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Ultraleicht Trekking

Umbau Kordelzugdeckel ähnlich Huckepack-Deckel


Stromfahrer

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Hallo Leute,

Beim Wintertreffen habe ich einen von @micha90’s SUL-Packs übernommen, mit dessen Schultergurtegeometrie und Gewicht (222 Gramm) ich sofort glücklich war.

Den Pack habe ich „Transformer“ getauft, weil er nun einen variablen Deckel bekommen hat und außerdem einen weiterer Schritt meiner persönlichen UL-Entwicklung darstellt. Daheim habe ich ihn zunächst mal ausgelitert (AirPack-Polster in den Pack, danach die Polster in einen Karton, Brett auf die Lage und ausgemessen).

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Der Rucksack hat die ideale Größe für Hikes fast jeder Länge.

MichaTransformer_testhike.thumb.jpg.f3a6

Habe ihn heute mal 2½ Stunden mit 8,8 kg (= Gepäck für gut eine Woche autarkes Wandern) sportlich über den Kaiserstuhlhauptkamm getragen und bin sehr zufrieden.
Lediglich eine Aufnahme für einen Brustgurt werde ich noch annähen, da die Schultergurte bei dieser Maximalbeladung und einer glatten Jacke doch etwas nach außen drängen.

Nun zum eigentlichen Grund dieses Posts:
Ich habe wie beim Wintertreffen angekündigt den Kordelzugdeckel ähnlich einem Huckepack-Deckel umgebaut.

MichaTransformer_shortstory2.thumb.jpg.4

Vorteile:

  • Der ursprüngliche Kordelzug bleibt vollständig in Funktion, so dass weiterhin eine Maximalbeladung möglich ist.
  • Der Rucksack lässt sich mit dem neuen Deckel prima bis auf Minimalvolumen komprimieren.
  • Der Deckel bildet keine Regenfalle, wie das ein Schnurzugdeckel mit seiner Mulde tut.
  • Es gibt auf dem geschlossenen Deckel keine Nähte oder Falten (guter Wasserablauf).
  • Es ist einfach hübscher! :grin:

Statt vieler Bilder und Erkärungen habe ich das in ein Video gepackt.

  • Minute 1 stellt den Rucksack vor.
  • Minute 2 zeigt den bisherigen Deckel.
  • Minute 3 zeigt die initialen Änderungen.
  • Ab Minute 4 kommt die Magnetmagie ins Spiel.
  • Minute 5 zeigt die zusätzlich angebrachten kombinierten Trekkingstockhalterungen/Kompressionsriemen

Der Gewichtszuwachs beträgt übrigens 9 Gramm für den Deckelumbau und 10 Gramm für die Trekkingstockhalterungen/Kompressionsriemen.
Wenn ich die überflüssig gewordene Schlaufe und deren innere Verstärkung entferne, sind es netto wohl nur 5 Gramm.

Vielleicht regt dieser sehr einfache Umbau den ein oder anderen ja zu ähnlichen Experimenten an.

Bearbeitet von Stromfahrer
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Sieht gut aus. Ich konnte nur nicht so genau erkennen, ob du die Kordel noch drin behalten hast, oder ob die rausgeflogen ist. Die Kordel ermöglicht maximales Volumen, bei minimalem Materialaufwand, weshalb ich bisher auf dieser Schiene fahre.

Nur so am Rande: das ist kein SUL-Pack, sondern ein Prototyp für den CDT, dazu ausgelegt mindestens eine Woche Essen zzgl Ausrüstung für schlechte Wetterbedingungen zu transportieren.

Bearbeitet von micha90
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Vielleicht ist das im Post etwas untergegangen: Nicht der Deckelumbau ansich ist besonders (der Trick ist ja alt).

Meine kleinen Liebline sind die beiden Neodym-Magnete (1,5 Gramm) statt der Zentralschnalle, was den Deckel so schon in der Anwendung macht. (Minute 3:30ff im Video).

Mit den süßen Kleinen kann man sicher noch mehr nette Sachen machen.

Bearbeitet von Stromfahrer
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Einfach geil!

Mag ja sein, dass die Idee nicht neu ist, aber die Umsetzung, wie du sie im Video so toll und detailliert zeigst, war für mich neu! Danke dafür!!

Da es mich nach dem Hackpack gepackt hat und ich mit dem Gedanken spiele, aus dem 55g Silnylon, welches mir Elsbeere geschenkt hat, einen Rucki zu nähen, werd ich diese Deckelform auf jeden Fall umsetzen.

Bisher hält mich nur a) das verd...glitschige Silnylon und B) die Tatsache, dass ich noch nix Vernünftiges an Material für Schultergurte habe, vom Nähen ab:?

LG ein sehr begeisterter schwyzi

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Beim Wintertreffen hat uns @Andreas K. mit seinem respektablen Verbrauch von Prittstiften gezeigt, wie das Material zu bändigen ist.

Und @micha90 hat uns mit seiner Formel-1-Näherei gezeigt, wie man das Material ohne Prittstift so schnell näht, dass es gar keine Zeit zum Verrutschen hat. (Falls euch mal jemand mit einem knallroten Rucksack begegnet: Ohne Prittstift in 1:30 genäht.) :eek:

Bearbeitet von Stromfahrer
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vor 11 Minuten schrieb schwyzi:

Einfach geil!

Mag ja sein, dass die Idee nicht neu ist, aber die Umsetzung, wie du sie im Video so toll und detailliert zeigst, war für mich neu! Danke dafür!!

Da es mich nach dem Hackpack gepackt hat und ich mit dem Gedanken spiele, aus dem 55g Silnylon, welches mir Elsbeere geschenkt hat, einen Rucki zu nähen, werd ich diese Deckelform auf jeden Fall umsetzen.

Bisher hält mich nur a) das verd...glitschige Silnylon und B) die Tatsache, dass ich noch nix Vernünftiges an Material für Schultergurte habe, vom Nähen ab:?

LG ein sehr begeisterter schwyzi

 

So schlimm ist 55g SilNylon wirklich nicht. Man muss nur mal anfangen, dann läufts. Wenn du Wert auf trockene Schultern legst, kann ich dir 3mm 3DMesh empfehlen (einlagig mit zB deinem Silnylon wenns etwas leichter sein soll, oder einfach doppellagig genutzt für schöne weiches Polster und 100% Atmungsaktivität). Wenn das Gewicht im Vordergrund steht, fülle den Träger mit irgend einem dünnen Schaumstoff (2mm reichen schon, dass die Träger sich nicht aufrollen) den du optimalerweise noch aus dem Verpackungsmüll fischen konntest :)

Falls keine Neodym Magneten zur Hand sind: Gossamer Gear nutzte exakt das selbe System, das Stromfahrer hier gezeigt hat (nur ohne den mittleren Haken, der den Deckel nach innen zieht) Jahrelang mit einer kleinen Steckschließe. Ist nicht ganz so fancy, aber funktioniert genauso gut :mrgreen:

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Eben nur so ähnlich. Der Huckepackdeckel ist von vornherein perfekt für den Zweck geschnitten und schließt daher auch seitlich gut ab.

An meiner Variante ist eigentlich nur die Verwendung der Magnete wirklich neu, der Rest soll nur zeigen, mit wie wenig Aufwand ein „hübscher“ Deckel zu haben ist.

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Das gehört zwar nicht namentlich zum Topic, aber zu dem Rucksack:

Auf dem zweiten Foto oben im ersten Post sieht man, dass ich eine Mondaplen-Matte für den Rucksack zugeschnitten habe. Ich habe festgestellt, dass eine zu kleine Matte (z.B. das orange Sitzkissen auf dem ersten Foto) ratz-fatz noch oben rutscht. Darum habe ich meine Mondaplen-Matte so zu geschnitten:

Mondaplen-Matte_Zuschnitt.thumb.jpg.3baf  TULF_Mondaple_mat_profile.thumb.jpg.ea1b07710a475597cc5772e13c17964d.jpg

  • Unten runde Ecken für die Schultergurtträger und damit die Matte beim Absetzen nicht so aufgewetzt wird.
  • Oben komplett gerade, damit der Schub nach oben nicht nur vom Bändchen in der Mitte, sondern auch den Trägern aufgefangen wird. Bei der Proberunde hat das sehr gut funktioniert.

Vielleicht nützt das jemand. (Restmaterial vorhanden bei Interesse.)

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Im ersten Moment hatte ich mich gewundert, wie das zu Stande kommen kann, dass die Matte hoch rutscht, da mir das bisher noch nicht vorkam. Deine orangene Sitzmatte hat aber die Falten in Querrichtung, so dass sie nicht genug eigene Stabilität in diese Richtung aufbringt. Normale Isomatten alá Z-Lite funktionieren mit meinem Befestigungssystem wunderbar, ohne hoch zu rutschen.

schöne Grüße
Micha

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Ne, Micha, da habe ich mich nur missverständlich ausgedrückt. Das hat mit den Falten nichts zu tun.

Die organge Matte auf dem ersten Bild (MichaTransformer_testhike.thumb.jpg.f3a6) hat nur drei Segmente, es ist ein Stadion-Sitzkissen (ca. A4). Die ist einfach viel zu klein und rutscht, weil sie nicht anders kann. Ich hatte zuvor damit ausprobiert, ob dieses kleine Polster nur hinter dem Becken getragen eine Alternative zur Full-Size-Mondaplen-Matte wäre. (Ist sie nicht.)

Gemeint hatte ich was anderes (jetzt geht es wieder um dieses Bild hier Mondaplen-Matte_Zuschnitt.thumb.jpg.3baf)

Bei einer Außenbefestigung wie bei deinem Pack sollte man die Matte (volle Rückenlänge) oben gerade lassen, also keine Ecken wegrunden.

Begründung: Jedewede Außenmatte, auch wenn sie die volle Größe hat, will nach oben rutschen. Genauer gesagt, will der Rucksack nach unten. (Die Matte hat am Rücken mehr Reibung als der Rucksack auf der Matte.) In der Folge wirken diese Kräfte vom Rucksack auf die obere Kante der Matte. Würde man die Matte auch oben rund anschneiden, dann wirkten diese Kräfte bei deinem Dreipunktgummi oben nur über die Bandschlaufe in der Mitte. Damit die Matte dort nicht bald einreist, ist es gut, wenn auch die Schultergurte auf der Mattenkante aufliegen.

Rucksäcken mit geschlossener Tasche (Huckepack) oder Außenhalbtasche als Aufnahme (GG Gorilla) haben diese Belastung von Haus aus auf die ganze Mattenkante verteilt.

Klarer geworden?

Bearbeitet von Stromfahrer
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  • 3 Wochen später...

Ich wurde per PM nach einer Materialliste für den Umbau gefragt. Da das eigentlich hierher gehört, füge ich das an:

MichaPack_additions.thumb.jpg.45a7c8b633

  1. Ein Tanka mit Bandaufnahme zur Fixierung. Der abgebildete hat nur eine Bandaufnahme. Besser sind solche mit beidseitiger Bandaufnahme, weil diese bei Zug nicht diagonal sperren. Die Fixierung am Pack ist wichtig, damit die Verbindung zum Rucksackrücken tatsächlich am Material ankommt.
  2. Zwei Neodymmagnete. Ich habe 10×2 [mm] verwendet. Etwas mehr Haltekraft schadet nicht. Bei neuerlichem Umbau würde ich eher rechteckige 10×15×3 [mm] verwenden, um noch mehr „Snap“ zu haben. Findet man in den Amazon-Vorschlägen zum verlinkten Produkt.
  3. Drei LineLocs mit Blitzverschluss: Einer war an Micha90’s Pack bereits am Verschluss verbaut; dieser wurde mit dem Blitzverschluss innen an den Rücken verlegt und der zugehörige LineLoc auf den Kordelzug geschlauft. Zwei weitere benötigt man, um den Deckel zur Front hin zu fixieren.
  4. Etwas Band passender Breite (18-20 mm), um die LineLocs anzunähen.
  5. Shock-Cord: Damit habe ich die Trekkingstockhalterung realisiert. Solche hat man von irgendeiner Verpackung rumliegen oder man nimmt sie aus abgelaufenen Kinderschuhen, dann sind gleich die Tankas mit dabei. Sehr robust.
  6. Zwei Endhaken. Damit habe ich die Gummis der Trekkingstockhalterung geschlossen und gleichzeitig als Kompressionsriemen nutzbar gemacht. Statt der verlinkten tun es auch diese hier (nach meinem Test aber weniger empfehlenswert) oder man nimmt Handschuhkarabiner (dann muss man die Schnur aber verknoten).

Grundsätzlich: Micha90 näht seinen Kordelzugsaum mit der Zugöffnung zum Rücken. Für den Umbau muss die Zugöffnung zur Vorderseite zeigen. Ich habe den Kodelzugsaum einfach herausgetrennt und gedreht wieder eingesetzt. Man kann natürlich auch eine Öffnung hinzufügen oder ganz auf den Kordelzug verzichten, wenn einem die Option eines Rolltops nicht wichtig ist. Wenn man die Öffnung am Rücken lässt, dann hängt der Tanka bei geschlossenem Deckel außen aus der Öffnung im Saum, dort wo auf dem Foto die Markierung ist. (Bei mir keine Öffnung mehr und kein Tanka).

MichaPack_final_marker.thumb.jpg.d1ebb9c

Da ich den äußeren Deckelriemen und dessen Frontbefestigung ganz entfernt habe, hätte mich der Tanka optisch gestört. ;-)

Bearbeitet von Stromfahrer
Typos
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  • 4 Wochen später...

@Micha90: Der erste Wochenendtrail mit dem Transformer-Pack ist rum und es war perfekt. 1000 Dank – das sind immerhin 4,5 Dank für jedes Gramm geliefertes Rucksackgewicht. :-)

Auch die Mondaplen-Matte als Rückenpolster und Unterlage hat meine Erwartungen hinsichtlich Bequemlichkeit und Belüftung deutlich übertroffen. Auch ist nichts an der Matte eingerissen, obwohl die Halteschnüre alle Kräfte ja auf sehr kleiner Fläche überragen. Ich kann sie klar empfehlen.

Vielleicht mag sich einer der Reststückkäufer zu seinen Erfahrungen mit der Mondaplen-Matte äußern?

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  • 6 Jahre später...

Gerade diesen Thread wieder entdeckt. Obwohl schon etwas älter, frage ich mich wie sich das Mondaplen im Langzeittest gemacht hat und ob es, falls es was taugt, noch irgendwo zu haben ist?

Bin für meine MYOG Rucksäcke auch noch  auf der Suche nach etwas für eine Rückenplatte die im besten Fall etwas Steifigkeit und Belüftung gibt.

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