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Ultraleicht Trekking

der machilo, ein 40l burrito mit ridgerest.


danobaja

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rucksackbau ist ja hauptsächlich philosophie und nur ganz wenig handwerk. zum nähen kam ich 1985 in texas. mein chef, der hatte 3 linke hände, hat mir gezeigt wie´s geht.

das mit dem macho ist noch 2 jahre älter. beim schachspielen in buenos aires hat mir mein gegner die sache mit dem macho in bestem englisch erklärt. das ist der meistzitierte druckfehler der welt! ein macho ist eine ganze welt voller überraschungen, voll bis obenhin. drum ist es auch egal wie er aussieht, der inhalt ist es. und es hätte natürlich heissen müssen mucho, anstatt macho...

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so, nun zum handwerklichen. der machilo ist ein 40l rucksack, gerechnet 39,4l. um diese 40l drumrum ist ein zylinder aus gerollter ridgerest xxl schaummatte. der wiederrum wird vom machilo in position gehalten. der wiederum hat 2 grosse taschen hinter dem hüftgurt, so gross dass ne nalgene und ein paar riegel reinpassen, oder bei mir das fotozeug. das hab ich das erste mal ende der 90 an meinem northface renegade, einem 3 kilo 80l rucksack, gesehen. und war hin und weg davon. die kamera griffbereit und doch richtig gut geschützt. das hat sofort meine eigenkonstruktion zum anschnallen der kamera an den schultergurt abgelöst. also sowas musste her.

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die von mir gelegentlich verbauten netztaschen haben sich überhaupt nicht bewährt. ich ruinier die in nullkommanix. deshalb für 2 flaschen noch schnell 2 seitentaschen aus stoff drangemacht. für vorne eine frontflap, die auch als deckel funktioniert. einen deckel im sinne von deckel brauch ich nicht, da kommt dann der regenschutz frühzeitig drüber.

resteverarbeitung war oberste priorität. ich wollte kein geld ausgeben, sondern spielen. 30 jahre altes cordura 500 mit ripstop lag noch rum. damals hab ich mir einen kleinen daypack draus genäht, der ist heute noch ohne loch ( bis auf das, das ich selber beim nähen reingeschnitten hab :ph34r:).

silnylon lag noch rum in grün und gelb. ein geschlachteter vaude rucksack spendierte die schultergurte und den hüftgurt hab ich mal gebraucht erstanden. der war bisher am alten burrito verbaut (drum hat er die fetten schwarzen riemen noch dran. diese braucht der machilo nicht).

schnallen hab ich im überfluss, riemen und kordel auch.

dummerweise hat sich meine pfaff ne auszeit genommen, so war ich, nachdem ich die uralte maschine meiner mutter wieder gängig gemacht hatte, wieder einmal auf vorwärts und rückwärts stich in gerade beschränkt. funktioniert auch. ist halt echt beschixxen hinzukommen an manchen stellen.

die nähte hab ich noch nicht eingesäumt. das mach ich wenn ich nix mehr ändern will.

des nähers tod sind immer die genialen einfälle, die einem während des nähens kommen. ich mach vieles doppelt, und oft bin ich dann noch nicht so ganz zufrieden.  ....schreiend auf den boden hämmer mit den fäusten.....

aber jetzt gehts erstmal los.

alle reste gesammelt und teile zugeschnitten.

1. frage: wie gross sollen die seiten werden? ehrlich, keine ahnung! also eine vom alten abkopiert, und die 2. auf einen fetzten übertragen der gross genug war. 3 cm zugabe, damit die seitentasche etwas grösser wird. logisch, ab jetzt wirds kompliziert, weil die mitte der front nicht mehr die mitte ist. ich schiess mich gern selber ins knie. masochist, würd ich sonst nähen?<_<

also zuerst den klett ans rückenteil, dann brauch ich nicht über seiten nachdenken. befestigung für den hüftgurt und die schultergurte angenäht. die schultergurte sitzen bei 54 cm, die spanner oben bei 60cm. weil ich nicht sicher war ob und wie ich den hüftgurt noch mit riemen versehen will hab ich erstmal nix dafür angenäht. grundsatzentscheidung war den verwendeten hüftgurt ( ohne spanngurt) mit eigenkonstrukt, oder den übrigen von osprey, der hat 2 spanngurte nach hinten, zu nehmen. letztendlich war mir der osprey hüftgurt zu steif. aber das war nicht kritisch, denn ich hatte eh keine ahnung wie und ob ich seitentaschen mit dem hüftgurt verbinden muss. schlackert das ganze wenns lose ist?

für die seitentaschen hab ich entschieden den stoff zu raffen.

DSCN7971.thumb.JPG.ea33f5caa12ce4f220df1ead52381c78.JPGda konnte ich raffing by doing machen, grob anzeichnen und dann zuschneiden. zuerst die raffung fixiert. danach den zipper mit abdeckung auf den 3-eckigen boden zwischen rs und hüftgurt genäht. die innenseite dran und dann das geraffte teil an den zipper genäht. uuuiii, wird daaas gross! der einfachheit halbe sollte man beim zusammennähen eine schlaufe kordel in die spitze unten einnähen. ich habs nachträglich gemacht. es ist auch sinnvoll alle teile doppelt zu schneiden, oder wenigstens die masse zu notieren (das ist überhaupt ne super idee.... siehe leonardo da vinci´s aufzeichnungen). erspart mühseliges auszählen der ripstopfäden für die 2. tasche.:oops:

jetzt wärs es sinnvoll das seitenteil zu zerschneiden und die tasche einfach einzunähen. den schnitt verändern wollte ich nicht, also hab ich sie aufgesetzt. wenns jemand nachnähen will. hier gehört der schnitt einfacher gestaltet. danach hab ich die hinteren taschen genäht, mit gummizug und hinten dran gesetzt. wenn man die pics genau anschaut kann man sehen, die rechte ist oben geschlossen ( weil 3cm mehr in die länge gezogen durch das gössere seitenteil) die linke ist offen.

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gurte zum verkleinern des volumens brauch ich nicht, aber ich mag daisychains, und so hab ich ne ganze menge schlaufen angenäht. die könnte man mit spanngurten/schnur/gummi versehen. die genialste aller ideen ist eine daisychain im linken bereich ( in dem das frontteil breiter ist) einzuklippsen. aber die näh ich später mal. (wenn ich mal mit meiner schlosserei in die berge humpel und ne 9er klettere... bissl philosophie muss sein!<_<)

der deckel ist einfach mit kordelzug zu schliessen. das loch muss nicht ganz so gross sein, aber ganz geschlossen bekommt man es nicht. der deckel ist aus silnylon.

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die probefahrt hat ergeben, dass der rucksack durch die 3 cm mehr an höhe, die ich ihm spendiert hatte (so für den fall der fälle mal bissl was über die matte packen:evil:...) keine ordentliche spannung über der matte aufbaute. das alte modell war genau die 63 cm hoch, die auch der zylinder hat. an der naht geht dann der deckel rechtwinkelig in die mitte.  beim neuen war die naht höher und wurde zur mitte gezogen. ausserdem gefiel mir der hüftgurt nicht, das wackelte.

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also aufgetrennt, 3cm niedriger gemacht und dann gleich einen "kleinen deckel" eingebaut um die matte zu fixieren. der erleichtert nun das einpacken gewaltig, weil der rs schon steht dazu. drüber kommt dann aussen angenäht der grosse deckel.

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unten aufgetrennt und die spanngurte für den hüftgurt eingesetzt.  die konstuktion dazu sieht so aus. manches ist schon ul-gedacht, aber vieles ist einfach noch immer zu kräftig im material.

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der schwarze riemen passt zum alten modell. ich musste den hüftgurt ausbauen weil der neue gebrauchte zu gross war.

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hier an der spitze brauchts die schlaufe, damit kann man die tasche dann mittels gummizug am hüftgurt nach vorne ziehen. das funzt prima, der gummi ist an den spanner eingeknotet.

damit die taschen nicht immer im dreck sitzen hab ich sie 3 cm nach oben genommen, dazu hab ich nen dunkelgrünen streifen gefunden. läuft rundum, auch die schlaufen an der front sitzen 3 cm höher. die zuätzliche naht ist bissl blöd beim einstellen der matte, da muss man aufpassen, dass die ganz unten sitzt und nicht auf der höheren naht.

in den offenen taschen hat ne grosse flasche platz.

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hier bräuchte das seitenteil eine naht, dann wär alles einfacher und stabiler.

an der front kann man noch eine :lol: frontflap anflapen. die funzt auch als deckel über dem loch in der mitte. bissl bauchig gerafft.

das ganze trägt sich gut mit bis zu 16 kg, bis 12 richtig komfortabel. jaja ich weiss, aber ich hab n 4 kilo fotostativ... und die ganzen akkus für die cam.<_<

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so, ich bin jetzt mal gespannt wie die tinypic-bilder rauskommen. wenn ihr pics von details sehen wollt, einfach sagen, dann mach ich noch welche.

gewicht rucksack: 1528g komplett

sack: 815g

frontflap: 63g

ridgerest: 650g

 

reinpassen tut ganz locker:

neoair all season xl.

marmot schlafsack bis -10

daunenjacke und -hose

tt notch

gaskocher, topf

genügend zu essen und trinken, und dann kann man oben -falls noch platz ist- mit dem kopfkissen ausstopfen.

ich hab so ein aufblasbares von decathlon, mit dem fülle ich den rest aus, zuziehen oben, fertig. wenn ich was raus esse oder klamotten brauch blas ich einfach bissl mehr luft rein. wichtig ist, dass der zylinder voll ist und widerstand bietet bei druck.

kosten für das projekt: genau null cent, wenn man meine 2000 euro stundenlohn und den strom nicht rechnet.:lol:

 

 

hier ist übrigens eh nicht schluss. ich werd schon immer mal wieder dazu nähen oder ändern. und jetzt erstmal her mit kritik und anregungen!

 

 

 

 

 

 

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Bearbeitet von danobaja
pics gelöscht wegen doppelt
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vor 12 Minuten schrieb tib:

Sind die 40l gerechnet ohne die Ridgerest?

 

Am 13.1.2021 um 11:56 schrieb danobaja:

um diese 40l drumrum ist ein zylinder aus gerollter ridgerest xxl

der rucksack sieht eher aus wie ein 70l monster. je nachdem wie gut die rippen sich aneinanderschmiegen macht das locker mal 20l aus. bei 2,5 cm durchgehender dicke wärens ca. 30l.

ist anscheinend schon beeindruckend wie ich an den reaktionen anderer feststellen kann. alle denken sich: der ist aber ultraheavy unterwegs... und mehr als mir lieb ist sprechen es auch aus. klar, die haben alle n daypack am buckel und ne reservierung iwo.

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