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Ultraleicht Trekking

Nahtverstärkung PU Nylon


Perbaer

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Guten Abend und Hallo,

mein Name ist Per, ich komme aus Berlin und ich lese hier im Forum schon seit geraumer Zeit fleißig mit und hole mir viele nützliche Anregungen für meine Myog Projekte. 

Erstes Projekt als absoluter Nähanfänger war natürlich ein Tarp. Da sich mein Terra Nova Laser 35 innen langsam delaminiert habe ich mich nun an das Nähen von Rucksäcken gewagt. Die ersten Zwei sind bereits fertig, ein Pack für ne Wochentour (links mit Rollverschluss, 252g ohne ZLite) und einen Pack fürs WE oder als Daypack (Rechts, 166g).

20160223_193257.thumb.jpg.3dea81b7411c83

Nun zu meine Frage:

Ich habe für mein neues Rucksackprojekt Ripstop-Nylon, PU-beschichtet, 55g/qm, 2. Wahl von Extremtextil verwendet.

http://www.extremtextil.de/catalog/Ripstop-Nylon-PU-beschichtet-55g-qm-2-Wahl::472.html

Seiten- und Rückseite habe ich mittel Kappnaht verbunden, hier ist alles OK. Die beiden Nähte am Vorderteil habe ich als einfache Naht gefertigt, da ich hier keine Kappnaht nähen kann und die französische Naht nicht so gut klappt (und wenn ich es richtig verstanden habe eigentlich auch nur eine einfache Naht mit verstecktem Saum ist).

Meine Idee war, die Nahtzugabe nach dem Nähen innen einmal einzuklappen, abzunähen und dann mit Nahtdichtband die Naht gegen möglichen Zug zu sichern.

Das Problem ist nun, dass das verwendete Material scheinbar zu glatt ist. Weder das Dichtband zum aufbügeln hält (beim 90g Zeltbodenstoff des Rückenteils hält es bombenfest) noch klappt der Versuch mit Sekundenkleber und einem Stück Stoff als Decklage. Panzertape hält auch nicht.

Hat jemand eine Idee was man hier machen kann, gibt es evtl. einen passenden Klebstoff oder ein Klebeband? 

 LG Per

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Hi Per,

das größte Problem ist schlichtweg das Material! Ich habe damals meine ersten Prototypen aus den selben Zeug genäht und die sind einfach alle auf lang oder kurz kaputtgegangen. Versuche am besten mal ein anderes Material mit ähnlichem Flächengewicht und du wirst die Probleme nicht mehr haben.

Das Umklappen und abnähen der Nähte ist schonmal eine gute Idee, das ist dann nämlich schon eine einfache "falsche" Kappnaht, die aber sehr gut hält. Nahtband wird da weniger was nützen, da sich das bei Belastung eher ablöst, als irgendwas zu stabilisieren. Außer bei Cuben würde ich keinen Stoff mit aufgeklebtem Band stabilisieren, das ist einfach unnötig viel Aufwand für quasi keine Verbesserung der Haltbarkeit.

schöne Grüße

Micha

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Ich nähe an Rucksäcken alle Nähte des "Hauptkörpers" als einfache Nähte doppelt und am Boden dreifach. Die Nahtzugabe von ca 1cm Falte ich innen zwei mal um und nähe einmal drüber.

Das umfalten dient aber eher dazu, das die Nahtzugabe innen nicht total fürn A.... aussieht und dient nicht wirklich der stabilität. Der Einsatz von Einfassband wäre auch eine Möglichkeit, ist aber für mich das Mehrgeweicht nicht wert.

Kappnähte brauchts nur wenn ich zb an einer Seitentasche Mesh und Andere Stoffe Kombinieren will bzw Flache beidseitig schöne Nähte will.

Nahtdichter verwende ich nicht, ich nutze eh einen Packliner.

A

Unbenannt.png

Bearbeitet von A+P
Paint "Kunstwerk"
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vor 5 Stunden schrieb micha90:

 

das größte Problem ist schlichtweg das Material! Ich habe damals meine ersten Prototypen aus den selben Zeug genäht und die sind einfach alle auf lang oder kurz kaputtgegangen. Versuche am besten mal ein anderes Material mit ähnlichem Flächengewicht und du wirst die Probleme nicht mehr haben.

Was genau ist denn so problematisch an diesem Material?

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Hallo, danke für die Antworten. Dann werde ich es so machen und die Nähte umklappen und umnähen (wie auf der Skizze dargestellt) und den Rucksack so lange benutzen bis die Nähte möglicherweise reißen. Tragegurte, Schnallen usw. kann man ja dann bei einem neuen Pack recyceln. 

@ nats: Das Material ist sehr dehnbar (in diagonaler Richtung). Wenn man den Stoff quer zu Naht zieht sieht man wie sich die Nahtlöcher schon bei geringem Zug weiten. Ich denke bei Beladung wird das nicht ewig halten. Darum meine Idee mit der "Zugentlastung" mittels PU Dichtband. Eigentlich Schade, da das Material toll aussieht und sich relativ gut verarbeiten ließ.

LG Per

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vor 18 Stunden schrieb A+P:

Das umfalten dient aber eher dazu, das die Nahtzugabe innen nicht total fürn A.... aussieht und dient nicht wirklich der stabilität. Der Einsatz von Einfassband wäre auch eine Möglichkeit, ist aber für mich das Mehrgeweicht nicht wert.

@A+P Nach deiner Zeichnung (unten Superimposed Seams, 1 Spalte, 4 Zeile), geht ganz schön viel Stoff für die Säuberung drauf?! Außerdem kann es leicht passieren, dass nach der einfachen Naht, sich entsprechend der Überhanglänge, die eingefaltete Seite während der Faltung weiter rausrutscht und die faltende Seite diese nicht mehr überdeckt, womit die Säuberung hinfällig wird. Dem kann man natürlich mit ausgeklügelten Schnittmustern mit verschiedenen Nahtzugaben begegnen (, was deine Zeichnung vlt. sogar suggerieren soll).

Ich präferiere die falsche Kappnaht (Lapped Seams, 1 Spalte, 10 Zeile), da hier der Zug auf zwei Nähte verteilt/gesichert wird und trotzdem die Naht sauber aussieht. Schnittmuster müssen dafür natürlich derart sein, dass die Nähreihenfolge berücksichtigt, jeweils nur an Stücken zu nähen, deren Kanten gebunden abschließen, sonst kommt es zu Geschwurbel an den Enden beim nächsten Nähschritt. Außerdem ist die falsche Kappnaht natürlich ein bisschen komplizierter zu nähen, u.a. weil der Stoff nicht nur einseitig liegt.

tl;dr: mMn benötigt die falsche Kappnaht weniger Nahtzugabe bei gleichzeitigen Stabilitätsvorteilen

OT: Frz. Naht müsste Superimposed Seams 7 Zeile, 4 Spalte sein.

Seam%20Types%203_tcm35-155216.jpg

 

Bearbeitet von #PackLessPlayMore
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Am 24.2.2016 at 03:03 schrieb nats:

Was genau ist denn so problematisch an diesem Material?

Es reißt einfach leicht aus, die Webung ist zu locker. Außerdem ist kaum Beschichtung vorhanden, was die Sache nicht stabilier macht.

Zu den Nähten: anstatt wie in @A+Ps Skizze die Naht nur einzurollen und die Rolle zu nähen, würde ich die zweite Naht einfach ebenfalls durch den Korpus ziehen, so dass du zwei parallele Nähte hast und die Zugkräfte sich verteilen. Also erst einfach eine normale Naht nähen ( mit ~1,5cm Nahtzugabe) dann die Nahtzugabe umschlagen, um die Stoffkante verschwinden zu lassen und anschließend einfach die umgeschlagene Stoffkante aufnähen. Das ist nicht mehr Aufwand als A+Ps Variante, aber sieht mindestens eben so sauber (wenn nicht sauberer) aus und ist zudem stabiler.

schöne Grüße

Micha

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@micha90 Auch eine gute Idee! Wenn ich allerdings die Naht noch fixieren wollte, wie von dir beschrieben, würde ich unterschiedlich breite Nahtzugaben machen, bzw eine kürzer schneiden! Das spart nicht unerheblich Gewicht. Hier noch eine kleine, künstlerisch wertlose, Zeichnung :mrgreen: :

 

 

Unbenannt.png

Bearbeitet von A+P
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Genau so wie in deiner Skizze mache ich das. Ich glaube offiziell ist das keine "richtige" Kappnaht, aber hält auf jeden Fall sehr gut. Die eine Stoffkante kürzer zu schneiden ist nicht zwingend notwendig, das mache ich eigentlich nur bei dickeren Stoffen wie DxG und auch dann erst nachdem die erste Naht bereits fertig ist, so fällt es mir einiges einfacher das zu zu schneiden, da ich überall erstmal die gleiche Nahtzugabe nehmen kann.

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Es ist schon eine Doppelkappnaht, aber nicht die, die industriell bei z.B. Zelten verwendet wird. Meiner Erfahrung nach ist die aber genauso haltbar, zumindest so haltbar, dass eher das umliegende Material an der Perforation abreißt, als dass die Nahtverbindung selbst kaputt geht.

Bearbeitet von Andreas K.
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  • 3 Monate später...
Am 25.2.2016 at 23:08 schrieb micha90:

Es reißt einfach leicht aus, die Webung ist zu locker. Außerdem ist kaum Beschichtung vorhanden, was die Sache nicht stabilier macht.

Zu den Nähten: anstatt wie in @A+Ps Skizze die Naht nur einzurollen und die Rolle zu nähen, würde ich die zweite Naht einfach ebenfalls durch den Korpus ziehen, so dass du zwei parallele Nähte hast und die Zugkräfte sich verteilen. Also erst einfach eine normale Naht nähen ( mit ~1,5cm Nahtzugabe) dann die Nahtzugabe umschlagen, um die Stoffkante verschwinden zu lassen und anschließend einfach die umgeschlagene Stoffkante aufnähen. Das ist nicht mehr Aufwand als A+Ps Variante, aber sieht mindestens eben so sauber (wenn nicht sauberer) aus und ist zudem stabiler.

schöne Grüße

Micha

Welches leichtere Material ist nebst dem 90g Zeltboden denn für einen Rucksack zu empfehlen?

 

Vielen Dank

Philipp

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Habe vor wenigen Tagen einen Rucksack fertiggestellt. Alle belasteten Teile, sprich Decklage der Schulterträger, Rücken, und die zu einer Bodenwanne ausgeformten Teile vom Rückteil, der Front und den seitlichen Taschen (wie hier), habe ich aus Ripstop Nylon/ 40 DEN/ TPU beschichtet mit 70 g/m² hergestellt. Sehr guter Stoff! Den Rest aus Silpoly PU4000 mit 48 g/m².

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Extremtextil schreibt: 

Zitat

Hinweis: Bei dem verwendeten Film handelt es sich um einen TPU-Ether Film, daher ist es nicht für den Einsatz in dauerhaft feuchter Umgebung (z.B. Sitzkissen, die mit dem Mumd augeblasen werden) geeignet und sollt nicht dauerhaft dem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Für wasserdichte Beutel, Rucksäcke oder als ultraleichter Zeltboden ist er allerdings eine ideale Wahl.

 

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vor 2 Stunden schrieb nats:

Der Stoff soll aber laut Extremtextil "nicht dauerhaft dem Sonnenlicht ausgesetzt werden". Ist das bei einem Rucksack ideal?

Das bezieht sich nicht auf den Stoff, sondern auf die Beschichtung. Und die Beschichtung sollte natürlich innen sein, da ist es meist ziemlich dunkel. ;-)

 

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