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Ultraleicht Trekking

Umweltbewusstes Leben


Wander Schaf

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@SouthWest

OT:

Die Kreislaufüberlegungen schön und gut, aber wie widerlegt das jetzt, dass es nicht egal ist, wo das CO2 herkommt, wenn es erst in der Atmosphäre ist?

Um mein Unverständnis einmal deutlicher zu machen:

          - Pflanzen ziehen CO2 aus der Atmosphäre

          - Kühe hauen CO2 in die Atmosphäre

          - Das Verfeuern von fossilen Brennstoffen haut CO2 in die Atmosphäre

Die Pflanzen unterscheiden nicht zwischen CO2 aus fossilen Brennstoffen oder solchem aus Kuhrülpern, daher scheint es doch zunächst genauso möglich den CO2 Gehalt in der Atmosphäre zu verringern, oder konstant zu halten, indem man weniger Kühe hält, wie durch geringeres Verbrennen fossiler Brennstoffe.

vor 21 Stunden schrieb SouthWest:

Wir haben es hier also mit einem Kreislauf zu tun. Wenn der Mensch das Gleichgewicht der Natur nicht stört (zB durch Trockenlegen von Mooren, Abholzen von Wäldern, vermehrter Fleischproduktion durch mehr Kühe und so weiter), dann erhöht sich die Menge an CO2 in der Atmosphäre nicht, selbst wenn die vorhandenen Kühe rülpsen.

OT:

Verringert sich die CO2 Menge denn wenn Kühe aufhören zu rülpsen? Entscheidend ist doch wie viel CO2 das von den Kühen gefressene Gras noch binden (oder beim Verrotten "entbinden") würde, wenn die Kühe es nicht essen würden, nicht wie viel es schon gebunden hat. CO2 Neutralität des einzelnen Kuh Rülpsers hin oder her.

Verstehe ich beim Holz verbrennen auch nicht. Toll, dass nur das CO2 ausgestoßen wird, welches im Holz "gespeichert" war (welches denn eigentlich auch sonst?), in der Atmosphäre ist es jetzt trotzdem. Würde der Baum noch stehen, wäre das CO2 weiterhin gebunden und es würde auch weiter CO2 gebunden werden. Ebenso wie ein nachgepflanzter Baum für den Verfeuerten CO2 binden würde und so für die CO2 Neutralität des Bäumeverbrennens sorgt. Die Frage ist aber doch eher, ob man nicht weniger CO2 in der Atmosphäre haben könnte, hätte man den Baum nicht verfeuert.

Hängt natürlich davon ab wie das mit der Fotosynthese funktioniert, in Biologie kenne ich mich nicht aus, deshalb die Nachfrage. Wenn das Gras zum Zeitpunkt, zu dem es gefressen wird, kein weiteres CO2 mehr binden sollte, weil es schon "ausgewachsen" ist o.ä. sieht das mit der Rechnung

          Pflanzen -> Atmosphären CO2 runter, Kuhrülpser (von mir aus auch nur kurzfristig ;) )

          Verbrennen fossiler Brennstoffe -> Atmosphären CO2 hoch

natürlich nicht mehr so einfach aus.

vor 21 Stunden schrieb SouthWest:

Auch wenn keine Kuh das Gras frisst, so stirbt das Gras im Herbst und Winter ab, und setzt dabei dann ebenfalls einen Teil des darin gespeicherten Kohlenstoffs als CO2 frei. Auch Methan kann durch Verrottungsprozesse entstehen. Ein anderer Teil der abgestorbenen Pflanzen wird zu Humus. Humus ist ein sehr guter Speicher von Kohlenstoff.

Den Abschnitt fand ich daher auch interessanter als die Kreislaufüberlegungen, dass beim Verrotten auch CO2, bzw. zunächst Methan entsteht habe ich z.B. nicht bedacht. Wenn auch CO2 im Humus gespeichert wird, vermute ich aber mal, dass die CO2 Bilanz des Gras-verrotten-lassens immer noch besser ist, als die des Methan

 

vor 21 Stunden schrieb SouthWest:

Wenn die Humusschicht dicker wird, dann entnimmt man effektiv CO2 aus der Atmosphäre. Ganz unabhängig davon ob da nun Kühe grasen oder nicht.

OT:

Bildet sich der Humus etwa aus genauso aus Kuhscheisse wie aus verrottetem Gras? Andernfalls muss man die vertane Chance der CO2 Entnahme aus der Atmosphäre durch das Verhindern der Humusbildung doch auch den Kühen zuschreiben. Zumindest, wenn man die CO2 Bindung durch das gefressene Gras vorher den Kühen zuschrieb. Sozusagen die Opportunitätskosten des für sich genommen CO2 neutralen Kuhrülpsers :ph34r:

Diese Kreislaufargumente haben für mich etwas den Geschmack von Menschen, die sich ihren (Bio-, Weidefleisch) Burger schönreden. Aber die Frage ist doch, wie wäre die CO2 Bilanz der Alternative  und nicht wie die des Burgers. Was wäre denn, wenn man stattdessen einen pflanzlichen Burger essen würde? Das Menschen kein Gras essen können und man nicht überall für den Menschen passende pflanzliche Alternativen anbauen kann, ist mir dabei bewusst.

Wie gesagt, verstehe ich von Biologie (und auch Chemie) nicht sonderlich viel, alles geschriebene ist also Ausdruck von Unwissen und des Wunsches das Ganze besser zu verstehen und soll nicht als besserwisserisch oder streitsüchtig wahrgenommen werden. Die gestellten Fragen sind keineswegs rhetorisch, ich habe einfach keine Ahnung davon :grin:

Bearbeitet von SouthWest
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Eigentlich sollte ich im Moment für die Forstgenetik Klausur lernen, aber es gibt halt so viele Ablenkungsmöglichkeiten, wie z.B. das Forum hier. Da hier schon über Nachhaltigkeit und tierische Produkte geschrieben wurde, muss ich mich an der Stelle auch einklinken. Ich lebe vegan, will aber niemanden missionieren, nur Informationen darlegen. Die Informationen nehme ich aus eine der größten Studien die bis jetzt zum Thema tierische vs pflanzliche Ernährung gemacht wurde aus dem englischen "sciencemag" Magazin, welches ja relativ bekannt ist und durch detaillierte Quellenangaben und peer-review sehr seriös ist (kannte es vor dem Studium auch nicht :-D).

Also 83% der landwirtschaftlichen Fläche, werden für Viehweiden, Felder für Tiernahrung etc. verwendet. Weiter unten wird in der Studie geschrieben, dass wenn alle Menschen sich vegan ernähren würden, würden wir eine Fläche sparen die zwischen 2,8 und 3,3 Milliarden Hektar (billion ist in Deutsch ja Milliarde)

um das ein wenig zu verdeutlichen: das wäre eine Fläche, die wir sparen könnten, die größer als Australien, China und USA zsm wäre. (Könnte man ja bis auf einige Langstreckenwanderwege der Natur überlassen:-D), oder eine Fläche dreimal so groß wie Europa.

Zu Energieverbrauch wird auch einiges genannt und CO2 Ausstoß bleibt natürlich auch nicht aus, wer Interesse auf mehr bekommen hat:

https://science.sciencemag.org/content/360/6392/987

Worauf ich eigentlich hinaus wollte, was hier diskutiert wurde, ähmmm okay jetzt gehts doch irgendwie Richtung missionieren wenn ich weitertippe :grin:

Verzicht auf Fleisch macht also schon defintiv einen Unterschied und meiner Meinung nach sollte es mindestens wie ein Luxusgut behandelt werden, aber jeder darf das für sich selbst entscheiden, allerdings sollte es nicht unter den Teppich gekehrt werden, von wegen im Vergleich zum Energiesektor ist unsere Ernährung doch nicht so wichtig! Man muss an vielen Punkten ansetzen um den Wandel zu erzeugen!

LG 

OT:

Zur Beantwortung der Frage, was wenn in dem Burger kein Fleisch drin wäre, kannst du dir ja das oben von mir geschriebene durchlesen (ist aus dem Hikers for future Faden).

Wie genau dass jetzt bei Gras aussieht, kann ich dir nicht sagen, aber da du ja Holzverbrennung auch ansprichst, kann ich mich ja dazu äußern (studiere Forstwissenschaften). Wälder binden nicht nur nach Baumarten unterschiedlich gut CO2, sondern auch nach Alter und Bewirtschaftungsform. Der Kohlenstoff des Holzes wird immer dann freigesetzt, wenn das Holz verrottet oder verbrennt oder sonst irgendwie zu neige geht. Da Bäume auch ein Wachstumsmaximum haben (Höhenmaximum ist nochmal was anderes, meine jetzt wann Bäume am schnellsten an Masse zulegen, damit hängt nämlich die Kohlenstoffbindung zsm.) und das ja auch genau das Ziel der Forstwirtschaft ist, sind bewirtschaftete Wälder (es gibt unglaubliche viele Arten der Bewirtschaftung, ich nehme hier ein Mittelwert) bei der Biomasseproduktion aktiver und binden somit auch mehr CO2. Es gab sogar Studien die aufwiesen, dass alter Naturwälder ohne Bewirtschaftung, gar keine Netto-Co2 Synthese aufweisen (verschiedene Faktoren, wie Naturkatastrophen und Totholzverrottung), diese wurden aber widerlegt. Die Frage ist natürlich auch was mit dem bewirtschafteten Wald gemacht wird. Wenn es nur für Pellets gebraucht wird um diese zu verbrennen, kann die Netto-CO2 Synthese, sogar unter die eines alten (alt= weniger Wachstum= weniger Co2 Synthese) fallen. Wenn daraus aber zum Beispiel langlebige Möbel gebaut werden, dann bleibt der Kohlenstoffspeicher erhalten, während auf der Forstfläche neues Co2 in die Bäume eingebaut wird. Soll jetzt absolut kein Lob für die momentane Bewirtschaftung unserer Wälder sein (bin eher dagegen unsere Natur so zu verkapitalisieren), aber rein aus dem Gesichtspunkt von CO2 Synthese kannst du das Maximum aus der richtigen Bewirtschaftungsform rausholen. Trotzdem brauchen wir Naturwälder und unser hoher Konsum ist nicht damit zu rechtfertigen, dass wir einfach mehr produzieren. Aber das haben hier ja auch schon viele kapiert, dass das nen Teufelskreis ist. 

@T-Travel

P.s. : Tut mir Leid, dass ich dieses Mal keine Quellen hinterlegt habe, das Zeug war aus dem letzten Semester und ich habe grad keine Lust die alten Folien rauszukramen.

LG Lauritz

Bearbeitet von SouthWest
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Am 23.12.2020 um 21:44 schrieb Wander Schaf:

Insofern soll es hier darum gehen, sich darüber auszutauschen,  was jeder selbst macht, um unsere Umwelt zu entlasten

Wäre nett, wenn es wieder zurück zum Thema geht.  Alles drum herum wurde ja schon in den anderen Threads (hiker, wildcampen Deutschland/Österreich, Bushcraft,  Ernährung) ins Gespräch geworfen. In sofern wäre es fein, um etwas Übersicht zu halten, wenn es hier bei dem Thema bleibt, was jeder selbst macht, um die Umwelt zu entlasten. 

Danke Euch!

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OT: Sorry fürs OT. Im weiteren Sinne haben Kuhrülpser ja mit dem zu tun was jeder selbst machen kann. Fleischkonsum ist ja im Zusammenhang mit den damit einhergehenden Umwelteinflüssen viel diskutiert.

@T-Travel Ich verstehe jetzt worauf Du hinauswillst. Ja natürlich: Je mehr CO2 wir speichern (in Holz, Humus, oder sonstwie), und je weniger wir in die Atmosphäre blasen, desto besser. Habe nie was anderes behaupten wollen.

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+Seit fast 20 Jahren vegetarier
+Seit 2014 kein Auto 
+Kleine Wohnung, heize selten und das nur stundenweise
+Kaufe wenig Elektronik und dann nur das was lange hält (Computer hab ich im Schnitt 10 Jahre, Smartphones 5)

- Outdoorausrüstung das meiste aus USA
- Flugreisen (1-2 mal im Jahr)

 


 

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Es darf auch ehrlich reflektiert werden,  wer in gewissen Bereichen seines Lebens noch nicht so weit ist.

Wenn ich nachdenke, wird mir klar, dass ich in keinem Bereich soweit bin, wie ich für meinen Anspruch an mich, sein sollte.

Vegetarier von 2000 bis 2005 -> aufgegeben weil Genussmensch.

Radfahrer im ländlichen Bereich (Baumarkt 15km, Hofladen 12km, Fischhändler 10km, Apotheke 7 km, ...)  nicht aus Überzeugung, sondern aus sportlichen Aspekten und nur bei gutem Wetter

Bergfreund (Alpen 350km) - mit Camper und dem ganzen Equipment (Rennrad oder Skitour oder Wandern, oder ...) und manchmal eine Woche allein -> katastrophal, aber soll ich es aufgeben?

Flixbusfahrer,- für Mehrtagesradtouren beim Wegfahren oder zum Wandern. Ich denke das ist i.O..

Holzverbrenner - heizen aus dem eigenem Wald. Klingt sinnvoll gegenüber Ölverbrennung. Ist es aber das wirklich, wenn man all das Equipment dafür mit berücksichtigt?

Stromerzeuger - meine PV erzeugt Strom für 6 Haushalte. Klingt gut, aber wie wäre das ohne Subvention und wie sieht die Entsorgung später aus.

Ebay-Kleinanzeigenkäufer - nutzen was andere nicht mehr brauchen oder wegwerfen. Hilft, aber ist der Effekt wirklich so gross?

Ultralighter - sorry auch problematisch, da selbst bei MYOG dauernde Optimierung zum Mehrverbrauch führt.

Selbstversorger - gut, das Dachwasser für die Beete zu nutzen macht Sinn aber die Überdüngung und der Eintrag über die Luft?

Opa - die Enkel wohnen 400 km entfernt. Jetzt mit Bahn (7 Std statt 4 Std PKW) oder nur noch Zoom?

Jetzt reicht's, sonst versinke ich noch in Schwermut. Aber danke @Wander Schaf für den Impuls, für das Nachdenken.

 

 

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Ein praktisches (weltweites) Tool für die Anreise mit dem ÖPNV (z.B. bis weit in Alpentäler hinein): https://www.rome2rio.com/de/
Wenn man bei den Verbindungen in die Detailansicht geht, bekommt man Infos zu den Verkehrsverbünden bzw. -gesellschaften - sehr nützlich für die "letzte Meile". Auf deren Webseiten kann man dann weiter recherchieren ...

https://www.thetrainline.com/ - kann man oft leichter Tickets buchen, als bei den regionalen Anbietern selbst und hat gleich noch digitale Tickets in der App. Die internationalen Bahnbuchungssysteme sind häufig für den A...... 
Da bewegt sich hoffentlich in den nächsten Jahren etwas - gleiches gilt für die Nachtzugverbindungen.

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Habe im Großen und Ganzen mein Konsumverhalten umgekrempelt:

  • Fahre seit 1,5 Jahren bei Schnee, Wind und Wetter mit dem Rad zur Arbeit (täglich 12 km Benzin gespart)
  • Gemüse nur noch Regional vom Bio-Hof
  • Auch alles andere wenn möglich Regional aus Schleswig-Holstein
  • Einkaufen fast nur noch mit dem Rad oder zu Fuß (dann kauft man auch automatisch weniger)
  • Fleisch auf einmal die Woche reduziert
  • Foodsharing-Nutzer und Anbieter
  • Lebensmittel werden bei uns so gut wie gar nicht weggeworfen. Das Vorratsmanagement funktioniert ganz gut.
  • Miste gerade meine angesammelten Dinge aus Kindheits- und Studienzeiten aus, davon bisher nichts weggeworfen. Alles verkauft und über Gruppen/Freunde verschenkt.
  • Kaufe fast nur noch gebrauchte Artikel (Bücher, Kleidung, hochwertige Elektroartikel) Bevor es zum Kauf kommt, immer 2 Wochen Bedenkzeit. Das meiste wird nicht benötigt.

Mehr kann man immer machen. Aber besser als nichts ist es allemal und es macht auch irgendwie Spaß.

Bearbeitet von SouthWest
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