ ungemütlich ist ;-). Er hat aufgrund des starken Winds das cape relativ straff gespannt und auch den zusätzlichen Abspannpunkt benutzt, dass der Stoff nicht ins Gesicht flattert. Er ist überzeugt, dass die Feuchtigkeit durch den (gespannten) Stoff drückt und nicht durch die Nähte oder den Kopf und -Armeingängen.

GWC Veteranen, was macht er falsch? Ein paar Fotos sind angehängt die seinen Aufbau illustrierten. Ich habe keine besondere Erfahrung mit diesem Cape. Ich bin der designierte Nachschub-Lieferant, und habe die Möglichkeit, ihm zusätzliche Ausrüstung zu schicken die er Freitag (in Lescun) erhalten wird. Was ist das klügste, was ich schicken kann?

  •  (Silikon-) Imprägnierspray zum Nachimprägnieren? Hat jmd Erfahrungen?
  • Biwaksack damit Ausrüstung trocken bleibt?
  • Oder ist das GWC einfach ungeeignet für starken Regen, und ein anderes Tarp muss her (oder die Tour so umplanen, dass bei Regen auf unbemannte Hütten ausgewichen werden kann)?

 

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Nun, Silnylon hat halt nur eine gewisse Wassersäule und nimmt, im Gegensatz zu anderen Materialien, wie z.b. auch ein Cuben, mehr Wasser auf. Die Säule von Silnylon liegt meist in einem Bereich zwischen ~1000-2500mm (je nach Qualität, Charge, Hersteller, Beschichtungsstärke und Beschichtungs Anzahl). Imho verwendet SMD ein Silnylon mit einer Wassersäule von rund 1500 mm. Das kann dann natürlich je nach Charge, Baujahr und Abnutzungsgrad des Capes variieren, bzw. geringer sein. 

Aber bei Starkregen kann ein Wassertropfen einen Druck von von bis zu 30000 mm erzeugen. Der Regentropfen schlägt natürlich nicht durch das Material durch, aber es kommt zum Spray, bei dem die bereits enthaltende Feuchtigkeit im Silnylon mit dem Druck und dem Wasser des aufschlagenden Tropfens als feiner Sprühnebel in den Innenraum geschossen wird (fällt natürlich bei doppelwandigen Zelten immer weniger auf, da das Innnenzelt diesen feinen Sprühnebel in gewisser Form abfängt).

Insofern kann er nicht viel machen, da anscheinend in diesem Szenario die Möglichkeiten des SMD Silnylons einfach überschritten wurden. 

Als erste Maßnahme könnte Silikon-Spray durchaus helfen, was aber das GWC auch schwerer macht. Bivy bringt zusätzlich natürlich auch was. Ist auch in Nächten von Vorteil, in welchem man das GWC komplett weglässt.

Just my two cents zu später Stunde. Morgen ruft die Wst.

Grüße,

LaBu

p.s.

Und der Aufbau unterhalb des Baume war in Bezug auf den Regenschutz nicht falsch, da dadurch die Aufschlaggeschwindigkeit und somit auch der Druck des Tropfens verringert wurde.

Bearbeitet von LAUFBURSCHE
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Auf den Bildern sehe ich ein GWC, dass sehr bodennah, fast auf dem Boden aufgebaut wurde. Zusätzlich hat er die Rückseite weiter abgeschottet. Mein erster Gedanke ist daher Kondenswasser (trotz des Aufbaus unter Bäumen).

Die Fotos entstanden offensichtlich am morgen, denn die Aufhängung schaut oben aus der Kapuze. Doch die Kapuze macht den Eindruck, weit zugezogen (gewesen) zu sein.

Insgesamt scheint mir da einfach die Zirkulation gefehlt zu haben, während draußen das Wetter nass war. Unter diesen Umständen halte ich Kondenswasser für die naheliegende und leicht erklärbarste Ursache.

Die Möglichkeit, dass die die Dichtigkeitsgrenze des Materials erreicht wurde, erscheint mir hingegen weniger wahrscheinlich. Wasser läuft auf den steilen Wänden des Capes gut ab, die Bäume bieten zusätzlichen Schutz.

vor 6 Stunden schrieb gege:

Was ist das klügste, was ich schicken kann?

Was kann er also tun? M. E. sollte er einfach deutlich höher aufbauen und die Kapuze weiter offen lassen. Mein Video dazu ist vermutlich bekannt?

Wenn er (offensichtlich) den Zug unter der dann offeneren Kante vermeiden will, wäre ein Inner oder leichter, ein Bivy die passende Ergänzung. Ich habe für diesen Zweck das einfachste Tyvek Halbbivy (Version ohne Zipper), dass auch fürs Cowboy-Camping gute Dienste leistet und auch hier im Forum schon besprochen wurde. Meines habe ich zusätzlich für die Knopflochgummi-Methode modifiziert. Evtl. ist das auch für ihn die passende Ergänzung.

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Wenn in einer Nacht bei stärkstem Regen der Schlafsack nur minimal feucht wurde dann passt es doch. Das kann man in der nächsten Mittagssonne trocknen, bzw. in der nächsten Nacht durch die Körperwärme. Ich würde da gar nix machen und erstmal beobachten. Tagelanger Dauerregen ist zwar theoretisch möglich, aber doch eher selten.

Happy trails,

Christian

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vor 4 Stunden schrieb Stromfahrer:

Auf den Bildern sehe ich ein GWC, dass sehr bodennah, fast auf dem Boden aufgebaut wurde. Zusätzlich hat er die Rückseite weiter abgeschottet. Mein erster Gedanke ist daher Kondenswasser

1 +

Zumindest heftigen Kondensspray merkt man allerdings auch im Gesicht, ist evtl. also einfach sehr hohe Luftfeuchtigkeit unter dem Tarp.

Die einzige mir bekannte perfekte Lösung unter diesen Bedingungen (hohe Luftfeuchtigkeit, fehlende Lüftung, lange Andauer dieser Bedingungen) wäre die Kombi aus VBL und Bivy; nicht sehr realitätsnah, also besser Lüftung verbessern und durchhalten.

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vor 11 Stunden schrieb gege:

Ich bin der designierte Nachschub-Lieferant, und habe die Möglichkeit, ihm zusätzliche Ausrüstung zu schicken die er Freitag (in Lescun) erhalten wird

Nutzt Ihr da spezielle und damit wahrscheinlich teure Transportwege? Meine Erfahrung mit der Post in Frankreich sind eher "was lange währt wird endlich gut". Z.B. überflüssigen Kram nach Hause geschickt, 3 Wochen später wieder heimgekommen, nochmal ne knappe Woche später kam dann das Packerl. Gibt noch mehr so Beispiele, nicht ganz so krass, aber wirklich schnell gings selten.

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Das mit der lahmarschigen Post kann ich bestätigen. Mein Paket war von Österreich nach Vielha in Spanien 16 Tage unterwegs. Nach 2 Tagen hat es Österreich verlassen, war dann 12 Tage irgendwo und ist 2 Tage vor der Abholung in Madrid aufgetaucht. Wir hatten Glück, es war 3h vor der Abholung im richtigen Postamt

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Danke für den Hinweis re. Kondenswasser. Klingt durchaus plausibel, dass der Regen das Kondenswasser vernebelt, und es daher so aussieht, als wäre das Material undicht. Situationen wie diese (aufgrund von Windbedingungen gezwungen, das Cape so niedrig aufzustellen) sind denke ich relativ selten. Wahrscheinlich hätte er es auch höher aufstellen können, aber das Material ist schon verdammt dünn, bestimmt nicht gerade vertrauenserweckend, vor allem für Ponchotarp anfänger. In den Hochpyrenäen gibt's sowieso regelmäßig (unbemannte) refuges auf die man ausweichen kann, er ist halt gerade noch im Baskengebiet.

Re. post: whoops, danke für das heads up. DHL schreibt 3 Tage ist die durchschnittliche Lieferzeit :-?. Der wichtige Nachschub mit neuen Essenspaketen und Spiritus ist Gavarnie (sollte er in ~2 Wochen sein), das schick ich dann besser so langsam mal los :D

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