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Ultraleicht Trekking

Low-Budget Wanderung für Einsteiger


Yfi

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Hallo,

vorweg muss ich gestehen, dass ich per Definition nicht UL bin, wohl aber "im Geiste" - hoffe ich bin hier trotzdem willkommen. Ich bin Student und möchte gerne in den Semesterferien eine längere Wanderung unternehmen, so 1-2 Wochen hätte ich gedacht. Bin jung und fit und war schon öfters auf Tagestouren in den Bergen unterwegs, allerdings habe ich noch keinerlei Erfahrung mit mehrtägigen Wanderungen und daher einige Fragen :D

In der Vergangenheit war ich mit dem Rad oder Motorrad auf mehrwöchigen Touren unterwegs, wobei für mich der Reiz darin besteht, eher abgelegen in der Natur und "autark" zu reisen, also mit Zelt etc. Nun möchte ich gerne mal auf ein Zweirad verzichten und wandern, vermutlich alleine.

1. Geld: Limitierend ist bei mir auf jeden Fall mein Budget, was sich sowohl auf Ausrüstung als auch Routenoptionen auswirkt....

2. Ausrüstung: Leider kann ich mir gerade kein teures UL-Equipment leisten. Ich habe schon einiges an Ausrüstung, aber mit dem Motorrad zählt das Gewicht nicht so extrem. Mein Zelt wiegt zum Beispiel 1,9kg, was ja schon schwer ist. Allerdings bin ich auch 1,90m groß, so dass mir viele leichte Einmann-Zelte gar nicht passen. Hier müsste ich schauen, was wäre an Ausrüstung zu priorisieren mit Blick auf das Einsparpotential beim Gewicht?

3. Route: Mein Hauptgrund hier zu posten: Gerne würde ich einfach wild zelten, was ja in Deutschland jedenfalls nicht legal möglich ist. Von daher scheinen mir zum einen die Skandinavischen Länder als Option, wo man ja anscheinend teilweise legal wildcampen darf. Allerdings müsste man dann recht weit hin und zurück reisen, was natürlich auch kostet.

Als Alternative hatte ich an Osteuropa gedacht. Zwar darf man hier meist nicht wildcampen, aber meiner Erfahrung nach findet sich da schon häufig ein abgeleger Ort, an dem man geduldet wird. Man müsste auch nicht so weit anreisen. Es muss auch nicht zwingend immer wildcampen sein, aber somit spart man doch sehr viel Geld. Ich bin aber generell für wirklich alles offen, was wenig kostet....Habt ihr hier Empfehlungen?

 

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Hi Yfi,

falls das eine Option für dich wäre, würde ich die Trekkingplätze in der Pfalz oder in der Eifel vorschlagen. Die sind dort so verteilt, dass du über mehrere Tage Strecke wandern kannst und abends an einem Trekkingplatz ankommst. 
 

Was die Ausrüstung angeht, wäre deine bisherige Packliste, bzw. dein bisheriges Material interessant. Meist hilft es schon ein bisschen das „unnütze“ Zeug aus dem Rucksack zu werfen.

Wo liegst du denn derzeit vom Gewicht?

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Beim Reisen sind An- und Abfahrt idr die höchsten Kosten und damit auch Hauptstellschraube. Für Essen würde ich immer mit etwa 10€ pro Tag rechnen (reine Selbstversorgung).

zb hier in De könntest du mit 9€ Ticket nach Willingen, dann 4-6 Tage entlang der neuen Trekkingplätze (10€ pro Nacht), wenn noch Zeit übrig  ist an den Edersee und eine Runde drumherum. 

Wenn es ins Ausland gehen soll finde ich persönlich Dänemark oder Frankreich am nahliegendesten, da günstig zu erreichen und lokal begrenzt kannst du auch legal eine Nacht biwakieren wenn du unmotorisiert unterwegs bist. https://udinaturen.dk/map-page?scIds=1207,2437&ffId=2466 https://en.hexatrek.com/hiking-trail/bivouac-rules-in-france

Wenn du einen Lighterpack mit Budget postest bekämst du sicher gute Tipps zur Ausrüstung. Hier ist eine Beispiel Budgetliste vllt sind da Anregungen für dich dabei: https://lighterpack.com/r/pt79lp

Achtung Häresie: Bei einem Trip von einer Woche fällt dein 2kg Zelt nicht zu sehr ins Gewicht. Ich würde einfach darauf achten dass dein Maximalgewicht unter 12 kg bleibt (variabel, ist meine persönliche Schmerzgrenze)

Bearbeitet von Taswell21
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Ergänzend zu den bereits erwähnten Trekkingplätzen hier noch eine Diskussion wo Du Deutschlandweit Plätze finden kannst. Ich fand es nur im Schwarzwald schwer, weil die teilweise über Wochen ausgebucht sind und dann ein Zeitfenster finden wo genau die 5 Plätze in der richtigen Reihenfolge frei sind, war bei mir unmöglich.

Sicher als Einsteiger eine gute Option, halt mit dem Nachteil das die Trekkingplätze meist 3 Plätze haben und Du somit meist nicht allein bist. Kann je nach Personen spannend sein, aber wenn man die Ruhe sucht evtl. auch ein Nachteil.
Dafür Feuer-, Wasserstelle und WC vorhanden.

In der Schweiz kann man in der Regel oberhalb der Baumgrenze legal schlafen, gibt aber viele Ausnahmen, müsstest erst Karten mit Schutzgebieten etc.. studieren und zudem als Einsteiger nicht das beste Gelände und dazu die Anreise und generell höhere Kosten in der Schweiz auch für Essen.

Für 1-Mann Zelte bei Grösse ab 190cm und mehr gab es hier schon einige Diskussionen, auch bei kleinem Budget, musst mal ein wenig suchen. Wenn Dein Budget sowieso beschränkt ist, Du aber schon Ausrüstung hast, könntest Du ja auch erst mal mit dieser starten und wenn es Dir Spass macht Stück für Stück optimieren. Halt einfach kürzere Strecken laufen, wenn das Gesamtgewicht noch zu hoch ist. Das meiste Gewicht kannst Du meist mit den Grossen 4 einsparen. Rucksack, Zelt, Schlafsack, Isomatte. Geht aber auch schnell ins Geld. Oder hier und bei Ebay geduldig nach Schnäppchen schauen.
 

 

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Nur kurz:

1. Ich würde auf keinen Fall große Anschaffungen tätigen. Erstmal ausprobieren ob dir die Sache taugt, dann nach und nach Ausrüstung optimieren. Man kann prima unter einer Plane auf einer Yoga Matte schlafen, wenn es Sommer ist... Aber du hast ja den Kram schon... Der Legende nach schlief Grandma gatewood unter einem Duschvorhang...

Vor 15 Jahren war bei UL Sachen oft selber machen angesagt aber mittlerweile hat ja sogar Decathlon Sachen zu günstigen Preisen im Programm die gar nicht mal so schlecht sind (gilt aber nicht generell!!). Ich neige dazu, bei den wichtigen Dingen (Schlafsack, Rucksack) hochwertige Qualität zu kaufen, ist auch meistens aufgegangen.

Trangia Topf+ Dosenkocher. Mein Bierdosenkocher war 12 Jahre lang auf jeder Tour dabei...

2. Ich empfehle immer gerne die Vogesen für die ersten Touren bzw. Frankreich insgesamt. Etwas wilder und weniger besiedelt, gibt viele gut markierte Wege, Zelten ist so gut wie nie ein Problem, wenn man die Grundregeln beachtet (LNT, spät aufbauen, früh weiterziehen, kein Feuer, leise sein usw). Wasser findet man meist auch unproblematisch.

Konkret könntest du zB in Urmatt starten und dann ein Stück auf dem GR 5 bzw. GR 53 Richtung Süden laufen, da hab ich es ganz schön in Erinnerung.

Weiter im Norden gibt es auf dem GR 53 einige nette Burgruinen anzusehen, die Landschaft ist aber im Süden spektakulärer, dafür auch mehr Leute. Ecke col de la Schlucht bis runter zum grand Ballon. Dort hat man dann bei schönem Wetter auch Blick auf die Alpen...

Edit: die Seite refuges.info gibt Auskunft über Schutzhütten und Wasserquellen.

Openandromaps und oruxmaps reicht meistens für die Navigation in einfachen Regionen...

Bearbeitet von mochilero
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Schweiz ist günstig, was man nicht glauben sollte. Man muss halt einfach nur seine Verpflegung im Supermarkt besorgen und Hütten und grosse Zeltplätze meiden. Die kleineren Plätze sind günstig. Da oben druff halt eben noch An- und Abreise, fertig.

Und ich habe z.B. keinerlei Probleme, spontan mal ne etwa neuntägige (ev, 8, ev. 10 - je nach Kondition) Tour zu basteln, wo ich unterwegs nur biwakiere oder in Biwakschachteln nächtige. Die Route Airolo -> Saas Grund bzw. Mattmark Stausee wäre da so ne Spontanidee, oder parallel zum Vorderrhein die Surselva entlang - von Elm nach Gurtnellen also. Oder von Klosters aus nach Osten ins Engadin, bis Scuol oder noch weiter. 

Wären dann aber halt hochalpine Routen.

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vor 7 Minuten schrieb Jever:

Schweiz ist günstig, was man nicht glauben sollte.

OT: Also ich glaub das noch nicht mit dem günstiger, vor allem für einen Studenten. Kommt drauf an mit was Du es vergleichst. :-D  Ich lebe und arbeite sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz und bis auf ein paar Elektronikartikel und Strom und vor allem die Steuer :-D ist in der Schweiz nichts günstiger wie in Deutschland. Nicht umsonst sieht man jeden Tag viele Einkaufstouristen aus CH vor jedem Laden in der Grenznähe und an den Wochenenden in Hotels und Restaurants. Kann auch nicht verstehen das ich im Schwarzwald viele aus der Zentralschweiz treffe, die lieber hier wandern gehen, obwohl sie das Alpenparadies vor der Tür hätten. Aber Begründung sind auch meist die Preise.

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OT: naja wir haben es oft so gemacht: ab zu Aldi/ Lidl, Auto voll, ab in die Schweiz, Biwak/ Übernachtung auf Selbstversorger-Hütte... Ist jetzt nicht wirklich teuer ;-) Ich denke so war das gemeint von Jever.. weil eben das Übernachten je nach Region nichts kostet...

 

Bearbeitet von mochilero
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Ich würde mal Dänemark in den Raum werfen. Da gibt es jede Menge schöne Wanderwege und unzählige Hütten, in denen man überwiegend kostenlos übernachten kann, man braucht also nicht zwingend ein Zelt. Anreise ist auch nicht teuer mit dem Zug, jedenfalls wenn man auf dem Festland bleibt, sonst kommen halt noch Fährkosten dazu, aber als Fußgänger sind die auch nicht allzu hoch.
In dieser App sind die ganzen Shelter verzeichnet.
Hier gibt es Infos zu Wander- und Radrouten und ebenjenen Übernachtungsplätzen.
Hier eine Übersicht aller möglichen bekannten und schönen Routen.
 

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Auch ein Trip nach Südschweden ist nicht wirklich teuer @Yfi. Besondere Ausrüstung braucht es dort auch nicht da es eine gute Infrastruktur für Wanderer gibt. 

Einfach die üblichen Verdächtigen einpacken und gut. 

Was ist denn ca. dein Low Budget? 

Früh genug die Bahn nach Rostock gebucht, die Fähre kostet knapp 40 Euro hin/zurück. Bus und Bahn sind in Schweden recht günstig, ab 2 Personen gibt es einen netten Rabatt. 

Dann einfach nach zb. Båstad, oder Sölvesborg und 2 Wochen den Kust till Kustleden laufen. Unterwegs kann man immer mal einkaufen, es gibt in Vittsjö, oder Örkeljunga günstige Campingplätze wo man mal einen Zero Day machen kann, oder die Powerbank aufladen, oder was auch immer. 

Man kann auch in Trelleborg direkt loslegen und den Nord-Syd Leden laufen. Dann spart man sich die Bahnkosten für den Transfer. 

Apropos Transfer. Man fährt ja meist mit der Mittagsfähre rüber wegen der Anreise mit Öffies als Fußgänger. (Wir sind immer per pedes unterwegs, mit Auto kostet es natürlich mehr, glaube 1P +C sind 70 Euro one way)

Vom Hafen mit dem Bus nach Gislövs Läge fahren (14 min) und für 14 Euro pro Zelt (2P in einem Zelt sollte immer noch 15 Euro kosten :wink:) auf dem Campingplatz direkt am Strand für eine Nacht einchecken. Am nächsten Morgen geht es dann los. 

 

So, das war mein Vorschlag für einen günstigen Urlaub in Schweden. B)

 

LG und happy hiking! 

Bearbeitet von Tipple
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vor 5 Stunden schrieb Bergschlumpf:

OT: Also ich glaub das noch nicht mit dem günstiger, vor allem für einen Studenten. Kommt drauf an mit was Du es vergleichst. :-D  Ich lebe und arbeite sowohl in Deutschland wie auch in der Schweiz und bis auf ein paar Elektronikartikel und Strom und vor allem die Steuer :-D ist in der Schweiz nichts günstiger 

Mit einer Packung Nudeln, etwas Pasta und Öl komme ich weit. Ob dann so eine 500g-Packung 1 Euro oder 2 Euro kostet ist egal, und wenn das der ausschlaggebende Punkt ist, dann würde ich zumindest meine Zeit damit verbringen Geld zu verdienen, als Urlaubsziel B anstelle Ziel A wegen gesparten 2-3 Euro anzusteuern.

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Grundsätzlich ist man auch billiger unterwegs, wenn man mehr freie Zeit zur Verfügung hat und z.B. langsamere Verkehrsmittel für die An- und Weiterreise nehmen kann (Busse, langsamere Bahnverbindungen usw.). Zur Studienzeit bin ich auf die Weise in z.B. Skandinavien recht günstig unterwegs gewesen (aus BaWü kommend).

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vor 16 Stunden schrieb crestfallen:

Allein sehe ich kein Problem in Deutschland wild zu campen.

Das kann ich nur unterstützen. Wie wär's mit dem 66-Seen-Wanderweg um Berlin herum. Schöne Landschaft und zum Teil sehr einsam, passend für 1-2 Wochen mit jeder Menge Ausstiegsmöglichkeiten.

 

vor 21 Stunden schrieb Tipple:

Auch ein Trip nach Südschweden ist nicht wirklich teuer @Yfi. Besondere Ausrüstung braucht es dort auch nicht da es eine gute Infrastruktur für Wanderer gibt. 

Volle Zustimmung! Früh genug buchen, dann gibt es viele günstige Möglichkeiten. Bei Dt., Schwedischer oder Norwegischer Bahn lassen sich länger im Voraus überall günstigere Tickets finden. Mit Flixbus kommt man auch sehr weit, ich bin z.B. schon bis Oslo gefahren. 

Ein tolles Gebiet ist z.B. auch das Rogen-Gebiet und die Femundsmarka (klick). Anreise bis Grövelsjön und da direkt loslaufen.

Bearbeitet von Roiber
Link korrigiert.
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Einige Hinweise:

Meine Reisetipps: die Vissegradstaaten, vor allem Tschechien und - ein Tipp von „German Tourist“ - das nördliche Ungarn.

Da kann man sehr preiswert endlos Zug fahren, hat recht preiswerte Gastronomie, Wildcampen ist geduldet bis legal, gibt in CZ auch noch sehr primitive, preiswerte Camps; in jedem Dorf findet sich ein kleiner Lebensmittelladen. Das erleichtert die Vorratshaltung erheblich. 

Beide Länder unterhalten ein dichtes Netz von Wanderwegen, die meistens an Bahnhöfen beginnen und enden.

Nachteil: taugt nur wenig als „Statusreise“, macht einfach nur ganz individuell viel Spaß.

Alle unter 40 sprechen in der Regel Englisch, komische Schilder übersetzt die „Übersetzen“ App von Microsoft oder anderen Anbietern.

Hier findest Du Hinweise für CZ:

 

 

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