Zum Inhalt springen
Ultraleicht Trekking

Was habt Ihr im 1. Hilfeset (für kurze und für lange Touren)


Wallfahrer

Empfohlene Beiträge

Wie von einigen schon geschrieben ist das sehr Touren/Jahreszeiten und Fähigkeiten abhängig. 

Meine Basiskonfigurationen sehen so aus:

3 Jahreszeiten, Solo/2er Team bis 3 Tage:

1x Israel, 2 Wasserfeste Pflaster, 1x Ibu,1xTipsol, 1x Kohle, 2 SteriStripes, 1 Thoraxpflaster

Im Winter kommt ein Wärmepad hinzu. 

Weit ab vom Schuss, Gruppe bis 10 Personen, ab 7 Tage bis 3 Wochen:

Erweiterung auf 5x Ibu, 5x Kohle, 1x EpiPen, 1x SamSplint, 4x Cefurox 1x Quickclot. 

Sowie immer mindestens 2 Notfallalarmierungssystem (Handy, Spot, Sattelitentelefon). 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Ich komme alle zwei Jahre in den Genuss eines 1. Hilfe Auffrischungskurses und musste dieses Wissen leider einige Male anwenden. Ich habe heute die Gelgenheit genutzt und die Instuktorin (eine erfahrene Rettungssanitäterin) gefragt, was sie einpacken würde, resp. ihr mein "Set", welches folgendes beinhaltet vorgestellt:

  • Material für einen Druckverband (Kompresse, Fixierbinde, etwas Klebband)
  • 10 ml Betadine (Desinfizieren)
  • 1 Paar Einweghandschuhe
  • (Blasen)pflaster.
  • Zeckenkarte
  • Pfeife (für Notsignale)
  • Schmerzmittel (Panadol) + was gegen Magenschmerzen und Durchfall
  • kleine, selbst verfasste Anleitung mit den häufigsten Verletzungsbildern in den Bergen, den wichtigsten Verhaltenshinweisen, Angaben zu meiner Person und Kontaktdaten meiner wichtigsten Bezugspersonen.

Wiegt 84 Gramm. Aus Gründen der Bequemlichkeit nehme ich immer dieses Set mit. Die Menge wird allenfalls etwas an die Tourlänge und das bereiste Land angepasst. Ich bin in der glücklichen Lage keine Allergien zu haben und ich benötige auch nicht regelmässig Medikamente.

Ihre erste Aussage. Viel wichtiger als viel Material ist der Mut zu Handeln und eine Entscheidung zu treffen (unterschreibe ich vorbehaltslos). Sie würde zusätzlich noch eine Rettungsdecke einpacken. Die habe ich aus Gewichtsgründen vor einigen Jahren rausgeworfen, werde die 60 Gramm zukünftig aber wohl wieder mitnehmen. Blasenpflaster seien natürlich nicht unbedingt nötig. Das Pflaster macht das Laufen mit einer Blase aber deutlich angenehmer.

Emergency Bandage/ Israeli Bandage, Toruniquet (wurden hier schon thematisiert) oder Chest Seal erachte ich als grossartige Mittel. Ich persönlich würde aber keines der Mittel auf eine Wanderung mitnehmen. Ein Defibrillator hat ebenfalls schon so manches Leben gerettet und auch den nehme ich nicht mit.

Ich denke es gibt nicht das eine perfekte Set. Zu berücksichtigende Faktoren sind: Krankheiten/ Allergien, Jahreszeit, Lage der Tour (Zivilisationsfern?), medizinischem Standard im Reiseland, der Möglichkeit gewisse Sachen nachzukaufen, dem eigenen, subjektivem (Sicherheits)empfinden. 

Ich persönlich verfolge mit meinem Set die Philosophie: Soviel Material um kleine "Verletzungen" verarzten und die Tour fortsetzen zu können/ Verletzungen nach Möglichkeit soweit versorgen zu können um ins Tal abzusteigen um eine Tour abzubrechen. Gravirendere Verletzungen nach Möglichkeit soweit versorgen, dass der Patient bis zum Eintreffen der Rettungskräfte stabilisiert werden kann. 

Ich habe bisher aber auch nur Länder bereist, die einen gewisse medizinische Versorgnung gewährleisten. Ob ich meiner Anforderung mit diesem Set gerecht werde? Ich weiss es nicht und ich hoffe es nie herausfinden zu müssen. Die Aussage "Ich brauche nichts, im Notfall rufe ich halt die Rega (Rettungshelikopter)" erachte ich als unverantwortungslos und dumm.   

Von der ganzen "Materialschlacht" abgesehen, schadet es wohl nichts das Wissen von Zeit zu Zeit aufzufrischen. Ich bin selber immer wieder überrascht, wieviel über die Jahre verloren geht.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 28.12.2019 um 10:27 schrieb Nimrod:

Wie von einigen schon geschrieben ist das sehr Touren/Jahreszeiten und Fähigkeiten abhängig. 

Meine Basiskonfigurationen sehen so aus:

3 Jahreszeiten, Solo/2er Team bis 3 Tage:

1x Israel, 2 Wasserfeste Pflaster, 1x Ibu,1xTipsol, 1x Kohle, 2 SteriStripes, 1 Thoraxpflaster

Im Winter kommt ein Wärmepad hinzu. 

Weit ab vom Schuss, Gruppe bis 10 Personen, ab 7 Tage bis 3 Wochen:

Erweiterung auf 5x Ibu, 5x Kohle, 1x EpiPen, 1x SamSplint, 4x Cefurox 1x Quickclot. 

Sowie immer mindestens 2 Notfallalarmierungssystem (Handy, Spot, Sattelitentelefon). 

 

Wanderst du überwiegend in Krisengebieten? 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 28.12.2019 um 10:27 schrieb Nimrod:

1x Ibu,1xTipsol, 1x Kohle, 2 SteriStripes, 1 Thoraxpflaster

Nur als Frage: meinst du hier wirklich einzelne Tabletten?? Nur weil ... wenn du Durchfall hast (was ein Tourkiller sein kann), bringt dir eine Tablette medizinische Kohle nicht so wahnsinnig viel?! Dann lieber ein paar mehr Ibus einpacken (und ggf ein oder zwei Beutelchen Elektrolyte und zwei Tagesdosen Vomex) mitnehmen und bei Bedarf Holzkohle aus der Feuerstelle futtern, ist zwar nicht ganz so appetitlich, funktioniert aber auch (ja, ich bin gebranntes Kind...). Und ein Thoraxpflaster ist ja das Mittel der Wahl für ein offenes Thoraxztrauma - abgesehen davon, dass das ein definitiver Tourkiller ist, kann man die Funktionsfähigkeit der Lunge im Falle einer Punktion mit Ducktape und einem Stück Folie ganz hervorragend sicherstellen - und das haben wir alle ja sowieso immer dabei, gelle?! :)Angesichts der Alternativlosigkeit würde ich in dem Gedankenspiel dann schon eher eine dicke Nadel mitnehmen, denn im Gegensatz zum Pflaster kann ich im Falle eines sich entwickelnden Pneumothoraxes nichts improvisieren, um dem Betroffenen durch eine Pleuradrainage das Leben zu retten. Ohne entsprechende (rettungs)medizinische Ausbildung und gegebenen Rechtfertigungsgrund würde ich aber von so etwas aber grundsätzlich die Finger lassen. Also noch ein paar Gramm gespart!:-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 20 Stunden schrieb schrenz:

 

An meine beiden Vorschreiber.

A) ja man sollte einige dieser Produkte nur anwenden, wenn man eine entsprechende Ausbildung und ich persönlich möchte hinzufügen auch Praxiserfahrung dabei hat. 

A+B) ich versuche Krisengebiete bei meinen Wanderungen zu vermeiden, aber die Wurzeln der Vergangenheit hinterlassen durchaus auch mal Spuren in der Ausrüstung. 

 

B) Was die Kohle angeht, dient mir die Erste Tablette oft nur als Start und oft reicht die auch aus bei mir und ich kann nach 4-8Std die Tour ruhiger fortführen. 

Sollte es länger im Darm rumpolter, behelfen ich mir mit Lagerfeuerkohle nicht so aktiv ist aber dennoch den Zweck erfüllt in größeren Mengen.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

  • 2 Wochen später...

Denke auch, dass die Ausstattung des Erste-Hilfe-Sets von der Tour und der Jahreszeit abhängt..

Bin schon einige unterschiedliche Jakobswege, vorwiegend in Spanien, gelaufen und hatte zwar immer nur eine sehr kleine Reiseapotheke aber hat so weit gereicht. Immer dabei waren:

- Ibuprofen

- Desinfektionsmittel

- Kohletabletten

- Kompressen + Klebeband

- Sporttape

- Nadel + Faden

Fand es immer ganz witzig, wenn am Ende des Tages alle ihre Notfallsets ausgepackt haben und ihre Füße verarztet haben :-D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin immer versucht, viel Erste-Hilfe-Zeug einzupacken, lasse es aber dann doch bleiben.

Ich habe mal, vor vielen Jahren, für's Rote Kreuz San-Dienst bei Schützenfesten, Altstadtfesten, Theatervorstellungen etc. geleistet. Da gab es damals die tradtionelle "San-Tasche". Später hatten wir dann eigentlich nur noch eine Beatmungsmaske, eine Rettungsdecke und ein Paar Handschuhe in den Jackentaschen. Vielleicht noch ein Dreiecktuch und eine sterile Kompresse. Selbst da war mehr eigentlich unnötig direkt dabeizuhaben.

Wichtig ist Wissen. Wie lagere ich bei welchem Problem, das ist wichtig. Wann binde ich ab (war damals noch Gegenstand) und wann reicht Druck? etc. Wann muß ich weitere Hilfe dazuholen, und was geht wieder vorbei? Da kommt die regelmäßige Wiederholung von Erste-Hilfe-Kursen in's Spiel. Gibt's bei der Arbeit umsonst, wenn man sich als Ersthelfer nach UVV zur Verfügung stellt.

Ich habe in Wald und Feld (wenn ich Gepäck habe) eigentlich nur Sachen mit, mit denen ich Fußblasen und vielleicht mal einen geschnittenen Finger regeln kann. Also Pflaster und Heftpflaster, etwas zum Desinfizieren. Nadel und Faden sind im Reparaturkit. Schmerztabletten, etwas gegen Durchfall, Allergie (Anaphylaxis), Sodbrennen (weil einem das die Tour versauen kann und ich dazu neige).

Ein Bandana ist sowieso dabei, kann als Dreieckstuch zum Festlegen, als Druckverband oder zum Abbinden dienen.

Mehr eigentlich nicht.

Oh - und ein SPOT Gen3, je nachdem, selbst in der Zivilisation. Ich war mal im Wald, gar nicht weit von zuhause, und da hätte der mir viel Unbequemlichkeit erspart, als ich aus einem Bereich ohne Handyabdeckung unter erschwerten Bedingungen nach Hause kommen mußte. Das will ich mir für die Zukunft eher ersparen, einmal reicht. Und man wird nicht jünger.

Da hätte mir aber auch ein 3-Kilo Erste-Hilfe-Set nichts genützt.

Bearbeitet von MeisterGrimbart
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Deine Meinung

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte an, um mit Deinem Konto zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...