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Ultraleicht Trekking

Erste-Hilfe-Set: Fertiges Set? Selbst zusammengestellt? Welcher Inhalt/Verpackung?


Trinolho

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Hallo zusammen,

nachdem in meinem Keller schon seit mehreren Jahren zwei handelsfertige und schwergewichtige Erste-Hilfe-Sets (Salewa bzw. Ortovox) völlig unbenutzt ihr Dasein fristen, habe ich überlegt, diese beiden Sets an die Ukraine zu spenden.

Allerdings wäre dafür ein akzeptabler Ersatz notwendig, da ich die alten Sets aufgrund meiner Blauäugigkeit und des großen Packmaßes bzw. Gewichts nie mitgenommen hatte.

Fragen dazu:

  • In welcher Verpackung bewahrt ihr eure Erste-Hilfe-Sachen unterwegs auf? Leichter DCF-Packsack, robuste Polyester-Formhülle, wasserdichter Rolltop?
  • Welche Inhalte (und deren Anzahl) nehmt ihr standardmäßig auf jede Tour mit, bzw. welche Dinge auf besonderen Touren (Bikepacking, Hoch-/Bergtouren, Kochaktionen/Brandwundpflege, etc.)?

Ich bin gespannt auf eure Antworten! :)

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Ich habe Leukoplast, Zeckenzange und Ibus dabei. Diverse Cremes und Babypuder würde ich zwischen erster Hilfe und Körperpflege einordnen. 

Alles was an Verletzungen über die Behandlung damit und etwaigen Kleidungsstücken nicht in den Griff zu bekommen ist,  bedarf für mich ohnehin eines (Not-)Arztes.

Ich habe das in einem kleinen dcf Beutelchen, davor in einem 1l Ziplock.

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vor 10 Stunden schrieb Trinolho:
  • In welcher Verpackung bewahrt ihr eure Erste-Hilfe-Sachen unterwegs auf? Leichter DCF-Packsack, robuste Polyester-Formhülle, wasserdichter Rolltop?
  • Welche Inhalte (und deren Anzahl) nehmt ihr standardmäßig auf jede Tour mit, bzw. welche Dinge auf besonderen Touren (Bikepacking, Hoch-/Bergtouren, Kochaktionen/Brandwundpflege, etc.)?

Die Erste-Hilfe-Sachen kommen bei mir in einen Zipperbag, ich will es auf den ersten Blick sehen können. Der Inhalt ist sehr überschaubar. 2 beschichtete Wundauflagen, Binde, Pflaster je nach Tourlänge (i.d.R. mindestens 2 Streifen Leukoplast Classic) und ein paar Ibu 600, das sind unter 35g. Gelegentlich darf auch eine Rettungsdecke mit. Nicht im Erste-Hilfe-Set, aber immer dabei, ist ein ausreichend großes Taschenmesser um mal schnell Pflaster kürzen, Klamotten zerschneiden oder dünne Äste in Form bringen zu können. Zum Fixieren von Verbänden geht auch normales Klebeband. Das wichtigste Erste-Hilfe-Teil, das ich dabei habe, ist aber das InReach.

Wichtiger als die Ausrüstung ist ohnehin zu wissen, was man tun (und ggf. auch nicht tun) sollte. Als betrieblicher Ersthelfer habe ich alle 2 Jahre einen Auffrischungskurs und dabei auch die Gelegenheit, am Rande der Veranstaltung Outdoor-spezifische Fragen zu stellen. Mit welchen Mitteln ich dann erste Hilfe leiste ist relativ Sekundär, denn ob ich eine Kompresse mit einer Mullbinde, einem T-Shirt-Streifen oder mit Klebeband fixiere macht nicht wirklich einen Unterschied, und anstelle eines Dreiecktuchs zur Ruhigstellung eines Arms (was ohnehin viel seltener nötig ist als man glauben würde) geht auch ein T-Shirt mit einem Loch für ein verknotetes Stück Gurtband zum über den Nacken hängen.

Im Grunde geht es bei erster Hilfe ja nur um ein paar Aufgaben, die man umsetzen können sollte: pulsierende Blutungen stoppen, großflächige Wunden vor Schmutz schützen, den Körper warm halten und wenn nötig in der Lage stabilisieren, und professionelle Hilfe rufen. Wenn es über diese Basics hinaus geht, sind auch die Grenzen eines Erste-Hilfe-Sets i.d.R. schon überschritten.

Das andere ist die Reiseapotheke, das sollte im Kopf ganz klar vom Thema Erste Hilfe getrennt sein. Da packe ich dann schon mal, je nach Region, etwas gegen Durchfall rein oder nehme ein Antibiotikum gegen dort prevalente Keime mit. Das entscheide ich aber für jede Tour individuell. Ob Handdesinfektion in dieser mentalen Schublade landet oder bei der Körperhygiene kann diskutiert werden, es schadet aber nie, welche dabei zu haben. Vieles in den sog. "Erste-Hilfe-Sets" ist aber in Wirklichkeit eine Luxus-Reiseapotheke.

OT: Geht jetzt etwas vom Topic selbst weg, aber ist mir gerade eingefallen als ich im Salewa-Epxeditionsset den Mundschutz gelesen habe, und im Kontext könnte es ganz interessant sein: im letzten Erste-Hilfe-Kurs hat der Dozent das Ergebnis einer Studie aus Schweden erläutert, in der die Überlebensraten und Langzeitfolgen einer Wiederbelebung mit und ohne Atemspende verglichen wurden. Im Ergebnis schneidet in den ersten 10 Minuten nach einem Herzstillstand die Herzdruckmassage ohne Atemspende deutlich besser ab. Da ist noch genügend Sauerstoff im Blut, so dass die "Pumppause" für die Atemspende nur den Blutkreislauf verlangsamt, aber wenig Mehrwert für die Sauerstoffsättigung in den Zellen bringt.

Bearbeitet von BitPoet
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Bei mir ist auch alles gut sichtbar in einem Ziplock. Ich habe auch beruflich mit erster Hilfe unter erschwerten Bedingungen zu tun. Was ich noch wirklich Empfehlen kann, ist eine „Israeli Bandage“. Diese ist zwar teuer, aber ist multifunktional einsetzbar. In erster Linie ist sie als Druckverband zu verwenden (es ist eine Kunstoffkunstruktion eingebaut, welche auf die Wunde drückt), außerdem ist sie als normaler Verband und Tuch zu verwenden. Sie ist ultraleicht und komprimiert in einen kleinen Päckchen wasserdicht verschweißt. Die Anwendung ist sehr einfach (es gibt youtube videos). Wie schon geschrieben wurde, ist es das wichtigste größere Blutungen zu stoppen. 

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Bei mir ist 1.Hilfe gemischt mit allgemeinen Kleinteilen + Hygiene in einem Ziploc Beutel und beinhaltet: Blasenpflaster, 10g Wundsalbe, Nadel+Sterngarn für Reparaturen, kleine (Nagel)schere, Medikamente die ich regelmäßig brauche + etwas Kinesiologie Tape (elastisches Klebeband für die Haut) was variabel zuschneidbar ist und sich sowohl für den eigentlichen Zweck eignet, als auch als Bandage, Pflaster, für Reperatur + Verbindung von Ausrüstungsteilen und und und...

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Wundversorgung: 1x Mulbinde, 1x Kompresse, (reiner Alkohol im Zerstäuber ist im Toilettenbeutel als Desinfektionsmittel umwickelt mit Leukotape)

Medikamente: 2x Ibu800, 2x Pantoprazol 20mg, 1x Immodium Akut, 3x Kohletabletten, 1x Antihistaminikum, 3x micropur Forte

Sonstiges: 1x Nymphia Zeckenschlaufe

Passt alles in einen sehr kleinen Ziplockbeutel 

Bearbeitet von AnDrIx
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Ich verwende einen Osprey Ultralight Drysack 1,5 l mit folgendem Inhalt:

  • Anti-Mücken-Pads
  • Satz Blasenpflaster (eigentlich nicht benötigt)
  • Wundschnellverband
  • Verbandpäckchen, klein
  • Pinzette
  • Imodium akut lingual
  • Betaisodona Salbe
  • Ibuprofen 400
  • Sonnencreme
  • Zeckenzange
  • Hagopur Zecken-Frey
  • ggf. micropur forte

Gruß

Marcus

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Da ich gestern erst mein Erste-Hilfe-Set gewogen habe, dachte ich, ich teile das mal :)

Hat meine Freundin mir zusammengestellt, bin ich sehr dankbar für, da ich mich da überhaupt nicht auskenne. So weiß sie auch, dass ich halbwegs sicher unterwegs bin :D 

Ist auch ein kleines Kärtchen drin, das den Einsatzzweck der Tabletten erklärt – finde ich generell ganz sinnvoll, auch wenn vielleicht mal jemand anderes an das Set ranmuss. 

Schere ist im Taschenmesser. Fehlt aber noch eine Pinzette für Zecken und so.

https://lighterpack.com/r/f4wtpb – 110g

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Bei mir ist es etwas umfangreicher, aber das hat halt damit zu tun, dass ich 3-4 Monate / Jahr "draussen" bin...

Einmal-Skalpel
Gute Spitzpinzette
Hornhaut-Raspel

Steristrips
Flaechen"pflaster"
Pflaster
Elastische Binde

Propolis
Betaisadonna
Traumel-Tabletten
Traumel-Salbe
Ibu 400
Aspirin Effekt
Kohle-Tabletten
div hoemopathische Mittel
Aftersun
Wasserfeste Sonnencreme
im Winter Lippenbalsam

Alles verpackt in Mini-Ziplock-Beutel bzw UL-Tiegeln, Flaschen und dann zusammen in 1 l Ziplock-Beutel, der mit div anderen Rep bzw Reserve-Zeug wie Akkus, PB, Speicherkarten usw in einem SMD Pod gepackt ist.

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@dermuthige, Kommt drauf an, wofür du das Set möchtest. Wie lange, was, wo?

Auch wenn ich mir da keine Freunde mache, Aspirin/ASS, Magnesium, 2 Kohletab. - warum? Mit 2 Kohletab. fängst du nix an, Aspirin/ASS ist durch Paracetamol bzw. Ibu abgedeckt und Magnesium - na ja, Leergewicht. Warum Zofran ist mir nicht klar, geg. Übelkeit hast du schon was.

Vom IBU würde ich mehr mitnehmen (evtl. als Ibulysin, wirkt etwas schneller) oder durch Diclophenac 75 mg erweitern. Vom Pantoprazol dann auch mehr (Magenschutz zu Ibu/Diclo). 

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@kra Die Kritik ist fair, soll auch nicht die non-plus-ultra-UL-Liste sein. Stattdessen wiegt ein anderer Faktor die paar Gramm stark auf: Meine Freundin sorgt sich zuhause weniger, wenn ich mal da unterwegs bin, wo ich kein Netz habe. Und besser als mein wild zusammengewürfeltes Set von davor ist es allemal. :)

Ich schau mir deine Punkte aber nochmal genauer an und passe ggf. was an! 

Bearbeitet von dermuthige
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In welchen Szenarien habt ihr schon Mullkompressen und (Druck-)Verbände benötigt? 

 

Ein interessanter Punkt:

vor einer Stunde schrieb dermuthige:

da ich mich da überhaupt nicht auskenne.

Ist es bei all dem Zeug, was man mitnimmt, nicht auch sinnvoll sich damit soweit auszukennen, um die Dinge unter Stress gezielt und besonnen  anwenden zu können? 

 

OT: (Ein erste Hilfe Kurs beim Forentreffen wäre wäre mal ein starker Programmpunkt, gerade auch mit Fokus auf Outdoor)

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@Wander Schaf berechtigte Frage - Gott sei Dank noch nie. Und deswegen habe ich bei längeren Touren so was auf jeden Fall dabei :-).
Aber mal im Ernst, wenn ich mehrere Tage von der Zivilisation weg bin habe ich gerne einen gewissen Satz an 1. Hilfe Ausrüstung dabei. 

Und von wegen "auskennen", deswegen habe ich mir letztes Jahr den Kurs bei der Outdoorschule Süd gegönnt. Keine Stunde bereut trotz Sch...wetter. Das war meine beste Tourvorbereitung ever!
Und die hat gleich mit einem netten Beispiel begonnen: Noch vor Beginn bin ich beim Transport eines Baumstamms für das Zelt im Wald gestürzt und hab mir einen größeren Ast ziemlich tief in den Handballen gerammt. Da greift man gerne auf eine Möglichkeit zum forcierten Blutstillen (zudem nehme ich selber Gerinnungshemmer ein ....) zurück. Und wenn das ein größeres Blutgefäß getroffen hätte wäre ein Druckverband ziemlich interessant :mrgreen: geworden. 

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  • 4 Wochen später...

Die einzigen Artikel aus meinem 1. Hilfe-Set, die regelmäßig Verwendung finden, sind für kleinere oder größere blutende (Schürf-)Wunden:

  • Pflaster
  • Kompressen + irgendeine Form von Klebeband
  • Alkoholtupfer

und der aus meiner Sicht wichtigste/beste, hier aber bislang nicht genannte Artikel:

  • Wundreinigungstücher - sind wie Alkoholtupfer einzeln verpackt, allerdings viel besser geeignet, um Schürfwunden vor Ort zu reinigen (größer, anderes Material und mit Kochsalzlösung statt mit Alkohol).

In seltenen Fällen kam außerdem zu Verwendung:

  • Pinzette
  • Kortisonsalbe
  • Zeckenkarte

Weil scheinbar alle immer Ibus dabei haben, trage ich die auch regelmäßig mit mir herum - bin aber irgendwie nicht der Typ, der sich Schmerzmittel einwirft.

Das wäre dann auch der gesamte Inhalt meines 1. Hilfe-Sets. Bislang habe ich noch nichts vermisst.

Verpackung ist ein 380 ml-Zip-Beutel.

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vor 5 Stunden schrieb berghutze:

und der aus meiner Sicht wichtigste/beste, hier aber bislang nicht genannte Artikel:

  • Wundreinigungstücher -

Doch klar, Verschiedene haben schon Beta. genannt, ich dazu noch Propolis.
Beta. kannst Du prima mit Wasser verduennen auf jede gewuenschte Konsistenz und damit Wunde auswischen / auswaschen (bei so richtig netten Schurfwunden ist eher Auswaschen angesagt - OT: btw habe ich mir das mit dem Beta. von meinem damaligen Hausarzt abgeschaut, der mich verarzten durfte, wenn ich mich als Youngster mal wieder mit dem Mopped langgelegt habe und irgendein Tuch / Wischmaterial wie z.B. Handtuch, Halstuch, notfalls T-Shirt usw hat man ja bei) und Propolis ist ja eh fluessig.
Multiuse macht fuer mich am meisten Sinn.

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Ich habe meine Apotheke  in einem roten Drybag mit fancy weißem Kreuz drauf und Rollverschluss.

Ist natürlich schwerer, als ein Zipplock Beutel, aber da ich Diabetiker bin, brauche ich noch zusätzlich diverse Tabletten etc…, die trocken bleiben müssen.

Da ich mich, bisher zumindest, immer in Zivilisationsnähe aufhalte, d.h. keine Alpen Überquerungen oder gar PCT o.ä. Touren gemacht habe, fällt meine „normale“ Apotheke ebenfalls sehr klein aus.

Jeweils ein paar Blasenpflaster und normale Pflaster, Leukoplast Streifen, eine Wundkompresse, eine Mullbinde, ein mini Desinfektionsspray, „Zecken Zange“, sechs 800er Ibus

Alles was man damit nicht behandeln kann, 112… 

Baby Puder, gegen Wundscheuern im Schritt, habe ich auch noch mit, aber das brauche ich tatsächlich ein bis zweimal pro Wandertag, zumindest bei heißen Temperaturen und habe es deshalb in einer der Taschen meiner kurzen Cargohosen oder in einer der Außentaschen des Rucksacks…

 

 

Bearbeitet von RaulDuke
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@berghutze, das ist für mich der Unterschied zw. 1. Hilfe Material und, ich sach mal "Sanitärmaterial". 1. Hilfe Sachen nehme ich mit, damit ich es nicht brauche ;-), Pflaster etc ist eher Teil des Hygienepack, weil ich doch vermute, das ich es hin und wieder mal brauchen werde.

@RaulDuke, Den Vorrat an Tabletten die NICHT naß werden dürfen (ich nehme Gerinnungshemmer) habe ich in separaten, verschlossenen und verklebten Dosen dabei und nur den Wochenbedarf jeweils griffbereit im Sanitärpack. 

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@kra Da haben wir irgendwie eine sehr unterschiedliche Herangehensweise. Ich versuche eigentlich nur Dinge mitzunehmen, die ich voraussichtlich brauche.

Es gibt einfach zu viele Sachen, die man nicht braucht. Das artet doch irgendwann aus. Ein Defibrillator ist zum Beispiel bestimmt eine feine Sache und hätte auch auf Wanderungen vermutlich schon Leben gerettet - scheint mir aber etwas unhandlich und schwer. Ich habe auch nichts für einen Schädelbasisbruch, offene Frakturen, epileptische Anfälle oder spontane Entbindungen dabei.

Bearbeitet von berghutze
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vor 7 Stunden schrieb khyal:

Doch klar, Verschiedene haben schon Beta. genannt, ich dazu noch Propolis.

Der Unterschied ist halt, dass die Wundreinigungstücher einzeln verpackt sind. Je nach Dauer der Wanderung kann ich die erforderliche Anzahl mitnehmen und bin mit um die 10 g dabei. So viel wiegt bei Betaisodona wahrscheinlich schon die Verpackung (zumal das ein Zeug ist, von dem man wirklich nicht will, dass es ausläuft).

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vor einer Stunde schrieb berghutze:

@kra Da haben wir irgendwie eine sehr unterschiedliche Herangehensweise. Ich versuche eigentlich nur Dinge mitzunehmen, die ich voraussichtlich brauche.

Es gibt einfach zu viele Sachen, die man nicht braucht. Das artet doch irgendwann aus. Ein Defibrillator ist zum Beispiel bestimmt eine feine Sache und hätte auch auf Wanderungen vermutlich schon Leben gerettet - scheint mir aber etwas unhandlich und schwer. Ich habe auch nichts für einen Schädelbasisbruch, offene Frakturen, epileptische Anfälle oder spontane Entbindungen dabei.

@berghutze,Die Bsp. von Defi und Schädelbasisbruch sind wohl Extrembeispiele, um meine Argumentation ad absurdum zu führen, gehen aber ziemlich am Thema vorbei.... und über spontane Entbindung rede ich jetzt nicht :roll:.

Aber da ich für mehrere Tage bzw-. Woche ohne Zivilisationskontakt plane hat 1. Hilfe einen etwas höheren Stellenwert für mich ;-), eine 110 gibt es da einfach nicht.

Wie ich schrieb, Dinge die ich voraussichtlich brauche gehört für mich nicht zu 1. Hilfe. 1. Hilfe ist eine Versicherung - will ich nicht in Anspruch nehmen, aber wenn nötig ist man froh darüber, wie z.B. über einen Sat-Messanger.

Ist halt immer eine Frage realistischer Risikobewertung und da scheiden sich gerne die Geister. Das ist halt mehr als "habe ich noch nie gebraucht, ist also unnötig".

Bearbeitet von kra
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@kra Die von mir genannten Beispiele mögen überspitzt sein, aber ich denke, sie illustrieren das Problem, dass Du für den Fall "werde ich voraussichtlich nicht benötigen" verschiedenen Unterkategorien bilden musst, nämlich (zumindest):

  1. Fälle, von denen Du ausgehst, dass sie nicht eintreten und auf die Du trotzdem vorbereitet sein willst (entweder z.B. weil Du den Fall zwar für unwahrscheinlich, aber trotzdem für nicht völlig fernliegend hältst oder weil der Fall zwar ziemlich unwahrscheinlich ist, die Folgen aber so schwer wären)
  2. Fälle, von denen Du ausgehst, dass sie nicht eintreten und auf die Du Dich nicht vorbereitest (z.B. weil es sehr mühsam ist, einen Defibrillator mit sich herumzutragen oder weil eine spontane Entbindung nahezu ausgeschlossen ist)

Was Du in welche Kategorie sortierst (worauf Du also vorbereitet sein willst, obwohl Du davon ausgehst, dass der Fall nicht eintritt), verrätst Du leider nicht (Herz-Kreislauf-Probleme? akute Blinddarmentzündung?).

Wenn ich mir Unfallstatistiken für Wandern anschaue, dann ist die mit Abstand größte Unfallursache Stolpern/Stürzen/Abstürzen - und zwar in den Bergen (in "echten" Bergen, also den Alpen, nicht im Mittelgebirge). Bei einem echten Absturz wird das größte Problem sein, die Person zu erreichen - da richte ich mit meinem 1. Hilfe-Set wenig aus. Die Alpen halte ich im Übrigen für komplett zivilisationsnah. Wenn ich keinen Handyempfang habe (worauf ich mich in den Alpen tatsächlich nicht verlassen würde), dann ist zumindest die nächste Hütte in wenigen Stunden zu erreichen. Bei Problemen, die dazu führen, dass die verletzte Person sich nicht mehr fortbewegen kann, kann ich also im Zweifel Hilfe holen. Für fast alles andere reicht mein Minimal-Set. Ich kann nicht ausschließen, dass schon mal eine Person beim Wandern verblutet ist - davon hätte ich allerdings noch nie gehört bzw. wäre das Risiko so gering, dass ich es eingehen würde (Wandern ist ja ohnehin ein sehr ungefährlicher Sport).

Die nächstgrößere Unfallursache sind Herz-Kreislauf-Probleme. Natürlich gehe ich nicht davon aus, dass jemand einen Defibrillator mit auf eine Wanderung nimmt. Das Beispiel des Defibrillators war aber insofern ernst gemeint, als das vermutlich ein Gegenstand ist, der eher zum Einsatz kommen und ein Leben retten würde, als beispielsweise ein Skalpel.

Vielleicht wäre es interessanter/aufschlussreicher, zu diskutieren, auf welche Probleme man vorbereitet sein will, als einfach Listen abzugleichen. Wenn ich mir die Posts zur Tourvorbereitung und Reiseberichte anschaue, dann dürften die wenigsten zivilisationsfern unterwegs sein (zivilisationsfern bedeutet für mich, dass ich nicht noch am gleichen Tag an einen Ort oder eine Straße oder irgendeine Form von Infrastruktur gelangen kann, die mir erlaubt, Kontakt zu anderen aufzunehmen). In Europa kann man vielleicht in abgelegenen Gegenden Schwedens zivilisationsfern unterwegs sein, in den USA oder Kanada gibt es bestimmt ein paar Ecken, wobei man dort auch abseits der bekannten Trails unterwegs sein muss. Sonst muss man schon nach Südamerika oder Sibirien oder irgendwas in der Liga.

Bearbeitet von berghutze
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Nochmal, deine beiden Extrembeispiele sind gute Beispiele --- dafür, eine Diskussion ins Absurde zu treiben, um die eigene Position zu stützen. Aber nun wirklich nicht zielführend für eine zielgerichtete Diskussion. 

Zum Einen, in deinem Beitrag, nach der langen Thread-Pause hast du nichts dazu geschrieben, auf welche Situationen sich dein Set bezieht. Und in deinem letzten Beitrag hast du dich explizit auf Alpentouren bezogen. OK, dann mal dazu: Einen Abgestürzten zu erreichen hat mit dem 1. Hilfe Set nichts zu tun, richtig. Aber mit der alpinistischen Ausrüstung und den alpinistischen Fähigkeiten des Rettenden. Und, gerade in deinem Beispiel (Sturz in alpinem Gelände) wäre z.B. ein Druckverband o.ä., also etwas um eine massive Blutung nach einem Sturz (z.B. in Verbindung mit einem offenen Bruch) zu stoppen sehr sinnvoll. Nicht zu vergessen die Ausbildung, um auch so einen Druckverband anlegen zu können...

Zudem, natürlich kann man im äußersten Notfall einen Verletzten erstversorgt liegen lassen, um Hilfe zu holen. Aber die Erstversorgung sollte dann so sein, das der Verletzte die Wartezeit (man angenommen typische 5 Std. zur Hütte und dann die Zeit bis zum Eintreffen der Retter) gut überstehen kann. Sich blindlings auf eine evtl. vorhandene Infrastruktur zu verlassen halte ich für gefährlich. Zudem hast du völlig ausgeblendet, das sich Unfälle auch zu Zeiten ereignen können, in denen man (nach Erstversorgung) nicht mehr zur nächsten Hütte kommt. Selbst ein einfacher umgetretener Knöchel wird so zum kritischen Fall - vor allem wenn man keine fest Binde und etwas zum Schienen dabei hat. Solange ich alleine unterwegs bin bleiben mögliche Folgen "in der Familie", seis drum. Wenn Weitere oder gar Dritte betroffen sein können sehe ich die Situation deutlich anders. Was jeder für sich macht - OK. Aber als Empfehlung für Andere halte ich es für fahrlässig.

Zudem, in meinem Beitrag, den du angreifst habe ich explizit von Touren abseits der Zivilisation gesprochen, da stechen deine Argumente mit "Hütte jederzeit erreichbar" etc. einfach nicht. Das ich mir dann klarmachen muß, welche Risiken ich abdecken will und kann ist Teil meiner persönlichen Risikoabwägung, die ich nicht Anderen, nicht mal als Vorschlag, überstülpen kann.

Zu deiner Liste - die Wundreinigungstücher sehe ich als interessant an, wenn ich schon alles dabei habe. Aber wirklich notwendig - nö. Meist richtet man mit dem "Reinigen" einer Wunde mehr an als es hilft. Steinchen, Splitter o.ä. holt man mit einer Pinzette raus, ansonsten Betaisodona oder Octenisept drauf und locker verbinden/schützen ist bei großflächigen Wunden eh das Beste. Das Wundsekret spült das Meiste aus der Wunde. Und wenn ich die Wundränder reinigen will, um z.B. Klammerpflaster zu setzen ist ein Alkoholtupfer besser weil effektiver. Und wenn bei mehrtägigen Touren abseits der Zivilisation die Gefahr einer schweren Wundinfektion droht habe ich eine antibakterielle Wundsalbe (z.B. Tyrosur)  dabei.

Kortisonsalbe (ich vermute du meinst FeniHydrophenikort?) - bei stark juckenden Stichen hilfreich, läuft aber für mich (s. obige Definition) nicht unter 1. Hilfe, wie oben geschrieben.

Aber die Diskussion läßt sich bequem ins Unendliche treiben - es ist immer eine Frage der persönlichen Risikoabwägung und der Frage, was ich für mich als Sinnvoll erachte. Denn, entscheiden muß am Ende jeder für sich!

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