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Ultraleicht Trekking

Pro/Contra Biwaksack - Diskussion


micha90

Empfohlene Beiträge

Solche Langzeit-Erfahrungsberichte sind immer wieder sehr interessant und vor allem aussagekräftig. Danke dafür!

Wenn ich das richtig verstanden habe, rollst du das Bivy mit Quilt zusammen aus - also bleibt das Quilt beim Transport im Rucksack auch im Quilt...richtig?

Sehr gerne.

Der Quilt bleibt im Bivy. Ist so auch ganz gut vor Nässe geschützt. Ausnahme ist natürlich wenn der Bivy vom Regen oder einer Welle Nass wurde. Also, ehrlich, die Wellen kommen NIEMALS so weit den Strand hoch. Aber dann eben doch. Anyway, bei der Mittagspause o.ä wird alles ausgepackt und an die Sonne gelegt. Der Bivy hat links und rechts Reisverschlüsse die recht weit zum Fussende reichen. Das erleichtert das ganze. In Hawaii hatten wir auch nie Kondensprobleme. Wenn es zu warm war haben wir uns einfach auf den Bivy draufgelegt. Am Strand hat es oft Wind, da bleiben auch die Viecher fern.

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Ich möchte nicodemus hier sein Setup nicht vermiesen, aber das ist doch eine Lösung zu keinem Problem :???:

 

  • Wenn es nicht regnet baut man das Tarp sowieso nicht auf und sieht den Sternenhimmel genauso so, bei Regen bezweifle ich, dass es in deinem Bivy so gemütlich ist, dass du überhaupt rausgucken kannst (was beim Tarp kein Problem ist).
  • Durch die durchgesteppten Nähte am Quilt kannst du zwar ein paar Gramm sparen, aber schlägst durch das Bivy mehr drauf als du einsparst. Dadurch wird das Setup auch nicht flexibler oder wärmer, sondern einfach nur schwerer. Wäre das Gewicht des Bivys in einen Quilt mit richtigen Kammern und ein paar Gramm mehr Daune investiert, kannst du damit sogar mehr Temperaturbereiche abdecken ohne einen zusätzlichen Ausrüstungsgegenstand mit zu nehmen (Simple UL)

1. Stealthcamping geht ohne Bivy exakt gleich, nur bleibt der zusätzliche Sack weg.

2. Genau so hier: Ohne Bivy läuft es exakt gleich, nur bleibt der zusätzliche Sack weg oder man baut schnell das Tarp auf und kann sogar liegen bleiben wo man ist. Das dauert mit etwas Übung 1min.

3. Auch auf einem Parkplatz findet sich schlimmsten Falls eine Stelle, an der man das Tarp aufstellen kann. (ZB Diamond Pitch an einem der Bambus Bäumchen und die drei Ecken mit irgendwas beschwert, was man eben findet). Bei Regen auf einem Parkplatz nur im Bivy stelle ich mir SEHR unangenehm vor! Im Zweifelsfall laufe ich ein paar Meter weiter bis sich ein besserer Campspot auftut. Ist das Wetter ok, brauche ich das Bivy wiederum nicht und schlafe ohne genauso gut.

 

Einziges Szenario ist das mit den Wellen am Strand, aber da muss man zugeben, dass das eher ein Ausnahmefall ist, der sich auch vermeiden lässt. Zudem meintest du ja auch, dass der Quilt dabei trotzdem nass wurde.

 

Fazit: Das Bivy ist in jedem der von nicodemus erklärten Szenarien meiner Meinung nach überflüssig und kann komplett weg gelassen werden ohne die geringsten Komforteinbußen zu haben (wenn natürlich der Quilt entsprechend dicker ist). Ein Tarp bietet sogar bessere Aussicht nach draußen (bei gutem Wetter baut man es schlicht nicht auf, bei schlechtem kann man immer noch herausgucken ohne nass zu werden). Leichter kommt man mit einem guten Cuben tarp auf jeden Fall auch weg, ist dabei aber flexibler und besser vor schlechtem Wetter geschützt. (ZB ein ZPacks rechteck Tarp mit 2,6x3,0m wiegt nur 190g, mit Leinen und Heringen sind es dann etwa 310-320g gesamt)

Aber wie schon festgestellt: jedem das Seine.

 

 

schöne Grüße

Micha

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ein paar Gramm mehr Daune investiert, kannst du damit sogar mehr Temperaturbereiche abdecken

 

 

@micha

 

wie meinst du das. verzichtest du bei warmen temperaturen einfach ganz auf den quilt und legst dich nur mit den kleidern unters, als lean-to oder dackelgarage aufgebaute, tarp, wenn du trotzdem schutz vor dem wind benötigst? wie hältst du's mit den mücken bei warmen temperaturen? reichen da chemie, kleidung und mückennetz um den kopf?

 

anhand eines produktebeispiels, wenn man z.b. die yeti schlafsäcke nimmt: der VIB 250 beinhaltet 250g daunen und hat einen temperaturbereich von (Komfort/Limit/Extrem) +9°/+5°/-9°, stopft man da zusätzlich 200g (so viel wiegt mein bivy) daunen rein, kommt man etwa zum VIB 400 mit einem temperaturbereich von +2°/-3°/-19°.

 

das heisst mit dem neuen set-up dürfte ich bei +9° bereits verschmachten, während ich bei gleichem gewicht mit bivi immer noch flexibel bin.

 

wohlgemerkt dies sind reine herstellerangaben, keine erfahrungswerte, es geht rein darum, das prinzip zu veranschaulichen.

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@micha

 

Es muss für dich stimmen Micha. Ich bin auch mit Tarp unterwegs, habe auch einen leichten Doppelbivy mit DWR von Borah. Das ist auch leichter insgesamt. Schau mal in den Rucksack was da dann alles drin ist. Ist halt mehr Zeug (zu Simple UL).

Aber theorie ist halt nur das, entweder du probierst es aus, oder redest es dir aus. Um was zu verstehen reicht es nicht drüber zu schreiben. Ich schick dir gerne mal unseren Doppelbivy für den Sommer, probier es ein paar Wochen aus. Wir sind in Ladakh mit Tarptent unterwegs. Hauptsächlich wegen dem Wind und der Privatsphäre. Es geht ja nicht um überzeugen wollen. Ausprobieren macht ja Spass wenn man im Rahmen bleibt.

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@micha

 

wie meinst du das. verzichtest du bei warmen temperaturen einfach ganz auf den quilt und legst dich nur mit den kleidern unters, als lean-to oder dackelgarage aufgebaute, tarp, wenn du trotzdem schutz vor dem wind benötigst? wie hältst du's mit den mücken bei warmen temperaturen? reichen da chemie, kleidung und mückennetz um den kopf?

 

anhand eines produktebeispiels, wenn man z.b. die yeti schlafsäcke nimmt: der VIB 250 beinhaltet 250g daunen und hat einen temperaturbereich von (Komfort/Limit/Extrem) +9°/+5°/-9°, stopft man da zusätzlich 200g (so viel wiegt mein bivy) daunen rein, kommt man etwa zum VIB 400 mit einem temperaturbereich von +2°/-3°/-19°.

 

das heisst mit dem neuen set-up dürfte ich bei +9° bereits verschmachten, während ich bei gleichem gewicht mit bivi immer noch flexibel bin.

 

wohlgemerkt dies sind reine herstellerangaben, keine erfahrungswerte, es geht rein darum, das prinzip zu veranschaulichen.

 

 

Bei einem Quilt ist die Sache allerdings schon anders aus: Ist es warm, deckt man sich einfach weniger zu, somit kann man Stufenlos regulieren wie warm man es haben möchte. Wenn es windig ist lege ich mich schlichtweg an einen Platz an dem es wingeschützt ist oder, falls absolut nichts zu finden ist (kam mir noch nie vor) deckt man sich eben mit dem Quilt zu. Wenn es richtig heiß ist, ist der Wind wohl eher angenehm, wenn es kühl ist habe ich schließlich den Quilt.

Sind Mücken ein Problem, nehme ich ein Mückenzelt mit. Das ist luftiger als ein Bivy: wenn es kalt ist, gibt es auch keine Mücken, die verkriechen sich. Mücken werden nur dann zur Plage, wenn es warm und windstill ist. Genau dann wäre der Bivy einfach zu warm.

 

 

@micha

 

Es muss für dich stimmen Micha. Ich bin auch mit Tarp unterwegs, habe auch einen leichten Doppelbivy mit DWR von Borah. Das ist auch leichter insgesamt. Schau mal in den Rucksack was da dann alles drin ist. Ist halt mehr Zeug (zu Simple UL).

Aber theorie ist halt nur das, entweder du probierst es aus, oder redest es dir aus. Um was zu verstehen reicht es nicht drüber zu schreiben. Ich schick dir gerne mal unseren Doppelbivy für den Sommer, probier es ein paar Wochen aus. Wir sind in Ladakh mit Tarptent unterwegs. Hauptsächlich wegen dem Wind und der Privatsphäre. Es geht ja nicht um überzeugen wollen. Ausprobieren macht ja Spass wenn man im Rahmen bleibt.

 

Natürlich, das war nicht böse gemeint! Ich habe lediglich die Erfahrung gemacht, dass in den meisten Fällen ein Biwaksack keinen wirklichen Nutzen hat und ich ohne genauso gut oder besser unterwegs war. Ich habe schon einige Nächte im Bivy gehabt, weil ich auch dachte es zu brauchen als Schutz vor Wind/ Draft, Feuchtigkeit und Spray, doch es war für mich immer eher nervig als sinnvoll, so dass mein Bivy einfach rausgeflogen ist und ich es nie wieder vermisst habe.

Wenn es für dich so funktioniert und du dein Setup magst, gibt es natürlich nichts daran auszusetzen, dass du es weiterhin nutzt. Wie du selbst sagst, Ausprobieren macht Spaß: lass dein Bivy doch mal eine Nacht im Rucksack und sieh was passiert :mrgreen:

 

schöne Grüße

Micha

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Ich hab mir nach absolut guten Erfahrungen mit dem Cumulus Quilt 450 auf dem PCT noch den Quilt 150 gekauft, allerdings customized eine Kammer länger (ich bin knapp 1,90, da sind mir die Standartmodelle zu kurz). Der 150er (bzw genaugenommen 170er ist ja größer und hat deshalb 20g mehr Daune) wog vom Werk glatt 400g, wenn die ganzen  unnötigen Gummis weg sind und man die 3mm Kordel am Hals gegen 2mm ersetzt komme ich auf ~360g.

 

Moskitonetz: ich habe hier noch das Simblissity Inner Peace mit ~140g, werde mir aber noch eins schneidern, dass die komplette Körperlänge abdeckt, vermutlich baugleich mit dem, dass ich für meinen Kumpel genäht habe. Dieses kam ebenfalls auf ~140g.

So lange die Mücken nicht all zu schlimm werden, reicht sonst auch das Sea-to-Summit Nano Kopfnetz mit 11g :)

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OT: der cumulus quilt 350 scheint für meine belange am geeignetsten. mit 196cm körperlänge bräuchte ich da aber auch mindestens eine, wenn nicht gar zwei zusatzkammern. wie hast du das mit dem customizing gemacht. kann man das online tun, oder hast du angerufen?

 

die alternative wäre eventuell das as tucas sestrals 2 poncho. wäre feuchtigkeitsunempfindlicher und erst noch multifunktioneller. mal sehen.

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Bei dem Moskitonetz von StS sollte man bedenken, dass es nur 80 Maschen/ cm² hat. Da kommen definitiv Midges durch. Wahrscheinlich auch andere kleine Insekten.

 

Nebenbei finde ich 140 g für einnen single-use Gegenstand ziemlich viel. Rechnet man noch die 40 g für das Groundsheet dazu ist man wieder bei dem Gewicht eines Biwaksacks; wohlgemerkt bei einer luxuriösen und robusten Ausführung mit großem Kopfteil, Platz für Ausrüstung und Wintermatte-/ Schlafsack, zusätzlichen Abspannpunkten und einhändig verstallbarer Aufhängung.

 

Man merkt ich favorisiere den Biwaksack :D

 

Daher nochmal ein paar andere Inputs, die mir bei meiner Entscheidung geholfen haben. Wobei die Entscheidung vor jeder Tour eine neue ist und sich nur aus dem Zusammenspiel von Tarp/ Shelter und Schlafsack/ Quilt unter Berücksichtigung der Beurteilung der zu erwartenden Geofaktoren ergibt.

 

Zunächst gilt es festzustellen über welche Möglichkeiten man überhaupt verfügt und wie man sie kombinieren kann. Dabei spielen nicht nur das Gewicht des Gesamtsystems eine Rolle, sondern für mich auch der Preis. Insbesondere bei einer Neuanschaffung. Aber auch der Temperaturbereich, den das System abdeckt. An dieser Stelle sollten Kleidung, aber auch ein Inlett oder VBL berücksichtig werden. Nicht zu vernachlässigen ist aber auch der zusätzliche Temperaturgewinn eines Biwaksacks.

 

Erst nachdem man das jeweilige Einsatzgebiet beurteilt hat und alle Kombinationsmöglichkeiten herausgearbeitet hat macht es Sinn diese miteinander zu vergleichen. Die Faktoren, die hier ausschlaggebend sein können, richten sich hauptsächlich nach persönlichen Bedürfnissen und Erfahrungen. Ein paar Beispiele unterschiedlicher Faktoren, die für mich wichtig waren: Einsatzbereich: Wo kann ich das System nutzen? Schutzhütten, Hütten, Tarp, Shelter, Cowboycamping, Stealthcamping, etc.? Temperaturbereich: Kann ich die zu erwartenden Höchst- und Tiefstwerte abdecken, ohne zu schwitzen oder zu frieren? Schutz vor Mücken, Zecken, Spinnen, Skorpionen, Schlangen, etc.: Welchen Bedarf an Schutz habe ich? Wann bin ich wie geschützt? Schutz vor Bodennässe, Schutz vor Spray, Schutz vor Wind: Welchen Bedarf an Schutz habe ich? Z.B.: Offenes Tarp oder geschlossener Shelter? Exponierte Lagen oder geschützte Zeltplätze? Daune oder KuFa? Temperatur? Luftfeuchtigkeit? Niederschlag? Usw.? Was waren meine bisherigen Worst-Case-Szenarios? Schutz anderer Ausrüstung, Wenig Kondensbildung, Wenig Verrutschten, Privatsphäre/ Rückzugsmöglichkeit, Handling/ Bedienung/ Einfachheit, usw. Die Liste lässt sich für jeden beliebig erweitern und jeder muss seine Bedürfnisse entsprechend festlegen und gewichten.

 

Erst jetzt können die Möglichkeiten bewertet und zwischen ihnen abgewogen werden. Dies kann zum Beispiel geschehen, indem man gemeinsame Elemente herausstellt, die Vor- und Nachteile anhand der oben genannten Kriterien und deren Gewichtung bewertet und man zwischen den entscheidenden Vor- und Nachteilen (Kernchance/ Kernrisiko) abwägt. Worauf kommt es mir jetzt an? Gewicht? Preis? Besonderer Schutz? Einfache Handhabung? Flexibilität?

 

Die beste Möglichkeit kommt in den Rucksack.

 

Wenn man sich auf eine so individuelle Diskussion wie diese einlässt halte ich es für sinnvoller Kriterien zu finden die relavant sein könnten und diese unter verschiedenen Faktoren zu diskutieren, sodass sich jeder seine eigene Liste mit vorgefertigten Argumenten zusammenstellen kann und für sich in der Lage ist das optimale Gesamtpaket zu wählen.

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Rechnet man noch die 40 g für das Groundsheet dazu

 

 

stimmt da war doch noch was. und ein groundsheet reicht ja nicht, wenn das wasser mal etwas höher steht, fliesst ... deshalb hat der bivisack ja einen badewannenboden. wobei man dieses risiko wohl auch mit einer geeigneten platzwahl minimieren kann oder je nach dem wo man unterwegs ist (zelten darf oder kann) eben auch nicht.

 

wie du schreibst, gibt es wohl kein allumfassendes konzept, welches jede eventualität berücksichtigt. stattdessen ist es besser und wohl auch leichter, wenn man seine schlaf-kombination den, auf der jeweiligen tour zu erwartenden, umständen anpasst.

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OT: der cumulus quilt 350 scheint für meine belange am geeignetsten. mit 196cm körperlänge bräuchte ich da aber auch mindestens eine, wenn nicht gar zwei zusatzkammern. wie hast du das mit dem customizing gemacht. kann man das online tun, oder hast du angerufen?

 

OT:

Du kannst Jacek Wylezek einfach emailen, office AT cumulus DOT pl

 

hab mir seinerzeit PQE als Außenhaut auf einen Panyam nähen lassen von ihm, Super Service.

mfg

cane

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Ich habe auch mal an einem Bivy überlegt, mir dann aber das Zpacks Hexamid angeschafft.

 

Vorteile:

- Vollwertiger Wetterschutz,

- Vollwertiger Insektenschutz

- Geringes Mehrgewicht für viel viel viel mehr Komfort alles in allem.

- Gepäck passt mit rein.

 

Nachteile:

- Netzboden wird im Nassen nass, schlammig, siffig.

- Viele Heringe.

- Bei Radtouren muss man eine Carbonstange mitnehmen da man ja keinen Pole hat.

- Nicht so stealth wie ein Bivy

 

Ein Bivy werde ich mir auch mal zulegen. Hauptnachteil ist für mich das das Gepäck nicht mit reinpasst.

 

mfg

cane

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wie du schreibst, gibt es wohl kein allumfassendes konzept, welches jede eventualität berücksichtigt. stattdessen ist es besser und wohl auch leichter, wenn man seine schlaf-kombination den, auf der jeweiligen tour zu erwartenden, umständen anpasst.

 

Genau darum geht es mir hier, dies zu differenzieren. Ich bin kein Bivy-Hasser, ich bin lediglich der Meinung, dass bei der größten Zahl der Touren, die wir hier machen (ein paar Leute ausgeschlossen) kein Bivy nötig ist. Gewöhnliche Touren in mäßigem Wetter erfordern idR keinen Biwaksack. Das ist ein Ausrüstungsgegenstand, der häufig nicht weiter hinterfragt wird, sondern einfach als notwendig angesehen wird, was er aber eben nicht ist.

 

Was den Kontakt mit Cumulus angeht, muss ich cane zustimmen, das ist echt super! Du kannst auch einfach Kontakt über die Website aufnehmen. Für 1,96 sollte eine extra Kammer reichen, die lange Version geht lt Angabe bis 1,98m Körpergröße.

 

@cane:

Das Hexamid gibts doch auch mit Cubenboden, dann bleibt nix drin hängen.

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Ein Bivy werde ich mir auch mal zulegen. Hauptnachteil ist für mich das das Gepäck nicht mit reinpasst.

 

Das dachte ich am Anfang auch. Ich habe aber festgestellt, dass bei mir alles wichtige mit reinpasst.

Rucksack liegt quer im Fußteil unter der Matte. Das hält den Biwaksack in Form und die Füße liegen etwas höher. Trinken und bisschen Kleinkram liegt links und rechts von mir. Die Matte kann so nicht verrutschen und der Bivy bleibt in Form. Liner/ Packsack kommt unter die Matte und schützt diese zusätzlich, wobei sicher auch der Bivy ausreicht. Der Rest liegt im Kopfteil. Dort ist massig Platz und das Gewicht dort hält den Bivy am Boden, auch wenn man die Kapuze nach oben abspannt.

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Genau darum geht es mir hier, dies zu differenzieren. Ich bin kein Bivy-Hasser, ich bin lediglich der Meinung, dass bei der größten Zahl der Touren, die wir hier machen (ein paar Leute ausgeschlossen) kein Bivy nötig ist. Gewöhnliche Touren in mäßigem Wetter erfordern idR keinen Biwaksack. Das ist ein Ausrüstungsgegenstand, der häufig nicht weiter hinterfragt wird, sondern einfach als notwendig angesehen wird, was er aber eben nicht ist.

 

 

Das meinte ich auch damit als ich schrieb, dass es wichtig ist Kriterien zu finden, die für die Wahl eines Biwaksacks entscheidend sein könnten. Spannend wird es erst, wenn man die Faktoren diskutiert, die diese Kriterien beeinflussen.

 

Einige persönliche Beispiele habe ich dazu schon aufgelistet, aber die Liste wird bei jedem anders aussehen und ist von der geplanten Tour abhängig.

 

Nehmen wir zum Beispiel Schutz vor Wind/ Spray, dann ist es keine Frage, dass ich diese Kriterien nicht zu diskutieren brauche, wenn ich einen geschlossenen Shelter nutze. Wenn ich aber mit einem Tarp unterwegs bin das nur wenig Schutz bietet, da es eben besonders klein ist oder sich nur als A-Frame aufstellen lässt, dann sieht das schon anders aus. Jetzt mag man einwenden, man könne ja ein größeres Tarp mitnehmen. Aber wozu wenn nur gutes Wetter angekündigt ist und man diesen Schutz gar nicht braucht? Oder man könne sich immer einen geschützten Platz suchen. Wirklich immer? Hier spielen für mich Worst-Case-Szenarios und bisherige Erlebnisse eine wichtige Rolle. Das heißt ich überlege mit anhand meiner bisherigen Touren und Erfahrungen welcher Schutz wirklich notwendig gewesen wäre und welche Alternativen ich gehabt hätte. Dann muss nur einmal das mäßige Wetter umschlagen - sei es an einem Kamm, auf einem Gipfel oder an der Küste - und es wird schnell ungemütlich unter dem Tarp auf dem Groundsheet. Und die Entscheidung den - bis dahin nicht notwendigen - Biwaksack nicht mitzunehmen war im nachhinein leichtsinnig.

 

Oder wir diskutieren das Thema Kondens/ Tau/ Minusgrade etc.. Hier hat Andreas schon eine Erklärung zum Taupunkt in Verbindung mit einem Bivy geliefert und beschrieben wann ein Biwaksack Sinn macht:

 

zwischen Bivy und Schlafsack ist ein kleines Lufpolster das die aufsteigende warme Luft zurückhält und dadurch minimal isoliert. 

Der Taupunkt wandert somit nach Außen.

Die Bivyhaut ist nun die äußerste und somit kälteste Fläche, auf der die in der "Abluft" gebundene Feuchtigkeit kondensiert und letztendlich gerfriert.

 

  1. Campieren in feuchter Umgebung, z.B in Flußniederungen (wenn unausweichlich), oder in der Übergangszeit (Herbst/ Frühling) wenn Nebel zu erwarten ist. In dem Fall ist Kondensfeuchtigkeit das geringere Problem.
  2. Übernachtungen im deutlichen Frostbereich.

 

 

Was dann noch an Szenarien übrig bleibt (Sommer) ist nicht mehr unbedingt die größte Zahl der Touren.

 

 

Aber ich fände es super auch noch andere Szenarien zu diskutieren. Ich bin ja auch erst sehr neu unter dem Biwaksacknutzern.

 

 

 
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Ein Biwi ist besser als nichts.

Auch wenn das theoretisch völlig unnötig ist, praktisch ist es dennoch.

 

Wenn der Zielpunkt nicht erreicht wird: Stealth-Biwi.

 

Habe schon mal auf einem Festival genächtigt bei garantiertem schönen Wetter. Und was soll ich sagen: Gewitter. Im Vergleich zu einem patschnassen Daunenschlafsack ist mir egal wieviel Kondens sehr lieb.

 

Mein Innenzelt wiegt ca. 370 gr. Das ist leicht. Mein Terra Nova Moonlight wiegt 170 gr weniger inklusive Viecherfrei. Kondens im Sommer? Kein Problem, der Schlafsack ist schnell wieder trocken.

 

Pro Biwi, auf jeden Fall. Egal unter welchen Umständen und der Theorie zum Trotz.

 

Und es braucht noch nicht einmal Heringe.

 

Unter 0°C: gerne.

 

Näheres zum Thema Gewichte muß ich noch präzisieren.

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Dass der Taupunkt vom Schlafsack nach außen in den Biwaksack wandert, ist ein für mich interessantes und neues Argument für Biwaksäcke. 

 

Um diesen Taupunkt-Effekt zu belegen, wäre es toll, wenn mal jemand eine Testreihe mit und ohne Biwaksack macht und Schlafsack und Biwaksack vor und nach den Nächten wiegt.

 

Ich habe schon einige wenige Messungen für meine Biwaksäcke nach meinen Wochenendtouren mit einer Übernachtung:  Der Biwaksack sammelt dabei so 50 bis 100g Wasser. 

 

Aber weil ich fast immer mit Sommerschlafsack unterwegs bin, verwende ich auf meinen Winter-Kurztouren eigentlich immer einen Biwaksack und habe keine Lust auf Vergleichstests mit Schlafsack ohne Biwaksack  :wink:

 

Dabei ist der Biwaksack-Taupunkt-Effekt bei dünnen Schlafsäcken vermutlich deutlicher als bei sehr dicken Schlafsäcken, wo der Taupunkt vielleicht doch im Schlafsack bleibt?

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  • 1 Monat später...

Ich sehe das Bivak in erster Linie als Schutz für den Schlafsack. Ich war mal einige Zeit mit einem Ku-Fa-Schlafsack unterwegs und wir schliefen fast immer im Freien. Dies ging zwar gut aber der Schlafsack wurde so sehr schnell schmutzig. Er war waschbar aber wahrscheinlich ist das der Grund weshalb er dann recht bald seine Flauschigkeit verlor.

 

Zur Zeit habe ich einen Daunenschlafsack. Dieser ist wärmer als der alte und wesentlich leichter. Dann habe ich noch einen MYOG-Bivaksack aus Tyvex, zusammen wiegen die immer noch weniger als der alte Ku-Fa-Schlafsack. Übernachte ich damit im Freien so bleibt der Schlafsack schön sauber, nur der Bivaksack wird schmutzig. Und es ist wesentlich unkomplizierter einen Bivaksack zu waschen. Noch zwei weitere Vorteile: Der Bivaksack wärmt zusätzlich, und ist es mal zu heiss für den Schlafsack so kann ich gut den Schlafsack öffnen, bleibe aber immer noch vom Bivaksack zugedeckt. Ist es sehr heiss so wird der Schlafsack so einfach zu einer etwas weicheren Schlafunterlage.

 

Es ist jedenfalls einfacher, günstiger und nachhaltiger öfters den Bivaksack zu waschen und gelegentlich zu ersetzten als wenn man das  mit einem Schlafsack tut. Ein Bivaksack ersetzt aber doch kein Zelt!

 

Was der Bivaksack nicht bietet sind:

- Schutz vor Regen

- Schutz vor Wildtieren

- Schutz vor Krabbelgetier (wenn doch dann sind es zeltähnliche Gebilde, oft schwerer als ein Zelt)

- Behaglichkeit

- Privatsphäre

 

Es kommt doch ganz darauf an ob man diese Schutzfaktoren wünscht und braucht. Ist man alleine in der Wildnis, noch dazu bei Regenwetter, dann macht doch ein Zelt der Unterschied zwischen behaglich wohnen und reinem Überleben. Wenn man aber bereit ist, auf all die oben genannten Schutzfaktoren zu verzichten, vielleicht noch ein Tarp dabei hat als Regenschutz, und, zumindest als Frau, noch Mitmenschen hat die einem einen gewissen Schutz bieten, dann kann man durchaus aufs Zelt verzichten und nur mit einem Bivak unterwegs sein.

 

 

 

 

 

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Letztes Wo.-Ende waren wir im Wald, mit tarp. Meine Oksana hatte nur den hauchdünnen US-Poncholiner dabei, und einen TYVEK-Biwaksack. Ohne B. war es ihr im Poncholiner (zusammengebunden als SchlaSa-Ersatz) auf der EXPED SynMat UL zu kalt, mit hauchdünnem Biwaksack drumherum war es optimal. Hätte es ein Gewitter gegeben (so wie die Nacht davor), wäre sie zugleich noch vor Spray unter'm tarp geschützt gewesen.

 

Für mich gilt daher: ein dünner & leichter TYVEK-Biwaksack ist immer dabei, Sommer wie Winter

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Ich sehe das Bivak in erster Linie als Schutz für den Schlafsack. Ich war mal einige Zeit mit einem Ku-Fa-Schlafsack unterwegs und wir schliefen fast immer im Freien. Dies ging zwar gut aber der Schlafsack wurde so sehr schnell schmutzig. Er war waschbar aber wahrscheinlich ist das der Grund weshalb er dann recht bald seine Flauschigkeit verlor.

 

Zur Zeit habe ich einen Daunenschlafsack. Dieser ist wärmer als der alte und wesentlich leichter. Dann habe ich noch einen MYOG-Bivaksack aus Tyvex, zusammen wiegen die immer noch weniger als der alte Ku-Fa-Schlafsack. Übernachte ich damit im Freien so bleibt der Schlafsack schön sauber, nur der Bivaksack wird schmutzig. Und es ist wesentlich unkomplizierter einen Bivaksack zu waschen. Noch zwei weitere Vorteile: Der Bivaksack wärmt zusätzlich, und ist es mal zu heiss für den Schlafsack so kann ich gut den Schlafsack öffnen, bleibe aber immer noch vom Bivaksack zugedeckt. Ist es sehr heiss so wird der Schlafsack so einfach zu einer etwas weicheren Schlafunterlage.

 

Es ist jedenfalls einfacher, günstiger und nachhaltiger öfters den Bivaksack zu waschen und gelegentlich zu ersetzten als wenn man das  mit einem Schlafsack tut. Ein Bivaksack ersetzt aber doch kein Zelt!

 

Was der Bivaksack nicht bietet sind:

- Schutz vor Regen

- Schutz vor Wildtieren

- Schutz vor Krabbelgetier (wenn doch dann sind es zeltähnliche Gebilde, oft schwerer als ein Zelt)

- Behaglichkeit

- Privatsphäre

 

Es kommt doch ganz darauf an ob man diese Schutzfaktoren wünscht und braucht. Ist man alleine in der Wildnis, noch dazu bei Regenwetter, dann macht doch ein Zelt der Unterschied zwischen behaglich wohnen und reinem Überleben. Wenn man aber bereit ist, auf all die oben genannten Schutzfaktoren zu verzichten, vielleicht noch ein Tarp dabei hat als Regenschutz, und, zumindest als Frau, noch Mitmenschen hat die einem einen gewissen Schutz bieten, dann kann man durchaus aufs Zelt verzichten und nur mit einem Bivak unterwegs sein.

 

Ich weiß nicht, was du mit deinem Schlafsack anstellst, aber solange man sich nicht ohne Unterlage auf den Boden legt und halbwegs darauf aufpasst, sollte der Schlafsack doch nicht wirklich dreckig werden oder?

Wie schon zuvor erwähnt: die 150g in Form von Daune bieten mehr Wärme, als der Biwaksack. Ist es zu Warm, kann man den Schlafsack noch genau so öffnen/ sich einfach nicht ganz zudecken.

 

OT: Das Zelt kann man sich im Sommer ohnehin getrost sparen, wenn man sein Tarp ggf mit Moskitonetz kombiniert. Zelte machen zumindest aus UL Sicht nur bei sehr widrigen Bedingungen überhaupt Sinn

 

 

Letztes Wo.-Ende waren wir im Wald, mit tarp. Meine Oksana hatte nur den hauchdünnen US-Poncholiner dabei, und einen TYVEk-Biwaksack. Ohne B. war es ihr im Poncholiner (zusammengebunden als SchlaSa-Ersatz) auf der EXPED SynMat UL zu kalt, mit hauchdünnem Biwaksack drumherum war es optimal. Hätte es ein Gewitter gegeben (so wie die Nacht davor), wäre sie zugleich noch vor Spray unter'm tarp geschützt gewesen.

 

Für mich gilt daher: ein dünner & leichter TYVEK-Biwaksack ist immer dabei, Sommer wie Winter

 

 

Okay, das Argument "schlecht ausgerüstete Mitwanderer versorgen" ist für manchen hier vielleicht akzeptabel. Mit einem gewöhnlichen Schlafsack/ Quilt und einem passenden Tarp ist der Biwaksack auch hier unnötig..

 

 

Auf mich macht es den Eindruck, als ob tatsächlich der Biwaksack bei den meisten Anwendungen als Kompensation für nicht ganz passende Ausrüstung dient. Sei es das zu kleine Tarp oder der zu kalte/ fehlende Quilt. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden (auch ich hab keine 5 Schlafsäcke für jeden Temperaturbereich) aber das bestätigt meine Annahme, dass es eigentlich auch ohne geht, wenn man nur will ;)

 

 

schöne Grüße

Micha

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