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Ultraleicht Trekking

(FR) Grande Traversée des Alpes/ GR5 Genfer See -> Mittelmeer 2021


fool

Empfohlene Beiträge

Als begeisterter Leser der Reiseberichte hier im Forum bin ich nun wohl auch mal an der Reihe, einen kleinen Beitrag zu dieser Möglichkeit des Mit-Wanderns in Wort und Bild zu leisten ... oder es wenigstens zu versuchen. Nachdem ich im letzten Sommer wandernd in Frankreich unterwegs war, ist das vielleicht der passende Anlass... Den Bericht bastle ich nun Stück für Stück aus meinen Notizen und Fotos zusammen.

 

Zur Tour:

Diese teilt sich quasi in zwei Teile. Ich war zuerst auf der französischen GTA bzw. dem GR5 in den französischen Alpen unterwegs vom Genfer See bis ans Mittelmeer. Anschließend habe ich noch knappe zwei Wochen in den französischen Pyrenäen auf dem GR10 verbracht. In diesem Faden soll es um den ersten Teil gehen. 

Bei der Strecke handelt es sich um den letzten Abschnitt des GR5, der sich von der Nordseeküste in den Niederlanden bis ans Mittelmeer erstreckt (und wiederum Teil des Europäischen Fernwanderwegs E2 ist). Auf dem letzten Abschnitt folgt der GR5 dem Bogen der französischen Westalpen vom Genfer See nach Nizza. Dieser Abschnitt ist auch bekannt als Grande Traversée des Alpes (GTA) und stellt quasi das Äquivalent zur italienischen Grande Traversata delle Alpi dar. Mir scheint, dass im deutschsprachigen Raum die Bezeichnung GR5 für die Strecke geläufiger ist, während die Abkürzung GTA für die Bezeichnung der italienischen Grande Traversata delle Alpi verwendet wird.

Die Grande Traversée des Alpes führt auf ca. 620km durch die Departements Haute-Savoie, Savoie, Haute-Alpes, Alpes-de-Haute-Provence und Alpes-Maritimes. Einen Startpunkt am Genfer See gibt es sowohl in Thonon-les-Bains wie auch in St. Gingolph. Zudem gibt es für mehrere Abschnitte der Strecke unterschiedliche Alternativrouten, wobei hier wohl als besonders markante Alternativen im Vanoise der GR55 und in den Seealpen der GR52 hervorzuheben sind (die ich beide auch gegangen bin). Dadurch wird die Gesamtstrecke dann etwas länger und endete nicht in Nizza selbst, sondern etwas weiter östlich in Menton.

 

 

Tag 1 - Do 22.07.2021: St. Gingolph - Chalets de Bise


Los geht es im nördlichsten Bundesland abends gegen 18h mit dem Zug in Richtung Genf. Die Nacht im Zug ist eher schlafarm, die DB-App erzählt mir ständig, ich würde meinen Anschluss verpassen, was nicht unbedingt zu Schlafkomfort und innerer Ruhe beiträgt. Letzten Endes isses es dann doch nur heiße Luft und ich komme morgens in Genf an. Meinem ranzigen Schulfranzösisch sei Dank findet sich schließlich die richtige Bushaltestelle und so startet Bus Nr. 1 nach Thonon-les-Bains und von dort geht es dann mit Bus Nr. 2 nach St. Gingolph. Der Blick aufs Handy verrät die Abwesenheit jeglicher Netzverbindung. So sollte das nicht... Ich würd´ ja das Problem googeln, aber .... Also hat das Schulfranzösisch Auftritt Nr.2 an diesem Tag und bei Cola und erschnorrtem WLAN bestätigen sich in einem Café in St. Gingolph sämtliche meiner Vorurteile gegenüber Telefongesellschaften. Immerhin sagt mir das Internet, dass sich das Problem beheben lässt. Der Wirt bekommt ein üppiges Trinkgeld, weil wegen WLAN und gegen14h kann ich starten. Es geht gleich gut aufwärts, erst wird es waldig, dann schnell bergig und nach kurzer Zeit sind mir auch sämtliche Telefongesellschaften der Welt völlig wurscht und ich realisiere, dass ich nun wirklich unterwegs bin. Die Reise hat begonnen – Mittelmeer, ich komme! 

Mit einem Schild versucht jemand sogleich, meiner Euphorie eine Portion Realismus entgegen zu setzen. 

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Mir egal, ich bin unterwegs und voller Vorfreude auf alles, was mich die kommenden Wochen so erwartet. Ab den Chalets de Neuteu gibt es tolle Blicke zurück auf den Genfer See und in Richtung der Berge rundum. 

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Im Abstieg kommen mir ein paar Leute entgegen, u.a. eine Familie mit einem ca. 5jährigen Kind, das gerade mit den Eltern die Ereignisse des gemeinsamen Bergausflugs reflektiert: „... et aprés, Papa, j`ai fait le caca dans les arbres!!“ Gegen 18.15h erreiche ich den Col de Bise, wo mich tatsächlich ein Steinbock willkommen heißt. Das nenn` ich mal ein beeindruckendes Begrüßungskomitee. 

Beim Abstieg zu den Chalets de Bise, bei denen ich heute mein Nachtlager aufschlagen will, erinnern mich meine Knie daran, dass sie als norddeutsche Exemplare eben jener eine sanfte Heranführung an das alpine Bergab gegenüber endorphingeladenem Laufen ins Tal deutlich präferieren. Ok, danke für den Hinweis, Botschaft ist angekommen.  

An den Chalets de Bise ist auf einmal ziemlich Trubel, ich gönne mir ein Bier, um den Tourstart gebührend zu feiern. Als es dann ruhiger wird, suche ich mir einen Platz, baue das Zelt auf und schlafe dann auch ziemlich schnell ein.

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Tag 2 - Fr 23.07.21 Chalets der Bise - Col de Bassachaux 

Ich hab` geschlafen wie ein Baby, begleitet vom sanften Gebimmel der Kuhglocken. Gegen 7h starte ich zum Pas de la Bosse. Oben frühstücke ich mit Blick in Richtung des Mont Blanc Massivs. Ein letzter Blick zurück in das Tal, in dem ich die Nacht verbracht habe...

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... dann folgt ein langer Abstieg nach La Chapelle d´Abondance. Unterwegs werden mir Fitnessübungen vorgeschlagen, ich verzichte dankend. 

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In La Chapelle d´Abondance kaufe ich ein und machte erste Bekanntschaft mit den Lebensmittelpreisen in den Ortschaften der französischen Alpen. Das studentische Budget erlaubt Müsli und Couscous und so beginnt in diesem Moment eine die gesamte restliche Reise währende innige Beziehung zum Früchte-Knuspermüsli einer französischen Discountermarke. Am Fluss entlang geht es raus aus dem Ort und es folgte der steile Anstieg durch den Wald. Die Mittagspause verbringe ich im Schatten an einem leerstehenden Chalet bei Les Crottes. Dort dehne ich brav meine Beine und schlage mir den Bauch voll, während das Zelt in der Sonne trocknet. Von nah und fern bimmeln die Kühe und verbreiten Heidi-Feeling. Ich mache mich auf den Weg in Richtung Les Mattes. 

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Als Tagesziel habe ich den Col de Bassachaux angepeilt. Dort finde ich einen super Platz für die Nacht mit Aussicht über das ganze Tal. 

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Während der Couscous einweicht, baue ich das Zelt auf. Gegen 20.30h verschwinde ich in eben jenem und checke das Wetter, denn die Telefongesellschaft hat sich erbarmt: ich habe Internet! Leider sieht die Vorhersage für die nächsten Tage nicht so berauschend aus. 

 

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Tag 3 - Sa 24.7. Col de Bassachaux - Samoëns 

Als ich in der Früh abbaue und starte, nieselt es leicht. Auf Schotterwegen geht es in Richtung des Refuge de Chesery. 

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Kurz vorher geht es über die Grenze und ich bin in der Schweiz. Am Refuge brechen gerade die ersten Wanderer auf, ein paar MTBler sind auch schon unterwegs. Ich frühstücke erstmal am Lac Vert.

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Der Abstecher in die Schweiz hält vor allem Schotterwege und Kühe bereit. 

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Ziegen sind auch unterwegs und es geht durch ein hübsches Tal.

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Am Col de Cou mache ich Mittagspause, genieße den Ausblick und die Sonne, die sich inzwischen auch rausgetraut hat. Der Abstieg nach Samoens zieht sich gefühlt ewig und macht weniger Laune: Breite Schotterpisten, haufenweise Tagestouristen und die Knie melden sich auch wieder. In Samoens kaufe ich zuviel ein und beschließe, es auf dem örtlichen Campingplatz für heute gut sein zu lassen. 

 

 

 

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Tag 4 - Sonntag 25.7. Samoëns - Refuge Moëde d`Anterne 

Nach dem morgendlichen Kaffee packe ich zusammen und mache mich gegen 7h auf den Weg. Es geht erstmal entlang des Le Giffre ziemlich entspannt aus Samoëns raus. Dann geht es durch Felsen und Schluchten durch den Wald. Mit den Eisenleitern, die es immer wieder hoch und runter geht erinnert mich das Ganze ein wenig an die sächsische Schweiz. 

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An einer Scheune frühstücke ich. Ich komme ins Gespräch mit einer jungen Dänin, die vorbeiläuft. Wir haben uns bereits gestern immer mal gegenseitig überholt - sie ist ebenfalls auf dem GR5 unterwegs ans Mittelmeer.

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Schließlich mache ich mich an den Aufstieg. Es geht vorbei an einem Wasserfall und auf einmal beginnt der Berg, massenhaft Trailrunner*innen auszuspucken. Es ist Sonntag und an diesem Wochenende scheint eine große Trailrunningveranstaltung stattzufinden. Im Aufstieg kommen sie mir alle entgegen und so habe ich Gelegenheit, den Klang meines „Bonjour“ zu perfektionieren. Das ist erst ganz nett, nach dem gefühlt tausendsten „Bonjour“ wird es etwas nervig. Dafür wird es so langsam alpiner und recht bald erreiche ich den Collet d`Anterne. 

Über der Hochebene hängt der Nebel und auch die Rochers de Fiz hängen leider in eben jenem fest. Die Ebene würde sich super für ein Biwak eignen, aber es ist erst 13.30h und somit noch viel zu früh.

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Am Refuge Chalets d`Anterne befindet sich ein Versorgungspunkt für die Trailrunner*innen. Ich gönne mir `ne Cola für 4 Euro und beobachte das Treiben am Refuge, während ich Brot, Käse und eine monströse (und damit absolut gar nicht UL-konforme) Tomate, die ich hier hochgeschleppt habe, vernichte. Es ist frisch hier oben, also ziehe ich bald weiter. 

Blick zurück zum Refuge:

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Es geht weiter aufwärts zum Lac d`Anterne und dann über den Col d´Anterne. 

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Auch hier wuseln überall die Teilnehmer*innen des Trailrunning-Events herum, der Col scheint der letzte auf ihrer Tour zu sein. Oben warten einige Leute und feuern alle beim letzten Aufstieg an. Auch ich werde gefeiert, als ich oben ankomme, der Aufstieg sei schließlich für alle gleich, sagen sie. 

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Im Tal unter mir steht das Refuge Moede d`Anterne – ob ich mein Zelt in der Nähe aufschlagen kann. Ab 19h kein Problem. Die Dänin vom Vormittag kommt auch an, wir klönen und beschließen, einen Platz fürs Biwak etwas weg vom Refuge zu suchen. Direkt am Refuge bauen auch ein paar Leute ihre Zelte auf. Ganz schön was los hier! 

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Es folgen Zeltaufbau, Essen kochen und die fantastische Aussicht genießen, die schon jetzt Lust auf den morgigen Tag macht. 

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Tag 5 - Montag 26.7.: Refuge Moëde d`Anterne - Les Houches 

Heute soll es über den Brévent nach Les Houches gehen. Der Cicerone Guide, den ich mir aufs Handy gepackt habe, verspricht Blicke auf den Mont Blanc. Die Wettervorhersage lässt es noch offen, ob dieses Versprechen heute eingelöst werden wird. Gegen 7h mache ich mich an den Abstieg zur Pont d’Arlevé. 

Die Sonne lässt sich immer mal zwischen den Wolken blicken und gibt Sicht auf die hohen Berge frei. Und der Wegesrand schmückt sich mit hübschen Blümelein. Es gibt doch einfach nichts Besseres als morgens zu wandern, wenn noch alles ist ruhig ist. 

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Nach der Querung über die Brücke beginnt der Aufstieg zum Brévent.

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So langsam begegnen mir dort auch die ersten anderen Leute. Ich treffe ein deutsches Paar, das bis Les Houches geht. Sie sind von Hütte zu Hütte unterwegs und er hat `nen Weitläufer-Pack auf dem Rücken. Am Col de Brévent wird es langsam trubelig, es sind zunehmend Wandergruppen unterwegs und es zeigen sich die ersten Altschneefelder. Überall sind Gruppen mit Steigeisen und Eispickel am Start, die das Queren von Schneefelder und das Abbremsen am Hang üben. 

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Nachdem ich vor Beginn der Tour recht viel im französischen Nachbarforum mitgelesen hatte und mich die Berichte bzgl. der Schneelage in der Gegend aus den vorangegangenen Wochen etwas verunsichert haben, hab` ich Microspikes im Gepäck. Allerdings stellen sich diese just in dem Moment als überflüssig heraus: die Schneefelder, die es für mich zu queren gilt, lassen sich mit etwas Bedacht auch unproblematisch mit Trailrunnern passieren. Auch auf dem weiteren nördlichen Teil des Weges soll das der Fall sein. Tja, dann gehen die Microspikes wohl demnächst mit der Post nach Hause. 

Oben angekommen ist die Aussicht in Richtung des Mont Blanc keine, weil wegen Nebel und Wolken. Also vernichte ich die Wraps zum Mittag mit Blick in die andere Richtung.

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Dann mache ich mich an den Abstieg. Mein rechtes Knie macht nach wie vor ein paar Zicken, vielleicht hätte ich das mit dem Knirschen, das das Knie seit ein paar Monaten von sich gibt, doch vorab mal checken lassen sollen?! Naja, nun mach` ich eben ganz gemächlich, es hetzt mich ja keiner. Ab und zu verzieht sich der Nebel dann auch mal ein bisschen und gibt doch noch beeindruckende Blicke auf den Gletscher frei. 

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Ab hier bis Les Houches ist nun wirklich Touri-Hochburg-Feeling angesagt – es sind Massen an Menschen unterwegs. Auch etliche Leute, die offensichtlich länger unterwegs sind, denn hier trifft der GR5 auf die Tour de Mont Blanc und verläuft ein Stück parallel mit dieser.

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Tag 6 - Dienstag 27.7.: Les Houches - Nant Borrant 

Heute morgen geht es zunächst zum Col de Voza. Die Strecke ist weniger attraktiv, hier ist alles Skigebiet und entsprechend zugebaut und hässlich im Sommer. Auf dem Weg begegne ich zum ersten Mal Patous, den Hirtenhunden, die hier mit den Schafherden unterwegs sind. Zum Glück sind sie in einiger Entfernung und bellen wie verrückt einen Mofafahrer an, der den Weg passieren will, den sich die Schafe jedoch zum Chillen ausgesucht haben. Das kann dauern, denk ich mir und suche mir einen Umweg. Am Col gibt’s Frühstück. 
Dann spuckt plötzlich der Lift Tagestouristen aus, die sich aber alsbald lärmend in alle Richtungen verstreuen. Auch der weitere Weg ist sehr touristisch geprägt, viel Schotter, etwas Straße und insgesamt eher langweilig. Aber es gibt nette Ausblicke zwischendurch. Und Wasser am Dorfbrunnen. Später sehe ich im Cicerone Guide, dass es für den Abschnitt auch eine Alternativroute gegeben hätte, die soll spannender sein. Tja ...

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Gegen 13h komme ich durch den nächsten Ort: Les Contamines. Also einkaufen, essen und dann entlang eines sich gefühlt ewig ziehenden Parks wieder raus aus dem Ort und hoch in die Berge. Mein Bonjour-Soll für den Tag hab` ich definitiv schon wieder erreicht.

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Auf der weiteren Strecke gibt es zwei sog. aires de bivouac, also Plätze, die offiziell für eine Übernachtung für Wandernde mit Zelt gedacht sind. Die Regeln dafür sind immer gleich bzw. ähnlich: Aufbau des Zeltes ab 19h, Abbau bis 8 oder 9h am Morgen. Ich hab für heute die erste angepeilt, diese scheint etwas abseits an einem Bach zu liegen, während sich die andere direkt neben einem Refuge befindet. Als ich ankomme, ist der Platz mit einer Art Jugendgruppe belegt. Esel haben sie und ein Riesen-Tipi. Tja, war wohl nichts mit der erhofften Ruhe abseits. Dafür ist der Platz ansonsten echt nett, hat eine tolle Aussicht und ich finde dann doch noch eine Stelle fürs Zelt, die ein klein wenig abseits ist.

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Gegen 19h baue ich auf. Oh - Regen, passt ja perfekt. In einer Regenpause koche ich mir was zu essen und schlafe danach ziemlich schnell ein. 

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Tag 7 - Mittwoch 28.7. Nant Borrant - Plan de la Lai 

Den Wecker hatte ich auf 5.30h gestellt, wach bin ich aber schon seit 5h. Fange an zu packen, putze Zähne und beobachte, die Berge, wie sie im Nebel hängen. In etwas Entfernung blitzt es, stelle ich fest. Dann beginnt es gegen 5.45h zu regnen. Das Gewitter kommt näher und auf einmal gießt es wie aus Kübeln. Na gut, erstmal wieder ins Zelt. Es regnet sich ein und ich frühstücke erstmal, packe dann den Schlafsack wieder aus und döse erstmal noch `ne Runde. Gegen 8.30h ist das Gewitter dann vorbei gezogen und kurz darauf mache ich mich auf den Weg zum Col du Bonhomme. 

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Es geht vorbei an dem Refuge mit dem Biwakplatz, Zelte werden zusammen gepackt. Am ersten Platz zu bleiben war gestern die richtige Entscheidung, hier wär´s ganz schön voll gewesen. 

Blick zurück:

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Der Aufstieg hat es in sich, aber die Beine sind fit heute. Weiter oben wird es ziemlich kalt, ich zieh` trotz Aufstieg Fleece und Regenjacke an. Auch hier ist noch ein Schneefeld zu queren. Es nieselt wieder und die Berge verschwinden immer wieder im Nebel.

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Oben verzieh ich mich angesichts des ziemlich stürmischen Windes und des nicht enden wollenden Niesels bei gleichzeitigem akuten Futterbedarf erstmal in die zugemüllte Schutzhütte.

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Die Wolken hängen dick in den Bergen rum, also nix mit Ausblick. Weiter geht es zum Col de Croix de Bonhomme. Zwischendurch reißen für kurze Zeit doch immer mal die Wolken auf.

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Weiter geht es über die Crette des Gîtes, mal in den Wolken und ohne Sicht ...


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... mal mit traumhaften Ausblicken:

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Eine Steinböckin (?) ist auch da und schaut neugierig.

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Über grasige Hänge folgt der Abstieg zum Plan de la Lai. Das war mein Tagesziel. Es ist 15h, also noch früh und ich überlege, noch weiter zu gehen. Erstmal gibt`s eine Cola am Refuge. Ich starte wieder und entdecke auf einem Schild, dass man an der benachbarten Gîte biwakieren kann. Ach, ist ja Urlaub - passt. Es ist nett hier und `ne Dusche schadet auch nicht. 3 Euro kostet die Nutzung der sanitären Anlagen, das Biwakieren ist sogar kostenlos. Ich dusche, räume rum, trinke ein Bier an der Gîte. So lässt es sich doch leben! Abends wird es dann frostig und ich verschwinde schnell im warmen Quilt.

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Tag 8 - Donnerstag 29.7.: Plan de la Lai - Landry 

Nachdem abends noch ein Franzose, den ich seit dem ersten Abend immer mal treffe, aufkreuzte und mangels ebener Fläche sein Zelt direkt neben meinem aufbaute, versuche ich möglichst leise zusammen zu packen. Er pennt noch, höre ich. Es geht los Richtung la petite und la grande berge. Es ist arschkalt und ich laufe, um warm zu werden. Dann beginnt die Sonne, sich hinter dem Berg zu zeigen, es wird warm und das Licht ist wunderschön!

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Ich könnte schreien, so schön isses. Will aber niemanden stören, also lach` ich einfach vor mich hin. Es geht oberhalb des Lac Roseland entlang, einem Stausee, der türkis leuchtet. Der Weg ist im Schatten es ist super kalt und mega matschig. Wie auch das Guidebook schreibt: „This long day`s walk probably ranks as the muddiest on the GR5.“ Jup, stimmt definitiv! Irgendwann mischen sich Matsch und Kuhfladen zu einer fast undefinierbaren Masse. Als ich schließlich in einem Kuhfladen drin stehe, gelingt mit die Unterscheidung dann doch wieder. Bei Presset, vor dem Aufstieg zum Col de Bresson gibt’s dann endlich Sonne satt, also Pause und Frühstück. Schuhe und Socken sind klitschnass vom Queren mehrerer Wasserläufe und dürfen in der Sonne trocknen. 

Der Aufstieg zum Col de Bresson ist super und die Ausblicke sind der Hammer!! Perfektes Wetter, blauer Himmel und die Sonne scheint.

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Oben angekommen warten mindestens ebenso schöne Ausblicke ins nächste Tal. Ein traumhafter Abstieg folgt zum Refuge de la Balme. Ich bestaune das Meer aus Blumen, die da auf ca. 2000m wachsen. Ich kann mich kaum satt sehen und sauge die Eindrücke und Bilder nur so in mich auf. 

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Am Refuge gibt’s noch eine Pause, das Zelt trocknet in der Sonne, dann soll es weiter bergab gehen in Richtung Landry. Ein langer Abstieg steht an. Und heiß ist es!!! Ich frage mich, wo die Knieschmerzen bleiben. Hm, komisch, geht voll. Dafür sehen die Knie irgendwie etwas geschwollen aus. Ist das besser oder schlechter? Egal, keine Schmerzen ist ja erstmal nicht verkehrt. Es geht erst auf Schotterpisten weiter, dann folge ich einem schönen kleinen Pfad entlang eines ehemaligen Kanals/ Wasserlaufs (... wenn ich die Erklärungstafel richtig verstehe). Die Hitze nimmt zu, je tiefer ich steige, die Sonne brennt und ich dichte innerlich Lobeshymnen auf meinen Sonnenhut. Über Valezan und Bellentre geht es über steile und trockene kleine Pfade zwischen Wiesen hinab über eine Brücke und dann entlang eines Flusses bis Landry.

Ein erster Blick in Richtung Vanoise:

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…und Hobbits scheint es hier auch zu geben?!?

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Zu Landry selbst: Hübsch ist anders aber immerhin ist der kleine Campingplatz echt nett. Den hab` ich zufällig bei Google entdeckt. Er liegt auf einem kleinen Grundstück zwischen Obstbäumen, es gibt nen Food Truck und alles ist bunt und ein bisschen hippiemäßig. Sehr sympathisch. Ein Bier gibt es auch. Und direkt nebenan in der Epicerie kaufe ich noch ein paar Sachen zu essen für den Abend und den nächsten Morgen.

Mein 9€ Einkauf :

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vor 53 Minuten schrieb RaulDuke:

Moin!

Hast du vielleicht ne Packliste? 

Vor allem, was ist das für ein Zelt?

Moin! Ich kann bei Interesse gern am Ende nochmal gesondert was zur Ausrüstung schreiben! Das Zelt ist eine ältere Version des Solomid XL von MLD (Mountain Laurel Designs).

Beste Grüße!

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vor 12 Stunden schrieb fool:

Auf der weiteren Strecke gibt es zwei sog. aires de bivouac, also Plätze, die offiziell für eine Übernachtung für Wandernde mit Zelt gedacht sind. Die Regeln dafür sind immer gleich bzw. ähnlich: Aufbau des Zeltes ab 19h, Abbau bis 8 oder 9h am Morgen

So soll es sein... so einfach kann es sein... 

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Lieber @foolvielen Dank für den tollen Reisebericht.

Hat sich toll gelesen und die Bilder wecken so sehr die Lust selber sofort loszulaufen.
Ich fand die Textlänge und Anzahl Bilder ideal.

Mich würde auch noch ein wenig Gear-Talk interessieren, so dein persönliches Resümee zur Ausrüstung,
was gut funktioniert hat und was weniger, damit man sich selber so manches Lehrgeld ersparen kann.

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vor 49 Minuten schrieb Bergschlumpf:

Lieber @foolvielen Dank für den tollen Reisebericht.

Hat sich toll gelesen und die Bilder wecken so sehr die Lust selber sofort loszulaufen.
Ich fand die Textlänge und Anzahl Bilder ideal.

Mich würde auch noch ein wenig Gear-Talk interessieren, so dein persönliches Resümee zur Ausrüstung,
was gut funktioniert hat und was weniger, damit man sich selber so manches Lehrgeld ersparen kann.

Moin @Bergschlumpf, danke für deine netten Worte! Es freut mich, wenn dir der Bericht gefällt und ich dich so quasi ein bisschen „mitnehmen“ konnte bzw. kann- der Bericht wird  tatsächlich auch noch fortgeführt werden- allerdings werde ich frühestens in  einer guten Woche dazu kommen weiter zu schreiben, jetzt darf ich nämlich erstmal eine Woche zu Fuß unterwegs sein :D 

Am Ende werde ich dann gerne auch noch was zur Ausrüstung schreiben! 
Beste Grüße 

fool 

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... und weiter geht's....

Tag 9 - Freitag 30.7.: Landry - Nancroix 

Die nächsten zwei Tage sind ruhig und entspannt geplant, eine Etappe in zwei Tagen quasi, da ich erst für Sonntag eine Reservierung für ein Bivouac an einem der Refuges im Vanoise Nationalpark habe - anderswo darf man da nämlich nicht zelten bzw. biwakieren, als direkt an den entsprechenden Refuges mit Reservierung. Den Beinen tun zwei ruhige Tage sicher auch ganz gut. Soweit der Plan. Die Beine scheinen allerdings nur „Pausentag“ gehört zu haben und beschweren sich über die doch nicht zu vernachlässigenden Höhenmeter, die es erst einmal zurückzulegen gilt. Ich verspreche ihnen was Leckeres zu essen in Peisey und so geht es über steile kleine Waldpfade beständig nach oben. Zwischendurch gibt es nette Ausblicke. Und hübsche Falter. 

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Der Supermarkt in Peisey ist winzig und die Preise mal wieder gesalzen. Die Beine erhalten ihre versprochene Belohnung in Form von Joghurt, Cola, Orangina und frischem Baguette. Der Käse kommt für die weitere Aufrechterhaltung der Motivation in den Rucksack für später. So geht es weiter zum Campingplatz mit Ausblick in Richtung Vanoise.

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Dort chille ich den Rest des Tages, wasche Wäsche, esse und lasse es mir gut gehen. Abends fängt es dann an zu gewittern, ich mach es mir im Zelt gemütlich und habe es kuschelig, während es draußen blitzt, donnert und aus Kübeln gießt.

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Tag 10 - Samstag 31.7.: Nancroix - Tignes Val Claret 

Die Nacht war feucht. Allerdings nur draußen, im Zelt war es trocken und kuschelig. Heute soll also der zweite halbe Pausentag folgen. Damit ich nicht zu früh am Refuge bin, hab ich extra ausgeschlafen und starte erst gegen 9.15h. Es geht erst durch den Wald, dann durch hübsche kleine Siedlungen den Bergen entgegen. Und der Sonne, die kommt nämlich gerade raus. 

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Ich mache erstmal ´ne Pause, esse was und genieße die Aussicht. Und ich muss ja auch etwas Zeit totschlagen, will ja nicht allzu früh am Refuge sein. Nach dem halben Pausentag gestern fällt mir das Stillsitzen aber schon wieder schwer, ich will weiter. Also breche ich auf. Schließlich wird es ganz schön neblig, man sieht kaum noch was und ziemlich frisch wird es auch. Vorbei geht es an den typischen Steinhütten hier. Die heißen meist irgendwas mit Chalet de soundso. 

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Schließlich betrete ich den Parc de la Vanoise, hier ist nun u.a. Biwakieren strengstens untersagt. Dafür sind auch hier natürlich die üblichen Wegmarkierungen zu finden. 

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Als ich gegen 12h merke, dass ich trotz aller Schleicherei und den Pausen schon um 13h am Refuge wäre, beschließe ich, noch weiter zu gehen. Also weiter, es wird höher und kälter und beginnt schließlich zu regnen. Aber dafür kann ich Kühen beim Kuscheln zugucken. Und Murmeltiere gucken auch aus ihren Löchern. Schließlich komme ich am nächsten Refuge an und ich frage nach einem Schlafplatz. Nix da, sind „complet“. Biwakieren könnte ich neben der Hütte. Allerdings sind wir hier auf 2600m und für den Abend und die Nacht sind starke Gewitter angesagt, also bin ich nicht ganz so wild drauf.

Inzwischen hat sich auf einen Schlag das Wetter gewandelt. Das ist doch mal ein Zeichen! Weiter geht`s zum Col. Und dort ist es einfach atemberaubend schön!!!

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Inzwischen hab` ich dann auch wieder Netz und buche mit das günstigste Zimmer in Tignes Val Claret - für 77 Tacken. Ürgs. Es folgt der Abstieg, der den Blick auf Tignes le Lac und Tignes Val Claret offenbart, die als Ski-/ Ferienressorts die unfassbar schöne Landschaft hier verschandeln.

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Noch fix was zu essen besorgen und dann ab in mein objektiv betrachtet dezent olles und ranziges, aber auch irgendwie gemütliches und nach den Nächten im Zelt fast schon luxuriös wirkendes Hotelzimmer. Gegen 19h fängt es dann auch wild an zu blitzen und zu donnern und ich empfinde mein Geld als hervorragend investiert.

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Tag 11 - Sonntag 1.8.: Val Claret - Pralognan-la-Vanoise
 

Der Wecker klingelt um 5.30h, die Nacht in einem richtigen Bett war echter Luxus, meint mein Körper und gibt sich sehr entspannt. Zum Frühstück gibt es Brötchen, Brot, Joghurt und `ne Banane, dazu Kaffee, O-Saft und Kakao. Dann geht leider nix mehr rein und ich hole meinen Rucksack und mache mich auf den Weg. Die Wettervorhersage für heute ist weniger ideal: kalt, nass und grau ist angesagt. 
Zuerst steht der Aufstieg in Richtung Col de la Leisse auf dem Programm. Neblig ist es und nass sind die Wege vom Regen und den Gewittern letzte Nacht. Aber so ist sonst niemand unterwegs und es ist schön ruhig. Das hat auch was für sich. Ein Schild weist zum Col de la Fresse – ich feier erstmal den Namen. Aber da muss ich nicht hin, sondern in die andere Richtung.

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Schön ist es hier, wild irgendwie. Aber man sieht nicht allzu weit wegen des Nebels, der überall hängt. Zwischendurch reißt der Himmel etwas auf. 

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Auch am Col de la Leisse ist es neblig und kalt, ein paar unproblematische Schneefelder gilt es zu passieren und dann geht es weiter ins nächste Tal. 

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Ich komme am Refuge de la Leisse vorbei, dort esse ich ein paar Nüsse und unterhalte mich mit den Hühnern. Sie wollen was abhaben. Kriegen sie aber nicht, mit meinem Essen bin ich derzeit geizig.

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Unterwegs grüße ich ein paar Murmeltiere. Zwei sind am Zanken und der Kollege hier guckt neugierig in meine Richtung.

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Es fängt an zu regnen, erst leichter Niesel, dann immer stärker und der Wind wird ziemlich heftig. Ich ziehe mehr Klamotten an - heute rechtfertigt sich dann auch endgültig die Mitnahme der Regenhose - und weiter geht es. 

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Danach der nächste Aufstieg zum Col de la Vanoise. Es kommt sogar ein bisschen die Sonne raus und schnell wird es warm.

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Doch kaum 30min im Aufstieg fängt es schon wieder an zu regnen und es kommt ein eisiger und böiger Wind auf. Ich ziehe wieder alles an, was geht und stopf mir ein paar Nüsse in den Mund. Na gut, eben keine Pause und Mittagessen hier, dann eben noch die anderthalb Stunden zum nächsten Refuge. Die laufen sich dann auch ganz gut, zwar ist es arschkalt und es regnet und ich sehe nichts von all der Pracht um mich, die sich durch den Nebel nur erahnen lässt. Der Weg ist oft einfach ein einziger Bach, die Füße sind nass. Weil Regen und keine Sicht, gibt es auch keine Fotos. Stattdessen fange ich an, Selbstgespräche zu führen. Und die Brille verdient die Bezeichnung Sehhilfe aufgrund all des Regens, der sich auf ihr niederlässt, auch nicht mehr. Dann taucht aus dem Nebel direkt vor mir das Refuge du Col de la Vanoise auf. Dort genehmige ich mir erst einmal eine heiße Schokolade und ein Crêpe. Yummieh!! Nachdem ich mich eine dreiviertel Stunde aufgewärmt habe, geht es wieder nach draußen in die Kälte und ins Nass. Es stehen ca. drei Stunden Abstieg nach Pralognan-la-Vanoise an. Die Landschaft hier ist bestimmt ganz besonders toll. Eigentlich. Wenn man was von ihr sieht... 

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Tag 12 - Montag 2.8.: Pralognan-la-Vanoise - Modane
 

Heute geht es erst ganz gemächlich bergauf, gut zum Einlaufen am Morgen. Hübsche Blicke zurück sind auch inklusive. 

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Und ihren eigenen Petit Mont Blanc scheinen sie hier auch zu haben.

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Eine hübsche kleine Siedlung mit einem Refuge und einem Restaurant, dann geht es nach einem Parkplatz zum Komfort-Wandern auf breiten Wegen, wie es auch all die Tagesausflügler tun, die dort gerade aus ihren Autos steigen. Immerhin lernt man was über Käse.

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Eine Pause mit Blick auf das Kommende, danach schnell ein Dutzend Spaziergänger überholen und hübsche Blümlein gucken. 

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Dann geht es hoch zum Col de Chavière, dem höchsten Punkt des GR5 mit 2796m. 

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Der Abstieg ist steil, dann geht es über eine wunderschöne Hochebene. Dort nochmal eine kurze Pause bevor der Abstieg nach Modane beginnt.

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An einem Haus wächst Edelweiß...

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Das letzte Stück des Abstiegs geht super steil durch Wald, zwar auf breiten Wege, diese sind aber steil und mit einer fiesen Schicht aus Geröll in allen Größen, Tannenzapfen und Totholz bedeckt. Zweimal haut es mich hin, einmal auf den Allerwertesten und einmal auf den Arm. Ich bin genervt und schimpfe vor mich hin. Schließlich beruhige ich mich mit Gedanken an die bevorstehende Supermarktplünderung. 
Die folgt gleich nachdem ich Modane betreten habe. Übrigens der erste wirklich größere Ort hier seit meinem Start. Entsprechend groß auch der Supermarkt und die Auswahl. Ich hab Hunger und kauf mal wieder viel zu viel...

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  • 2 Wochen später...
vor 22 Stunden schrieb kurzhosenhiker:

Super Reisebericht bisher. Vielen Dank! Wahnsinnig schöne Fotos! Darfst du gerne fortführen :D

Ich Frage schonmal ungeduldig vor ab: wie lange hast du bis zum Mittelmeer gebraucht?

Danke - freut mich, dass der Bericht gefällt! Leider ist's arbeitstechnisch bei mir gerade recht eng getaktet, deswegen bin ich hier noch nicht weiter gekommen - aber ich gelobe Besserung :-D

Also ich war insgesamt 28 Tage unterwegs von St. Gingolph bis Menton. Dabei waren der erste sowie der letzte Tag nur halbe Wandertage und zudem hab ich gegen Ende ein paar zusätzliche Neros eingelegt. Ich hatte recht frühzeitig meine Weiterreise per Zug Richtung Pyrenäen gebucht, da die Preise bei kurzfristiger Buchung sehr viel teurer gewesen wären. Dabei hatte ich zeitlich echt großzügig zeitlich geplant (Wetter, Körper, Wasauchimmersodazwischenkommenkann, ..), war dann aber doch schneller, was ich am Ende dann mit den Neros wieder ausgleichen musste, um vor der gebuchten Weiterreise nicht noch ewig in Menton/ Nizza festzusitzen.

Edit: Also 25 Tage wären recht entspannt drin gewesen. Bzgl. Etappenlängen: zwischen 11 und 40km war alles drin :-D  

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Tag 13 - Dienstag 3.8.: Modane - Pont de la Fonderie 

Nachdem sich gestern der Abstieg nach Modane echt gezogen hat und meine Knie entsprechend Veto eingelegt haben nehme ich mir erstens vor, in Briancon einen Pausentag einzulegen und zweitens, heute nur eine kürzere Etappe zu gehen, Ziel ist das Refuge du Mont Thabor oder, je nachdem was die Beine sagen, will ich mir einen Platz nach dem Abstieg in der Nähe der Pont de la Fonderie suchen. Sieht auf der Karte zumindest so aus, als müsste sich da ein geeignetes Plätzchen finden lassen. Aber erstmal ausschlafen, d.h. gegen zehn vor sieben bin ich wach, mache ´nen Kaffee und frühstücke. Eigentlich ist das ja nicht mein Ding, gleich was essen nach dem Aufstehen. Aber: was schon im Bauch ist, muss schließlich nicht mehr auf dem Rücken geraten werden. :-D Und außerdem kann ich dann ganz bequem erstmal zwei Stunden wandern ohne gleich schon ´ne Pause machen zu müssen, weil dann doch schnell der Hunger einsetzt, wenn ich erstmal unterwegs bin. Also los und erstmal den Weg aus Modane heraus suchen. Der Weg wird garniert von etlichen Marien-Schreinen und GR5-Art an der Autobahn-Unterführung gibt es auch. image.thumb.jpeg.dbfeb38467bc4d75520650c382165ce2.jpeg
 

Eigentlich will ich in Valfrejus, nach ca. 2 Stunden Weg, zur Post und endlich die Microspikes nach Hause schicken, die ich schon die ganze Zeit überflüssiger Weise mit mir rumschleppe. Die Post, so hab` ich rausgefunden, befindet sich dort im Office de Tourisme. Dort erklärt mir aber die Dame, dass ich erst morgen früh wieder ein Päckchen versenden könne, irgendwas mit technischen Problemen. Nun gut, nun muss ich die Dinger eben noch drei Tage mitschleppen. Ich hoffe auf eine Post in Briancon. Valfrejus selbst ist ein recht hässlicher Touri-Ski-Ort. Aber nette Ausblicke gibt es mal wieder. Der Weg danach aus dem Tal heraus in die Berge zieht sich heute irgendwie ewig. Die Beine wollen nicht so recht und sind müde und ich bin auch irgendwie maulig. Komme an einem Parkplatz vorbei, da sitzt einer in ´ner winzigen Hütte und verkauft Getränke und Eis. Das würde mir jetzt gerade recht kommen… aber nein, die Finanzen werden hier gerade ohnehin schon genügend strapaziert- heute mal keine extra Ausgaben. Le Lavoir ist ein seltsamer Ort. Alte Militärgebäude und Bunker. Und lauter Typen, die mit Angeln vom Berg kommen. Aber dann wird es wieder netter. Blick zurück…

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… und Blick in Richtung des Col de Vallée Etroite - über den muss ich rüber. 

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Achso, als ich da bin, ist es 14.30h, das Refuge wäre nur 15min entfernt. Also doch noch der Abstieg und dort einen Platz zum biwakieren suchen.

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Lustiger kleiner See mit einem Rahmen aus Flauschgräsern:

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Am Col ist übrigens die Grenze zwischen der beiden französischen Regionen Savoie (da komme ich gerade her)…

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… und Haute-Alpes (da geht es jetzt hin):

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Spätestens hier oben mit diesen fantastischen Ausblicken ist dann auch alle Mauligkeit wie weggeblasen. Ist das schön hier! Und kaum wer unterwegs. Traumhaft!
Hübsche Blümchen gibt es auch mal wieder:
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Im Abstieg geht es über eine schöne Ebene, hier könnte man sicher auch gut biwakieren, aber nicht heute, es ist echt windig mit ziemlich krassen Böen und trotz Sonne sehr kalt. Letztere verschwindet dann auch bald und es zieht sich zu. Ich mach mich an den letzten Abstieg des Tages. Der ist entspannt und macht echt Spaß. Ab und zu fallen ein paar Tropfen.

Schließlich finde ich einen super Platz fürs Biwak an einem Bach, etwas abseits vom Weg, schön eben und die Feuerstelle verrät, dass hier wohl nicht zum ersten Mal wer pennt. Kaum bin ich angekommen und hab ein bisschen die Füße gelüftet und die Beine etwas gedehnt, fängt es auch schon wieder an zu tröpfeln. Also schnell das Zelt aufbauen, noch etwas Wasser aus dem Bach filtern und ab ins Trockene!! 

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Tag 14 - Mitwoch 4.8.: Pont de la Fonderie - Nevache 

Der Wetterbreicht für heute sagt nur Grau und Regen an und meinen Beinen hab ich auch etwas Pause versprochen. Also geht es heute nur ganz gemächlich bis zum Campingplatz nach Nevache. Das Guidebook veranschlagt dafür 4h. Easy. Um 7.30h mach ich mich auf den Weg. Nachdem es gegen 6.30h bereits aufgehört hatte zu regnen, kann ich im Trockenen zusammen packen. 

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Es geht durch die Granges de la Vallée Etroite, von den dortigen Refuges kommen mir ein paar Wanderer entgegen. Aber ansonsten sind heute nicht viele Leute unterwegs. 

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Oben auf den Col des Thures isses vorbei mit Sicht und nettem Wetter…. Nebel, kalt und der versprochene Regen fängt dann auch bald an.

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Noch ein bisschen netter Abstieg durch Nadelwald und schon bin ich gegen 10.30h in Nevache am Campingplatz. 

Dort gibt es unerwarteter Weise einen kleinen Shop mit ziemlich vernünftigen Preisen, da gönne ich mir frisches Baguette, Joghurt, Obst und ´ne Cola. Perfekt für ein zweites Frühstück. Dann bau ich schnell das Zelt auf, bevor der Niesel in richtigen Regen übergeht, der dann auch die nächsten Stunden so weitergeht. Das stört mich aber nicht mehr, ich hab’s in meinem Zelt warm und gemütlich und gönne den Beinen etwas Ruhe. Auch der Abend wird gemütlich.

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Tag 15 - Donnerstag 5.8.: Nevache- Briancon 

Morgens geht es erstmal in Richtung Plampinet, dort begrüßt mich dann auch schon die Sonne hinterm Berg. 
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Es geht auf breiten Schotterstraßen den Berg hoch, in Serpentinen, also ganz bequem zum Einlaufen. Ich komme an ein paar netten Chalets vorbei.

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Dann geht es hoch in Richtung des Col de Dormillouse. 

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Bisher ist mir noch keine Menschenseele begegnet - nur ein paar Murmeltiere laufen durch die Gegend. Auf dem Weg bisher gab es immer mal wieder Schilder bzgl. der Patous, der Hirtenhunde, die hier mit den Schafherden unterwegs sind. Bis auf einmal in den ersten Tagen meiner Wanderung und da ja auch nur aus Entfernung sind mir aber noch keine direkt begegnet. Heute sehe ich überall mal wieder die Schilder und irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass ich heute auf welche treffe. Beim Gedanken daran ist mir etwas unwohl, ich hab vor Hunden schon im Alltag eher Respekt. 

Naja, ich also hoch zum Col und kurz bevor ich oben bin höre ich Glöckchengebimmel… eine Herde Schafe kommt in Richtung des Col vom Berg runter. Es ist ein Schäfer dabei und natürlich auch die Patous. Ich gehe schneller, um ihnen nicht direkt zu begegnen und vor ihnen am Col zu sein. Bin ich dann auch, aber als ich auf der anderen Seite die Kurve in Richtung des nächsten Cols nehme, kommt die Herde genau da runter. Ich also Stöcke nur locker in die Hand und gehe einfach langsam weiter und warte, dass sie mich bemerken. Tun sie dann auch schnell. Und sie kommen mit wildem Gebell und in vollem Tempo den Berg runter auf mich zugeschossen. Mir ist ein bisschen anders. Sie bremsen dann direkt vor mir, beschnuppern mich und lecken meine Hand ab. Ach, das war’s schon?? Das war ja halb so wild. Mein Herz kommt aus der Hose wieder zurück an seinen ursprünglichen Platz gerutscht. Weiter geht es zum Col de la Lauze.

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In Montgenevre will ich endlich bei der Post die Microspikes loswerden, so der Plan. Ja, die schlepp ich immer noch mit mir rum... Abwärts geht es durch Blumenwiesen und die Grillen zirpen. 

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Angekommenen in Montgenèvre warte ich im Schatten, dass die Post nach der Mittagspause wieder öffnet. Die Zeit vertreibe ich mir mit essen und die Hässlichkeit des Skiorts in dieser wunderschön Landschaft bestaunen. Die Post macht natürlich doch erst später auf und natürlich fehlt der Dame der notwendige Aufkleber für das Päckchen nach Deutschland. Ich solle nach Briancon zur Post. Also geht es nun etwas missmutig wegen dieser verschwendeten Zeit in Richtung Briancon. Dort machen Menschen Bungee Jumping von einer Brücke...

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Briancon ist groß und laut - beides zu viel irgendwie. Ich will meine Vorräte aufstocken und den Campingplatz ansteuern. Denn für die Post isses natürlich schon zu spät, also will ich es am nächsten Morgen versuchen. Der Campingplatz ist am anderen Ende. Über eine Stunde laufe ich durch die Stadt bis in eine Art Gewerbegebiet. 
Der Platz ist mit fast 15€ echt teuer, hat dafür aber drei Sterne und das Klopapier darf man selber mitbringen. Eine Menge Radreisende und Bikepacker sehe ich hier. Ich bin müde und irgendwie fertig heute, schnell duschen, was zu essen machen und ab in die Heia. Der Abend steht jedenfalls unter dem Motto sechs Käse.

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