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Ultraleicht Trekking

Ultraleicht im Winter


Sakima

Empfohlene Beiträge

Selbstverständlich muss man genau abwägen wo, wie lange und welchen Charakter die Tour hat, eine allgemeine Ausrüstungsliste die man auf alles anwenden kann, gibt es nicht! Ausschlaggebend für eine Gewichtsreduktion dürfte vor allem die genaue Planung sein. Im Karwendel, Ost/Südtirol handhabe ich persönlich es immer so, den Wetterbericht (Alpenvereinswetterbericht und WeatherMap+ App) beachten, Lavienwarnstufe beachten, ist es eine neue oder mir bereits bekannte Tour, finde ich gegebenenfalls Windschatten wie Latschen, Bäume, Hütten oder Stellungen vom ersten Weltkrieg wie in den Dolomiten? Wenn alleine nur diese Faktoren beachtet werden, kann die Packliste jedes mal eine andere sein.

 

Wenn es z.B. in den Dolomiten eine sternenklare, ruhige Nacht und es in Gipfelnähe Stellungen vom ersten Weltkrieg hat, habe ich überhaupt kein Problem ohne Tarp/Mid oder Zelt ein Gipfelbiwak zu machen, dass Schlafsytem wird dann an die zu erwartenden Temperaturen angepasst und gut ist's. Was gibt es schöneres als in einer sternenklaren, kalten Nacht vom kuscheligen Schlafsack aus den Sternenhimmel zu bewundern?!

 

Im Karwendel, wenn das Wetter gut ist aber es event. umschlagen kann (kein Unwetter) würde ich, nun da ein Mid da ist, mit dem Mid gehen. Aber auch ein Tarp, kann einen guten Unterschlupf für eine Person mit Hund bieten. Entweder zwischen Latschen ein Plätzchen suchen, event. zurecht Schaufeln, und das Tarp drüber spannen. Oder eine Grube ausheben, über die Breite oben und unten den Ski drüber, über die Ski dann längs die Stecken in Maximallänge gelegt und das Tarp darüber gespannt. Ergibt eine wirklich sichere Behausung!

 

Ob ich je nochmals für eine Nacht mit einem Jannu auf den Berg steige? Wohl eher nicht, würde es das Wetter tatsächlich notwendig machen, bleibe ich lieber im Tal und gehe Langlaufen!

 

Wenn die Lawinengefahr hoch ist, suche ich mir was leichtes wo sie nicht so ins Gewicht fällt, oder gehe Langlaufen. :wink:

 

So, jetzt muss ich aber weg!

 

 

 

 

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ich setz mal mein OT zu klebeverbindungen / cuben mit herstellerangaben fort:

http://www.marianinc.com/wp-content/uploads/2013/10/pdf-data-sheet_3M-9485_8.13.pdf

(2002)

9485PC ist das, was zb bei extremtextil als cuben-tape verkauft wird.

(die cottages also fragen, mit welchem tape sie kleben?)

 

 

Ideal adhesive application temperature range is 70°F to 100°F (21°C to 38°C). Initial

application to surfaces at temperatures below 50°F (10°C) is not recommended for

most pressure sensitive adhesives because the adhesive becomes too firm to adhere

readily. However, once properly applied, low temperature holding is satisfactory.

 

however (geht ja über die temps beim kleben hinaus) ... satisfactory (satisfactory in nem arbeitszeugnis wär jetzt nicht so toll)?

darüberhinaus sollen ja regen, hohe und niedrige temps die klebeverbindung nur stärker machen...

 

?

 

bei temp resist -40°C ist es von 2002 bis 2015 geblieben, die anderen angaben werden nicht mehr gemacht.

 

:ph34r: ergänzung, von wegen OT, ?!serious drawback and risk?! würd ich sagen:

The reason you don't see more cuben mountaineering tents is because of the construction techniques that would have to be used.. The shelter would have to be both bonded and sewn as bonding alone doesn't work in cold weather. The adhesive looses all its strength and the shelter will just fall apart.

I had a problem with my drybags in cold weather. People were stuffing their down bags in them and then going out in cold weather mountaineering, snow shoeing, skiing, hunting, etc and the seams were failing. The down bag would literately push the seam apart... So I paid 3M to test the problem. Well they found that ALL roll adhesives loose about 50%- 90% of their bond strength under 0F.

http://www.backpackinglight.com/cgi-bin/backpackinglight/forums/thread_display.html?forum_thread_id=89474&startat=40

(sagt jemand, der ausrüstung herstellt).

:o

 

--> eure cuben erfahrungen unter null F?

http://www.backpackinglight.com/cgi-bin/backpackinglight/forums/thread_display.html?forum_thread_id=103910&startat=20

 

(sorry, bpl-threads erst hinterher gefunden ,auf die diskussion könnte mans in der tat beschränken, es is wohl wirklich anlass zu skepsis gegeben)

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  • 3 Wochen später...

Ich möchte mit ein paar Grundsätzen beginnen, gehe dann die Ausrüstung durch und schliesse mit ein paar weiteren Tipps ab.

Geniesst dies hier geschriebene mit Vorsicht. Es stehen gewisse Dinge drin, die für mich stimmen, aber andere möglicherweise in unangenehme Situationen oder sogar Gefahr bringen. Ich bin ein ausgesprochener Warmschläfer. Als Referenz; ich komme bis -5 °C gut mit einem Quilt mit 220 g Daune  (860 in2) und 170 g Hülle klar (inkl. 220 g Daunenpulli, ein paar dünne Lagen am Oberkörper und lange Unterhosen mit 120 g und dünnen Wollsocken). Ich bin athletisch gebaut und habe eine dünne Speckschicht. Wenn ich auf langer Trekkingtour bin und dabei um 10 kg verliere, bin ich Kälte-empfindlicher. Muskulatur und Fett werden abgebaut und dies lässt mich schneller frieren.

Beachtet dies wenn ihr tatsächlich alles hier durchlest.

 

Ich probiere auch immer wieder neue Dinge aus und falle dabei immer wieder mal auf die Nase. Nur so lernt man richtig. Schlussendlich muss man rausgehen und selber für sich herausfinden.

 

Trekking oder nicht Trekking

Ich betreibe verschiedenste Aktivitäten im Winter, die alle geringfügig andere Ausrüstung benötigen. Wenn ich Ausrüstung beziehe oder selber herstelle, frag ich mich immer für was ich den Gegenstand alles gebrauchen kann und was anders sein muss, dass ein Transfer z.B. von SkiMo zum Fatbiken möglich ist. Denn dies kann innerhalb einer Tour stattfinden. Trekking ist hier einfacher, aber ich kann mich nicht alleine darauf beschränken, weil ich im Winter meist ausserhalb dieser Aktivität „Trekking“ (Mehrtätige Wanderung mit Zelt) bewege.

 

Blutzirkulation

Das A und O. Vermeide Druckstellen. Überall am Körper sind Druckstellen die Einladung für Erfrierungen (als Konsequenz). Wer lockere Schuhe trägt, lockere Socken, wird nicht nur länger warme Füsse haben, sie/er wird auch in einem Extremfall (verlorener Rucksack/Pulka, durchnässte Kleidung wegen Bruch durch’s Eis, Lawine etc.) länger ohne Gewebeschäden auskommen.

Sorge für freie Bewegung. Weiche Schuhsolen. Elastische Kleidung und Bändel.

Ich kann meine Daunenhandschuhe abschütteln, einhändig. Die Handschuhe sind am Körper gesichert, je nach Tour unterschiedlich, aber nicht durch Elastik um’s Handgelenk/Unterarm. Auch wenn dies nur locker sitzt, es vermindert Zirkulation.

 

Wärmeemission

Kopf, Fuss- und Handgelenke. Schütze diese. Ein guter Pulswärmer (super für DIY aus alten verschlissenen Faserpelzklamotten) kann dünne Handschuhe ersparen. Das gleiche gilt für die Füsse. Also gerne mal waden- oder kniehohe Socken benutzen.

Wer meint er schwitzt zu viel, kann auch einen nicht zu unterschätzenden Teil der Wärme/Schwitzens mit der Mütze/Kapuze regulieren. Geht’s bergauf im kalten Wind, nutze diesen um nicht zu überhitzen. Geht’s bergab, nutze die Mütze/Kapuze um nicht auszukühlen.

Wenn Kälte in die Füsse kriecht – Zehen und Fussgelenke überdehnen (es grüsst das „Ministry of silly walks“ :wink:) für >5 min. Gliedmassen schwingen mit jedem zweiten Schritt. Nach weniger als einem km wird sich ein Unterschied bemerkbar machen. Dieser alte Trick funktioniert bei den Händen genau gleich.

 

 

Packliste

Jene, die meine Beiträge lesen, wissen dass ich nicht so ein Fan von Packlisten im Forum bin. Wenn jemand hier was von mir lernen will, muss er diesen (leider langen) Beitrag lesen.

 

Fitness und Schwitzen

Im Winter werde ich immer wieder zu Schwitzen und Fitnesszustand befragt. Viele glauben Fitter = weniger Schwitzen. Das hängt tatsächlich zusammen, wer aber ein bestimmtes Mass an Fitness hat wird merken, dass je fitter sie/er ist, desto stärker kann sie/er schwitzen. Ich schreibe hier kann, weil man mit mehr Fitness den Körper stärker erhitzen kann. Also gilt nur bedingt: wer unfit ist schwitzt mehr.

 

Merino wird von vielen geliebt. Ich mags auch – für leichte Tourkost, nicht aber für anstrengende, mehrtägige Touren. Ich kann sehr stark schwitzen und trage lieber ein PES/PA/PP Gemisch. Diese Materialien nehmen weniger Feuchtigkeit auf als Merino, leiten diese schneller weiter an die nächste Schicht und trocknen schneller. Viele meiner Freunde sind ebenfalls, nach dem hiesigen Merino Hype vor wohl ca. 15 Jahren wieder bei Synthetik. Merino-Fans sagen mir auch, dass es egal ist, ob nasse Synthetik oder nasse Naturfaser – beides ist kalt. Das Argument mit dem Geruch ist für mich aus zwei Gründen haltlos: 1. nach mehreren Tagen stinken alle Kleidungsstücke in etwa gleich und 2. Das geruchsneutralste Kleidungsstück, dass ich je trug war ein Montbell Synthetik Shirt.

 

Schlafsystem

Ich rechne immer den Daunen/Synthetikpulli/-Jacke zur Isolation des Schlafsackes/Quilts und letztere sind somit der zu erwartenden Tieftemperatur nicht gewachsen.

Die Hüllen des Schlafsystems sind ebenso entscheidend wie die Füllung. Nicht immer ist die leichteste Hülle am geeignetsten. Ich habe ganz bewusst bei 3 Schlafsäcken (keine Quilts für mich ab ca. -10  bis -15 °C) eine Endurance Hülle, da ich viel und gerne ganz ohne Schutz im Winter biwakiere. Ich stelle meist Eisbildung auf den Innenseite der Aussenhülle fest – klar, dünnes RS Nylon  innen, dann Daune, dann Endurance Pertex aussen… das dürfte jedem Wintertrekker als logisch erscheinen. Dieser sagt dann meist auch, dann musst nen VBL verwenden! Naja, muss ich vielleicht ab einer bestimmten Tourlänge, aber 3-4 Nächte passen auch ohne. Der Schlafsack wird gegen Tourende schwerer, aber richtig nass wird die Daune meist erst Zuhause beim Trocknen.

Und dann kommt das Wunderding ins Spiel. Hydrophobe Daune. Wunder!

Die Wetterfeste Hülle hält Wärme geringfügig besser zurück als dünnstes 7 oder 15 D Nylon und dadurch kann an Daune gespart werden.

Fazit: Falls die Tour 1-2 Nächte dauert, oder man gelegentlich die Möglichkeit zum Trocknen hat, kann ein Sack mit schützender Aussenhülle (z.B.: Pertex Endurance) sinnvoller sein, als einer mit leichterer, atmungsaktiverer Aussenhülle (7-20 D Nylon). Auf langer Tour nehme ich eher die atmungsaktivere Aussenhülle mit, da dann ein VBL im Einsatz ist. Ich schwöre auf einen VBL, den andere Tourpartner von mir nicht mögen. Ich rate hier einfach auszuprobieren. Einen Biwaksack braucht’s im Winter nicht. Schnee taut nicht auf einem Schlafsack/Quilt, auch nicht auf einen mit 200 g Daune. Ich hab’s schon ausprobiert. Was viele nicht glauben aber auch funktioniert ist auf dem Schlitten den Schlafsack trocknen.

 

Ich schlafe jeweils immer (auf Trekkingtour im Winter) auf der NeoAir X-Lite, Grösse S, dann ergänzt mit einer 70 g EVA (bis ca. -10 °C), 170 g EVA (bis -30 °C) oder 300 g EVA (bis jenseits von Gut und Böse). Je nach Temperatur. Im Extremfall benutze ich nur noch EVA im Schnee. Extremfall -> Extrem kalt (wo 1400 g Daune auch für den Warmschläfer ausgenutzt werden und insgesamt 3 Matten mit Total 640 g EVA von Nöten sind) oder extrem leichtgewichtig. Die NeoAir ist für mich vorallem bequem. Die NeoAir X-Therm braucht bei zivilisationsfernen Touren ebenfalls eine EVA für Redundanz und kommt bei mir nicht in Frage.

 

Biwaksack

Lasst ihn zuhause. Im Ernst, ich benutze nur einen, wenn ich ohne Schlafsack raus gehe. Was ich hingegen als sinnvoll empfinde, ist wenn der Biwaksack (je nach Körpermasse natürlich) beim Kopf ca. 70 x 70 cm und bei den Füssen ca. 40 x 50 cm aufweist, fast komplett aus RS Nylon ist, einen Chikara Boden hat und im Firstbereich Moskitonetz – also eher ein Mini-Innenzelt ist. Am besten verschliessbares Moskitonetz. Das Mini-IZ (einige hier können es auch „micro winter inner tent“ oder „macro snow bivy“ nennen :wink:)  hält leichten Wind draussen und ist klein genug um ein wenig aufgewärmt zu werden. Ideal für Touren, wo man die Nacht in/unter der Baumgrenze verbringen kann, denn auch bei Sturm windet‘s im (lichten) Wald noch, aber nicht so stark, dass ein mit zwei Stöcken aufgehängtes Mini-Innenzelt kollabiert. In anderen Jahreszeiten in Mückenversuchten Gebieten hat man dann ein ebenso dienliches Teil, das einfach unter dem Tarp hängen kann. Gewichte, je nach verwendetem Stoff und Massen 210 – 250 g. Das Kondensproblem ist ungleich einem Biwaksack und eher mit einem regulären IZ vergleichbar (leise rieselt der gefrorene Kondens), der Wind zieht einem nicht die letzte Wärme aus den Händen, wenn man mit dem Kocher hantiert und man gewinnt ein paar wenige Grade isolation. Eine Verschiebung des Gefrierpunktes nach aussen (weg von Daune/Synthetik) besteht hier ebenfalls.

 

Zelt

Nehmt ein Mid. Oder ein Kuppel/Geodät (oder Tunnel wie Lightwave Arctic, wo das Gestänge in einen Spitzen Bogen zuläuft) wenn grosse Schneelasten zu erwarten sind. Mid’s einzige Schwachpunkte sind: 1. Schneelasten und 2. Nicht-Freistehend. Der zweite Punkt ist bei meinen Trekkingtouren vermutlich nur 1 mal von 20 Wintertouren ein (lösbares) Problem. Geht man richtig hoch hinaus (kein Trekking mehr) sind Mids kacke. Ich kann’s nicht anders sagen. Aber bleiben wir in typischem Trekking Gelände; Mids müssen meist eh abgebaut werden, wenn man das Zelt verlässt, da es oft mit Trekkingstöcken aufgestellt wird. Nimmt man aufgrund hohen Winde und Schneelasten eine starke Stange mit (und Stöcke nur zum Wandern), rate ich, dass Zelt beim Verlassen immer Abzubauen. Wenn starker Schneefall einsetzt, können Mid’s unbeaufsichtigt schnell überfordert sein. Zur Windstabilität von Pyramiden mit 4 und 6 Ecken habe ich schon genügend in diesem Forum geschrieben und es freut mich, dass andere darauf einstimmen – Gewicht/Raum/Windstabilität sind m.E. bei unübertroffen und selbst Stürme mit 160 km/h wurden überstanden mit nur sehr geringfügigem Schaden (der bei gleichen Windgeschwindigkeiten auch bei Kuppeln und Geodäten auftauchte).

 

Ein Innenzelt für zwei kann durchaus nur um 380 g wiegen (ca. 180 und 170 cm grosse Bewohner) und bei wenig Wind für eine spürbare Temperaturdifferenz zwischen IZ und Aussen sorgen. Auch hier: leichtes DIY IZ gewinnt (Masse) gegenüber Bodenplane und Biwaksack.Ein IZ für die längere Wintertour kommt bei uns aber auf 525 g (für SL3).

 

Snowflaps sind m.E. überbewertet. Ohne geht’s wunderbar.

 

Heringe

Ich benutze Alu-Schneeheringe. Verschiedene Bastlereien und Nylon-Schneeanker führten nur zurück zu (meist) MSR Blizzard. Bisher kam ich praktisch immer um Eisböden rum um fand eine geeignete Stelle für die Schneeheringe. Mit ein wenig Einfallsreichtum kann die Ausrüstung zum Abspanne benutzt werden. Sogar ein Handschuh. Als jemand der im Sommer-Halbjahr immer ein paar Heringe zu viel mitnimmt (das Mid steht und fällt mit der Qualität der Verankerung und oft variieren Böden sehr stark auf meinen Touren), komme ich interessanterweise gut klar mit nur einem Typ Hering im Winter.

 

 

Tarps

Das Thema Tarp im Winter ist für mich nicht relevant. Früher hatte ich bei Touren mit bestimmtem Charakter immer wieder mal eines dabei, aber es dann praktisch nie benutzt. Wenn das Wetter und die Lage ein Tarp erlauben, kann ich gleich ohne losgehen. Gehe ich auf längere Tour in den Wald mit einigen Ausflügen über der Baumgrenze (z.B. Pallas-Yllästunturi-Nationalpark) verzichte ich ganz auf das Tarp und nehme nur das Mini-IZ (bei bis ca. 5 tägigen Touren oftmals nicht einmal das). Bisher fand ich immer ein ruhiges Plätzchen im Wald, auch bei Sturm. Dann gibt’s ja auch notfalls Hütten. Wenn ich auf Tour gehe, wo ich meine Schutz zu gebrauchen, kommt gleich das Mid mit.

 

Kocher

Alkohol mag ich im Winter nicht. Das dauert mir einfach zu lange. Viel zu lange. Remote Gas (Alpkit) auf kürzeren Touren. Auf längeren Benzin (Whisperlite Universal). Falls mit Schlitten unterwegs, bleibt der Kocher immer mit der Pumpe verbunden. Berge + Winter ≠ Holz. Ich bin lieber über der Baumgrenze…

Wer nun sagt, das Benzin zu schwer ist, soll doch mal bitte eine Rechnung mit Brennstoff und Setup für eine 14 tägige Wintertour ohne Hütten machen. Und bitte aus der Praxis, unrealistische Theorien gibt’s hier schon zu genüge. Ich kenne niemand, der bei zwei Wochen in -10 - -35 °C weniger als 3 L täglich schmilzt (inkl. Tricks).

 

 

Kleidung

Die vorletzte Tour sah Knöchel – Knietiefen Schnee (Alaska), -6 °C und Trailrunning Schuhe. Bei konstant -15 bis -25°C und Knie – Hüfttiefen Schnee ist das aber Quatsch. Trailrunners tagelang in Schneeschuhbindungen sind, auch wenn mit EVA die Riemen gepolstert werden, nicht bequem. Wer’s nicht glaubt soll mal 3 x 6-12 h Schneeschuhwandern gehen. Im Mittelgebirge, in den Voralpen – überall wo’s auf und ab geht, passt’s nicht. Der Trailrunner ist zu dünn, als dass Riemen zuverlässig gesichert werden können ohne den Fuss in einem Mass zu quetschen, dass Kälte schnell eindringt und Schmerzen einsetzen – wenn man aber nicht feste anzieht, rutscht in steilem Gelände der Schneeschuh.

Es geht hier um Trekking, nicht um die 6-8 h Eintagestour (bevor Trailrunner-Schneeschuhläufer mit Gegenargumenten kommen). Also einen dickeren (muss nicht gefüttert sein, dass können dicke Socken erledigen, die wechselbar sind) Schuh, mit möglichst weicher Sohle. Ein erstaunliches Teil ist der Salomon S-Lab X Alp Carbon GTX. Zu Schuhen wie Sorrel etc. kann ich nicht’s sagen. Ich bin mehr mit Bikeschuhen und Skitourenschuhen auf mehrtägigen Touren im Winter. Mit Salewa und La Sportiva habe ich gute Erfahrungen bei den Bergschuhen, aber eben, die harte Sohle von Bergschuhen wirkt sich sehr negativ auf die Kälte an den Füssen aus aufgrund sehr geringer Mobilisation der Zehen.

Leichte Daunenjacke:

 

 

Leichte Daunenjacke: Ghost Whisperer mit hydrophober Daune (bis ca -5 °C in längeren Pausen)

Dicke, aber leichte Daunenjacken: Montbell Mirage – unglaublich was die kann. Peter Hutchinson schmeisst auf Anfrage sicher auch HydroDown in die Kammern eines PHD Yukon Down Pullover. Auch ein super Kleidungsstück (Mirage und Yukon so gegen -15 °C in längeren Pausen)

 

Dicke Expedtaugliche Daunenjacke:

Montbell Permafrost (bis zu Temperaturen wo man schlicht einfach keine Pausen mehr macht…)

Isohosen: manchmal obsolet, manchmal ganz praktisch. Bei mir kommen sie selten mit, meist wenn ich mit neulingen unterwegs bin und für sie Redundanz schaffen will. Hier braucht’s kein RV. Sonst ist ein RV extrem praktisch. Selbst mit warmen Schuhen, kann man den Schnitt der Hose so wählen, dass nur ein RV ab Kniehöhe nötig ist um über die Schuhe anzuziehen. 220 – 400 g Total für die Isohose reichen m.E. für alles. Also praktisch nur auf langer Tour. Dann aber auch ca. 95 g Booties.

 

 

Ich bin ein grosser Fan von Polartec Windpro, wenn’s kalt genug für diesen Faserpelz ist.

Von -10 bis -25 °C trage ich ein dünnes PES/PP kurzarm-shirt, darüber ähnliches lang-arm, einen dünnen Faserpelz (oft Mountain Equipment Eclipse mit Kapuze, manchmal ein Rab Another Layer [AL] Pulli) und darüber das geilste und wohl meist unterschätzte Kleidungsstück der Welt und Universum (mindestens! :wink:).

 

Rab Boreas

 

Wer es nicht ausprobiert hat im Winter, Frühling und Herbst hat was verpasst. Für warme Klimate ist m.E. dieser Kleidungstyp nicht ideal. Aber für alles andere einfach perfekt. Ich verbringe manchmal Wochen darin, ununterbrochen.

Manchmal trage ich nur dünne und einlagige Basisschicht am Oberkörper , dann aber ein Windpro Pulli drüber.

An den Beinen trage ich eine membranfreie Softshell-Hose (Powershield) und bei -5 bis -25°C eine dreiviertellange Unterhose.

Mit und auch ohne Wind.

Am Oberkörper steuere ich dann ab 30 - 40 km/h Wind ein 7D Windsmock dazu (Tachyon), auf grosser Tour ein Smock aus Pertex Equilibrium (Rab).

 

Von Plastikbeutel als VBL in den Schuhen bin ich nicht begeistert. Ich vermisse dabei ein direktes Fussgefühl und oft verrutschen die Beutel und enden halb abgezogen. Ich greife hier auf Neoprensocken von Camaro (Ti-Linie) zurück. PP Socken darunter und grosse Wollsocken darüber. PP und Wollsocken sind als Ersatz dabei.

 

Handschuhe variieren. Bei oben genannten Temperaturen einen ganz dünnen Handschuh und einen Softshell-mässigen oder sehr leichten Fäustling (vorallem Witterungsabhängig). Wenn’s Gelände zur Sache geht, den MH HydraPro. Ein genialer Handschuh. Wenn’s einfaches Trekking ist, ein puffiger Fäustling oder eben der Softshell Handschuh (Powershield).

 

Buff und Fleecemütze sind dann oftmals im Rucksack, da das Eclipse für alles sorgt. Abends dann Buff und Fleecemütze unter dem Eclipse.

 

Ersatzkleidung neben den bereits erwähnten Socken und Buff/Mütze, 180 – 200 g leichter Fleece, 80 g T-Shirt, Schlafsocken.

Windschutz vs. Isolation. Anstatt die dicke warme Jacke einfach die dünne Windjacke/-gilet mitnehmen. Dicke Isolation braucht man nur in Pausen.

Viele Kleidungsstücke aus dem Alpinbereich haben hoch angesetzte Reissverschlüsse (wegen dem Kletter-/Rucksackgurt) und können über diese Belüftet werden, muss also nicht immer „pit zip“ sein (bin selber seit nun mehr 10 Jahren pit zip frei)

Carbon benutzen. Das ist in der Kälte viel angenehmer anzufassen – auch mit Handschuhen.

 

Der Schnee, auch wenn pulvrig und trocken, kann an den Hosen zu kleben beginnen und vereisen bei vielen verschiedenen Bedingungen (Körperwärme an Hosenbeinen). Wer dann nach einem langen Tag mit vereister Hose ins Zelt kriecht, kriegt dann bald eine feuchte Überraschung. Ich empfehle für mehrtägige Touren und Schneeschuhwandern praktisch immer Gamaschen.

 

Snowclaw hat mit einer Lawinenschaufel nicht viel gemeinsam. Oft sind Lawinenkegel beinhart. Ich habe in meinem Leben drei als unzerstörbar geltende Orthovox Schaufeln zerstört. Diese wurden ungefragt ersetzt und konnten trotz Bruch (immer oben am Blatt, wo man oft mit Kraft drauftreten muss) noch eingesetzt werden, aber wo eine solche Schaufel bricht, nützt eine Snowclaw nun zu wirklich gar nichts mehr. Einsatzzweck für Snowclaw: Hardangervidda, Padjelanta, Finnmarksvidda, Jura, Bathurst Island etc. Alles Gebiete in denen der erfahrene Wintertrekker auch bei ungünstigen Lawinenverhältnissen ohne Lawinenschaufel los kann (weil Ausweichmöglichkeiten). Anders wie in Gebieten wo man manchmal gute Verhältnisse hat beim Eintreten in ein Tal/Gebirgszug, diese sich aber ändern, während man dort Tourt und man nicht einfach so mal die höher gefährdeten Stellen umgehen kann, um wieder raus zu kommen. Da will man mehr dabei haben, als eine Snowclaw, die für den Lageraufbau gute Dienste leistet.

 

Für die Skitour

Bindung, Schuhe und Ski von Dynafit. Kurz und leicht. Der PDG ist toll zum Bergsteigen, der TLT6 etwas härter als der alte TLT5 und dabei mit einem geringfügig kleineren Einsatzgebiet, aber super wenn’s vorallem um’s Skifahren geht. Alpinski-Schuhe sind keine der genannten. TLT Speed Rad (ich glaube? Das wechselt häufig…) auf Cho Oyu, diese Kombination kann ich aber nicht für alle empfehlen, macht aber unglaublich viel mit. Der wohl beste Allrounder von Dynafit, guter Performer und dennoch gutmütig ist der Seven Summit (wieder… zum Glück). Mein Setup geht auch gut für mal einen (oder auch mehrere) Tag Distanz zu machen. Was im Sommer von Trekkingstöcken her passt, ist mir zu weich, knickfreudig für Skitouren. Der Verschluss ist Kacke, aber sonst mag ich die Exped Alpin Lite.

Denkt daran, dass alte LVS ersetzt werden müssen. Wer – wie es immer bei Tourbeginn gemacht werden sollte – sich und seine Partner kontrolliert wird sicher schon bemerkt haben, dass gewisse alte Geräte auf neuen nicht mehr funktionieren -> Ersetzen! Wer praktisch nur alleine geht, soll in den Laden seines Vertrauens und dies kontrollieren lassen.

Orthovox Badger ist wohl meine Lieblingsschaufel für alles. Bei sicheren Verhältnissen kommt manchmal eine gebeutelte Arva Ovo Light mit. Finger weg von Polycarbonat. Meine Sonde ist eine alte Carbonsonde mit goldenen Eloxalteilen. Hersteller…? Wohl Orthovox.

Ein weiterer Tipp für Alpine Skitouren: Rotauf Lawinenboie. Je nach Tour trage ich den Kletterhelm (Camp) – aber da sind dann auch div. Kreationen von Steigeisen im Spiel und Pickel und wenn ich darauf eingehe kann ich gleich auch beginnen meine Seilwahl zum Winterbergsteigen zu erklären und dann Köpft ihr mich, weil ich nicht mehr über Trekking UL schreibe. Sorry Sakima. Ich stoppe hier :wink:

BC-Skitouren auf Fischer E99 Crown Xlite und Alfa Polar. Achtung, der Polar ist wirklich sehr warm. Quest dürfte einen breiteren Temp-Bereich abdecken.

 

Schneeschuhe

Seit 11! Jahren auf MSR Lightning Ascent. Die gingen zum Einstand gleich mit auf eine Expedition im spätherbstlichen Himalaya – ich dachte, dass ich die Kaputt mache. Nun benutze ich sie immernoch…

 

 

Navigation unterscheidet sich insofern, dass sie schwieriger wird und alles mit Handschuhen bedienbar sein sollte. GPS-Geräte (Garmin), aber auch Schlaufons (Galaxy S5 mini) packen die Kälte recht gut. Die Akku-Entladung der dünnen Smartphones scheint dem Display genügend Wärme zu geben, dass es auch bei tieferen Minusgrad funktioniert. Touchscreens der modernen GPS-Geräte (von Touchscreen-GPS habe ich nur Erfahrung mit dem EDGE 810) gehen mit Handschuhen gut und bei einigen Smartphones lässt sich die Empfindlichkeit so einstellen, dass selbst mit Handschuhen gearbeitet werden kann. (Das Display reagiert dann natürlich auch empfindlicher auf Regen und gewisse Dinge machen sich dann selbstständig, da Wasser eine hohe Leitfähigkeit hat, aber wir sind ja im Schnee :wink:)

 

Bitte entschuldigt, dass ich keine Links eingesetzt habe. Es wäre nur unvollständig machbar gewesen.

 

Ein letzter Tipp für sehr erfahrene Outdoorsportler:

Ein erfahrener und fitter Outdoorsportler kann die Nahrung als Isolation sehen;

Solange Energie zugeführt wird, kann diese in Bewegung umgewandelt werden.

Das ist (je nach Gebiet sehr) riskant (Immobilisation), kann aber, wenn korrekt eingesetzt, zu ganz schönen Erlebnissen und hoher Effizienz (somit erfolgreiche Tour/Rennen) führen.

 

So viel von mir aus der Praxis zum Thema Winter und Trekking.

 

Edit: Habe ein paar Schreib-/Formatfehler korrigiert.

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Vielen Dank, Ibex!

Ich hätte noch drei Fragen:

Benutzt du irgendeine Platte oder Ähnliches, um die Stange des Mids vorm Einsinken zu schützen?

Wie benutzt du die Schneeheringe? Wie normale, als toter Mann, beides?

Musst du beim Aufbau des Mids erst warten, bis der plattgetretene Schnee hart geworden ist? Oder hält das sofort?

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Vielen Dank, Ibex!

Ich hätte noch drei Fragen:

Benutzt du irgendeine Platte oder Ähnliches, um die Stange des Mids vorm Einsinken zu schützen?

Wie benutzt du die Schneeheringe? Wie normale, als toter Mann, beides?

Musst du beim Aufbau des Mids erst warten, bis der plattgetretene Schnee hart geworden ist? Oder hält das sofort?

Gerne doch. Gebe gerne was zurück :smile:

 

Genau, ich verwende ein Deckel einer kleinen Tupperware Dose mit aufgeleimten Schaumstoff.

Meistens normal, ich muss nur sehr selten die Heringe als T-Anker setzen. Wenn das Zelt mehrere Nächte auf der Stelle bleibt, vergrabe ich die Heringe (wegen Sonnenstrahlung).

Wenn das Gelände weiträumig nicht verblasen ist (sonst suche ich mir eine windgepresste Stelle und baue eine kleine Mauer, hinter der das Zelt hin kommt), bin trete ich den Schnee platt und starte den Kocher. Platttreten in den Daunenjacken heizt den am Tagesende leicht ausgekühlten, ermatteten Körper wieder auf. Oftmals reichen ca. 15 min platttreten aus, manchmal, wenn’s sehr kalt ist und der Schnee über mehrere Tagen an schattiger Lage kantig aufgebaut wurde, trinken wir schon mal was heisses und machen für 30 – 60 min was anderes.

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Herzlichen Dank für die Tipps - die sind wirklich Gold wert.

 

 

Kannst du das mit dem Biwaksack/Innenzelt noch etwas ausführen?

 

Sind die beschriebenen Maße (70/70 Kopf, 40/50 Fuß) Breite und Höhe?

Also 180cm Fußumfang, 280 cm Kopfumfang? Das erscheint mir sehr viel, aber die Alternative Interpretation Fußumfang 90cm, Kopfumfang 140cm ist wiederum sehr eng für ein Winterbivy.

 

Konstruktion: Ist der Biwaksack vorne und hinten abgespannt, sodass der Stoff nicht mit dem Schlafsack in Berührung kommt? Wenn ja, ist das besser als die sonst üblichen Abspannungen nur über dem Kopf?

 

 

der Wind zieht einem nicht die letzte Wärme aus den Händen, wenn man mit dem Kocher hantiert und man gewinnt ein paar wenige Grade isolation

Kochst du im Biwaksack/Innenzelt oder liegst du nur drin während du kochst (Kocher zB in Griffweite davor)?

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Herzlichen Dank für die Tipps - die sind wirklich Gold wert.

 

 

Kannst du das mit dem Biwaksack/Innenzelt noch etwas ausführen?

 

Sind die beschriebenen Maße (70/70 Kopf, 40/50 Fuß) Breite und Höhe?

Also 180cm Fußumfang, 280 cm Kopfumfang? Das erscheint mir sehr viel, aber die Alternative Interpretation Fußumfang 90cm, Kopfumfang 140cm ist wiederum sehr eng für ein Winterbivy.

 

Konstruktion: Ist der Biwaksack vorne und hinten abgespannt, sodass der Stoff nicht mit dem Schlafsack in Berührung kommt? Wenn ja, ist das besser als die sonst üblichen Abspannungen nur über dem Kopf?

 

Kochst du im Biwaksack/Innenzelt oder liegst du nur drin während du kochst (Kocher zB in Griffweite davor)?

Sorry, war zu knapp beschrieben. B = 70 cm Kopf / 40 cm Fuss. H = 70 cm Kopf / 50 cm Fuss. Die Seitenwände laufen in eine "First", das ganze ist also von vorne/hinten betrachtet dreieckig.

 

Ja, ist so abgespannt, dass es nicht in Berührung kommt. Ich bin mir sicher, dass es besser ist, da man stehende Luft hat, die deutlich mehr Isoliert als wenn der Stoff des Biwaksacks den Schlafsack berührt. Eigentlich wollte ich davon eine zweite Version machen (die erste aus Innenzelt RS) die dann zu einem Teil aus 7D Nylon sein sollte. Es geht also leichter.

 

Wenn ich im Bivy liege, dann koche ich direkt davor. Ausser es sind Bären unterwegs natürlich.

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@ibex

 

super. da hats einiges an wertvoller info.

 

du erwähnst die Salomon S-Lab X Alp Carbon GTX. kannst du dazu näheres berichten. habe mir auch schon überlegt, welche zu kaufen. vorallem für anspruchsvollere berg-, winter- und schneeschuhtouren. der hohe preis hat mich aber ein wenig abgeschreckt, vorallem wenn sie dann doch nicht so genial wären.

 

wie ist z.b. das geh-gefühl, mehr wie (weiche) trailrunner oder eher wie steife (steigeisenfeste) bergstiefel?

 

wie robust sind sie, z.b. bei fels-, schutt- und eiskontakt?

 

wie ist die isolation?

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du erwähnst die Salomon S-Lab X Alp Carbon GTX. kannst du dazu näheres berichten. habe mir auch schon überlegt, welche zu kaufen. vorallem für anspruchsvollere berg-, winter- und schneeschuhtouren. der hohe preis hat mich aber ein wenig abgeschreckt, vorallem wenn sie dann doch nicht so genial wären.

 

wie ist z.b. das geh-gefühl, mehr wie (weiche) trailrunner oder eher wie steife (steigeisenfeste) bergstiefel?

 

wie robust sind sie, z.b. bei fels-, schutt- und eiskontakt?

 

wie ist die isolation?

 

Für anspruchvollere Touren? Ein Viereselsgrat im Winter möchte ich damit nicht hoch (nicht warm genug, nicht Ski-fähig). Eine Lauperroute (Eiger) im Frühling auch nicht, dafür ist der Schuh zu weich.

Aber für anspruchsvolle Trekking Touren mit oder ohne Schneeschuhe passt er doch recht gut.

 

Gehgefühl ist vom Aufbau - am Schaft - eher wie Trailrunner, wenn auch im Vorderfuss nicht mit riesigem Platzangebot. Die Sohle ist eher wie bei einem leichten Trekkingschuh. Kein Vergleich zu irgendeinem mir bekannten Trailrunner. Steif ist der Schuh jedoch im Ankanten und deshalb wirklich gut zum Klettern. Der vordere Innenfuss- und Zehenbereich ist auch entsprechend besohlt, was beim Trekking dann aber nicht so passt.

 

Robust sind sie leider nicht. Eis ist bei meinen Schuhen nie das Problem, egal welcher Typ (Alpines Steileis, Gletscher oder Wasserfall). Aber ein duzend anspruchsvolle Kombitouren (inkl. Rissklettern) in Chamonix und das Teil kann eingeschickt werden. Da hielt der Trango besser und der war eigentlich schon schlecht... Aber die Aiguille des Pélerins N und Aiguille de Blaitière W Wand haben nun gar nichts mit Trekking zu tun.

 

Also Schneeschuh-Touren im UL Trekking Gedanken passen ziemlich gut wenn in Übergrösse und dicken Socken. Anspruchsvolle Trekkingtouren habe ich damit noch keine gemacht, könnte mir aber Touren wo ich einen Salewa Rapace im Rucksack in die Höhe trug und dann im Eis (kein Chainsen Terrain) gegen die Trailrunner getauscht habe durchaus vorstellen. 

 

Achtung, die Gamasche ist nicht dicht! Die GTX-Membran ist im "Innenschuh".

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OT: Ich wollte noch was in meinem Beitrag auf Seite 3 editieren, aber das ging nicht mehr...?

 

Nachtrag zu Steigfellen: Für Dynafit die passenden von Dynamit, für die Fischer, benutze ich gekürzte Nylon-Felle von Montana.

 

Nachtrag zu Rucksäcken:

Je nach Tourcharakter...

bis ca. 30 L (für kürzere Mehrtagetouren bei gemässigten Minusgraden), Inov-8, Berghaus, Nigor.

Bis ca. 50 L MLD, GoLite, seltener Crux

Bis ca. 70 L GoLite und gestrippter Crux

Wenn mit Pulka unterwegs, kommt meist der MLD Burn mit, der dann meist in der Pulka liegt und für Gipfel oder Pulka-Tragepassagen raus kommt.

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Wie sieht denn euer Winterkochsystem, jetzt mal unabhängig vom Brennstoff, aus?

Welche Unterlage kommt unter den Kocher? Reicht da eine dünne EVA + Alufolie?

Geht euer Windschutz bis zum Topfboden oder darüber?

Lohnt es sich, einen Windschutz zu nehmen, der über den Topf hinausgeht, und auf den Windschutz noch mal einen (Alu-)Deckel zu legen, um die Wärme nicht so ungebremst nach oben steigen zu lassen?

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  • 3 Wochen später...

Wie sieht denn euer Winterkochsystem, jetzt mal unabhängig vom Brennstoff, aus?

Welche Unterlage kommt unter den Kocher? Reicht da eine dünne EVA + Alufolie?

Geht euer Windschutz bis zum Topfboden oder darüber?

Lohnt es sich, einen Windschutz zu nehmen, der über den Topf hinausgeht, und auf den Windschutz noch mal einen (Alu-)Deckel zu legen, um die Wärme nicht so ungebremst nach oben steigen zu lassen?

Eine festere Alufolie in den meisten Fällen. Auf mehrwöchigen Autarken Trips ist's eine dünne Carbonplatte als Träger mit EVA unten und dünnem Alu oben.

 

Windschutz geht in allen Fällen weit über den Topfboden raus.

 

Probiers aus.

Sofern eine mehrwöchige Tour ohne Verpfegungsmöglichkeit gegeben:

Mit all der Schneeschmelzerei führen solche Systeme trotz ursprünglichem Mehrgewicht bei Touranfang zu leichterem Gepäck, weil weniger Brennstoff. Gegen Tourende ist das System dann schwerer, aber wichtiger ist doch, dass der Rucksack zu Beginn mit all dem Essen möglichst leicht sein soll. Viele begreifen das jedoch nicht.

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... aber wichtiger ist doch, dass der Rucksack zu Beginn mit all dem Essen möglichst leicht sein soll. Viele begreifen das jedoch nicht.

 

Das kann man nicht verallgemeinern. Ich plane ab und an meine Touren gerne mit steigendem Leistungsniveau. In diesen Fällen bin ich ganz froh, wenn der Rucksack mit steigender Tourenanforderung leichter wird...

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Ich habe mir jetzt übrigens einen eher niedrigen Windschutz besorgt. Er geht zwar noch etwas über den Topfboden hinaus, aber ich wollte ihn nicht allzu hoch haben, um das Runternehmen des Topfes vom Brenner nicht allzu kompliziert zu gestalten. Halte ich im Winter auch für wichtig, das ohne viel Feinmotorik hinzubekommen.

Ausprobiert wird es dann, wenn endlich Winter ist.

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Das kann man nicht verallgemeinern. Ich plane ab und an meine Touren gerne mit steigendem Leistungsniveau. In diesen Fällen bin ich ganz froh, wenn der Rucksack mit steigender Tourenanforderung leichter wird...

 Ja, eine Packliste mit einer schweren, aber sehr effizienten Küche sieht unschön aus. Mir ist das eben wurscht. Auf einem langen Wintertrek passt sich die Etappenlänge mit leichterem Gepäck, wegen fehlendem Essen etc. bei mir an. Der Kocher hilft mir dabei, weil ich schnell viel heisses Wasser aus egal was für Schnee machen kann. Stichwort Effizienz. Kannst mir ruhig glauben, die paar Gram oder im Extremfall das halbe kg an Mehrgewicht in der Küche kommen auf langer Tour Dir mehr entgegen als Du meinst. Man kann sogar sagen, weil das Kochsystem schwerer ist, komme ich weiter, weil ich im Lager viel effizienter bin. Aber hier kommt das offensichtlich nicht gut an, da hier die allermeisten einfach eine möglichst tolle Packliste haben wollten. Weniger ist eben nicht immer mehr. Und wie bereits gesagt, der Rucksack wird ja bei allen gegen Tourende leichter.  Ich glaube Du hast Dich ein bisschen unglücklich ausgedrückt mit dem letzten Satz.

Der Windschutz, der nur den untersten Topfteil abdeckt ist auch so ein 'Fehler'. Wer nicht die Gelegenheit hat diese Dinge selber rauszufinden kann versuchen weniger linear rsp. rational zu denken.

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@ Ibex

Meine Aussage richtete sich nicht gegen deine Küche. Ich bin diesbezüglich auch eher schwer unterwegs.

Meine Zeiten mit Spiritus im Winter sind laaaaange vorbei...

Über Benzinkocher und Co bin ich jetzt beim Soto Micro regulator, einer isohülle aus EVA für die Kartusche und einem Windschutz angelangt.

Es ging viel mehr um die Verallgemeinerung, dass der Rucksack zu Tourenbeginn möglichst leicht sein soll. Und das trifft eben nicht auf jeden Tourencharakter zu.

Bitte genau lesen!

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[...]

Probiers aus.

Sofern eine mehrwöchige Tour ohne Verpfegungsmöglichkeit gegeben:

Mit all der Schneeschmelzerei führen solche Systeme trotz ursprünglichem Mehrgewicht bei Touranfang zu leichterem Gepäck, weil weniger Brennstoff. Gegen Tourende ist das System dann schwerer, aber wichtiger ist doch, dass der Rucksack zu Beginn mit all dem Essen möglichst leicht sein soll. Viele begreifen das jedoch nicht.

 

 

@ Ibex

Meine Aussage richtete sich nicht gegen deine Küche. Ich bin diesbezüglich auch eher schwer unterwegs.

Meine Zeiten mit Spiritus im Winter sind laaaaange vorbei...

Über Benzinkocher und Co bin ich jetzt beim Soto Micro regulator, einer isohülle aus EVA für die Kartusche und einem Windschutz angelangt.

Es ging viel mehr um die Verallgemeinerung, dass der Rucksack zu Tourenbeginn möglichst leicht sein soll. Und das trifft eben nicht auf jeden Tourencharakter zu.

Bitte genau lesen!

Genau. Deshalb habe ich, wenn auch nur sehr, sehr grob, erwähnt, dass es bei mehrwöchigen Touren ohne Verpflegungsmöglichkeit so zutrifft. Man kann sich aber ausdenken, wo eine mehrwöchige Wintertour ohne Verpflegungsmöglichkeit hingeht...

 

Bitte genau lesen! :wink:

 

War aber wohl immernoch zu unklar. Ein Soto Micro wäre dort eben auch fehl am Platz.

 

[...]Meine Aussage richtete sich nicht gegen deine Küche. Ich bin diesbezüglich auch eher schwer unterwegs.[...]

 

Das ist eben genau die Quintessenz. Auf der Packliste schauts schwer aus, in der Realität ist's viel leichter als Spiritus, Gas. Wie gesagt, mehrwöchige Touren, die in Regionen gehen, die Autarkie erfordern. Auf einer 5 tägigen Alpen-, Mittelgebirgs- oder Waldmark-Tour sieht's natürlich anders aus.

 

Also ich begreife Deine Worte, explizit:

Es ging viel mehr um die Verallgemeinerung, dass der Rucksack zu Tourenbeginn möglichst leicht sein soll. Und das trifft eben nicht auf jeden Tourencharakter zu.

 

immernoch nicht.

Welche Tour verlangt, dass Dein Rucksack zu Tourbeginn (z.B. einer 18 tägigen Tour zu zweit) sagen wir mal 18 kg wiegt und nach 17 Tagen, also am vorletzten Tourtag noch 8 kg wiegt anstatt zu Beginn 17 kg und am vorletzten Tourtag noch 8.3 kg und Du vorallem bei ersterem Beispiel täglich 2 h länger brauchst zum Schneeschmelzen? Klar, in diesen zwei Stunden kann man anderes erledigen. Manchmal (gerade jemand wie Du, der von steigender Leistung und Anforderungen schreibt) will man aber einfach schnell heisses Wasser haben und dann baldmöglichst schlafen, rsp. früh losgehen und den vollen Tag nutzen.

 

Das funktioniert auch so bei kürzeren Touren.

 

Gerade im Sarek im Winter ist's toll, wenn man vor dem Nachhause gehen noch ein paar Gipfel mitnehmen kann, viele am Rand des Sareks liegende, haben eine tolle Aussicht über die flache Wald-/Seenlandschaft. Überschreitet man die Gipfel, muss das Gepäck mit. Auch hier bin ich froh um die paar hundert Gram mehr. Die effiziente Küche wiegt das (nur am Ende der Tour vorhandene) Mehrgewicht auf.

 

Der letzte Satz ein passendes Fazit.

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Mich beschleicht der Eindruck, dass du absichtlich Aussagen falsch verstehst, teils verdrehst und vom eigentlichen Kern abweichst um dich selbst zu profilieren.

Es ging um Verallgemeinerungen auf deren Grundlage eine konstruktive Diskussion nicht möglich ist.

Zu den übrigen angesprochenen Punkten:

Ein jeder nutzt wohl das System, dass sich für ihn bewährt hat. Das ist rein subjektiv, fängt beim Rucksackgewicht an und hört beim Kocher auf. Auch hier gibt es keinen Königsweg. Damit ist auch eine Verallgemeinerung wieder unmöglich.

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OT:

Mich beschleicht der Eindruck, dass du absichtlich Aussagen falsch verstehst, teils verdrehst und vom eigentlichen Kern abweichst um dich selbst zu profilieren.

Nein, ich kann Deine Aussage nicht verdrehen, denn ich verstehe sie nicht richtig. Gib mir doch ein praktisches Beispiel einer Tour.

 

Und ja, ich profiliere mich hier. Seit dem ersten Post – wie Du. Du profilierst Dich ebenfalls, mit Deiner Werbung zu Produkten, die hier gekauft werden. Ist doch schön, da haben alle was davon. Nun, bist Du nicht der erste, der sich daran stösst. Und das tut mir auch leid, dass es immer wieder passiert. Ich freue mich jedenfalls für Deinen Erfolg. Wenn auch "nur ein kleiner". Deine schöne Arbeit kriegt hier die verdiente Anerkennung. Einige meiner Beiträge kommen gut an, das freut mich dann auch sehr. Also ist es positiv, dass sich jeder hier auf eine Art und Weise profiliert. Ich scheine nur leider mich mit etwas zu profilieren, dass vielen aufstösst, aber wohl genau darin liegt das Wissen aus Erfahrung, aus der Praxis, dass ich hier weitergeben kann. Wenn jemand rumtheoretisiert merke ich das eben, weil gewisse Aussagen nicht aufgehen. Alle wir machen Fehler und sollte froh drum sein, wenn darauf aufmerksam gemacht wird rsp. in diesem Fall in meinem Kopf etwas einfach nicht schlüssig ist. Eben – was für eine Tour meinst Du?

 

Es ging um Verallgemeinerungen auf deren Grundlage eine konstruktive Diskussion nicht möglich ist.

Natürlich. Sie ist nicht nur möglich sondern auch erwünscht. Du hast eine Diskussion begonnen, auf die ich neugierig reagiert habe und nach ein paar Ballwechseln kannst Du mir nach wie vor nicht sagen, was für eine Tour Du meinst. Nun beschleicht sich auch bei mir der Eindruck, dass Du nur rum theoretisierst und um von fehlender/geringerer Erfahrung abzulenken mir unterstellst, dass ich vom Thema abweichen möchte, um mich zu profilieren.

 

 

Zu den übrigen angesprochenen Punkten:

Ein jeder nutzt wohl das System, dass sich für ihn bewährt hat. Das ist rein subjektiv, fängt beim Rucksackgewicht an und hört beim Kocher auf. Auch hier gibt es keinen Königsweg. Damit ist auch eine Verallgemeinerung wieder unmöglich.

Ich habe einen Spielraum definiert, wie es die liebe Quantenphysik macht, in dem das von mir vorgeschlagene nur in sehr besonderen Ausnahmen (nicht Trekking relevant) nicht den Königsweg darstellt. Ein Weg, der für viele eine Schere im Kopf darstellt. Eben auch mal schwereres Zeug einzupacken um das Draussensein mehr geniessen zu können, sich zu steigern, mehr Zeit den Sonnenuntergang, das Nord- oder Südlicht zu geniessen etc.

 

 

Und schlussendlich würde mich brennend interessieren, wie profiliere ich mich denn Deiner Ansicht nach?

Vielleicht kann/möchte ich das, wenn ich dies weiss, in Zukunft verhindern, da es eben und anscheinend nicht nur Dir etwas sauer aufstösst. Wenn das Profilieren niemandem was nutzt, ist auch doof. Wenn ich mich aber damit profiliere, dass ich über X-Nächte auf Chikara in Regionen XY verbracht habe, ist das sehr informativ, hilfreich, wertvoll und so konkret wie es nur sein kann. Solche eine Profilierung werde ich nicht ablegen.

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