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Ultraleicht Trekking

Pro/Contra Biwaksack - Diskussion


micha90

Empfohlene Beiträge

Liebe ULTF-Gemeinde,

 

zur Zeit sind doch wieder einige Leute am suchen und basteln von Biwaksäcken, die Diskussionen drehen sich um geeignete Materialien und Schnitte, ob eher atmungsaktiver oder lieber wasserdichter.

Doch ist ein Biwacksack überhaupt sinnvoll oder gar notwendig?

Kann ich nicht mit anderen Mitteln den selben Zweck erfüllen, aber weniger Gewicht bzw weniger Ausrüstung rumkommen? Wo ist das Gewicht am sinnvollsten "investiert"?

 

Ich hatte mich hier vor geraumer Zeit auch schon gegen Bivis ausgesprochen, da ich eigentlich der Meinung bin, dass diese nur in ganz wenigen Situationen tatsächlich Sinn machen. Diese wären:

  • Das Schlafsetup besteht aus einem Ponchotarp, das so klein ist, dass der Schlafsack vor Spray geschüzt werden muss.
  • Man plant an exponierten Orten zu Biwakieren, also bewusst einen eher suboptimalen Schlafplatz aufsucht (um zB schöne Aussichten zu genießen)

In sämtlichen anderen Fällen die mir auf Anhieb einfallen kommt man sowohl vom Gewicht, als auch vom Comfort, besser weg, wenn man widrige Bedingungen mit A.) mehr Daune im Quilt/ Schlafsack oder B.) einem etwas geräumigeren Tarp ausgleicht.

 

Vielleicht schaffen wir es hier genauer zu differenzieren, in welchen Situationen Bivis die leichtere Alternative sind bzw ob/wann sie sich überhaupt mit der UL Theorie rechtfertigen lassen.

 

Ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen und hoffe hier nicht was schlimmes losgetreten zu haben :mrgreen:

 

schöne Grüße

Micha

 

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Also ich bin absolut Pro Biwaksack, weil:

 

  1. ICH nur so den windschutz optimal realisieren kann
  2. ICH nur so auch ohne Tarp im Zweifel wasserfest schlafen kann (GoreBivi) (schon öfter vorgekommen)
  3. ICH im Bivi den Mückenschutz eingebaut/eingenäht habe

Diese 3 Punkte sind sind für mein Wohlgefühl sehr sehr wichtig, da trage ich gerne, aufgrechnet auf andere Möglichkeiten/Lösungen, 200 - 300 -400 Gramm mehr Gewicht.

 

Klar, andere realisieren meine oben genannten Punkte anders, ich persönlich empfinde es als Bivi-Lösung am besten.

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Meine Liste:
 
Pro Biwaksack
  • Liegefläche reicht für Aufbau
  • einfacher und schneller Auf- und Abbau
  • sturmfest
  • kleines Packmaß
  • Wärmerückhalt
  • bei Zeltverbot eher verwendbar
  • in Gebäuden verwendbar
  • optimal für Stealth-Camping
  • Rundumsicht möglich
Contra Biwaksack
  • Kondenswasser
  • unmittelbar exponiert
  • kein Schutz für Ausrüstung
  • kein Sichtschutz (am Campingplatz)
  • kein Schutz im Sitzen (beim Bivanorak geht es doch)
  • eingesperrt sein

Mein Hilleberg Bivanorok

Ich verwende einen Hilleberg Bivanorak mit der zusätzlichen Funktion eines Wind- und Regenmantels beim Rasten. Neben dem Wetterschutz bringt er einige Grad Wärme für den Schlafsack und etwas Redundanz (Dopplung und Reserve) in die Ausrüstung. Zusätzlich verwende ich allerdings meistens ein Tarp oder ein Tarpzelt und eine Regenjacke.

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Die beiden Ansätze (kleines Tarp + Bivvy contra großes Tarp ohne Bivvy) werden quasi schon seit den Anfängen des modernen UL diskutiert.

Prominenteste Vertreter sind hier Ryan Jordan für die Pro Biwaknutzung

und Glen van Penski für die reine Tarplösung.

Gibt dementsprechend dazu eine umfangreiche Literatur.

Ich habe für mich festgestellt, dass bei dieser Rechnung nicht einfach nur Tarp und Bivvy mit einbezogen werden sollten. Auch das restliche Schlafsetup spielt hier (neben Wetter und Lagerplatzwahl) eine entscheidende Rolle.

Je feuchtigkeitsunempfindlicher z.B. der Quilt bzw. Schlafsack ist (sowohl Außenmaterial wie auch Isolierung) umso weniger ist man auf einen zusätzlichen Biwaksack angewiesen. Oft nutzen gerade Quiltnutzer auch einen Bivvy um evtl. Draft zu reduzieren. Greift man hier auf einen großzügiger geschnittenen Quilt evtl. sogar mit Draftstoppern ala RayJardine zurück, kann auch hier der Bivvy evtl. wegfallen.

Ein wesentlicher Punkt der hier auch schon genannt wurde, ist die Funktion des Bivvys als minimalistisches Innenzelt zum Schutz vor Krabbelzeug. Je nach Region würde wohl auch ein Groundsheet plus Mückennetz reichen. Der (nicht wasserdichte) Biwaksack ist hier einfach die integrierte Lösung, der zudem auch Schutz vor Zecken bieten kann, die sich sonst zwischen Netz und Groundsheet durchmogeln.

Ein leichtes Bugtent/ Nest/ Innenzelt wiegt für diesen Zweck allerdings nicht unbedingt mehr, schafft aber etwas Freiraum. Wobei bei dieser Lösung der Wärmerückhalt des Bivvys nicht zu tragen kommt.

Auch ob ein Bivvy wasserdicht oder nicht ist, spielt imho eine entscheidende Rolle. Im ersten Fall kann man das Tarp und nicht das Bivvy als Extra ansehen. D.h. in 90% aller Fälle würde man dann nur das Bivvy nutzen und das (kleine) Tarp kommt quasi nur raus, wenn man den zusätzlichen Regenschutz wirklich braucht. Dann reicht evtl. auch ein Mikrotarp für den Kopf.

Gerade bei kurzen, schnellen Touren nutze ich gerne einen wasserdichten Bivvy (Rab survival zone 350g) da hier der Aufbau komplett wegfällt und ich mir damit Groundsheet, Tarp, Schnüre und Heringe spare. Auch wenn das Bivvy nicht notwendigerweise die leichteste Wahl ist, kann ich aber durch das reduzierte Packmaß und die Doppelfunktion als wasserdichter Packsack für den Quilt dann auch auf einen kleineren Rucksack zugreifen.

Bei längeren/ entspannteren Touren verwende ich dann jedoch gerne ein großzügiger geschnittenes Tarp das mir einfach auch ein gewisses Maß an Wohnlichkeit auch bei Mistwetter bietet. Ob ich dann auf nicht wasserdichten Bivvy, Nest oder nur Groundsheet zurückgreife hängt dann immer von der jeweiligen Tour und deren Umständen ab. (zusätzliche Wärme, Insektenschutz oder nur Bodenschutz)

Wenn meinen Frau und ich gemeinsam auf Tour sind verwenden wir übrigens immer einen Bivvy! Unser MYOG-Doppelquilt ist damals leider einen Hauch zu schmal ausgefallen und da schafft unser Doppelbivvy einfach Abhilfe. ;-)

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Danke für die Antworten :)

Ich mach direkt mal weiter.

 

Pro:

- Die Idee den Biwaksack als Packliner zu nutzen finde ich sehr interessant, diese Variante hab ich bisher noch nicht gesehen :)

- Die Verwendung zum Umgehen von Zeltverbot ist mir bisher noch nicht eingefallen, aber auch das ist ja nur bei wenigen Touren der Fall.

- Die Variante als Krabbelschutz macht auf jeden Fall Sinn, das ist aber natürlich Tourabhängig, aber..

 

Contra:

 

..gibt es fiese Mücken, ist es in der Regel doch auch nicht sonderlich kalt. Gerade im Sommer ist zusätzlicher Wärmerückhalt/ Luftstau eher etwas, was ich vermeiden möchte :sad:

 

@Tappsi: Mal ehrlich, schlaft ihr im Regen nur mit Bivy? Ist das nicht genau das, worüber sich die UH Fraktion lustig macht, dass man derart auf den "Komfort" ein Dach überm Kopf zu haben verzichtet?  ;)  Selbst wenn man hierbei komplett auf ein Tarp verzichtet, kommt man doch selten wirklich leichter weg. Wasserdichte Bivis wiegen (ich schätze) um die 200g, ein Tarp kann bei dem Gewicht doch Problemlos mithalten, bietet aber wesentlich mehr Komfort. Ist das Wetter derart mies, dass es sogar unter ein flach abgespanntes Tarp regnet, will ich mit Sicherheit nicht bei dem selben miesen Unwetter nur im Biwaksack liegen! (vielleicht sollte ich aber gerade das mal versuchen, vielleicht bin ich hier derjenige mit der Schere im Kopf)

 

@ALF:

-In Gebäuden fällt die Notwendigkeit nach Wind- und Wetterschutz doch ohnehin weg, oder nicht?

-Auch die Rundumsicht (die ich selbst sehr schätze) habe ich ohne Biwaksack und / oder mit Tarp doch genau so..

 

Was den Wärmerückhalt angeht kam hier doch auch schon mehrfach in anderen Fäden auf, dass man für die beste Isolation lieber in Daune Investiert, da man hierbei den stärksten Wärmerückhalt pro Gewicht erzielen kann.

 

Was die Aufbau Zeit angeht lassen sich natürlich ein paar Sekunden sparen, das ist natürlich persönliche Vorliebe. Tatsächlich baue ich mein Tarp natürlich auch nur dann auf, wenn es tatsächlich regnet und das dauert (je nach Aufbauform) 40 Sekunden bis 2 Minuten und hält sich damit für mich persönlich in der Grenze des Erträglichen.

Ist es windig, suche ich mir einfach einen möglichst Windgeschützten Platz und baue, wenn nötig, das Tarp flach und direkt am Boden auf.

 

@Basti: Bei euch ist der Bivy dann ja auch eher eine Notlösung, weil der Quilt zu schmal geraten ist, oder?

 

 

Draft unterm Quilt:

Hier scheine ich sehr gegensätzliche Erfahrungen gemacht zu haben, verglichen mit den meisten hier: Als ich noch meinen Bivy in Benutzung hatte, war das Draftproblem sogar schlimmer, als ohne, weil ich durch den Bivy die kalten Stellen (wenn der Quilt hochrutscht) nicht sofort bemerkt habe und somit langsam auskühlte, bis ich anfing zu frieren. Einmal kalt im Schlafsack braucht es dann erstmal wieder einige Zeit um überhaupt warm zu werden! Seit ich ohne Biwaksack schlafe bemerke ich es sofort, falls irgendwo Wärme entweicht und zuppel den Quilt automatisch wieder zurecht (wie man es auch zu Hause mit der Bettdecke macht ohne dabei wirklich wach zu werden).

 

Ich hatte lange Zeit selbst Angst davor ohne Bivy draußen (ohne Zelt) zu schlafen, aber all die Schauermärchen haben sich für mich nicht bewahrheitet.

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@micha90:

Natürlich lege ich es nicht drauf an im Regen nur im Bivi zu schlafen, klar nicht !

Einerseits hast Du ja Recht, mit optimal aufgebautem Tarp ist Wind- und Regenschutz kein Thema ... aber ... ich lege mich halt auch  gerne mal auf einer Anhöhe/Gipfel/Ausblick nur mit dem Bivi hin, einfach weil es hier so toll ist. Nun, ich bin nicht der Wetterfachmann und kann sagen, dass es Nachts um 03:20 aber anfangen wird zu regnen ... Wetterumschwünge habe ich schon viele erlebt ... und Nachts im Dunkeln Tarp noch aufbauen ... hm. 

 

Andererseits bin ich auch einfach mal zu faul das Tarp aufzubauen oder zu müde oder ... ich habe mich, wie auch immer, total verschätzt was die Zeit angeht oder bzgl. der Aufbaumöglichkeiten ... und bevor ich mir nen Wolf suche nach nem geeigneten Platz klopp ich mich lieber im Bivi hin ... ok, wieder Faulheit.

Auch mal in einer teils offenen Hütte wo es schräg reinregnet/reinsprüht ... da ist mir das Gefummel das Tarp irgendwie vor zu basteln einfach zu aufwendig ... GoreBivi ... alles klar !

 

Vielleicht (oder ganz sicher) bin ich auch einfach nicht der aller erfahrendste Experte ...

 

Lange Rede ... ein "leichtes" Gore-Bivi ist für mich "irgendwie" die Rundumversicherung für meine Faulheit, Fehleinschätzungen, Unsicherheiten, Unerfahrenheiten (ja, ich habe auch nach 30 Jahren Outdoor noch Augenblicke in denen ich mir selber an den Kopp kloppe wegen dem was ich da grade gemacht habe ... :mrgreen: ), Gewohnheiten (vielleicht unsinnige), ...

 

So hatte ich weder im Regen, Schnee, Tau, ... noch nie nen nassen Schlafsack ... bis auf meine erste Wintertour ... OHNE Bivi !  :mrgreen:

 

So gesehen kann ein Bivi, jenseits alles Gewichts- und Sinnhaftigkeitsdiskussionen, einfach ein Stück Ausrüstung zum Wohlfühlen sein ... was natürlich für jeden Einzelnen anders zu bewerten ist und aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungen und Gewohnheiten auch völlig  anders sein kann !

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Wichtig in dieser Diskussion ist vor allem, dass Bivvy nicht gleicht Bivvy ist!

Wasserdichte Biwacksäcke haben eine geringere Wasserdampfdurchlässigkeit, sind winddicht(er), und wiegen nach meiner Recherche 250+Gramm.

Können aber im Fall der Fälle auch solo genutzt werden.

Nicht wasserdichte Biwacksäcke haben meist einen wasserdichten Boden und ein windabweisendes DWR imprägniertes Obermaterial. D.h. bei direktem Regen wird man Nass! Dafür "atmen" sie besser dank besserer Wasserdampfdurchlässigkeit und helfen den Wind größtenteils abzuhalten.

Gewichte liegen hier bei 125Gramm bis etwa 300 Gramm. Solche Bivvys sehe ich von der Funktion und vom Einsatzbereich her gerne als minimalste Möglichkeit eines "Innenzeltes" an.

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- Die Verwendung zum Umgehen von Zeltverbot ist mir bisher noch nicht eingefallen, aber auch das ist ja nur bei wenigen Touren der Fall.

Naja, bei fast allen in Deutschland oder an sonstigen Stellen in denen Übernachten Verboten ist (Nationalparks...) - einen Bivy hinterm Busch ist quasi nicht zu entdecken, selbst wenns nur 2m weg vom Weg ist. Für ein Tarp im Unterholz muss erstmal genug Platz sein, daher ist es an einer offeneren Stelle -> leichter zu sehen -> Entweder man muss länger nach der geschützten Stelle suchen oder ein höheres Risiko eingehen.

Das ist für mich eig. einer der Haupt-Gründe wieso ich noch nach einem Wasser- und Zeckendichten Bivy suche: Sorg- und Stresslos-Lösung für solche Gebiete, wo man auch einfach Laufen kann bis es dunkel ist und dann hinterm nächsten Busch sein Bivy ausbreitet, mit einem Tarp das einen gut vor Wetter schützt habe ich immer mehr Probleme dabei.

 

Insb. auch das Problem der Zecken wird hier mMn nicht genug gewürdigt, ich finde es durchaus unentspannt im "Zeckengebiet" einfach so zu übernachten (hohes Gras....) dann sind die Vicher nämlich am nächsten Morgen uU *überall*. Da schlafe ich mit einem Bugbivy (oder dichtem Innenzelt...) schon besser...

 

 

Kurz: Es macht wie so oft beim UL wenig Sinn auf eine "eins für alles" Lösung zu bauen, unterschiedliche Gebiete mit unterschiedlichen Bedingungen lassen die Vorteile eines (Tarp)+Bivys oder eines großen Tarps unterschiedlich wichtig werden. Zusätzlich auch noch die Länge der Tour: Wenns nur ein Wochenende ist, kann ich es gut im schwitzigen Bivy ohne Kopffreiheit aushalten, einen ganzen Thru-Hike lang hätte ich da wohl auch keine Lust drauf.

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Naja, bei fast allen in Deutschland oder an sonstigen Stellen in denen Übernachten Verboten ist (Nationalparks...) - einen Bivy hinterm Busch ist quasi nicht zu entdecken, selbst wenns nur 2m weg vom Weg ist. Für ein Tarp im Unterholz muss erstmal genug Platz sein, daher ist es an einer offeneren Stelle -> leichter zu sehen -> Entweder man muss länger nach der geschützten Stelle suchen oder ein höheres Risiko eingehen.

 

Bei der Umgehung des Zeltverbots geht es nicht darum, die Entdeckung zu vermeiden. Das wäre keine Umgehung. Vielmehr lässt sich argumentieren, dass zB ein Tarp keine Zelt im Sinne des Zeltverbots ist, so dass die Übernachtung darin legal wäre. So behauptet es zB Kai Sackmann. Allerdings dürfte dieses Argument für Tarps und Biwaksäcke gleichermaßen gelten.

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OT:
Die Diskussion darum muss nicht hier geführt werden, es gibt aber inzwischen einige Anzeichen dafür dass rechtlich gesehen alles was als Schlaflager taugt (Naturshelter, Tarp, etc.) unters Zeltverbot fällt. 
Spielt aber auch keine Rolle, man ist sowieso der Willkür desjenigen der einen erwischt ausgesetzt, im positiven wie im negativen Sinne. Und da ists einfacher gar nicht erst gefunden zu werden.
Außerdem gibts nicht nur in dt. Zeltverbote, in manch' anderen Ländern ist sogar explizit geplantes Biwakieren ebenso verboten.
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Seit jeher setze ich auf geräumiges Tarp + Schlafsack + Groundsheet und hatte nur einmal eine Kuhle als Schlafplatz gewählt, die voller Regen lief (--> no skills :)). Ansonsten hatte ich noch nie Probleme. Der Nutzen eines Bivys erschließt sich mir daher auch nicht. Ich hatte mal kurz einen Rab SZ, aber nachdem ich einmal umständlich mit dem Schlafsack da rein gekrochen bin (wieder fehlende Skills?), habe ich schnell entschieden, dass das für mich nicht funktioniert. Kondensprobleme, mehr Gewicht, etc. kommen noch dazu...

aber sicher hängt die Entscheidung auch vom Gesamtsetup und der Region ab. Kondensprobleme sind nicht so groß, wenn man KuFa-SchlaSa hat, z.B.

Im Endeffekt muss jeder seinen Frieden finden. Die Mixtur aus Quilt und Bivy allerdings kann ich mir nur schwer vorstellen.

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Ich habe bisher auch noch keinen Bivy getestet und werde es auch nicht tun.

Ich denke ein atmungsaktiver Bivy macht aus einem Quilt einen Schlafsack (der hat ja auch einen komplette Pertex-Hülle) und die Kombi ist schwerer.

Ein wasserdichter Bivy wiegt doch so 350g+? Dafür quetsche ich mich da rein, nehme Kondens in kauf (kann man das mit nem Daunenquilt überhaupt so machen?), lasse meine Ausrüstung draußen- und mir regnet/schauert es im Zweifel auf den Kopf. Wie isst man eigentlich in nem Bivy? Also nochn Minitarp einstecken?

Ein Tarptent ist da aus meiner Sicht eine sehr viel bessere Variante- ein Duplex wiegt 570g, ein Solplex 460g.

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Nett, die Diskussion haben wir schon ein paar Jahre nicht mehr gehabt.

Angefangen habe ich mit einem 3x3 Flat Tarp, dann kam der Tanzpalast, danach die Monologe. Bis dahin alles ohne Mückenschutz.

Später kam das Contrail, dann ein nicht wasserdichter Bivy unterm Jardine Tarp, aktuell das Solomid mit und ohne Bivy.

Gerade plane ich ein 1,5x3m Flat, zum spielen.

Für mich ist der/die/das Bivy der Ersatz für das Innenzelt. Die Zeckenproblematik (haben wir auch schon länger nicht mehr diskutiert) ist das eine, das kuschelige Feeling im Bivy das andere. Ich schlafe gern im Bivy, deswegen die Spielerei mit dem kleinen Tarp. Passt auch gut zum Thema Miniaturisierung der Ausrüstung.

Kurz: Ich mag große Tarps wegen ihrer Flexibilität und dem Platzangebot. Ich mag sie nicht weil das footprint so groß ist.

Kleine Tarps sind unauffälliger, verzeihen aber weniger Fehler bei der Wahl des richtigen Schlafplatzes. Wenn das Wetter richtig schiefgeht wird es eng drin.

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Und dann gibts noch die Möglichkeit eines Bivvy-Quilts, oder noch simpler eine Decke; kann ich besser belüften als einen Sack, Wärmerückhalt ist dennoch gegeben; wenns zu warm/feucht wird einfach weglegen.

Ich hab ne Tyvekdecke, die kann ich oben und unten mit je einem Druckknopf am Schlafsack befestigen damit sie nicht verrutscht.

Gegen Viecher hilft das natürlich nicht.

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Oder Multi-use: Den Müllsack-Packliner als Half-Bivy. Bietet aber keinen Mückenschutz.

Ein Bug Bivy wie z. B. von MLD finde ich auch nett. Allerdings bietet es keinen Schutz vor Spray. Man braucht also ein großes Tarp. Auch der oft zitierte Wärmezugewinn wäre geringer.

Diesen Gedanken zu Ende gedacht komme ich wieder zum kleinen Tarp mit Bivy.

In "Gebäuden" wie z. B. Schutzhütten im Wald finde ich das Bivy auch ganz praktisch, wobei es hier sicherlich auch ein Groundsheet tun würde.

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Was mir bei der bisherigen Diskussion fehlt, ist der große Nutzen eines Bivys im Winter.

 

Durch die zusätzliche Hülle lässt sich der Taupunkt effektiv vom Schlafsack weg verlagern. Sprich, Wasser kondensiert zwischen der Schlafsackhülle und dem Bivy, und eben nicht mehr innerhalb der Isolation.

 

Die Voraussetzung ist natürlich, dass das Bivy-Material sehr luftdurchlässig, also lediglich wind- und wasserabweisend ist. 

 

Unter Verwendung eines VBLs wäre das Bivy natürlich wieder unsinnig.

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Was mich bisher noch von einem Bivvy abhält ist die Sorge wegen Kondens in Verbindung mit meinem Dauenquilt - alles was wirklich atmungsaktiv ist, ist auch gleich wieder echt schwer, das ist echt ein wicked problem!

 

@TapsiTörtel

Der eingebaute Insektenschutz klingt interessant - gibt's da mehr info?

Danke!

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Durch die zusätzliche Hülle lässt sich der Taupunkt effektiv vom Schlafsack weg verlagern. Sprich, Wasser kondensiert zwischen der Schlafsackhülle und dem Bivy, und eben nicht mehr innerhalb der Isolation.

 

Meine Frage ist jetzt... hab ich da wirklich was von? Dann kondensiert das Wasser halt am Bivy, tropft auf den Schlafsack / wird abgestreift (die meisten liegen ja direkt an) und ist genauso in der Isolation?

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Meiner Meinung nach, Ja. 

Alle modernen Schlafsäcke sind ja DWR-imrägniert. wenn nun das Wasser zwischen der Außenhülle des Schlafsacks und dem Bivy kondensiert, wird es in diesem Aggregatzustand sehr effektiv daran gehindert wieder in den Schlafsack einzudringen. Schlimmstenfalls saugt sich das Außenmaterial des Schlafsacks etwas mit Wasser voll, transportiert es aber nicht weiter nach Innen.

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@TapsiTörtel

Der eingebaute Insektenschutz klingt interessant - gibt's da mehr info?

Danke!

 

Bitte sehr:

Die Kapuze des Bivi wird mit ner Schnur nach oben gebunden und das Moskitonetz schließt vorne dicht ab. Kann einfach über das Bivimaterial gelegt werden oder besser schön drunter geschoben.

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Meiner Meinung nach, Ja. 

Alle modernen Schlafsäcke sind ja DWR-imrägniert. wenn nun das Wasser zwischen der Außenhülle des Schlafsacks und dem Bivy kondensiert, wird es in diesem Aggregatzustand sehr effektiv daran gehindert wieder in den Schlafsack einzudringen. Schlimmstenfalls saugt sich das Außenmaterial des Schlafsacks etwas mit Wasser voll, transportiert es aber nicht weiter nach Innen.

 

Klingt in der Theorie gut, in der Praxis hat das bei mir zumindest noch nicht funktioniert. Vielleicht mache ich aber auch was falsch :???:

 

Tappsis Insekten Schutz überm Bivy finde ich auch eher beengend.. wenns nicht anders geht ok, aber langfristig möchte ich darin nicht schlafen :(

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Tappsis Insekten Schutz überm Bivy finde ich auch eher beengend.. wenns nicht anders geht ok, aber langfristig möchte ich darin nicht schlafen :(

 

Das ist halt individuelles Empfinden. In genau diesem habe ich schon 3 Wochen geschlafen, in einem ähnlichen ohne Aufspannung der Kapuze schon knapp 3 Monate ... ich liege drin und schlafe, sonst mache ich da ja nix drin.

Alternative wäre dann sowas, finde ich auch sehr gut und ist natürlich bequemer, aber eben nicht mehr wirklich ein Bivi/Biwaksack.

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