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Ultraleicht Trekking

Jura Höhenweg 2022


Krokodilalli

Empfohlene Beiträge

Moin,

zwei Kommilitonen von mir sind Trekkingneulinge und wir wollen jetzt zu dritt den Jura Höhenweg in zwei Wochen starten.

Ich denke mal das größte Problem wird die Schlafplatzsuche mit drei Leuten...

Gibts dafür irgendwelche Tipps? Klar ist erst in Dämmerung aufbauen und im Morgengrauen abbauen. Wahrscheinlich wirds nen 1p und nen 2p Xmid. Aber sicher is noch nix, vielleicht auch eher Tarps.

Und gibt es andere Sachen zu beachten?

Resupply und Wasser sollten ja auch kein Problem sein.

Mit was für Temperaturen ist schlimmstenfalls zurechnen? Hätte jetzt vereinzelt mit einstelligen Minusgraden nachts gerechnet.

 

Danke für alle Tipps!

Grüße Lauritz 

Bearbeitet von Krokodilalli
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Hoi Lauritz
Coole Idee. Mir hat der Weg damals sehr gut gefallen und ich war positiv überrascht. Ich hab den ersten Teil bis Vue des Alpes im 2015 (verdammt ist das lange her) und den Rest von Vue des Alpes im 2017 gemacht.

Ich nehme an, die offizielle Seite von Schweiz Mobil kennt ihr bereits? Dort findet ihr auch Karten, Fahrpläne und Höhenprofil der Strecke.
Die vorhandenen Schutzgebiete findet ihr bspw. auf der Homepage der Landestopografie (im Link sollten diese schon aktiviert sein, ansonsten in "dargestellte Karten" manuell auswählen). Vor Ort sind diese natürlich auch signalisiert. Mir kam aber nur beim Chasseral und beim Creux du Van in die Quere. Beim Chasseral bin ich damals einfach ein paar Hundert Meter zurückgelaufen.

Schlafplätze:
Es gibt jedoch einige Naturschutzgebiete bspw. um den Chasseral und Creux du Van. Ansonsten hatte ich aber nie Probleme, einen passenden legalen Platz zu finden. War aber meistens auch alleine unterwegs und wie du schreibst; spät aufbauen, früh weg. Da wegen COVID mehr Leute im eigenen Land blieben, gabs an gewissen Orten Probleme mit irgendwelchen Arschgeigen, die sich nicht zu benehmen wussten. Möglicherweise war das auch auf den Jura Höhenweg ein Problem und die Leute nun etwas sensibler.
Nach meiner Erfahrung ist im Frühling aber ohnehin weniger los dort und Abends sind die Wege dort tendenziell ohnehin eher leer und man ist ungestört.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde mir mehr Sorgen um Wasser als einen legalen Lagerplatz machen.
Ich war damals noch mit meinem Tarptent unterwegs.
 

Wasser:
Unterschätzt das mal nicht. Gerade im Frühling, wenn die Alpen/ Höfe noch nicht bestossen sind, ist das echt tricky. Ich spreche das aus Erfahrung, da ich im Winter/ Frühling dort unterwegs war. Bäche und Flüsse gibt es wenig oder gebietsweise gar nicht, weil das Wasser sofort im Boden versickert. Packt genug Wasser ein! In den Dörfern gabs teilweise Brunnen, regelmässig aber auch "Kein Trinkwasser". Ich bin da recht pragmatisch und trinke das in der Regel. In der Schweiz muss angeblich alles als "Kein Trinkwasser" deklariert werden, was eben nicht die Kriterien von Trinkwasser erfüllt. Eben ich sehe das recht locker und bin bisher gut gefahren. Ansonsten einfach mal wo klingeln: "Excusez-moi. Je cherche l'eau. Merci". Für meine Sprachlehrerin sicher nicht korrekt, aber die Westschweizer schätzen es wenn man etwas Französisch spricht und dafür reichte mein Schulfranzösisch jeweils noch.

Einkauf:
Eigentlich auch problemlos, da ihr immer wieder an Ortschaften vorbeikommt. Volg, Coop und Migros und ab und an eine lokale Bäckerei.

ÖV:
Ebenfalls problemlos.

Temperaturen:
Ihr kommt eigentlich nie weit über 1600 müM. Ich denke wenn ihr mit maximal einstelligen Minusgraden fahrt ihr gut. Wenn sich eine kühle Nacht ankündigt, müsst ihr ja nicht gleich auf dem höchsten Punkt übernachten:wink: Wenn ich michr echt erinnere war ich damals nur mit dem WM Summerlite dort unterwegs.
Schnee sollte kein Problem mehr sein. Ab und zu werded ihr sicher ein Schneefeld haben, da würde ich mir aber keine Sorgen machen. Hier findest du bspw. die Webcam auf dem Weissenstein, 1279 m.ü.M. (Etappe 6 nach Frinvillier).

Übriges:
Der Schlussspurt vom Fusse des La Dôle nach Nyon ist echt nichts berauschendes mehr. Monotone, langweilige Asphaltlauferei. Dort könnt ihr allenfalls den Bus nehmen oder es halt einfach akzeptieren. Den Teil würde ich mir zukünftig sparen. Ansonsten eine echt vielseitige, abwechslungsreiche aber technisch einfache Tour. 

Falls noch Fragen offen sind und ich helfen kann, einfach melden. Helfe gerne!
Grüsse und geniesst es. Über einen kleinen Reisebericht oder ein paar Bilder würde ich mich freuen. Anbei noch ein paar Bilder von mir für die Vorfreude:)

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Gasthof "Hinterweissenstein" hat mich auf ihrem Gelände zelten lassen, 10 min. Entfernung von d. Kneipe; war gratis, haben sich aber erstens gefreut dass ich vorher gefragt habe, und zweitens dass ich abends dort essen war (Röstispezialitäten); sehr nette Leute. Gibt da noch mehr so Berggasthäuser, vielleicht kann man da auch mal fragen...

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@zweirad das nenn ich mal eine ausführliche Antwort. Als jemand der den Jura Höhenweg dieses Jahr ebenfalls plant hilft mir das auch enorm.

An dich als Experten mal eine Frage: Wir hatten überlegt den Jura Höhenweg "rückwärts" zu laufen. Also in Nyon (bzw. etwas außerhalb, um Asphaltstrecke zu sparen) zu starten und dann einfach so weit zu laufen wie wir es innerhalb der gegebenen Zeit schaffen. 

Gibt es irgendwelche Argumente gegen diese Vorgehensweise?

 

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Auch von mir vielen Dank für die tollen Infos! Der Jura steht auf auch auf meiner Liste ziemlich weit oben (bisher nur mal eine Wochenendtour/Overnighter bei Solothurn gemacht).

vor 12 Stunden schrieb zweirad:

Der Schlussspurt vom Fusse des La Dôle nach Nyon ist echt nichts berauschendes mehr. Monotone, langweilige Asphaltlauferei. Dort könnt ihr allenfalls den Bus nehmen oder es halt einfach akzeptieren. Den Teil würde ich mir zukünftig sparen.

Rein von der Karte her würde ich sagen: Wenn man noch Zeit und Energie hat, bleibt man auf dem Kamm und geht einfach auf französischer Seite weiter bis Valserhône (Bahnanschluss Richtung Genf). Der Abschnitt sieht jedenfalls sehr interessant aus und nimmt einige hohe Gipfel mit.

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vor 12 Stunden schrieb D13:

@zweirad das nenn ich mal eine ausführliche Antwort. Als jemand der den Jura Höhenweg dieses Jahr ebenfalls plant hilft mir das auch enorm.

An dich als Experten mal eine Frage: Wir hatten überlegt den Jura Höhenweg "rückwärts" zu laufen. Also in Nyon (bzw. etwas außerhalb, um Asphaltstrecke zu sparen) zu starten und dann einfach so weit zu laufen wie wir es innerhalb der gegebenen Zeit schaffen. 

Gibt es irgendwelche Argumente gegen diese Vorgehensweise?

 

Danke für die Blumen.

Das Einzige, was für mich persönlich gegen diese Variante spricht, ist das ich den "1" Teil interessanter fand. Davon ausgenommen ist die Etappe 10, welche am Creux du Van vorbeiführt. Der ist ein echtes Highlight und ich war inzwischen einige Male dort. Ich würde dort auch unbedingt etwas mehr Zeit einrechnen, da die Route leider recht schnell wieder an diesem Highlight vorbei ist.

Der Auf-/ Abstieg vom La Dôle in Richtung Nyon zieht sich sehr in die Länge und ist nicht sehr interessant, weswegen mir die Variante von @mmaddin und @tereglu eine interessante Alternative scheint.

Falls ihr "rückwärts" läuft, würde ich euch jedoch empfehlen, den Asphaltteil auslassen und bspw. ab der Bushaltestelle "La Rippe, Tranchepied" zu starten. Oder den La Dôle gleich ganz auslassen und ab St. Cergue starten, welches sicher etwas einfacher erreichbar ist, da es dort einen Bahnhof gibt.

Von meiner subjektiven Meinung abgesehen spielt es keine Rolle. Distanz und Höhenmeter halten sich auch die Waage. Ich wünsche jedenfalls auch euch viel Spass :)

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  • 1 Jahr später...

Aufgrund der sehr guten ÖPNV-Anbindung überlege ich den Jura Höhenweg nächsten Sommer zu laufen.

Hat jemand vielleicht einen aktuellen gpx-track? Der von Waymarked Trails ist mal wieder nicht wirklich zu gebrauchen und sonst finde ich nur die einzelnen Etappen. Hat jemand vielleicht den ganzen Trail als gpx? Ein Link wäre sonst auch hilfreich.

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