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Ultraleicht Trekking

Ein Zeltofen


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Ein paar einführende Worte:

Der Nutzen eines Zeltofens ist aus UL-Sicht natürlich strittig. Wer aber gerne über mehrere Tage im Winter unterwegs ist, der wird den Wert eines Ofens zu schätzen wissen:

Die meiste Zeit in der dunklen Jahreszeit wird man ja im Camp verbringen. Durch den Heizkörper hat man noch einige angenehm warme Stunden im Zelt. Außerdem kann man darauf Schnee schmelzen und sich warme Speisen zubereiten. Das wiederum spart Brennstoff und das Mehrgewicht durch den mitgeführten Ofen amortisiert sich.

 

Nach intensiver Nutzung sind nun langsam aber sicher die Tage meines geliebten Titaniumgoat Vortex Stove gezählt. Das Material ist ausgeglüht und der Ofen ist an vielen Stellen brüchig und rissig.

 

Ein neuer Ofen musste her und nachdem ich mir nicht mehr die lange Wartezeit, den Gang zum Zoll und die hohen Versandkosten antun wollte, blieb mir nur eine MYOG-Lösung.

 

Eigentlich ist es nur teilweise MYOG, da ich die verwendete Edelstahlfolie ab Werk schneiden ließ.

 

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Da der Ofen komplett aus Edelstahl besteht, ist er gut 200g schwerer als der der Ti-Goat Vortex Stove und wiegt insgesamt 962g. Dafür ist Material deutlich günstiger als Titan.

 

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Die 190x300cm große Brennkammer besteht aus einem zum Zylinder gerollten Stück 300x700x0,1mm Edelstahlfolie, die mit zwei Ringen aus geflochtenem Stahldraht zusammengehalten wird.

In die Edelstahlfolie ist ein elliptisches Loch geschnitten, in das das Ofenrohr eingeschoben wird.

Vorder- und rückseitig befinden sich Edelstahlteller die mittels dreier M3 Gewindestangen, gebogener Karosseriescheiben und Muttern in den Zylinder geklemmt werden. Diese schließen die Brennkammer ab und verhindern, dass die gerollte Edelstahlfolie in sich zusammenfällt bzw. sich verzieht.

Aus dem Vorderen Teller ist unter Verwendung eines Metallkreisschneiders die Feuerluke ausgeschnitten.

Die Ofentüre, die sich am vorderen Teller einhängen lässt, ist aus 0,5mm Edelstahlblech hergestellt. Der Griff daran, aus 0,1mm Edelstahlfolie, ist einfach aufgenietet.

 

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Die Ofenauflage besteht aus zwei in Form geschnittenen 0,5mm dicken Edelstahlblechen die mit zwei M3 Gewindestangen und Muttern zusammengehalten werden.

 

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Das 60x1600mm große Ofenrohr ist aus 250x1600x0,1mm Edelstahlfolie. Die Folie wird gerollt und mittels fünf Ringen aus geflochtenem Stahldraht zusammengehalten.

Am Rohrende, das in der Brennkammer steckt, sind zwei sich gegenüberliegende Löcher gebohrt, in die die Abluftklappe eingeschoben wird.

Die Abluftklappe habe ich vom Ti-Goat Stove übernommen. Diese wird aber noch durch einen Eigenbau ersetzt.

Zwei Ringe aus einfachen Edelstahlausstechformen, bei denen die umgebördelten Ränder abgeschliffen wurden, werden in die zwei Rohrenden geschoben, damit die gerollte Metallfolie nicht in sich zusammenfällt bzw. sich nicht verzieht.

 

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Gepackt hat der Ofen die Maße einer 330mm langen Rolle mit 45mm Durchmesser und die eines Tellers mit 190mm Durchmesser und 35mm Höhe.

 

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Ich hatte nun Zeit den Ofen in Betrieb zu nehmen und das Teil heizt sehr gut! 

 

Anfänglich war das Vibrieren der Ofenklappe relativ geräuschvoll, aber schon nach kurzer Zeit verzog sich die Klappe durch die Hitze ein wenig (was völlig normal ist), so dass die Klappe nun nicht mehr Vollkontakt mit dem Teller, der den Brennraum abschließt, hat. Dadurch brennt der Ofen jetzt auf voller Leistung sehr leise.

Also keine Dampflok die durchs Zelt fährt...

 

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ich zitiere mich aus dem nachbarfaden mal selber:
 

eine rauchumlenkung ist beim tubestove nicht zwingend nötig, da die drosselklappe ganz hervorragend zur reduzierung funktioniert.
nachdem ich beim kifaru-boxstove eine rauchumlenkung einbaut hatte, bemerkte ich dass auch dieser ofen auf die reduzierung mit der drosselklappe sehr gut reagiert. so wurde die rauchumlenkung halt wieder zurückgebaut.

 

 

meine erfahrungen zum funkenschutz durch einen drahtkorb sind nicht gerade positiv. ich habe zwei gitterringe von taniumgoat in verwendung, davon einen im dauertest.

selbst wenn man zwei drahtgitter, am unterem und oberen ende ins rohr einsetzt, bleibt der funkenflug bei nadelhölzern bestehen. zwar wird der “sternenregen†etwas weniger, aber dafür setzt sich das sieb durch das harzhaltige holz schnell zu. schon nach einer stunde bemerkte ich im tubestove einen deutlich schlechteren zug und konnte beim auseinanderbauen die grau verklebten gitter bewundern.
nach ca. 50 brenngängen war ein sieb übrigens durchgebrannt und nur noch als rohr-ring zu verwenden.

ich bin inzwischen komplett von den sieben weggekommen und investiere lieber etwas mehr zeit bei der holzsuche.

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Es fehlt nur noch der Drahtkorb als funkenschutz auf dem Schornstein. Legst so offen, was du für aushaben bei dem Teil hattest?

Das kann ich gerne machen. Dauert aber bis Sonntag weil ich im Moment nicht Zuhause bin. Muss die einzelnen Posten zusammenzählen und dann noch einige erläuternde Worte dazu schreiben.

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  • 3 Jahre später...

Da ich auch gerade beim Bau eines solchen Ofens dabei bin ein Hinweis:

kauft nicht die Edelstahlfolie von https://metallstore24.de/edelstahl-folie-0,1-mm.

Das ist kein Federedelstahl und der lässt sich wie ein dünnes Blech einfach biegen und geht nicht in seine Form zurück.

Demnach ist wohl die einige Quelle HS- Folien!?
EDIT: hier auch noch: https://www.metall-jobst.de/federstahl-crni-stahl-1.4310-b-305mm?number=J14310_305_8

 

 

Bearbeitet von Nature-Base
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vor 19 Minuten schrieb Nature-Base:

Demnach ist wohl die einige Quelle HS- Folien!?

Lustig...erst am Freitag meine 300 x 60 cm Federstahl in 0,05 mm bekommen, welche u.a. für Ofenbau und eeendlich einen vernünftig hohen Windschutz eingesetzt werden soll  :D  

Und ja: ich habe bis auf H+S keine andere Quelle finden können.

1000 x 600 mm in 0,05 kosten übrigens gerade mal 7,90 €.

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