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Ultraleicht Trekking

"A mixed bag": Der GR-221 durch Mallorcas Serra Tramuntana


Gast

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Baumgeister, Licht und Schatten - Tag 7:  Cases Velles des Tossals - Puig de Massanella - Lluc

 

Der Morgen ist so friedlich wie die Nacht. Nach dem Zusammenpacken gehe ich zu meiner Schutzeiche und lege ihr die Hand auf die schorfige Rinde. Ich bedanke mich. Für Schutz und für Zuflucht. In diesem Moment finde ich das völlig natürlich und normal.

 

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Da fällt mein Blick auf den Baum 20 Meter entfernt. Was ist das denn? Ein Baumgespenst. Zwei dunkle Augen tief in einer herzförmigen Narbe. Dieses Baumgespenst hat die ganze Nacht direkt auf meinen Schlafplatz gestarrt. Mich fröstelt.

 

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Hat mich meine Schutzeiche vor diesem düsteren Gesellen behütet? Oder ist der nur hässlich und Furcht erregend, aber tatsächlich gar nicht böse? Oder bin ich gerade dabei, ein bisschen merkwürdig zu werden am siebten Tag meiner Solo-Wanderung? Wer weiß. Jedenfalls kann ich in diesem Moment nur zu gut verstehen, warum Menschen früher mit Bäumen gesprochen und sie um Schutz gebeten haben. Warum sie Sonne und Mond verehrt haben.

 

Und warum sie Respekt oder gar Angst hatten vor den Bergen.

 

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Schroff liegt der Massanella vor mir. Mit 1367 Höhenmetern ist er der zweithöchste Berg Mallorcas und der höchste, den man besteigen kann. Denn der noch etwas höhere Puig Mayor daneben liegt im militärischen Sperrgebiet und hat eine Radarstation in einer Art Christbaumkugel auf seiner Spitze sitzen.

 

Noch vor dem Massanella geht rechts eine kleine Wegspur durchs Dickicht ab, steil den Hang hinauf. Das ist nur Arbeit, an die ich inzwischen gewöhnt bin. Doch heute ist es kühl. Weniger als 10 Grad laut Wetterbericht. 

 

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200 Meter höher kommt die erste Felsstufe mit Klettereinlage. Und die hat es nun tatsächlich in sich. Zwar liegen nur rund zehn Meter Falllinie unter mir. Aber als ich mich mit einem letzten Griff aufs Hochplateau hangele, bin ich etwas wackelig auf den Beinen. Puh, das war jetzt doch ein kleines bisschen grenzwertig.

 

Nach links geht es weiter über das winddurchtoste Hochplateau, von Steinmännchen zu Steinmännchen. Und plötzlich sind sie wieder mal weg, die guten Gesellen. Wie schon am Mola des s'Esclop ziehe ich den GPS-Track zu Rate und steige wider besseren Wissens in eine schräge Felsrinne ein, um den nur 100 Meter entfernten Track auf kurzem Weg zu erreichen.

 

Irgendwann hänge ich im Fels. Die Finger beider Hände an kleine Unebenheiten geklammert, den einen Fuß leicht verdreht in einer Spalte und das Knie des anderen Beins auf einem winzigen Absatz aufgestützt. Nein, so geht das nicht. Ein kurzer Blick nach unten: NEIN. SO GEHT DAS GAR NICHT!

 

Es sind zwar nur etwa 20 Meter. Aber das reicht ja im direkten Fall. Ganz langsam und voll konzentriert hangele ich mich über den Fels zurück nach unten, mein Herz klopft bis zum Hals. Warum machst Du auch so einen Scheiß? Hier oben sind die Steinmännchen Deine einzigen Freunde. Und an die hältst Du Dich jetzt auf Biegen und Brechen. Keine Extratouren mehr!

 

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Wie immer, wenn man den Steinmännchen folgt, ist der Weg zwingend-schlüssig und gut zu bewältigen. Die große Felsbarriere, aus der ich zurückgeschreckt bin, wird einfach links zur Abbruchkante hin umgangen. Oben mache ich kurz Pause und schaue fasziniert und mit leichtem Grausen zu, wie die Welt unter mir und um mich herum in einer dunkelgrauen Wolkenmasse verschwindet, die in enormer Geschwindigkeit zum Sattel hoch zieht. Die erste Felsstufe, die zweite Felsstufe, in der Ferne der Cuber-Stausee und die umliegenden Gipfel sind im Nu verschluckt. Die sichtbare Welt ist auf einen Kreis mit einem Radius von 20 Metern geschrumpft.

 

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Der restliche Weg zum Gipfel ist unproblematisch. Aber es gibt nichts zu sehen auf diesem kalten, grauen Gipfelfelsen. Naja, dann leider doch. Zehn Minuten später trifft auf einem anderen Weg eine 20köpfige Frauen-Wandergruppe ein. Im Nu ist der ganze Gipfel mit Kleidungsstücken drapiert, die zum Trocknen ausgelegt werden. Wie soll das denn gehen hier in den Wolken? Und muss dieses hektische Gegacker wirklich sein?

 

Leicht verstimmt trete ich den Abstieg über die Ostflanke zur Pla de sa Neu und zum Coll des sa Linia an. Das ist zwar nicht der GR-221, sondern ein Pfad, der auf meiner Karte nur als dünne gestrichelte Linie gekennzeichnet ist. Aber ich vertraue hier meinem GPS-Track, der mich sicher durch diese steinerne Einöde bis zu den ersten Steinmännchen und dann zur Waldgrenze geleitet.

 

Durch den heute finsteren Wald führt mich der Weg auf den Weiler Coma Freda und mein Etappenziel Lluc zu. Doch kurz vor der Straße MA-10, die ich einfach nicht los werde, wartet eine böse Überraschung auf mich. Vor einem Tor, das den Weg versperrt, steht ein Mann in Jagdklamotten und mit Gaucho-Hut neben einem Camping-Tisch. An seiner Seite ein großer Jagdhund, der sofort auf mich zustürzt und mich unangenehm beschnüffelt. "You have permission?" - "Which permission?" - "This is all private property and you have to pay six Euro for permission".

 

Angeekelt werfe ich dem Gaucho die sechs Euro auf den Campingtisch und nehme mit spitzen Fingern die wie ein Ticket gedruckte "Permission" entgegen. Obwohl ich leise und unflätig vor mich hin schimpfe, bleibt der Gaucho völlig cool und gelassen. Der kennt das schon. Das ist für den reine Routine. Einträgliche Wegelagerei in modernen Zeiten.

 

In mir brodelt die Wut, wie immer, wenn ich das Gefühl habe, gerade abgezockt worden zu sein. Zweihundert Meter hinter der Wegelagerer-Sperre treffe ich auf ein großes Schild der Regionalregierung Mallorcas, das in 4 Sprachen verkündet: "Serra Tramuntana - Welterbe".  Jedenfalls kein kostenloses Erbe.

 

Und dann kommt auch noch die MA-10. Am Coll de sa Bataia ist eine Tankstelle quasi zur umfassenden High-Tech-Versorgungsstation für Rennradler umgebaut worden. Mobile Ständer mit angehängten Werkzeugen, in die man die Rennmaschinen einhängen und schnell warten kann. Eine Bar mit großem Wärmezelt, in dem auf einem Großbildschirm Radrenn-Übertragungen von Eurosport laufen. Dazwischen staksen Deutsche, Holländer, Engländer, Amerikaner in ihrer bunten Kluft affig herum wie ganz junge Mädchen, die zum ersten Mal Mamas Stöckelschuhe tragen. Nur dass bei den Radschuhen  der Absatz vorne unterm Zehenballen sitzt und später ins Pedal der Rennmaschine einrastet. Zu allem Unglück kommt auch noch meine 20köpfige Frauen-Wandergruppe schnatternd die Straße herauf und besteigt einen Bus, der hier bereits auf sie gewartet hat.

 

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Warum ekelt mich das hier alles dermaßen an? Warum lasse ich mir davon derart die Stimmung verderben? Wenn Du allein läufst, ist alles intensiver, je länger Du unterwegs bist. Über das übliche "Ola" hinaus kommst Du ja kaum zum Reden. In Deinem Kopf läuft Dein eigener Film, eine Mischung aus intensivster Wahrnehmung Deiner Umgebung und verschiedenster Gedanken, die eigentlich nichts mit dem zu tun haben, wo Du gerade bist.

 

Diese Mischung beschert Dir außergewöhnliche Momente von reiner Schönheit und purem Glück, die Du in Begleitung so nicht hättest. Aber wenn etwas nicht passt, nicht hier her oder zu Dir gehört, verkehrt sich alles leicht ins krasse Gegenteil. Abscheu, Ekel, Wut überfluten Dich dann wie eine Welle. Auch damit musst Du leben als Solo-Geher. Du bist allem ungeschützt ausgesetzt, dem Schönen wie dem Hässlichen. Und alles fordert seinen vollen Tribut von Dir.

 

Eine dreiviertel Stunde weiter kommt endlich das Wallfahrtskloster Lluc in Sicht.  Am Campingplatz davor treffe ich noch kurz doast, einen jungen Wiener aus diesem Forum hier, aber das wissen wir beide noch nicht in dem Moment. Ihm ist bloß mein Ultraleicht-Rucksack ins Auge gestochen, wir wechseln nur ein paar Sätze, leider.

 

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Aber nach diesem übervollen Tag, ausgefroren und hungrig zieht es mich gleich weiter zum Kloster, wo ich mir ein winziges Zimmer nehme. Mich lockt heute nicht das Bett oder die Dusche, sondern die Heizung. Es ist kalt und grau. Erst nach Mitternacht werden meine Hände trotz Decke, Quilt und Heizung wieder warm.

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vor 3 Stunden schrieb Freierfall:

Wiesel? :shock:

Ist das auf deinem Profilbild kein Wiesel? :-) Ups. Was ist es dann?
(Ich bin die, mit dem bunten Kopftuch, dem LaBu-Rucksack und ner blauen Jacke, falls es nicht irre heiß ist).
 

vor 37 Minuten schrieb mart66y:

@Freierfall und @Pong wollte am 11.05-16.05 die Tour machen und mich am Montag um die Permits für Valldemossa kümmern.

Hi Marty, schon mal danke für das Angebot. In dem Bericht von Lahmeente hab ich jetzt das erste Mal davon gehört. Ist das schön? Was kostet die Permit?

 

Und Zusatzfrage: Kann mir jemand erklären, wie man so ein @Irgendwer macht, aber natürlich so, dass es aktiv ist?

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Just now schrieb Pong:

Ist das auf deinem Profilbild kein Wiesel? :-) Ups. Was ist es dann?
(Ich bin die, mit dem bunten Kopftuch, dem LaBu-Rucksack und ner blauen Jacke, falls es nicht irre heiß ist).
 

Hi Marty, schon mal danke für das Angebot. In dem Bericht von Lahmeente hab ich jetzt das erste Mal davon gehört. Ist das schön? Was kostet die Permit?

 

Und Zusatzfrage: Kann mir jemand erklären, wie man so ein @Irgendwer macht, aber natürlich so, dass es aktiv ist?

uff ich mach @ und dann den Namen. Bin auch nicht der Foren Guru ;-) du keine Ahnung wohne im Südwesten und habe zwar schon einige Etappen vom GR gemacht aber nicht DIE Valldemossa - Deia. Lahmeente hat uns ja Gott sei Dank vorgewarnt! Ich habe keine Ahnung wie teuer die Permit ist oder ob man sich lediglich registrieren muss, checke das am Montag und schreibe euch dann die Infos!

Denke brauche dann Namen und wann ihr passieren wollt...

 

Bin ... peinlich peinlich auch nicht ganz schwindelfrei und da meine Mitwanderin auch aus dem Berlin kommt brauche ich keine Ueberrraschungen ;-)))

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In weiser Voraussicht, dass die Thematik des gesperrten Abschnittes zwischen Valdemossa und Deia mal aufpoppen wird habe ich den Flyer den mir der Herr in der Infobox in die Hand gedrückt hat abfotografiert.

Anbei das Foto.

Wie ist das bei mir abgelaufen? Ich zielstrebig raus aus Valdemossa (hatte ebenfalls genug Menschen in den 1,5 Stunden in denen ich dort was gegessen und getrunken habe bzw. Wasservorrat besorgt habe), kurz nach dem Ort sehe ich eine Holzbox mit 2 olivfarben angezogenen Männern. Der erste Eindruck hat schon verraten, dass es sich um offizielle von irgendeiner "Naturbehörde" handeln wird. Ich schnurstraks und flott geradeaus... immerhin bin ich mir keiner Schuld bewusst. Ich schon 5 Meter hinter dem Häuschen, da ruft es auch schon "Halt, nicht so schnell".

Ob ich mich angemeldet hätte?! "Anmelden? Für was? Ich gehe den GR221, was redet ihr?" ... Gut, der junge Mann in bestem Englisch mir kurz erklärt, dass die nachfolgende Zone für die ffentlichkeit gesperrt ist, da soviel "Naturnutzer" zu Problemen geführt haben.... Na toll?! Was ist die Alternative... er drückt mir eben den angehängten Flyer in die Hand. Die doppelte blaue Linie sei die nun gültige Strecke des GR221. Offensichtlich ärgere ich mich darüber und sage ich hätte im Inet bei meinen Recherchen nichts davon gelesen. Ein oberintelligenter Tagestourist holt einen dicken Mallorcawanderführer raus und meint: "Ich hätte mal besser dieses Buch gelesen bzw. bei mir!" Ich ignoriere den Herren mal dezent. Allen ernstes 300 Seiten kaufen, lesen und mitschleppen?!?! Ich rege mich auch auf, dass dieser Weg scheinbar ein deutlicher Umweg sei (insbesondere ist kein Maßstab auf der Karte und Erfahrungsgemäß verlasse ich mich nicht auf solche "Karten", da diese ja oftmals nicht korrekt dargestellt sind. "Nein nein, nur 30 min...".... Ich gebe mich damit nicht zufrieden und schlußendlich lässt er mich passieren. Es wird mir genehmigt 300m hinein zu gehen, muss dann aber rechts wieder auf öffentlichen Weg ausweichen um dann hoch zum Puig Caragoli. Alles in allem war es so kein großer Umweg und recht parallel zu dem ursprünglich von mir angedachten Weg.

Was mich am meisten aufgeregt hat, war nicht die Tatsache dass ich einen Umweg gehen sollte etc., sondern das ich mich pauschal mit den Massen an Tagestouristen in einen Topf geworfen gefühlt habe, welche offensichtlich Schäden an Flora, Faune und Gelände zurücklassen. Das ich mich allen Ernstes Wochen im Vorhinein anmelden muss um 1-2 km in der Natur wandern zu gehen. Das killt doch jede Flexibilität bei der Durchwanderung der Serra de Tramuntana.

Entschuldigt meinen kleinen Ausbruch :)

Ich hoffe, dass die Karte vielleicht dem ein oder anderen hilft. Meiner Meinung nach ist das Ansuchen um ein Permit nicht notwendig, da man auch getrost den Umweg gehen kann bzw. darum verhandeln kann den kurzen Weg (meine Variante) gehen zu können :)

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Bearbeitet von doast
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@doast

Na da erging es Dir immerhin besser als mir. Ich musste die rechte grüne Linie über den Köhlerplatz nehmen, die dann vor dem Caragoli wieder mit Deinem Weg zusammen trifft. Alles in allem kein so krasser Umweg. Aber die Tatsache, dass da einfach so mal Tickethäuschen und Wegsperren in die Landschaft gesetzt werden, hat mich auch geärgert. Und der Wahn, ich könnte Wochen im Voraus sagen, dass ich exakt am 22. April 2016 um 11 Uhr vor diesem Häuschen stehen werde, um dann Einlass zu bekommen, ist schon echt weltfremd. Genauso schräg wie das Ansinnen der Refugios, man möge doch bitte jede Übernachtung spätestens 5 Tage vor Eintreffen buchen und bezahlen. Das alles zeigt mir: Die haben keine Ahnung, wie die Wanderung auf einem (wenn auch kurzen) Fernwanderweg abläuft. Kennen offenbar nur Pauschaltouristen mit im Voraus gebuchten Exkursionen und Tagesausflügler. Ärgerlich, das.

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@Freierfall

Du kannst aber auch gut über Ses Basses und Ses Fontanelles zum Caragoli gehen. Das ist längst nicht so ein Umweg wie der jetzt angeblich "neue" GR-221. Der Einstieg für diese neue GR-221-Wegführung liegt ja auch in einer ganz anderen Ecke von Valldemossa.

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vor 53 Minuten schrieb Freierfall:

So wie ich das verstehe ist das der Weg den @doast genommen hat? Rein in das Schutzgebiet, dann direkt nach rechts bzw. S-O. Dann müsste ich aber auch erst mit dem entsprechenden Wärter diskutieren.... (alles sofern das mit dem Permit nicht klappt)

Genau den weg hab ich genommen und ja eine diskussion ist vermutlich notwendig.

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vor einer Stunde schrieb Freierfall:

So wie ich das verstehe ist das der Weg den @doast genommen hat? Rein in das Schutzgebiet, dann direkt nach rechts bzw. S-O. Dann müsste ich aber auch erst mit dem entsprechenden Wärter diskutieren.... (alles sofern das mit dem Permit nicht klappt)

Nein, für diesen Weg musst Du gar nicht erst ins Schutzgebiet rein, sondern kannst kurz vor dem Tor rechts in den Wald hinauf abbiegen. Aber die Naturfuzzies zeigen Dir das schon. Sehr geduldig. Haben viel Zeit da.

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Vom schwarzen Abt zum Kalvarienberg - Tag 8: Lluc - Puig Tomir - Pollenca

 

Für den letzten Tag meiner Tour habe ich mir Sonne gewünscht, aber am Morgen ist es wieder nur kalt und grau. Eine Gelegenheit, diese große Klosteranlage zu erkunden. Am meisten beeindruckt die Anlage dort, wo man noch die mittelalterliche Struktur erkennt. Ich bin hingerissen von der schlichten Schönheit der Stallungen, Wege und Plätze. Alles hat hier seinen Platz und seine perfekte Form. Diese Anlage muss auf die Menschen früherer Jahrhunderte gewirkt haben wie Apple-Geräte heute auf uns: Die ideale Symbiose aus Funktionalität und Design.

 

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Aus jüngerer Zeit muss dagegen jener Herr stammen, der in einem Innenhof düster vor sich hin brütet. Ich habe ihn für mich den schwarzen Abt genannt. Es ist vielleicht kein Zufall, dass man die Spitzen seines Käppis aus der Entfernung auch für Teufelshörner halten könnte.

 

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Etwas zögerlich mache ich mich schließlich um 9:30 Uhr doch auf den Weg. Noch ein Gipfel? Ausgerechnet der Puig Tomir (1103 m), der ziemlich wild sein soll? Brauche ich das? Ja. Doch. Denn das ist der Abschluss der von mir geplanten Tour, und diese Planung habe ich bislang exakt eingehalten. Warum also gerade am letzten Tag Wasser in den Wein gießen?

 

Nichts Auffälliges beim Anmarsch zum Tomir. Vor der ehemaligen Mineralwasserfabrik bei Binifaldo geht es im Wald an einem Zaun entlang rechts hoch in Richtung Gipfel, weg vom GR-221, der im Tal weiterführt. Links von mir erstreckt sich bald ein gewaltiges Geröllfeld, vor dessen Betreten auf mehreren Schildern gewarnt wird. Aber meine Steinmännchen führen mich rechts daran vorbei, immer so steil nach oben, dass ich auf allen Vieren krabbeln muss. Nach einer Stunde die erste Kletterstelle. Das habe ich mir schlimmer vorgestellt.

 

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So komme ich diesmal ohne mich zu verlaufen und ohne jegliche Angstmomente hinauf zum Gipfel. Wenn da bloß die feucht-kalten Wolken nicht wären. Wieder kaum Sicht. Frustriert hocke ich neben der Gipfelsäule und starre ins graue Nichts.

 

Dann aber doch noch ein Glanzpunkt. Versteckt unter einem Felsen neben dem Gipfel hat jemand einen kleinen Schrein eingerichtet. Drei primitive Tonfigürchen, deren stark stilisierte Form ich nicht recht entschlüsseln kann. Siguells heißen solche Tonfiguren, sie sollen noch aus phönizischer Zeit herrühren. Das erfahre ich durch Zufall am nächsten Tag vor dem Abflug in Palma. Jedenfalls rührt mich dieser Schrein in dieser öden Umgebung an. Welchen Göttern oder Geistern wird hier gehuldigt? Welche Gelübde wurden hier abgelegt? 

 

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Der Weg nach Nordosten hinunter ist wieder nur eine Abfolge von Steinmännchen in einer kargen Felswüste. Der Coll de Fartaritx ist kaum auszumachen. Meine Wegspur führt links zum Casa de la Neu, den Ruinen eines Schneehauses. Hier wurden früher Eis und Schnee gelagert, bevor man sie als kostbares Kühlmittel über Saumpfade hinab ins Tal schleppte.

 

In den kommenden eineinhalb Stunden, zwischen 800 und 600 Höhenmetern, macht mir der Weg noch einmal ordentlich zu schaffen. Die Spur ist in diesem hohen Dickicht aus Dornbüschen und Schilfgras kaum mehr zu erahnen. Nur alle paar hundert Meter spitzt noch ein Steinmännchen aus dem Grün hervor.

 

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Das Laufen in dieser Weglosigkeit ist erstaunlich anstrengend. Ist es die nötige Konzentration, die so viel Kraft kostet? Oder die Tatsache, dass ich immer wieder blind ins Dickicht hinein treten muss und dann allzu oft keinen festen Grund unter den Füßen finde, sozusagen auf verfilzten Büschen wie auf federndem Sumpfboden stehe?

 

Ab 600 Höhenmetern weicht dieses Gestrüpp plötzlich einer sanft gewellten Weidelandschaft, die dünne und unsichere Spur wird zum breiten Weg, der mich über immer neue Koppeln und vorbei an verfallenen Finca-Gebäuden führt.

 

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Ein liebliches Arkadien, in dem mir plötzlich ein Hirsch mit mächtigem Geweih gegenübersteht. Eine einzige Bewegung von mir und das Tier jagt mit weiten Sprüngen in Richtung einer Baumgruppe davon. Meine nächste Begegnung sind zwei zunächst bedrohlich wirkende Stiere, die sich dann aber wohl doch eher als Ochsen erweisen und auf mein kurzes "Kschhh, kschhh" hin friedlich den Weg vor mir räumen.

 

Die Weidelandschaft geht schließlich in eine Gartenlandschaft über, Idylle pur. Wissen die Menschen hier eigentlich, wie schön das ist? Als der Weg zum Fahrweg und schließlich zur Straße wird, beantwortet sich die Frage von selbst. Bauern mit harten Gesichtern kommen mir auf Traktoren entgegen und verziehen keine Miene. Erste Autos brettern vorbei, auch hier kein Gruß auf den unrasierten Gesichtern der Fahrer. Die Idylle habe offenbar nur ich wahrgenommen. Aber jetzt auch nicht mehr.

 

Pollenca fängt abweisend und eher hässlich mit geduckten Häusern und engen Gassen an. Zum Stadtzentrum hin wird es dann zwar nicht großzügig, aber immerhin verwinkelt schön. Rechts tut sich der Blick auf eine endlos lange Treppe auf: Kalvarienberg, übersetze ich mir ein Straßenschild.

 

Ein Zimmer ist in einem der nur zwei Hotels schnell gefunden. Sehr geschmackvoll, wenn auch viel zu teuer. Aber was soll's? Dies ist das Ende meiner GR-221-Tour. Das muss gefeiert werden. Was ich dann bei einem ausgezeichneten mallorquinischen Schweinebraten tue. Ein bisschen Stolz, Erleichterung, aber auch Trauer.

 

Da geht etwas zu Ende. Mehr als ein Weg.    

Bearbeitet von Gast
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Meine Ausrüstung für den GR221: Was hat funktioniert? Was nicht? Was war überflüssig?

 

Die Tour ist vorüber. Zeit, auch eine kurze Bilanz meiner Ausrüstung für den GR-221 zu ziehen.

 

Ich bin mit 4,97 kg ohne Wasser, aber inklusive einer Notration Essen (zwei Äpfel, Nüsschen, zwei Mini-Täfelchen Schokolade) gestartet.

 

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Gefehlt hat mir:

Nichts. Ich hatte tatsächlich alles dabei.

 

Überflüssig waren:

1. Die kleine Gürteltasche mit 39 Gramm. Schien zunächst eine gute Idee zu sein. Aber dann habe ich sie doch nur im Rucksack mitgeschleppt.

2. Zusätzlich zum Microfleece-Hoody und zur Patagonia Nano Puff noch eine ultraleichte Windjacke mit 87 Gramm. Hätte ich mir schenken können.

3. Eine kurze Hose von Decathlon mit 147 Gramm. Kam kein einziges Mal zum Einsatz. Man läuft dort eigentlich fast jeden Tag durch Schneidegras. Das tut genau das, was sein Name besagt. Wenn Du nicht ausgesprochen masochistisch veranlagt bist und Blut im Schuh schätzt, bleibst Du besser bei der langen Bux.

4. Blasenpflaster und Hirschtalg-Fußcreme mit insgesamt 33 Gramm.  Keine Blasen, keine Scheuerstellen. Aber man weiß ja nie...

5. Sonnenbrille mit 28 Gramm. Ich bin offenbar einer, der lieber die Augen zusammen kneift.

 

Das sind summa summarum immerhin 334 nutzlose Gramm oder 7 Prozent meines Rucksackgewichts.

 

An neuer Ausrüstung hat gut geklappt:

1. Michas (hier im Forum: micha90) Rucksack. Den habe ich ihm beim letzten Forentreffen abgekauft. Mit 208 Gramm sozusagen ein Rucksack in der Negligé-Ausführung. Mit einem Packvolumen zwischen 25 und 45 Liter nie zu klein oder zu groß. Sollte ohne Schaumstoffmatte getragen werden, dann schmiegt er sich wie nichts Gutes millimetergenau an die Form Deines Rückens an. Der Pack war mir zu keinem Zeitpunkt dieser Tour eine unangenehme Last, auch nicht, wenn er fast 9 Kilogramm intus hatte. Die drei großen Netztaschen an der Außenseite sind ein wahrer Segen. Ich liebe diesen Pack. Punkt.

 

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2. Trailrunner Brooks Cascadia 10. Mit 677 Gramm in Größe 43 1/2 nicht die leichtesten ihrer Art. Aber was war ich dankbar für die festere Sohlenplatte dieser Schuhe! Die scharfkantigen Steine auf dem GR-221 haben es echt auf Deine Füße abgesehen. Die Cascadias haben das weggesteckt. Auch nach 150 Kilometern brutalen Härtetests: Keine Risse, keine Löcher, kein abgelaufenes Profil. Nicht zuletzt dank breiterer Zehenbox hat es nie gezwickt, gedrückt oder gescheuert.  Einfach gut!

 

3. Tarp und Netz. Das Tarp mit 1,80 x 2,80 Meter hat mir Micha aus Silpoly genäht. Wiegt mit sämtlichen Abspannschnüren, Schnurspannern und Aufbewahrungssäckchen gerade mal 258 Gramm und hat gefaltet die Größe eines etwas dickeren Maxi-Briefs. Mehr Schutz mit so wenig Gewicht kann man - abgesehen von Cuben Fibre - kaum haben. Zudem hat Silpoly ein paar Eigenschaften, die es aufs Angenehmste von Silnylon unterscheidet. Es nimmt keine Feuchtigkeit auf und hängt deshalb auch nie durch. Steht morgens immer noch genau so da, wie es am Abend zuvor aufgespannt worden ist. Sehr raschelarmes Material mit weichem Griff. Die mittigen Abspannpunkte unter Zug sollten allerdings von beiden Seiten mit Silikon abgedichtet werden, sonst tropft es an den Nadellöchern minimal durch. Dieses Stöffchen ist wirklich nur ein Hauch von Nichts. Danke Micha! Unter dieses Tarp passt ein einfaches Netz ohne Boden, das mir ebenfalls Micha genäht hat. Dank seiner ausgeklügelten Konstruktion fällt das Netz wie ein eigenes kleines Zelt mit Dach und Seitenwänden. Funktioniert in trockenen Nächten deshalb auch ohne Tarp und wiegt mit Abspannschnüren, Tankas und Aufbewahrungssäckchen lächerliche 126 Gramm. Krasses Teil.

 

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4. Daunen-Quilt Enlightened Equipment Revelation 10 regular/wide. Eigentlich wollte ich den ja wie ein rohes Ei behandeln, so viel, wie der gekostet hat. Aber wie so oft kam es dann ganz anders. Von Kondens bis hin zu Gewitterregen und Matsch musste er alles aushalten  und blieb trotzdem fluffig. Mal lag er offen als Decke auf mir, mal war er bis oben hin zugeknöpft wie eine Tüte. Sehr schönes Teil. Aber 10 Grad Fahrenheit, also minus 12 Grad Celsius Komfortlimit? Nah! No way!  Schätze mal, dass bei allerspätestens minus 5 Schluss ist. Mehr geben 485 Gramm Daunenfüllung einfach nicht her.

 

Nicht geklappt hat:

Dirty Girls Gaiters. Kennt Ihr das? Diese kleinen fiesen Grassamen bohren sich ins Meshgewebe Eurer Schuhe - und von dort ist der Weg nicht mehr weit bis zur Socke und in Deine Haut. Diese Gamaschen mit zusammen nur 37 Gramm wären der perfekte Schutz gewesen. Naja. Hätte, hätte, Fahrradkette. Nach dem ersten Tag ging der Velcro-Streifen an der Ferse meines linken Schuhs ab und wollte dort ums Verrecken nicht mehr kleben. Damit waren die Gaiters nutzlos, weil man sie nicht mehr an der Ferse befestigen konnte. Da ging mir ein Licht auf, warum beim Kauf gleich 40 cm Velcro mitgeliefert werden, obwohl man nur 2 cm pro Schuh braucht. Ich schleppe aber doch kein ganzes Ersatzteillager mit...

 

Zuhause bleiben durften:

Ti-Tri-Sidewinder Kocher mit 900 ml Toaks Topf. Auf Mallorca gibt es so leckere Sachen in den Städtchen zu kaufen, da willst Du keinen Tütenfraß. Wenn man außerdem eine Stunde durch abgefackelten Wald gelaufen ist, wird einem klar: Hier gehört einfach kein offenes Feuer her, egal in welcher Form.

 

Jetzt bleibt mir nur noch, Euch für Euer Interesse und Eure Geduld zu danken. Ich wünsche Euch eine GR-221-Tour, die mindestens so schön wird wie meine.

Bearbeitet von Gast
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vor 13 Stunden schrieb Lahmeente:

Nein, für diesen Weg musst Du gar nicht erst ins Schutzgebiet rein, sondern kannst kurz vor dem Tor rechts in den Wald hinauf abbiegen. Aber die Naturfuzzies zeigen Dir das schon. Sehr geduldig. Haben viel Zeit da.

ich mische mal kurz mit und hänge für alle mal ein Foto von dem Gebiet und eine PDF der Permit an. Die Permit kann man telefonisch oder per Mail beantragen und wie es auf der spanischen Seite der "Geierschützer" steht kann man auch die Permit selber ausfüllen und am Häuschen vorzeigen. Allerdings steht dort auch das, wenn die Anzahl erreicht ist (bis zu 50/Tag) Schluss ist. Werde deshalb versuchen eine schriftliche Zusage zu bekommen.

Kenne mich so garnicht mit dem Forenthema aus, ob ich was zitieren muss oder einfach nur schreibe? Naja ihr könnt mir ja helfen und die Infos hinsetzen wo Andere sie leichter finden und benutzen können.

http://www.fvsm.eu/reservas/   Seite der Geierwächter

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Formulario-Reserva.pdf

Bearbeitet von mart66y
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Ach ja- danke das du mir Bilder nachgereicht hast, ich war zu sehr mit laufen beschäftigt um groß Fotos zu machen.

Ich bin dieses Jahr Ende Februar gelaufen- es war traumhaft. Keine Tagestouris, 3-5 Radler auf der Straße, 15-20 Grad warm und total entspannt. In alles Refugios in denen ich war habe ich ein Bett bekommen - ohne Voranmeldung. Ich habe auch alle Verbotsschilder ignoriert und bin gelaufen wie ich wollte- war keiner da zum kontrollieren.

Das du die Steineichenwälder so verteufelst finde ich total daneben, ich fand es das total schön da, ich konnte mir die grasenden schwarzen Schweine der Hirten in den Wäldern vorstellen-lecker!

Essen hatte ich auch umsonst mit- 1 Kg hab ich verbraucht, der Rest ist wieder mit nach Deutschland geflogen.

Aus Valdemosse bin ich den normalen Weg über Raco Perdut, nach Rechts hoch über die Mauer- Pla de Mala Garba- links Puig des Vent - Puit des Vedell- und weiter dem Weg nach Soller runter gefolgt, Deja habe ich also ausgelassen. Traumhafte Aussicht, aber ich hab nen bissel Privatland mitgenommen :-)

Ich möchte auch bitten nicht so auf die armen heavys zu schimpfen, lass sie doch machen. Jeder hat seinen Stil. Auch die Aggrostimmung auf alles andere (Rennradfahrer, Dayhiker) kann ich gar nicht nachvollziehen. Von Soller zum Stausee hoch bin ich mit nem Duo Dayhikder gelaufen, wir haben viel gequtscht, es war ein sehr entspannter Spaziergang am Vormittag. Ab dem Mittag bin ich allein weitergezogen über den Coll des Prat nach Luc in die Unterkunft. Dort habe ich es dann sehr genossen nem Hochnäsigen Münchner Pärchen um die Ohren zu hauen das mein Equip etwa so schwer ist wie ihr Beauty Case- die Blicke waren so schön entsetzt, aber ich habe mir Mühe gegeben nicht zu missionieren :)

Insgesamt habe ich mich total in die Gegend verliebt- es waren traumhafte Tage.

Zur Ausrüstung: warum wertest du das Tarp als Erfolg wenn du total Nass geworden bist? Weiterhin: nen Quilt mit 480g Daune auf Malle- hast du dich nicht totgeschwitzt? Mir war der Cumulus 450 Quilt im Februar zu warm, nur am Kopf wars kalt -.- Weiterhin würde ich die Windjacke mitnehmen, aber eine der Isojacken daheim lassen, bzw habe genau das gemacht (100er Fleece und Windjacke hatte ich mit).

 

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zum Thema Essen: Wie habt ihr euch so verpflegt? Ich nehme zwar 'nen kleinen Kocher mit (Esbit und 550er Tasse), aber eher so für den morgendlichen Kaffe & mal zwischendurch, dachte vor allem daran, mir Essen "auf die Hand" in den Orten zu kaufen (Brot, Käse, Wurst, ggf. Obst). Ist das Problemlos möglich? Essen in Lokalen ist mir auf Dauer leider zu teuer. (Und ich stinke dafür ab dem 3. Tag oder so auch zu sehr  :P)

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@Martin

Hab ich über die Heavys hergezogen? Eigentlich habe ich nur das wechselseitige Befremden ob der unterschiedlichen Ausrüstung beschrieben. Und Du hast dem Münchner Paar ja auch den Beauty Case um die Ohren gehauen...

Zur angeblichen "Aggrostimmung": Jeder läuft eben seine Tour, jede ist anders. Im Februar war es bei Dir garantiert längst nicht so überfüllt mit Rennradlern und Wandergruppen wie bei mir. Tourismus auf Mallorca hat echt seine Schattenseiten, zumindest in der Saison.

Zu den 485 Gramm Daune: Ich bin eine bekennende Frostbeule und hatte zum Teil aber auch nur 5 Grad nachts mit heftigem Wind. Da bin ich lieber auf der sicheren Seite - und geschwitzt habe ich tatsächlich nicht.

Warum ich das Tarp trotz meines kleinen Gewitter-Debakels mag und klasse finde? Wenn ich Vollpfosten in dem Wetter die falsche Aufbauform gewählt habe, ist das allein meine Schuld und nicht dem Tarp anzulasten. Das ist eben auch ein Nebeneffekt der Flexibilität eines Tarps: Du kannst beim Aufbau in aller Freiheit wählen - und mit zu wenig Erfahrung unter Umständen auch die falsche Form. Aber wie ich schon geschrieben habe: Lektion gelernt. Passiert mir nicht mehr.

 

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@Freierfall

Abgesehen von der Strecke zwischen St. Elm und Estellencs kommst Du jeden Tag durch mindestens eine Kleinstadt. Da bekommst Du in jeder Bar oder in jedem Cafe ein leckeres und riesiges Bocadillo mit Käse, Schinken und Oliven für Euro 3,90. Aber Du kannst natürlich genauso auch in den Supermarkt gehen, den jedes dieser Landstädtchen hat. Bis hin zur Frischetheke ist das Angebot dort erstaunlich üppig, zumindest nicht weniger üppig als in einem kleineren deutschen Supermarkt. Also keine Angst: Auf Mallorca ist noch niemand verhungert. Meiner Ansicht nach gibt es keinen guten Grund, kiloweise abgepacktes Essen aus Deutschland mitzuschleppen. Das ist Mallorca und nicht der Polarkreis...

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Das Hauptproblem bzw. Argument sind ja normalerweise eher die Öffnungszeiten. OT: Nicht mal in  der Eifel kann man sich vernünftig von Supermärkten ernähren, wenn man diese nicht gezielt einplant, weil nur zwischen 9-15 Uhr Geöffnet usw.^^ - Hätte ja sein können, dass die Bewohner dort OT: auch (wie in der Eifel) lieber 1x/Woche nach Palma in den Walmart fahren, und es keine kleinen Läden mehr gibt...

Bearbeitet von Freierfall
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@Freierfall

Doch, es gibt sie dort, sowohl die kleineren Läden als auch die kleineren Supermärkte mitten im Ort (und nicht in irgendeinem Gewerbegebiet außerhalb). Vor 9 Uhr solltest Du allerdings nicht unbedingt mit offenen Türen dort rechnen. Dafür habe ich keine der erwarteten Siesta-Pausen über die Mittagszeit bemerkt.

Bearbeitet von Gast
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Die Sandwiches sind superlecker und nicht teuer, supermärkte haben lange auf. In Valdemosse war nen Spar der aufgemacht hat als ich kam (16 oder 17 Uhr- die hattel wohl Siesta) Ich hab mir im Supermarkt Tapas geholt und Brot oder habe in den Refugios gegessen (Abendessen incl. Wein/Wasser+Obst=6 € Frühstück incl Kaffee 4 Euro).

Und ja- bei mir war nix los- Tourisaison startet wohl erst Ende März/Anfang April *freu*

Ich hab ihnen das Beautycase nicht um die Ohren gehauen- das wäre schwere Körperverletzung gewesen!

Ich habe ganz unschuldig beim Abendessen erwähnt, dass ich genau wie sie auch von Soller losgelaufen bin, aber heute Morgen und nicht gestern. "Oh der der Weg war so schön" Die Augen waren SOOOO groß am Tisch *gg*. Dann wurde nen bissel rumgewundert und dann hab ich zugegeben" ich bin halt nicht sonen harter und hätte nur nen kleinen Rucksack mit und sowieso könnt ich immer Campen wenn ich nicht mehr weiter mag, ich hab ja mein Zelt mit und Essen und Schlafsack und so". :) 

 

Bearbeitet von Martin
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Gast
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