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Ultraleicht Trekking

Atemschutz bei Waldbränden


Mars

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Zunächst: Logischerweise halte ich mich peinlichst genau an die Anweisungen von Behörden und ich drehe lieber einmal zu viel um, als zu wenig. Wird mensch in den USA in einem gesperrten Gebiet angetroffen, möglicherweise von allerlei Law Enforcement, muss man schon sehr griffige Argumente bereit halten und nachweisen können, dass man sich auf dem schnellsten Weg hinaus befindet. Es lohnt sich nicht, geschlossene Trails zu wandern, auch nicht wenn die unverfrorenen amerikanischen Kolleg:innen kein Problem darin sehen. Im 2018 strandete schon mal eine Kollegin in einer Ortschaft, die gerade evakuiert geworden war. Sie wurde dann von der Polizei hinaus gefahren, sehr zu ihrem missfallen.   

Im 2018 war ich wochenlang im Rauch-Nebel unterwegs. Die eigentlichen Brände waren hunderte von km weit entfernt, direkte Gefahr drohte nie. Aber das Wandern in solchen Verhältnissen kommt extremem Kettenrauchen gleich, die eingeatmeten Partikel dürften aber noch einiges giftiger sein - bei Zigaretten gibt es normalerweise einen Filter.

Feuerwehrleute, die bei der Gefahrenabwehr helfen, erkranken leider häufig an Krebs. Eine absolut sehenswerte Doku dazu gibt es hier. Von Herrn Jack Jones, Trailname Quadzilla, er wird dieses Jahr die CYTC versuchen. Es gibt übrigens eine noch krassere Einheit, die Firejumpers. Diese springen mit Fallschirmen in der Nähe des Feuers ab.

Im 2018 sah man z.B. in Ashland durchaus Leute mit Staubmasken und natürlich fand man diese auch auf dem Trail. ACE Hardware hatte diese auch gleich im Schaufenster.

Deshalb eine Frage an die Feuerwehrleute unter uns: Welches ist die geeignetste Filterkombination an einer 3M Halbmaske für Rauch? Die 800er Serie ist offenbar neu und soll einen kleineren Atemwiderstand bieten als ältere Masken.

Bei Vollmasken gibt es schnell mal ein Problem mit der Wärmeabfuhr. Reine Papier/Gewebemasken, wie die momentan genutzten FFP2 Masken, werden zu schnell feucht und dies ergibt dann zu viel Atemwiderstand. Die 3M Aura 9320+ FFP2 soll auch nur wenige Stunden lang halten. Leider ist die Wahrscheinlichkeit nicht eben klein, dass ich mich auf dem PCT dieses Jahr bis zu 20 Tage lang im Rauch befinden werde.  

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vor einer Stunde schrieb Mars:

Reine Papier/Gewebemasken, wie die momentan genutzten FFP2 Masken, werden zu schnell feucht und dies ergibt dann zu viel Atemwiderstand

Bin kein Feuerwehrmensch. 

Aber ich frage mich warum nicht zwei Masken im Wechsel, damit diese trocknen können? Analog zu Socken. 

Und dem Atemwiderstand lässt sich doch auch noch mit Auslass ventil begegnen. 

So mache ich es auf der Arbeit.

Man kann es auch praktisch sehen : es trainiert die Atem Muskulatur, das ist eine gute Sache.

Wie lange lässt sich denn eine solche Halbmaske zum Filter Wechsel, nutzen? 

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vor 4 Minuten schrieb zopiclon:

Wie lange lässt sich denn eine solche Halbmaske zum Filter Wechsel, nutzen? 

Gemäss einem Fachmenschen, mit dem ich soeben telefoniert habe, bei sauberer Luft wie hier in Europa, jahrelang. Nach vielleicht 6 Jahren seien die Filter mit Pollen verstopft.

Die Hauptsorge der Fachperson war jedoch Kohlenmonoxid. Das ist der Stoff, mit dem man sich z.B. in der Garage bei laufendem Automotor schon mal umbringen kann.

Da mache ich mir aber keine Sorgen: Die Feuerwehrleute arbeiten ja bei Waldbränden in Sichtweite der Flamen und die tragen fast nie einen Atemschutz, manchmal eine Art Schal gegen die Asche. Um gegen Kohlenmonoxid gerüstet zu sein, braucht man ausserdem bald eine Sauerstoff-Flasche. Zum Wandern eher ungünstig und wenn seine Befürchtungen berechtigt wären, hätte die Feuer-Saison 2021 Millionen von Menschen umgebracht. Logischerweise gibt es grosse Städte in der Umgebung dieser Feuer.

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vor 2 Stunden schrieb Mars:

Deshalb eine Frage an die Feuerwehrleute unter uns: Welches ist die geeignetste Filterkombination an einer 3M Halbmaske für Rauch? Die 800er Serie ist offenbar neu und soll einen kleineren Atemwiderstand bieten als ältere Masken.

https://multimedia.3m.com/mws/media/1026512O/3m-atemschutz-gewusst-wie-gefahrenstoffliste.pdf

Laut dem PDF von 3M ist Rauch mit P2 angegeben.

Welche Filterpatronen für den Atemschutz vorgehalten werden kann ich nicht sagen.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Filter ähnlich denen sind, die in Fluchthauben verbaut werden. Eventuell als weitere Recherchemöglichkeit.

@zopiclon Die von mars verlinkte 800er Serie besitzt ebenfalls über ein Klimaventil und wäre dementsprechend als "Corona Maske" nicht in der Öffentlichkeit einsetzbar.

 

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Ich bin zwar kein Feuerwehrmann aber habe mich sowohl beruflich als auch für Hobbybasteleien mal etwas intensiver mit Atemschutz auseinander gesetzt. Alle Angaben aber ohne Gewähr!

Also wenn ich das richtig verstehe geht es dir darum, dass Du dich schützen möchtest der von Waldbränden kommt, oder? Bei Rauch ist in der Regel P2 oder wenn es richtig garstig ist P3 angesagt.

Bei "richtigen" Halbmasken (also die mit Gummi/Silikon) wie der 800er oder auch 6000er, 6500er, oder 7500er Serie oder das Pendant dazu von Dräger ist der Atemwiderstand gefühlt sowieso deutlich geringer als bei partikelfiltrierenden Halbmasken (diese einweg Dinger wie wir aktuell gegen Corona nutzen). Ob es nun die neue teure 800er sein muss musst Du wissen. Eine Variante könnte noch die Dräger X-Plore 2100 sein. Das ist quasi eine Mehrweg Staubmaske. Da kannst Du keine Gasfilter montieren (s.u.). Soll aber von den Filtern günstiger sein.

Die ganzen Gummimasken haben wenig Probleme mit Feuchtigkeit im Filter. Es kann passieren, dass Du dadrin ein Schwimmbad hast dann musst Du die Maske halb mal auskippen (jaja Maske im Gefahrenberich eig. nicht absetzen). Aber die Filter bleiben auch bei Stundenlangem tragen trocken.

Wenn Du mit Gasen rechnest wird es sehr viel schwieriger. Da würde ich aber bei Waldbränden nicht von ausgehen. Da muss man nämlich aufpassen, dass man den richtigen Filter drauf hat. Vielleicht als Hinweis: Es gibt von Dräger Brandfluchthauben (Parat 5500). Die haben einen Filter gegen alles mögliche und sind gleich so eine Tüte die man sich über den Kopf zieht. Aber die sind eben nur zum Flüchten gedacht.

Ich denke bei deinem Anwendungsfall bist Du mit Halbmaske (aus Silikon) mit P2 oder P3 Filter gut dabei. Und dann natürlich ein paar Ersatzfilter. Da bietet sich natürlich in den USA 3M an. Denn wie lange die Filter halten kann man nur schwer sagen. Man trägt die bis der Atemwiderstand größer wird. Bis dahin können die schon ganz schön sauig aussehen.

Bearbeitet von RaGe
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Und noch als Nachtrag: Wenn es da so brennt, dass Du Gasfilter brauchst denke ich, dass Du da nicht mehr sein solltest und die merkt man dann auch vom Atemwiderstand deutlich. Ich hab mal ein Messihaus ausgeräumt mit ABEKP3 Filter. Das sind die Filter gegen die meiste Gase außer solche mit niedrigem Siedepunkt, Quecksilber, Kohlstoffdioxid (auch dafür gäbe es Filter die halten aber nur 45 ? min). Da merkt man dann den Atemwiderstand deutlich wenn man schuften muss. Da überlegt man schon die Maske abzusetzen. Eine Duftprobe vor dem Haus lässt einen den Plan aber schnell vergessen. Schon das was aus dem Haus an Mief kam war heftig genug.

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Falls es jemanden interessiert: Die Maske von 3M HF802 (ohne Sprechmembran) wiegt 154 gr. Ein Paar nicht gekapselte Gewebefilter (D3138 P3, inkl. Aktivkohle) wiegt 31 gr.

Leider kann ich nicht herausfinden, wie schwer die gekapselten sind (das Gewebe flattert dort nicht an der "frischen" Luft - D9038R P3 sind in der Schweiz aber erst ab Ende Monat erhältlich) und auch nicht, welche Lösung langfristig am kostengünstigsten ist. Die Gekapselten sind wohl in bärenreichen Umgebungen bei nonverbalen Auseinandersetzungen mit Meister Petz zu empfehlen oder Umgebungen mit erheblichem bushwhacking Anteil.

Es gibt zu dieser Maske auch reine Kapselfilter mit Aktivkohle, das Partikelfiltergewebe kann man sich dann aussen an die Kapseln klemmen. Die Filter arbeiten mit Absorbtion, indem sie die Partikel im Gewebe festhalten. Leider kann mir auch ein Spezialist nicht sagen, wie lange die Filter in rauchiger Umgebung funktionieren. Ich hoffe mal länger als zwei Tage. Wenn man die Filter ständig wechseln muss, spart man sich immerhin bei der Klemmlösung die Plastikteile zur Befestigung an der Maske, viele Filter mitzuführen wäre also leichter. 

Es gibt keinen spürbaren Atemwiderstand wenn die Filter neu sind und man kriegt auch bei heftigem Atmen genug Luft. 

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Ja die Masken sind leichter als man denkt. Wobei du dir die kleinen Aktivekohlefilter beim D3138 sparen kannst und dafür auch die günstigeren D3135 nehmen kannst. Die kleinen Aktivkohlefilter beim P3 und beim P2 sind gegen Gerüche oder gegen "Schadstoffe unter dem Grenzwert" also nicht als Schutz gedacht. Die Kohlefilter mit Schutz heißen bei der Serie dann D8XXX.

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Ein P3 Filter ist sicher eine gute Wahl und die genannten Silikon Masken sind echt vertretbar was den Atemwiederstand angeht. Viel angenehmer als die FFP2 Tüten...

Als Tipp falls man mal keine Maske dabei hat: Ein gewässertes Tuch oder Schalt durch den man atmet (dickerer Stoff ist besser) filtert auch einiges raus. Ist natürlich alles andere als perfekt aber besser als nix.

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