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Ultraleicht Trekking

Ein paar Dinge zu Spirituskochern


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Wärend der letzten 2 Monate hab ich ein bischen mit Spirituskochern experimentier, nicht das ich der erste wäre. Dabei hab ich knap einen Liter Spiritus in 6ml Tests verbrannt. Wollte Nur mal kurz ein paar Sachen auflisten, die ich dabei herausgefunden habe:

-Brennerabstand zum Topfboden: Bei den Versuchen am besten waren immer Abstände bei denen so gerade kein gelb mehr in der Flamme zu sehen war. Also einfach den Topf über dem Brenner auf und ab bewegen und die Falammenfarbe beobachenten, geht in einer Minute.

-Brennergröße: Die Falmme sollte genau den Topfboden benetzen, tendenziell sind kleinere Flammen ökonomischer als größere. Brauchen dann aber natürlich länger zum Erhitzen.

-Leichte Töpfe verkürzen die Kochzeit und sparen Sprit- weilja der Topf selbst auch aufgehitzt werden muss.

=>Ausnahme: Titantöpfe. Verglichen mit Alu- oder Stahlblechdose, die ja meist leichter sind als die Titantöpfe gleicher Größe. Ich denk das liegt in erster Linie an der schlechten Wärmeleitung von Titan, die ja oft als Nachteil gesehen wird. Meiner Erfahrung nach wird bei richtiger Flammengröße nur sehr wenig Wärme über die Topfseitewand übertragen und natürlich besonders bei hohen sehr Töpfen geht darüber warscheinlich eher Wärme verloren. Die 1l Heinecken Dose hatte absolut keine Chance auch nur in die Nähe der Ti Töpfe zu kommen. Die Bodenform ist da sicherlich auch nicht hilfreich.

-Daraus folgt auch meine eher gespaltene Meinung zu ultradünnen Aludeckel. Wieviel Isolationswirkung kann man schon von einer ein paar hunderstel Alufolie erwarten, einem Material das der zweitbeste Wärmeleiter ist. Allenfalls die warme Luftschit unterhalb des Deckels leistet einen minimalen Beitrag. Konnte ich jodoch micht messen. Ich hab beobachtet das Wasserdampf an der Folie kondensiert und daduch direkt an der Deckel alle Wärme abgibt.

-Windschutz: Erstaunlicherweise braucht der Windschutz keine unteren Belüftungsöffnungen wenn man einen zylindrischen Windschutz mit ca 1cm Abstand zur Topfwand baut. dadurch wir die Windempfindlichkeit gesenkt und mehr Wärme bleibt innerhalb des Windschutzes.

- Als Material für den Windschutz funktioniert auch Karton. Wieder Erwarten wurde bei obigem Windschutz noch nicht einmal die Innewand verfärbt oder gar angekokelt.

-Zwei Ti Töpfe hab ich probiert. Der MSR war deutlich besser als der Primus. Den Primus fand ich sehr wertig.

Gewichte:

MSR 850ml (Deckel 35, Topf 77.9, Griffe 10.1)

Primus Titech 600ml (Deckel 19.5, Topf 72.7, Griffe 19.25gr)

Man beachte das Gewicht der Griffe, besonders beim Primus

Vieleicht fällt mir später noch was mehr ein.

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Ich hab wirklich darauf geachtet, das der Zylinder unten komplett dicht ist. Offebar kommt von oben genug Luft nach um den Brenner am laufen zu halten.

Ursprünglich wollte ich herausfindenwieviele Löcher ich tatsächlich brauche, hab aber mehr zum Spass mal ganz ohne Löcher angefangen. Beim ersten mal ging dann auch der Brenner nach kurzer Zeit aus, stellte aber fest, das nur der kleine Spritzer Spiritus verbaucht war den ich Anfangs nur eingefüllt hatte. Ich wollte nicht das direkt am Anfang schon mein Kartonzylinder mistamt Spiritus in meiner Küche in Flammen steht.

Übrigens, theoretisch benötigt mal 16ml Spiritus um 1l Wasser um 80°C zu erwärmen falls es gelingt dier komplette Wärme ins Wasser zu leiten.

Von allen Brennern die ich probiert habe (Tomatenkrk Sideburner, Coladosen Multiloch, Caldera Centreburner...) war der effizienteste ein simples Teelichttöpchen nur mit Spiritus gefüllt. Wiegt zudem nur 0.6gr.

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Vielen Dank für Deine detaillierten Gedanken und Beobachtungen. Wie Du schon geschrieben hast, hat der Eine oder Andere hier sicherlich schon seine eigenen Beobachtungen gemacht. ;)

Ich persönlich habe die Gramm- und Milliliter-Zählerei schon lange aufgegeben, da sich gezeigt hat, dass die Praxis die Theorie meist schlägt.

Ich will damit nur sagen, dass es outdoors viel zu viele Variablen gibt, die Einfluß auf die Brenner-Performance und den Verbrauch haben. Auch unterschiedliche Kochgewohnheiten lassen die Entscheidung zwischen Titan und Alu oft in einem anderen Licht erscheinen.

Deine Ausführungen zum Thema Topfdeckel verstehe ich nicht ganz. Wichtig ist doch, dass überhaupt ein Deckel drauf ist.

OT: Wichtiger als die Leistung eines Spirituskochers ist mir persönlich die Handhabbarkeit.
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Stimme Dir dabei komplett zu. Ich selbst hab mir wärend der Testerei öfter die Frage gestellt ob eventuelle Verbesserungen praxisrelevant sind oder auch nur den Mehraufwand rechtfertigen. Letztendlich hat mir das Experimentieren selbst einfach Spass gemacht. Die Handhabung und Anwendungssicherheit spiel ja auch eine große Rolle, die völlig unberücksichtigt blieb.

Beim Deckel dachte ich speziell um die Energieersparniss und da bin ich zu dem Schluss gekommen, daß die DIY Alufoliendeckel wenn überhaupt einen nur minimalen positiven Effekt erzielen. Ich hab Deckel aus Isomattenmaterialien und Depron gebaut, denen ich mehr zutraue. Diese Deckel wiegen bei 115mm Durchmesser und ca 5-7mm dicke auch nur ca 3gr, muss ich aber erst noch testen.

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Optimieren lohnt sich schon und mit einem vernünftigen Windschutz habe ich draußen den gleichen Verbrauch wie zu Hause sofern die Außentemperatur die gleiche ist.

Auch nach meinen Erfahrungen sind offene Brenner, wie zum Beispiel Teelichter, sehr effizient. Andere Brenner mögen etwas schneller sein, aber sparsamer ist keiner.

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Der Deckel hilft ja nicht deswegen, weil er isoliert, sondern weil er die heiße Luft, die vom Topf aufsteigt, am aufsteigen hindern. Denn die heiße Luft, die über dem Topf aufsteigt, transportiert damit ja Hitze ab, die dann nicht mehr im Topf ist. Dann entsteht über dem Topf eine Art Kamineffekt, das Wasser im Topf erwärmt Luft, die steigt auf, neue Luft wird dadurch angesaugt, wird vom Wasser erwärmt und steigt wieder auf. Und alle Hitze, die das Wasser an die Luft abgibt, ist dann ja nicht mehr im Wasser. Wenn du einen Deckel drauflegst, und wenn es nur dünnes Alu ist, verhinderst du das. Das bringt eine Energieersparnis von bis zu zwei Dritteln.

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Du beschreibst genau die Wirkung, die ein funktionierender Deckel haben sollte. Eine 5 tausendstel dicke Alufolie kann das aber nicht leisten (die DIY Deckel gegen bist auf 0.15mm- Abtropfschalendicke). Hab in meinem ursprünglichen Post dafür auch die Gründe genannt und eine mögliche technische Erklärung geliefert. Probiers einfach aus und Du wirst zu dem gleichen Ergebniss kommen.

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Doch, so lange die Alufolie geschlossen auf dem Topf aufliegt und keine größeren Mengen Luft an den Seiten vorbeikommen, kann sie das leisten: Sie hindert den Luftstrom am Strömen. Dass sich am Deckel Kondenswasser bildet, ist da ein ziemlich guter Beleg für: Es heißt, dass die heiße, feuchte Luft am Deckel landet und nicht irgendwo unter der Decke.

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  • 4 Wochen später...

Von allen Brennern die ich probiert habe (Tomatenkrk Sideburner, Coladosen Multiloch, Caldera Centreburner...) war der effizienteste ein simples Teelichttöpchen nur mit Spiritus gefüllt. Wiegt zudem nur 0.6gr.

Da ich noch nie eines der beliebten Teelicht-Spiritus-Köcherchen ausprobiert hatte, habe ich das heute dringend mal getan. Und war gespannt, ob sich obige Aussage tatsächlich bestätigt.

Ich habe also Penny Stove und eine Teelichthülle unter zwei ähnliche Trangia-Töpfe gepackt (der Penny Stove bekam den etwas größeren Topf). Topfabstand etc. habe ich nicht besonders optimiert. Keinen Deckel verwendet, und keinen Windschutz. 500ml Leitungswasser, und jeweils 10ml Spiritus. Es sollte erstmal ein grober Vergleich sein.

Ergebnis:

Penny Stove: aus nach 4+ Minuten, Wasser hatte dann 65°.

Teelicht: nach ca. 4+ Minuten 50-55°C, aus nach fast 8 Minuten, Wasser hatte dann 75°.

In Sachen Verbrauch tatsächlich erstaunlich dieses <1g Teil!

Aber: die Leistung ist offensichtlich ziemlich mau. Klar, mit besserem Topfabstand und Windschutz und Deckel lässt sich etwas rausholen. Aber reicht das? Insbesondere bei tiefen Temperaturen, d.h. knapp über, und unter 0°C? Wie lange wartet man da auf sein heißes Wasser? Hat jemand grobe Erfahrungswerte?

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Topfständer und Abstand sind bei einem so leistungsschwachen Brenner wesentlich und der Windschutz, falls Wind geht. Es gibt Topfständer, zum Beispiel die Esbit Spiritus Sets, die dem Topf viel Wärme entziehen oder verhindern, dass die warme Luft am Topf lang streicht. Kochzeit und Verbrauch steigen dadurch enorm.

Mein Teelicht-Kocher wiegt 5 Gramm. Die Größe ist genau wie ein Teelicht, das Alu aber dicker. Kombiniert mit einem Drahtgitter-Topfständer und dem Evernew Mugpot 500 Topf inklusive Deckel kochen 500ml Wasser bei Zimmertemperatur ohne Wind in 9 bis 11 Minuten. Der Verbrauch liegt zwischen 10,5 und 12 Gramm von 15 Gramm (=19ml) Maximalfüllung (20ml Volumen) (Mehrere Messungen). Mit 1-Liter-Topf sind die Ergebnisse ähnlich. Draußen bei etwa 5°C mit Wind und Windschutz reicht manchmal eine Füllung, manchmal brauche ich minimal mehr als eine Füllung (soweit ich mich erinnere) und die Kochzeit ist wohl entsprechend länger (nicht gemessen).

Ich habe meinen Teelicht-Kocher schon oft bei Temperaturen um 0°C verwendet und hatte nie Probleme, außer dass manchmal eine Füllung nicht reicht. Die Kochdauer ist auch nicht wesentlich länger und resultiert aus der Wassertemperatur. Der winzige Kocher erwärmt sich sehr schnell. Ich zünde mit Streichholz und wenn er nicht zündet, stecke ichs Streichholz wie einen Docht in den Brenner.

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Eure Messungen stimmen sehr gut mit meinen Erfahrungen überein. Der Topfdurchmesser spielt bei der Effiienz eine große Rolle. Ich habe die Versuche mit einem MSR Topf gemacht (11.5cm D). Mit 12ml Spiritus im Teelich bekomme ich 500ml Wasser sogerade zum kochen. Dauert dann aber auch ca 12min.

Der Topfabstand betrug zwischen 20-25mm. Kleiner Abstände reduzieren die Brennerleistung, größere können sehr begrnzt die Leistung noch ein wenig erhöhen.

Ich bin eigentlich noch auf der Suche nach einem Brenner, der ähnich effizient ist aber eine geringfügig höhere Leistung hat. Experimente mit größeren Teelichttöpfchen, Getränkedosen oder ähnlich waren leider nicht erfolgreich. Ich hab auch statt der normalen runden Form sternförmige oder rechteckige Querschitte probiert (bessere Luftdurchmischung), leider bisher nix besseres.

In der Praxis ist die Leistung grenzwertig. Werd vieleicht mal 2-3 Teelichter auf Lochblech zusammenstellen und probieren obwohl ich auch darüber alles andere als optimistisch bin.

Habe mit den 4gr Espit Tabletten auch sehr gute Ergebnisse erreicht. Da funktionieren auch zwei Tabletten mit etwas Abstand dazwischen recht gut. Das einize bisher was sich mit dem simplen Teelicht vergleichen lässt.

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Ich bin auch noch auf der Suche nach einem etwas schnelleren Brenner mit etwa gleichem Verbrauch. Mit einem größeren Brenner und breiterem Topf kochte das Wasser schneller als mit dem Teelicht-Brenner:

Den aus einer unten abgesägten Rasierschaum-Dose entstehenden Becher habe ich im Trangia Mini als Brenner verwendet. Der Rasierschaum-Brenner hat einen Durchmesser von 53mm, eine Höhe von 30mm, 47ml Volumen und wiegt 11g. In zwei Experimenten habe ich jeweils 15g Spiritus eingefüllt. Bei 14mm Topfabstand brauchte ich 9 Minuten und 13g zum Kochen von 500ml Wasser. Bei 31mm Topfabstand 7 Minuten und 12 Gramm Spiritus.

Für einen 500ml Topf finde ich aber den Teelicht-Brenner ideal und für 900ml Topf immer noch gut. Unterwegs koche ich meist erst eine Tasse Tee (250ml) und dann noch eine Tasse oder das Essen und nebenbei kann ich schon den ersten Tee schlürfen.

Aus dem Internet-Studium der Messergebnisse von anderen habe ich entnommen, dass es keinen effizienteren Brenner gibt als das Teelicht. Einige erreichen dessen Ergebnisse, sind dann aber auch nicht schneller. Schnellere Brenner verbrauchen auch mehr Spiritus als der Teelicht-Brenner.

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  • 1 Monat später...

Der Energiegehalt von Spiritus und Esbit ist ähnlich, Alkohol 6,4 kcal/g, Esbit 7,4, siehe http://zenstoves.net/Fuels.htm#FuelComparisons

 

Die Effizienz (Gewicht, Brenndauer, Leistung) sollte ähnlich sein. Genauere Zahlen habe ich nicht, weil ich Spiritus bevorzuge: 

 

Spiritus ist viel billiger und leichter zu beschaffen, raucht und riecht weniger, Reste lassen sich sauber und einfach wieder in die Flasche füllen und es bleibt kein Schmutz oder Asche übrig.

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@zwiebacksäge

ich poste dir mal meinen beitrag aus der nachbarschaft:

 

eine interessante brennerkombi von carbonfilzbrenner mit "wärmeleitblech" habe ich auf youtube gesehen.
leider weiss ich nicht wie sich diese bauart nennt, sie scheint aber recht gut zu funzen.
http://www.youtube.com/watch?v=7gF7itCoqNU

da ich mir diesen brenner ohne "ständer" bauen wollte, habe ich eine kleinere dose für die innenwand gewählt. ein wenig muss die innendose aber über den rand hinausragen, damit die wärme der flamme nach innen geleitet werden kann. schließt die innendose bündig mit der äusseren ab, verlangsamt sich der brenner.

im gegensatz zu dem brenner im video, habe ich die innendose am boden mit löchern versehen, so dass man den spiritus einfach eingießen kann.

carbonfilzbrenner1.jpg

carbonfilzbrenner2.jpg

carbonfilzbrenner3.jpg

der ganze brenner wiegt 14 g.
er hat den halben liter, in 4 min. zum kochen gebracht und verbrauchte dabei ca. 15 g spiritus.

man kann den brenner noch eine nummer kleiner bauen, dann wiegt er nur 8 g.
die heizwerte bleiben dabei gleich!

-wilbert-

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