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Ultraleicht Trekking

Groundsheet


bandit_bln

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Hallo,

ich bin immer noch etwas unschlüssig, über das optimale Groundsheet für mein Zelt bzw. Isomatte. Ziel soll es sein, halt auch Dornen usw. abhalten zu können. Ja ich weiß, standordsuche hilft. Aber viele Dinge sieht man im Dunkeln eh nicht mehr. Theoretisch hat mein Zelt sogar ein Groundsheet, aber Nylon ist halt wenn was wirklich spitzes kommt nicht wirklich sicher. Zumindest hat mein erste Test mit dem Zahnstocher für Ernüchterung gesorgt. 

Im Augenblick überlege ich zwischen:

- EVA 50 mit 4mm: 189.5g/qm, schwer, aber dabei würde es mit 2*1 Meter sogar einen schön isolierenden Zelt-Teppich abgeben und doppelt gelegt den R-Wert erhöhen.

- Baumarktplane: PE-Kunststoff mit 80g/qm. Sehr günstig (8€) und vermutlich robust. 

- Tyvek hard: robuster als die PE-Folie? Gibts in unterschiedlichen Stärken, und mit der 54g/qm Variante leichter als die anderen Optionen.

- Tyvek soft: ungefähr genauso schwer, wie hardtyvek, aber nicht so durchstichsicher, also eigentlich schon raus.

Letztendlich hat sich im Forum ja noch nichts wirklich durchgesetzt. Polycro und die sagenumwobene Ikea-Folie gäbe es theoretisch auch noch.

Was hält denn wirklich was aus?

 

 

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Gegen Dornen würde nur eine wirklich dicke Evazotematte helfen. 
Zeltplatz gewissenhaft absuchen, und mit Ast oder ähnlichem „kehren“. Beim verlassen alles wieder schön naturbelassen durcheinander wedeln. 
Mit dieser Methode hatte ich noch nie ein Loch in meiner TAR Luftmatte. 

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vor 57 Minuten schrieb cafeconleche:

einfach ein paarmal in der Waschmaschine mitwaschen, dann ist es von Anfang an schön weich

Das habe ich tatsächlich auch ausprobiert. Das Problem der Lautstärke lässt sich damit wunderbar beheben und das Tyvek wird noch softer als soft. Leider hatte ich jedoch auf der nächsten Tour feststellen müssen, dass Bodenfeuchtigkeit anschließend deutlich schneller durch das Tyvek dringt. Ging euch das auch schon mal so oder habe ich etwas falsch gemacht?

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vor 3 Stunden schrieb bandit_bln:

EVA 50 mit 4mm: 189.5g/qm, schwer, aber dabei würde es mit 2*1 Meter sogar einen schön isolierenden Zelt-Teppich abgeben und doppelt gelegt den R-Wert erhöhen.

Für letzteres kann man das Zeug ja dann in kühleren Monaten nehmen... aber nicht schon unbedingt, wenn z.B. die xLite solo vollkommen ausreicht. 

Ansonsten ist Tyvek (hart) m.E. schon sinnvoll und auch leichter. Polycro ist mir zu wenig. Auf das Absuchen des Bodens mit Stirnlampe und Lupe habe ich bei Dämmerung so gar keinen Bock. Das ist in meiner Welt kein Skill... das ist ne glatte Verhaltensstörung. :mrgreen:  

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vor 27 Minuten schrieb martinfarrent:

Für letzteres kann man das Zeug ja dann in kühleren Monaten nehmen... aber nicht schon unbedingt, wenn z.B. die xLite solo vollkommen ausreicht. 

Ansonsten ist Tyvek (hart) m.E. schon sinnvoll und auch leichter. Polycro ist mir zu wenig. Auf das Absuchen des Bodens mit Stirnlampe und Lupe habe ich bei Dämmerung so gar keinen Bock. Das ist in meiner Welt kein Skill... das ist ne glatte Verhaltensstörung. :mrgreen:  

Das war sogar meine bisher favorisierte Luxus-Version. Also Tyvek für den Sommer und EVA für die kalten Tage.

 

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vor einer Stunde schrieb Clemens:

Leider hatte ich jedoch auf der nächsten Tour feststellen müssen, dass Bodenfeuchtigkeit anschließend deutlich schneller durch das Tyvek dringt. Ging euch das auch schon mal so oder habe ich etwas falsch gemacht?

ganz ehrlich weiß ich nicht mehr, wie dicht es anfangs war. Wirklich Wassersäule hat Tyvek m.W. auch frisch von der Rolle nicht wirklich. Bei mir steht immer mein Zelt drauf - ist nicht wirklich UL, ich weiß. Das Tyvek ist seit 2019 reichlich in Benutzung und nun recht (ab)genutzt, aber noch so funktionstüchtig, sodass ich mir das genaue Bodenabsuchen sparen kann.  Wenn ich es als Sitzunterlage nehme, ist es x-mal gefaltet. Als improvisierter Regenrock (dann längs gefaltet) sollte es noch immer gehen (hab ich lang nicht mehr gebraucht, da es so wenig geregnet hat).

Zum Ausgangspost von @bandit_bln: Was  für ein Groundsheet du nehmen möchtest, hängt vielleicht auch von deinem Zeltboden und deiner Matte (wie empfindlich, wie schnell unterwegs zu reparieren), vom erwarteten Boden (Dornen, Esskastanienschalen...)  und der Dauer, bis du eine zerstörte Matte ersetzen kannst.

Meine Erfahrungen:
Poly: Ich habe 3 Stück verbraucht: einmal 2 Nächte Harz, einmal 13 Tage in Schweden und einmal 5 Wochen Colorado, war aber jedesmal schon früher recht kaputt: Man darf nicht versuchen, es zurechtzuziehen, wenn schon irgendetwas an Gewicht draufliegt. Das macht die Handhabung als Groundsheet unterm Zelt, bei Wind aufgebaut, etwas nervig. Ist es erst einmal eingerissen, reißt es sofort weiter. Nichts für mich.
Tyvek soft würde ich nicht nehmen, permanent bleibt Natur in dem Zeug hängen.
Eva: könnte man auch unters Zelt legen, dann hast du gleich einigermaßen Durchstechschutz, habe ich mal auf Korsika so gemacht, funktionierte mit den Esskastanienschalen, naja, ganz gut: In den Rücken hat mich nichts gepiekst, aber im Zeltboden musste ich, zurück in D, doch so einige Minilöchlein seamgrippen.
Das 54er Tyvek hard hat bislang mindestens 150 Nächte und einige Tage als Regenrock gehalten und man kann es prima beschriften mit "Bitte nimm mich mit" oder so - das ist z.Zt. meine 1. Wahl.

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vor 3 Stunden schrieb berghutze:

Ist das in Kombination mit einem Tarp oder auch mit Zelt?

Beides, ist nur etwas länger und breiter als meine Neoair L, so kann man bei Tarpnutzung oder Cowboycamping noch am Kopfende ein paar Sachen sauber ablegen, mein Standardzelt (Trekkertent Drift 1) ist eh nicht viel größer, die paar Zentimeter die rundherum fehlen sind mir wurscht. Mir sind es die 72g definitiv wert, Nutzung müsste ähnlich wie bei @cafeconleche liegen. 

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Wenn ich in dem Zusammenhang gleich noch mal etwas Fragen darf:

Ich habe Tyvek bisher immer nur in einer bestimmten Breite (der jeweiligen Rollenbreite, 1400mm) gefunden. Gibt es Bezugsquellen, die auch breitere Maße anbieten? 

Klar, kann man in der Länge nach oben gehen, aber wer hat schon ein 4m langes Zelt? Ich suche eigentlich etwas, um einen mehr oder weniger quadratischen Schnitt abzudecken.

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Am 13.2.2022 um 20:59 schrieb Clemens:

Das habe ich tatsächlich auch ausprobiert. Das Problem der Lautstärke lässt sich damit wunderbar beheben und das Tyvek wird noch softer als soft. Leider hatte ich jedoch auf der nächsten Tour feststellen müssen, dass Bodenfeuchtigkeit anschließend deutlich schneller durch das Tyvek dringt. Ging euch das auch schon mal so oder habe ich etwas falsch gemacht?

Nein, hast nix falsch gemacht, das mit dem Waschen in der Maschine ist ein, vorsichtig ausgedrueckt, suboptimaler Tip :roll:, da Du damit das Tyvek kuenstlich alterst, was sich auf die Durchstichfestigkeit und unwichtiger, Wassersaeule auswirkt.
 

vor einer Stunde schrieb Clemens:

Ich habe Tyvek bisher immer nur in einer bestimmten Breite (der jeweiligen Rollenbreite, 1400mm) gefunden. Gibt es Bezugsquellen, die auch breitere Maße anbieten? 

Noe, da es eben nur in der Rollenbreite geschnitten werden kann, Tyvek Housewrap, wie es u.A. von Zpacks verwendet wird, liegt etwas breiter (ca 152 cm) aber ist auch schwerer (knapp 20%) und hat einseitig den Reklameaufdruck.
 

vor 43 Minuten schrieb Slepp:

Man könnte sich 2 Tyvek Bahnen zusammen kleben, dass funktioniert wohl mit dem richtigen Kleber sehr gut (ich habe es bisher allerdings noch nicht versucht)

Da waere ich sehr vorsichtig, da von div Leuten immer wieder Soft & Hardtyvek durcheinandergeworfen wird, Softstrukture laesst sich rel easy kleben, Hardstructure haelt nach meinen Erfahrungen nicht vernuenftig, haeufig ist auch ein Problem, dass der Kleber verhaertet, dann broeselt oder nicht vernuenftig frostfest ist usw.

Ich mache ja nun solche Footprints seit mehrenen Jahrzenten und habe natuerlich alles durchprobiert, letztendlich sind nur 2 Methoden uebrig geblieben, die auf Dauer Bahnen vernuenftig zusammenhalten :

Zusammennaehen mit Kappnaeht, geht prima, solange das angenaehte Stueck nicht zu breit wird, dann geht es besser zu 2, dass einer das waehrend des Naehens faltet, damit es noch in den Zwischenraum der Freiarm-Naehmaschine passt, man kann natuerlich auch starkere Naehklammern nehmen, dauert etwas laenger, was aber natuerlich, wenn man nur Einen fuer sich naeht, nicht so eine Rolle spielt


Tyvek-Klebeband, ist nicht ganz easy, die Kante wirklich sauber faltenfrei zusammenzukleben, empfehle Vorfixierung mit ein paar kleinen Stuecken, dann beidseitig drueber, nix fuer Grobmotoriker, da ist Naehen einfacher, Tape geht natuerlich schneller, wenn man den Bogen raus hat...
Das Tyvekband ist schoen leicht, wenn man ein bisschen sucht, gibt es das bestimmt auch in D, ich habe meins mit einem Packraft bei Alpacka US mitbestellt...wenn man nur Band fuer einen Footprint braucht, wuerde das 5 m Stueck ja reichen, das gibt es auch bei der oesterreichschen Alpacka-Vertretung bei Seon & Michaela...
 

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vor 22 Minuten schrieb khyal:

Nein, hast nix falsch gemacht, das mit dem Waschen in der Maschine ist ein, vorsichtig ausgedrueckt, suboptimaler Tip :roll:, da Du damit das Tyvek kuenstlich alterst, was sich auf die Durchstichfestigkeit und unwichtiger, Wassersaeule auswirkt.
 

Noe, da es eben nur in der Rollenbreite geschnitten werden kann, Tyvek Housewrap, wie es u.A. von Zpacks verwendet wird, liegt etwas breiter (ca 152 cm) aber ist auch schwerer (knapp 20%) und hat einseitig den Reklameaufdruck.

Vielen Dank, khyal. Das sind gute Hinweise. 

Also lag es nach dem Waschen des Tyveks nicht an meiner eigenen Wahrnehmung. Ich würde von meiner Erfahrung danach nämlich nicht noch mal guten Gewissens empfehlen, dass Tyvek zu waschen. Unabhängig vom Rascheln ist mir die Durchstichfestigkeit, aber auch die Wassersäule deutlich wichtiger bei einem Groundsheet.

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Hallo Slepp,

als uns vor 5 Jahren eine sechseckige Unterlage fürs Tipi fehlte, habe ich für die Grünes Band Tour das Tyvek Hardstructure einfach mit braunem Paketklebeband (Tesa) beidseitig zur benötigten Form verklebt. Diese quick and dirty Lösung ist vielleicht nicht leichteste, hält aber bis heute, ohne Problem zu machen. Vielleicht hilft es dir als unkomplizierter Low-Budget-Tip weiter...

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  • 1 Monat später...

Der Post ist knapp zwei Wochen vor meiner Arizona-Trail-Wanderung aufgepoppt und nun schon etwas älter. Als (überzeugter) Polycro-Nutzer war ich über die Antworten etwas überrascht, wollte aber noch meine Erfahrungen auf dem AZT abwarten (da insbesondere ja auch nach Dornen gefragt war). Auch nach dem AZT bleibe ich dabei: Polycro

  • Polycro ist am leichtesten und hat das geringste Packmaß
    (Wenn ich mir überlege, einen neuen Ausrüstungsgegenstand anzuschaffen und zwischen mehreren Optionen schwanke, ist meine Herangehensweise inzwischen die, es einfach mal mit dem leichtesten zu probieren, insbesondere wenn die leichteste Möglichkeit auch noch die günstigste ist - wir sind hier ja schließlich im UL-Forum. So bin ich bei meinem ersten Polycro-Groundsheet gelandet und dabei geblieben).
  • Polycro ist nicht so empfindlich, wie hier alle tun. Ich bin mit meinem Polycro-Groundsheet nicht besonders pfleglich umgegangen und teile zwar die Erfahrung von @cafeconleche:
Am 13.2.2022 um 23:05 schrieb cafeconleche:

Man darf nicht versuchen, es zurechtzuziehen, wenn schon irgendetwas an Gewicht draufliegt. Das macht die Handhabung als Groundsheet unterm Zelt, bei Wind aufgebaut, etwas nervig. Ist es erst einmal eingerissen, reißt es sofort weiter.

Da ich auf die Ecken häufiger Steine gelegt und das Groundsheet dann herumgezogen habe, hatte ich ein paar Risse an den Ecken. Mit ein bisschen Klebeband reißt da aber nichts weiter ein. Bei mir hat das Groundsheet den kompletten AZT überlebt (war übrigens nicht neu, sondern immer noch mein erstes, das ich davor schon auf dem Kungsleden und meiner Wien-Nizza-Wanderung dabei hatte). Da ich keine Lust hatte, es vor der Heimreise zu putzen, ist es danach allerdings im Müll gelandet.

Bearbeitet von berghutze
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