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Ultraleicht Trekking

Schuhwerk: Sole Runner vs. Salomon vs. 2x Mammut


Schenkendorf

Empfohlene Beiträge

Momentan bereite ich mich auf meine Sommertour dieses Jahr vor - Appalachian Trail southbound.

Im Zuge dessen teste ich insbesonders divereses Schuhwerk.

Ursprünglich hatte ich vor mit meinen Bergstiefeln von Mammut/Raichle (Mammut Mercury Pro GTX Men ca. 1100g /Paar in Größe 47) zu laufen. Ich hab im Herbst 2014 beim Mammut Lagerverkauf gleich mehrere Paar dieser Stiefel für 50€ mitgenommen und nutze diese auch gern als Winterschuhe und nahezu täglich in der Arbeit.

positiv +

+ sehr stabil und robust
+ Vibram Sohle: rutschfest und lange haltbar
+ wasserdicht durch Goretex

negativ -

- sehr schwer
- trocknen langsam (Goretex)
- zu hoch

Fazit: zu schwer, zu hoch; sonst gut für Stiefel


Beim selben Lagerverkauf habe ich mir auch ein paar Mammut/Raichle Goretex Halbschuhe (ca 870g /Paar in Größe 47) mitgenommen. Diese trug ich bisher meist beim Wandern in den Alpen. Die genaue Bezeichnung lässt sich auf dem Etikett leider nicht mehr erkennen.

positiv +

+ relativ leicht
+ Sohle rutschfest
+ wasserdicht durch Goretex

negativ -

- trocknen langsam (Goretex)
- Seitenhalt könnte besser sein
- Fußbett schnell durchgelaufen

Fazit: zu wenig Haltbar und sie trocknen langsam, was bei einem Halbschuh im Gegensatz zu einem Stiefel ein größeres Problem darstellt.

Auch aufgrund von Empfehlungen, welche ich in diesem Forum las, entschied ich mich mir ein Paar Salomon XA Pro 3D (943g /Paar Größe 46,5) zuzulegen. Ich hab auf diesen bereits mehrere hundert Kilometer gelaufen und bin sehr zufrieden.

positiv +

+ sehr guter Seitenhalt
+ angenehmes Fußbett / gute Posterung
+ rutschfeste und haltbare Sohle
+ gute Belüftung
+ trocknen recht schnell

+ wird auch in den USA verkauft

negativ -

- kalt/zugig bei Wind durch Mesh im Vorderfußbereich
- nicht wasserdicht


Fazit: sehr guter Schuh, wenn man nicht so schnell kalte Füße bekommt

Beim neuen Münchner TULF Stammtisch schlug mir nats nach dem Lesen meiner Packliste vor Gewicht an den Füßen einzusparen. Da Sole Runner in Dießen am Ammersee ansässig ist und damit nicht weit von München entfernt fuhr ich noch in der selben Woche vorbei um mir ein Paar solcher Ultraleichttreter zu besorgen. Bei den Sole Runner Schuhen handelt es sich um sogenannte Barfußschuhe. Das bedeutet, dass die Sohle nur wenige mm dick und auch der Rest des Schuhs sehr minimalistisch gestaltet ist. Das Gefühl mit solchen "Schuhen" ist eher das von gut sitzenden Socken, aber keineswegs unangenehmen. Die unterscheidlichen Modellefallen je nach Schnitt unterschiedlich breit aus. Also wenn möglich unbedingt anprobieren! Das Laufen mit Barfußschuhen ist für die meisten Menschen ungewohnt, da ich aber im Sommer wenn möglich barfuß unterwegs bin fiel mir die Umstellung nicht so sehr schwer (man tritt mit dem Vorder/Mittelfuß auf anstatt mit der Ferse). OT: Sogar die GSG9 tragen aus Gewichtsgründen Sole Runner als Einsatzschuhe!

Ich entschied mich für ein flaches Paar: Sole Runner Pure 2 (353g /Paar Größe 46). Inzwischen habe ich ca 40 km in diversem Terrain hinter mich gebracht.

positiv +

+ ULTRAleicht
+ gutes Gefühl für den Untergrund
+ guter Grip auf Teer
+ wasserabweisend
+ Sohle schnittfest
+ trocknen sehr schnell

negativ -

- man spührt jeden Kieselstein
- ist der Boden kalt sind die Füße es auch schnell
- spezielle Lauftechnik erforderlich
- kein Profil (man rutscht auf Lehm / feuchten Wiesen leicht)
- keine Dämpfung

Fazit: Wenn man etwas Ultraleichtes sucht und keine Probleme damit hat die Barfußlauftechnik zu adaptieren und auch kleines Gegenstände auf dem Pfad zu spüren genau das richtige für UL-Fetischisten. Ansonsten emfpehle ich festeres Schuhwerk.

 

Gesamtfazit:

Die Mammutstiefel sind gut aber zu schwer. (1100g)
Die Mammutschuhe sind zu wenig haltbar und trocknen schlecht. (870g)
Die Salomon werden wohl die Schuhe meiner Wahl bleiben. (943g)
Die Sole Runner sind wohl eher als Lagerschuhe / Wasserschuhe und somit als Alternative zu Crocs zu gebrauchen, denn als Langstreckenwanderschuhe.  (353g)

€: Die Sole Runner fallen für mich vor allem Mangels eines vernünftigen Profils als "Hauptschuhe" aus. Aber ich werde sie weiter ausprobieren.

Bearbeitet von Schenkendorf
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Bei Barfußschuhen geht es nicht nur ums Gewicht; das spricht gegen Deine Stiefel, aber noch lange nicht für SoleRunner o. dgl. Darauf hatte ich vor allem wegen Deiner Knieprobleme hingewiesen: Zum Laufen (nicht Gehen) gibt es inzwischen einiges an Forschung, daß mehr Dämpfung nicht zu weniger, sondern zu mehr Verletzungen und Schäden an Knien, Hüftgelenken und Rücken führt. Diese Dämpfung ermöglicht uns eine Lauftechnik, die eigentlich völlig unnatürlich ist, nämlich mit der Ferse zuerst aufzusetzen; die dabei auftretenden Aufprallkräfte (die ein Vielfaches des Körpergewichts betragen) kann aber kein Kunststoff der Welt abfangen. Barfußlaufen (oder Laufen mit Barfußschuhen, die allein vor Schnittverletzungen schützen sollen und keinerlei Dämpfung bieten) verhindert eine solche Laufweise wirksam: einfach weil es richtig schmerzt, so zu laufen. Ken Bob Saxton, einer der Barfuß-Gurus, bezeichnet die eigenen zwei Füße deshalb gern als die besten Coaches überhaupt – und schickt Anfänger bewußt auf unangenehmen Untergrund mit spitzen Steinen etc., damit man diese Schmerzrückmeldung zu nutzen lernt. Ich habe eine lange Geschichte von Sprunggelenks- und Knieproblemen (Handball und Rugby gespielt) und kann nur bestätigen: Mit weniger Schuh komme ich grundsätzlich besser klar; seit ich im Sommer auch mit Huaraches u. dgl. laufen gehe, geht's meinen Gelenken und meinem Rücken deutlich besser. Aber: Das ist eine langfristige Geschichte; schnell mal umsatteln geht nicht. Mehr noch als die Muskeln müssen sich Bänder und Sehnen anpassen, das dauert einfach, verlangt viel Geduld und sinnvolle Steigerung. Außerdem ist das (wenn man nicht komplett barfuß läuft, wie z. B. Martl Jung über die Alpen) nun wahrlich nicht bei jedem Untergrund ideal. Ich mache hier z. B. sommers fast alles in den Z-Trek von Xeroshoes, die auch nur minimale Sohlen sind, die mit gut platzierten Riemen hervorragend am Fuß gehalten werden. Am scharfkantigen Geröll griechischer Berge bin ich letztes Jahr aber damit gescheitert, weil es auf Dauer schlicht zu schmerzhaft und anstrengend war; da bin ich dann auf meine Merrell Roadglove 2 umgestiegen: auch nicht viel Sohle, aber für diesen Untergrund deutlich besser.

Fazit: Was immer man tut, es muß halt passen, zum eigenen Zustand und zum jeweiligen Vorhaben...

Bearbeitet von nats
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vor 1 Stunde schrieb Schenkendorf:

Ich entschied mich für ein flaches Paar: Sole Runner Pure 2 (353g /Paar Größe 46). Inzwischen habe ich ca 70 km in diversem Terrain hinter mich gebracht.

In wenigen Tagen seit dem Treffen? Das ist viel zuviel! Laß es langsam angehen, sonst handelst Du Dir nur große Probleme ein!

Bearbeitet von nats
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vor 1 Stunde schrieb Schenkendorf:

Auch aufgrund von Empfehlungen, welche ich in diesem Forum las, entschied ich mich mir ein Paar Salomon XA Pro 3D (943g /Paar Größe 46,5) zuzulegen. Ich hab auf diesen bereits mehrere hundert Kilometer gelaufen und bin sehr zufrieden.

negativ -

- kalt/zugig bei Wind durch Mesh im Vorderfußbereich
- nicht wasserdicht


Fazit: sehr guter Schuh, wenn man nicht so schnell kalte Füße bekommt

Aber wenn Du läufst, bekommst Du doch keine kalten Füße, oder? Zugiges Mesh finde ich störend eigentlich nur, wenn ich erst mit dem Rad fahre, um dann mit dem Hund an der Loisach zu laufen; beim Laufen selbst ist mir immer warm, egal wie kalt es draußen ist und wie naß meine Füße sind...

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Hatte mich vertippt - sollte 40km heißen

30-60km sind mein normales Trainingspensum pro Woche :) Ich laufe beim Joggen eh in aller Regel wie Barfuß, eben um die von Dir angesprochene Entlastung der Gelenke zu gewährleisten.
Die ca  40 km bin ich zu ca 1/3 gejoggt und den Rest habe ich "spazierend" bzw wandernd und beim Einkaufen zugebracht.

vor 9 Minuten schrieb nats:

Aber wenn Du läufst, bekommst Du doch keine kalten Füße, oder? Zugiges Mesh finde ich störend eigentlich nur, wenn ich erst mit dem Rad fahre, um dann mit dem Hund an der Loisach zu laufen; beim Laufen selbst ist mir immer warm, egal wie kalt es draußen ist und wie naß meine Füße sind...

Wenn es wie momentan um den Gefrierpunkt hat dann friere ich zwar nicht, aber man spürt deutlich wie zugig es am Fuß ist - ich bin kein verfrohrener Mensch und schreibe das deswegen lieber vorsichtig für andere (außerdem brauchte ich noch einen negativen punkt ^^)

Bearbeitet von Schenkendorf
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vor 2 Stunden schrieb Schenkendorf:

Auch aufgrund von Empfehlungen, welche ich in diesem Forum las, entschied ich mich mir ein Paar Salomon XA Pro 3D

 

Du Glücklicher!

Ich habe das 2te Paar XA PRO nach nichtmal 5 Monaten durch. Die halten bei mir nicht für fünf Pfennig.:sad:

Die ersten waren nach 22 Tagen fertig. Warte gerade auf die Rekla vom 2ten Paar.

Ich weiss nicht ob ein  "3D" bei mir mehr Haltbarkeit bringen würde. :-?

 

LG

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Ich bin derzeit auch auch noch am Schuhe testen.

Die XA Pro 3D Ultra hatte ich auch, warn auch gar nicht schlecht. Ich glaub ich hatte Knieprobleme und hab sie deshalb aussortiert, das kann auch von Überlastung gewesen sein.

Mit meinen INOV 8 TrailRoc 255 und RocLite 243 hatte ich auf harten Trails (Mittelgebirge) Probleme mit der Fußsohle im Vorderfußbereich(hat ausgestrahlt in den ganzen Fuß, nach 3 Tagen/70 km). Es brante und war total schmerzhaft. Ich weis nicht warum, ich vermute Ermüdung/ Überlastung im auf dem harten/steinigen Untergrund. Ansonsten liebe ich die RocLite- das ist wie schweben.

Zwischendurch war ich mit AsicsLaufschuhen für die Straße unterwegs, das Problem mit den Sohlen hatte ich nicht mehr. Der Grip im Matsch war nur super schlecht, sodass sie nur eingeschränkt nutzbar sind.

Ich trage grad Salomon X-Scream Probe im Alltag, demnächst auch auf steinigen Trails, mal schauen wie es läuft.

 

Bearbeitet von Martin
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@Schenkendorf Also für Langstreckenwanderungen ala AT ist Goretex eher zu vermeiden. Deine Füße und Schuhe werden definitiv nass, da führt kein Weg dran vorbei und wenn es so weit ist, willst du mit Sicherheit nicht 2 Tage Pause machen müssen um die Schuhe trocknen zu können, die dann am nächsten Tag eh wieder nass werden.

Anders herum sind Sole-Runner ebenfalls ziemlich ungeeignet für so einen Trip, da du mit Gepäck nicht lange auf dem Vorfuß gehen wirst. Abgesehen davon ist die 2mm Sohle innerhalb kürzester Zeit weg und du hast Löcher in der Sohle.

Generell ist das Schuhwerk abhängig von deinem Rucksackgewicht. Schleppst du 20kg mit dir herum, macht es ja durchaus Sinn, die Knöchel irgendwie zu stützen, aber wenn du UL unterwegs bist, reichen Trailrunnner völlig aus. Soll es minimal sein, kann ich die Merrell Trail Gloves empfehlen, wenns ein bisschen mehr sein soll versuch dich mal an den Saucony Peregrine oder Altra Lone Peak 2.0.

 

Was Minimalschuhe angeht: höre auf nats! Nur weil du 60km die Woche läufst, heißt das nicht, dass deine Fußmuskulatur das gewohnt ist. Wer jede Woche 100km Fahrrad fährt, kann deshalb auch nicht weiter schwimmen. Es sind schlichtweg verschiedene Muskelgruppen und Bänder, die man beansprucht. Nur weil beides "laufen" ist, sind das noch lange keine vergleichbaren Bewegungsabläufe. Wenn du Minimalschuhe nutzen möchtest, lerne am besten erst mal Barfuß zu laufen, dadurch merkst du sofort, wenn du zu viel machst und wenn deine Bewegungsabläufe noch nicht sauber sind. Deine Füße teilen dir dann schon mit, was geht und was zu viel ist.

schöne Grüße

Micha

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