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Ultraleicht Trekking

Moderne Zelte: Haben Pyramiden noch ihre Daseinsberechtigung?


Trinolho

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Hallo zusammen,

nachdem die Auswahl eines Zeltes bei mir nun zwischenzeitlich schon einige Wochen beansprucht (:mrgreen:), möchte ich gerne einmal eine Grundsatzfrage stellen:

Welche schlagkräftigen Vorteile sprechen denn heutzutage noch für die Verwendung eines Mids, im Vergleich zu modernen Trekkingpole-Firstzelten wie z. B. dem Duplex, Drift oder StratosPire X?

An Vorteilen eines Mids fallen mir bislang nur ein:

  • höhere Windstabilität
  • geringfügig leichter
  • vergleichsweise schneller(er) Aufbau
  • auch bei niedriger Abspannung sehr gut durchlüftet -> kaum Kondenswasser

Die Anzahl vermeintlicher Nachteile überwiegt jedoch massiv:

  • flacherer Wandwinkel, d. h. deutlich geringeres Innenraumvolumen
  • Trekkingpole genau in der Mitte des Zeltes
  • kein Zeltboden, es wird ein zusätzliches Groundsheet erforderlich
  • kein Mückenschutz, es werden zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich (z. B. einhängbares Mesh)
  • kein Bathtub-Floor, d. h. Wasser von außen kann über den Boden problemlos in das Zelt hineinfließen
  • kein Innenzelt -> Luftspalt zwischen Fly-Unterkante und Erdboden ermöglicht Eindringen von
    • Wind
    • Sprühwasser
    • Schnee
  • schlechter(er) Schutz vor Zugluft im Inneren

 

Habe ich etwas Maßgebliches vergessen? :mrgreen: Weshalb sind Mids immer noch so beliebt?

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vor 2 Stunden schrieb Trinolho:

Weshalb sind Mids immer noch so beliebt?

vor 2 Stunden schrieb Trinolho:

Die Anzahl vermeintlicher Nachteile überwiegt jedoch massiv:

  • flacherer Wandwinkel, d. h. deutlich geringeres Innenraumvolumen
  • Das kommt auf die Höhe der Mittelstange an.
  • Trekkingpole genau in der Mitte des Zeltes
  • Ein mid kann man auch mit Außengestänge aufbauen.
  • Ein Trekkingstock ist unterhalb der Baumgrenze nicht zwingend erforderlich.
  • Zwei Trekkingstöcker, als A-Frame Innengestänge, können ordentliche Windlasten abfangen.
  • kein Zeltboden, es wird ein zusätzliches Groundsheet erforderlich
  • Er gibt tatsächlich Innenzelte für mid´s! ;-) Manchmal sogar Halbe, was ein shelter noch vielseitiger macht.
  • kein Mückenschutz, es werden zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich (z. B. einhängbares Mesh)
  • Siehe oben.
  • kein Bathtub-Floor, d. h. Wasser von außen kann über den Boden problemlos in das Zelt hineinfließen
  • Siehe oben.
  • kein Innenzelt -> Luftspalt zwischen Fly-Unterkante und Erdboden ermöglicht Eindringen von
  • Da das Gestänge meist in der Länge „einstellbar“ ist, kann man ein mid auch bodennah abspannen.
    • Wind
    • Sprühwasser
    • Schnee
  • schlechter(er) Schutz vor Zugluft im Inneren
  • Bei manchen Innenzelten hat man sogar die Auswahl zwischen einem mesh oder solid inner.
  • Im Schnitt finde ich ein mid schneller und einfacher aufzubauen.

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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vor 52 Minuten schrieb Trinolho:

 An Vorteilen eines Mids fallen mir bislang nur ein:

  • höhere Windstabilität
  • geringfügig leichter
  • vergleichsweise schneller(er) Aufbau

Da fehlt noch der mitunter wichtige Punkt, dass idR. nur 1 Trekkingstock nötig ist! ;)

Und man braucht für Mids tendenziell die wenigsten m² an Fly Material. Habe so vor kurzem nochmals über meinem MYOG Hexamid gegrübelt und bin auf keine Form gestoßen, die da wirklich ran kommt, wenn alle anderen Parameter gleich sein sollen.

Bearbeitet von Capere
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vor 14 Minuten schrieb Capere:

Da fehlt noch der mitunter wichtige Punkt, dass idR. nur 1 Trekkingstock nötig ist! ;)

Wenn man aber zwei benutzt, entfällt wiederum der Kritikpunkt "Trekkingpole genau in der Mitte des Zeltes".  Zum Ausgleich hat @Trinolhoallerdings vergessen, die Kondensanfälligkeit von Mids zu erwähnen. 

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vor 21 Minuten schrieb martinfarrent:

Wenn man aber zwei benutzt, entfällt wiederum der Kritikpunkt "Trekkingpole genau in der Mitte des Zeltes".  Zum Ausgleich hat @Trinolhoallerdings vergessen, die Kondensanfälligkeit von Mids zu erwähnen. 

nö! ;)

vor 1 Stunde schrieb Trinolho:

auch bei niedriger Abspannung sehr gut durchlüftet -> kaum Kondenswasser

er ist nur nicht deiner meinung! LOL!:lol:

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Mids sind super weil: 

windstabil - wenn richtig abgespannt mit vernünftigen Heringen. 

leicht - Trekkingstöcke als Gestänge nutzbar, Aussenzelt auch ohne Innenzelt nutzbar. 

flexibel - je nach Wetter bodennah oder erhöht aufbauen (für bessere Windstabiltät oder mehr Innenraum) mit entsprechenden Innenzelten ist ein MID unter Umständen 4-Season Tauglich, absolut mückendicht oder eben nur ein Tarp gegen den Regen. 

Kondens hast Du unabhängig von der Zelt Art je nach Bedingungen oder eben auch nicht. Wenn du Cowboy Camping betreibst, hast Du den Kondens eben auf deinem Schlafsack (sofern er warm genug ist). 

 

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Donnerwetter, so viele Antworten in so kurzer Zeit! Besten Dank euch schon jetzt! ;-)

 

vor 2 Stunden schrieb wilbo:

Die Anzahl vermeintlicher Nachteile überwiegt jedoch massiv:

  • flacherer Wandwinkel, d. h. deutlich geringeres Innenraumvolumen
  • Das kommt auf die Höhe der Mittelstange an.
  • Ja, wobei die Höhe der Mittelstange (zumindest beim Trekking) ja durch die Länge des Trekkingpoles limitiert ist. Zwar können auch zwei Trekkingstöcke aneinander befestigt werden, um eine größere Höhe zu erreichen (z. B. für das HMG UltaMid 4), jedoch wird dadurch die Stabilität leiden, oder?
  • Trekkingpole genau in der Mitte des Zeltes
  • Ein mid kann man auch mit Außengestänge aufbauen. Was genau meinst Du mit Außengestänge? Den Trekkingstock zwar in der Mitte der Folie eingehängt, aber nicht mittig am Boden verspannt (sondern leicht seitlich versetzt)?
  • Ein Trekkingstock ist unterhalb der Baumgrenze nicht zwingend erforderlich. Japp, mein Fehler!
  • Zwei Trekkingstöcker, als A-Frame Innengestänge, können ordentliche Windlasten abfangen.
  • Aber das wäre dann ja kein Mid mehr, sondern ein klassisches Firstzelt, oder täusche ich mich nun? :) Und in die Kategorie "Firstzelte" fallen ja die oben genannten (Duplex, Drift oder StratosPire X). Aus beispielsweise einem HMG UltaMid kann formbedingt wohl kein Firstzelt gebaut werden, da nur ein "Einhängepunkt" für den Stock in der Mitte vorhanden ist.
  • kein Zeltboden, es wird ein zusätzliches Groundsheet erforderlich
  • Er gibt tatsächlich Innenzelte für mid´s! ;-) Manchmal sogar Halbe, was ein shelter noch vielseitiger macht.

 

  • kein Mückenschutz, es werden zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich (z. B. einhängbares Mesh)
  • Siehe oben.

 

  • kein Bathtub-Floor, d. h. Wasser von außen kann über den Boden problemlos in das Zelt hineinfließen
  • Siehe oben.

 

  • kein Innenzelt -> Luftspalt zwischen Fly-Unterkante und Erdboden ermöglicht Eindringen von
  • Da das Gestänge meist in der Länge „einstellbar“ ist, kann man ein mid auch bodennah abspannen. Aber dann wird wiederum der Wandwinkel reduziert... :grin:
    • Wind
    • Sprühwasser
    • Schnee
  • schlechter(er) Schutz vor Zugluft im Inneren
  • Bei manchen Innenzelten hat man sogar die Auswahl zwischen einem mesh oder solid inner. Okay, das ist spannend! Hast Du zufällig ein paar Beispielhersteller? Von HMG gibt es z. B. keine Solid Inner, soweit ich sehe.
  • Im Schnitt finde ich ein mid schneller und einfacher aufzubauen.

 

vor 2 Stunden schrieb martinfarrent:

Wenn man aber zwei benutzt, entfällt wiederum der Kritikpunkt "Trekkingpole genau in der Mitte des Zeltes".

Nur zum Verständnis: Es war mir tatsächlich neu, dass ein Mid auch mit zwei Trekkingstöcken aufgebaut werden kann. Ich ging bislang immer fest davon aus, dass "fertige" Pyramidenzelte (UltaMid & Co.) aufgrund des vorgegebenen "Einhängepunkts" genau in Zeltmitte hierbei keinerlei Spielraum zulassen.

Oder meint ihr vielmehr, dass die zwei Trekkingstöcke zwar in der Mitte eingehängt werden, jedoch schräg am Boden verspannt sind? Das wäre dann zwar noch immer ein Mid (aufgebaut als A-Frame?), aber eben kein Firstzelt, richtig? :grin: Aber der flache Wandwinkel wäre dann ja immer noch vorhanden?

 

vor 2 Stunden schrieb martinfarrent:

Zum Ausgleich hat @Trinolhoallerdings vergessen, die Kondensanfälligkeit von Mids zu erwähnen. 

vor 1 Stunde schrieb danobaja:

nö! ;)

vor 1 Stunde schrieb danobaja:

er ist nur nicht deiner meinung! LOL!:lol:

Mooooment! :grin: Ich ging bislang einfach nur davon aus, dass ein Mid formbedingt nie so schön "dichtend" am Boden abgespannt werden könne, dass es tatsächlich einmal Probleme mit Kondensation geben würde. Ich hatte die Durchlüftung mangels schlechter Abdichtung als "zwangsdurchlüftet" aufgefasst, das ist wohl nicht ganz korrekt? ;-)

 

vor 45 Minuten schrieb Craftsman:

Kondens hast Du unabhängig von der Zelt Art je nach Bedingungen oder eben auch nicht. Wenn du Cowboy Camping betreibst, hast Du den Kondens eben auf deinem Schlafsack (sofern er warm genug ist). 

Verstehe! Okay, dann ergibt es natürlich Sinn, dass alle Zelte ohne Inner tatsächlich "kondensanfällig" sind. :)

 

Bearbeitet von Trinolho
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vor 3 Minuten schrieb Trinolho:

Oder meint ihr vielmehr, dass die zwei Trekkingstöcke zwar in der Mitte eingehängt werden, jedoch schräg am Boden verspannt sind? Das wäre dann zwar noch immer ein Mid, aber eben kein Firstzelt... :grin: Und der flache Wandwinkel wäre dann ja immer noch vorhanden?

Beim kleinen Solomid verwende ich einfach zwei Trekkingstöcke, etwas länger als für den Einstangenaufbau und beide schräg. Dann habe ich relativ viel Platz dazwischen. Beim Packrafting funktioniert die Kombination einer Aufstellstange (Carbon, 140 cm) und eines Paddelrohrs (passt rein zufällig). Nebenher entsteht ein Komfortvorteil, weil mich keine mittige  Stange an die Rückwand zwingt. 

 

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vor 27 Minuten schrieb martinfarrent:

Beim kleinen Solomid verwende ich einfach zwei Trekkingstöcke, etwas länger als für den Einstangenaufbau und beide schräg. Dann habe ich relativ viel Platz dazwischen.

Okay, verstehe! Vielen Dank für Deine Erläuterung! :)

Noch eine Frage zur angesprochenen Kondenswasserproblematik:

Das Wasser kondensiert ja an der Innenseite des Flys und "rinnt" dann von dort entlang der Fly-Folie zum Boden hinab. Folglich wäre ein Solid Inner dahingehend wirkungslos, als dass Wasser niemals vom Fly direkt auf das Inner "abtropfen" kann, da es längst von dort abgeflossen ist. Ergo würde also auch ein Mesh völlig ausreichen, da ein Inner keinen zusätzlichen "Tropfschutz" bieten muss, oder?

Ein Inner schützt also lediglich den Liegenden vor Kontakt mit dem Außenzelt und somit vor Kontakt mit dem feuchten Fly, ist das korrekt? Ein Solid Inner hingegen würde zusätzlich noch einen etwas besseren Windschutz bieten.

Ich ging nämlich ebenfalls davon aus, dass ein Solid Inner den Liegenden vor Tropfwasser schützen soll, welches möglicherweise an der Innenseite des Flys hinabtropft. Wenn jedoch gar nichts tropft und nur geringe Zugluft anfällt, dann braucht es wohl auch kein Solid Inner. :mrgreen:

Bearbeitet von Trinolho
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vor 2 Stunden schrieb Trinolho:

Folglich wäre ein Solid Inner dahingehend wirkungslos, als dass Wasser niemals vom Fly direkt auf das Inner "abtropfen" kann, da es längst von dort abgeflossen ist. Ergo würde also auch ein Mesh völlig ausreichen, da ein Inner keinen zusätzlichen "Tropfschutz" bieten muss, oder?

Nein, wenn der Wind am fly rüttelt, tropft Kondenswasser auf das Innenzelt ab. Bei einem solid inner hat man wenigstens eine Chance, dass es abperlt.

VG. -wilbo-
OT: ("hicks")

Bearbeitet von wilbo
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Ich war ja frueher sehr lange mit Mids unterwegs und benutze auch heute noch fuer Gruppen usw grosse Mids, auch Lavvus genant, desweiteren habe ich schon viel grosse mehreckige Pyramidenzelte benutzt, die vom Schnitt her mit Mids uebereinstimmen, nur eben eine voellig andere Gestaenge-Konstruktion haben, halt Tipis, fuer Wander / MTB / Paddelreisen benutze ich sie nicht mehr, da fuer mich die Nachteile deutlich ueberwiegen.

Vorteile :
Ein vieleckiges Mid ist von der Form her super windstabil, die ideale Form, "um den Wind abzuleiten", waere halt eine Kreisform, also je mehr Ecken das Mid hat, umso windstabiler ist es. Dem steht natuerlich entgegen, dass jede Ecke ihren eigenen Bodenhering braucht (aufwendigerer Aufbau, gerade bei schlechtem Heringsgrund, Gewichtszunahme) und das bei vernuenftiger Konstruktion die Fertigung aufwendiger wird.

Mit vernuenftiger Konstruktion meine ich, dass jedes Segment einzeln geschnitten und auf der Segmentkante mit dem naechsten Element vernaeht wird, dabei kann man auch prima in der staerkeren Naht eine Flare mit einer Abspannschlaufe einnaehen.
Deswegen ist halt ein Kompromiss noetig, bei kleineren Mids halte ich 6-Eckform fuer ausreichend, klassisches Beispiel Shangri La 3 bzw spaeter die Nachfolge-Kopie Wicki Up 3, das Shangri La bzw Wicki Up 4 ist deutlich weniger windstabil aufgrund der 4-Eck-Grundform, bei grossen Gruppen / Family-Zelten sollten es deutlich mehr Ecken sein, da haben ich die Erfahrung gemacht, dass die 10-Eckigen Bergans Lavvus (die es leider nicht mehr neu gibtOT: , aber ich habe noch eins in allen Groessen fuer unsere Gruppen 8-)) am windstabilsten sind.

Bei genuegend Groesse ist imho der Innenstab kein grosser Nachteil, da man ihn bis zu einem Punkt, wo er anfaengt, wegzurutschen, schraeg stellen kann, so kann man z.B. in einem Mid von der Groesse eines SL3 bzw WU3 locker einen Platz hinter dem Stab schaffen, der breit genug ist, dass man da z.B. als Paar mit gekoppeltem Schlafsack liegen kann, solange einer der 2 deutlich kuerzer als meine 190 ist.
Wir hatten ja auch schon damals als Erste ein 2/3 IZ dafuer genaeht, um einen regenfesten Eingang und den Stab ausserhalb des IZ zu haben (dazu gibt es einen sehr langen Thread auf ODS).
Wenn man Trekkingstaebe bei hat, kann man die gekoppelt, weitgehend ueberlappend nehmen, das ist z.B. beim SL/WU3 deutlich stabiler, als der org Stab und spart natuerlich das Gewicht ein.


Lueftung sehe ich keinen Vor / Nachteil bei bestimmten Zeltgrundformen, mal ganz platt gesagt, wenn ich mal davon ausgehe, dass das Zelt oben Tuetenluefter hat, ist die Lueftung (und damit Kondenswasser-Abfuhr) umso besser, je mehr Luft unten einstroemt, jetzt voellig Wurscht, ob durch hoch geschnittene Apsiden, oder andere Lueftungs-Konstruktionen wie hochgezogene Traufkanten mit Oeffnungen unterhalb o.A.


Nachteile :

Ein Mid ist sehr auf festen Sitz der Heringe angewiesen und wenn ein Hering im Starkwind raus fliegt, hat man haeufig ein Reissverschluss-Effekt, dass der Naechste dem schnell folgt und wenn 2 Heringe beim 6-Eck raus sind, steht bei Wind das Zelt nicht mehr lange.
Wenn man in Gegenden unterwegs ist, die guten Heringsgrund haben bzw wegen Windabdeckung nicht staerkerem Wind ausgesetzt sind, spielt das keine grosse Rolle, aber das ist schon ein Grund, weswegen ich davon abrate, Mids im Gebirge zu nutzen.


Ein Mid uebertraegt, sehr vereinfacht ausgedrueckt, sehr viele Kaftvektoren in einem Punkt, der Spitze, alle Abspannkraefte wirken zu einem grossen Teil, wenn man die Vektoren aufspaltet, senkrecht nach unten, Windkraefte, die auf die schraegen Flaechen auftreffen, teilweise auch. Dem steht der Kraftvektor des Mittelstabs (dafuer ist es, physikal betrachtet, mal Wurscht, ob ein Mittelstab oder irgendwelche V-Konstruktionen) senkrecht nach oben, entgegen.
Dadurch kommt es zu einer hohen Belastung des Zeltmaterials knapp unterhalb der Spitze, wodurch dieses leicht ueberlastet wird, im Material bzw an den Naehten reisst bzw bei DCF delaminiert.
Ich weiss nicht mehr, wieviel Mids ich frueher, als die noch mehr genutzt wurden, repariert habe z.B. ganz klassisch IZ vom SL/WU3 oberhalb des Reissverschlusses an der Spitze zerlegt (klar durch den Reissverschluss kann da das Material am wenigsten nachgeben) aber auch div zerlegte  Spitzen-Konstruktionen vom AZ habe ich schon verarztet 8-)
Ist ja z.B. nicht umsonst so, dass genau aus dem Grund frueher die Benutzer eines Altaplex aus dem duenneren Material diese Bereiche durch Patches verstaerkt haben, da es ansonsten bei starken Winden zu Delaminationen oberhalb der Eingangsoeffnung kommen konnte.
Bei einem Firstzelt verteilt sich diese Kraft auf 2 Spitzen.
Auch hier wieder, wenn man in Gegenden unterwegs ist, die wegen Windabdeckung nicht staerkerem Wind ausgesetzt sind, spielt das keine grosse Rolle, aber auch das ist ein Grund, weswegen ich davon abrate, Mids im Gebirge zu nutzen.

Nutzbarer Innenraum, damit man im spitz nach oben zulaufenden Mid oben genuegen "brauchbaren" Raum hat, muss es hoeher als ein Firstzelt und deutlich hoeher als eine Kuppel sein, was imho auf Campingplaetzen oder in Gegenden, in denen es erlaubt ist, frei zu uebernachten, egal ist (ausser dass man dann im Gegensatz zum Firstzelt mehr basteln muss, da man mit einer Trekkingstocklaenge nicht mehr hin kommt), aber wenn man in anderen Gegenden eine freie Notuebernachtung einlegt, ist man durch die groessere Zelthoehe weiter sichtbar bzw kann die Deckung von Gebuesch usw nicht so gut nutzen.
Es gibt natuerlich Mids, bei denen durch die Konstruktion der Nachteil teilweise abgemildert wurde, faellt mir vor allem das Plexamid ein und seitdem die beiden kurzen GFK bzw Carbon-Bogenstangen im Topbereich durch 2 vorgebogene Titanstangen ausgetauscht wurden, bekommen das auch Newbies mit 5 Daumen an der Hand :roll: starkwindsicher aufgebaut OT: (kleiner Tip, falls wer noch im Plexamid die alten GFK bzw Carbonstangen hat, Email mit Kaufnachweis an Zpacks, die schicken dann umsonst die Titanstangen zu, wer ein in D Gekauftes hat, kann sich auch an mich wenden, ich muesste auch noch 1 oder 2 Saetze davon liegen haben).

Traillife...wenn man nicht gerade nur in der Ebene entlang spaziert :grin:, kommt es sowohl beim Wandern als auch MTB haeufig zu verschwitzten Klamotten und falls man nicht mit black Fuess :grin: in Sandalen wandert, verschwitzten Socken, beim Paddeln in WW zu feuchten Klamotten, viele inkl mir, finden es sehr unangenehm, morgends wieder in diese feuchten Klamotten zu steigen, dem kann leicht abgeholfen werden, da man mit einem Zelt einen prima "Waeschetrockner" bei hat, die warme "Koerperluft" steigt nach oben, entsprechend ist es im oberen Zeltbereich waermer und die Luftfeuchtigkeit ist geringer, im Firstzelt kann man nun entlang des Firstes prima eine Trockenleine anbringen, perfekt ist natuerlich diesbezueglich ein Zelt wie das Portal, bei dem im oberen Bereich der Kuppel 2 horizontale grosse Meshfaecher und genuegend Schlaufen, um ca 10 m Trockenleine (gut soviel brauchen hoechtens WW-Paddler) anzubringen, beim Mid wird das recht schwierig.

Diese und noch einige unerwaehnte Nachteile haben bei Vielen in meinem Bekanntenkreis und mir dazu gefuehrt, dass wir "unterwegs" keine Mids mehr verwenden, ich allerdings noch grosse Lavvus bei Gruppen oder bei stationaerem Wintercamping im groesseren Kreis verwende, da ist der Mittelstab ist perfekt, um das Ofenrohr zu fixieren.

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vor 5 Stunden schrieb khyal:

Ein vieleckiges Mid ist von der Form her super windstabil...

... aber nicht alle gleichermaßen. Ein Lunar Solo ist doch eigentlich auch ein Mid. Aber als Sturmbunker würde ich es nicht nutzen (das gilt auch für meine alte Silnylon-Version). Ich bin ja kein ausgesprochener Zeltexperte, aber diese Schwäche des Lunar Solo liegt vermutlich unter anderen hier dran:
 

vor 5 Stunden schrieb khyal:

Mit vernuenftiger Konstruktion meine ich, dass jedes Segment einzeln geschnitten und auf der Segmentkante mit dem naechsten Element vernaeht wird


Des weiteren hatten wir ja erst kürzlich das generelle Thema der Windstabilität und die Frage, wer überhaupt ohne jede Alternative mit einem Zelt an ungeschützter Stelle in einen richtigen Sturm geraten könnte. Für eine solche Wahrscheinlichkeit nähme ich ein DCF-Solomid mit, weil ich es nun einmal habe...  für alle anderen Szenarien aber lieber mein Lunar Solo oder sogar einen 2P-'Freisteher' von BA (je nach Gewichtsbedürfnissen). Da ist dann mehr Platz und mehr Komfort. 

 

vor 22 Stunden schrieb wilbo:

Er gibt tatsächlich Innenzelte für mid´s! ;-) Manchmal sogar Halbe, was ein shelter noch vielseitiger macht.

... und als Alternative dazu auch Bugbivys oder etwas 'hybridere' Bugbivys wie mein Recon (hier ein Review), die auch seitlichen Schutz, Badewanne etc. bieten. Bei relativ geringem Insektendruck sind sie bei entsprechender Übergröße auch hinreichend geräumig, weil man den oberen Längszipper bis zum tatsächlichen Einschlafen offen lassen kann und so das Erleben hat, 'im ganzen Zelt' zu sein. Dies natürlich in Verbindung mit schräger/n Stange(n). Insgesamt und in der Praxis ist diese Lösung also erstaunlicherweise viel geräumiger als die meisten 1P-Mid-Inner... und leichter natürlich auch. Solomid (alte Version) und Recon wiegen zusammen nur rund 500 g. 

Für mich (im Gegensatz zu z.B. @khyal) bleibt ein Mid auch für alpine Touren trotz aller Probleme meine erste Wahl (ganz einfach indes vor allem, weil ich kein neues Zelt kaufen will ;-) ). Das gilt aber aber nur, sofern ich wirklich von einer gewissen Wahrscheinlichkeit ausgehen muss, alternativlos die volle Wucht eines Sturms im Zelt zu überstehen. Dafür muss ein Mid m.E. allerdings möglichst klein sein, so dass unter anderem Probleme bei der Platzwahl minimiert werden... und das führt wiederum dazu, dass ich ansonsten andere Zelte bevorzuge. 

Ich sehe das also nicht dogmatisch und bin gerne zu der Annahme bereit, dass es bei erträglichem Gewicht bessere Alternativen gibt oder geben wird. Ob ich sie kaufen werde, steht aber auf einem anderen Blatt. Meine Zeltgeilheit hat im Laufe der Zeit doch enorm nachgelassen (ich finde andere Teile meiner Ausrüstung deutlich spannender). Mein entsprechendes Shelter-Arsenal funktioniert in seiner Bandbreite, und ich lege nur noch wenig Wert auf Perfektionierung. 

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Weitere Vorteile von Pyamiden:

- Können mit jeder Art, einigermaßen geraden Stangen aufgestellt werden (sucht man vor Ort)! Das ermöglicht selbst bei den Low cost Airlines nur mit Handgepäck zu fliegen (selbst mein kleines Hornet Nemo Alugestänge macht bei Eurowings, Ryanair, wegen unzulässiger Länge Probleme.

- Oft braucht man gar kein Gestänge! Ich habe meine Mids oft in Sheltern oder unter Bäumen aufgehängt!

- Man kann sehr einfach einen Boden reinnähen (einfache Naht rundherum. 

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vor 8 Stunden schrieb khyal:

Wenn man Trekkingstaebe bei hat, kann man die gekoppelt, weitgehend ueberlappend nehmen, das ist z.B. beim SL/WU3 deutlich stabiler, als der org Stab und spart natuerlich das Gewicht ein.

Top Beitrag generell!

Eine kurze Rückfrage: Kannst du das Zitierte aus eigener Erfahrung bestätigen (u. evtl. kurz dein Verfahren beschreiben)? Ich habe noch ein Nigor Wickiup 3 und hatte - allerdings nur aus der theoretischen Betrachtung heraus - zu viel Skepsis gegenüber dem "Stöcke-Zusammengetüdel" (in meiner Vorstellung halt die ganz primitive Version: Schnur mit zwei Schlaufen, in die dann die Stöcke rein stecken und die Überlappung der Stöcke mit Band o.ä. fixieren).

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vor 7 Minuten schrieb Vandrer:

Top Beitrag generell!

Eine kurze Rückfrage: Kannst du das Zitierte aus eigener Erfahrung bestätigen (u. evtl. kurz dein Verfahren beschreiben)? Ich habe noch ein Nigor Wickiup 3 und hatte - allerdings nur aus der theoretischen Betrachtung heraus - zu viel Skepsis gegenüber dem "Stöcke-Zusammengetüdel" (in meiner Vorstellung halt die ganz primitive Version: Schnur mit zwei Schlaufen, in die dann die Stöcke rein stecken und die Überlappung der Stöcke mit Band o.ä. fixieren).

Exakt richtig vermutet, Stoecke mit Griffen nach oben / unten, Schnur mit Schlaufen auf den Enden, doppelt um die Stoeckspitzen gelegt, so geknotet, dass Du abends nicht die Stocklaenge veraendern must, dann 2 Packriemen, Klettbaender o.A. um die Stoecke, deutlich stabiler, als die org Stange.

Ich war frueher mal viel mit dem SL3 unterwegs und zeitweise befanden sich in unserem Stammtisch-Besitz koeln/bonner auf ODS > 10 SL3...

Natuerlich vernuenftige Alu-Stoecke, nicht irgendwelche Carbon-Rouladen-Spiesse :P

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vor 15 Stunden schrieb tereglu:

Weitere Vorteile von Pyamiden:

- Können mit jeder Art, einigermaßen geraden Stangen aufgestellt werden (sucht man vor Ort)! Das ermöglicht selbst bei den Low cost Airlines nur mit Handgepäck zu fliegen (selbst mein kleines Hornet Nemo Alugestänge macht bei Eurowings, Ryanair, wegen unzulässiger Länge Probleme.

- Oft braucht man gar kein Gestänge! Ich habe meine Mids oft in Sheltern oder unter Bäumen aufgehängt!

- Man kann sehr einfach einen Boden reinnähen (einfache Naht rundherum. 

Gerade Stangen haben auch andere Zeltformen z.B. Firstzelte...

Aufhaengen zwischen Baeumen usw kann man mit Firstzelten genauso machen, man spart sogar etwas Schnur :grin:

Und Firstzelte haben halt  imho die von mir erwaehnten Vorteile gegenueber Mids.

Aufbau in Sheltern, mache ich ja auch schon mal, wenn zuviele Kakerlaken o.A. da sind...da kann ich nur sagen, nee, das ist einer der unerwaehnten Nachteile von Mids btw gemeinsam mit Firstzelten, dass man deutlich mehr tricksen / Leinen spannen, Innnenraum Ecken beschweren muss, als wenn man z.B. eine Kuppel bei hat, wo ja (fast) immer min das IZ selbsttragend ist. Klar habe ich dann auch schon mit ner Firstleine zwischen Fensterangel und Haken in der Wand gearbeitet, in die Ecken vom Innenraum irgendwelche Ausruestung mit Gewicht gelegt, oder mit weiteren Schnueren zu Tischbeinen usw ausgespannt, jetzt mal egal ob SL3 2/3 Inner, SS1, Saddle oder Duplex, aber da finde ich z.B. ein Portal IZ deutlich angenehmer.

Boden reinnaehen bzw tauschen (da es ja hier um Zelte geht nach dem TO haben die Teile ja schon einen Boden), ja hat mit der Zeltform zu tun, dass es natuerlich bei der Wannenform mit jeder Ecke etwas aufwendiger / komplizierter wird...ich habe schon manchen Zeltboden gewechselt bzw bei Eigenkonstruktionen wie z.B. dem 2/3 SL3 Inner genaeht und ich fand dann immer eine einfache Rechteck-Form wie bei den meisten First / Tunnel / Kuppelzelten weniger aufwendig, als z.B. das 6-eckige 2/3 Inner vom SL3, den 10-eckigen Boden vom Bergans Lavvu oder wenn ich den undichten Boden von einem 6-eckigen SL3 gewechselt habe.
 

vor 19 Stunden schrieb martinfarrent:

Das gilt aber aber nur, sofern ich wirklich von einer gewissen Wahrscheinlichkeit ausgehen muss, alternativlos die volle Wucht eines Sturms im Zelt zu überstehen. Dafür muss ein Mid m.E. allerdings möglichst klein sein, so dass unter anderem Probleme bei der Platzwahl minimiert werden... und das führt wiederum dazu, dass ich ansonsten andere Zelte bevorzuge. 

Gerade im Gebirge hast Du haeufig schlechten Heringsgrund und das fuehrt dann zu nicht sehr entspannten Naechten, deswegen rate ich gerade fuer´s Gebirge beim Wandern von Mids ab, was Anderes ist es, wenn es z.B. bei einem Basislager keine Rolle spielt, ob man, um vernuenftig verankerte Heringe zu haben, pro Hering mehrere min rumbastelt.
Aber das ist natuerlich auch eine Ansichtsfrage, fuer mich ist die technische Ausruestung, obwohl ich ja vermutlich der heftigste Gearfreak des Forums bin :mrgreen:, Mittel zum Zweck, um unterwegs zu sein, da habe ich z.B. abends den Anspruch, dass die Huette schnell stehen soll und ich nicht noch lange rumbasteln will.

Natuerlich kann man auch im Gebirge irgendwie mit einem Lunar Solo unterwegs sein, wenn ich mich recht erinnere, hast Du damit doch schon einen Alpencross gemacht, aber ich finde doch deutlich entspannter, mit einem fuer Einsatz oberhalb der Baumgrenze besser geeignetten Zelt im Gebirge unterwegs zu sein z.B. ist beim LS die Apside so hoch angeschnitten, dass Du bei starken, drehenden Winden Drachenflieger spielst, es die erwaehnten Nachteile von Mids hat usw

Aber da kommt natuerlich auch die grundsaetzliche Einstellungsgeschichte rein, z.B. man kann auch an eine Luftmatraze geklammert, durch WW3 treiben (finde ich mit einem WW-Packraft deutlich netter), vor vielen Jahren traf ich mal jemand auf einer MTB-Zelttour auf den Kanaren, der mit einem Fixed unterwegs war und der auf meine Frage, ob er es nicht nervig faende, sobald es steiler hoch ginge, nicht mehr fahren zu koennen, meinte, noe, er faende das Schieben sehr meditativ und ich hatte auch schon mal jemand, der sich fuer eine Fruehjahrstour in Nord-Skandinavien von mir Ausruestungstips geholt hat, meinte, das Zelt steht schon, ein kleines einwandiges Billig-Wurfzelt und auf meinen Blick hin meinte "das ist ja die Herausforderung" :grin: (ok spaeter hat er dann erzaehlt, das er ne Wette verloren hat und deswegen...
ob man unterwegs eher den Fokus auf dem unterwegs sein, der Natur, der "Innenschau" haben will, oder sich lieber viel mit seiner Ausruestung beschaeftigen will, das muss jeder fuer sich wissen, wo der eigene Weg ist.

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vor 57 Minuten schrieb khyal:

Natuerlich kann man auch im Gebirge irgendwie mit einem Lunar Solo unterwegs sein, wenn ich mich recht erinnere, hast Du damit doch schon einen Alpencross gemacht... 

Ja, ich war sogar schon ziemlich oft mit dem Lunar Solo in den Alpen unterwegs und auch in den Cevennen... aber auf dem MTB, wo du ruckzuck ein paar hundert Höhenmeter verlieren kannst, um tiefer zu lagern. Für Härteres nähme ich, wie gesagt, trotz deiner Bedenken heute das Solomid... aber hauptsächlich eben, weil ich es habe.

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vor 4 Stunden schrieb Trinolho:

Wie lange dauert denn der Aufbau des Portals durchschnittlich? In einem YouTube-Video erscheint zumindest der Fly-First-Ansatz ziemlich fiddelich... :mrgreen:

Bis es regensicher steht, bei mir ca 2 min, fly first finde ich voellig unnoetig...
 

 

vor 28 Minuten schrieb tereglu:

Lieber Kyal,

stimmt, gilt eigentlich auch alles für Firstzelte (sind 2 Pyramiden nebeneinander...), bin auch ein Fan vom Duplex o.ä.

Aber zurück zur Anfangsfrage, die Diskussion zeigt doch, dass diese klassische Zeltform durchaus noch aktuell ist.

Hmm da verstehe ich Dich gerade nicht...das war doch u.A. die Ausgangssfrage :
 

Am 31.12.2021 um 16:01 schrieb Trinolho:

Welche schlagkräftigen Vorteile sprechen denn heutzutage noch für die Verwendung eines Mids, im Vergleich zu modernen Trekkingpole-Firstzelten wie z. B. dem Duplex, Drift oder StratosPire X?

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Moin @Trinolho

Weil du sagst, dass du nun schon ein paar Wochen dabei bist:

Ich kann deinen Entscheidungsprozess gut nachfühlen. Und es macht sicher Sinn die Erfahrungswerte und das technisches Wissen des Forums einzubeziehen. Am Ende ist eine Sache aber glaube ich wichtig zu erwähnen: Es gibt nicht die eine perfekte Behausung. Auch nach mehrwöchiger Recherche nicht. Und weitere Wochen Recherche werden dich deinem Ziel womöglich auch nicht mehr näher bringen – aber Spaß kann es natürlich durchaus machen :)

Jede Variante hat ihre Für und Wider. Manche kann man sich theoretisch erschließen. Am Ende wirst du vermutlich wohl oder übel deine eigenen Erfahrungen mit verschiedenen Zeltformen bei verschiedenen Tourtypen machen müssen, um das für dich für die jeweilige Tour beste Konzept zu wählen. Und selbst dann werden dich gewisse Aspekte wieder über die Alternativen nachdenken lassen. Ich glaube, sehr viele hier haben bereits diverse Standardformen von Tarp über Firstzelt zu shaped Tarp zu Mid zu leichtem Zelt zu schwerem Zelt irgendwann einmal besessen und auf irgendwelchen Touren benutzt.

Das Zelt, welches du dir jetzt kaufst, wird höchstwahrscheinlich nicht dein letztes sein. Also würd ich sagen: Leg einfach los, sammle Erfahrungen draußen. Schau wie du die jeweiligen Für und Wider bei verschiedenen Touren FÜR DICH bewertest. Und bleib dann dabei – oder tausch es nach einem Jahr gegen ein anderes :)

Du kannst 90% aller hier diskutierten Touren mit allen Zeltformen bestreiten. Und wie alle Foren neigen wir natürlich auch hier zum stundenlangen Debattieren über Aspekte, die am Ende nur 1% Unterschied machen. Weil's Spaß macht.

Bearbeitet von BohnenBub
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vor 5 Stunden schrieb BohnenBub:

Das Zelt, welches du dir jetzt kaufst, wird höchstwahrscheinlich nicht dein letztes sein. Also würd ich sagen: Leg einfach los, sammle Erfahrungen draußen. Schau wie du die jeweiligen Für und Wider bei verschiedenen Touren FÜR DICH bewertest. Und bleib dann dabei – oder tausch es nach einem Jahr gegen ein anderes :)

Du kannst 90% aller hier diskutierten Touren mit allen Zeltformen bestreiten. Und wie alle Foren neigen wir natürlich auch hier zum stundenlangen Debattieren über Aspekte, die am Ende nur 1% Unterschied machen. Weil's Spaß macht.

Yes, ob jetzt 90% oder 78,75% koennte man sich schon wieder drueber austauschen :mrgreen:, grundsaetzlich haengt bei vielen Touren auch viel von den persoenlichen Vorlieben ab z.B. ob extra IZ oder Konstruktion mit funktionierendem Liner (hier geht es ja um Zelte), wie wichtig einem Reserven in Bezug auf Windstabilitaet sind, viel Raum, Komfort, wie wichtig ein etwas leichteres Gewicht, ein niedrigerer Preis ist, wie lange das Zelt haelt (da ist natuerliich immer gerade bei neuen Firmen bzw Firmen, die nur eine geringe Anzahl des Modells verkaufen, eine hoehere Unsicherheit dabei).
Fuer Leute, die etwas laenger sind, verkleinert sich dann die Auswahl noch betrachtlich und wohlfuehlen sollte man sich ja auch noch im Zelt.
Ich war schon mit einer dreistelligen Anzahl an Zelten auf Tour und in einer Entwicklung ueber die letzten paar Tausend Uebernachtungen konnte ich es fuer mich, mit meinen Vorlieben / Schwerpunkten fuer Solotouren auf 2 dafuer eingesetzte Zelte reduzieren, aber ich bin schon mit x anderen Zelten auf Touren gewesen, die meinem Anforderungsprofil fast genauso gut genuegt haetten und nur abgeloest wurden, weil das Bessere des Guten Feind ist.

Insofern empfehle ich, sich nicht verrueckt zu machen, egal fuer welches Zelt man sich entscheidet, es wird immer ein "aber" geben und vor allem entweder die Moeglichkeit zu nutzen, in einem guten Laden nach Aufbau und Drinliegen / sitzen (da ruhig auch mal den Berater spielen schicken, dass man in Ruhe nachfuehlen kann, ob man sich drin wohl fuehlt) eine Kauf-Entscheidung zu treffen oder perfekt ist natuerlich, wenn hier ein Zelt, was in der Auswahl ist, fuer einen vernuenftigen Preis angeboten wird, da kann man dann einfach mal zuschlagen, testen und wenn es doch nicht das Richtige ist, ohne viel Verlust weiter verkaufen.
 

vor 9 Stunden schrieb Trinolho:

Okay, vielen Dank! Das klingt auf jeden Fall überzeugend für das Portal! Beim Fly-First-Aufbau war ich nämlich tatsächlich eher abgeschreckt...

Outer first wird haeufig theoretisch ueberschaetzt, wenn sich ein Inner first schnell aufbauen laesst, ist die Feuchtigkeit, die in den extrem wenigen Faellen, in denen man wrklich in stroemenden Regen aufbauen muss, deutlich geringer, als das, was man selber anschliessend reintraegt und selbst das hat man in sec mit einem kleinen Handtuch weggewischt und das schreibe ich als jemand, der das ganze Jahr und viel in Schweinewetter unterwegs ist.

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vor 2 Stunden schrieb khyal:

... und nur abgeloest wurden, weil das Bessere des Guten Feind ist.

OT: Ja! Und das passiert(e) bei mir mitunter etwas suchtartig - vor allem dann, wenn der persönliche Fokus auf einem ganz bestimmten Teil der Ausrüstung liegt. Ich hatte das mit Zelten, und ich hatte das mit Schlafsäcken... und mit Kochern, Matten, Rucksäcken usw.. Und dann ist dieser Fokus plötzlich woanders und ich bediene mich beim Packen aus der bestehenden Auswahl mit ungefähr derselben Gleichgültigkeit wie beim Tischdecken der Griff in die Besteckschublade. ;-) (Die Fixierung ist für einen guten Kauf sinnvoll, muss aber danach auch mal weichen.)

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Der Vorteil einer Pyramide besteht für mich in der einfachen Handhabung. Vier Heringe rein, Stange Rein, fertig.

Eine Pyramide kann, falls sie gut konstruiert ist, alles an Wind ab was da kommt. Für diesen Fall müssen natürlich die Heringe bombenfest sein. Das heisst aber nicht dass ich jede Nacht, bei jedem Hering immer "mehrere" Minuten brauche um diesen orkansicher zu platzieren. Das mache ich ja nur wenn ich tatsächlich mit einem Orkan rechne.

Genauso kann man eine Pyramide auch sehr hoch aufbauen, dann hast du super viel Kopffreiheit und Belüftung. Diese Flexibilität hast du mit einem "richtigen" Zelt eben nicht. Lässt du dann noch die Türe offen, so ist nochmal mehr Belüftung und Aussicht. Sollte es dann in der Nacht doch anfangen zu regnen, so schließt du mit einem Handgriff den Eingang und pennst weiter. Natürlich machst du das nicht wenn es nach einem Unwetter aussieht.

Umgekehrt kannst du auch sehr tief abspannen und hast dann kompletten Rundumschutz. Im Winter kommt dann noch Schnee unten auf das Aussenzelt. Natürlich hat man dann weniger Platz und es wird auch mehr Kondens geben, auch streift man dann Mal mit dem Schlafsack am Aussenzelt, aber davon geht die Welt nicht unter und am Folgetag ist das Wetter ja meistens schon wieder besser.

Das Gewicht einer Pyramide ist IMHO auch unschlagbar. Sollte ich auf Weltreise gehen, und dürfte nur ein Zelt mitnehmen, so wäre das heutzutage eine Zweierpyramide. Da bist du mit ca. einem Pfund für einen 360 Grad Schutz dabei. Das schafft ein "richtiges" Zelt halt immer noch nicht.

Sollte ich in Mückengegenden eine Wandertour machen, so wird Abends nochmal frisches DEET aufgetragen. Ist die Wanderung länger oder falls es in Malariagebiete geht, dann wird eben ein Moskitonetz eingepackt.

 

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an:

Das erste Zelt wird nicht dein letztes sein. Jede Behausung hat Vor- und Nachteile. Kann gut sein, daß mir in ein Paar Jahren die, etwas niedriger über dem Gesicht hängende, Zeltbahn auf den Keks geht. Dann nehme ich eben wieder was anderes mit. Auch ich bin vom Tarp zum Bogenzelt, von dort zum Duplexclon und zur Pyramide und nun wieder zurück zum Tarp migriert.

LG, Christian

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