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Ultraleicht Trekking

Isomatte: EVA, Copolymer, rWert, Wärmeleitfähigkeit, ...


TappsiTörtel

Empfohlene Beiträge

Ich nutze seit jeher EVA-Matten, wegen der Robustheit, es kann eben keine Luft rausgehen.

Das soll auch weiterhin so bleiben.

Aber ... Copolymerschaummatten sind deutlich leichter als die EVAs.

Daher natürlich die Überlegung EVA gegen Copo zu tauschen.

Aber ... es gibt so widersprüchliche Angaben bzgl. der Isolationsfähigkeit von Copo.

 

Angabe der Wärmeleitfähigkeit:
Laut Datenblättern haben geschlossenzelliger Copo und EVA ähnliche Wärmeleitfähigkeiten:
Copolymerschaum: 0,04 W/(m*K)
Evazote EVA30: 0.0402 W/(m*K)
Evazote EVA50: 0.0404 W/(m*K)
 
Angaben zur Materialdichte (daraus ergibt sich der Gewichtsunterschied):
Copolymerschaum: 16,86 kg/m³
Evazote EVA30: 30 kg/m³
Evazote EVA50: 50 kg/m³
 
Angaben zum R-Wert:
Eine EVA Matte hat einen R-Wert von 0,325 je Milimeter Mattendicke
Zu Copo habe ich keine solche Angabe gefunden, geht man von der fast gleichen Wärmeleitfähigkeit aus, sollte auch der R-Wert pro mm Mattendicke fast identisch sein.
 
Errechnete Werte für meine alten EVA-Matten:
Isomatte (1,5 cm = rWert 4,8 [0,32 je Millimeter]) = bis -17 Grad (laut Tabelle)
Isomatte (1cm = rWert 3,2 [0,32 je Millimeter]) = bis -5 Grad (laut Tabelle) (440g Gewicht)
rWert zusammen: 8 = bis mehr als -25 Grad (laut Tabelle)
Nach meinem subjektiv empfundenen Schlafkomfort bei unterschiedlichen Temperaturen bis -30 Grad in Finnland kommt das absolut hin, ist sogar noch etwas Luft. Das ist natürlich individuell verschieden, diese Aussage gilt für mich !

 

Meine 1cm EVA hat also einen R-Wert von 3,2.

Im TrekkingLiteStore wird eine 9mm EVA30-Matte jedoch mit R-Wert 1,5 und bis 10 Grad angegeben, allerdings wiegt diese auch nur 200g, auf meine Länge von 170cm gekürzt entsprechend noch weniger, also nicht mal halb so viel wie meine EVA (siehe oben).

Eine 7mm EVA50-Matte wird mit R-Wert 1,3, berechnet auf 9mm wären es 1,67. Also deutlich weniger als mit den Standardangaben für EVA (siehe meine Matten) errechnet.

 

Vergleiche ich jetzt mal diese Copo-Matte so wird eine Wärmeleitfähigkeit von 0,25 angegeben, also deutlich weniger als der Standardwert (siehe oben) und weniger wie bei dieser Copo-Matte mit einem Wert von 0,4 0,04 also dem Standardwert und R-Wert 1,3. Das angegebene Gewicht ist bei diesem beiden Copos jedoch fast gleich, die Matearialdichte sollte also gleich sein.

Woher kommt also die unterschiedliche Wärmeleitfähigkeit ?

D.H. gerade bei letzterer Copo-Matte entspricht der R-Wert der oben aufgeführten EVA50-Matte, ist ja auch klar bei gleichem Wert der Wärmeleitfähigkeit vom 0,04. Einziger Unterschied vom EVA und Copo hier eben nur das deutlich niedrigere Gewicht der Copo.

 

Jetzt ENDLICH ein paar Fragen an Euch:

  1. Gibt es auch bei Copo unterschiedliche Materialdichten wodurch die unterschiedlichen Angaben zur Wärmeleitfähigkeit erklärt würden (0,25 bzw. 0,04) ?
  2. Warum werden für eine EVA-Matte viel niedrigere R-Werte angegeben als durch die Materialdicke je mm errechnet werden kann ?
  3. Warum wird für eine 9mm EVA nur eine Temperaturgrenze von 10 Grad angegeben obwohl ich (subjektiv) mit dieser Dicke ohne jegliche Kälteempfindung bis locker im Minus schlafen kann (ich weiß, Normen, Messungen, individuelles Empfinden ... aber es passt halt irgendwie alles gar nicht zusammen)
  4. Kann es an unterschiedlichen Normen liegen, EU-Norm, US-Norm ?
  5. Und natürlich: wer weiß von sich (rein subjektiv) ob eine Copo-Matte und EVA-Matte in gleicher Dicke vergleichbar sind (reizt halt wegen des Gewichtes) ... oder ist die EVA wärmer ?

...

Nachdem ich alles nochmal gelesen habe bin ich nicht sicher ob das verständlich ist ?

Trotzdem hoffe ich auf Erleuchtungen ...  :idea:  :mrgreen:

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Kann leider nur zur ersten Frage was anmerken.

Ich vermute, dass es sich um die gleiche Matte handelt:

einmal R-Wert 0,231 (EU-Wert) und einmal 0,25 (nach ISO sowieso), was zumindest sehr ähnlich ist und vielleicht durch Rundungsdifferenzen zu begründen ist.

Die Wärmeleitfähigkeit ist beim Labu übrigens 0,04 und nicht 0,4 :smile:

 

Ich werde allerdings auch nicht wirklich schlau aus den Angaben, die Graphik 1 verwirrt mich auch. Sollte es nicht ein linearer Verlauf sein? Also immer der gleiche Temperaturbstand zwischen zwei R-Werten?

 

LG

deesel

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  • 3 Jahre später...

Ich habe gerade einige Tests mit "weichen" Eva- und Copo-Matten bei Frost machen können.
Die Matten haben eine Stärke von 9 bis 14 mm und  sind im Vergleich zu den dichten, harten Eva-Matten erstaunlich leicht.
(z.B.: 60  x 190 cm, 350 g).

Leider ist bei meinen Tests die Isolationsfähigkeit recht mager ausgefallen.

Am 21.6.2015 um 19:48 schrieb TappsiTörtel:
Angabe der Wärmeleitfähigkeit:
Laut Datenblättern haben geschlossenzelliger Copo und EVA ähnliche Wärmeleitfähigkeiten:
Copolymerschaum: 0,04 W/(m*K)
Evazote EVA30: 0.0402 W/(m*K)
Evazote EVA50: 0.0404 W/(m*K)
 
Angaben zur Materialdichte (daraus ergibt sich der Gewichtsunterschied):
Copolymerschaum: 16,86 kg/m³
Evazote EVA30: 30 kg/m³
Evazote EVA50: 50 kg/m³

In der Theorie sieht das so aus, als würde man auf einer EVA30 genauso warm liegen wie auf einer EVA50.
Ist das wirklich so?
Meiner Erfahrung nach drückt sich die Matte mit geringer Materialdichte unter meinem Körpergewicht stärker zusammen. Damit habe ich unter mir weniger Luft in den "Kammern" und die Isolation nimmt partiell ab.
Insofern ist der Wert zur Angabe der Wärmeleitfähigkeit im unbelasteten Zustand für mich nur begrenzt aussagekräftig.

@TappsiTörtel
Gib doch bitte mal die Maße und Gewichte Deiner Eva-Matten an.
Ich vermute, dass Du bisher Matten mit höher Dichte verwendet hast. ;-)

LG. -Wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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die Unterschiede können imho nur in der Materialdichte liegen. Werden doch die Kanchen Junga (160g) und die Trangoworld bei 9mm (276) bei den Isolationswerten (ca. 10 Grad) ungefähr gleich eingestuft fällt die Frilufts bei 9mm mit einem R-Wert von 2,1, also ca. 1 Grad komplett aus der Rolle, wiegt aber mit 439g (49cm breit) deutlich mehr.

Ich habe mich gegen die Kanchen Junga entschieden, da Seitenschläfer, etwas schwerer und wie @wilbo bereits schrieb, auch für mich die Aussagewerte im unbelasteten Zustand bei Schaumstoffmatten weniger aussagekräftig sind. Deshalb habe ich mich für die etwas härtere Trangoworld, 14mm (NICHT UL) entschieden und werde damit Erfahrung sammeln.

LG - Kermit 

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vor 12 Minuten schrieb Kermit:

... 14mm (NICHT UL) entschieden und werde damit Erfahrung sammeln. 

Das kommt ja immer auf die Klimabedingungen an.

Für den Skandinavischen Winter glit sicher was anderes als für den Norddeutschen. ;-) Und auch dann kann man sich ja durchaus UL-konform verhalten.
Als ich in einer Nacht aufgrund mangelnder Isolation aufgewacht bin, wurde die Isomatte mit meinen hohen Stiefeln, dem Rucksack und der untergelegten Windbekleidung gepimpt. Danach konnte ich mollig durchschlafen.

Mir geht es in ersten Line um eine ausfallsichere, leichte Kombi.

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  • 9 Monate später...

Es gibt einen interessanten Beitrag von BPL über die Messung des R-Wertes bei Isomatten.
https://backpackinglight.com/sleeping-pad-r-value-not-that-useful/?utm_source=drip&utm_medium=email&utm_campaign=new+article+alert+-+why+sleeping+pad+r-values+don't+tell+us+much

Mir war nicht klar, dass es bisher kein einheitliches und sinnvolles Testverfahren zur Ermittlung des R.Wertes gab. :shock: Ab 2020 werden von Therm-a-rest, REI und MEC Daten zu verschieden Matten veröffentlicht, die von einem genormten Testaufbau stammen. Leider gibt es von diesen Geräten bisher nur drei Stück.
https://www.outsideonline.com/2371291/nerdiest-most-important-sleeping-pad-news-ever
Es bleibt zu hoffen, dass andere große Hersteller mitziehen werden und man in Zukunft besser vergleichen kann.

OT: Eine ebenfalls neue Info war für mich, dass beim Schlafsacktest EN 13537, mit einer R-Wert-5-Matte gearbeitet wird.
Da klärt sich für mich einiges ...

VG. -wilbo-

Bearbeitet von wilbo
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