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Ultraleicht Trekking

Packliste optimieren - Solobiwaktrekking in den Alpen mit Hund


travelmountainfox

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Hallo ihr Lieben,

ich habe nun über einige Jahre meine Packliste für meine Alpentouren optimiert, mir nach und nach neue Ausrüstung zugelegt. Nun dachte ich, dass es sicher nicht schadet, mal andere drüberschauen zu lassen. Ich freue mich wirklich sehr über konstruktives Feedback. Dieses Jahr geht es in die italienischen Alpen (Schweizer Grenze). Ich werde hauptsächlich in Biwaks übernachten, eines davon hat keine Matrazen oder Matten, ggf. gibt es weitere Biwaks ohne Decken. Insgesamt bin ich wohl 3-4 Wochen am Stück unterwegs, die längste talfreie Etappe ist 9 Tage lang. In einigen Biwaks gibt es laut Recherche auch Gas. (Daher überlege ich, ob ich auf eine kleinere Kartusche umsteige. Wenn, dann benötige ich sie mal für ein warmes couscousfreies Abendessen oder einen heißen Tee.

Vielleicht ein paar Worte zu mir. Ich bin sehr viel allein mit dem besten Wander- und Kletterhund Pakko in den Alpen unterwegs, häufig auf Wegen, wo ich an manchen Tagen niemandem begegne, an anderen Tagen wenigen Menschen. Manchmal sind auch Wege dabei, wo es mit der Wasserversorgung etwas schwieriger ist. Es gibt also vereinzelt die Tage, wo ich für ein paar Stunden 3-4kg Wasser durch die Gegend trage (0,5l Trinken Pakko und 150ml pro Mahlzeit für das Einweichen seiner Nahrung). Meine Touren finden überwiegend auf über 2000hm, oft zwischen 2500 und 3000hm statt. Für kleinere Gletscherreste und steile Schneefelder habe ich daher auch Grödel dabei.
Da ich allein unterwegs bin, und mein Rucksack mit Hundefutter für 1-2Wochen auch mal schwerer ist, habe ich einige Konsequenzen für meine Ausrüstung gezogen. Ich habe eine relativ schwere Regenjacke, die auch bei 15kg Rucksackgewicht (falls mit Zelt unterwegs) sicher dicht hält, einen Biwaksack für zwei Personen (in denen Pakko mit seinen 12kg Gewicht auch Platz findet.) und auch neben dem Inlet einen richtigen Schlafsack dabei. Letzteren habe ich bisher durchaus mal in Biwaks benötigt, in denen es keine Decken gab. Pakkos Hundebett ist gleichzeitig mein Rückenpolster im tragesystemfreien Rucksack, und meine Notfallisomatte für Biwaks ohne Matratzen. Ich habe zwei sehr kleine Handtücher. Eins dient dazu, im Notfall Pakko für die Hütte zu säubern.

In der aktuellen Liste fehlen 4 Gewichte, die zusammen ungefähr 200-250 Gramm ausmachen sollten. Das sind die blau hinterlegten. Das Hygiene- und 1.Hilfe-Set wiege ich meist am Ende zusammen. Das sind die bisherigen Erfahrungswerte.

Schon mal vielen Dank im Voraus :-)

Zusätzlich noch eine konkrete Frage. Ich habe derzeit halbhohe Leichtwanderschuhe, mit diesen bin ich sehr zufrieden. Wenn ich kleinere Touren in den Bergen wandere, trage ich aber inzwischen leichte Approachschuhe, die nicht mehr über den Knöchel gehen. Das spart locker noch mal 200g je Fuß, und läuft sich mit Tagesgepäck sehr viel angenehmer. Wie steht ihr dazu, wenn ich mehrere Tage hintereinander in felsigem Terrain unterwegs bin?

LG Kerstin

 

Packliste_open.xlsx

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Wegen den Schuhen würde ich mir keine Sorgen machen. Ich habe seit 20 Jahren nur in Ausnahmefällen hohe Schuhe an (Gletscher, Winter). Das einzige kleine Problem...  hin und wieder haue ich mir mal den Knöchel an. Meist in losem Blockgelännde wenn alles in Bewegung ist. Hab mir dazu mal so Trailrunninggamaschen von Salomon mit einer Polsterung am Knöchel gekauft. Die Polster haben aber genervt und sind rausgeflogen. Ohne Nerven mich die Dinger aber immer noch genug dass sie meistens zu Hause bleiben.

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  • 2 Wochen später...

Der Biwaksack fehlt in Deiner Liste.

Rucksack und Trekkingstöcke (selbst zwei 5€-Stöcke von Decathlon (200g je Stock) sind leichter!) wären leichter zu haben.

Wie lädst Du Dein Handy? Da könnte man mit Powerbank, Stirnlampe etc in kompatibler Kombination auch noch ein paar Gramm herausholen.

Bei den Wanderschuhen ist ein Umstieg auf Trailrunner ohne Probleme möglich. Ich würde definitiv auf Zehenschutz achten. Abends ist man doch eher unkonzentriert und schlägt irgendwo gegen oder man rutscht über in andere Steine.

Wäre cool, wenn Du Deine Tour mal kurz umreißen könntest!

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Am 25.4.2023 um 21:00 schrieb travelmountainfox:

Ich habe derzeit halbhohe Leichtwanderschuhe, mit diesen bin ich sehr zufrieden. Wenn ich kleinere Touren in den Bergen wandere, trage ich aber inzwischen leichte Approachschuhe, die nicht mehr über den Knöchel gehen. Das spart locker noch mal 200g je Fuß, und läuft sich mit Tagesgepäck sehr viel angenehmer. Wie steht ihr dazu,

Kommt drauf an. Mit Tagesgepäck im Geröll herum rattern ist nicht mit schwererem Gepäck vergleichbar, denn das geht ganz ordentlich auf die Füsse.

Ausprobieren. Mein Urlaub ist es nicht, der da eventuell hinüber ist.

 

Mein Ansatz bei solchen Touren entspricht dem, was Motorradfahrer unter "Dress for the slide, not for the ride" zusammen fassen. Die Ausrüstung nicht für den Optimalfall auslegen, sondern mit Sicherheitspuffer nach oben.

Bedeutet für mich dann eben, dass ich auf Bergstiefel setze, sobald ich die Route nicht kenne, keine ausreichende Infos über die Schwierigkeiten/den Untergrund finde, oder über längere Zeit mit nicht vorhersehbar gutem Wetter unterwegs bin. Bedeutet Bergstiefel auch dann, wenn ich tendentiell mit mehr Gepäck unterwegs bin, oder längere Strecken im Schutt/Geröll gehe.

Ich habe dazu schon ein paar Dinge getippelt, z.B. etwas über die Wanderskala des SAC - und mit Verweis auf die Bilder/Texte dort wären bei mir Bergstiefel an den Füsen, sobald ich längere Strecken T4 und darüber oder T3 /Schutt, im verlinkten Text die "Schutt T3" (Val Frisal um genauzu sein) gehen würde. Bei T1/T2 sind TR klar im Vorteil, weil man damit Strecke machen kann, darüber macht man sich nur die Hufe kaputt mit den weichen Tretern, und weiter oben in der Skala fällt man einfach schneller auch mal runter, als es mit Bergstiefel der Fall ist.

 

Konkret waren bei mir bislang die La Sportiva Trango Guide Leather sowie deren Vorgängerversion im Einsatz, und jetzt  sind seit letztem Wochenende die Aequilibrium Leather aus dem gleichen Haus an den Füssen, nachdem bei den Trangos die Sohle soweit runter ist, dass ich sie besser nur noch bei leichten Wanderungen einsetze.

Meine Einschätzung des Ganzen beruht dabei auf ziemlich vielen Jahren in dem Gelände. Mein derzeitiger Fuhrpark an leichteren Schuhen sieht so aus:

IMG_20230504_155154_751.thumb.jpg.cf933036a67bad5bf1afa4e4a767d57a.jpg

Alles bis auf #3 von oben ist geschrottet, die TR (Uragano, unten) haben dabei von allen Tretern am wenigsten Bergluft gespürt. Das oberste Paar wandert nun in den Müll.

 

 

Ach ja:

Die Berechnung für 9 Tage Essen halte ich übrigens für sehr optimistisch. 270g Trockenfutter pro Tag sind - selbst wenn es reines Sonnenblumenöl wäre - rund 2400 kcal. Auf 9 Tage mit solch einer Diät quer durch die Berge hätte ich keine Lust, da ich im Gebirge eher mit 5000 kcal und mehr pro Tag rechne.

 

 

 

 

Bearbeitet von Jever
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Ich schliesse mich da Jever an. Da ein Helm und Grödel dabei sind machst Du sicher mehr als T2 und Du hast doch einiges an Gewicht. Eventuell hast Du noch einen Wettersturz und kommst nicht so schnell runter weil grad an der blödsten Stelle. -> Daher wären für mich leichte Bergschuhe angebracht.

270g/d Essen für die 9 Tage scheinen mir relativ wenig. Nur ein Riegel ist ja schon bei locker 50-100g, und bei so einer Tour braucht man ein paar mehr am Tag... (übrigens stimmt die Tabelle Essen am Berg und Mittag am Berg nicht überein). Ausser wenn Du jetzt sehr viel Reserve um die Hüfte hast (was wieder für Stiefel statt Approachschuhe spricht), würde ich meinen das langt bei weitem nicht aus. Kann aber auch sein, dass ich der Vielfrass bin :mrgreen:

BTW was ist denn das für ein Hund, das er solche Touren im steileren Gebirge mitmacht ?

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Am 9.5.2023 um 15:30 schrieb Patirou:

BTW was ist denn das für ein Hund, das er solche Touren im steileren Gebirge mitmacht ?

Da braucht es nicht viel. An der Ruinette (WS, Fels II bis Stelle III glaub ich) ist mir an der ersten schwierigeren Stelle im Abstieg (meine Kollegen haben da abgeseilt) ein Bergwanderer mit hund entgegen gekommen, und der hatte keine Probleme.

Morgens rauf:

20200820-0726-DSC00929.thumb.jpg.1b42460ea70e3981a0909d81859d965b.jpg

20200820-0728-DSC00931.thumb.jpg.2acdcf4b9dec02f5fc7611dc905c731e.jpg

... und während wir abgestiegen sind, gleiche Stelle:

 

20200820-1245-DSC00957.thumb.jpg.a3d58ef361351d346f77cc197bd106bd.jpg

 

 

 

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