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Ultraleicht Trekking

Zeitweises Boofenverbot im Nationalpark Sächsische Schweiz


unsinnierer

Empfohlene Beiträge

Ich habe dazu über die Suchfunktion bisher keinen Beitrag im Forum finden können, denke aber dass die Information erstens für einige Menschen hier für die Tourenplanung relevant ist und die Maßnahme der Nationalparksverwaltung zweitens, wie sich an anderen ortsbezogenen Threads zur Kommerzialisierung bzw. zur Problematik naturschädigenden Verhaltens beim Wildcamping zeigt, auch sicherlich eine zumindest diskussionswürdige Entscheidung ist.

Konkret geht es darum, dass die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz die Möglichkeit an bestimmten ausgewiesenen Stellen im Nationalpark frei zu übernachten, nun zeitweise untersagt hat. Ab dem 20. Mai 2022 soll somit ein Boofenverbot in Kraft treten. Dieses gilt befristet bis 2025 immer vom 1. Februar bis 15. Juni. Als Grund wird in der Mitteilung der Schutz besonders schützenswerter Tierarten angegeben, welche durch das laut Nationalparkverwaltung "ausufernde Freiübernachten" beeinträchtigt würden. Die befristete Maßnahme soll ein Test sein und gegebenenfalls in eine "langfristige Regelung" überführt werden.

Hintergrund ist wohl ein Konflikt zwischen der traditionsbegründeten Erlaubnis des Boofens im Nationalpark und Berichten über einen enormen Zuwachs der Zahlen an Menschen, welche diese Möglichkeit nutzen. Eigentlich ist das Boofen offiziell nur im Zusammenhang mit der Ausübung des Klettersportes zulässig. De facto nutzt aber wohl ein Großteil der Menschen die Boofen nur zum Übernachten, manche zum Übernachten während einer Wanderung. Zudem gibt es scheinbar teilweise auch einige Personen, welche eigentlich in der Natur selbstverständliche Verhaltensweisen missachten und beispielsweise offenes Feuer in den Boofen entfachen, welches zu Waldbränden führt, Müll hinterlassen, Lärmen etc.

Die Mitteilung der Nationalparksverwaltung ist hier zu finden. Mittlerweile gibt es aber auch einige Presseberichte.

https://www.nationalpark-saechsische-schweiz.de/aktuelles/news/zum-schutz-der-natur-zeitweises-boofenverbot-tritt-in-kraft/

Der Beitreiber der Seite wandern-saechsische-schweiz.de hat zur Boofensperrung einige weiterführende Gedanken aufgeschrieben, welche man wohl als Debattenbeitrag verstehen kann und sich auch die Mühe gemacht, 53 der 58 Boofen im April 2022 zu besuchen, um sich deren Zustand (Brandzeichen, Müll etc.) anzusehen. Die Beiträge sind hier zu finden:

https://www.wandern-saechsische-schweiz.de/wordpress/boofensperrung/

https://www.wandern-saechsische-schweiz.de/wordpress/update-zu-den-boofen/

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  • unsinnierer änderte den Titel in Zeitweises Boofenverbot im Nationalpark Sächsische Schweiz

Ich bin mir da nicht ganz so sicher, häufig geht's dann meist im Hintergrund ums Geld. Ein boofer bezahlt halt kein Hotel und kauft auch noch im Supermarkt. 

In zwei Jahren gibt's dann das 10-15 € Ticket und die Vögel brüten durch wundersame weise wieder wie verrückt. zumindest dürfte vom Rückgang der Vogelpopulation das Naturschutzgebiet nämlich bisher überhaupt nicht betroffen gewesen sein, wenn es einen Zusammenhang gibt. Gibt es dazu Daten? Weiterhin ibt es andere Bereiche in Deutschland völlig ohne Bofen, welche aber auch einen deutlichen Schwund an Vogelpopulationen haben. 

Nichtsdestotrotz ist auch ein  Problem, dass das Freiübernachten sonst kaum möglich ist. Wäre das in vielen anderen Bundesländern möglich, dann gebe es da weniger Andrang. 

Aber Fehlverhalten gibt es trotzdem, da gibt es sicherlich nichts zu beschönigen. 

 

Weiterhin würde es auch helfen einfach ein paar Wege dicht zu machen. Dann gebe es Bereiche, wo sich halt kaum jemand hin verirrt. 

Wenn ich Qualitätswanderweg höre, bekomme ich Brechreiz, denke nicht an eine tolle Wanderung, sondern ans Marketing. 

Bearbeitet von bandit_bln
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https://www.tag24.de/amp/nachrichten/regionales/sachsen/bastei-aussicht-dicht-bauarbeiten-fuer-neue-plattform-starten-bauarbeiten-bis-ende-2022-finanzministerium-1851781

Weiß jemand, inwieweit dort zur Brutzeit die Bauarbeiten ruhen? 

Als ich Anfang Mai auf dem Grenzweg war, fuhr die halbe Nacht ein Harvester durch den Wald mit kompletter Flutlicht Beleuchtung. Sowas hatte ich vorher noch nie gesehen. Fernlicht in alle Richtungen. Fuhr Bestimmt 30 - 50 mal hin und her bis Nachts um 1 Uhr. War an dem Biwak Platz mit dem Teich. 

Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen. 

Bearbeitet von bandit_bln
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vor 9 Stunden schrieb bandit_bln:

Ich bin mir da nicht ganz so sicher, häufig geht's dann meist im Hintergrund ums Geld. Ein boofer bezahlt halt kein Hotel und kauft auch noch im Supermarkt. 

In zwei Jahren gibt's dann das 10-15 € Ticket und die Vögel brüten durch wundersame weise wieder wie verrückt. zumindest dürfte vom Rückgang der Vogelpopulation das Naturschutzgebiet nämlich bisher überhaupt nicht betroffen gewesen sein, wenn es einen Zusammenhang gibt. Gibt es dazu Daten? Weiterhin ibt es andere Bereiche in Deutschland völlig ohne Bofen, welche aber auch einen deutlichen Schwund an Vogelpopulationen haben. 

Nichtsdestotrotz ist auch ein  Problem, dass das Freiübernachten sonst kaum möglich ist. Wäre das in vielen anderen Bundesländern möglich, dann gebe es da weniger Andrang. 

Aber Fehlverhalten gibt es trotzdem, da gibt es sicherlich nichts zu beschönigen. 

 

Weiterhin würde es auch helfen einfach ein paar Wege dicht zu machen. Dann gebe es Bereiche, wo sich halt kaum jemand hin verirrt. 

Wenn ich Qualitätswanderweg höre, bekomme ich Brechreiz, denke nicht an eine tolle Wanderung, sondern ans Marketing. 

Es gibt anscheinend einen deutlichen Rückgang bei geschützen Arten, mehrere Waldbrände, und 21000 Boofenübernachtungen von denen nur 10% Kletterer sind. Dann der Nationalparkverwaltung sofort finanzielle Interessen vorzuwerfen halte ich für sehr einfach. Ja Finanzielle Interessen sind sicher ein Punkt, wenn der NP nämlich permanent gesperrt wird geht auch keiner mehr in Pirna ins Hotel...

Wege dicht machen ist halt auch schon probiert worden, sie stöbern trotzdem jedes Jahr mehrere Wilcamper auf die in der Kernzone mit Lagerfeuer am Zelt sitzen oder in gesperrten Boofen Party machen, die Gerichtsurteile dazu waren ja recht krass.

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vor 27 Minuten schrieb ChrisS:

Ich finde "finanzielle Interessen" per se auch nicht verwerflich, wenn sie wieder in die Finanzierung eines NP fließen... Klar hat das für Nutzer, die mit der Gratiskultur unter schöneneren Bedingungen aufgewachsen sind. Aber warum nicht an Wanderern verdienen?:?:

Weil das Land letztendlich uns allen gehört. Weiterhin existiert auch kaum eine Wahlfreiheit. Wenn ich freiwillig Luxus in anspruch nehme kann und dafür bezahle völlig ok. Aber z. B. bei Kurtaxen ist die einzige Wahlfreiheit nicht da hinzufahren. 

Eine sehr teure Aussichtsplattform, ein Hotel mitten auf dem Berg usw. Nächtliche Forstarbeiten finden bestimmt alle aus Naturschutzgründen statt ;)

Ich behaupte nicht, dass die Bofensperrung finanzielle Interesse hat. Aber eine gewisse Doppelmoral mit entdecke ich dann schon. 

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vor 42 Minuten schrieb dennisdraussen:

Es gibt anscheinend einen deutlichen Rückgang bei geschützen Arten, mehrere Waldbrände, und 21000 Boofenübernachtungen von denen nur 10% Kletterer sind. Dann der Nationalparkverwaltung sofort finanzielle Interessen vorzuwerfen halte ich für sehr einfach. Ja Finanzielle Interessen sind sicher ein Punkt, wenn der NP nämlich permanent gesperrt wird geht auch keiner mehr in Pirna ins Hotel...

Wege dicht machen ist halt auch schon probiert worden, sie stöbern trotzdem jedes Jahr mehrere Wilcamper auf die in der Kernzone mit Lagerfeuer am Zelt sitzen oder in gesperrten Boofen Party machen, die Gerichtsurteile dazu waren ja recht krass.

Na das sind ja auch Verhaltensweisen die nicht zu tolerieren sind

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Und ja ich bin durchaus für Naturschutz, .einer Meinung nach den z. B. den Dorsch fangen vor Jahren schon komplett verbieten sollen. Verboten wurde es für Berufsfischer aber erst, als kein Dorsch mehr da war. 

Und ja, das Gebiet ist wirklich überlaufen. Aber vielleicht weniger Marketing und Ausbau helfen auch. 

Bearbeitet von bandit_bln
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vor einer Stunde schrieb bandit_bln:

Und ja ich bin durchaus für Naturschutz, .einer Meinung nach den z. B. den Dorsch fangen vor Jahren schon komplett verbieten sollen. Verboten wurde es für Berufsfischer aber erst, als kein Dorsch mehr da war. 

Und ja, das Gebiet ist wirklich überlaufen. Aber vielleicht weniger Marketing und Ausbau helfen auch. 

Instagram tut sein Übriges dazu!

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