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Ultraleicht Trekking

Hinweis auf Ausbreitung der Salamanderpest


AudioHitchhiking

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Hallo,

OT: das Thema ist zwar weder leicht noch seicht ich wusste allerdings nicht in welches Unterforum es passt. Ggf. gerne verschieben

Vielleicht hat der ein oder andere davon in den letzten Jahren schon mitbekommen (zumindest im UL-Forum hab ich aber nichts dazu gefunden) dass sich seit einigen Jahren der Chytridpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz "Bsal", im allgemeinen als Sprachgebrauch "Salamanderpest" bekannt) ausgehend von den Niederlanden über Belgien und die Eifel langsam nach Osten und Süden in Deutschland ausbreitet. Informationen dazu u.a. hier: https://lfu.rlp.de/de/naturschutz/artenschutz-und-projekte/neobiota/salamanderpest/. Betroffen sind neben Salamander auch Molche.

Da wir als Wanderer häufig in verschieden Waldgebieten und Regionen unterwegs sind und beim Übernachten auch abseits der Wege unterwegs sind ist es durchaus möglich das wir durch Anhaftung an unseren Schuhen zur Verbreitung beitragen. Deshalb wollte ich hier darauf hinweisen.

Der Verbreitung durch kontaminierte Schuhe kann relativ leicht entgegengewirkt werden in dem Schuhe nach der Tour gereinigt und desinfiziert werden. Genutzt werden kann eine einfache Ethanol/Wassermischung mit mindestens 70% Ethanol (wer einen Alkoholkocher nutzt kann also auch direkt am Ende der Tour den Rest Brennspiritusnutzen). Das wird die Ausbreitung in meinen Augen zwar nicht aufhalten ist aber in Anbetracht der sowieso schon aufgrund von Lebensraumverlust und Reduzierung der Nahrungsverfügbarkeit unter Druck stehenden Amphibienpopulation eine sinnvolle Maßnahme den Einfluss eines weiteren Negativfaktors zumindest zu verzögern.

Bearbeitet von AudioHitchhiking
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Noch ein kurzer Nachtrag: 

Eine Übersichtskarte der nach aktuellem Kenntnisstand betroffenen Regionen in Deutschland findet sich in diesem Flyer:

https://lfu.rlp.de/fileadmin/lfu/Naturschutz/Dokumente/Salamanderpest/Flyer_Bsal_BfN_2021.pdf

Das Ruhrgebiet und Umgebung ist neben der Eifel der größte bekannte Verbreitungsschwerpunkt. In Düsseldorf ist mit dem Südpark bspw. bereits auch einer der größten Stadtparks betroffen 

 

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"Danke"!!

Es muss noch andere möglichkeiten der Desinfektion geben !

Alkohol ist für Gummi " Tötlich ".

Beispiel :

Gummi Fahradgriffe sind super !

Jedoch werden sie mit den Jahren "klebrig " (Alterrung ).

Nach wenigen Tagen der Desinfektion

( je nach Alkoholgehalt der Desinfektionslösung )

sind neue Griffe " Kaugummi ".

 

Ich weiss nicht , ob Spülmittel / Seife eventuell reicht ??

Und viele Sohlen sind Heute nicht mehr echter Gummi .

 

 

 

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vor 5 Stunden schrieb AudioHitchhiking:

Der Verbreitung durch kontaminierte Schuhe kann relativ leicht entgegengewirkt werden in dem Schuhe nach der Tour gereinigt und desinfiziert werden.

Die Frage ist leider, ob 'nach der Tour' reicht. 

Im Laufe von viel weniger als einer einzigen Tagesetappe lässt sich zum Beispiel der Rhein überqueren. Hier bei Bonn sind rechts- und linksrheinische Feuersalamander für Experten gut zu unterscheiden - sie gehören getrennten Populationen ohne Verbindung an. Wäre eine davon infiziert und die andere nicht, könnte der Mensch womöglich sehr leicht zum Überträger werden.  
 

vor 2 Stunden schrieb AudioHitchhiking:

Eine Übersichtskarte der nach aktuellem Kenntnisstand betroffenen Regionen in Deutschland findet sich in diesem Flyer:

https://lfu.rlp.de/fileadmin/lfu/Naturschutz/Dokumente/Salamanderpest/Flyer_Bsal_BfN_2021.pdf

Vor der Tour könnte man sich also informieren, ob man überhaupt ein bekanntes Chitrid-Gebiet (es werden ja leider mehr werden) durchquert. Und dann sollte man bereits beim Verlassen eines solchen Gebiets die Schuhe desinfizieren und nicht erst zuhause. 

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vor 44 Minuten schrieb martinfarrent:

Vor der Tour könnte man sich also informieren, ob man überhaupt ein bekanntes Chitrid-Gebiet (es werden ja leider mehr werden) durchquert. Und dann sollte man bereits beim Verlassen eines solchen Gebiets die Schuhe desinfizieren und nicht erst zuhause. 

Das wäre das beste und empfohlene Vorgehen. 

Seitdem ich vor kurzem erfahren hab dass der Pilz in einigen Regionen Düsseldorfs vorkommt reinige und desinfiziere ich meine Trailrunner nach jeder Laufeinheit. Zum einen da ich häufiger in verschieden Stadtteilen laufe (auch wenn es realistisch betrachtet wird das zwar wahrscheinlich keinen wirklichen Unterschied machen wird) aber vor allem will ich da ich weiß dass ich aus einem Chitrid-Gebiet komme, sicherstellen dass ich den Pilz bei Touren außerhalb von Düsseldorf nicht mitbringe.

@bieber1 soweit ich weiß hilft Seife nur sehr bedingt gegen Pilzsporen (erleichtert das Abwaschen der Sporen tötet aber nicht ab was noch am Schuh anhaftet). Kann mich da aber irren.

Zitat aus dem Dokument "Hygieneprotokoll und Praxistipps zur Verhinderung der Übertragung von Krankheitserregern v.a. Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal), Bat- rachochytrium dendrobatidis (Bd), Ranavirus zwischen Amphibienpopulationen":

Zitat

Hinweise für Erholungssuchende in Wäldern

Lebensräume meiden

Um eine Ausbreitung der Krankheitserreger zu verhindern, ist es wichtig die Amphibien – in erster Linie den Feuersalamander, aber auch Molche – nicht anzufassen und ihre Land- und Wasserlebensräume nicht zu betreten. Spaziergänger mit und ohne Hund, Wanderer, Jogger, Nordic Walker, Mountain Biker, Förster, Jäger, Ornithologen und andere Personen sollten daher prinzipiell auf den Wegen bleiben. Hunde sollten insbesondere in Waldlandschaften nicht freilaufen, sondern an der Leine geführt werden. Sie sollten vor allem Bäche und ihre Uferbereiche, aber auch alle anderen Fließ- und Stillgewässer in Wäldern, selbst Tümpel oder wassergefüllte Wagenspuren nicht betreten. Dies alles sind Lebensstätten der genannten Amphibienarten.

Desinfizieren

Kommt es doch zu Kontakten mit den Amphibien oder ihren Lebensstätten, können sich die Sporen der Amphibienpilze an Händen, Hundepfoten, in den Profilen von Autoreifen und Schuhen festsetzen. Deshalb sollten grundsätzlich die Profile der Schuhe an Ort und Stelle gründlich von der anhaftenden Erde befreit werden. In der feuchten Erde können Krankheitserreger enthalten sein und weitergetragen werden. Nach der gründlichen Säuberung sollte man die Schuhe desinfizieren. Als Desinfektionsmittel kann eine 70-prozentige Alkohollösung (z.B. Brennspiritus) oder eine einprozentige Virkon-S-Lösung verwendet werden. Da es sich bei Virkon-S um ein Pestizid handelt, sollte man besonders darauf achten, die Desinfektionsmaßnahme auf festen Wegen und Plätzen oder Zuhause vorzunehmen und dabei weit weg von Fließ- und Stillgewässern zu bleiben. Das Desinfektionsmittel sollte mindestens zwei Minuten einwirken, bevor die Schuhe neu genutzt werden.

Die Desinfektionsmittel füllt man in eine handelsübliche Sprühflasche und besprüht damit großzügig die Schuhsohlen und -Schäfte. Virkon-S ist als Pulver oder in Tablettenform frei im Handel erhältlich –auch über den Internetversand. Zehn Gramm auf ein Liter Wasser entspre- chen einer einprozentigen Virkon-S-Lösung. Nur solange diese Lösung rosa gefärbt ist, ist sie wirksam und somit verwendbar. Deshalb nutzt man am besten eine durchsichtige Sprühflasche, um die Farbe der Lösung im Blick behalten zu können.

Die Alternative Pestizide erscheint mir jetzt nicht wirklich besser (die z.T. auch die Ausrüstung angreifen)

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Auf dem bibbulmun track in Australien gab es auch immer wieder so Reinigungsbecken durch die man laufen musste um die Spuren einer bestimmten Pflanze abzuwaschen.

Hilft in unserem Fall nicht die Schuhe einfach zum Beispiel im vollem Waschbecken auszuspuhlen?

Während der Tour wird's schwehr seine Schuhe klinisch rein zu halten.

Da würde nur zu Hause einsperren helfen.

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vor 36 Minuten schrieb P4uL0:

Während der Tour wird's schwehr seine Schuhe klinisch rein zu halten.

Ich glaub es wäre auch nur in Ausnahmefällen (wenn man im Randgebiet vom bekannten Verbreitungsgebiet unterwegs ist) sinnvoll ggf. die Schuhe zwischendurch mal zu desinfizieren. So trennscharf ist das Verbreitungsgebiet ja auch nicht bekannt. 
 

Wichtiger ist wohl dass man wenn man in Eifel oder in Ruhrgebiet und Umgebung ist nach der Tour (idealerweise nicht erst zuhause) die Schuhe desinfiziert. Oder wer bspw. diese Woche im Schwarzwald und zwei Wochen später im Harz unterwegs ist  zwischendurch mal die Schuhe desinfiziert (auch wenn beides keine bekannten Verbreitungsgebiete sind). 
 

vor 36 Minuten schrieb P4uL0:

Hilft in unserem Fall nicht die Schuhe einfach zum Beispiel im vollem Waschbecken auszuspuhlen?

Wie gesagt ich bin kein Experte aber da du so wahrscheinlich nicht alle Pilzsporen entfernst wäre desinfizieren wahrscheinlich sinnvoller. 
 

Ich mach das desinfizieren mit meinen Trailrunnern bis jetzt noch nicht so lange aber bisher kann ich keine Auswirkungen auf die Schuhe feststellen (abgesehen davon dass sie sauberer sind als sonst :-D). Ich kann aber gerne mal Rückmeldung ob sich drei bis viermal die Woche desinfizieren negativ auf Sohle oder Upper auswirkt (werde jetzt mal für den Test immer die gleichen Schuhe zum laufen anziehen). So häufig wird es für die meisten ja sowieso nicht notwendig sein. 

Bearbeitet von AudioHitchhiking
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