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Ultraleicht Trekking

Das Ende der Schraube...


Gast

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Fakt ist dass aus den Einsparbereichen im 100g (oder mehr)-Massstab irgendwann reine Grammfuchsereien wird. Irgendwann ist Gewichtsschraubengewinde am Ende. Die Gewichtsersparnis ist dann so gering dass man mehr herausholt wenn man unterwegs die Sohlen nach verklemmten Kieselsteinen absucht und diese entfernt.

Tja, und dann? Die gesamte Ausrüstung erneut umbauen nur um noch einmal 50g rauszuholen? Stundenlang vor Excelblättern hocken und Gewichte studieren? Lohnt sich das (oder provokant ausgedrückt: wer eine Tour mit 1700g Gepäck nicht schafft schafft sie mit 1600g auch nicht).

Wenn ich die Forenunterteilung und -gewichtung so sehe dann liegt der Schwerpunkt auf der Diskussion rund um die Ausrüstung, während der Anwendungsbereich (-> Reiseberichte, Reisevorbereitung) forentechnisch eher weiter unten gelistet sind. Wird das nicht irgendwann mal langweilig (und ist vielleicht der Grund wenn sich alte Hasen nicht mehr melden)?

Anmerkung: Ibex ist kein Doppelaccount von mir, auch wenn wir derzeitig wohl ähnliche gedankengänge haben. :lol:

Becks

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Ich denke die Forenunterteilung ist, so wie sie ist, ganz in Ordnung. Auch wenn ich gerade erst in das Thema UL Trekking einsteige und längst nicht so viel Erfahrung mitbringe wie die meisten anderen User hier, behaupte ich einfach mal das es dabei auch mehr um Ausrüstung geht, über die diskutiert wird. Der Anwendungsbereich verschiebt sich dann mehr auf die einzelnen Blogs der User.

Und nein ich finde nicht, dass das Thema Ausrüstung langweilig wird, weil es immer was neues gibt. Man könnte sonts ja auch die Frage stellen ob es nicht irgendwann mal langweilig wird, immer auf irgendwelche Berge hoch zu krackseln.

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Ein leichtes Hallo

Meine Meinung ist: Irgendwann ist meine Ausrüstung so auf meine Bedürfnisse angepasst, dass es keinen Sinn macht weiter Gewicht einzusparen. Schwerpunkt meiner Forumsarbeit wird dann eher im Bereich Touren und Berichte liegen.

Die Wichtung der Themen war, wenn ich mich richtig erinnere, im alten Forum auch nicht anders....

und dadurch, dass immer neue Mitglieder hinzukommen, werden wir auch immer die Grundlagenthemen und Ausrüstungsfragen haben......und das ist Gut so.....

Warum sich der eine oder andere der alten Hasen kaum noch meldet...wer weiß?

...manche sind fertig mit dem Studium und müssen jetzt richtig arbeiten... :mrgreen: andere sind eventuell beruflich stark eingespannt? (auf qnze's Blog tut sich zum Beispiel auch nichts....)

Wallfahrer

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Fakt ist dass aus den Einsparbereichen im 100g (oder mehr)-Massstab irgendwann reine Grammfuchsereien wird. Irgendwann ist Gewichtsschraubengewinde am Ende. Die Gewichtsersparnis ist dann so gering dass man mehr herausholt wenn man unterwegs die Sohlen nach verklemmten Kieselsteinen absucht und diese entfernt.

Die Sohlen wären dann ja verbesserungswürdig bzgl. der UL-Kriterien (Sohlenmaterial für den Untergrund richtig gewählt? Dicke? Braucht man überhaupt Sohlen?)! :D

Tja, und dann? Die gesamte Ausrüstung erneut umbauen nur um noch einmal 50g rauszuholen? Stundenlang vor Excelblättern hocken und Gewichte studieren? Lohnt sich das (oder provokant ausgedrückt: wer eine Tour mit 1700g Gepäck nicht schafft schafft sie mit 1600g auch nicht).

Ein Großteil der Diskussionen bezieht sich nicht auf die Gestaltung/Anschaffung eines Ausrüstungsgegenstandes, sondern auf die Kombination vieler Ausrüstungsgegenstände. Kombinationen gibt es viele.

Zumal hier auch, so wie ich es mitbekommen habe, nicht jedem, der UL sein will, zu UL geraten wird, wenn er die Skills dafür nicht besitzt.

Wenn ich die Forenunterteilung und -gewichtung so sehe dann liegt der Schwerpunkt auf der Diskussion rund um die Ausrüstung, während der Anwendungsbereich (-> Reiseberichte, Reisevorbereitung) forentechnisch eher weiter unten gelistet sind. Wird das nicht irgendwann mal langweilig (und ist vielleicht der Grund wenn sich alte Hasen nicht mehr melden)?

Eine Diskussion um einen Ausrüstungsgegenstand ist mit einem Einzeiler beendet. Ein Resiebericht erfordert weit mehr Muße und Zeit.

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Noch ein wenig Polemik:

1. Die ideale UL-Ausrüstung wird generell nie erreicht und nicht jeder erstrebt das Ideal in allen Bereichen.

2. Wer meint, UL wird irgendwann in Milligrammfuchsereien enden, besitzt eindeutig zu wenig Phantasie. Der Ölpeak wurde auch um mehrere Jahrzehnte verschoben. Auch im Outdoorbereich wird es noch Revolutionen geben! :twisted:

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Tja, und dann? Die gesamte Ausrüstung erneut umbauen nur um noch einmal 50g rauszuholen? Stundenlang vor Excelblättern hocken und Gewichte studieren? Lohnt sich das (oder provokant ausgedrückt: wer eine Tour mit 1700g Gepäck nicht schafft schafft sie mit 1600g auch nicht).

Naja, man muss nicht immer alles auf reines Sinn-und Zweckdenken reduzieren.

Mir persönlich macht es sehr viel Freude, am Gewicht zu schrauben - und dabei liegt die Motivation nicht darin, eine Tour überhaupt erst zu schaffen.

Nicht dass ich nicht auch 15 kg schleppen könnte, aber ich finde es schöner mit nur 3 kg auf dem Buckel z.b. durch Polen zu wandern.

Wenn ich Autofahren könnte, hätte ich wohl auch Spass, mit einem Tesla Roadster durch die Gegend zu brettern, auch wenn hierzulande nur 120 km/h erlaubt sind und ich so ein schnelles Auto gar nicht wirklich brauchen kann.

UL-Gewichtschrauben ist schlicht und einfach mein Hobby und ganz nebenbei danken es mir meine Knie und Füsse mit guter Wanderlaune. :D

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Fakt ist dass aus den Einsparbereichen im 100g (oder mehr)-Massstab irgendwann reine Grammfuchsereien wird. Irgendwann ist Gewichtsschraubengewinde am Ende. Die Gewichtsersparnis ist dann so gering dass man mehr herausholt wenn man unterwegs die Sohlen nach verklemmten Kieselsteinen absucht und diese entfernt.

Tja, und dann? Die gesamte Ausrüstung erneut umbauen nur um noch einmal 50g rauszuholen? Stundenlang vor Excelblättern hocken und Gewichte studieren? Lohnt sich das (oder provokant ausgedrückt: wer eine Tour mit 1700g Gepäck nicht schafft schafft sie mit 1600g auch nicht).

Für jede Tour eine neue Tabelle, oder auch eine schöne Tour wiederholen und dann noch ein weiterer Gipfel oder ein weitere Tal dran hängen, das dann möglich wird, weil man aus der Ersten gelernt hat.

Mit jeder Tour entsteht also eine neue Schraube, zumal die Touren unterschiedliche Anforderungen stellen.

Anmerkung: Ibex ist kein Doppelaccount von mir, auch wenn wir derzeitig wohl ähnliche gedankengänge haben. :lol:

Das muss eine Ausnahme sein :roll::lol:

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Alles gute Gedanken und Argumente, ich will mich anschließen.

Hinzuzufügen wäre für mich persönlich noch: Schwerer packen ist ganz leicht, geht von ganz alleine, einfach durch Gedankenlosigkeit.

Leichter packen hingegen erfordert Achtsamkeit. Zur Aufrechterhaltung dieser Achtsamkeit brauche ich persönlich einen gewissen Grad an "Fixierung" auf UL-Prinzipien.

Diese Fixierung wirkt nach außen aber natürlich etwas nerdig/geekig/extrem, und erscheint im Einzelfall eines bestimmten Ausrüstungsgegegenstandes auch mal unnötig oder unsinnig.

Doch selbst wenn diese Außenwirkung so besteht - meine Unternehmungen mit Nicht-ULern laufen eigentlich immer nach dem Schema "oh, toll so ein leichter Rucksack" oder seit letztem Jahr auch mal "mein Rucksack ist nicht so viel schwerer als deiner ... aber was du da alles rauszauberst aus deinem Pack, Wahnnsinn!" -

so dass ich sagen würde: die Fixierung an sich mag nicht jedermanns Ding sein, aber das Ergebnis ist doch interessant/aufregend. Der Kampf um's Gramm kann also doch lohnenswert sein! Das ganze läuft allerdings nicht linear, sondern eher zyklisch (nach der Tour ist vor der Tour) - daher, finde ich, hinkt die Analogie mit der Schraube, die ein Ende hat.

OT: Was auf der Forenstartseite oben oder unten steht, habe ich bisher nicht als Gewichtung begriffen. Aber drüben im Thema zur Forenumstrukturierung habe ich ja kürzlich auch angefragt, ob wir nicht ein Forum/einen Forumsbereich zu "Praktiken/Skills" etc. haben möchten. Um diesen Aspekt gegenüber Ausrüstung zu stärken. Das sich wegen eines solchen, fehlenden Forenbereichs die alten Hasen nicht mehr melden, glaube ich nicht. Alte gehen, neue kommen. So ist das nunmal.
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Für jede Tour eine neue Tabelle, oder auch eine schöne Tour wiederholen und dann noch ein weiterer Gipfel oder ein weitere Tal dran hängen, das dann möglich wird, weil man aus der Ersten gelernt hat.

Mit jeder Tour entsteht also eine neue Schraube, zumal die Touren unterschiedliche Anforderungen stellen.

Nun, das wäre mir ehrlich gesagt zu aufwendig wenn ich jedes Mal erneut Excel heranziehen müsste und es ist unnötig. Eine Tour verändert sich nicht wirklich, nur weil ich mal ein Tal hinten dran hänge. Ausser etwas mehr Verbrauchsmaterial (Essen, Treibstoff für den Kocher) muss ich ja nicht mitnehmen, solange ich nicht grundlegend etwas anpasse (z.B. anstelle Hütte mit Halbpension autark mit Zelt).

Selbst bei unterschiedlichen Touren braucht es kein Excel. Ein Zettel auf dem grob gegliedert (Fels, Eis/Schnee, Übernachtung,...) und ohne genauere Details die notwendigen Gegenstände stehen (Steigeisen, Schlafsack,..) reicht aus. Ich gehe einfach durch den Keller und schnappe mir je nach Tour einfach das was passen sollte und lasse unnötige Dinge weg (z.B. bei Schnee im Winter keine Eisschrauben, die bekomme ich eh nicht gesetzt, Steigeisen wähle ich je nach Tourenart unterschiedliche Modelle aus).

Meine letzten Packlisten habe ich nur angefertigt da es per Flieger los ging und ich die Gewichtsbegrenzung nicht sprengen wollte.

Und nein ich finde nicht, dass das Thema Ausrüstung langweilig wird, weil es immer was neues gibt. Man könnte sonts ja auch die Frage stellen ob es nicht irgendwann mal langweilig wird, immer auf irgendwelche Berge hoch zu krackseln.

Ich stelle nicht das Hobby Trekking in Frage (ebenso wie das Hobby Bergwandern/Bergsteigen - das wird nicht langweilig) sondern lediglich den "Ausrüstungswahn". Es gib ein unteres Gewichtslimit, welches technisch nicht durchbrochen werden kann und einen exponentiell anwachsenden Aufwand an Zeit, Planung und Gebastelt, um an dieses Limit zu kommen. Für einen Normalsterblichen stellt sich schlichtweg irgendwann die Frage nach dem Sinn, denn es kann mir keiner behaupten dass er 10 Gramm Gewichtsdifferenz im Rucksack spürt oder dass 10 oder 100g mehr im Rucksack der entscheiden Faktor in Hinblick auf "Vergnügen unterwegs" war. Ich rede hier extra nicht über kapitale Unterschiede wie 3kg gegen 15kg, sondern lediglich über die klitzekleine Scheibchen denen manche hinterhergeiern. Das sieht mir zumindest sehr nach gutem Marketing seitens der Hersteller aus ("es gibt immer wieder was neues") mit dem der Konsumwahn angeheizt wird und dafür sorgt, dass man ständig seinen Kram ersetzt. Wäre mir zu aufwendig, wenn ein Gegenstand funktioniert nutze ich ihn in der Regel bis er kaputt geht oder sich wirklich eine deutliche Verbesserung ergibt (ich ersetze womöglich jetzt nach 10 Jahren meine Skitourenstiefel denn ein vergleichbares aktuelles Modell wiegt nur noch 3kg pro Paar während meine 4kg wiegen...)

Ein Großteil der Diskussionen bezieht sich nicht auf die Gestaltung/Anschaffung eines Ausrüstungsgegenstandes, sondern auf die Kombination vieler Ausrüstungsgegenstände. Kombinationen gibt es viele.

Dazu hat der andere Beck bzw. Bock (um genau zu sein Steinbock) schon etwas geschrieben, und das kann ich nur wiederholenund ergänzen.

"Ja, der Sinn und Zweck, die Motivation beim Trekking-UL ist so wandelbar wie die Anwender individuell sind.

Ein Blick in die Blogs verrät wie's um die viele steht. Hier neue Spielsachen, da neue "gear", schön vorgestellt und mit der testsieger Kamera abgelichtet, aber dann wirklich von unterwegs kaum Berichte. Die eigene Tour ist weniger wichtig als die Ausrüstung, die man dazu verwendet hat. Oder geht man gar nicht mehr auf Tour? [...] Reizt nicht nur eure Packlisten aus, reizt eure Physis und Psyche aus"

Doch selbst wenn diese Außenwirkung so besteht - meine Unternehmungen mit Nicht-ULern laufen eigentlich immer nach dem Schema "oh, toll so ein leichter Rucksack" [...]

so dass ich sagen würde: die Fixierung an sich mag nicht jedermanns Ding sein, aber das Ergebnis ist doch interessant/aufregend. Der Kampf um's Gramm kann also doch lohnenswert sein! Das ganze läuft allerdings nicht linear, sondern eher zyklisch (nach der Tour ist vor der Tour) - daher, finde ich, hinkt die Analogie mit der Schraube, die ein Ende hat.

Die Schraube hat ein reales Ende, das liegt bei Null Gramm sowie ein technisch machbares Ende welches sich mit den Neuentwicklungen langsam in die Richtung Null bewegt. Am Anfang kann man problemlos kiloweise gewicht sparen, aber mit jedem Mal wird die mögliche Einsparung weniger, am Ende feilscht man um jedes Gramm. Und wie oben erklärt: das ist dann für Normalsterbliche Humbug, denn wer mit 1500g auf dem Rücken eine Tour nicht packt schafft sie mit 1450g auch nicht. Und dann sieht es so aus wie es auch Ibex sieht: Die Leute fokusieren sich zu sehr auf Zahlenspielchen daheim und vergessen dabei, spontan raus zu gehen.

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Es geht auch nicht nur darum rauszugehen. Es geht auch darum, zu sehen was möglich ist.

Wieso gehen Musiker selber in Konzerte? Sie könneten doch einfach selber Musik machen!

Wieso schauen sich Künstler Gemälde an? Sie könnten doch einfach selber malen!

Wieso gehen Fußballer ins Stadion? Sie könnten doch einfach im Park bolzen!

Wenn man die Neugierde und Bereitschaft verliert etwas neues auszuprobieren, dann wird das Leben langweilig.

Wenn man ein Ziel verliert, nach dem man im Leben strebt, dann wird das Leben sinnlos.

Es geht also nicht mehr ausschließlich darum, rauszugehen, sondern auch um Selbstverwirklichung.

Es gibt eben Leute, die nicht in den Alpen leben und noch andere Ziele im Leben haben, als draussen zu sein und deswegen nicht spontan mal Wandern gehen können. Und dann ist die Vorfreude und das Durchspielen von Ausrüstung auf einer Tour im Kopf immerhin ein Ersatz. Besser im Kopf eine Tour machen als gar keine Tour machen.

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Es geht auch nicht nur darum rauszugehen. Es geht auch darum, zu sehen was möglich ist.

[...]Wenn man die Neugierde und Bereitschaft verliert etwas neues auszuprobieren, dann wird das Leben langweilig.[...]Es geht also nicht mehr ausschließlich darum, rauszugehen, sondern auch um Selbstverwirklichung.[...]Besser im Kopf eine Tour machen als gar keine Tour machen.

Soll heissen: die Selbstverwirklichung besteht darin, vor dem Rechner Exceltabellen mit Ausrüstung hin und her zu schubsen anstelle einfach vor die Tür zu gehen, und die Neugierde besteht lediglich darin herauszufinden, wer es schafft mit noch weniger Gramm auf dem Rücken irgendwann doch einmal das heimische theoretische Testlabor zu verlassen? Um noch einmal Ibex zu zitieren

"Hier neue Spielsachen, da neue "gear", schön vorgestellt [...] aber dann wirklich von unterwegs kaum Berichte. Die eigene Tour ist weniger wichtig als die Ausrüstung, die man dazu verwendet hat. "

Es gibt eben Leute, die nicht in den Alpen leben und noch andere Ziele im Leben haben, als draussen zu sein und deswegen nicht spontan mal Wandern gehen können.

Wenn ich so wenig Zeit hätte um raus zu gehen würde ich noch weniger Zeit darauf verschwenden vor dem Rechner zu kleben. Kiste ausschalten und raus.

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Nun, das wäre mir ehrlich gesagt zu aufwendig wenn ich jedes Mal erneut Excel heranziehen müsste und es ist unnötig.

Für mich hat sich's so eingebürgert. So gerne ich auf Tour gehe, so gerne bereite ich meine Ausrüstung vor, sei es Kakaoreste von der 82 g Ti-Tasse zu kratzen oder Steigeisen schleifen. Die Tabelle wird in ein paar Klicks angepasst. Mit dem Zettel habe ich mich bereits genügend rumgeschlagen.

Eine Tour verändert sich nicht wirklich, nur weil ich mal ein Tal hinten dran hänge. Ausser etwas mehr Verbrauchsmaterial (Essen, Treibstoff für den Kocher) muss ich ja nicht mitnehmen, solange ich nicht grundlegend etwas anpasse (z.B. anstelle Hütte mit Halbpension autark mit Zelt).

Doch. Nur die Sattelhorn NW-Wand rauf, Couloir an der Sattellicka runter ist eine andere Geschichte, als die Sattelhorn NW-Wand rauf, über's Aletschhorn/Dreieckshorn zum Märjela. Auch wenn beide Touren im gleichen Stil durchgeführt werden und die technischen Schwierigkeiten nicht höher werden. Dasselbe für eine Durchquerung des Sarek, wenn man dann nicht einfach das Alggavagge raus wandert, sondern noch eine Schleife über's Luohttolako dran hängt. Ich finde es auch psychisch eine andere Sache.

Selbst bei unterschiedlichen Touren braucht es kein Excel. Ein Zettel auf dem grob gegliedert (Fels, Eis/Schnee, Übernachtung,...) und ohne genauere Details die notwendigen Gegenstände stehen (Steigeisen, Schlafsack,..) reicht aus. Ich gehe einfach durch den Keller und schnappe mir je nach Tour einfach das was passen sollte und lasse unnötige Dinge weg (z.B. bei Schnee im Winter keine Eisschrauben, die bekomme ich eh nicht gesetzt, Steigeisen wähle ich je nach Tourenart unterschiedliche Modelle aus).

Ja, zwingend braucht man kein Excel und auch kein Gewicht. So geht jeder etwas anders durch's Leben. Aber wie ich schrieb, dass im Alpinismus eigentlich kein eigentliches UL vorherrscht, so sehr sind Leistungsalpinisten und jene die auf derbe alpine Kost stehen äusserst verbissen, was das Gewicht anbelangt. Der Verzicht in Bereiche (und weiter), wo die Nacht zur Qual wird, nur damit man Tour xy durchziehen kann.

Und hier komme ich wieder zum Leistungsaspekt. UTMB in 2.5 Tagen geht einfach nicht auf die Bequeme. In 5 Tagen rund um den M.Blanc schon.

OT: Wir sollten versuchen, das Thema nicht zu sehr richtung Alpinismus zu ziehen, auch wenn die Herleitung einfacher fällt.

Ja, das ist ein weiteres Thema. Packliste oder nicht?

Eine Zeitlang wollten sich einige Freunde so gar nicht richtig zugestehen, dass sie Packlisten machen, weil sie dachten, dass sie die einzigen waren und es selber komisch fanden. Jetzt ist's ganz üblich und wenn mal einer keine hat stimmt was nicht ;)

Bei uns hat sich's sogar eingebürgert ein Probepacken zu machen. Zumindest meistens.

Es gibt eben Leute, die nicht in den Alpen leben und noch andere Ziele im Leben haben, als draussen zu sein und deswegen nicht spontan mal Wandern gehen können. Und dann ist die Vorfreude und das Durchspielen von Ausrüstung auf einer Tour im Kopf immerhin ein Ersatz. Besser im Kopf eine Tour machen als gar keine Tour machen.

Ja, das vergisst ein Steinbock tatsächlich gerne.

Sicherlich ein wesentlicher Faktor. Wenn einem die schönen Wanderwege in entfernten Orten vor Augen geführt werden, fällt's sicherlich schwerer sich für eine Wanderung im vermeintlich langweiligen Laubwald zu motivieren. Aber genau da gibt's dann doch auch die angenehmen Überraschungen. Die blühende Wiese im vom flachen Abendlicht und Dunst durchströmten Wald. Der Feuersalamander und die zwei Rehe etc. etc.

Skandinavien, Alpen, Korsika, Asien - Nein.

Warum denn die tägliche Neugier und die neue gear nicht hinter der Haustüre testen. Unter der Woche. Um zu erkennen wie spannend das sein kann braucht man keine Newsletter von Alastair Humphreys. Aber eben, auch die Priotitäten sind verschieden.

Ich habe Muskelkater und will mich nicht mehr bewegen. Ach bin ich gerade froh sitzen zu können.

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sehr schön aufgeschrieben!

*

von wegen zelten im garten:

unser gasversorger hat das gas abgestellt. hängeboden aufgesucht wegen frühstückseiern:

mittlerweile kochen wir wieder richtig. wie unterwegs, aber zuhause.

wahrscheinlich meinen die das in der jw werbung.

leichte kost.

gruesse

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theoretisch ja. praktisch nein, weil sich erst mal ein experte finden muss und dieser dannn die undichte stelle. könnte ja auch am herd sein, theoretisch. wär blöd bei offenem hebel und an.

und die hausverwaltung?

frag doch nich sowas! wenn die davon erfahren, werden wir saniert und zahlen anschliesend nicht 3,80 sondern 8,30. mindestens. zum persönlichen glück ham wir ja diverse zelte, mit denen wir in den garten ziehen könnten...

womit wir wieder beim thema wären, puuh....

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könnte jetzt behaupten, es sei um ultralighte farbgebung gegangen, lesbarkeit halt grenzwertig.

*

dinge einfach halten, mit wenig klarkommen, auch im alltag. was geht, ist o.k., wenn ethisch nix dagegenspricht unds mir glücksgefühle vermittelt, eigensinn, kritische luxusposition. hier und da mal ausprobieren, vorübergehend-dauerhaft. daraus ergibt sich leichtigkeit. klar muss die nicht ultra sein.

*

"eine gewisse schwere erreichen" .... klingt doch immer schon auch eine gewisse unbeweglichkeit an, bettschwere schönstenfalls. dass dieses forum hier an einer forumsschwere leide, seh ich nicht. im gegenteil: die reiseberichte und -bemerkungen werden über die letzten monate betrachtet doch mehr. und interessanter.

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[...]

Gruss von der transpyrenaika.

Bestes Beispiel als Antagonist für Becks Aussage:

Wenn ich so wenig Zeit hätte um raus zu gehen würde ich noch weniger Zeit darauf verschwenden vor dem Rechner zu kleben. Kiste ausschalten und raus.

Sogar wenn draussen unterwegs kann mancher sich nicht von der Kiste lösen. (Jaja, "wir warteten gerade auf den Bus", "hab' mir den Knöchel verstaucht", "lade eh gerade Bilder hoch" u.s.w. Gründe rsp. Ausflüchte für sich endlich wieder hinter die Kiste zu setzen gibts genügend.)

Dir dani, eine schöne (sicher wohlverdiente) Pause und einen weiteren heiteren Monat im Kraut.

Sei mir nicht böse, dass ich dich als Beispiel für eine Zivilisationskrankheit verwendet habe.

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OT:
Ich muss erneut folgendes sagen: Ibex ist kein Doppelaccount von mir oder mit mir verwandt, aber er wird während meiner Abwesenheit sicherlich ein adäquater Becksersatz abgeben. :mrgreen:


Pass auf, in den Alpen hat's viele Rechner - nicht dass auch dich noch einer auf Tour erwischt und hinter die Tastatur zwingt...

Wann bist du zurück? Ich geh' auch noch weg, wir sollten vielleicht schauen, dass sich unsere Abwesenheit nicht überschneidet. :lol:


Becks, ich bin einer dieser Gramjäger und Zahnpastatrockner. Wir haben weniger gemeinsam als du denkst, auch wenn bei uns Zuhause mehrere Pickeltypen auf Schläge warten.

Das Ende der Schraube sehe ich denn auch aus meinen Aspekten nicht. Ich setze mir und meinem Umfeld keine Grenzen.
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Das Ende der Schraube - für Anwender wie Entwickler - ist wohl erreicht, wo Neugier und Kreativität enden.

Ausprobieren, Erfahrungen sammeln, daraus lernen, Übertragen von Erkenntnissen auf andere Bereiche, sich in der Phantasie ausmalen, was wie und wo funktionieren könnte, all das erhält die Begeisterungsfähigkeit und stellt damit ein Stück Lebensqualität dar.

Das, nach einem guten halben Jahrhundert auf unserem schönen Planeten, einige Anregungen und Produkte automatisch durch mein persönliches Raster fallen und andere direkt in eigene Pläne integriert werden wollen, liegt für mich in der Natur der Sache.

Selbst gefertigte oder individualisierte Produkte, welche in persönlich ausgewählten Teilbereichen rein käuflich zu erwerbende Produkte übertreffen, verschaffen doch eine ganz eigene Zufriedenheit. Dies gelingt selbst gut improvisierten Teilen/Reparaturen, die auch bei späteren Anwendungen Erinnerungen bei mir wecken.

Ein individuell unterschiedlich ausgeprägtes Mitteilungsbedürnis, sollten wir ruhig als Bereicherung verstehen. Ich jedenfalls freue mich immer über substantielle Beiträge.

Wenn die Fäden zu dünn werden, müssen sie ja nicht weiter verfolgt werden.

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