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Ultraleicht Trekking

UL Rucksack für Thruhike Frauen - Wieviel Liter?


Sören

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Hallo ihr Lieben,

ich bin Alina und neu im Forum. Ich habe schon einige Wandererfahrungen gemacht, bin dabei immer mit dem Rucksack unterwegs gewesen, den ich mir mit 14 gekauft habe. Da ich bei jeder Wanderungs aufs neue gedacht habe, es muss ein neuer her und ich mich jetzt für den AT (mindestens 3 Monate) vorbereite, bin ich auf der Suche nach einem UL-Rucksack. 

Ich war einmal im Laden und habe ein paar anprobiert. Dabei hat der Exped Lightning 60 ziemlich gut gesessen. Wir hatten ihn mit 13-14L vollgepackt und ich konnte ihn eine lange Zeit bequem tragen, ohne dass er mir schwer vorkam. Irgendwann habe ich es in den Knien gespürt, aber auch wenn man es nicht spürt, hat man ja Gewicht auf dem Rücken, oder? (Habe vom Orthopäden eine Schiene bekommen, die ich dann auch tragen werde, also soweit alles abgeklärt). 

Da ich ziemlich perfektionistisch bin, möchte ich auf jeden Fall bevor ich mir jetzt einen Rucksack kaufe noch ein paar Fragen klären und hoffe auf eure Antworten:  

1. Wie viel Liter würdet ihr für eine so lange Wanderung empfehlen? Sind 45 Liter ausreichend oder sollte ich sicherheitshalber doch den 60L nehmen? Ich werde mit meinem Freund zusammen unterwegs sein, also große Sachen, wie das Zelt können wir uns aufteilen. Hier die wichtige Frage: ist es überhaupt realistisch, dass ich als Frau mit 165cm und 60-63kg einen "vollgepackten" (z.B. nach dem Einkaufen) 60l UL-Rucksack tragen kann? 

Was sind denn überhaupt die Vorteile zwischen den 45l und 60l, kann es sein, dass der 45l zu klein ist für unsere Wanderung? 

2. Die Sache mit meinem Knie kommt mir doch komisch vor, auf meinem Rücken hatte ich nicht das Gefühlt, etwas schweres zu tragen, das Gewicht wurde wirklich gut über die Hüften abgefangen, aber irgendwann habe ich es eben im Knie gemerkt. Heißt das, der Rucksack ist doch nicht für mich gemacht? Oder ist das normal das bei diesem Gewicht eben irgendwann zu spüren und wenn nicht am Rücken eben im Knie? 

3. Ich habe nicht sehr viele verschiedene Rucksäcke anprobieren können, da die Auswahl wegen Covid beschränkt war und hatte aber dennoch den Eindruck, dass der Exped echt gut sitzt. Sollte ich mich jetzt dennoch nochmal auf den Weg machen und andere Rucksäcke anprobieren oder kann eins bei sowas schon auf das Gefühl vertrauen, dass etwas gesessen hat. Kurz: wieviele Rucksäcke sollen anprobiert werden, um da die Vergleichswerte zu haben und einen guten Entschluss treffen zu können? 

Ich habe noch nicht alles an Ausrüstung zusammen, aber doch schon einiges. Zelt ist UL, Isomatte auch und Quilt ist unterwegs. :)

Ich freue mich wirklich sehr über eure Anmerkungen und Kommentare und wünsche noch einen schönen Tag! 

Alina

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Wie schon oft hier gesagt: Mach erstmal eine Packliste. Erst dann kann man eine Aussage treffen welcher Rucksack passen könnte. Solange Gewicht und Packvolumen unklar sind, kann dir keiner helfen. Deshalb kommt der Rucksack zum Schluss, wenn alle anderen Sachen klar sind.

Bearbeitet von wernator
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Wie schon geschrieben, hängt das von deiner Ausrüstung ab.

Ich hab selbst auch den Lightning und bin damit schon ein paar Monate gelaufen. Habe mich damals für die 60l entschieden, weil das mehr Flexibilität gibt, obwohl 45l sicher oft (aber eben nicht immer) gereicht haben. Der Gewichtsunterschied war für mich tragbar (:-D) und gut komprimieren lässt sich der Lightning auch. Ist natürlich ein Kompromiss. Falls es mit 45l zu Zweit geradeso hinhaut, hättest du mit den 60l zumindest die Option Solotouren zu gehen, ohne direkt einen neuen Rucksack zu kaufen.

 

Edit: Und zu deinem Knie: Ich kann mir nicht vorstellen, inwiefern ein Rucksack in so kurzer Zeit Einfluss auf dein Knie nehmen kann. Längerfristig eventuell durch Schonhaltungen. Ansonsten hatte ich nie das Gefühl, dass der Rucksack viel Einfluss hüftabwärts hat. Vielleicht erstmal 2, 3 Tageswanderungen ausprobieren bevor es auf große Tour geht und ich persönlich finde Trekkingstöcke eine großartige Entlastung für die Knie.

Bearbeitet von Leichtsinn
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Hi und willkommen im Forum!

 

Zur Rucksackgröße: Wie @wernator und @Biker2Hiker schon gesagt haben, Rucksackgröße kannst du bestimmen, wenn du deine restliche Ausrüstung beisammen hast. 

Ansonsten gibt es für den Exped noch das "Exped Flash Pack Pocket", das man von außen an den Rucksack anbringen kann, um die Kapazität für Ausrüstung noch einmal zu erhöhen.

 

Zum passenden Rucksack: Probier einfach noch zwei oder drei andere Rucksäcke an, dann wirst du schon merken, welcher für dich am besten passt. Rucksack kaufen ist wie Schuhe kaufen. Bei mir war der Unterschied im Tragegefühl sehr groß, weshalb der Favorit schnell klar war. Den Exped hatte ich auch ausprobiert, für mich ging der gar nicht, anderen Leute passt der super.

 

Zu den Knien: Grundsätzlich belastet höheres Gewicht deinen gesamten Bewegungsapparat. Zu dem gehören auch deine Knie. Zudem hast du mit Rucksack vielleicht eine andere Körperhaltung. Daher kann theoretisch jeder Teil deines Körpers durch die Mehr- bzw. Andersbelastung reagieren. Wir sind kein Gesundheitsforum, daher vielleicht besser noch einmal von einem Spezialisten abklären lassen.  

Ansonsten empfehle ich dringend mit voller Ausrüstung ein paar mehrtägige Probetouren zu machen, damit du weißt, ob dein Körper das mitmacht und um dich einzulaufen. Ich bin letztes Jahr mit neuen Trailrunnern zu einer Mehrtagestour aufgebrochen und musste am zweiten Tag abbrechen, weil meine Sehen am Schienbein überreizt waren. Das Laufen in den Schuhen musste ich meinem Körper erst antrainieren. 

Was hilft beim Wandern sind vor allem Trekkingstöcke, wie von @Leichtsinn schon empfohlen. Außerdem hat es mir geholfen, Flaschenhalter an den Schultergurten anzubringen, um das Gewicht zu verlagern, siehe auch den Faden hier.

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Der Gewichtsunterschied zwischen dem 45L und dem 60L Exped Lightning  WMNS liegt Laut Hersteller genau bei 20g. Auch die Rückenlänge scheint identisch zu sein. Mir fällt eigentlich kein logischer Grund ein hier nicht die 60L Version zu nehmen. Etwaigen leeren Raum kann man anschneidend auch entsprechend zusammenzurren oder mit dem Daunenschlafsack ausfüllen. Außer vielleicht du hattest beim Ausprobieren das Gefühl, dass der Rucksack sich "riesig" oder zu groß anfühlt.

Vorteil bei 45L: Muss das wirklich mit?

Vorteil bei 60L: Das kann ruhig noch mit.

Bearbeitet von bandit_bln
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45L reicht locker wenn du einigermaßen minimalistisch unterwegs bist, dir die grossen Teile mit dem Partner teilst und gerade bei Accessoires, Kleidung und co. nichts überflüssiges mitschleppst. 

+1 für die Packliste

vor 6 Stunden schrieb Sören:

Die Sache mit meinem Knie kommt mir doch komisch vor,

Nimm das ernst. Auf ner mehrmonatigen Tour wird das zum Problem werden. Das Volumen oder die Passform ist dann eher nicht das Problem, Sondern Gewicht im Rucksack und die Muskulatur. Ersteres reduzieren und Zweiteres vorsichtig aufbauen. Mit dem Knie ist nicht zu scherzen. Das kann langwierig werden wenn es erstmal richtig Probleme macht. 


UL Packs ohne Hüftgurt würde ich dir zum Einstieg nicht empfehlen. Schau dir ggf auch ULA Catalyst, ULA Ohm 2.0, Osprey Exos oder HMG Southwest 2400, GossamerGear G4-20 mal an. Aber zunächst wirklich alles was mit soll wiegen, in ne Liste wie z.B. bei Lighterpack.com packen und dann durch weglassen modifizieren abspecken. Dann für das finale Setup einen passenden Rucksack suchen, Essen und Wasser nicht vergessen. 

Bearbeitet von Craftsman
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vor 39 Minuten schrieb bandit_bln:

Vorteil bei 45L: Muss das wirklich mit?

Vorteil bei 60L: Das kann ruhig noch mit.

Das ist aber nicht die ultraleichte Denkweise!! :twisted:

Sich nicht dazu verleiten lassen dann unnötigen Krempel einzupacken. 

Ansonsten ist etwas mehr Platz aber sehr bequem wenn man nicht bei jedem Packen oder Einkaufen dann rumfummeln muss damit es passt. 

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Die allgemeinen Grundsätze wurden hier schon genannt. Ich hoffe, es nicht überlesen zu haben, aber noch folgende banale Meinung : Nimm immer den Rucksack, der Dir am besten passt. Soll heißen, geh nicht den Kompromiss ein, für ein Mindergewicht von z.b. 200g am Rucksack mangelnden Tragekomfort in Kauf nehmen zu müssen. Ich komme z.B. hervorragend mit meinem Crux AK 70 klar und finde ihn deutlich komfortabler als meinen HMG Porter 3400 (+650g). Das ist natürlich individuell und niemand muss dir hier einen 3kg-Bach-Hardcoretrümmer empfehlen, aber UL hat auch nicht immer was mit Vernunft oder gar "Intelligenz" zu tun.*duckundwech*:mrgreen:

Bearbeitet von ChrisS
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Hallo Alina,

du scheinst ja dein Projekt mit großem Eifer zu verfolgen.
Allerdings schreibst du von Knieproblemen. Ich denke, eine Mehrbelastung von knapp 15 kg, die zu 100% die Knie belasten, wirkt sich schon erheblich aus. Und eine Schiene kann diese vertikale Belastung sicher nicht ausgleichen.

Also auf jeden Fall vor deiner großen Tour deine Knie auf mehrtägigen Touren testen.  

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vor einer Stunde schrieb Genusswanderer:

Hallo Alina,

du scheinst ja dein Projekt mit großem Eifer zu verfolgen.
Allerdings schreibst du von Knieproblemen. Ich denke, eine Mehrbelastung von knapp 15 kg, die zu 100% die Knie belasten, wirkt sich schon erheblich aus. Und eine Schiene kann diese vertikale Belastung sicher nicht ausgleichen.

Also auf jeden Fall vor deiner großen Tour deine Knie auf mehrtägigen Touren testen.  

15kg ist schon eine ganze Menge. Vor allem kann man das durchaus auch prozentual betrachten. Bei mir sind das ca. 16% meines Körpergewichts, also 116%. Bei kleineren Menschen reden wir vielleicht auch mal von 50-60kg Körpergewicht. Dann sind es bei 50kg schon 30% bzw. am Ende 130%. Die Muskeln, Knie und Gelenke sind halt auch meist proportional zur Körpergröße ausgebildet. Aber auch  der Geschlechtsdimorphismus und der individuelle Lebensstil und Genetik haben Einfluss auf die Gelenke.

Wenn die Kniee aber schon im Laden wehtun, dann auf jeden Fall Gewicht verringern und zweitens auch mal beim Orthopäden den Meniskus und Knorpel abklären lassen. Denn meistens zeigt sich dass dann auch ohne Rucksack, nur etwas später.

 

 

Bearbeitet von bandit_bln
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Hallo Alina,

ich bin den AT auch mit dem Exped Lightning 60 gelaufen. Bin zwar männlich, aber mit 1,70 m und ca. 65 kg nicht soweit von dir entfernt. Ich fand ihn damals eine gute Wahl, er hat eine gute Lastverteilung, ist relativ flexibel komprimierbar und man kann ihn einfach auf die Rückenlänge anpassen.

Generell sollte natürlich gelten, dass der Rucksack einer der letzten Dinge ist, die in die Gear-Liste kommt. Das ist hier ja nun schon mehrmals erwähnt wurden. Aber wenn du dich auf den Exped festlegst, dann würde ich eher zu dem 60l tendieren, da der 45er kaum weniger wiegt. Und generell kannst du schon mal ein paar Dinge für dich beantworten, um eine Tendenz zu bekommen. Zum einen, wird es kalt und du magst nur Synthetik-Schlafsäcke, dann wird das schon mal ordentlich Platz in Anspruch nehmen. Zum zweiten, wie wollt ihr das mit dem Resupply machen. Ich war teilweise 8 Tage ohne Resupply unterwegs und dann sind schon mal 30l nur für Essen im Packerl. Und zum Dritten, bist du ein Konstruktionsgenie und magst kolossale Aufbauten. Wenn ja, dann kannst du natürlich die Isomatte, das Zelt, eine Jacke und die Ukulele für das abendliche Lagerfeuer auch außen festbinden und entsprechend veringert sich der Platzbedarf im Sack.

Zu den Knien, das solltest du natürlich ärztlich abklären lassen, aber bei mir ist es immer so, dass zu Beginn das ungewohnte Gewicht etwas die Knie beleidigt. Das legt sich aber immer in der ersten Woche wieder. Zu viel Angst musst du dir da also vielleicht nicht machen.

 

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Hallo an Alle,

vielen herzlichen Dank für die Aufnahme und eure Antworten! Das ist wirklich so hilfreich die Erfahrungen zu hören!

vor 17 Stunden schrieb wernator:

Mach erstmal eine Packliste.

Punkt Packliste: Dieses Outil ist ja mal mega praktisch. Hier ist das, was bisher zusammengekommen ist: https://lighterpack.com/r/tslfz4

vor 16 Stunden schrieb Leichtsinn:

Falls es mit 45l zu Zweit geradeso hinhaut, hättest du mit den 60l zumindest die Option Solotouren zu gehen, ohne direkt einen neuen Rucksack zu kaufen.

... und ich persönlich finde Trekkingstöcke eine großartige Entlastung für die Knie.

Das mit den Folgetouren habe ich mir eben auch schon gedacht. Ich habe mich eben aber auch gefragt, ob ich das ganze Supply alleine überhaupt alles tragen kann, sollte ich mich wirklich mal ganz alleine auf den Weg machen. Meine Touren bisher waren immer mindestens zu zweit.

Aber hinzu kommt ja noch der Aspekt, den @bandit_bln nennt, dass die Nummer größer fast nicht mehr wiegt. Ich hatte ein gutes Gefühl beim Tragen, der Rucksack kam mir eigentlich garnicht groß vor, war erstaunt, dass das 60l waren. 

vor 12 Stunden schrieb MarcG:

Ansonsten ist etwas mehr Platz aber sehr bequem wenn man nicht bei jedem Packen oder Einkaufen dann rumfummeln muss damit es passt. 

@MarcG es werden immer mehr Argumente für die 60l..

Das mit der Lastenverteilung beim Exped lightning @tofu ist auch ein guter Punkt, da werde ich mal nochmal drauf achten, wenn ich andere Rucksäcke anprobiere. @Craftsman auf jeden Fall mit Hüftgurt! Für ohne hab ich nicht genug Muskulatur an den Schultern. Und danke für den Tip mit den Flaschen @Gibbon, das gucke ich mir mal nochmal genauer an.

Die Trekkingstöcke stehen noch auf der Liste, bisher war ich immer ohne unterwegs, hab mir das ein oder andere Mal aber auch schon einen Stock aus dem Wald geklaut.
 

Kurz nochmal zu meiner Wandererfahrung. Meine längste Tour war bisher 4 Wochen am Stück in Slowenien, aber eben immer nicht in der ultraleicht Version, weil ich einfach noch nicht die richtige Ausrüstung (und eben den Rucksack aus Teenijahren) hatte . Generell bin ich eine Person, die am Ende nicht viel Krempel mitnimmt und den anderen noch hilft das nötige vom unnötigen zu trennen. Deshalb habe ich mich eben gefragt, ob ich einen 60l Rucksack überhaupt jemals füllen werde. Aber das mit dem Ressuply @tofu ist ein guter Punkt. Ich hatte bisher immer gehört, dass es doch genügend Möglichkeiten gibt und mir deswegen darüber noch nicht so viele Gedanken gemacht. Lohnt es sich das auf dem AT dann noch genauer zu planen? Oder reicht es vor Ort sich das Etappenweise anzuschauen?

 

Wegen dem Knie @Leichtsinn @Genusswanderer @bandit_bln @Craftsman @Gibbon danke für eure Fürsorge! Ich war ich damit beim Arzt. Es ist wohl ein muskuläres Problem und durch eine Fehlbelastung/-haltung und deshalb tut es bei längerbelastung weh. Das sei wohl kein seltenes Phänomen bei weiblicher Anatomie, deshalb die Bandage, die soll das ausgleichen. Ich werde auf jeden Fall darauf achten, wie es sich auf der Wanderung entwickelt und dann sehe ich weiter bzw. wenn es schlimmer wird, muss ich mir was einfallen lassen und gehe das nochmal untersuchen lassen. Vielleicht schaffen die Stöcke ja schon eine Entlastung.

 

@ChrisS Das freut und es tut auch gut das zu hören! Muss ich mich echt erstmal noch dran gewöhnen guten Gewissens einen vielleicht etwas schwereren Kompromiss einzugehen. Es geht ja dann doch schnell in die Extreme, hauptsache das leichteste Produkt zu kaufen, wenn eine perfektionistische Herangehensweise vorliegt. Aber es stimmt, manchmal ist das beste Produkt für einen vielleicht doch nicht das allerleichteste (ohne den 3kg Oschi wieder rausholen zu wollen :D).

 

vor 10 Stunden schrieb bandit_bln:

15kg ist schon eine ganze Menge. Vor allem kann man das durchaus auch prozentual betrachten. Bei mir sind das ca. 16% meines Körpergewichts, also 116%. Bei kleineren Menschen reden wir vielleicht auch mal von 50-60kg Körpergewicht. Dann sind es bei 50kg schon 30% bzw. am Ende 130%. Die Muskeln, Knie und Gelenke sind halt auch meist proportional zur Körpergröße ausgebildet. Aber auch  der Geschlechtsdimorphismus und der individuelle Lebensstil und Genetik haben Einfluss auf die Gelenke.

Kannst du mir das nochmal genauer erklären bitte, @bandit_bln, letztlich sollte man für längere Touren bei 10% des Körpergewichts landen, oder? Das wäre bei 60kg ganze 6kg? Das ist ja dann doch so fast unmöglich mit Essen, oder?

 

Vielen Dank für eure Antworten! Ich werde nochmal ein paar Modelle anprobieren gehen, um sicher zu sein.

Eine Frage fällt mir jetzt aber dann doch noch ein: wenn der 60l fast genausoviel wiegt wie die 45l und der Rücken genau gleichlang ist, wieso entscheidet man sich denn dann überhaupt für den 45l Rucksack, nur um der Versuchung zu entgehen doch nicht zu viel einzupacken? Oder gibt es auch Menschen, die den vollgepackt nicht mehr tragen können, wie ich es ja auch befürchte? Hoffe echt die Frage ist jetzt nicht zu blöd gestellt - Anfängerin in Sachen lightweight. :ph34r:

Freue mich über eure Antworten und liebe Grüße!

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vor 1 Stunde schrieb Sören:

Ich hatte bisher immer gehört, dass es doch genügend Möglichkeiten gibt und mir deswegen darüber noch nicht so viele Gedanken gemacht. Lohnt es sich das auf dem AT dann noch genauer zu planen? Oder reicht es vor Ort sich das Etappenweise anzuschauen?

Ohne die ganzen Führer zum AT durchzuackern finde ich (als jemand, der den AT nur theoretisch kennt) diese Liste hier aus der online Publikation 'The Trek' sehr praktisch zum Thema resupply: Appalachian Trail resupply points

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vor 21 Stunden schrieb Sören:

Sollte ich mich jetzt dennoch nochmal auf den Weg machen und andere Rucksäcke anprobieren oder kann eins bei sowas schon auf das Gefühl vertrauen, dass etwas gesessen hat.

vor 14 Stunden schrieb ChrisS:

Nimm immer den Rucksack, der Dir am besten passt

Yes und da die normalen Laeden keine oder fast keine UL-Rucksaecke haben und je nach UL-Rucksack es auch sehr hilfreich ist, wenn jemand der sich wirklich damit auskennt, dir den Rucksack perfekt einstellt, evtl noetiges Zubehoer richtig montiert, ueberhaupt ein Auge dafuer hat, welcher Rucksack besser bei Dir auf dem Ruecken sitzt, kann ich Dir nur raten, fahr zu einem guten UL-Laden mit Ladenlokal (kein reiner Internet-Kistenschieber), auch wenn er weiter weg ist, bei dem Du viele UL-Ruecksaecke im Vergleich anprobieren kannst und mach vorab einen Termin aus und stell klar, dass Du einen Termin bei einem Berater willst, der sich wirklich damit aus kennt.

Die besten UL-Rucksaecke kommen imho vor allem aus US und je nach Einsatzzweck kommt noch evtl Crux aus GB dazu (ich nutze bei reinen Packrafting-Touren sehr gerne den Crux AK 57, fuer Hybrid oder Wandertouren bin ich aber beim HMG 4400 bzw 5400 Porter und fuer reine Wandertouren, wenn der Re-Supply-Abstand nicht zu gross ist, beim Gossamer Gear Mariposa, als Naechsteen werden ich wahrscheinlich den SMD Minimalist V2 (V2 ist wichtig, viele Verbessserungen) in VX21 testen...
bei Crux ist das Problem, dass das ne One-Man-Show mit Produktion in Asien ist, entsprechend ist der Liefertermin fuer Rucksaecke voellig unbekannt und er konnte schon laenger nichts mehr liefern..
z.B. kaemen da so Rucksaecke in Frage wie HMG 3400 irgendwas, SMD Minimalist V2 in VX21 und Robic, Crux AK 47-X, Gossamer Gear Gorilla, Gossamer Gear Mariposa, Zpacks Arc Blast usw
Der Laden, der da imho am Meisten hat, ist der SUPK in Krefeld, bei denen ist der Nachteil, dass die laengst nicht alles auf der Website haben, man also, wenn man wissen will, ob sie was Anderes haben, was nicht auf der Website ist, via Email nachfragen muss...

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Die Möglichkeiten zum Resupply auf dem AT ist, abgesehen von dem Teil in Maine, sehr entspannt. Ich wollte es nur angemerken, dass du das Essen für die Rucksackplanung beachten solltest. Falls ihr in die Planung geht, kann ich den "The A. T. Guide: A Handbook for Hiking the Appalachian Trail" empfehlen. Den haben die meisten Hiker am AT und er ist sehr übersichtlich und zeigt alle Resupply Möglichkeiten. Ich hatte einfach wenig Lust auf Hitchhiken und Stadtaufenthalte. Das ist aber fast täglich möglich, wenn ihr das wollt.

Ich bin inzwischen auch bei einem 40l Pack angekommen, aber die Größe spielte für mich dabei nicht die entscheidende Rolle. Der Rucksack muss einfach passen, und da kann ich mich den Kommentaren nur anschließen, die empfehlen, unbedingt zu probieren. Alles andere ist Theorie und meine Erfahrung ist, dass die Empfindungen da einfach ziemlich weit auseinander gehen.

Die Packliste ist zumindest, abgesehen vielleicht vom Zelt und dem Kocher, schon mal ziemlich leicht und da würdest du wohl auch mit einem 45l Pack hinkommen. Da du auf ein Tragesystem nicht verzichten willst (was sicher bei den geplanten Gewichten auch gut ist), wirst du wohl nicht so weit unter die 800g kommen können. Damit geht das Gram-Hunting da beim Rucksack schon schnell Richtung stupid light, wenn du dann 200g sparen konntest und dafür dann durchgehend Knie- und Rückenschmerzen hast.

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vor 13 Stunden schrieb Sören:

 

Das mit den Folgetouren habe ich mir eben auch schon gedacht. Ich habe mich eben aber auch gefragt, ob ich das ganze Supply alleine überhaupt alles tragen kann, sollte ich mich wirklich mal ganz alleine auf den Weg machen. Meine Touren bisher waren immer mindestens zu zweit.

Aber hinzu kommt ja noch der Aspekt, den @bandit_bln nennt, dass die Nummer größer fast nicht mehr wiegt. Ich hatte ein gutes Gefühl beim Tragen, der Rucksack kam mir eigentlich garnicht groß vor, war erstaunt, dass das 60l waren. 

@MarcG es werden immer mehr Argumente für die 60l..

Das mit der Lastenverteilung beim Exped lightning @tofu ist auch ein guter Punkt, da werde ich mal nochmal drauf achten, wenn ich andere Rucksäcke anprobiere. @Craftsman auf jeden Fall mit Hüftgurt! Für ohne hab ich nicht genug Muskulatur an den Schultern. Und danke für den Tip mit den Flaschen @Gibbon, das gucke ich mir mal nochmal genauer an.

Die Trekkingstöcke stehen noch auf der Liste, bisher war ich immer ohne unterwegs, hab mir das ein oder andere Mal aber auch schon einen Stock aus dem Wald geklaut.
 

Kurz nochmal zu meiner Wandererfahrung. Meine längste Tour war bisher 4 Wochen am Stück in Slowenien, aber eben immer nicht in der ultraleicht Version, weil ich einfach noch nicht die richtige Ausrüstung (und eben den Rucksack aus Teenijahren) hatte . Generell bin ich eine Person, die am Ende nicht viel Krempel mitnimmt und den anderen noch hilft das nötige vom unnötigen zu trennen. Deshalb habe ich mich eben gefragt, ob ich einen 60l Rucksack überhaupt jemals füllen werde. Aber das mit dem Ressuply @tofu ist ein guter Punkt. Ich hatte bisher immer gehört, dass es doch genügend Möglichkeiten gibt und mir deswegen darüber noch nicht so viele Gedanken gemacht. Lohnt es sich das auf dem AT dann noch genauer zu planen? Oder reicht es vor Ort sich das Etappenweise anzuschauen?

 

@ChrisS Das freut und es tut auch gut das zu hören! Muss ich mich echt erstmal noch dran gewöhnen guten Gewissens einen vielleicht etwas schwereren Kompromiss einzugehen. Es geht ja dann doch schnell in die Extreme, hauptsache das leichteste Produkt zu kaufen, wenn eine perfektionistische Herangehensweise vorliegt. Aber es stimmt, manchmal ist das beste Produkt für einen vielleicht doch nicht das allerleichteste (ohne den 3kg Oschi wieder rausholen zu wollen :D).

 

Vielen Dank für eure Antworten! Ich werde nochmal ein paar Modelle anprobieren gehen, um sicher zu sein.

Eine Frage fällt mir jetzt aber dann doch noch ein: wenn der 60l fast genausoviel wiegt wie die 45l und der Rücken genau gleichlang ist, wieso entscheidet man sich denn dann überhaupt für den 45l Rucksack, nur um der Versuchung zu entgehen doch nicht zu viel einzupacken? Oder gibt es auch Menschen, die den vollgepackt nicht mehr tragen können, wie ich es ja auch befürchte? Hoffe echt die Frage ist jetzt nicht zu blöd gestellt - Anfängerin in Sachen lightweight. :ph34r:

Freue mich über eure Antworten und liebe Grüße!

Wenn Dir der Exped gut gefallen und gepasst hat, ist das doch schon mal eine gute Basis. Der ist nicht zu teuer , die Marke weit verbreitet (Service?) und hat ein verstellbares Tragesystem. Auf das musst Du bei den allermeisten UL-Rucksäcken nämlich verzichten.

OT: Was das Rucksackvolumen angeht: UL- ist eine Szene/Sekte/Geheimorganisation, die gerne Extreme ausreizt, d.h. es werden teilweise ellenlange Diskussionen um 5g gemacht. Da hat man(n) auch gerne mal den Kleinsten. ;-) Kann sehr lustig sein, wenn man das Thema und vor allem sich selbst nicht zu ernst nimmt. 

Mal ernster: ein kleiner Rucksack spart natürlich nochmal ein wenig Gewicht, ist aber wie schon mehrfach erwähnt schlichtweg unflexibler als ein gut komprimierbarer größerer Rucksack. Und auch nochmal: solange Du nicht solche Hammertouren wie BernieHH machst, brauchst Du kein Schwerlastmonster. 55-60l sind imho ein sehr guter Kompromiss für LDT und langes WE.

Beim Tragekomfort vielleicht bedenkenswert: Sei skeptisch bezüglich der meisten Gewichtsgrenzen, reize sie beim Probetragen ruhig aus und reduziere auf dein reales Gewicht. Meine Frau liebt ihren Zpacks Arc Haul Zip, er passt perfekt, aber für sie ist da bei 12 kg Schluss und er wird unbequem. man sieht das dem Tragesystem auch an. die 18 kg halte ich für völlig illusorisch!!!

Bearbeitet von ChrisS
OT markiert und ergänzt
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  • 3 Wochen später...

Ich wollte mich nochmal bei allen für die vielen Tips bedanken! Ich habe mich jetzt für den Exped UL entschieden in 60L und er ist vor ein paar Tagen mit der Post angekommen.

Die von euch genannten Gründe haben mich überzeugt: er ist unwesentlich schwerer, für den Anfang flexibler, einstellbar und der Preis dafür ist okay.

Ich werde sehen, wie ich damit zurechtkomme und gebe gerne auch nochmal einen Erfahrungsbericht ab (vielleicht interessant für andere Frauen*, die sich die gleiche Frage stellen wie ich, wir sind ja doch anders "ausgestattet" als die meisten männlichen Wesen :-) )

Wünsche euch einen guten Start in den Frühling und bis bald!

Alina

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  • 10 Monate später...

 

Am 17.3.2022 um 19:31 schrieb Sören:

Ich wollte mich nochmal bei allen für die vielen Tips bedanken! Ich habe mich jetzt für den Exped UL entschieden in 60L und er ist vor ein paar Tagen mit der Post angekommen.

Die von euch genannten Gründe haben mich überzeugt: er ist unwesentlich schwerer, für den Anfang flexibler, einstellbar und der Preis dafür ist okay.

Ich werde sehen, wie ich damit zurechtkomme und gebe gerne auch nochmal einen Erfahrungsbericht ab (vielleicht interessant für andere Frauen*, die sich die gleiche Frage stellen wie ich, wir sind ja doch anders "ausgestattet" als die meisten männlichen Wesen :-) )

Wünsche euch einen guten Start in den Frühling und bis bald!

Alina

Sooo - ich bin nun von der Tour zurück und wollte nochmal ein Feedback zum Exped UL 60 Liter geben. Würde ich die 60L Variante wiederkaufen oder weiterempfehlen für zukünftige Weitwanderungen? Die Antwort ist nein. 60 Liter ist einfach zu groß, wenn der Rucksack vom Volumen her vollgepackt war, konnte ich ihn vom Gewicht her nicht mehr problemlos tragen. Das allein wäre ein Grund für mich beim nächsten mal auf jeden Fall zu der kleineren Variante zu tendieren und auch anderen zu empfehlen, diese auszuwählen. Denn was nützt der überschüssige Platz, wenn er nicht genutzt werden kann, dann kann ich mich auch für die kleinere und leichtere Variante entscheiden und habe auch nicht so viel Spielraum doch noch unnötiges Zeug mitzunehmen. :)

Von dem Prinzip an sich und von der Qualität des Rucksackes bin ich überzeugt. Ich war ein halbes Jahr damit wandern und weitere zwei Monate Reisen und er ist weiterhin top in Schuss. Es ist keine Naht aufgerissen und auch ansonsten ist kein Defekt entstanden. Das Tragesystem am Rücken fand ich angenehm - die Luft konnte super zirkulieren, wodurch mich der Schweiß am Rücken kaum gestört hat (geschwitzt habe ich trotzdem, aber das hätte ich auch ohne Rucksack). Ich fand es beim packen sehr praktisch, dass er aufrecht steht. Die Taschen an den Hüftgurten fand ich hingegen etwas klein, die Digitalkamera oder das Handy haben dort leider nicht reingepasst, das wäre noch praktisch gewesen.

Glaube beim nächsten Mal würde ich die 45L version ausprobieren, vielleicht mit dem Netz, dass man vorne montieren kann. Ach ja - das hatte mir auch ein bisschen gefehlt, der Platz außen Dinge zu verstauen, an die ich tagsüber mal ranwollte. Habe die Snacks in den Flaschen-Taschen verstaut. Für alles andere musste den Rucksack doch fast immer auf- und wieder zumachen...Auch das nasse Zelt musste wieder zurück in den Rucksack (natürlich in einer Plastiktüte, aber trotzdem...) Also nächstes Mal mit Netz.

Ansonsten fand ich ihn super und gebe zu konkreten Rückfragen gerne Antworten!

Liebe Grüße

Alina

 

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