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Ultraleicht Trekking

Hardangervidda September 2013


Daune

Empfohlene Beiträge

So, dann will ich mich auch mal im Reisebericht schreiben versuchen.

Route, Zeitraum und Etappen

Süd-Nord Durchquerung der Hardangervidda

Zeitraum: Vom 02.09.-09.09.2013 (wobei am ersten Tag nur ca. 1,5-2 km gelaufen worden sind)

Etappen:

Haukeliseter-Hellevasbu

Hellevasbu-Litlos

Litlos-Harteigen (und etwas weiter)

Harteigen (und etwas weiter)-Fossli

Fossli-bis kurz vor Rembesdalseter

Bis kurz vor Rembesdalseter-Finse

Anreise

Wir sind von Stuttgart aus bis Oslo Gardermoen (Hauptflughafen) geflogen, mit einer Zwischenlandung in Amsterdam. Ryanair fliegt von Frankfurt/Hahn, Bremen(?), und Berlin nach Oslo Rygge oder Torp.

Auch mit dem Zug ist es möglich nach Norwegen zu kommen. Je nach Startbahnhof und Verbindung bekommt man nachts mehr oder weniger Schlaf. Die Kombination aus Zug und Fähre ist auch möglich. Da die Weiterreise Richtung Hardangervidda (zumindest mit dem ÖPNV) nur per Zug (Finse) oder Bus (Haukeliseter) möglich ist, ist es wichtig auf das richtige Timing zu achten. Denn die Übernachtung in Oslo während der Hinfahrt muss nicht sein.

Wer nicht mit dem eigenen Auto anreist, kommt zwangsläufig irgendwann am Hauptbahnhof in Oslo (Oslo Sentral) an. Von Gardermoen aus gibt es mehrere Möglichkeiten zum Hauptbahnhof zu kommen.

Auf Visit Oslo sind alle Möglichkeiten aufgelistet. Auch für die anderen Flughäfen gibt es auf der Homepage einen entsprechenden Link.

Der Flyekspressen ist zwar von den Abfahrtszeiten recht gut (alle 10 Min.) doch auch teurer als mit der Staatsbahn NSB. Die Toiletten am Flughafen sind kostenfrei, am Bahnhof werden für das Geschäft 10 NOK fällig. Geldautomaten zum Kronen ziehen, gibt es direkt am Flughafen. Ich glaube mal gelesen zu haben, dass es besser ist, Geld in Norwegen zu tauschen, als in Deutschland.

Wer von Finse aus (zur Nord-Süd Querung oder anderen Unternehmungen) starten will, muss wissen, dass Finse über keine Verbindung zum öffentlichen Straßennetz verfügt. Es gibt dort zwar eine Straße, doch die ist ein Feldweg, und verbindet eben nur die Hütten und Häuser in Finse selbst.

Zugverbindungen können auf NSB gesucht werden. Anders als auf der Seite der Deutschen Bahn, kann sowohl bei Bus- als auch bei Zugverbindungen nur nach Orten gesucht werden, die von dem jeweiligen Verkehrsmittel auch angefahren werden.

Nach Haukeliseter oder Roldal gelangt man mit dem Bus. Genauer gesagt mit dem Haukeliekspressen 180. Für die Fahrt von Oslo nach Roldal zahlen Erwachsene 373 NOK, Studenten 315 NOK. Das Ticket kann über´s Internet gebucht, bezahlt und ausgedruckt werden.

Brennstoff und andere Besorgungen

Wer mit dem Flugzeug anreist braucht natürlich noch Brennstoff. Bei meiner Recherche im Vorfeld, habe ich im Nachbarforum gelesen, dass es im XXL-Sport oder im DNT-Laden (schräg gegenüber vom XXL-Sport) Brennstoff gibt. Soweit ich mich erinnern kann, gibt es in beiden Läden Gaskartuschen (XXL-Sport „Coleman“; DNT „Primus“) und Coleman Benzin (evtl. für Wintertouren) jedoch KEINEN Spiritus! Den habe ich dann in einem Sportgeschäft im Bahnhof (G-Sport Byporten, 1. Stock) gefunden. Der Liter Rödsprit/Kemetyl/Ethanol/Spiritus kostete dort 89 NOK. Bei einem Umrechnungskurs von 1 zu 7 entspricht das grob 13€.

Im DNT Oslo und den anderen Geschäften gibt es natürlich auch fast alles, was man so braucht. Nur für den Fall, dass etwas vergessen wurde. Auch Lebensmittel können im Bahnhof noch gekauft werden. In Haukeliseter in der Hütte und auch in Finse (in einem Kiosk im Hotel neben dem Bahnhof) ist es möglich Brennstoff (KEIN! Spriritus) und diverse Outdoorartikel (begrenztes Sortiment) zu kaufen. Ich möchte mich jedoch nicht darauf verlassen, dass ich den Brennstoff am Startpunkt der Tour bekomme.

Die (Tor-)Tour

Nach ca. 6 Stunden Busfahrt (nicht über Buckelpisten, doch trotzdem anstrengend) kommt der Bus dann schlließlich in Haukeliseter an. Nachdem wir in Oslo und auch während der ganzen Busfahrt pralle Sonne hatten, fängt es natürlich kurz vor Haukeliseter an zu nieseln und Wolken verdunkeln den Himmel. Das macht doch richtig Lust darauf, loszulaufen. Seit dem Flughafen werden wir von einem Mann verfolgt. Wie sich heraus stellt, ist er Däne. Von uns wird er fortan nur noch der „Der Däne“ genannt. Nachdem Rucksäcke und Wanderer vom Flugzeugmodus in den Wandermodus umgestellt sind, geht es um kurz nach halb acht (p.m.) los. Natürlich gleich bergauf. Nach ca. 1,5-2 km sind wir in (oder auf?) der Vidda angekommen. Der Nieselregen hat aufgehört, und ein kleiner Sonnenuntergang stimmt so langsam auf die bevorstehende Tour ein. Die zweite Etappe führt (fast) von Haukeliseter bis nach Hellevasbu. Doch bevor es losgeht, werden wir von unserer Begeleiterin für die nächsten 2,5 Tage geweckt: Der Sonne :D SO macht wandern Spaß.

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Bei Temperaturen um 10-12°C reicht das lange Merionshirt, bis auf wenige Ausnahmen, fast bis zum dritten Tag bis zum Harteigen. Gleich am Morgen rauscht dicht neben unserem Lagerplatz ein Hubschrauber vorbei. Einerseits beruhigend zu wissen, dass es die hier gibt, falls was passiert. Andererseits ist mir auch sehr mulmig zumute. Und nicht zu unrecht, wie sich noch herausstellen wird. Wir sehen den „Der Däne“ vor uns, und nach ein paar Kilometern kommt uns ein Wanderer aus Richtung Finse entgegen. Sein Blick geht in das Tal aus dem wir kommen. Für uns beginnt die Tour, für ihn endet sie bald. Die Berge werden immer größer, je weiter wir uns von ihnen entfernen, da wir jetzt mehr von ihnen sehen. Uns kommt es so vor, als kommen wir kaum voran. Die Landschaft ist überwältigend. Anders. Da ich aus einer Gegend mit sehr viel Wald komme, hatte ich Bedenken, ob ich diese baumlose Landschaft mögen würde. Doch diese Weite ist einfach unglaublich. Surreal.

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Das Wasser ist meist klar bis auf den Grund. Bereits am ersten Tag queren wir ein Schneefeld. Die meisten davon (wir haben ca. 5-6 Stück gequert) sind einfach zu begehen. Auch wenn man natürlich trotzdem aufpassen muss. Gegen Mittag kommen 2 weitere (dt.) Wanderer aus Haukeliseter. Sie übernachten in Hütten, haben aber dennoch ganz schön große Rucksäcke dabei. Sie sind jedes Jahr Anfang September hier oben unterwegs und haben zur gleichen Zeit auch schon Schneestürme erlebt. Unfassbar, bei diesem strahlenden Sonnenschein. Auch die ersten Brücken lassen nicht lange auf sich warten. Der Weg bis nach Hellevasbu ist zwar nicht sonderlich schwer. Da aber einige Höhenmeter zu gehen sind, bin ich froh, dass wir am Abend vorher schon einige gemacht haben. An der Hütte (Hellevasbu) angekommen, entschließen wir uns, noch den halben Aufstieg nach der Hütte in Angriff zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt bin ich zwar schon total kaputt, doch die Aussicht darauf, den gesamten Anstieg am nächsten Morgen machen zu müssen, treibt mich weiter. Oben angekommen, sehen wir eine Rentier-Herde.

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Ein Jäger der später den Berg herunter kommt, sagt, es seien ca. 1.000 St.. Ein Zehntel der hier freilebenden Gesamtpopulation. Er ist etwas aufgeregt, und sagt wir sollen aufpassen. Es ist Jagdzeit und viele Jäger sind unterwegs. Ein Geweih am Rucksack festzubinden, ist jetzt keine gute Idee! Der Schatten legt sich über das Tal. Die Hütten und Zelte sind nur noch winzige Punkte in dieser wahnsinns Umgebung. Die Karte im Maßstab 1:100.000 täuscht hier etwas. Ein riesen See, ist auf der Karte recht klein, usw. Der Umgang mit der Karte gewöhnungsbedürftig.

Am Morgen sind wir von Nebel und Wolken eingehüllt. Der restliche Aufstieg ist schnell geschafft. Ein erstes „richtiges“ Blockfeld kommt. Bei Schee, Eis oder Glätte (vom Regen) macht das sicher keinen Spaß. Ein weiterer Nachteil der Karte: Blockfelder und viele andere wirklich schwierige Passagen sind nicht erkennbar. Wer hier mir normalen Gehzeiten kalkuliert, wird schnell eines besseren belehrt. Sind dann die Wetterbedingungen noch schlecht, dann gute Nacht. Helles Glockengeläut, kündet schon aus der Ferne den Besuch von Schafen an, die uns gegen Anfang und Ende der Tour immer wieder begegnen. Wir laufen auf einen Berg und dann, dann ist er plötzlich da: Der Harteigen.

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Und in noch weiterer Ferne ist sogar der Hardangerjokulen zu sehen. Die Ausdehnung des Gletschers ist echt groß. Der Blick in diese weite Landschaft noch größer und weiter. Auf dem weiteren nach Litlos sehe ich Landschaften, die ich sonst nur aus Zeitungen und dem Fernsehen kenne. Bilder, bei denen ich mir immer denke: „Sowas mal in echt sehen, …“. Kurz vor Litlos gibt es zur Feier des Tages ein kleines Bad, bevor wir wieder an der Hütte vorbei und den Berg noch einige Meter hinauf laufen. Die Nacht ist etwas windig. Wir hoffen, dass es besser wird. Nicht wissend, was da noch auf uns zu kommt.

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Der Weg zum Harteigen geht sich ganz gut. Ich hoffe die ganze Zeit, dass das Wetter trotz fallendem Luftdruck, wenigstens noch bis zum Harteigen hält. Je näher wir kommen, umso mehr frage ich mich, wie man DA hoch kommen soll. Die Huber-Buam, ok, die vielleicht. Oder mit Kletterausrüstung und –kenntnissen. Doch ohne all den Schnick-schnack??? Es bleibt mir ein Rätsel, auch als ich direkt davor stehe. Doch dann, ja, da kraxeln gerade 2 hoch. Aber besser macht es das Ganze nicht. Mir ist sehr mulmig. Am Fuße gilt es, ein Blockfeld mit sehr großen und kleineren Steinen zu durchqueren. Dann wird es zunehmend steiler. Richtig klettern muss man nicht. Nur schauen wo man hintritt und hinfasst. An schwierigen Stellen gibt es ein Seilbündel, mit mehreren unterschiedlichen Seilen. Keines davon sieht vertrauenserweckend aus. Auch die Befestigung macht es nicht besser. Und das die Seile tlw. über scharfe Felskanten laufen, auch nicht. Doch was solls, hilft ja alles nichts.

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Noch ein paar Meter und wir stehen oben. Doch Achtung! Das Gipfelplateau ist recht groß. Also den Weg zur Auf-/Abstiegsstelle merken. Ganz ungefährlich ist die Aktion nicht. Eine Frau ist dort wohl schon ums Leben gekommen und wenn es beim Auf- oder Abstieg zu Steinschlag kommt, möchte ich auch nicht in der Rinne sein. Das Panorama nach allen Seiten, lässt die bisherigen Anstrengungen für einige Minuten fast vergessen. Auch die Gipfel-Schoki vergesse ich zu essen. Der Abstieg ist etwas gefährlicher als der Aufstieg, doch letztenendes geht alles gut. Teure Ausrüstung 1.000€, Anfahrt nach Norwegen was weiß ich wie viel €, gutes Wetter am Harteigen: Unbezahlbar. Für alles andere gibt es Visa ;)

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War da was? Ja, der erste Regen weckt uns am zu Beginn des dritten (ganzen) Tourentages. Doch kaum sind wir in den Regenklamotten verpackt und wollen uns auf den Weg machen, hört es auf zu regnen. Hatte ich schon erwähnt, dass wir die Regenkleidung auch zu hause hätten lassen können?

So langsam gibt es wieder mehr Vegetation. Gegen Mittag haben wir noch einen letzten Blick zum Harteigen, der tlw. dicht in Wolken gepackt ist. Der Wind frischt auf, und es geht über Steinplatten bergauf und bergab. Und wieder fällt uns nur eines ein: Das bei Regen, Schnee oder Eis? Nein danke. Das macht sicher keinen Spaß. Wir haben so schon Mühe uns auf den Beinen zu halten. Die Hütte in Hedlo ist geschlossen. Wenn uns unterwegs was passiert wäre, hätte das bedeutet, dass einer eine ganze Tagesetappe in schwierigem Gelände, bis zur nächsten Hütte laufen muss. Und das, mit der Belastung einer ganzen Etappe in den Knochen. Vom Feeling her, war das kein gutes Gefühl. Wir bauen an einer Wegkreuzung direkt am Fluss unser Zelt auf. Kaum das es steht, setzt Regen ein. Den Klogang müssen wir uns die ganze Nacht verdrücken. Doch auch dieser Dauerregen, der fast die ganze Nacht und den Morgen anhält, hört auf, bevor wir loslaufen.

Die nächste Etappe bringt uns wieder der Zivilisation etwas näher. Einige Tagesausflügler begegnen uns. Nach der Mittagspause sehen wir einen Trailrunner. Und noch einen. Und – Moment mal, dass sind doch Spuren von inov-8 Schuhen. Plötzlich sehen wir Schilder und jetzt klärt sich die ganze Sache auf. Der Eidfjord-Marathon findet heute statt. Die Armen müssen gefühlte 10.000 Hm von Eidfjord hoch und wieder runter. Machen die das FREIWILLIG??? Die Regenfälle in der Nacht und die wilde Trailrunner-Horde haben den Weg nicht besser gemacht. Wenn du verstehst, was ich meine. Der Abstieg nach Fossli geht trotz Stöcken ganz schön auf die Knie. Der Weg ist zwar schlecht, doch die rutschigen Steinplatten sind noch besch……… . Bei Schnee und Regen? Oh Nein! Da laut Hardangervidda-Führer aus dem Conrad Stein Verlag keine Zeltplätze ausser einem offiziellen (NOK/€) verfügbar sind, schlagen wir unser Zelt kurz vor Fossli direkt am Weg auf. In der Nähe gibt es zwar einen großen Fluß, doch das Ufer ist recht steil. Deswegen gestaltet sich die Wasserversorgung etwas schwierig. Je nachdem wie viel es geregnet hat, bilden sich aber in der Nähe kleine Wasserläufe. Das Wasser hat zwar die Farbe von Urin, doch mit Entkeimung hat es bis jetzt keine Spätfolgen mit sich gebracht.

Den Wasserfall in Fossli lassen wir uns tags darauf nicht entgehen.

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Wer seinen Kalorienbedarf mit anderen Dingen als Nüssen und co. decken möchte, findet neben einem Hotel auch einen Kiosk mit Waffeln, Eis, etc. Das Cafe, welches etwas weiter oben in der Karte eingezeichnet ist, hatte dagegen geschlossen. Voller Vorfreude, dass wir die Tour bald geschafft haben, geht es weiter Richtung Rembesdalseter. Der Weg dorthin ist ok. Bis zu einem Abstieg nahe dem Eidfjord. In der Karte sieht der Abstieg nach Spaziergang aus. Tatsächlich ist es ein mörderischer Abstieg. Wir nennen das folgende Wegstück „Tal des Todes“. Und nicht umsonst.

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Oft war es, trotz aller Vorsicht, ganz knapp. Im Tal angekommen, gilt es einen Fluss zu überqueren. Die „Brücke“ besteht nur aus 2 lose aufgelegten Holzbohlen. Der Wind, der sich hier in diesem Tal bündelt, pfeifft wie verrückt. Ich entschließe mich nach dem ersten Bohlen, den zweiten im sitzen zu überqueren. Eine Windböe, schmeißt mich um ein Haar in den Fluß. Hm, nicht so schlimm, wenn alles wasserdicht verpackt ist. Doch wenn es keine 20 Meter weiter, 200 m tief in den Eidfjord geht, schon. Klar, man kann versuchen wieder an Land zu kommen. Doch was, wenn man sich bei dem Sturz ins kalte Wasser neben einem Schock auch (Kopf-)Verletzungen zuzieht oder bewusstlos wird? Der folgende Anstieg bringt zwar grandiose Aussichten auf den Simadalsfjorden (Ausläufer des Eidfjord) und den „Sarek“ doch der Wind bläst wie verrückt.

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Wir haben Mühe, nicht vom Weg abgedrängt zu werden. Auch die Idee, mich an einer sehr steilen Stelle an einem Ast festzuhalten, ist nicht die beste. Ich rutsche aus, und schramme mit der Backe am Ast entlang. Was, wenn der Ast sich durch den Backen gebohrt hätte? Auf dem Berg verlaufen wir uns wegen veralteten „T“ – Markierungen. Das kostet 30-40 Min. die wir am Ende der Etappe bitter nötig gehabt hätten. Die Hütte stellenweise vor Augen, kostet der Weg bis dorthin sehr viel Kraft. Langsam geht die Sonne schon unter. Bald wird es dunkel. Hier oben bei diesem Wind zu übernachten kommt nicht in Frage. Wir schaffen es zum Glück noch rechtzeitig, aus dem kleinen Gebirge abzusteigen. Der Wegweiser scheint das Ende der Qual zu verkünden. Doch dann kommt ein riesen Blockfeld. Nach dieser anstrengenden Etappe und fortschreitender Dämmerung nicht nur kein Spaß mehr, sondern langsam auch gefährlich. Doch auch hier kommen wir unverletzt durch. Noch über eine Brücke und einen Bach, doch … wo ist denn die zweite Brücke??? Keine Brücke, keine Holzbohlen, nichts! Jetzt muss auch noch durch einen undurchsichtigen, eiskalten Gletscherfluss gewatet werden. Auch hier geht es wenige Meter weiter etliche Hm in die Tiefe. Meine Füße sind eiskalt. Zum Glück habe ich die Neoprensocken dabei. Ruckzuck werden die Füße wieder warm. Ca. 1,5 km vor Rembesdalseter bauen wir an einem, naja, sagen wir mal nicht perfekten Ort unser Zelt auf. Mit Steinen beschwert, hoffen wir, dass es uns nachts nicht um die Ohren fliegt. Die Rucksäcke sind gepackt, de Schuhe daran festgebunden. Fluchtbereit. Wir überstehen die Nacht irgendwie und gehen am Morgen so schnell wie möglich weiter. Der Weg bis nach Rembesdalseter ist nicht einfacher als am die Strecke am Tag zuvor. Ab der Hütte geht es stetig bergauf. Teils über glatten Fels. Auch heute, können wir den Harteigen noch einmal sehen. Und heute dann auch wirklich zum letzten mal, denn wenn alles gut geht, sind wir abends in Finse. Dachten wir vor kurzem noch, wir sind aus der Vidda draußen, zeigt sie jetzt nochmal ihr wahres Gesicht. Der Wind bläst uns wieder vom Weg, und trotz relativ warmer Temperaturen ist es eisig. Alleine der Wind macht uns fertig. Die extremen Winde hängen wahrscheinlich mit dem Gletscher zusammen. Die Radiostation auf dem Berg Dyrhaugane soll laut Buch die Hälfte des Weges bis Finse sein. Doch kurz darauf können wir schon die ersten Hütten von Finse sehen. Der Weg dorthin zieht sich aber noch. Und fast bis zum Schluss, ist die Gefahr von Verletzungen und Knochenbrüchen nicht gebannt. Beim letzten Schneefeld, das gequert werden muss, geht es vom Fels ca. 2-3 m schräg nach unten auf das Schneefeld. Dazwischen ist jedoch ein Spalt in den man hineinrutschen kann. Die Umgehung dieses Wegstückes ist sehr anstrengend und gefährlich. Doch wir bewältigen auch diese Herausforderung. Als wir dann auf der Straße rechts Richtung Finse (Zentrum) gehen, sieht man wie lange sich der Weg noch hinzieht. Absolut demotivierend. Am Bahnhof angekommen, beschließen wir, uns in der DNT-Hütte einzuquatieren. Im Bahnhof und in der Hütte sind´s 24°C. Gefühlt wahnsinnig heiß. Ja, und das war dann auch schon die ganze Tour.

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Finsehytta

Noch ein paar Worte zur Finsehytta. Die Nacht hat (ohne DNT-Mitgliedschaft) 195 NOK gekostet (Student?). Die kalt,lauwarme Dusche für 3 Minuten 20 NOK, 1 Kakao mit Sahne 23 NOK. Der Ausblick aus der Hütte ist toll. Sogar beim Zähneputzen sieht man den Gletscher. Die Gruppenunterkünfte sind Bettenlager. Schuhe sind in der Hütte verboten. Nasse (gewaschene) Wäsche muss nicht neben dem Bett aufgehängt werden. Es gibt einen Trockenraum. Das sollte man nur VORHER ;) wissen. Das Frühstück ist wohl ziemlich reichhaltig (WAFFELN!!!). Ich hab´s aber verschlafen.

Ein Tipp für alle, die sich vllt. noch den Eidfjord anschauen wollen. Zuerst muss man mit dem Zug nach Voss oder Haugastol. Von dort aus fahren dann Busse weiter zum Eidfjord. Die Busse fahren aber nur einige Male am Tag. Bitte vorher gut erkundigen. Bei unserer Abreise hatten alle Züge Verspätung oder sind ausgefallen. Nach mehreren Stunden Wartezeit im Bahnhof in Finse, ging´s dann weiter nach Haugastol. Kaum aus dem Zug Richtung Oslo ausgestiegen, erfahren wir, dass heute kein Bus mehr zum Eidfjord geht. Also den restlichen halben Tag im Bahnhof in Haugastol warten.

Oslo

Um 0000 Uhr irgendwas in Oslo angekommen, ist unsere Suche nach einem Hostel wenig erfolgversprechend. Es ist/war ein Länderspiel in Oslo und (CH-Forenmitglieder, bitte entschuldigt) Heerscharen von schweizer Fußballfans haben sich in der Stadt einquartiert. Trotzdem finden wir noch 2 Betten. Oslo ist allerdings sehr teuer. Ich war schon in Schweden und Finnland, doch das ist kein Vergleich zu Oslo. Tüte Gummibärchen oder Chips: 5€, Bier 12€, 1 Waffel mit Eis 7€, Pommes 7€, etc. pp.

Schuhe

Zu den Schuhen hab ich noch ein paar Fragen: Ich war mit Trailrunnern (LaSportiva) mit GTX unterwegs. Am dritten Abend, hatte ich (obwohl sich den Umständen entsprechend, eigentlich alles recht trocken anfühlte) Kälte-Nässe Brand an den Füßen. Zwar nur im Anfangsstadium, aber trotzdem. Ich kenne dieses Phänomen aus einem Erste-Hilfe Kurs und kenne auch die Vorbeugungs- und Behandlungsmaßnahmen. Vorbeugen, trockene Socken/Schuhe > trockene Füße, und viel Luft an die Füße lassen (in Pausen). Bei gutem Wetter kein Problem, doch wenn´s kälter ist und kein Wetterschutz vorhanden ist, schwierig. Wie verhält es sich ausserdem in den Neoprensocken? Die sind doch praktisch fast die ganze Zeit nass? Macht das Hydropel (oder eben die MYOG-Variante davon) den entscheidenden Unterschied? Und wie ist es mit Schuhen ohne Membran (mit/ohne Neoprensocken)? Die Schuhe/normale Socken werden zwar schneller trocken doch bei ständiger Nässe sind sie halt trotzdem ständig nass. Gibt´s Unterschiede zw. Sommer/Winter? Ich werde mir die entsprechenden Threads zwar nochmal genau durchlesen, doch vllt. gibt´s ja den ein oder anderen Hinweis/Tipp.

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Ansonsten war ich mit dem Schuhwerk zufrieden. Sie haben halt ganz schön gelitten. Umknicken war auch ein paarmal dabei. Doch ich denke, dass passiert auch mit „richtigen“ Schuhen.

Kosten

Die Kosten liegen irgendwo zwischen 800 und 1.000€. Die größten Posten sind natürlich die An-/Abreise und das Hostel in Oslo.

Wetter

Wie gesagt, wir hatten echt ein riesen Glück. Doch es kann eben auch ganz anders sein. Dann werden gemütliche Flussquerungen bei denen Stein-Hopping möglich ist schnell zu schwierigen Unterfangen.

Brücken

Haben den Namen tlw. echt nicht verdient. Ein Bohlen war halb durchgebrochen und mit Brettern geflickt.

Wasser

Gibt’s fast immer überall. Mit dem AquaMira/Venture Pre-Mix hat es auch super geklappt. Eine 0,5 Liter Flasche reicht tagsüber aus.

Essen

War wie fast immer zuviel dabei. Komischerweise hab ich nach der Tour kurz nach dem Essen wieder Hunger bekommen. Da waren wohl ein paar Energiespeicher leer …

Müll

Ich finde es richtig Schei… das selbst in den entlegendsten Winkeln dieser Erde überall Müll rumliegt. Kippen, Klopapier benutzt und unbenutzt, Tüten, Dosen, usw. Welche Vollidioten machen sowas? Die wollen doch auch die Natur erleben.

Ausrüstung

Das nächste Mal, würde ich ….

ein Zelt mitnehmen, dass einen eingenähten Boden hat. (Golite Shangri La 2?)

versuchen, die Gewichtsspirale in die richtige Richtung zu drehen.

Vllt. auf einen Gaskocher setzen.

Eine kleine Tube Sonnencreme mitnehmen

Eine Schirmmütze o.ä. mitnehmen

Ein besser abgestimmtes Kleidungssystem mitnehmen.

Meine richtige Petzl Stirnlampe einpacken. Die Blockfelder in der Dämmerung sind nicht ohne. Und die Photon ist da nicht so das Wahre.

Evtl. zusätzlich einen Sam-Splint einpacken. Macht natürlich nur Sinn, wenn alle Teilnehmer damit umgehen können. Vllt. lässt er sich ins nicht vorhandene Tragesystem integrieren. Das „Verbandpäckchen und Schmerztabletten“ Erste Hilfe Set, ist meiner Meinung nach, (nicht nur dort) völlig untauglich.

schauen, dass ich entweder mit einer kleinen Gaskartusche auskomme, oder gleich einen halben Liter Spiritus im Laden lasse. So habe ich den ganzen mitgeschleppt und dann den übrigen wieder in den Laden getragen, da er mir zum wegschmeiße zu schade war. K.A. was die jetzt damit machen, aber vllt. kann´s dort noch einer gebrauchen.

Gut bewährt haben sich dagegen der Ray Jardine Quilt mit Alpin Upgrade, die Laufbursche Isomatte in Kombination mit der TAR PL XS, Getränkepulver (nächstes mal mehr davon!), die Fizan Compact Stöcke waren besser als erwartet, und einiges andere mehr.

Links

Wetter

Webcams:

Finse

Geilo

Solo Tour

Ich ziehe meinen Hut, vor allen, die dort oben oder in ähnlichen Gegenden Solotouren machen. Auch wenn uns fast jeden Tag einer oder mehrere Wanderer begegnet sind, möchte ich mich nicht darauf verlassen müssen, dass mir Fremde helfen. Wenn sie denn kommen und einen sehen.

Hardangervidda Führer von Tonia Körner (Conrad Stein Verlag)

Wer glaubt, mit dem Buch sei er bestens vorbereitet, irrt. Schwierige Passagen werden als mäßig und fast familientauglich beschrieben. Auch auf andere Schlüsselstellen wird kaum oder gar nicht eingegangen. Sicherlich gut zur Ergänzung, doch nicht allein darauf verlassen!

Gedanken zur Tour

Es war eine schöne, doch auch sehr anstrengende und gefährliche Tour. Oft ging es nur um Haaresbreite an der Katastrophe vorbei. Ein Sturz im Blockfeld und alles vom kleinen Zeh an aufwärts kann gebrochen und ausgerenkt sein. Trotzdem möchte ich am liebsten meinen Rucksack packen und wieder los. Der Virus ist jetzt endgültig ausgebrochen. Doch zum Glück ist nach der Tour VOR der Tour.

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Hey Basti,

vielen Dank für diesen wirklich sehr schön zu lesenden Tourenbericht. Der Landschaftsgenuss blieb ja trotz der kleinen "Hürden" nicht auf der Strecke - darum geht es ja wohl in erster Linie. Auch die Randinfos sind sehr informativ und hilfreich für eine Planung. Prima!

NUR - wenn du noch die Fotos nachreichen/einfügen könntest, würde man sich besser in die jeweilige Situation rein denken können. Eine kurze Anleitung zum Bilder einfügen gab es hier: >>> klick <<<

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Danke für die Blumen, Matthias. Und natürlich für den Link wg. Bilder einfügen. Bilder sind jetzt drin. Natürlich nur eine Kleinstauswahl. Gäb noch 1000 mehr.

OT: Leider sind trotz Korrekturlesens neben den Bilder auch immer noch ein paar Rechtschreib- und Textfehler drin. Wer sie findet, darf sie behalten.
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netter bericht. aber eine seltsame grundeinstellung hast du schon. irgendwie siehst du überall vorallem gefahren und negatives. kann natürlich auch daher kommen, dass du vielleicht nicht so oft in den bergen unterwegs bist? die beurteilung der schwierigkeit hängt ja meist direkt proportional vom eigenen können ab. liest man andere berichte, dürfte die vidda (bis auf den harteigen) ein T2 nicht übersteigen. aber wenigsten lässt der letzte satz hoffen, dass du's wieder mal versuchen willst. ;)

noch zu den nassen füssen. das wichtigste ist, dass sie warm sind. ich weiss nicht wie deine aussahen aber so schrumpelig weiss ist ganz normal, hauptsache sie sind warm! da reichts, wenn du sie abends/nachts im schlafsack trocken hältst. sind sie hingegen kalt, musst du dir tatsächlich eine andere lösung überlegen.

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netter bericht. aber eine seltsame grundeinstellung hast du schon. irgendwie siehst du überall vorallem gefahren und negatives. die beurteilung der schwierigkeit hängt ja meist direkt proportional vom eigenen können ab.

Ich finde nicht, dass ich überall Gefahren und negatives sehe, oder gar eine seltsame Grundeinstellung habe. Mir war es nur wichtig, über die Tour so zu berichten, wie sie eben war. Dazu gehören neben den vielen schönen Momenten, halt auch die anderen Seiten. Und gerade weil in anderen Berichten oder Büchern darüber eher weniger berichtet wird, kann (bei Neulingen) schnell der Eindruck entstehen: „Ach, so schwer kann das ja nicht sein“. Was das eigene Können betrifft: Ja, es war meine erste Tour in solcher Landschaft und Umgebung. Es war einiges anders als bisher, doch Blockfelder und ähnliches waren kein Neuland für mich. Mein Kollege empfand die Tour ähnlich wie ich. Und er ist weitaus erfahrener. Vielleicht darfst du auch einfach nicht immer von deiner Erfahrung ausgehen. Die Hardangervidda ist ja schon ein kleiner Traum von vielen (zumindest von mir :). Und dann stehen da die Newbies in Finse, Haukeliseter oder irgendwo dazwischen, und sagen: „Davon stand aber nichts im Bericht/Buch“.

aber wenigsten lässt der letzte satz hoffen, dass du's wieder mal versuchen willst. ;)

Die Vidda muss ich nicht mehr versuchen. Die hab ich ja jetzt :D Wobei´s da schon noch einige schöne Ecken zu entdecken gibt. Oder höre ich da eine negative Grundeinstellung aus deinem Satz? ;)

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Ich fand den Bericht, wenn auch flott und mit praktischen Infos gespickt geschrieben, auch aufgrund der negativen Einstellung eigenartig.

Schon erstaunlich wie gefährlich so ein Ort sein kann.

Reisserisch beginnt's mit dem Untertitel: (Tor-)Tour.

Warum Neulingen zu einer negativen Antizipation verhelfen? Das Gegenteil fruchtet besser. Aber seis drum, jedem das seine.

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„Ach, so schwer kann das ja nicht sein“.

Ich hatte genau so ein Erlebnis.

"Der Rundweg dauert 5h, erstreckt sich über 12km und ist gut begehbar."

Daraus wurden 25km und 18h, zerkratzte Beine, hängenbleiben im Stacheldraht, teils überhaupt kein durchkommen bzw maximal 1,5 km in der Stunde. War dann doch etwas anders als in der Werbung.

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Basti,

das war DEINE Tour und DU schreibst DEINEN Reisebericht so, wie DU ihn erlebt und gefühlt hast!

Also lass dir von den immer selben, kritisch/negativen, Stimmen hier keine Meinung aufzwängen.

Ich kenne dich, sowie auch viele andere hier aus dem Forum persönlich und wissen sicher, daß du ein zwar stiller, aber authentischer und ehrlich Zeitgenosse bist, welcher mit Sicherheit nicht zum Übertreiben neigt :- )

Zudem sollte man dankbar darüber sein, das sich das ULT- Forum langsam mit solchen Reiseberichten füllt und diese von Mitgliedern hier, nicht in externen Foren verschwinden...

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Hallo

Reisserisch beginnt's mit dem Untertitel: (Tor-)Tour.

Warum Neulingen zu einer negativen Antizipation verhelfen? Das Gegenteil fruchtet besser. Aber seis drum, jedem das seine.

1. TorTur ist ein Radrennen in der Schweiz.... :mrgreen:

2.

jedem das seine.

ist auch ein Ausspruch der mehr als negativ besetzt ist.....

....mag man doch seine eigene Tour empfinden wie man mag.....

...ich finde meine Touren immer schön...

Wallfahrer

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Schuhe

Zu den Schuhen hab ich noch ein paar Fragen: Ich war mit Trailrunnern (LaSportiva) mit GTX unterwegs. Am dritten Abend, hatte ich (obwohl sich den Umständen entsprechend, eigentlich alles recht trocken anfühlte) Kälte-Nässe Brand an den Füßen. Zwar nur im Anfangsstadium, aber trotzdem. Ich kenne dieses Phänomen aus einem Erste-Hilfe Kurs und kenne auch die Vorbeugungs- und Behandlungsmaßnahmen. Vorbeugen, trockene Socken/Schuhe > trockene Füße, und viel Luft an die Füße lassen (in Pausen). Bei gutem Wetter kein Problem, doch wenn´s kälter ist und kein Wetterschutz vorhanden ist, schwierig. Wie verhält es sich ausserdem in den Neoprensocken? Die sind doch praktisch fast die ganze Zeit nass? Macht das Hydropel (oder eben die MYOG-Variante davon) den entscheidenden Unterschied? Und wie ist es mit Schuhen ohne Membran (mit/ohne Neoprensocken)? Die Schuhe/normale Socken werden zwar schneller trocken doch bei ständiger Nässe sind sie halt trotzdem ständig nass. Gibt´s Unterschiede zw. Sommer/Winter? Ich werde mir die entsprechenden Threads zwar nochmal genau durchlesen, doch vllt. gibt´s ja den ein oder anderen Hinweis/Tipp.

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Ansonsten war ich mit dem Schuhwerk zufrieden. Sie haben halt ganz schön gelitten. Umknicken war auch ein paarmal dabei. Doch ich denke, dass passiert auch mit „richtigen“ Schuhen.

Zu den Neoprensocken:

In meinen Augen eignen sich Neoprensocken am besten im nassen Milieu. Wenn der Fuß sowieso ständig durch äußere Einflüße wie Pfützen, schmelzender Schnee oder andere Sachen nass wird. Sie sind ungeeignet in trocknen Milieu, wenn man mal nass wird. Mit anderen Worten, je mehr man sich vom eigentlich Taucheinsatz-feuchten-Milieu entfernt, desto ungeeignter werden sie.

Es gibt in Kajakläden auch Polartec-socken, die halten auch ganz gut warm (sind ähnlich dick wie die dünnen Neoprensocken) und trocknen recht schnell wenn man nicht dauernd in feuchten Gefilden unterwegs ist.

Meine Neoprensocken wirken eher wie eine Art VBL. Es ist zwar schön warm dadrin, aber der Fuß wird sehr schnell feucht. Die dünnen Thermo-Neoprensocken von Camaro sollen an den Nähten auch noch dicht versiegelt sein, da kommt wirklich sehr wenig Feuchtigkeit raus (wenn draußen trockene Bedingungen herrschen).

Ich habe aber Neoprensocken bisher nur tageweise genutzt, nie länger am Stück.

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Einen Reisebericht aus seiner eigenen erlebten Gefühlswelt zu erzählten ist doch das wichtigste.

Was wird denn erwartet zu lesen? Immer alles toll und schickilacki?

Auf hart und dicke Hose zu machen ist gestern. Wenn eben mal etwas mehr Pessimismus, Unwohlsein oder was auch immer einfließt, bedeutet es ja nicht das es auch so schlecht war.

Jeder hat sein Stil und lernt aus dem Erlebten für die folgenden Touren.

Ich kenne die Gegend ganz gut und kann sagen das man pauschal den Reisebuchführern eh nicht trauen kann und

es viele Wege gibt dort zu gehen. Je nach Wetter, Jahreszeit oder persönlichem Zustand können sich dort sehr schnell die Verhältnisse ändern. :mrgreen:

Danke Basti für die guten Tipps und für Deine eigene Sichtweise. Ein paar mehr Fotos wären noch interessant...

Gruß, Rio

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Schöner individueller Bericht. Bei deiner Wetterschilderung kam bei mir ziemlicher Neid auf... Die Welt ist ungerecht. Ich hätte auch gern vom Harteigen aus was gesehen. Gmbl.

Die Wege hab ich subjektiv als unkritischer empfunden. Aber was solls. Aber wie der andere Basti schon sagte: es ist Dein Bericht.

Was die Füsse angeht: Morgens und Abends schmieren (Vaseline, Hydropel, Hirschtalg, wasauchimmer) macht schon viel aus, finde ich.

Was für eine Hütte hattet ihr denn dabei?

Schorsch

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Ja, dein bericht ist schon anders aber sehr Gut nachvollziehbar, auch wenn ich noch nie da war. Nicht immer ist alles schön, auch wenn es nicht einfach ist das so zu schrieben, wie du es tust. Wir sind nicht alle Helden und groß geworden in die Bergen. Ich finde dein Berich ehrlich, also wer bin ich um zu urteilen??? Danke.

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Ich schließe mich den Vorrednern gerne an: ich finde den Bericht interessant, lesenswert und die Ehrlichkeit darin völlig natürlich und unbedingt angebracht, nicht nur aus Gründen der Authentizität. Danke, Daune!

Und für das Reiseberichte-Forum nehme ich mit: eine kleine Anleitung inbesondere zum Einfügen von Bildern wäre sinnvoll.

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Aus Mangel an windstabilen UL-Unterkünften, war es dann letztlich ein Hilleberg Nallo 2 GT.

Zu den Nachttemperaturen kann ich leider nicht viel sagen. Am Morgen waren es ca. 7°C und so richtig gefroren sah es früh auch nie aus. Im Quilt mit Kleidung war es jedoch gefühlt meist sehr warm.

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Aus Mangel an windstabilen UL-Unterkünften, war es dann letztlich ein Hilleberg Nallo 2 GT.

Diese Aussage ist falsch. Subjektivität hin oder her, hier liegt fehlende Erfahrung und Unwissen vor.

Ich will dich hier nicht persönlich angreifen, nur daran erinnern, dass es einen Boden mit Tatsachen gibt und kein Sturm im Wasserglas.

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Ich denke auch, dass Daune damit eher den Bestand eigener Unterkünfte meinte und keine allgemeine Aussage treffen wollte. Zumindest mit seinem Hexamid wollte ich auch nicht unbedingt durch Norwegen.

By the way: Wirklich sehr schöner Bericht, der einen guten Einblick in die eigenen Erlebnisse und Perspektiven liefert.

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Danke, Daune. Ich hab's wirklich missverstanden. Es wäre ja auch möglich, dass du vollkommen plausible Gründe für die Mitnahme eines Nallo hast. Nur weil was leichter ist, ist's ja noch lange nicht besser.

OT:
Ist halb so wild, wie man es sich gerne vorstellt (auch in einem SL3 hat man keine Heizung und keinen Wäschetrockner)

Von hier:http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/viewtopic.php?f=7&t=1417&start=10

Wie wäre es für die beiden mit einem Wäschetrockner anstatt Waschmaschine.

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