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Ultraleicht Trekking

1.300 km durch Deutschland - Einsteiger braucht Hilfe


Tony

Empfohlene Beiträge

Hallo erstmal und ein großes Danke dafür, dass es dieses Forum gibt. Bin totaler Anfänger in Sachen UL-Trekking (und Trekking allgemein :D), plane im Sommer eine größere Tour, und das Forum hat mir bisher schon immens geholfen. Um einen eigenen Post komme ich aber wohl nicht drum rum.

Ich will im Sommer (August/September '16) 1.300 km durch Deutschland wandern. Den Großteil der Strecke auf dem E1. Steige in Koblenz ein, dann hoch bis nach Flensburg und von dort nach Sylt, wo ich die ganze Reise mit ein paar Tagen Erholung ausklingen lassen wollte. Hab allerdings wandermäßig echt Null Erfahrung. Bin nicht übergewichtig, aber wahrscheinlich etwas ungelenk :D (daran arbeite ich noch). Hatte letztens mal ne 15km Testwanderung ohne Gewicht gemacht um eine Vorstellung von Weg/Zeit zu kriegen. 10km/3h bei gemütlichem Gang. Muskulär war das kein Problem, hatte aber Schmerzen (erst recht am Tag danach) in der Hüfte.

Hab mich von der Gearliste ursprünglich an UL ThruHikern orientiert, bis ich irgendwann darauf kam, dass ich wahrscheinlich auch ohne 160€ Regenjacke und UL Downjacket für 200€+ auskomme. (Hier nochmal ein großes Dankeschön ans Forum) Gegenüber meiner ursprünglichen Planung ziele ich jetzt auf recht preisgünstige Ausrüstung und trage dafür ein paar Gramm mehr.

Und jetzt ein ganzer Schwall an Fragen:

1.      Ich würde gerne die meiste Zeit Wildcampen, nicht zuletzt um mir das Geld für Jugendherbergen zu sparen, aber auch, weil die ganze Sache ohne Campen wahrscheinlich nur halb so schön wäre. Den Luxus eines weichen Bettes werde ich mir trotzdem ab und zu gönnen.

Abgesehen vom rechtlichen Aspekt, bin ich mir bei meinem Shelter unschlüssig. Das wird mein erstes Mal allein draußen nachts und allein vom Gefühl her würde ich da schon zu einem Zelt tendieren. Da dann Gestänge sparen und mit Trekkingstöcken aufstellen. Allerdings scheinen sich die Zelte im Bereich von mehreren hundert Euro zu bewegen und das einzige, das ich auf Amazon finden konnte ist zwar günstig, aber ich trau dem nicht ganz.

Tarp wäre wohl die Alternative, die mir aber eben noch etwas Unbehagen bereitet, so offen allein draußen zu schlafen :oops:. Und im Sommer wäre wohl auch ein Moskitonetz angebracht. Werde mich hier mal nach MYOG Möglichkeiten umschauen.

Eigentliche Frage dazu: Hat schon jemand Erfahrung mit Wildcampen in Dtl. und besonders mit Tarp? (Tarp scheint ja auch fast schon zur Grauzone Bivakieren zu zählen) Und wie sieht es aus bei Regen? Wird da der Boden nicht trotzdem nass, also läuft da nicht Wasser von der Seite rein?

2.      Apropos Trekkingstöcke. Auf Amazon gibt es zu Hauf diese Dinger für 30€. Taugen die was? Wäre doof wenn meine Stöcke brechen und ich dann mein Zelt nicht aufstellen kann (hier Pluspunkt für Tarp, dessen Abspannseil ich ja auch am Baum befestigen könnte). Ob ich die Stöcke generell zum Wandern unbedingt brauche, weiß ich nicht, da das Terrain hier ja auch nicht so anspruchsvoll sein soll. Da ich sie aber zum Zeltaufstellen nehmen kann, hab ich sie mal eingerechnet.

3.      GPS Trakker, also sowas ähnliches wie der SPOT. Schickt GPS Daten an Familie & Freunde, damit die wissen, wo du steckst. Ist sowas sinnvoll? Benutzt jemand von euch sowas? Gerät kostet meist um die 100€ plus zusätzliche kostenpflichte Mitgliedschaft um den Service nutzen zu können. Ansonsten würde ich abends einen Statusbericht nach Hause schicken und das war’s.

4.      Als Schutz vor der Sonne, wollte ich einen Schirm mitnehmen. Euroschirm hat da ein paar zur Auswahl. Hab gesehen, dass Micha auch so einen hat. Die Frage ist: Zusammenschiebbar oder als 1 Segment? Beim Ausfahren besteht natürlich immer das Risiko, dass dort leichter etwas kaputt gehen könnte, dafür ist aber das Packmaß kleiner, ich müsste ihn also nicht zwangsweise außen am Rucksack tragen (mhh.. ist aber ja sowieso wahrscheinlich die meiste Zeit im Gebrauch). Der Dainty ist zwar nur so groß wie meine Hand (zusammengeschoben), dafür aber wohl insgesamt zu klein.

An die Schirmnutzer: Tragt ihr den ständig in der Hand oder befestigt ihr den irgendwie am Rucksack?

5.      Am meisten werden mir wohl die heißen Temperaturen zu schaffen machen. Wandert man da besser im Hemd (Sonnenschutz) oder T-Shirt? Macht sich irgendjemand von euch Sorgen um Bräunungsränder? Also V-Ausschnitt oder Rundhals, kurze Hose bis Knie oder kürzer? Empfehlungen bei Hemden? Generell bei Kleidung werde ich mal den nächsten Decathlon plündern. (aber die haben nur so ein grässlich braunes Hemd)

6.      Kleidungsmaterial wird hauptsächlich Merinowolle sein, allerdings nur da, wo ich günstige Varianten finden kann. Hatte eine Icebraker Boxer, die nach nem dutzend mal tragen, anfing im Schritt auszudünnen und Löcher zu kriegen. Meine Woolpower Socken hatten nach drei Tagen auch schon ein Loch. Ist bei solchen Preisen natürlich ärgerlich. Werde mich definitiv noch an Darn Tough Socken heranwagen (wenn ich die irgendwo her krieg), aber ansonsten greife ich vorerst auf die günstigeren Varianten zurück.

7.      Da die Temperaturen auch nachts nicht zu tief gehen, hatte ich mal überliegt auf Schlafsack komplett zu verzichten und stattdessen lange Unterhose und Puffy anzuziehen. Werde mir aber wahrscheinlich doch einen Cumulus Quilt zulegen und noch nen Seiden Packliner, falls der schon ausreichen sollte in manchen Nächten. Jedenfalls bin ich am Überlegen ob ich die 150er oder eine dickere Variante des Quilts nehmen soll. Die Dickeren wären zwar für Sommer Overkill, dafür kann ich den dann doch auch bestimmt in einem 3-Jahreszeiten Setup nehmen?

8.      Schuhe. Trailrunner ist klar, aber wie minimalistisch nun? Bin eigentlich mehr so der barfuß-Typ und tendiere daher zu 0mm Sprengung und wenig Polsterung. z.B. die Merrell Trail Glove. Hab aber auch Probleme mit Shin Splints. Kann eben nicht einschätzen, wie das auf die Entfernung aussieht, ob das dann nicht doch zu hart wird. Hab von dem Geschwisterpaar gehört, dass den PCT barfuß gelaufen ist. Hätte noch ein paar DIY Huaraches, die ich plane mitzunehmen, aber die haben natürlich keinen Stoßschutz :?. Lauft ihr eher mit geringer Dämpfung und wie sieht's mit der Sprengung aus?

9.      Hab letztens von Freezer Bag Cooking gelesen. Klingt ganz simpel. Aber in Dtl scheint es an passenden Tüten zu mangeln. Toppits hat Tüten, die auch Kochtemperatur aushalten, aber ohne Verschluss. Hat da jemand Alternativen?

10.  Außerdem, was haltet ihr davon Essenpakete zu schicken? Da ich nicht wirklich abseits der Zivilisation bin, ist ein regelmäßiger Besuch in Geschäften eigentlich kein Problem, aber vlt könnte ich um Kosten zu sparen, bestimmte Nahrungsmittel in größeren Mengen kaufen und mir dann passend zuschicken.

11. Macht ihr bestimmte Dehnübungen oder habt ihr sonstwelche Routinen um euch täglich oder auch als Vorbereitung auf so eine Tour "geschmeidig" zu machen? Habe Angst, dass mich meine Hüfte nach zwei Tagen killt und ich dann abbrechen muss. Tippe mal auf ne Schleimbeutelentzündung wegen der ungewohnten Belastung bei meinem Testlauf. Werde mich definitiv in den nächsten Wochen und Monaten an tägliches Wandern gewöhnen müssen.

Im Großen und Ganzen war’s das fürs Erste :D Sry für den langen Post (zum Kartoffelbild posten ist das hier wohl das falsche Forum). Bei Wunsch poste ich auch gerne meine bisher geplante Gearlist (wollte jetzt nicht noch länger werden). Und Danke schonmal. 

Gruß Tony

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Punkt 10) Wieso soll das billiger sein, mal abgesehen von der Lebenszeitverschwendung Post und dem Umweltaspekt? Supermärkte haben ja doch recht ähnliche Preise.

Punkt 7) Wozu n Liner? Was die Füllmenge betrifft. Lieber Reserve. Bei ca 50-60 Tagen wird die Daune zwangsläufig verklumpen und nachlassen. KuFa in dem Bereich wiegt zwar mehr, aber nicht so viel mehr. Ist dafür recht preiswert. Klang so, als sei das Budget eher eng. Nahanny bietet mit dem Alpin einen recht preiswerten Daunen-Allrounder mit robusterer Daune an (kein Quilt). Fillpower und Mischung können hier viel ausmachen.

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vor 14 Minuten schrieb Tony:

Hallo erstmal und ein großes Danke dafür, dass es dieses Forum gibt. Bin totaler Anfänger in Sachen UL-Trekking (und Trekking allgemein :D), plane im Sommer eine größere Tour, und das Forum hat mir bisher schon immens geholfen. Um einen eigenen Post komme ich aber wohl nicht drum rum.

Ich will im Sommer (August/September '16) 1.300 km durch Deutschland wandern. Den Großteil der Strecke auf dem E1. Steige in Koblenz ein, dann hoch bis nach Flensburg und von dort nach Sylt, wo ich die ganze Reise mit ein paar Tagen Erholung ausklingen lassen wollte. Hab allerdings wandermäßig echt Null Erfahrung. Bin nicht übergewichtig, aber wahrscheinlich etwas ungelenk :D (daran arbeite ich noch). Hatte letztens mal ne 15km Testwanderung ohne Gewicht gemacht um eine Vorstellung von Weg/Zeit zu kriegen. 10km/3h bei gemütlichem Gang. Muskulär war das kein Problem, hatte aber Schmerzen (erst recht am Tag danach) in der Hüfte.

Hab mich von der Gearliste ursprünglich an UL ThruHikern orientiert, bis ich irgendwann darauf kam, dass ich wahrscheinlich auch ohne 160€ Regenjacke und UL Downjacket für 200€+ auskomme. (Hier nochmal ein großes Dankeschön ans Forum) Gegenüber meiner ursprünglichen Planung ziele ich jetzt auf recht preisgünstige Ausrüstung und trage dafür ein paar Gramm mehr.

Und jetzt ein ganzer Schwall an Fragen:

1.      Ich würde gerne die meiste Zeit Wildcampen, nicht zuletzt um mir das Geld für Jugendherbergen zu sparen, aber auch, weil die ganze Sache ohne Campen wahrscheinlich nur halb so schön wäre. Den Luxus eines weichen Bettes werde ich mir trotzdem ab und zu gönnen.

Abgesehen vom rechtlichen Aspekt, bin ich mir bei meinem Shelter unschlüssig. Das wird mein erstes Mal allein draußen nachts und allein vom Gefühl her würde ich da schon zu einem Zelt tendieren. Da dann Gestänge sparen und mit Trekkingstöcken aufstellen. Allerdings scheinen sich die Zelte im Bereich von mehreren hundert Euro zu bewegen und das einzige, das ich auf Amazon finden konnte ist zwar günstig, aber ich trau dem nicht ganz.

Tarp wäre wohl die Alternative, die mir aber eben noch etwas Unbehagen bereitet, so offen allein draußen zu schlafen :oops:. Und im Sommer wäre wohl auch ein Moskitonetz angebracht. Werde mich hier mal nach MYOG Möglichkeiten umschauen.

Eigentliche Frage dazu: Hat schon jemand Erfahrung mit Wildcampen in Dtl. und besonders mit Tarp? (Tarp scheint ja auch fast schon zur Grauzone Bivakieren zu zählen) Und wie sieht es aus bei Regen? Wird da der Boden nicht trotzdem nass, also läuft da nicht Wasser von der Seite rein?

Also beides hat seine Vorteile und Nachteile. Tarp ist natürlich deutlich flexibler und leichter und meiner Meinung nach leichter selbst zu nähen. Wenn du Bedenken hast und da es deine erste Tour ist, wäre mir ein Zelt auch erst mal lieber. Das wiegt aber halt deutlich mehr. Wenn du nähen kannst, könntest du die Evtl günstig selbst eins nähen. Anleitungen gibt es hier im Forum.  

Campen in Deutschland ist in den meisten Fällen kein Problem, wenn man sich unaufällig verhält und seinen Müll wieder mitnimmt. In ländlichen Regionen kann man auch einfach bei Häusern nachfragen, ob man nebenan campen darf. Klappt meist ganz gut.

2.      Apropos Trekkingstöcke. Auf Amazon gibt es zu Hauf diese Dinger für 30€. Taugen die was? Wäre doof wenn meine Stöcke brechen und ich dann mein Zelt nicht aufstellen kann (hier Pluspunkt für Tarp, dessen Abspannseil ich ja auch am Baum befestigen könnte). Ob ich die Stöcke generell zum Wandern unbedingt brauche, weiß ich nicht, da das Terrain hier ja auch nicht so anspruchsvoll sein soll. Da ich sie aber zum Zeltaufstellen nehmen kann, hab ich sie mal eingerechnet.

Da kann ich leider nicht mitreden, da ich keine Stöcke benutz.

3.      GPS Trakker, also sowas ähnliches wie der SPOT. Schickt GPS Daten an Familie & Freunde, damit die wissen, wo du steckst. Ist sowas sinnvoll? Benutzt jemand von euch sowas? Gerät kostet meist um die 100€ plus zusätzliche kostenpflichte Mitgliedschaft um den Service nutzen zu können. Ansonsten würde ich abends einen Statusbericht nach Hause schicken und das war’s.

Meiner Meinung nach nicht nötig. Ich selbst nehme gerne eine kleines GPS mit, ist aber eher Luxus. Wenn du dir unsicher bist, tut es auch das Handy in Notfällen um sich zu orientieren. Empfang mit dem Handy solltest du überall haben. 

4.      Als Schutz vor der Sonne, wollte ich einen Schirm mitnehmen. Euroschirm hat da ein paar zur Auswahl. Hab gesehen, dass Micha auch so einen hat. Die Frage ist: Zusammenschiebbar oder als 1 Segment? Beim Ausfahren besteht natürlich immer das Risiko, dass dort leichter etwas kaputt gehen könnte, dafür ist aber das Packmaß kleiner, ich müsste ihn also nicht zwangsweise außen am Rucksack tragen (mhh.. ist aber ja sowieso wahrscheinlich die meiste Zeit im Gebrauch). Der Dainty ist zwar nur so groß wie meine Hand (zusammengeschoben), dafür aber wohl insgesamt zu klein.

An die Schirmnutzer: Tragt ihr den ständig in der Hand oder befestigt ihr den irgendwie am Rucksack?

Ich benutze auch keinen Schirm, aber er hat auch einige Vorteile. Da kommen bestimmt noch Tipps. ich nehm etwas Sonnencreme und ein Buff mit, was Kopf und Nacken vor Sonne schützt. 

5.      Am meisten werden mir wohl die heißen Temperaturen zu schaffen machen. Wandert man da besser im Hemd (Sonnenschutz) oder T-Shirt? Macht sich irgendjemand von euch Sorgen um Bräunungsränder? Also V-Ausschnitt oder Rundhals, kurze Hose bis Knie oder kürzer? Empfehlungen bei Hemden? Generell bei Kleidung werde ich mal den nächsten Decathlon plündern. (aber die haben nur so ein grässlich braunes Hemd)

Ich verwende ein Kombi aus T-Shirt und Longsleeve. Longsleeve bei Kälte und starker Sonne als Sonnenschutz oder eben das T-Shirt. Mit Sonnencreme in Verbindung sollte es eigentlich keine Probleme geben. 

6.      Kleidungsmaterial wird hauptsächlich Merinowolle sein, allerdings nur da, wo ich günstige Varianten finden kann. Hatte eine Icebraker Boxer, die nach nem dutzend mal tragen, anfing im Schritt auszudünnen und Löcher zu kriegen. Meine Woolpower Socken hatten nach drei Tagen auch schon ein Loch. Ist bei solchen Preisen natürlich ärgerlich. Werde mich definitiv noch an Darn Tough Socken heranwagen (wenn ich die irgendwo her krieg), aber ansonsten greife ich vorerst auf die günstigeren Varianten zurück.

Also ich verwende alle Merinoklamotten von Decathlon und habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht. 3 Jahre und mehrere Touren später und lediglich die Farbe hat sich von den Klamotten verändert ;) Socken benutzte ich Merino von Falke oder Meindl, die passen mir am besten und kosten um die 15 Euro. 

7.      Da die Temperaturen auch nachts nicht zu tief gehen, hatte ich mal überliegt auf Schlafsack komplett zu verzichten und stattdessen lange Unterhose und Puffy anzuziehen. Werde mir aber wahrscheinlich doch einen Cumulus Quilt zulegen und noch nen Seiden Packliner, falls der schon ausreichen sollte in manchen Nächten. Jedenfalls bin ich am Überlegen ob ich die 150er oder eine dickere Variante des Quilts nehmen soll. Die Dickeren wären zwar für Sommer Overkill, dafür kann ich den dann doch auch bestimmt in einem 3-Jahreszeiten Setup nehmen?

Quilt ist eine gute Sache. Kommt drauf an, was du nach der Tour noch damit vor hast. Danach würde ich dann den Schlafsack auswählen. Kommt auch stark darauf an, ob du schnell frierst. Je nachdem würde ich mich an den Temperaturangaben orientieren. Im Sommer reicht auch meist ein dünnes Inlet. Kommt aber auch drauf an, ob du dich letztendlich auf ein Zelt oder Tarp festlegst.

8.      Schuhe. Trailrunner ist klar, aber wie minimalistisch nun? Bin eigentlich mehr so der barfuß-Typ und tendiere daher zu 0mm Sprengung und wenig Polsterung. z.B. die Merrell Trail Glove. Hab aber auch Probleme mit Shin Splints. Kann eben nicht einschätzen, wie das auf die Entfernung aussieht, ob das dann nicht doch zu hart wird. Hab von dem Geschwisterpaar gehört, dass den PCT barfuß gelaufen ist. Hätte noch ein paar DIY Huaraches, die ich plane mitzunehmen, aber die haben natürlich keinen Stoßschutz :?. Lauft ihr eher mit geringer Dämpfung und wie sieht's mit der Sprengung aus?

9.      Hab letztens von Freezer Bag Cooking gelesen. Klingt ganz simpel. Aber in Dtl scheint es an passenden Tüten zu mangeln. Toppits hat Tüten, die auch Kochtemperatur aushalten, aber ohne Verschluss. Hat da jemand Alternativen?

10.  Außerdem, was haltet ihr davon Essenpakete zu schicken? Da ich nicht wirklich abseits der Zivilisation bin, ist ein regelmäßiger Besuch in Geschäften eigentlich kein Problem, aber vlt könnte ich um Kosten zu sparen, bestimmte Nahrungsmittel in größeren Mengen kaufen und mir dann passend zuschicken.

In Deutschland gibt es doch eigentlich nahezu überall was zum kaufen.

11. Macht ihr bestimmte Dehnübungen oder habt ihr sonstwelche Routinen um euch täglich oder auch als Vorbereitung auf so eine Tour "geschmeidig" zu machen? Habe Angst, dass mich meine Hüfte nach zwei Tagen killt und ich dann abbrechen muss. Tippe mal auf ne Schleimbeutelentzündung wegen der ungewohnten Belastung bei meinem Testlauf. Werde mich definitiv in den nächsten Wochen und Monaten an tägliches Wandern gewöhnen müssen.

Im Großen und Ganzen war’s das fürs Erste :D Sry für den langen Post (zum Kartoffelbild posten ist das hier wohl das falsche Forum). Bei Wunsch poste ich auch gerne meine bisher geplante Gearlist (wollte jetzt nicht noch länger werden). Und Danke schonmal. 

Gruß Tony

 

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Erstmal ganz dringend (und durchaus aus eigener schlechter Erfahrung): Geh wandern! Lang und weit! Ohne entsprechende Vorbereitung bekommst Du sonst mit Sicherheit Probleme... ganz abgesehen davon, daß Du gar nicht weißt, ob Dir das ganze überhaupt Spaß macht.

Und viele von Deinen Fragen klären sich dann auch von allein. In D einen GPS-Tracker: Wozu willst Du den denn brauchen? Wenn Dir danach ist, kannst Du doch einfach kurz anrufen und Deinen Standort durchgeben. Schirm gegen die Sonne??? Von Koblenz aus nordwärts? Wenn Du nicht gerade ein Albino bist (was natürlich möglich ist), halte ich das doch an mindestens 360 von 366 Tagen im Jahr für übertrieben; vor allem wenn Du erst im August startest, Deine Haut also sommerlich vorgebräunt sein dürfte.

So sieht mir das doch sehr nach reiner Theorie aus. Ohne praktische Erfahrungen nützen Dir dann aber alle Ratschläge wenig...

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vor 49 Minuten schrieb Tony:

Da die Temperaturen auch nachts nicht zu tief gehen, hatte ich mal überliegt auf Schlafsack komplett zu verzichten

Dazu muss es nachts aber schon recht warm sein. Ich habe letzten Sommer mit der Hängematte bei Nachttemperaturen um 20°C (leichte bis schwache Brise) ohne Schlafsack/Quilt übernachtet. Dabei hatte ich eine leichte Daunenjacke an und die Gore Soft Shell über den Beinen. Ich denke unter 20°C oder mit ein bisschen mehr Wind wird das schnell unangenehm.

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Hallo Tony,

den Tipp von Nats möchte ich unterschreiben. Bei so einer Tour brauchst du noch etwas Training und Erfahrung, dann kannst du auch besser Einschätzen wo deine Grenzen liegen, was funktioniert und was nicht. Dran bleiben.

Zur Ausrüstung:

1. Zelt oder Tarp ist eine Typfrage, das musst du selbst herausfinden. Ich habe eine Zeit lang ein leichtes Lidl Zelt dabeigehabt, das hat es auch getan. Ein günstiges Tarp was ich uneingeschränkt empfehlen kann gibt es auch bei Decathlon, das hat es auch in meine Testberichte-Ecke geschafft.

Mit WIldcampen hatte ich auf meinen großen Fahrradtouren in Deutschland nie Probleme, teilweise haben wir direkt neben Kleingartenanlagen campiert und wurden morgens zum Frühstück eingeladen. Man kann natürlich auch Pech haben, aber ich sage mal gerade in kleineren Ortschaften, wo nicht viel los ist, sind die Leute froh wenn sie mal was anderes sehen und sind oft sehr hilfsbereit.

4. Wenn du aus bedenken wegen der Sonne einen Schirm nimmst, kannst du dir die Regenjacke sparen und dich auf eine Kombi mit Windjacke beschränken.

6. Ich nutze auch fast ausschließlich Merino/Poly Kleidung von Decathlon, super Preis/leistungsverhältnis.

7. Nur mit klamotten Schlafen hatte ich auch irgendwann mal probiert, hat aber bei mir nicht recht funktioniert.

8. 1300km mit Barfußschuhen ist aufjedenfall ne Ansage, probiers aus, aber erstmal auf 30-100km.

9. Toppits mit Schieber, bekommst du in fast jedem Supermarkt.

10. Unterwegs einkaufen, und wissen was sich am besten eignet dann wird das ein schneller routinierter Einkauf.

11. Versuchs mal mit Joggen, da trainierst du aufjedenfall alles was du auch zum wandern brauchst und gerade die Hüftmuskulatur.

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2.  Nein. Solltest du schon an den Rezensionen gesehen haben ;)  So um 60..80 € fangen Stöcke an, die man auch zum Wandern und nicht nur als zeltstange nutzen kann.

3.  Dafür gibts Online-Dienste bzw. Apps.  Gehst einfach ab und an mit Handy kurz online -> aufgezeichnete GPS-Strecke (falls ständig aktiv) oder aktuelle GPS-Position wird übermittelt und kann eingesehen werden.  Habe da gerade keinen Überblick, da ich mir sowas vor Jaahren mal angeschaut hatte. Normalerweise wird ein Link generiert den du deinen Freunden schickst.

4. Schutz vor der Sonne? In Deutschland? :shock::-D  Schutz vor Regen wäre wichtiger - gegen Sonne hilft ein Cappi ;)

6. Unterwäsche Kunstmaterial - trocknet sauschnell. Schurwolle ist toll, aber scheuerempfindlich. Socken deshalb nie aus 100% Schurwolle nehmen.

8. Schuhe möglichst bald besorgen, und wie Nats hier schon geschrieben hat:  laufen, laufen, laufen...

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Hiho,

das meiste wurde schon gesagt. Ich geh auch lieber mit Zelt los. Auch Wildcampen mit Zelt sollte in D keine großen Probleme darstellen, abgesehen von den Alpen und Naturschutzgebiete. Es gibt hier übrigens im Forum Links von Chinazelten, die wogen so 1kg, 60€ und waren gar nicht soo schlecht.. viel Spaß beim Finden:)

Außerdem: Ja, Dehnung ist wichtig beim Wandern! Macht mal viel zu wenig.. und wenn die Hüfte steif wird, sind Knieschmerzen nicht weit entfernt ^^. 

Viel Spaß beim Laufen. Mich hat das Weitwandern vor ein paar Jahren auch unglaublich fasziniert. In Neuseeland wollte ein Kumpel den Te Araroa laufen, also Quer durch Neuseeland, und ich meinte "Oh! Geil! Ich komm mit! 4 Monate Abenteuer!".  Ich war vorher aber noch nie wandern.. und drei Tage später war ich auf dem Trail. War UB (Ultra-Budget!) unterwegs und musste nach ein paar Tagen abbrechen. Hatte aus Geldgründen auf einen Wasserfilter verzichtet, hatte viel zu wenig Essen mitgenommen, Schuhe waren viel zu klein und es ist ein Wunder, dass ich in dem Schlafsack die ersten Nächte überlebt habe und nicht erfroren bin. 

Wenn die Geschichte jetzt enden würde, wäre sie nicht so motivierend, deswegen geht sie ja noch weiter..

Nachdem ich dann abbrechen musste, habe ich langsam an meiner Ausrüstung gefeilt, bin einige kleinere (100km-)Trails gelaufen, habe weitergefeilt, habe fleißig die Waden und Hüfte trainiert, viele Freunde auf den Trails gewonnen. 

Wanderst du eigentlich allein? Nicht zu unterschätzen sind die psychischen Belastungen, die auf so einer Reise hochkommen können, wenn es regnet, du frierst und dann kommt die Einsamkeit. Auf Wanderungen hatte ich meine, wie soll ich sagen, "reinigendsten" Momente. 

Also, cool, dass du so etwas großes vor dir hast. Probier am Besten alle Ausrüstung vor dem großen Trail auf Wochenendtouren aus.

Wenn du möchtest, ich habe hier noch ein sog. "UL-Zelt" (1.5kg) rumliegen und eine Sorte 30€-Trekkingstöcke von Aldi. Die sind nicht schlecht, sind allerdings aus Alu und deswegen nicht ultraleicht. Wenn du das Porto zahlst, schenke ich dir das gern

Gruß

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Zu den Stöcken: Die günstigsten die was taugen (und von denen ich weiß - und ich hab gesucht) sind die Karrimor X-Lite aus GB und die Cascade Mountain Tech von Ebay. Wobei letztere auch inzwischen fast 50€ kosten, war vor 3-4 Monaten noch anders. Zum Rest haben die anderen was gesagt.

 

Was mir nur einfällt: Wie alt und/oder untrainiert bist du?! Wenn man 15km geht sollte man eigentlich noch keine Schmerzen in der Hüfte bekommen! Muskelkater ist in Ordnung, aber Gelenkschmerz in der Hüfte ein deutliches Warnsignal, dass, wenn es wieder auftritt man Orthopädisch abklären sollte.

Bearbeitet von Freierfall
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Wow, vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Der Regenschirm dient in erster Linie als Schattenspender um die Temperaturen "angenehm" zu halten. Vor Sonnenbrand hab ich eher wenig Angst. Wenn ich mich recht erinnere, waren die Temperaturen letztes Jahr im August teilweise am höchsten. Da erscheint mir der Schirm also besser, als nur ein Hut. Zusätzlich kann er als Regenschutz dienen, da ich ansonsten nur so einen 1€ Poncho mitnehmen wollte (die 3 Tage, die es im Sommer regnet, kann man auch problemlos aussitzen ;) ).

Pakete zu schicken, hab ich gleich wieder verworfen. Zumal das Porto dafür wahrscheinlich die gesparten Euros wieder aufhebt :D 

Der GPS Tracker war nicht zur Orientierung gedacht, sondern als kleine Notfallhilfe falls ich unterwegs abgemurxt werde, damit man wenigtens einen Anhaltspunkt hat, wo meine Überreste zu finden sind - ich weiß... don't pack your fears. Der kommt wohl nicht in den Rucksack. So etwas scheinen auch eher wenige zu benutzen.

Sollte ich mich doch für ein Tarp entscheiden, lass ich die Wanderstöcke vlt zu hause und such mir zum Abspannen einen Baum.

Zu meiner Person: Bin 22 Jahre jung, Student, meist sitzende Position und ohne viel Bewegung in letzter Zeit. Mangelt eher an Ausdauer als an Kraft. Bin bis vor nem Jahr regelmäßig kürzere Strecken (5-10km) gelaufen, musste aber wegen einer Knochenhautentzündung pausieren und kam noch nicht dazu, das wiederaufzunehemn. Die Hüftschmerzen erkläre ich mir durch die ungewohnte plötzliche Dauerbelastung (leichte Schmerzen haben ca. nach der Hälfte angefangen, aber ich bin halt weiter)

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Je länger ich diese Fragenliste lese, desto mehr ärgere ich mich.

Du hast noch nicht einmal 15 km ohne Gepäck beschwerdefrei hinter Dich gebracht, möchtest aber von uns wissen, ob Du im T-Shirt oder Hemd laufen sollst … Hüftschmerzen und Shin-Splints, aber 1300 km in Hurachees in Erwägung ziehen …

Mann, geh raus – oft und erstmal kurz – und sammle Erfahrungen! 

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Ich weiß nicht wo du wohnst, aber ich habe in Nordhessen mehr als drei Regentage im August+September..vor allem bei einem durchschnittlichem Sommer, was ja in den letzten Jahren eher der Fall war. Richtig sonnige und warme Tage gibts seltener als bewölkte oder gar verregnete. Vor allem im September.  Für den Poncho würde ich mehr als 1 € ausgeben, wenn er mehr als die drei Tage halten soll   ;)

Schau dir einfach paar Klimatabellen an. Durchschnittliche Regentage August/September:
Bielefeld:   18 / 14
Bremen:    17 / 13
Kiel:           18 / 16

 

Ich kam gestern Abend irgendwie wieder auf den Thread:  2 monate, 1300 km, paar Tage Chillen und das ganze bei 3 km/h.

Gehen wir von 1400 km bei durchschnittlich 2,5 km/h aus (es gibt auch Hügel bzw. Steigungen), kommen wir auf 560 Stunden.

Auf die netto 60 Tage umgerechnet sind das 9,33 Stunden pro Tag (!).  Abzüglich - sagen wir - 7 Tage chillen = 53 Tage -> 10,56 h laufen pro Tag.

Klingt für mich bei deinem aktuellen "Gesundheits"- und Fitnesszustand für unmöglich. Rechne mal mit richtigen Problemen mit der Hüfte, wo du vielleicht mal nen Tag 5 Stunden schaffst - am nächsten müsstest du dann 15-16 h hinlegen um es wieder aufzuholen.  Oder du machst öfter mal einen Tag pause, statt täglich weiter zu laufen..

Mein Tipp:  Strecke um einiges kürzen oder einiges an Zeit dran hängen.  Und egal was du machst:  ohne sofortige Touren an Wochenenden (mit immer leicht steigerndem Gepäck) wird das irgendwie nichts. Mit dem Fahrrad vielleicht - aber nicht zu Fuß. Versuche erstmal z.B. Fr Mittag bis  Sonntag Mittag üerhaupt mal 15-20 h zu wandern. Mit so wenig Gepäck wie nur möglich. Und dann überlege, ob du das 20- bis 30-fach am Stück schaffen würdest. Und das mit mehr Gepäck.

Noch ein kleines Beispiel:  ein Bekannter, der ab und an mal ne Tour macht, musste eine 3-tägige Tour abbrechen, weil er - trotz viel Erfahrung - sich eine Ferse so wund gelaufen hat (Blase), dass er mit dem Auto abgeholt werden musste, weil er keinen Meter mehr laufen konnte...
Ich glaube von ihm hatte ich im Nachhinein den Tipp mit dem Hirschtalg bekommen, welches man sich über längeren Zeitraum bereits vor der Tour an die Füße schmieren soll ;)

Bearbeitet von AlphaRay
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