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Ultraleicht Trekking

KF-Kleidung mit Micropur waschen sinnvoll?


the EL

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Wenn's warm ist, bin ich gerne in Synthetik-Shorts unterwegs. Wenn sehr warm ist, kommt noch ein noch ein möglichst dünnes Synthetik-Tanktop dazu (Merino find' ich ab einer gewissen Wärme& Bewegungsintensität nicht mehr angenehm). 

Ich benutze den Liteway Elementum-UL-Rucksack ohne Rückengestell o.ä. Der Rucksack liegt also ziemlich flächig auf meinem Rücken. Auf Höhe des Gesässes kommt meistens der Quilt dazu, in einem "schwitzigen" Plastikbaf. Darum sammelt sich dort oft mein Schweiss und kann nicht recht weg. Beim Laufen stört mich das nicht. Aber nach 2-3 Tagen riecht's dann halt:shock:

Ausspülen alleine reicht nicht & manchmal ist das Wasser knapp.

Jetzt hab' ich mir folgendes überlegt:

  1. eine kleine Menge Wasser (einige dl) in einen Zipbeutel
  2. Shorts und/oder Tanktop rein. Micropur dazu
  3. 2h wirken lassen
  4. Shorts rausnehmen, ausspülen& über Nacht trocknen lassen
  5. wieder anziehen

Meine Hoffnung ist, dass das Micropur-Chlor die Bakterien killt, die für den Geruch verantwortlich sind.

Was meint ihr; könnte das klappen? Könnten die Micropur-Rückstände für Hautirritationen sorgen?

Ich werde es bei Gelegenheit mit alten Short testen. Aber vielleicht hat jemand schon Erfahrungen dazu ;-)

 

Danke& Gruss,

the EL

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Ich frage mich, ob das so eine gute Idee ist. Das Chlor wirkt ja desinfizierend, weil es die organischen Substanzen der Bakterien angreift und zerstört. Und die KuFa Kleidung sind auch organische Substanzen (auch wenn es Kunstfasern sind, chemisch gehört das zur organischen Chemie...). Warum sollte Chlor die KuFa schonen? 

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vor 50 Minuten schrieb kra:

Ich frage mich, ob das so eine gute Idee ist. Das Chlor wirkt ja desinfizierend, weil es die organischen Substanzen der Bakterien angreift und zerstört. Und die KuFa Kleidung sind auch organische Substanzen (auch wenn es Kunstfasern sind, chemisch gehört das zur organischen Chemie...). Warum sollte Chlor die KuFa schonen? 

Weil es vermutlich einen Unterschied macht, obs die organischen Eiweißverbindungen der Bakterien angreift oder sich an den (organischen?) Kohlestoffverbindungen der Kunstfaser die Zähne ausbeisst. Jemand mit mehr Chemie/Biologiebackground kann dazu bestimmt mehr sagen. Dass Chlor Plastik angreift wäre mir auf jeden Fall neu.

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Eine sehr spannende Idee, vor allem mit dem Gedanken der Mehrfachverwendung der Ausrüstung.
Da Micropur Bakterien tötet, sollte es in der Theorie ja funktionieren.

Zwei spontane Gedanken die dagegen sprechen könnten:
- Chlor ist ja auch ein Bleichmittel und verfärbt damit evtl. die Kleider
- Auf Micropur Produkten steht das es schädlich für Wasserorganismen ist, also sollte das behandelte Wasser nicht weggeschüttet werden, aber ich denke trinken möchtest Du es nach der Kleiderwäsche nicht mehr, obwohl das auch ein "Multiuse" wäre. ;-)

Aber ich bin gespannt auf Antworten von chemisch Versierteren.

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vor 10 Stunden schrieb Anhalter:

Dass Chlor Plastik angreift wäre mir auf jeden Fall neu.

"Plastik" ist ein seehr, seehr weiter Begriff und umfasst sehr viele verschiedene Stoffe und Verbindungen. Von daher ist das kein Argument.

Und zumindest ich bin mir sicher, das Chlor (eines der reaktiveren :roll: Elemente im Periodensystem) zum Bleichen von Stoffen verwendet wird, also deutlich aggressiv gegenüber den Stoffen ist.

Anderseits ist zwar reines Polyester eher resistenter gegenüber Chlor, aber bereits die meisten elastischen Fasern reagieren empfindlich auf Chlor. Die in Kleidungsstücken verwendeten Kunststoffe kommen aus verschiedenen Stofffamilien und sind weder dem TO noch mir in ihrer Gesamtheit bekannt. 

Von daher sehe ich es als etwas leichtfertig an, NICHT vor dem Einsatz von Chlor zu einer eigentlich eher kosmetischen Behandlung der Stoffe zu warnen oder zumindest auf mögliche Gefahren für den Stoff hinzuweisen.

Noch zur Einschätzung von Chlor: Mit einer Mischung aus Essigessenz und normalem Salz kann man Kupfer ätzen, ein Metall, das in seiner Reaktionsverhalten den Edelmetallen zumindest nahe kommt..

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Ok, da war der Finger vielleicht schneller als der Kopf.

Ich möchte aber zumindest der vollständigkeit noch einwenden, dass die Konzentration von Chlor, die man mit einer Micropur erreicht eine andere ist, als man zum Bleichen von Kleidung verwendet. Von Kupfer ätzen ganz zu schweigen... OT: (was meine Firma übrigens in keinem kleinen Maßstab macht, allerdings mit einem alkalischen Prozess)

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OT:

Ich bin auch etwas erstaunt, über die "Gefahr" von Chlor für den Bestand oder zumindest die Farbechtheit von Kleidung zu lesen - bei micropur! Ich dachte bisher, dass die Konzentration von Chlor in einem Mittel, dass zur Desinfektion von Trinkwasser gedacht ist, wohl geringer als im Schwimmbad sein müsste...

Und wenn ich bedenke, dass meine Kunststoffbadehose mit großem Anteil "elastischer Fasern" gerne mal ne Woche oder so getränkt vom Schwimmbadwasser (Chlor!:-o) in der Badetasche liegen blieb...hätte eigentlich ja a)entweder kaputt oder b) entfärbt sein müssen. War sie erstaunlicherweise nie.

.

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@schwyziguter Punkt. Ich kann überhaupt nicht abschätzten, ob sich Art und Menge des Micropur-Chlor sehr von Reinigungschlor unterscheidet.


@Konradsky Das Verfärben hab' ich mir auch überlegt. Ne alte Short wär's mir auf jeden Fall wert, mehr rauszufinden.

 

@Bergschlumpf Auch den ökologischen Aspekt hab' ich angedacht. Wenn ich das Micropur-Wasser trinken kann, sollte es doch auch nicht zu schädlich sein - kA ob sich das tatsächlich so verhält.

Ich werde das jedenfalls mal testen& hier berichten.

Gruss,

the EL

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http://www.eau-de-javel.info/gebrauchsanweisungen/pflegetipps-fuer-die-waesche/

wenn man sich die Dosierung eines Profi "pflege"mittels anschaut, scheint Chlor auch Kunstfasern (cave Nylon!) nix auszumachen, und das in sehr viel höheren Konzentrationen als bei Micropur forte. Diese hohen Konzentrationen könnten allerdings den Schluss nahelegen, dass MPf mit der Verkeimung von tagelang durchgeschwitzten Klamotten hoffnungslos überfordert sein könnte; wird ja auch nur für die Behandlung von (wahrscheinlich keimarmem) klarem Wasser empfohlen.

Andererseits werden die Klamotten ja vorher gewaschen...aber ebenso bei der Verwendung von dem verlinkten Produkt......keine Ahnung... 

Aber Versuch macht kluch...

Bearbeitet von paddelpaul
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  • 3 Wochen später...

 

Ich nehme eine kleine Tropfflasche von dem Chlorreiniger "Dan Klorix" mit. Das teure Micropur wäre quasi Perlen vor die S....!

Damit desinfiziere ich Waschlappen (Baumwolle) und Klamotten (Kunstfaser). Da passiert gar nichts. Chlor und Kunstfaser reagieren nicht miteinander. 

Da der Waschlappen aus Baumwolle ist, kann ich ihn auch mal auf dem Feuer in die "Kochwäsche" geben, sprich auskochen. Das macht der Baumwolle natürlich nichts und der Lappen ist wieder steril. 

Wegen der paar Tropfen Chlor mache ich mir keine Gedanken. Die Abbauprodukte sind grundsätzlich harmlos. Hauptsache nicht ins Gewässer, sondern z. B. auf den Weg großflächig verteilen, sodaß Luftsauerstoff und Licht den Abbau beschleunigen.

 

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  • 4 Wochen später...

Ich habe nun endlich mal Zeit für einen ersten Test gefunden. Er ist nicht ganz praxisnah, darum werd' ich ihn wohl wiederholen.

  • 2 Tage bei sonnigen Wetter in Decathlon Running Shorts im Val Grande unterwegs
  • Am dritten Tag war nur noch ein Abstieg geplant und die Shorts rochen bereits, darum hab' ich was anderes angezogen.
  • Zuhause die Shorts mit kaltem Wasser ausgespült. Danach in einen 1L-Zip-Beutel gestopft und 1 MicroPur forte dazu. Mit Wasser aufgefüllt
  • Gute 2 Stunden liegen gelassen, 2-3* Beutel geknetet (zur Verteilung des MicroPur)
  • Am Abend auf Balkon zum Trocknen
  • Und danach vergessen :ph34r:

 

Heute hab' ich mich an die Shorts erinnert. Sie riechen beinahe Waschmaschinen-frisch, was aber auch daran liegen kann, dass sie seit 3 Tagen auf dem Balkon liegen.

Ausserdem hab' ich manchmal die Erfahrung gemacht, dass KuFa-Kleidung erst beim Tragen wieder so richtig zu stinken beginnt. Vielleicht müssen die Bakterien durch Wärme aktiviert werden oder so. Ich werde die behandelten Shorts also nochmal tragen und dann weiterschauen.

 

Zwischenfazit:

  • 2L-Zipbeutel ist wohl besser, damit sich das Chlor besser verteilen kann
  • Ansonsten find' ich die Idee weiterhin vielversprechend
Bearbeitet von the EL
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  • 2 Monate später...
Am 17.6.2022 um 08:42 schrieb the EL:

Übrigens; das Columbia Tshirt mit OmniWick hat tatsächlich weniger gerochen, obwohl ich es tagsüber immer trug (4 Tage) und zumindest der Rücken meistens voll durchfeuchtet war.

Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass das Columbia-Shirt ähnlich "geruchsbildend" ist wie meinen anderen, älteren KF-Teile. Vielleicht ist der Geruchshemmer ausgewaschen.

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  • 1 Jahr später...

Ich war 8 Tage aufm GR10 (Seix -> Merens-les-Vals) und habe bei dieser Gelegenheit nochmal das Micropur-Waschen getestet:

  • was: KF-Shorts und -Unterhosen
  • wie lange getragen: 3 Tage (Shorts 4 Tage), beides über Nacht immer ausgelüftet
  • wie gewaschen: ca. 30min im Duschsack mit 2 Micropur, danach ausgespült& getrocknet

 

Resultate:

  • Shorts und Unterhose rochen nach dieser Wäsche nicht mehr unangenehm, sondern beinahe "sauber". Hartnäckige Verschmutzungen blieben.
  • Im Bereich des Gummibands/Schnurzug hat's bisserl gerochen; der typische Geruch wenn Flüssigkeit nicht genug schnell trocknet. Vielleicht hat's nicht gereicht, diese Stelle über Nacht zu trocknen, vielleicht hat der Gummizug den Schweiss besonders aufgesaugt.
  • Ich hatte den Eindruck, dass die Kleidungsstücke nach der ungefähr gleichen Zeit wie nach einer Maschinenwäsche wieder unangenehm zu riechen begannen.
  • Ausbleichen o.ä. konnte ich nicht erkennen. Falls es das gibt, dann wohl eher über längere Zeiträume& regelmässige Anwendung.

 

Fazit

Ich halte das für eine gute Lösung für unterwegs, wenn's mal unangenehm riecht und grad keine gründlichere Reinigung möglich ist. Das Micropur hab' ich eh als Backup zum Filter dabei, irgendein Beutel zum Einlegen findet sich meistens. Schäden bei den Textilien halte ich für wenig wahrscheinlich; immerhin kann mit Micropur behandeltes Wasser getrunken werden.

Bearbeitet von the EL
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@the EL Danke fürs Teilen deiner Resultate. Wie würdest du das Ergebnis denn im Vergleich zu Handwäsche mit kaltem Wasser und ggf. Seife (z.B. Dr Bronner) einschätzen? Ich wasche eigentlich immer, wenn ich in der Nähe des Schlafplatzes Wasser zur Verfügung habe mein Oberteil aus und fand die Resultate bislang immer ganz gut. Wie aus der Waschmaschine wurde es aber i.d.R. nicht.

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