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Ultraleicht Trekking

Winterwanderweg in der Schweiz gesucht


German Tourist

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Suche einen Wanderweg in der (idealerweise deutschsprachigen) Schweiz von ca. 120 - 250 Kilometern Länge, der auch im Januar durchgängig begehbar ist. Einerseits hätte ich es gerne winterweiß, aber auch nicht zu viel Schnee, so dass man größtenteils noch ohne Schneeschuhe und Langlaufski durchkommt - und schon gar keine Lawinengefahr. Wenn nötig, könnte ich aber Schneeschuhe mitnehmen. Ich suche einen einfachen Weg ohne große technische Herausforderungen. Zelten möchte ich bei den Temperaturen auch nicht mehr, so dass der Weg halbwegs zivilisationsnah mit Unterkünften verlaufen sollte. 

Bei einer schnellen Recherche auf schweizmobil.ch scheinen folgende Wege machbar zu sein:

  • Thurweg: 160 km (Startpunkt aber über 1000 Meter Höhe)
  • Via Jura: 130 km (steigt auch zwei Mal auf über 1000 Meter Höhe)
  • Via Rhenana (von Kreuzlingen nach Basel): 190 km 
  • Thurgauer Rundweg: 220 km
  • Waldstätter Weg (um den Vierwaldstätter See): 115 km

Ist schon mal jemand diese Wege (im Winter) gegangen und kann eine Einschätzung bezüglich Wintermachbarkeit und Attraktivität abgeben? Oder gibt es ganz andere Ideen?

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Hallo @German Tourist,

Du könntest vielleicht einen Teil des Alpenpanoramaweges, der in der gesamten Länge von Rohrschach am Bodensee bis nach Genf verläuft, gehen. Meiner Erfahrung nach sind diese nationalen Wege in die lokalen Wegenetze eingebunden und werden auch im Winter gut geräumt. Die Infrastruktur, was Pensionen, etc.. angeht, ist auch gut. Diesen Weg bin ich aber selbst noch nicht gegangen, mir sind nur Teilstücke im Winterurlaub aufgefallen. Die Beschilderung war exzellent.

Viele Grüße,

mosven

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Via Rhenana: Bin ich bestimmt ein dutzend Mal gelaufen. Ideal zum km fressen, aber wirklich nicht spektakulär. Der Rhein ist auf der ganzen Strecke schon im 18. Jahrhundert begradigt worden, wie der aussieht weisst Du nach 10 Minuten längstens zur Genüge. Dafür gibt es immer wieder feinsten Schweizer Asphalt und zwar km-weit. Viele sagen, die Deutsche Seite sei viel schöner. Den ersten Bunker findest Du vielleicht noch interessant, die Kreativität der Erbauer hielt sich aber in Grenzen, es sehen alle identisch aus, mit der Zeit und bei wahrscheinlich nebligem Wetter schlägt mir dies eher aufs Gemüt. Der Weg ist stellenweise ziemlich schmal und Konzentration ist gefragt, sonst folgt eine Rutschpartie mit anschliessendem Bad. 

Thurgauer Rundweg: Ich würde mir die Abschnitte am Bodensee entlang schenken. Es gibt nur wenige km direkt dem See entlang, aber viele in der zweiten Reihe, hinter den Häusern am See. Ebenfalls sehr ideal für Asphalt-Training. 

Waldstätter Weg: Ist landschaftlich schon schöner, jedoch schon wieder: Hallo Asphalt. Zudem folgt der Weg Stellenweise viel befahrenen Strassen. 

Via Jura: Sicher viel schöner als die vorhergehenden Vorschläge, ich würde persönlich Micro-Crampons mitnehmen, weil in den Schluchten kann es schon mal Eis geben.

Thurweg: Bis nach Rheinfelden von Wildhaus aus OK, aber den Rest würde ich mir ebenfalls sparen. Das Toggenburg ist eine eigentümliche Landschaft und durchaus auch im Winter eine Reise wert. Vielleicht kannst Du von Wildhaus Richtung Rehag (durch das Rheintal) dann Richtung Appenzell und dann Richtung St. Gallen / Rohrschach. Nach Einbruch der Dunkelheit brauchst Du allerdings ein sehr ausgeglichenes Gemüt, da die Hunde im Appenzell gerne bellen und grundsätzlich frei laufen. Es gibt da sogar eine eigene Hunderasse, ich halte diese für mässig intelligent. 

Wenn ich im Januar in der Schweiz herum wandern müsste, würde ich in der Westschweiz den Seen entlang gehen. Du kannst in Biel starten und dann immer schön auf der Nordseite der Seen bleiben.

Die Südseite des Neuenburgersees / Lac de Neuchâtel ist zwar international bedeutendes Naturschutzgebiet (betreten abseits der Wege verboten) aber ohne entsprechenden Feldstecher hast Du da gar nix davon. Ornithologisch begeisterte sehen da wahrscheinlich super seltene Vögel aus der halben Welt, als wandernde Person freut mensch sich über die Strassen mit diesen sehr hübschen Betonplatten. Mitten im Naturschutzgebiet hat die Armee einen Übungsplatz eingerichtet. 

Immerhin erwischst Du mit diesen Seen genug km, wenn schon Asphalt, dann wenigstens mit Aussicht und Landschaft.

Von Yverdon les Bains nach Rennens am Genfersee ist nicht mal hässlich und von Rennens würde ich durch den Lavaux Richtung Vevey gehen. Ist alles Weinbau Gebiet aber selbst im Winter schön. Dies lässt sich ideal mit der Via Jura kombinieren, falls Du nach 130 km noch weiter wandern möchtest. 

Auch schöner als Rhein: Der Thuner- und Brienzersee. 

Glück auf, auch mit Covid. Immerhin gibt es aktuell (08.12.2021) keine Quarantänenpflicht. Unter Umständen aber eine Testpflicht.

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Schweizer Jakobsweg? Kenn ich pers. nur von Konstanz bis Spiez, kann mir aber nicht vorstellen, dass der nicht auch im Winter mit max. handelsüblichen Glatteis-Überziehspikes zu managen ist, ausser vielleicht in Teilen bei aussergewöhnlichen Neuschneesituationen, die sich dann aber auch umlaufen oder mit Öffis vermeiden lassen. Und es finden sich vllt auch, wg. Pilgerweg, halbwegs bezahlbare Unterkünfte; z.Zt. ja wieder für arme Siecher, die Franken kaufen müssen, ein verschärftes Thema.

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vor 7 Stunden schrieb paddelpaul:

Schweizer Jakobsweg? 

Die Via Jacobi verläuft im ersten Teil gemeinsam mit dem E1 - und den bin ich bereits im letzten Jahr komplett durch die Schweiz gelaufen. Daher steht der Trail auch nicht auf der Liste. Ich fand ihn jetzt noch so toll, als dass ich ihn zwei Mal gehen würde ...

vor 9 Stunden schrieb Mars:

Nach Einbruch der Dunkelheit brauchst Du allerdings ein sehr ausgeglichenes Gemüt, da die Hunde im Appenzell gerne bellen und grundsätzlich frei laufen. Es gibt da sogar eine eigene Hunderasse, ich halte diese für mässig intelligent. 

Ich bin gerade 1400 km durch Rumänien gewandert, seitdem kann mich in Bezug auf freilaufende Hunde nur noch wenig schrecken ...:-D

 

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Im Januar ist der Jura-Höhenweg sehr schön, nicht zuletzt weil du dann häufig über dem Nebel bist und eine gute Aussicht hast. Unterkünfte zu finden ist auch kein Problem. Besonders in der Westschweiz gibt es eine ganze Reihe von Hütten der Alpen- und anderer Vereine, zusätzlich zu Unterkünften in den Dörfern. Die Gegend ist touristisch so erschlossen, dass Versorgung kein Problem ist und auch Leute unterwegs sind, die Gegend ist aber auch angenehm "einsam" (für Schweizer Verhältnisse).

Ich bin da viel im Winter unterwegs gewesen, mit Skiern aber auch zu Fuss. Je nach Schneemenge könnten Schneeschuhe angesagt sein. Lawinen sind im Jura kein Thema, auch wenn theoretisch mal an einem besonders steilen Hang etwas abrutschen könnte.

Du schreibst 130km... Der Weg insgesamt ist aber viel länger. Mir persönlich gefällt der Abschnitt im Westen am besten. Im Sommer mit Zelt ist Wasser ein Problem, jedenfalls auf den Höhenzügen.

Und wie @Mars schreibt läuft man im Jura nicht auf Asphalt durch hässliche Agglomeration mit mit Baumarktkrempel vollgestopften Steingärten und noch Schlimmerem. Der Jakobsweg südlich des Bodensees hat da ein paar schlimme solcher Abschnitte.

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vor 6 Minuten schrieb ULgeher:

Im Januar ist der Jura-Höhenweg sehr schön, nicht zuletzt weil du dann häufig über dem Nebel bist und eine gute Aussicht hast. ...

Ich bin da viel im Winter unterwegs gewesen, mit Skiern aber auch zu Fuss. Je nach Schneemenge könnten Schneeschuhe angesagt sein. Lawinen sind im Jura kein Thema, auch wenn theoretisch mal an einem besonders steilen Hang etwas abrutschen könnte.

Ich bin auch schon mal auf dem Schweizer Jurahöhenweg im Winter unterwegs gewesen und dabei brutal im Schnee steckengeblieben ... Mir ist das ehrlich gesagt zu risikoreich, denn bei hohen Schneemengen komme ich selbst mit Schneeschuhen nur sehr langsam voran, so dass ich damals meine vorgebuchten Unterkünfte nicht erreichen konnte und nur mit Müh und Not Alternativen gefunden habe. 

Wobei die Gegend wie Du schon sagst wirklich sehr schön ist - auch im Winter. Falls ich zeitnah feststelle, dass kaum Schnee liegt, wäre der Höhenweg sicher eine tolle Alternative. Aber die tiefer verlaufende Via Jura ist da die sicherere Option.

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vor 4 Stunden schrieb German Tourist:

Ich bin auch schon mal auf dem Schweizer Jurahöhenweg im Winter unterwegs gewesen....

OT: Prinzipiell wäre es bei solchen, aber auch anderen (Ausrüstung etc.) Anfragen echt hilfreich, wenn TO`s sich im Vorfeld Gedanken machen/definieren würden, was sie NICHT wollen.

In diesem Fall wäre z.B. gut zu wissen, welche Weitwanderungen in der CH schon gemacht wurden, da kann man sich seine Perlen der Weisheit ggffls. sparen, s. auch mein überflüssiger post weiter oben.

Beraten macht natürlich auch Spass, aber nur wenns sinnvoll ist; ist ja auch Arbeit im Sinne von Zeitaufwand.

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vor 5 Stunden schrieb German Tourist:

Ich bin auch schon mal auf dem Schweizer Jurahöhenweg im Winter unterwegs gewesen und dabei brutal im Schnee steckengeblieben ... Mir ist das ehrlich gesagt zu risikoreich, denn bei hohen Schneemengen komme ich selbst mit Schneeschuhen nur sehr langsam voran, so dass ich damals meine vorgebuchten Unterkünfte nicht erreichen konnte und nur mit Müh und Not Alternativen gefunden habe. 

Wobei die Gegend wie Du schon sagst wirklich sehr schön ist - auch im Winter. Falls ich zeitnah feststelle, dass kaum Schnee liegt, wäre der Höhenweg sicher eine tolle Alternative. Aber die tiefer verlaufende Via Jura ist da die sicherere Option.

Ah, jetzt verstehe ich erst, wo du durch möchtest!

Das mit dem Schnee ist so eine Sache. Ich bin früher sehr gerne in den Freibergen Langlaufen gegangen, aber seit 10+ Jahre hat es dort selten Schnee, und wenn, dann schmilzt er meist sehr schnell wieder.

Der Höhenweg selbst ist natürlich exponierter. Aber du könntest z.B. von der Via Jura (die ich unter dem Namen nicht kannte, obwohl sie in meiner früheren Heimat startet) bei Bellelay abzweigen und über Les Genevez -- La Chaux des Breuleux -- Les Ferrieres (oder auch näher der franz. Grenze entlang) nach La Chaux-de-Fonds laufen. Ist jetzt nicht so ein offizieller Weg mit Namen, aber es ist schön dort und auch weniger hoch gelegen, so dass Schnee dort weniger ein Problem sein sollte. Ich weiss, dass du gerne planst ;-) aber in der Gegend kann man gut "frei Schnauze" in Richtung Ziel laufen, die Forst- und Feldwege sind kaum befahren und es gibt viele davon. Aber ich verstehe schon, dass du dann nicht alle Unterkünfte vor Beginn der Wanderung buchen kannst.

(was übrigens auch sehr zu empfehlen ist, ist dem Doubs entlang zu laufen, gerade auf der französischen Seite, aber das ist definitiv etwas für den Sommer)

 

 

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